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Die
Erfindung betrifft eine Fertigungsanlage für komplexe Bauteile, insbesondere
einer Kraftfahrzeugkarosserie, mit einer Transport- und Positioniervorrichtung
für das
Bauteil und daneben stationär
angeordneten Bearbeitungsrobotern.
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Bei
einer bekannten Fertigungsanlage dieser Art (
DE 197 13 860 A1 ) sind
seitlich einer Transferlinie für
das komplexe Bauteil mit mehreren hintereinander angeordneten Bearbeitungsstationen
stationäre
Bearbeitungsroboter angeordnet. Mittels geeigneter Transportmittel
werden die Bauteile von einer Bearbeitungsstation in die andere
transportiert, wo sie auf stationären Bauteilhaltern in bearbeitungsgerechter
Lage gehalten werden.
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Eine
solche Fertigungsanlage hat wegen der in den Bearbeitungsstationen
stationären
Bauteilhalter, die nur dazu dienen, die Bauteile zu halten, und wegen
der nur für
Transport vorgesehenen Transportmittel einen hohen Platzbedarf.
Außerdem
erlaubt sie nur in ganz beschränktem
Maße eine
Anpassung an vorgegebene räumliche Verhältnisse, wie
Tragsäulenraster
einer Halle am Aufstellungsort.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fertigungsanlage für aus mehreren
Teilen zusammenzusetzende Bauteile zu schaffen, die bei vergleichsweise
geringem Platzbedarf und unter optimaler Raumausnutzung an vorhandene
Räumlichkeiten
anpassbar und vielfältig
ausbaubar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Fertigungsanlage der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass
die Transport- und Positioniervorrichtung von mehreren gleichartigen
Einheiten gebildet wird, die jeweils einen Bauteilhalter aufweisen,
der von einem Antrieb der Einheit auf einer geschlossenen Umlaufbahn
mit mindestens zwei Scheitelpunkten und dazwischen liegenden Freiräumen um
die Einheit herum bewegbar ist, und dass die Bearbeitungsroboter zwischen
den Einheiten und in deren Freiräumen derart
positioniert sind, dass mit diesen das vom Bauteilhalter in bearbeitungsgerechter
Lage an im Bereich der Scheitelpunkte gelegenen Bearbeitungsstationen
gehaltene Bauteil bearbeitbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Fertigungsanlage zeichnet
sich durch eine optimale Flächenausnutzung
aus, weil der Bauteilhalter mit dem Bauteil nicht auf einem Kreis,
sondern auf einer speziellen Kurvenbahn mit Scheitelpunkten umläuft. Die
maximale radiale Position erreicht er in den an den Scheitelpunkten
liegenden Bearbeitungsstationen, während er in den dazwischen
liegenden Bereichen radial nach innen verlagert wird, so dass Freiräume entstehen,
die für
die Platzierung von Bearbeitungsrobotern, Werkzeugablagen und anderen
Vorrichtungen dienen können.
Die mögliche
optimale Platzierung der gleichartigen Einheiten unter Berücksichtigung ihrer
individuellen, ggf. voneinander unterschiedlichen Kurvenbahnen mit
zwei oder auch mehr Scheitelpunkten schafft auch genügend Frei-
und Fahrfläche
für fahrbare
Transportgeräte,
wie Gabelstapler, mit denen zwischen den Einheiten der Transport-
und Positioniervorrichtung aufgestellte Bearbeitungsroboter oder
andere Vorrichtungen erreicht und abtransportiert werden können. Wegen
der verbleibenden Freiräume
lässt sich
die erfindungsgemäße Fertigungsanlage
auch optimal den örtlichen
Verhältnissen
am Aufstellungsort anpassen, indem die gleichartigen Einheiten zwischen
Säulen
eines Gebäudes, z.B.
einer Fertigungshalle, platziert werden, wobei dann die Säulen in
den Freiräumen
liegen. So kann die Fertigungsanlage in bestehende Fertigungshallen
mit vorgegebenen engen Platzverhältnissen
unter optimaler Raumausnutzung integriert werden.
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Die
Bearbeitungsroboter können
nicht nur mit Werkzeugen für
die Bearbeitung bestückt
werden, sondern auch mit Werkzeugen zum Greifen, so dass sie auch
Verwendung finden für
die Bestückung der
Bauteilhalter mit Bauteilen und/oder den Transport der Bauteile
von einer Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung zur
nächsten
Einheit. Deshalb entfallen bei der erfindungsgemäßen Fertigungsanlage sowohl
die zusätzlichen
Transportmittel als auch die stationären Bauteilhalter, wie sie
aus dem beschriebenen Stand der Technik bekannt sind.
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Unter
gleichartigen Einheiten der Transport- und Positioniervorrichtung
werden nicht notwendigerweise Einheiten mit identischen Kurvenbahnen, sondern
lediglich solche mit geschlossenen Kurvenbahnen mit Scheitelpunkten
verstanden. In diesem Sinne ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung
neben der einen Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung
zumindest eine weitere gleichartige Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung
aufgestellt, mit der zumindest dem Nahbereich einer Bearbeitungsstation
der einen Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung ein
vom Bauteilhalter der weiteren Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung
gehaltenes Bauteil in bearbeitungsgerechter Lage zuführbar ist.
Bei dieser Ausgestaltung kann bzw. können bei einem Geringstmaß an Platz
an derselben Bearbeitungsstation bzw. in deren Nahbereich von einem
Bearbeitungsroboter oder mehreren Bearbeitungsrobotern verschiedene
Bearbeitungen nacheinander oder gleichzeitig durchgeführt werden. Während ein
Bauteil von der einen Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung in bearbeitungsgerechter
Lage an einer ersten Bearbeitungsstation gehalten wird, hält die andere
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung ein anderes Bauteil
an einer anderen Bearbeitungsstation in bearbeitungsgerechter Lage,
so dass es nicht zu Kollisionen kommt. Wird die erste Bearbeitungsstation
dann vom ersten Bauteil freigegeben, kann das andere Bauteil aus
der anderen Bearbeitungsstation in die erste Bearbeitungsstation
bewegt werden. Die erste Bearbeitungsstation kann auch von zwei
Bearbeitungsrobotern erreichbar sein, die nacheinander oder gleichzeitig
an dem zugeführten
Bauteil ihre Bearbeitungen durchführen. So wird erreicht, dass bei
geringem Platzbedarf in kurzer Bearbeitungszeit an verschiedenen
Bearbeitungsstationen gleichzeitig und an derselben Bearbeitungsstation
nacheinander, aber auch gleichzeitig, Bearbeitungen durchgeführt werden
können.
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Die
geschlossenen Umlaufbahnen der Bauteilhalter können unterschiedlich gestaltet
sein, um die besonderen Verhältnisse
zwischen den einzelnen Teilen der Fertigungsanlage zu berücksichtigen.
Insbesondere können
sie für
eine elliptische bis zykloide Kurvenbahn ausgelegt sein. So können bei
einer elliptischen Kurvenbahn zwei diametral gegenüberliegende
Bearbeitungsstationen bedient werden, wobei der für die Bewegung
erforderliche Flächenbedarf wegen
der schmalen Ellipse klein ist. Bei zykloiden Bahnen können drei
oder mehr Bearbeitungsstationen bedient werden. Die besonderen Kurvenbahnen mit
Scheitelpunkten, z.B. Zykloiden und Ellipsen, haben den weiteren
Vorteil, dass der Bauteilhalter auf den Bahnabschnitten zwischen
den Scheitelpunkten mit vergleichsweise schneller Bahngeschwindigkeit bewegt
wird, während
er im Bereich der Scheitelpunkte mit der kleinsten Bahngeschwindigkeit
bewegt wird, so dass er hier leicht in den für die Bearbeitung notwendigen
Stillstand gebracht und nach der Bearbeitung wieder in Bewegung
gesetzt werden kann.
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Konstruktiv
lässt sich
jede Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung verwirklichen
mit einem Rotor und einem darauf exzentrisch gelagerten und entgegengesetzt
zum Rotor um eine zur Rotorachse parallele Achse angetriebenen,
den Bauteilhalter tragenden Schwenkarm, wobei die Drehbewegungen
von Rotor und Schwenkarm derart aufeinander abgestimmt sind, dass
der Bauteilhalter die geschlossene Kurvenbahn mit den Scheitelpunkten
und den dazwischen liegenden Freiräumen beschreibt. Diese Lösung ist
mechanisch bzw. getriebetechnisch robust. Dabei kann der Rotor und
der Schwenkarm einen eigenen Antrieb haben. Wichtig ist nur, dass die
Drehbewegungen aufeinander abgestimmt sind. Durch eine entsprechende
Steuereinrichtung lässt sich
dies bei motorischen Antrieben von Rotor und Schwenkarm ohne weiteres
realisieren.
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Ohne
eigene Antriebe für
Rotor einerseits und Schwenkarm andererseits kommt die Erfindung nach
einer Ausgestaltung aus, wenn der Rotor und der Schwenkarm getriebetechnisch über ein
Rädergetriebe
miteinander gekuppelt sind. Dabei können die Räder durch Verzahnung, Reibung
oder Riemen miteinander gekuppelt sein. So kann ein Rädergetriebe
aus einem drehfest auf einem stationären Sockel des Rotors gehaltenen
Zahnkranz, einem damit kämmenden
und auf dem Rotor drehbar gelagerten Zwischenrad und einem mit dem
Zwischenrad kämmenden
Abtriebsrad des Schwenkarms bestehen. Über das Übersetzungsverhältnis (Zähnezahl)
dieser Zahnräder
sowie den Achsabstand der Drehachsen von Rotor und Schwenkarm und
die Länge
des Hebelarms des Schwenkarms lassen sich die gewünschten
Kurvenbahnen bestimmen.
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Da
die gleichartigen Einheiten der Transport- und Positioniervorrichtung
für verschiedene
Kurvenbahnen ausgelegt sein können,
lassen sich Einheiten mit gleichen und/oder unterschiedlichen Kurvenbahnen
und dazwischen angeordneten Bearbeitungs- und/oder Transportrobotern
zu einer die räumlichen Verhältnisse
am Aufstellungsort berücksichtigenden, Platz
sparenden Fertigungsanlage kombinieren. In manchen Fällen kann
es gleichwohl sinnvoll sein, eine solche Fertigungsanlage auch mit
herkömmlichen,
Bauteilhalter tragenden Drehtischen zu ergänzen bzw. zu kombinieren.
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Solche
Fertigungszellen bildende Fertigungsanlagen lassen sich untereinander,
aber auch mit anderen Fertigungsanlagen, die z.B. statt der erfindungsgemäßen Transport-
und Positioniervorrichtung ausschließlich oder überwiegend Drehtische aufweisen,
zu noch größeren Anlagen
kombinieren.
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Der
Schwenkarm einer Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung
kann doppelarmig ausgebildet sein, um an seinem gegenüber dem
Arm mit dem Bauteilhalter tragenden anderen Arm ein Werkzeug, z.B.
einen Kappenfräser
zu tragen, mit dem die Elektroden eines Schweißwerkzeuges eines Bearbeitungsroboters
für das
zu schweißende
Bauteil bearbeitet werden können.
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Für die Bearbeitung
des Bauteils in den Bearbeitungsstationen ist es wichtig, dass der
Bauteilhalter das Bauteil möglichst
präzise
in bearbeitungsgerechter Lage hält,
weil anderenfalls ein Werkzeug eines Bearbeitungsroboters die zu
bearbeitenden Stellen nicht exakt erreichen kann. Diese Forderung lässt sich
nach einer Ausgestaltung der Erfindung mit relativ einfachen Mitteln
dadurch erreichen, dass in den Bearbeitungsstationen Zentriereinheiten
für den Bauteilhalter
vorgesehen sind. Diese Zentriereinheiten sind so ausgebildet, dass
sie den Bauteilhalter durch seine vertikale und seitliche Abstützung lagegerecht
positionieren.
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Um
mit der erfindungsgemäßen Fertigungsanlage
verschiedene Bauteile bearbeiten zu können, kann der Bauteilhalter
auswechselbar sein. Für
einen solchen Wechsel eines Bauteilhalters weist die Fertigungsanlage
oberhalb der Transport- und Positioniervorrichtung einen Speicher
auf, der verschiedenartige Bauteilhalter an ausgezeichneten Positionen der
Umlaufbahn des Bauteilhalters, insbesondere an deren Scheitelpunkten,
bereithält,
wo mit wenigstens einer Wechselvorrichtung ein vom Schwenkarm getragener
Bauteilhalter durch einen vom Speicher getragenen Bauteilhalter
austauschbar ist. Die Wechselvorrichtung kann ein Bearbeitungsroboter
mit geeignetem Greifer sein oder eine spezielle Hubeinheit des Speichers.
In jedem Fall können
mit dieser Platz sparenden Ausgestaltung der Erfindung die Bauteilhalter
schnell gewechselt werden.
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Die
Zufuhr von Energie und Steuerbefehlen zu der Einheit der Transport-
und Positioniervorrichtung erfolgt vorzugsweise von oberhalb der
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung über einen auf
dem Schwenkarm in dessen Drehachse angeordneten Drehverteiler. Für die Zufuhrleitungen
von Energie und Steuerbefehlen kann über dem Drehverteiler nach
Art einer Pleuelstange ein Leitungsbaum mit einer zentral in der
Achse des Rotors angeordneten Quelle verbunden sein.
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Sofern
auch Bearbeitungen mittels Laser durchgeführt werden sollen, sollte die
Vorrichtung mit einem Strahlenschutz ausgerüstet sein. Dieser Strahlenschutz
lässt sich
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch realisieren,
dass die Einheiten der Transport- und Positioniervorrichtung jeweils
in einer Kabine mit Schleusentoren an den Arbeitsstationen untergebracht
sind. Eine solche Kabine nimmt wenig Platz in Anspruch, da der Bauteilträger nur
für die
Aufnahme und Bearbeitung des Bauteils radial weit zu den zum abgeschirmten
Bearbeitungsroboter zu öffnenden
Schleusentoren vorbewegt wird, während
sein Transport zwischen den Schleusentoren auf den Platz sparenden
Kurvenabschnitten zwischen den Scheitelpunkten erfolgt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
schematisch darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
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1 eine
Fertigungsanlage mit mehreren Einheiten einer Transport- und Positioniervorrichtung und
mehreren dazwischen angeordneten Bearbeitungsrobotern für ein zu
fertigendes Bauteil in Draufsicht,
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2 eine
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung und mehreren zugeordneten
Bearbeitungsrobotern der Fertigungsanlage gemäß 1 im Ausschnitt
und in Draufsicht,
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3 die
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung und die zugeordneten
Bearbeitungsroboter gemäß 2 in
Seitenansicht,
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4a-c
die Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung und die zugeordneten Bearbeitungsroboter
gemäß 2 in
verschiedenen Phasen der Umpositionierung von einer ersten Bearbeitungsstation
in eine dazu um 90° versetzte
zweite Bearbeitungsstation bei einer zykloiden Kurvenbahn mit vier Scheitelpunkten,
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5a-c
die Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung und die zugeordneten
Bearbeitungsroboter gemäß 2 in
verschiedenen Phasen der Umpositionierung von einer ersten Bearbeitungsstation
in eine dazu um 120° versetzte
zweite Bearbeitungsstation bei einer zykloiden Kurvenbahn mit drei
Scheitelpunkten,
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6a-c
die Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung und die zugeordneten
Bearbeitungsroboter gemäß 2 in
verschiedenen Phasen der Umpositionierung von einer ersten Bearbeitungsstation
in eine dazu um 180° versetzte
zweite Bearbeitungsstation bei einer elliptischen Kurvenbahn mit zwei
Scheitelpunkten und
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7 die
Bearbeitung und den Transport von einem Bauteil in benachbarten
Bearbeitungsstationen.
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Die
Fertigungsanlage gemäß 1 zum
Bearbeiten von Bauteilen ist aus mehreren stationären Einheiten
T1, T2, T3, T4 einer Transport-
und Positioniervorrichtung für
das Bauteil und daneben stationär angeordneten
Bearbeitungsrobotern R1, R2,
R3, R4, R5 aufgebaut. Mit dem Bearbeitungsroboter
R5 werden zu bearbeitende Bauteile einem
Speicher A, B, C entnommen und an eine der benachbarten Einheiten T3, T4 zur Bearbeitung übergeben,
wie später
nach detaillierter Beschreibung einer Einheit der Transport- und
Positioniervorrichtung und der ihr zugeordneten Bearbeitungsroboter
noch im einzelnen erläutert
werden wird.
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Bei
der in 1 dargestellten Fertigungsanlage weist die Transport-
und Positioniervorrichtung gleichartige Einheiten T1,
T2, T3, T4 auf. In eine solche Fertigungsanlage kann
aber auch eine andersartige Einheit, z.B. ein Drehtisch integriert
werden, wenn die räumlichen
Verhältnisse
am Aufstellungsort oder andere Gründe dies als vorteilhaft erscheinen
lassen. Die Anpassungsfähigkeit
der erfindungsgemäßen Fertigungsanlage
ermöglicht
auch Kombinationen gleichartiger und ungleichartiger Fertigungsanlagen zu
größeren Anlagen.
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Entsprechend 2 und 3 sind
um eine Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung herum
Bearbeitungsstationen 2, 3, 4, 5 angeordnet. Zwischen
den Bearbeitungsstationen 2, 3, 4, 5 gibt
es Freiräume 6, 7, 8, 9,
die für
verschiedene Zwecke benutzt werden können, insbesondere für die Platzierung
von Bearbeitungsrobotern, Werkzeugablagen usw. Die Vorrichtung kann
auch so platziert werden, dass in den Freiräumen 6, 7, 8, 9 die
tragenden Säulen
einer Fertigungshalle stehen. So kann man eine optimale Anpassung
an die örtlichen
Verhältnisse
erreichen. Im Ausführungsbeispiel
der 2 sind die Freiräume 6, 7 für die Platzierung
von nur schematisch als Kästen dargestellten
Bearbeitungsrobotern 10, 11, 12, 13 genutzt.
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Die
Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung weist
einen auswechselbaren Bauteilhalter 14, z.B. einen bekannten
Spannrahmen für
das nicht dargestellte, zu bearbeitende Bauteil, auf. Dieser Bauteilhalter 14 wird
durch die Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung
auf einer zykloiden Kurvenbahn 15 mit Scheitelpunkten 16, 17, 18, 19 zu
den Bearbeitungsstationen 2, 3, 4, 5 bewegt.
In den Scheitelpunkten 16, 17, 18, 19 wird
der Bauteilhalter 14 und damit auch das gehaltene Bauteil
in einer für
die Bearbeitung durch mindestens einen der benachbarten Bearbeitungsroboter 10, 11, 12, 13 passenden
Lage gehalten. In der in 1 dargestellten Lage des Bauteilhalters 14 kann
sowohl der Bearbeitungsroboter 10 als auch der Bearbeitungsroboter 13 am
Bauteil eine Bearbeitung durchführen.
Die besondere Kurvenbahn 15 schafft die Voraussetzung dafür, dass
die Vorrichtung mit der Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung
und den Bearbeitungsrobotern 10, 11, 12, 13 sehr
kompakt baut, also einen möglichst
geringen Flächenbedarf
hat.
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Die
beschriebene zykloide Kurvenbahn 15 mit vier Scheitelpunkten 16, 17, 18, 19 gemäß 2 oder 4a-c,
aber auch andere zykloide Kurvenbahnen mit einer anderen Anzahl
von Scheitelpunkten gemäß 5a-c
oder eine elliptische Kurvenbahn gemäß 6a-d werden
beim Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem besonderen Aufbau und Getriebe der Einheit 1 des
Transport- und Positioniervorrichtung erreicht. Wie 3 zeigt,
weist die Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung auf
einem stationären
Sockel 20 einen Rotor 21 mit einem im Einzelnen
nicht dargestellten Drehantrieb auf. Auf dem Rotor 21 ist
exzentrisch zu dessen Rotorachse 22 ein Schwenkarm 23 um
eine zur Rotorachse 22 parallele Achse 24 drehbar
gelagert. Der Schwenkarm 23 ist antriebsmäßig mit
dem Rotor 22 über
ein Rädergetriebe
in der Weise gekuppelt, dass die Drehrichtungen von Rotor 22 und
Schwenkarm 23 entgegengesetzt sind. So ist z.B. auf dem
Sockel 20 ein außen
verzahnter Zahnkranz drehfest gehalten, der mit einem vom Rotor 22 getragenen
Zwischenzahnrad im Eingriff steht. Das Zwischenzahnrad kämmt mit
einem Abtriebszahnrad, das am freien Ende des Rotors 22 drehbar
gelagert ist und mit einer Antriebswelle des Schwenkarms 23 drehfest
verbunden ist. Über
das Verhältnis
der Zähnezahl
der verschiedenen Zahnräder
und die wirksamen Hebelarmlängen
von Rotor 22 und Schwenkarm 23 lassen sich die
gewünschten
unterschiedlichen Bahnkurven erzeugen, von denen die 4a bis 6d drei
charakteristische Beispiele zeigen.
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Der
Schwenkarm 23 trägt
an seinem freien Ende auswechselbar einen Bauteilhalter 14,
insbesondere einen Spannrahmen, mit dem das zu bearbeitende Bauteil
in einer exakt vorgegebenen bearbeitungsgerechten Lage gehalten
werden kann. Zur Unterstützung
der Positionierung in dieser Lage kann in den Bearbeitungsstationen 2, 3, 4, 5 jeweils
eine Zentriereinheit 2a, 3a, 4a, 5a vorgesehen
sein, die aus einem vertikal gelagerten Stützrad 2a* am Schwenkarm 23 oder
Bauteilhalter 14 und einer stationären Kulissenführung 2a**, 3a**, 4a**, 5a** besteht,
in die das Stützrad 2a* bei
der im Wesentlichen radialen Bewegung des Bauteilhalters 14 einläuft.
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Auf
dem Schwenkarm 23 ist in dessen Drehachse 24 ein
Drehverteiler 26 für
die Zufuhr von Energie und Steuerbefehlen angeordnet, der mit einem ortsfesten
Anschlusspunkt z.B. an der Hallendecke verbunden ist.
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An
der Hallendecke ist ein sternförmiger,
insbesondere kreuzförmiger
Speicher 30 für
mehrere verschiedenartige Bauteilhalter 31, 32, 33 mit
Hubeinheiten 35, 36, 37 gehalten, derart,
dass an den Bearbeitungsstationen 2, 3, 4, 5 der
Bauteilhalter 14 mittels der zugehörigen Hubeinheit 35, 36, 37 in
eine für
den Austausch günstige
Position gebracht werden kann. So erfolgt zunächst die Übergabe des nicht mehr benötigten Bauteilhalters 14 an
die leere Hubeinheit und dann nach Relativdrehung von Speicher 30 und
Einheit 1 der Transport- und Positioniervorrichtung die Übergabe
eines neuen Bauteilhalters z.B. 31 vom Speicher 30 an
die Einheit 1. Der Austausch selbst erfolgt z.B. durch
die Einheit 1 gegebenenfalls auch mit Hilfe eines Bearbeitungsroboters.
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In
den 4a-c, 5a-c und 6a-d sind für getriebetechnisch
unterschiedlich ausgelegte Einheiten der Transport- und Positioniervorrichtung
verschiedene, charakteristische Kurvenbahnen beispielhaft dargestellt,
auf denen der Bauteilhalter der Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung
von einer Bearbeitungsstation zur nächsten bewegt wird. In allen
Fällen
gilt die Beziehung
Winkelsumme – Taktwinkel = Eigendrehwinkel
des Rotors, wobei die Winkelsumme = 360° beträgt, der Taktwinkel der Winkel
zwischen den benachbarten Bearbeitungsstationen = dem Winkel der
Eigenrotation des Bauteilhalters zwischen den benachbarten Bearbeitungsstationen
ist und der Eigendrehwinkel des Rotors = dem Winkel des Rotors zwischen
den benachbarten Bearbeitungsstationen ist.
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Gleiche
und/oder unterschiedlich ausgelegte Einheiten der Transport- und
Positioniervorrichtung der erfindungsgemäßen Art können miteinander, aber auch
mit solchen herkömmlicher
Art, wie z.B. Drehtischen, und mit zwischen ihnen angeordneten Bearbeitungs-
und/oder Transportrobotern zu einer Platz sparenden großen Fertigungsanlage
zusammengestellt werden, wie sie in 1 dargestellt
ist. Eine solche Fertigungsanlage kann mit gleichartigen oder anderen
Fertigungsanlagen zu einer noch größeren Anlage kombiniert werden.
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Bei
der in 1 dargestellten Fertigungsanlage sind vier Einheiten
T1, T2, T3, T4 der Transport- und
Positioniervorrichtung im Raster angeordnet. Um die Einheit T1 der Transport- und Positioniervorrichtung
herum sind vier Bearbeitungsstationen B1,
B2, B3, B4 angeordnet. In entsprechender Weise sind
um die Einheit T2 der Transport- und Positioniervorrichtung
vier Bearbeitungsstationen C1, C2, C3, C4 angeordnet,
wobei die Bearbeitungsstation B3 der ersten Einheit
T1 der Transport- und Positioniervorrichtung deckungsgleich
mit oder im Nahbereich der Bearbeitungsstation C1 der
zweiten Einheit T2 der Transport- und Positioniervorrichtung
angeordnet ist, was in der Zeichnung durch den gemeinsamen Rahmen
schematisch dargestellt ist. In entsprechender Weise sind den weiteren
Einheiten T3, T4 der
Transport- und Positioniervorrichtung Bearbeitungsstationen D1, D2, D3, D4 bzw. E1, E2, E3, E4 zugeordnet,
wobei die Bearbeitungsstationen C4, D2 einerseits und D1,
E3 andererseits und B4,
E2 weitererseits deckungsgleich oder nah
nebeneinander angeordnet sind. Die Bauteilhalter H1,
H2, H3, H4 der einzelnen Einheiten T1,
T2, T3, T4 der Transport- und Positioniervorrichtung
mit ihren Antrieben überstreichen
den schraffierten Bereich. In nicht von den Bauteilhaltern H1, H2, H3,
H4 überstrichenen
Freiräumen
sind die Bearbeitungs- und/oder Transportroboter R1,
R2, R3, R4, R5 positioniert.
Sofern ein Bearbeitungs- und/oder Transportroboter zentral zwischen
den Einheiten T1, T2,
T3, T4 der Transport-
und Positioniervorrichtung angeordnet ist, wie es im Ausführungsbeispiel
für den
Transport- und Bearbeitungsroboter R1 der
Fall ist, kann dieser Bearbeitungen an acht Bearbeitungsstationen
B3, C1, C4, D2, D1,
E3, E2, B4 vornehmen, die verschiedenen Einheiten
T1, T2, T3, T4 der Transport-
und Positioniervorrichtung zugeordnet sind, wobei die jeweils unmittelbar
benachbarten Bearbeitungsstationen B3, C1 bzw. C4, D2 bzw. D1, E3 bzw. E2, B4 auch deckungsgleich sein können, aber
von verschiedenen Einheiten T1, T2, T3, T4 der
Transport- und Positioniervorrichtung
bedient werden. Die äußeren Transport-
und Bearbeitungsroboter R2, R3,
R4, R5 können dagegen Bearbeitungen
nur an den ihnen zugewandten vier Bearbeitungsstationen vornehmen,
beispielsweise der Roboter R3 nur an den
Bearbeitungsstationen B2, B3,
C1, C2, es sei denn,
dass sich an die dargestellte Fertigungsanlage eine weitere gleichartige,
in 1 aber nicht dargestellte Fertigungsanlage anschließt.
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Während jede
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung nur dazu dient,
das zu bearbeitende Werkstück
aufzunehmen und in bearbeitungsgerechter Position für die Bearbeitung
durch das Werkzeug des Transport- und/oder Bearbeitungsroboters
zu halten, dient der Transport- und/oder Bearbeitungsroboter, wie
schon die Bezeichnung aussagt, sowohl dazu, Bearbeitungen am Bauteil
vorzunehmen und das Bauteil in der Fertigungsanlage zu transportieren,
als auch nur zum Transport oder nur zur Bearbeitung. Jede Einheit
der Transport- und Positioniervorrichtung ist deshalb mit einem
auf das zu bearbeitende Bauteil abgestimmten auswechselbaren Bauteilhalter
bestückt,
während
der Bearbeitungs- und/oder Transportroboter mit Werkzeugen und/oder
Haltern/Greifern für
die Bauteile bestückt werden
kann.
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In 7 ist
dargestellt, wie ein zu bearbeitendes Bauteil W1 von
der Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung T1 zur
nächsten
Einheit der Transport- und Positioniervorrichtung T2 transportiert wird
und an den einzelnen Bearbeitungsstationen bearbeitet wird. In der
Phase I wird das mittels des Halters H1 der
ersten Einheit T1 der Transport- und Positioniervorrichtung
in bearbeitungsgerechter Lage an der ersten Bearbeitungsstation
B4 gehaltene Bauteil W1 von
dem mit einem Werkzeug Z1 z.B. einer Schweißzange,
bestückten
Bearbeitungsroboter R1 bearbeitet. Nach
dieser Bearbeitung wird in der Phase II das Werkzeug Z1 des
Bearbeitungsroboters R1 gewechselt. Das
Werkzeug Z1 wird am Lagerort L1 abgelegt
und gegen einen am Lagerort L2 abgelegten Greifer
G1 ausgetauscht. In der Phase III übergibt
der Bearbeitungsroboter R1 das Bauteil W1 an die zweite Einheit T2 der
Transport- und Positioniervorrichtung. Dessen Bauteilhalter H2 hält
in der Phase IV das Werkstück
W1 an der weiteren Bearbeitungsstation C4 in bearbeitungsgerechter Lage für die weitere
Bearbeitung. In der Phase V erfolgt dann wieder ein Werkzeugwechsel,
und zwar vom Greifer G1 zum Werkzeug Z1. In der Phase VI erfolgt dann mittels des Bearbeitungsroboters
R1 die weitere Bearbeitung, z.B. die Schweißung, am
Bauteil W1. Bei der beschriebenen Phasenfolge
von Bearbeitungen und Transporten sind nur die Bearbeitungsstationen
B4, C4 bedient worden.
Es versteht sich, dass auch die zwischen den Einheiten T1, T2 der Transport-
und Positioniervorrichtung nahe benachbart liegenden Bearbeitungsstationen
B3, C1 von dem Bearbeitungs-
und Transportroboter R1 hätten bedient
werden können. Das
bedeutet, dass jeder Bearbeitungs- und Transportroboter R1 zwei Bearbeitungsstationen B1,
B3 bzw. B2, B4 einer jeden in seinem Wirkungsbereich liegenden
Einheit T1, T2 der
Transport- und Positioniervorrichtung bedienen kann, also bei mittiger
Anordnung acht und bei Anordnung am Rande einer Anlage vier Bearbeitungsstationen.
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Der
Fluss der Bauteile durch die beschriebene Fertigungsanlage kann
verschieden sein. Er hängt
vom Bauteil und den Bearbeitungen ab. In 1 sind Speicher
A, B, C mit verschiedenen Typen von Bauteilen dargestellt. In einem
ersten Fall entnimmt der Bearbeitungs- und Transportroboter R5 mit einem geeigneten Greifer G5 ein
Bauteil dem Speicher A und ein weiteres Bauteil dem Speicher B und übergibt
sie an den Bauteilhalter H4 der Einheit
T4 der Transport- und Positioniervorrichtung,
der die Bauteile in gewünschter
räumlicher
Zuordnung für
die Bearbeitung festspannt und sie zu einer oder mehreren der zugeordneten
Bearbeitungsstationen transportiert und hier in bearbeitungsgerechter
Lage hält. Nach
abgeschlossener Bearbeitung werden die z.B. zusammengeschweißten Bauteile
von einem der Bearbeitungs- und Transportroboter R1,
R2 an die nächste Einheit T1 der
Transport- und Positioniervorrichtung weitergereicht, wo sie an
den zugeordneten Bearbeitungsstationen weiter bearbeitet werden.
Abschließend
werden sie von dem Bearbeitungs- und Transportroboter R3 übernommen
und aus der Fertigungsanlage heraus oder zu weiteren Einheiten der Transport-
und Positioniervorrichtung gefördert.
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Andere
Kombinationen von Bauteilen können
einen weiteren Weg durch die Fertigungsanlage nehmen, um andere
oder mehr Bearbeitungen an den Bauteilen vornehmen zu können. So
kann der Bearbeitungs- und Transportroboter R5 mit
einem geeigneten Greifer Bauteile den Speichern A, B, C zur Bearbeitung
entnehmen. Die Bauteile übergibt
der Bearbeitungs- und Transportroboter R5 zunächst an den
Bauteilhalter H4 der Einheit T4 der
Transport- und Positioniervorrichtung. Dann erfolgt die Übergabe der
Bauteile mit einem der Bearbeitungs- und Transportroboter R1, R5 an die Einheit
T3 der Transport- und Positioniervorrichtung.
Dann geht es weiter über die
Einheit T2 der Transport- und Positioniervorrichtung
zur Einheit T1 der Transport- und Positioniervorrichtung,
von wo es dann weiter wie bei den aus den Speichern A und B entnommenen
Bauteilen geht. Mit ein und derselben Fertigungsanlage lassen sich
so verschiedene Bearbeitungsprogramme fahren.