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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Reinigungsschwimmkörper zur
chemischen und/oder physikalischen Bindung von Schadstoffen im Abwasser, bestehend
aus einem Schwimmkörper
mit einer mittleren spezifischen Dichte kleiner als 1 Kilogramm
pro Liter und mit einer sehr großer Außenfläche, die sich auch auf zahlreiche,
weit in den Körper
hineinragende Vertiefungen erstreckt, wie z. B. einem Schwamm.
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Bei
der Sammlung und Reinigung von Oberflächenwasser, welches auf Straßen und
Plätzen über Einlaufschächte in
die Kanalisation geleitet wird, wird gemäß aktuellem Stand der Technik
für Klärwerke und
dem aktuellen Stand der diesbezüglichen
Vorschriften ein gesteigerter Wert auf die möglichst frühzeitige Abscheidung von Schadstoffen
gelegt. Zunehmende Aufmerksamkeit wird dabei den Schwermetallbestandteilen
gewidmet, die z. B. von Kupferblechen und Zinkverkleidungen von
Dächern
und Wänden
durch den Regen ausgelöst
werden und von dort weiter auf die Straße gespült werden. Untersuchungen haben
gezeigt, dass diese Schwermetalle zu einem großen Teil kolloidal, also fein
verteilt, im Wasser gelöst
sind. Der Durchmesser der Schwermetallteile reicht von etwa 50 Nanometer
bis 5 Mikrometer, was so klein ist, dass Erde und Sand nicht als vollständiger Filter
wirken können,
sondern einen Teil dieser kolloidal gelösten Schwermetalle mit dem Wasser
hindurch lassen. Auf diesem Wege geraten die Schwermetallbestandteile
in den Einlaufschacht der Kanalisation. Es ist sehr effizient, sie
bereits dort an einem weiteren Eindringen in das Abwasser zu hindern,
da sie innerhalb des Abwassers mit anderen Stoffen noch schwerer
zu beseitigende Verbindungen eingehen und im Klärwerk nur mit erhöhtem Aufwand
aus dem Abwasser abzuscheiden sind.
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Deshalb
entspricht es dem Stand der Technik, bereits im Einlaufschacht für eine Bindung
dieser Schwermetalle zu sorgen.
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Zusätzlich stellt
sich die Aufgabe, im Einlaufschacht Öle und Benzine, die vorwiegend
vom Straßenverkehr
in das Abwasser gebracht werden, ebenso frühzeitig wieder aus dem Abwasserkreislauf
auszuscheiden.
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Aktueller
Stand der Technik ist, dass die Schwermetallbestandteile, die Öle, Benzine
und ähnliches
durch die Einbringung von Wirkstoffen aus dem Wasser gelöst werden,
indem sie an diese Wirkstoffe gebunden werden. Die mit den Schadstoffen beaufschlagten
Wirkstoffe sind anschließend
als Abfall zu entsorgen. Der damit erzielte Erfolg ist es, dass
die Schadstoffe auf dem Weg vom Einlaufschacht zur Kläranlage
nicht mehr wirksam werden können
und dass die Schadstoffe nicht mehr eine Wiederverwendung des Wassers
ausschließen.
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Als
Wirkstoffe sind derzeit Zeolithe, Eisenhydroxid, Koksgruß und Aktivkohle üblich und
im Gebrauch. Ein Verfahren zu ihrer Einbringung in den Einlaufschacht
ist es, einen Filtersack aus Vlies damit zu beschichten. Dieser
Filtersack ist als nach oben offener Hohlzylinder an die Wandung
auf den Boden des Einlaufschachtes angelegt und mit einem Spannring
im Einlaufschacht fixiert.
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Diese
Anordnung arbeitet zufriedenstellend, solange das Filter noch nicht
von anderen Materialien zugesetzt ist. Da der Filtersack jedoch
die Hauptaufgabe hat, sehr viele gröbere Bestandteile aus dem Abwasser
herauszufiltrieren, insbesondere Feststoffe mit einem Durchmesser
von bis zu 60 Mikrometer, die etwa 70% der Verunreinigungen ausmachen,
ist das Filtermaterial relativ schnell zugesetzt und damit auch
der Wirkstoff zur Bindung von Schwermetallen, Ölen und Benzinen zunehmend
vom Kontakt mit dem Wasser getrennt.
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Ein
weiterer Nachteil dieser Anordnung ist, dass nur mit größerem Aufwand
nachprüfbar
ist, ob die Wirkstoffmenge bereits verbraucht ist. Dazu muss stets
der gesamte Inhalt des Einlaufschachtes entfernt und der Filtersack
demontiert und nach oben geholt werden.
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Ein
weiterer unerwünschter
Effekt ist, dass das kontaminierte Wasser auf seinem Weg zu dem Wirkstoff
im Filtersack bereits andere Verunreinigungen umströmt haben
kann und diese dadurch ebenfalls kontaminiert.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
eine mechanische Anordnung zur Einbringung der Wirkstoffe in das
Wasser innerhalb vom Einlaufschacht zu entwickeln, welche leicht
kontrollierbar, kostengünstig
herzustellen, einfach auszuliefern, mit geringstem Aufwand in den Einlaufschacht
einzubringen, mit geringem Aufwand daraus wieder entnehmbar ist
und Idealerweise in einer Ausführungsvariante
nach außen
erkennbar macht, dass die Kapazität zur Bindung von Schadstoffen
erschöpft
ist. In einer weiteren Variante soll nach außen hin durch leicht erkennbare,
optische Merkmale die Beaufschlagung mit einem ganz bestimmten Wirkstoff
erkennbar sein.
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Als
Lösung
schlägt
die Erfindung einen Reinigungsschwimmkörper vor, der aus einem Schwimmkörper mit
sehr großer
Außenfläche besteht,
welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass der Schwimmkörper wenigstens
auf der Außenfläche mit einem
Wirkstoff beaufschlagt ist oder aus einem Wirkstoff besteht, mittels
dessen im Wasser schwebende Schadstoffe aufnehmbar und chemisch und/oder
physikalisch anbindbar sind.
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Die
Kernidee dieser Lösung
ist es, dass als Träger
des chemischen Wirkstoffes zur Bindung der Schadstoffe nicht mehr
das Vlies herangezogen wird, sondern auf der Oberfläche des
Wasserspiegels im Einlaufschacht schwimmende Reinigungsschwimmkörper. Weil
diese eine besonders große
Oberfläche haben,
bringen sie trotz vergleichsweise kleiner Gesamtabmessungen eine
große
Menge des Wirkstoffes in Kontakt mit den Schadstoffen. Dadurch werden die
Schadstoffe bereits bei ihrem Eintritt in das Kanalisationssystem
aufgefangen, womit vermieden wird, dass sie sich in den Festkörpern ablagern,
die auf dem Grund des Einlaufschachtes zurückgehalten werden. Dadurch
wird das Recycling dieser Festköper
erheblich kostengünstiger.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Filter am Grunde und an der Seitenwand des
Einlaufschachtes von der Aufgabe der Schadstoffaufnahme entlastet
werden und dadurch ganz auf ihre sonstigen Funktionen optimiert
werden können.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn der Wirkstoff kolloidal gelöste Schadstoffe,
wie z.B. Schwermetalle, von etwa 50 Nanometer bis 5 Mikrometer Durchmesser
aufnimmt. Dadurch wird vermieden, dass der Filtersack oder andere
Auffangeinrichtungen im Einlaufschacht mit diesen Schadstoffen kontaminiert
werden und deshalb als Sondermüll
entsorgt werden müssen.
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Die
Erfindung bevorzugt als der Wirkstoff ein poröses, offenporiges Material,
wie z.B. einen Schaum. Ein solches Material ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn wenigstens 20% der Oberfläche
Poren sind.
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Als
sehr wirkungsvoll und deshalb gut geeignet haben sich anorganische
Schäume
erwiesen, wie z.B. Schaumglas, Koks oder aufgeschäumtes Aluminium.
Diese Materialien sind schwimmfähig
und weisen eine große
Oberfläche
auf. Bei Schaumglas kann die Oberfläche durch das Aufbrechen der
Poren an der Oberfläche
weiter vergrößert werden.
Koks dient zugleich als Wirkstoff zur Aufnahme von Benzin und anderen
Kohle-Wasserstoff-Verbindungen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Reinigungsschwimmkörpers ist
er um eine Längsachse
rotationssymmetrisch geformt. Wenn das Material und der Aufbau des
Reinigungsschwimmkörpers
in allen Bereichen homogen ist, dann schwimmt der Reinigungsschwimmkörper auf der
Oberfläche
der im Einfüllschacht
stehenden Flüssigkeiten
nie in einer stabilen Lage, wie z. B. ein Schiff oder ein Eisberg,
sondern kann jede beliebige Winkelstellung einnehmen. Dank des rotationssymmetrischen
Aufbaus liegt der Schwerpunkt auf der Längsachse, die in dieser geometrischen
Anordnung zur Drehachse des auf dem Wasser schwimmenden Körpers wird.
Der entscheidende Vorteil dieser Drehung ist, dass das Wasser mit
der gesamten Fläche des
Reinigungsschwimmkörpers
in Kontakt kommt und die dort aufgetragenen Wirkstoffe aktiviert.
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Die
mit dieser Definition gestellten Bedingungen für die Form werden z. B. durch
einen Zylinder erfüllt. Über dessen
Längsachse
hinweg kann der Schwimmkörper
jedoch auch beliebige Einschnürungen
aufweisen, so dass sich Formen wie die einer Hantel ergeben. Der
Vorteil dieser Einschnürungen ist,
dass dadurch die Oberfläche
weiter vergrößert wird.
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Eine ähnliche
Wirkung wird dadurch erzielt, dass der Reinigungsschwimmkörper kugelförmig ausgebildet
ist und der Mittelpunkt der Kugel identisch mit dem Schwerpunkt
ist.
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Um
die Außenfläche weiter
zu erhöhen, schlägt die Erfindung
vor, dass nicht nur die Vertiefungen einer schwammartigen äußeren Zone
die Oberfläche
vergrößern, sondern
dass zusätzlich noch
flächige
Elemente auf der Außenfläche verteilt werden.
Im ersten Ansatz ist eine beliebige Verteilung dieser Elemente möglich, die
Erfindung bevorzugt jedoch die gleichmäßige Verteilung sowie auch die
gleichmäßige Ausrichtung
dieser flächigen
Elemente um dadurch die folgende, zusätzliche Funktion zu erhalten:
Wenn
bei stärkeren
Regenfällen
größere Wassermengen
in den Einlaufschacht einfließen,
treten sie aus einer Röhre
mit relativ kleinem Durchmesser in den Innenraum des Einlaufschachtes
ein und bilden dabei einen Wasserstrahl aus. Wenn dieser Wasserstrahl
einen Reinigungsschwimmkörper
trifft, wird eine Kraft wirksam, die den Reinigungsschwimmkörper in
Bewegung versetzt. Wenn – wie
zuvor geschildert – der
Reinigungsschwimmkörper
kugelförmig oder
zylindrisch geformt ist, dann kann er ohne großen Bedarf an Drehmoment um
diese Achse auf der Wasseroberfläche
rotieren. Eine gewisse Menge von Energie ist jedoch zum Start und
zur laufenden Unterstützung
der Drehbewegung der Schwimmkörper kontinuierlich
erforderlich. Diese Energie wird entweder vom niedergehenden Wasserstrahl
oder von Strudeln innerhalb des Abwassers aufgebracht.
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Vorteilhafterweise
sollten die flächigen
Elemente aus dem gleichen porösen
Material wie die übrige
Oberfläche
des Reinigungsschwimmkörpers
bestehen, damit auf diesen Flächen
ebenfalls der Wirkstoff aufgebracht werden kann. Als zweite Aufgabe übertragen
die flächigen
Elemente die vom einfließenden
Wasserstrahl aufgebrachten Kräfte
mit noch besserem Wirkungsgrad auf den Reinigungsschwimmkörper, der
in dieser Konfiguration ähnlich wie
ein Wasserrad in kontinuierliche Drehung versetzt wird. Dabei verstärkt die
Vergrößerung seiner Außenfläche durch
die flächigen
Elemente den Kontakt zwischen dem Wirkstoff und den Schadstoffen.
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Ein
erfindungsgemäßer Reinigungsschwimmkörper sollte
dann ausschließlich
aus einem schwammartigen Material homogen aufgebaut werden, wenn
es eine gute Schwimmfähigkeit
aufweist. Im einfachsten Fall wird aus einem solchen Material ein
Zylinder oder eine Kugel geformt. Zur Verbesserung der Wirksamkeit
kann die Oberfläche
weiter vergrößert werden.
Dafür bieten
sich z.B. beim Zylinder auf der Mantelfläche umlaufende Rillen an. Diese
Rillen behindern im Wasser die Drehung des Zylinders und seiner
Längsachse
nicht und ermöglichen
deshalb eine vergleichsweise hohe Drehzahl, mit welcher der Zylinder
um seine Längsachse
rotiert. Das ist dann von Vorteil, wenn die Funktion des Wirkstoffes
durch wiederholtes Eintauchen und Auftauchen aus dem Wasser verstärkt wird.
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Andere,
zusätzliche
Formteilen auf der Oberfläche,
wie z.B. die zuvor erwähnten
flächigen
Elemente haben den Vorteil, dass ein tangential auftreffender Wasserstrahl
oder eine andere, tangential auftreffende Kraft auf den zylinderförmigen oder
kugelförmigen
Reinigungsschwimmkörper
noch besser wirken kann. Ebenso werden Strudel und Strömungen im
Wasser noch besser auf den Reinigungsschwimmkörper übertragen. Dem steht entgegen, dass
nach Wegfall der antreibenden Kraft die Strömungsverluste durch die zusätzlichen
Formteile im Wasser größer sind
und deshalb ein sich drehender Körper
mit einer sehr unebenen Oberfläche
erheblich schneller abbremst, als ein glatter Körper. Dieser Effekt ist dann
vorteilhaft, wenn der Wirkstoff bei einer längeren Verweilzeit im Wasser
effizienter arbeitet als bei wiederholtem Eintauchen und Auftauchen.
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Als
Material für
den Reinigungsschwimmkörper
schließt
die Erfindung auch solche schwammartigen Materialien ein, die nicht
in jeder Form schwimmfähig
sind. Zum Beispiel zeichnet sich Glasschaum dadurch aus, dass das
Material mit nur ganz wenigen anderen Stoffen eine Reaktion eingeht
und deshalb sehr stabil und langzeitbeständig ist. Das spezifische Gewicht
von Glas ist jedoch deutlich höher
als das von Wasser, sodass massive Glasteile sofort absinken würden. Wenn
also flüssiges
Glas aufgeschäumt wird,
muss der Anteil der luftdicht umschlossenen Blasen so hoch sein,
dass ein schwimmfähiger
Körper
entsteht. Dem steht jedoch entgegen, dass zur Aufnahme des Wirkstoffes
möglichst
zahlreiche Gasblasen an der Oberfläche wieder aufgebrochen werden
müssen,
um als Vor ratskammern für
den Wirkstoff zu dienen. Der Schwimmfähigkeit steht ebenfalls entgegen,
dass im Interesse einer möglichst
großen
Oberfläche
flächige
Elemente, Noppen, Stacheln oder andere Ausstülpungen in der Oberfläche vorgesehen
werden sollten, die dann recht dünn
und für
sich alleine nicht schwimmfähig
sind.
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Auch
Gasbeton wäre
durch seine gute Aufnahmefähigkeit
für Flüssigkeiten
und durch seine Struktur mit einer sehr großen, von außen zugänglichen wirkenden Oberfläche gut
zur Aufnahme der Wirkstoffe geeignet. Dem steht jedoch die eingeschränkte Schwimmfähigkeit
entgegen.
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Für diese
und andere Werkstoffe mit eingeschränkter oder fehlender Schwimmfähigkeit
schlägt die
Erfindung vor, dass im Inneren des Schwimmkörpers gezielt ein großer Hohlraum
eingeformt wird. Falls das Material selbst keine luftdichte Schicht
um diesen Hohlraum herum bildet, wird vorgeschlagen, noch zusätzlich eine
Wasserabdichtung um den Hohlraum herum aufzubauen.
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Für die Fertigung
eines derart strukturierten Reinigungsschwimmkörpers wird vorgeschlagen, dass
ein Hohlkörper
zum Ausgangspunkt wird. Dieser Hohlkörper kann z.B. kugelförmig sein
oder auch zylindrisch geformt. Bei einem Zylinder bevorzugt die Erfindung
eine halbkugelförmige
Ausbildung der Stirnseiten des Zylinders. Diese Hohlkörper können aus
Kunststoff, Glas, anderen Mineralien oder Metall geformt werden.
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In
einem zweiten Schritt werden diese Hohlkörper mit einem porösem Material
umgeben, das der Aufnahme des Wirkstoffes dient und eine sehr große Oberfläche bietet,
damit der Wirkstoff großflächig mit
dem umgebenden Wasser in Kontakt kommt. Zur Herstellung bietet es
sich an, auf den zentralen Hohlkörper
durch Extrudieren eine schwammartige Schicht aufzutragen. In der
Mitte dieser Schicht ist der Hohlkörper eingebettet. Das Produktionsergebnis
ist ein Endlosprofil mit längs
verlaufenden Einkerbungen, in dessen Mitte jeweils aneinandergereihte Hohlkörper eingeschäumt sind.
Dieses Endlosprofil muss an der Fuge zwischen zwei benachbarten Schwimmkörpern zerteilt
werden, damit einzelne Schwimmkörper
mit einem einzelnen Hohlkörper
entstehen.
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Die
Erfindung schließt
jedoch auch alle anderen Herstellungsverfahren und Formgebungen
ein, bei denen ein Hohlkörper
im Inneren von einem schwammartigen Werkstoff auf der Außenfläche umgeben
ist.
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Eine
weitere, interessante Ausführungsform ist
es, dass das Material des Schwimmkörpers nach einer vorhersagbaren
Verweilzeit im Wasser in Partikel auflösbar ist, deren spezifisches
Gewicht entweder deutlich größer oder
deutlich kleiner als das von Wasser ist. Die Partikel sinken entweder
als Feststoff zu Boden, sorgen dort für eine Verstopfung des Filtersackes
und erinnern auf diese Weise daran, dass eine Reinigung statt finden
muss. Oder – bei
anderem Material – schwimmen
die Partikel als Schicht auf der Oberfläche des Abwassers im Einlaufschacht und
lassen dadurch bei einer einfachen Sichtkontrolle von oben erkennen,
dass eine Reinigung erforderlich geworden ist.
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Wie
erwähnt
werden nach aktuellem Stand der Technik verschiedene Wirkstoffe
zur Aufnahme von verschiedenen Schadstoffen verwendet. Die bereits
genannten Zeolithe, das Eisenhydroxyd, Koksgruß oder Aktivkohle sind jeweils
für andere
Schadstoffe wirksam. Damit der Einsatz der Reinigungsschwämme auf
die typische Zusammensetzung der Schadstoffe im Abwasser optimiert
werden kann, schlägt
die Erfindung vor, dass die Farbe des Schwimmkörpers einem exakt definierten
Wirkstoff oder einem bestimmten Wirkstoffgemisch zugeordnet wird.
Durch die Anzahl der Schwimmkörper
mit einer ganz bestimmten Farbe kann das Mischungsverhältnis der
Reinigungsschwimmkörper
auf das zu erwartende Mischungsverhältnis der Schadstoffe im Abwasser
abgestimmt werden. Damit wird erreicht, dass am Ende eines typischen
Wartungsintervalls sämtliche
Schwimmkörper
vollständig
mit Schadstoffen beladen sind und sinnvoller weise gleichzeitig entsorgt
werden können.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Verwendung
eines Wirkstoffes vorgeschlagen, der zugleich mit der Aufnahme der
Schadstoffpartikel auch seine Farbe nach außen hin sichtbar verändert, sodass
durch Sichtkontrolle und Vergleich mit einer Farbkarte ermittelt
werden kann, ob die Kapazität
zur Aufnahme von Schadstoffen bereits erschöpft ist. Dadurch wird bei Wartungen
ein gezielter Wechsel der bereits vollständig mit Schadstoffen beladenen
Reinigungsschwimmkörper
möglich.
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Vom
Prinzip der Erfindung her sind Reinigungsschwimmkörper denkbar,
die nach einmaliger Schadstoffaufnahme vollständig zu entsorgen sind. Möglich ist
es jedoch auch, dass der Wirk stoff nach Bergung aus dem Einlaufschacht
wieder ausgewaschen, ausgeblasen oder ausgeschüttelt wird, oder in einem anderen
chemischen Verfahren vom Reinigungsschwimmkörper getrennt wird. Wenn das schwammartige
Trägermaterial
ausreichend langzeitstabil ist, sind eine erneute Aufbringung des
Wirkstoffes und damit eine nochmalige Verwendung des Reinigungsschwimmkörpers möglich.
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Für die Beaufschlagung
mit dem Wirkstoff ist es denkbar, dass er schon bei der Herstellung
des Reinigungsschwimmkörpers
zugemischt wird und auf diese Weise der zusätzliche Arbeitsschritt des Einsprühens, Einstreichens
oder Eintauchens des Körpers
erspart wird.
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Vom
Prinzip her sind auch solche Materialien denkbar, bei denen – wie zuvor
erwähnt – schon
in der Herstellung der Wirkstoff zugemischt wird, nach der ersten
Verwendung zusammen mit den Schadstoffen wieder entfernt werden
kann und dann in einem Recyclingverfahren wiederholt mit Wirkstoff
versehen werden kann.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand von Beispielen näher
erläutert
werden. Diese sollen die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 Querschnitt
durch einen extrudierten Reinigungsschwimmkörper mit flächigen Elementen auf der Außenfläche
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2 Anwendung
von Reinigungsschwimmkörpern
in einem Einlaufschacht für
Abwasser
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1 zeigt
in axonometrischer Darstellung einen extrudierten Reinigungsschwimmkörper, der nahe
der Vorderkante aufgeschnitten ist. Mit seinen fünf unteren Rippen taucht er
in das Abwasser ein, die anderen sieben Rippen befinden sich oberhalb des
Wasserspiegels. Die Außenfläche 2 wird
durch zahlreiche, weit in den Körper
hineinragende Vertiefungen 21 wie bei einem Schwamm weiter
vergrößert. Diese
Vertiefungen sind nur im linken Bereich der Schnittfläche eingezeichnet.
Zusätzliche
Vergrößerungen
ergeben sich durch die Formung der Außenfläche mit zahlreichen flächigen Elementen 22, die
im gezeichneten Beispiel als längs
verlaufende Rippen sternförmig
um den Mittelpunkt herum angeordnet sind.
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In 1 wird
deutlich, dass der Reinigungsschwimmkörper um seine Längsachse 11 herum
rotationssymmetrisch aufgebaut ist. Da sämtliche, strahlenförmig nach
außen
hin orientierten, flächigen Elemente 22 die
gleiche Form aufweisen, kann der Reinigungsschwimmkörper in
jedem beliebigen Winkel auf der Wasseroberfläche schwimmen. Anders als ein
Schiff setzt er einer Drehung um seine Längsachse 11 nicht
die Neigung entgegen, in eine einzige bestimmte Position hinein
schwenken zu wollen.
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Für eine zusätzliche
Verbesserung des Auftriebes ist im gezeichneten Beispiel im Inneren
des Schwimmkörpers 1 ein
Hohlraum 23 eingeformt, welcher mit einer Wasserabdichtung 3 umhüllt ist.
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In 1 wird
nachvollziehbar, dass die Verwendung von unterschiedlichen Materialien
für die Außenfläche 2 und
die Wasserabdichtung 3 die Optimierung der Werkstoffe auf
ihre unter schiedlichen Funktionen vereinfacht. Plausibel ist, dass
in dieser Konfiguration das Material an der Außenfläche 2 vor allem auf
die Ausbildung sehr zahlreicher und großer, angeschnittener Blasen
optimiert werden kann, und damit für eine gute Aufnahme des Wirkstoffes
gedacht ist, während
der Werkstoff der Wasserabdichtung 3 auf eine gute Dichtigkeit
gegen Wasser, eine Langzeitbeständigkeit
und eine gute Haftfähigkeit
am Material der äußeren Schicht
eingestellt werden kann.
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In 2 wird
der Einlaufschacht einer Kanalisation im Querschnitt gezeigt. Oben
ist die Öffnung zu
erkennen, die in der Straßenoberfläche angeordnet
ist. Diese Öffnung
ist in der Regel mit einem – hier nicht
gezeichneten – Kanaldeckel
verschlossen, durch dessen Öffnungen
Oberflächenwasser
in den Einlaufschacht eindringen kann. Weiterhin fließt Abwasser
durch das an der Seite gezeichnete Einlaufrohr und bildet im Innenraum
einen Wasserstrahl, der auf die im Einlaufschacht schwimmenden Reinigungsschwimmkörper trifft.
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In 2 wird
nachvollziehbar, dass ein vom Wasserstrahl getroffener Reinigungsschwimmkörper wie
ein Wasserrad in Drehung versetzt wird und dadurch seine gesamte
Oberfläche
mit Abwasser benetzt. Als weitere Funktionalität wird nachvollziehbar, dass
der auftreffende Wasserstrahl den getroffenen Reinigungsschwimmkörper nicht
nur in Drehung versetzt, sondern auch auf der Oberfläche des
Wasserspiegels bewegt, wodurch auch die anderen Reinigungsschwimmkörper in
den Bereich des eintreffenden Wasserstrahles geraten und ebenfalls
in Drehung versetzt werden.
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In 2 wird
plausibel, dass nach Öffnen des
Kanaldeckels eine Sichtkontrolle der an der Oberfläche schwimmenden
Reinigungsschwimmkörpers
möglich
ist, ohne in den Einlaufschacht hineinsteigen zu müssen, wodurch
sich der Aufwand für eine
regelmäßige Inspektion
erheblich reduziert.