DE102006021520A1 - Mikroskop-Objektiv - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Mikroskop-Objektiv mit vorzugsweise antisymmetrischen Linsen bzw. Linsengruppen mit einem Abbildungsmaßstab -100fach und der Sehfeldzahl 20. Erfindungsgemäß besteht das Mikroskop-Objektiv aus neun Linsen mit drei Kittgliedern, ausgehend von der Objektseite (links) aus einer Linse aus nahezu einer Halbkugel L<SUB>1</SUB> mit positiver Brechkraft, einer Meniskuslinse L<SUB>2</SUB> mit positiver Brechkraft, einem zweifachen Kittglied G<SUB>1</SUB> mit positiver Brechkraft, einem weiteren zweifachen Kittglied G<SUB>2</SUB> mit positiver Brechkraft, einem zweifachen Kittglied G<SUB>3</SUB> mit negativer Brechkraft und schließlich einer Meniskuslinse L<SUB>9</SUB> mit negativer Brechkraft. Durch die Verwendung von baugleichen Kittgliedern und Linsenpaarungen lassen sich bei Verbesserung des Bildkontrasts die Herstellungskosten gegenüber Lösungen des Standes der Technik reduzieren.

Description

  • Zur Untersuchung biologischer Objekte und der Gewebekulturen werden die Mikroobjektive mit großer numerischer Apertur eingesetzt, um die Feinstruktur aufzulösen.
  • Die Mikroskop-Objektive mit einer numerischen Apertur größer als 1,2 unter Verwendung von Immersionsöl haben in der Regel auch höhere Herstellungskosten. Diese ist zum Teil darauf zurückzuführen, weil das Frontteil des entsprechenden Objektivs aus einem zweifachen Kittglied, also mit einer Fülllinse und einer Mutterkugel-Linse, besteht. Aufgrund des speziellen Fertigungsverfahrens ist die Herstellung solch eines Kittglieds aufwendig und teuer. Objektive mit einem Frontteil aus nur einer Halbkugel-Linse können eine Apertur von bis 1,3 erreichen und haben niedrigere Herstellungskosten.
  • Ausgehend von den Nachteilen des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Mikroskopobjektiv dahingehend weiter zu bilden, dass bei Verbesserung des Bildkontrasts eine weitere Reduzierung der Herstellungskosten erreicht wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Mikroskopobjektiv erfindungsgemäß nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 aufgezeigt.
  • Die erfindungsgemäße Lösung bezieht sich alternativ auf drei Mikroskop-Objektivvarianten der Klasse „Planachromat" mit einem Abbildungsmaßstab -100 fach und der Sehfeldzahl 20. Ein Planachromat wird dadurch definiert, dass die Fokuslage von der Spektrallinie C' und F' zusammenfallen. Die zusätzliche Bezeichnung „Plan" bedeutet dabei, dass das das Bildfeld entsprechend geebnet ist. Die objektseitige numerische Apertur beträgt 1,25.
  • Das Mikroskop-Objektiv besteht aus 9 Linsen mit 3 Kittgliedern. Der Bildkontrast wird an der ersten Linie durch die Abbildungsfehler beeinflusst. Bei vorliegenden Mikroskop-Objektiven werden die Abbildungsfehler wie sphärische Aberration, Koma, Astigmatismus und Verzeichnung weitergehend korrigiert. Der primäre Farblängsfehler (Abbildung der Fokuslagen zwischen der Spektrallinie C' und F') ist auskorrigiert. Der Farblängsfehler vom sekundären Spektrum (Abweichung der Fokuslagen zwischen der Spektrallinie C' - e und F' - e) liegen innerhalb des Bereichs der dreifachen Schärfentiefe. Der Bereich der Schärfentiefe ist definiert durch λ/NA2 mit NA als numerische Apertur. Dieser Bereich wird als eine Rayleigh-Einheit bezeichnet. Die Bildfeldebnung ist so reduziert, dass die beste Fokuslage am Feldrand sich weniger als zwei Schärfentiefe von der axialen Fokuslage abweicht.
  • Durch Einsatz von Wiederholungsbauteilen lassen sich die Herstellungskosten weiter senken. Solch ein Mikroskop-Objektiv bietet den Kunden die Flexibilität und den Kostenvorteil.
  • Im folgenden werden drei Ausführungsbeispiele von Mikroskop-Objektiven der Klasse „Planachromat" mit dem Abbildungsmaßstab -100 Fach, der numerischen Apertur 1,25 und einer Sehfeldzahl 20 vorgestellt. Der optische Arbeitsabstand beträgt 0,28 mm. Er ist der Abstand zwischen dem Deckglas und dem Scheitelpunkt der ersten Linsenfläche im System. Die Systemdaten werden in den Tabellen 1 bis 3 angegeben.
  • In den dazugehörenden Figuren zeigen:
  • 1: einen Linsenabschnitt vom Objektiv mit dem Tubus f'Tubus = 200 mm
  • 2: Querschnittsaberrationen mit dem Tubus f'Tubus = 200 mm
  • 3: Längsaberrationen auf der Achse und feldabhängige Bildfehler
  • Das Objektiv im Ausführungsbeispiel 1 in der Tabelle 1 wird zusammen mit einer Tubuslinse der Brennweite 180 mm gerechnet, dabei werden die Farbquerfehler am Feldrand jeweils auf -50 μm (C' - e) und 50 μm (F' - e) korrigiert. Diese Korrektur des Farblängsfehlers ist erforderlich für ein bestimmtes Gerät. Das Objektiv im Ausführungsbeispiel 2 in der Tabelle 2 wird zusammen mit einer Tubuslinse der Brennweite 200 mm gerechnet; dabei sind die Farbfehler beim Objektiv und Tubussystem jeweils für sich auskorrigiert. Das Ausführungsbeispiel 3 in der Tabelle 3 wird zusammen mit einer Tubuslinse der Brennweite 164,5 mm gerechnet; dabei werden die Farbquerfehler beim Objektiv und beim Tubussystem gegenseitig kompensiert. Die Bauweise dieser alternativen Mikroskop-Objektive erlaubt es, durch geringfügige Änderungen unterschiedliche Anforderungen an Farbquerfehler zu erfüllen.
  • Die Systemdaten von den drei Ausführungsbeispielen sind ähnlich. Daher wird für die grafischen Darstellungen nur das Ausführungsbeispiel 2 herangezogen. Der Linsenschnitt wird in 1 dargestellt. Die entsprechenden Verläufe der Abbildungsfehler in Abhängigkeit von der Apertur und vom Sehfeld werden in 2 und 3 jeweils dargestellt.
  • Die Mikroskop-Objektive bestehen jeweils aus 9 Linsen mit 3 Kittgliedern: im Detail (vom Objekt aus gezählt; siehe 1) einer Linse L1 mit positiver Brechkraft, einer positiven Meniskuslinse L2, einem zweifachen Kittglied G1 mit positiver Brechkraft, einem weiteren zweifachen Kittglied G2 mit positiver Brechkraft, einem zweifachen Kittglied G3 mit negativer Brechkraft und schließlich einer Meniskuslinse L9 mit negativer Brechkraft. Die Kittglieder G1 und G2 sind baugleich und werden spiegelsymmetrisch ins System eingebaut (vgl. 1). Des weiteren sind die Linsen L8 und L9 baugleich, und sie werden ebenfalls spiegelsymmetrisch ins Objektiv eingebaut. Auf dieser Weise ergeben sich drei Linsenpaare, nämlich L3 und L6, L4 und L5, L8 und L9, die jeweils baugleich sind. Damit können die Herstellungskosten effektiv reduziert werden.
  • Die Linse L1 hat eine Planfläche auf der Objektseite und eine stark gekrümmte Fläche auf der Bildseite, und das Krümmungszentrum liegt auf der Objektseite. Die Linse L2 ist meniskusförmig und die beiden Krümmungszentren liegen auf der Objektseite. Das Kittglied G1 setzt sich aus einer bikonkaven Linse L3 auf der Objektseite und einer bikonvexen Linse L4 auf der Bildseite. Das Kittglied G2 setzt sich aus einer bikonvexen Linse L4 auf der Objektseite und einer bikonkaven Linse L5 auf der Bildseite. Das Kittglied G3 setzt sich aus zwei Meniskuslinsen L7 und L8, und die Krümmungszentren aller Flächen liegen auf der Bildseite. Die beiden Linsen L7 und L8 haben negative Brechkraft. Die Krümmungszentren der letzten Meniskuslinse L9 liegen auf der Objektseite.
  • Die Abbildungsfehler, wie beispielsweise die sphärische Aberration, Koma, Astigmatismus und Verzeichnung, werden weitgehend korrigiert. Der primäre Farblängsfehler ist auskorrigiert. Der Farblängsfehler vom sekundären Spektrum liegen innerhalb des Bereichs der dreifachen Schärfentiefe. Die Bildfeldebnung ist so reduziert, dass die beste Fokuslage am Feldrand sich weniger als zwei Schärfentiefe von der axialen Fokuslage abweicht. Die verschiedenen Aberrationen werden in 2 und 3 grafisch dargestellt.
  • Die folgenden Tabellen zeigen die Systemdaten der Ausführungsbeispiele, wobei, wobei die Flächenkennzeichnung (Flächen Nr.) von der Objektebene (links beginnend) ausgeht. Tabelle 1: Systemdaten vom. Ausführungsbeispiel 1
    Fläche Nr. Radius Dicke ne νe
    1 (Deckglas) Plan 0.170 1.525 59.2
    2 (Öl) Plan 0.290 1.518 41.8
    3 Plan 2.770 1.517 60.3
    4 -2.0004 0.200
    5 -17.4139 2.200 1.758 52.1
    6 -5.2970 6.483
    7 -99.0800 3.000 1.762 27.3
    8 10.3510 4.000 1.667 54.3
    9 -17.4720 0.200
    10 17.4720 4.000 1.667 54.3
    11 -10.3510 3.000 1.762 27.3
    12 99.0800 5.329
    13 7.6990 6.500 1.489 70.0
    14 4.6560 4.000 1.813 25.3
    15 2.4300 1.796
    16 -2.4300 4.000 1.813 25.3
    17 -4.6560 0.622
    18 Plan 60.000
    • + achromatisierte Tubuslinsen mit einer Brennweite von 180 mm
    • Numerische Apertur = 1.25
    • Abbildungsmaßstab = -100.5
    • Sehfeldzahl = 20
    • Lage Eintrittspupille -∞
    • Objekt auf der Fläche 1
    Tabelle 2: Systemdaten vom Ausführungsbeispiel 2
    Fläche Nr. Radius Dicke ne νe
    1 (Deckglas) Plan 0.170 1.525 59.2
    2 (Öl) Plan 0.281 1.518 41.8
    3 Plan 2.770 1.517 60.3
    4 -1.9845 0.200
    5 -32.1451 2.200 1.758 52.1
    6 -5.8498 7.127
    7 -87.1808 3.000 1.762 27.3
    8 10.0650 4.000 1.667 54.3
    9 -16.4805 0.200
    10 16.4805 4.000 1.667 54.3
    11 -10.0650 3.000 1.762 27.3
    12 87.1808 4.823
    13 8.8700 6.500 1.489 70.0
    14 4.4577 4.000 1.813 25.3
    15 2.4528 1.800
    16 -2.4528 4.000 1.813 25.3
    17 -4.4577 0.500
    18 Plan 100.000
    • + achromatisierte Tubuslinsen mit einer Brennweite von 200 mm
    • Numerische Apertur = 1.25
    • Abbildungsmaßstab = -100.1
    • Sehfeldzahl = 20
    • Lage Eintrittspupille -∞
    • Objekt auf der Fläche 1
    Tabelle 3: Systemdaten vom Ausführungsbeispiel 3
    Fläche Nr Radius Dicke ne νe
    1 (Deckglas) Plan 0.170 1.525 59.2
    2 (Öl) Plan 0.286 1.518 41.8
    3 Plan 2.770 1.517 60.3
    4 -1.9995 0.200
    5 -15.9107 2.200 1.758 52.1
    6 -5.2115 6.535
    7 -158.4628 3.000 1.762 27.3
    8 10.3216 4.000 1.667 54.3
    9 -18.4453 0.200
    10 18.4453 4.000 1.667 54.3
    11 -10.3216 3.000 1.762 27.3
    12 158.4628 5.402
    13 7.3766 6.500 1.489 70.0
    14 4.7935 4.000 1.813 25.3
    15 2.3928 1.800
    16 -2.3928 4.000 1.813 25.3
    17 -4.7935 0.500
    18 Plan 126.500
    • + eine Tubuslinse mit einer Brennweite von 164.5 mm
    • Numerische Apertur = 1.25
    • Abbildungsmaßstab = -100.2
    • Sehfeldzahl = 20
    • Lage Eintrittspupille -∞
    • Objekt auf der Fläche 1

Claims (8)

  1. Mikroskop-Objektiv mit vorzugsweise antisymmetrischen Linsen bzw. Linsengruppen (vgl. Tabelle 1 bis 3), wobei alternativ gilt, – dass das Mikroskop-Objektiv (vgl. Tabelle 1) zusammen mit dem Tubussystem der Brennweite 180 mm verwendet wird und zwischen dem Objektiv und der Tubusoptik die von einem Objektpunkt stammenden Strahlen parallel zueinander laufen, oder – dass das Mikroskop-Objektiv (vgl. Tabelle 2) zusammen mit dem Tubussystem der Brennweite 200 mm verwendet wird, zwischen dem Objektiv und der Tubusoptik die von einem Objektpunkt stammenden Strahlen parallel zueinander laufen und die Farbfehler vom Objektiv und von der Tubusoptik voneinenander getrennt korrigiert sind oder – dass das Mikroskop-Objektiv (vgl. Tabelle 3) nach dem „ICS"1-Prinzip (Infinite Colour Correction System) korrigiert wird, zusammen mit einer Tubuslinse der Brennweite 164,5 mm verwendet wird und sich die Farbfehler vom Objektiv und von der Tubusoptik kompensieren.
  2. Mikroskop-Objektiv nach Anspruch 1, bei dem die Abbildungsfehler, wie sphärische Aberration, Koma, Astigmatismus, und Verzeichnung weitergehend korrigiert werden, der primäre Farblängsfehler auskorrigiert ist, der nominelle Abbildungsmaßstab -100 bei einer numerischen Apertur (mit Öl-Immersion) 1,25 beträgt, die Farblängsfehler vom sekundären Spektrum innerhalb des Bereichs der dreifachen Schärfentiefe liegen und die Bildfeldebnung so reduziert ist, dass die beste Fokuslage am Feldrand sich weniger als zwei Schärfentiefe von der axialen abweicht.
  3. Die Mikroskop-Objektiv nach Anspruch 1, bestehend aus 9 Linsen mit 3 Kittgliedern, ausgehend von der Objektseite (links) aus einer Linse aus nahezu einer Halbkugel L1 mit positiver Brechkraft, einer Meniskuslinse L2 mit positiver Brechkraft, einem zweifachen Kittglied G1 mit positiver Brechkraft, einem weiteren zweifachen Kittglied G2 mit positiver Brechkraft, einem zweifachen Kittglied G3 mit negativer Brechkraft und schließlich einer Meniskuslinse L9 mit negativer Brechkraft, wobei die Linse L1 eine Planfläche auf der Objektseite und eine stark gekrümmte Fläche auf der Bildseite hat und das Krümmungszentrum auf der Objektseite liegt, die Linse L2 meniskusförmig ausgebildet ist und die beiden Krümmungszentren auf der Objektseite liegen, das Kittglied G1 sich aus einer bikonkaven Linse L3 auf der Objektseite und einer bikonvexen Linse L4 auf der Bildseite zusammensetzt, das Kittglied G2 aus einer bikonvexen Linse L4 auf der Objektseite und einer bikonkaven Linse L5 auf der Bildseite besteht, das Kittglied G3 sich aus zwei Meniskuslinsen L7 und L8, und die Krümmungszentren aller Flächen liegen auf der Bildseite zusammensetzt und die beiden Linsen L7 und L8 negative Brechkräfte haben.
  4. Mikroskop-Objektiv nach dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kittglieder G1 und G2 baugleich sind und spiegelsymmetrisch ins System eingebaut werden (vgl. 1), die Linsen L8 und L9 baugleich sind und spiegelsymmetrisch ins Objektiv eingebaut werden, so dass sich drei Linsenpaare L3 und L6, L4 und L5, L8 und L9 ergeben, die jeweils baugleich sind.
  5. Mikroskop-Objektiv nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verhältnisse der Brennweiten gelten: 1,9 < fL1/fObj. < 2,4 4,5 < fL2/fObj. < 5,7 20,2 < fG1/fObj. < 25,7 20,2 < fG2/fObj. < 25,7 -14,7 < fG3/fObj. < -8,2 -31,7 < fL9/fObj. < -14,2 wobei fObj. für die Brennweite des Objektivs steht.
  6. Mikroskop-Objektiv nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die baugleichen Linsen L4 und L5 folgende Bedingungen erfüllen: ne > 1,66 und νe > 54
  7. Mikroskop-Objektiv nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die baugleichen Linsen L8 und L9 folgende Bedingungen erfüllen: ne > 1,81 und νe < 26
  8. Mikroskop-Objektiv nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie der Linse folgende Bedingungen:
    Figure 00090001
    erfüllt, wobei d1 für Dicke vom Deckglas d2 für den optischen Arbeitsabstand d3, r4 jeweils für die Mittendicke und den Krümmungsradius der Linse L1, NA für die numerische Apertur und ne für die Brechzahl νe für die Abbe'sche Zahl Zahl bei der Spektrallinie e = 546,07 nm steht.
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