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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung geht aus von einer Halogenglühlampe mit carbidhaltigem Leuchtkörper gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Derartige Lampen werden für die Allgemeinbeleuchtung
und für
fotooptische Zwecke verwendet.
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Stand der
Technik
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Zur
Erhöhung
der Leuchtdichte bei Wolfram-Lampen werden gemäß DE-A 31 23 442 Leuchtkörper mit
einer Umspinnungswendel verwendet. Sowohl Umspinnungsdraht als auch
umsponnene Wendel sind aus Wolfram. Dabei wird ein dickerer, in
erster Linie die Leistungsaufnahme bestimmender Wolframdraht, im
folgenden als „Kerndraht" bezeichnet, von
einem dünneren
Wolframdraht umsponnen. Ziel der Umspinnungswendel ist die Vergrößerung der Leuchtkörperoberfläche und
damit der Abstrahlungsfläche.
Durch diese Maßnahme
gelingt es, das sonst in erster Linie über den Drahtdurchmesser festgelegte
Verhältnis
zwischen der für
die Leistungsaufnahme relevanten Drahtquerschnittsfläche und
der für die
Abstahlung relevanten Drahtoberfläche zu verbesern. Die effektiv
abstrahlende Fläche
wird zudem durch die Wendelgeometrie bestimmt. Vereinfacht ausgedrückt gelingt
es durch die Vergrößerung der abstrahlenden
Oberfläche,
eine festgelegte Leistung längs
eines kürzeren
Stücks
des Leuchtdrahts abzustrahlen. Dabei ist angenommen, dass die anderen
in die Energiebilanz eingehenden Einflüsse im Wesentlichen konstant
bleiben.
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Aus
der US-A 3 237 284 und US-A 3 219 493 sind Leuchtkörper bekannt,
bei denen sowohl der Kerndraht als auch die Umspinnungswendel aus
TaC bestehen oder dieses zumindest als chemischen Hauptbestandteil
enthalten.
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Ziel
der Umspinnungswendel in diesen Patenten ist ähnlich wie bei der Wolframwendel
eine Erhöhung
der Strahlungsemission, die durch die geometrische Vergrößerung der
strahlenden Oberfläche erzielt
wird. Sowohl Umspinnungsdraht als auch Kerndraht bestehen hauptsächlich aus
Tantalkarbid und es sind keine unterschiedlichen Materialpaarungen
von Kerndraht und Umspinnungsdraht vorgeschlagen. Darüberhinaus
ist ein relativ großer
Windungsabstand w des Umspinnungsdrahtes mit Durchmesser d vorgesehen,
der zwischen w > 0
und w < 2d liegt.
Der Kerndraht wird nicht vollständig
umhüllt,
wie auch in den dazugehörigen
Figuren deutlich sichtbar ist. Es wird eine einlagige Umspinnungswendel
beschrieben, wobei zusätzlich
zu Verbindungszwecken eine Kohlenstoffschicht auf dem Kerndraht aufgebracht
sein kann.
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Darstellung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen Lampe
die Lebensdauer zu erhöhen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Tantalkarbid
besitzt einen um ca. 500 K höheren
Schmelzpunkt als Wolfram. Somit kann die Temperatur eines Leuchtkörpers aus
Tantalkarbid erheblich höher
eingestellt werden als diejenige eines Leuchtkörpers aus Wolfram. Wegen der
höheren Temperatur
des Leuchtkörpers
und der verstärkten Emission
des Tantalkarbids im sichtbaren Spektralbereich sind bei Lampen
mit Tantalkarbid als Leuchtkörper
erheblich höhere
Lichtausbeuten realisierbar als bei Lampen mit herkömmlichen
Glühkörpern aus Wolfram.
Einer Vermarktung von Tantalkarbidlampen stehen bisher hauptsächlich die
Sprödigkeit
des Tantalkarbids sowie die schnelle Entkarburierung bzw. Zersetzung
des Leuchtkörpers
bei hohen Temperaturen im Wege.
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Um
den fertigungstechnischen Aufwand beim Bau einer TaC Lampe möglichst
gering zu halten, sollte eine TaC Lampe in derselben Geometrie gebaut
werden wie eine herkömmliche
Niedervolt-Halogenlampe mit einem Kolben in Quarz- oder Hartglastechnik.
Auch Kolben aus Aluminiumoxidkeramik sind möglich ähnlich wie bei den auf dem
Mark erhältlichen
Metallhalogenidlampen mit keramischen Entladungsgefäßen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Leuchtkörper
verwendet, der als Umspinnungswendel, bestehend aus Kerndraht und
Umspinnung, ausgeführt
ist. Als Umspinnung wird meist ein Umspinnungsdraht oder eine Kombination
aus Beschichtung und Umspinnungsdraht verwendet. Die Umspinnung
kann auch mehrere Umspinnungdrähte
umfassen.
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Insbesondere
wird zunächst
ein Umspinnungsdraht, bestehend aus karburierfähigem Material wie beispielsweise
Tantaldraht, zusammen mit einem Kerndraht aus einem anderem hochschmelzendem
Material gefertigt. Dieses andere Material ist in einer ersten Ausführungsform
unter den gewählten Bedingungen
karburierfähig,
insbesondere gilt das für
Hf, Zr, Nb, V, Ti, W, Ru, oder deren Legierungen. Dann werden unter
Verwendung dieser Wendeln Stängellampen
gebaut. Anschließend
wird dieser Leuchtkörper
in der offenen Stängellampe
unter Verwendung eines Gemischs aus Methan und Wasserstoff karburiert.
Die Metalle wandeln sich meist je nach ihrer Kohlenstoff-Bildungsenthalpie
und Kohlenstofflöslichkeit
in die jeweiligen Metallkarbide um. Im Falle einer zweiten Ausführungsform
handelt sich beim anderen Material um unter den geeignet gewählten Bedingungen
um nichtkarbidbildende Metalle, wie z.B. Rhenium, Osmium, Iridium,
oder auch Wolfram bei einer niedrigen Temperatur des Leuchtkörpers. Diese
Materialien verbleiben in ihrer reinen Metallform. Hinsichtlich
den grundlegenden Eigenschaften der Karburierung vgl. z.B. S. Okoli,
R. Haubner, B. Lux, Surface and Coatings Technology 47 (1991), 585-599,
und G. Hörz,
Metall 27, (1973), 680. Die aufgekohlten Stängellampen werden anschließend abgepumpt,
mit Füllgas gefüllt und
zuletzt der Pumpstängel
abgeschmolzen und somit die Lampe verschlossen.
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In
besonderen Fällen
kann anstatt dem Wendelaufkohlen in der offenen Stängellampe
auch ein Aufkohlen in der abgeschmolzenen, geschlossenen Lampe erfolgen.
Das Füllgas
der Lampe ist dann dementsprechend mit einem Kohlenstoffüberschuss zu
versehen und anzupassen, was jedoch deutlich schwieriger ist und
in der Praxis meist nur bei Wendelaufkohlungstemperaturen < 3200 K gelingt.
Begrenzender Faktor ist der Schmelzpunkt der reinen Metalle. Beispielsweise
hat Tantal einen Schmelzpunkt von 2996°C.
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Vorteilhaft
beim Wendelaufkohlen in der fertigen Lampe ist die hohe Bruchfestigkeit
der noch nicht carburierten Wendeln. Der Lampentransport zum Kunden
ist somit besser gewährleistet.
Beim erstmaligen Einschalten des Leuchtkörpers an der eigentlichen Brennstelle
beginnt dann die Karburierung der Wendel mit der damit verbundenen
Festigkeitsabnahme durch Versprödung.
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Aufgrund
der unterschiedlichen Karburierzeitpunkte (während der Lampenfertigung oder
erst beim Kunden) gelten die hier beschriebenen Ausführungsformen
sowohl für
die reinen Leuchtkörpermetalle
und Metalllegierungen als auch für
die aufkarburierten Metalle und Metalllegierungen. Die reinen Metalle
bzw. Metalllegierungen werden jedoch spätestens beim Einschalten der
Lampe in die jeweiligen Metallkarbide bzw. Metallkarbidlegierungen
umgewandelt.
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Trotz
des um 500 K höheren
Schmelzpunktes von TaC im Vergleich zu Wolfram ist die Abdampfrate
von Kohlenstoff bei einer Vergleichstemperatur von ca. 3400 K um
ein Vielfaches höher
als die des Wolframleuchtkörpers.
Die hohen Abdampfraten von Kohlenstoff über dem TaC-Leuchtkörper können zwar
durch verschiedene Maßnahmen
abgesenkt werden. Dies geschieht vor allem durch Erhöhung des
Kaltfülldruckes
der Lampe, durch Anwendung von Kohlenstoff-Kreisprozessen, durch
Einführung eines
kontinuierlichen Stroms von einer Kohlenstoffquelle in eine Kohlenstoffsenke
oder durch Absenkung des Dampfdruckes des TaC-Leuchtkörpers bei konstanter
Farbtemperatur – bevorzugte
Maßnahme ist
hier die Legierungsbildung HfC-TaC, ZrC-TaC, etc. bzw. die Bildung
von unterstöchiometrischem
TaC. Die Auslegung eines vollständig
regenerativen Kreisprozesses bzw. die vollständige Stabilisierung des Leuchtkörpers in
einer kohlenstoffhaltigen Atmosphäre ist jedoch schwierig.
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Die
wesentliche Haupteinflussgröße auf den Kohlenstoff-Dampfdruck
und damit – sofern
keine vollständig
regenerativer Kohlenstoff-Kreisprozess oder eine vollständige Stabilisierung
des Leuchtkörpers
in einer C-haltigen Atmosphäre
vorliegt – die
Lebensdauer der Tantalcarbidlampe ist die Leuchtkörpertemperatur.
Die Leuchtkörpertemperatur
ist zwar nicht identisch mit der Farbtemperatur der Lampe, hängt aber
eng mit dieser zusammen, vgl. z.B. Becker/Ewest: „Die physikalischen
und strahlungstechnischen Eigenschaften des Tantalcarbids", Zeitschrift für technische
Physik, Nr. 6, S. 216 f. (1930). Im Bereich typischer Leuchtkörpertemperaturen
ist der Unterschied meist kleiner als 100 K. Senkt man aber die Farbtemperatur
des Leuchtkörpers
ab, verringert sich die Lichtabstrahlung im sichtbaren Bereich gemäß dem Planck'schen Strahlungsgesetz
rapide. Damit kann eine deutliche Lebensdauerverlängerung erzielt
werden, weil der Kohlenstoffdampfdruck über dem TaC bzw. anderen Metallcarbiden
mit fallender Temperatur stark abfällt.
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Eine
erste Aufgabenstellung besteht darin, Lösungen zur Erreichung hinreichender
Leuchtdichten auch bei relativ niedriger Leuchtkörpertemperatur zu finden. Hilfreich
in diesem Zusammenhang ist die höhere
Emission von TaC im Vergleich zum Wolfram zumindest bei Temperaturen
um ca. 3000 bis 3300 K. Eine wichtige Zielsetzung bei Verwendung
von Tantalkarbidlampen ist daher die Nutzung des höheren Emissionsvermögen im sichtbaren
Spektralbereich bei den im Vergleich zum Schmelzpunkt von TaC „niedrigen" Farbtemperaturen
um ca. 3000 K, also etwa Farbtemperaturen von 2500 bis 3350 K. Metallcarbidlampen
müssen
nicht zwangsweise bei einer höheren
Tempe ratur betrieben werden, um im Vergleich zu Wolfram-Halogenglühlampen
höhere Lichtausbeuten
zu erreichen.
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Weiterhin
soll kurz auf den Ausfallmechanismus von Lampen mit Leuchtkörpern aus
einem Metallcarbid bei Abwesenheit eines vollständig regenerativen Kreisprozesses
bzw. einer Stabilisierung des Leuchtkörpers in einer geeigneten Gasatmosphäre eingegangen
werden. Der Ausfallmechanismus folgt meist zumindest prinzipiell
dem „Hot-Spot-Modell" wie für Lampen
mit Wolfram-Wendel beschrieben, siehe H. Hörster, E. Kauer, W. Lechner, „Zur Lebensdauer
von Glühlampen", Philips techn.
Rdsch. 32, 165-175 (1971/72). Bedingt durch eine kleine „Störung" entlang des Leuchtkörperdrahtes,
z.B. durch einen erhöhten
Leistungseintrag an einer Korngrenze, einer geringen lokalen Änderung
der Materialdaten, einer lokal begrenzten Verringerung des Drahtdurchmessers,
einer lokalen Verunreinigung im Leuchtdraht, einem zu geringen Abstand
zweier Windungen einer Wendel usw., kommt es zu einer geringfügigen lokal
begrenzten Erhitzung einer Stelle gegenüber der Umgebung. Die lokale
Begrenzung beschränkt
sich dabei auf maximal zwei Windungen. Die lokale Erhöhung der
Temperatur bewirkt, dass von dieser Stelle verstärkt Material abdampft und diese
Stelle somit bevorzugt gegenüber
der Umgebung verjüngt
wird, wodurch der Widerstand an dieser Stelle ansteigt. Da die Erhöhung des
Widerstands auf einen kleinen Bereich begrenzt ist, ändert sich
dadurch der Gesamtwiderstand des Leuchtkörpers nur unwesentlich oder
er wird lediglich um einen erheblich geringeren Bruchteil erhöht als der
Widerstand an der betrachteten Stelle. An der eng begrenzten Stelle
mit leicht erhöhtem
Widerstand erfolgt ein erhöhter
Leistungseintrag, weil derselbe Strom bzw. nur ein vergleichsweise
geringfügig
erniedrigter Strom durch diese Stelle, die jetzt einen erhöhten Widerstand
aufweist, fließt.
Dadurch wird die Temperatur weiter erhöht, was wiederum die Verjüngung dieser
Stelle gegenüber
der Umgebung beschleunigt, usw.. Auf die beschriebene Weise beschleunigt
sich die Ausbildung einer dünnen
Stelle von selbst und führt
schließlich
zum Durchbrennen des Leuchtkörpers
an dieser Stelle. Bei Lampen aus Metallcarbiden wie Tantalcarbid
kommt als weiterer Effekt gegenüber
Glühkörpern aus
Wolfram hinzu, dass das bei der Kohlenstoff-Verdampfung entstehende Subcarbid Ta2C einen um einen Faktor von mehr als 3 höheren spezifischen
elektrischen Widerstand aufweist als TaC, vgl. z.B. S, Okoli, R.
Haubner, B. Lux, „Carburization
of tungsten and tantalum filaments during low pressure diamond deposition", Surface and Coatings Technology,
47 (1991), 585-599. Dieser Einfluss führt dazu, dass sich der destruktive
Mechanismus bei Leuchtkörpern
aus Tantalcarbid noch schneller aufschaukelt als bei solchen aus
Wolfram. Daher ist ein wirkungsvoller Mechanismus zur Unterbindung
des Problems erforderlich, der im Falle der Verwendung von Wolfram
nicht erforderlich wäre.
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Eine
zusätzliche
zweite Aufgabenstellung besteht daher darin, den beschriebenen destruktiven Mechanismus
zu vermeiden bzw. wenigstens abzuschwächen, bzw. allgemein Maßnahmen
zur Verlängerung
der Lebensdauer umzusetzen.
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Eine
zusätzliche
dritte Aufgabenstellung besteht darin, die spröde und damit bruchanfällige Wendel
aus Metallcarbid zu stabilisieren.
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Ein
vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht außerdem darin, Wendeln aus mindestens
einem Metallcarbid als Umspinnungsdraht oder als Kerndraht auszulegen
und mit einem anderen zweiten Material als Umspinnungsdraht oder
als Kerndraht zu kombinieren. Die Verwendung verschiedener Materialien
für Kerndraht
und Umspinnungsdraht eröffnet
für Lampen
mit Metallcarbidwendel entscheidende Vorteile gegenüber US-A
3 237 284 und US-A 3 219 493. Mit dieser Auslegung der Wendel kann
in einer im folgenden beschriebenen Weise zur Lösung der beschriebenen Aufgabenstellung
beigetragen werden.
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Bei
der Umspinnungswendel wird die Lichtaustrittsfläche einer Metallcarbidglühwendel durch
Vergrößerung der
strahlenden Leuchtkörperoberfläche erhöht. Analog
wie bei der Wolfram-Umspinnungswendel gelingt es dadurch zunächst einmal,
die Leuchtdichte zu erhöhen,
oder dieselbe Leuchtdichte bei geringerer Leuchtkörpertemperatur zu
erreichen. Das Erreichen hoher Leuchtdichten ist insbesondere für den Gebrauch
der Lampen in Reflektoren oder optischen Projektionssystemen interessant.
Vorzugsweise haben die Umspinnungsdrähte einen typischen Durchmesser
im Bereich 7 μm-150 μm. Die Kerndrähte haben
einen typischen Durchmesser im Bereich 80 μm bis 800 μm. Ein konkretes Beispiel einer
Projektionslampe mit 24 V und 250 W hat z.B. einen Umspinnungsdrahtdurchmesser
von 20 μm
und einen Kerndrahtdurchmesser von 255 μm bei 11 Windungen des Kerndrahtes
und 3200 Windungen des Umspinnungsdrahtes. Typische Leistungsstufen
sind 10 Watt bis 1000 Watt.
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Typischerweise
findet man dabei ein Verhältnis
der Durchmesser von Umspinnungsdraht und Kernwendel von 1/3 bis
1/20. Vorzugsweise soll das Verhältnis
von Umspinnungsdraht (z.B. Tantaldraht-Durchmesser 25 μm) zu umsponnenem
Kerndraht (z.B. Rhenium-drahtdurchmesser 190 μm) bei ca. 1/5 bis 1/15 liegen.
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Bei
einer reinen Wolfram-Wolfram-Lösung
ist typischerweise der Windungsabstand des Wolfram-Umspinnungsdrahts
immer größer als
der Durchmesser des Umspinnungsdrahtes, d.h. der Steigungsfaktor
der Umspinnung ist in der Praxis stets größer als 1,2. Bei einer Leistung
von 250 W ist z.B. der Steigungsfaktor des Wolfram-Umspinnungsdrahts
typisch 1,8 und der Steigungsfaktor der Wolfram-Kerndrahtwicklung
typisch 1,3. Der Abstand zwischen den Außenseiten zweier benachbarter
Windungen der Umspinnungswendel ist immer > 0, aber kleiner als das Doppelte des
Kerndrahtdurchmessers.
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Die
Durchmesser des Kerndrahtes sowie die Steigungsfaktoren und Anzahl
der Windungen bei der Metallcarbidumspinnungswendel aus verschiedenen
Materialien sind ähnlich
wie beim Wolfram (Durchmesser 80 μm-800 μm und Steigung
1,1-2,0, Windungsanzahl 3-30). Generell sind die Steigungsverhältnisse
bei der Metallcarbidumspinnungswendel aus verschiedenen Materialien
etwas größer (1,1-3,0),
da sich durch die Volumenzunahme des Metalls beim Karburieren die
Windungsabstände
etwas verändern
und etwas verkippen. Durch die größere Steigung soll ein Windungsschluss
vermieden werden.
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Die
Steigungsfaktoren des Umspinnungsdrahtes bei der Metallcarbidumspinnungswendel
aus verschiedenen Materialien (1,0-1,4) sind tendenziell kleiner
als beim Wolfram, da ja eine möglichst
geschlossene Umhüllung
erzeugt werden soll. Da die Volumenzunahme des Metalls beim Karburieren
berücksichtigt
werden muss, ist zwar der Steigungsfaktor vor dem Karburieren immer
deutlich größer 1,0. Bei
der vorliegenden Erfindung ist aber dieser Steigungsfaktor im eingebrannten
Zustand bevorzugt deutlich kleiner als 1,4, besonders bevorzugt
liegt er zwischen 1,0 und 1,2.
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Die
konkrete Bauform der Umspinnungswendel trägt außerdem dazu bei, den beschriebenen destruktiven
Mechanismus bei der Hot-Spot Bildung abzuschwächen, vgl. die zweite zusätzliche
Aufgabenstellung. Bei einem zumindest nicht vollständig regenerativ
verlaufenden Kreisprozess decarburiert zunächst der außen liegende Umspinnungsdraht.
Da dieser nur wenig zur Leistungsaufnahme beiträgt, wird – im Gegensatz zu einem einfachen,
aus nur einem Draht bestehenden Leuchtkörper – beim Beginn der Ausbildung
einer heißeren
Stelle zumindest anfänglich
nur relativ wenig mehr Leistung in diese Stelle eingetragen; d.h.
der Temperaturanstieg an einer solchen Stelle verläuft relativ
langsam.
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Dieser
Effekt lässt
sich zwar prinzipiell auch unter Verwendung gleicher Materialien
für Kerndraht und
Umspinnungsdraht lösen.
Z.B. können
Kerndraht und Umspinnungsdraht aus Tantalcarbid bestehen. Wesentlich
ist dann, dass der Umspinnungsdraht den Kerndraht möglichst
vollständig
umhüllt, also
mindestens 90% der Oberfläche
des Kerndrahts, bevorzugt mindestens 95% der Oberfläche des
Kerndrahts, abdeckt, d.h. der Steigungsfaktor der Umspinnungswendel
ist nahe bei 1 oder nur wenig größer als
1. Dadurch erfolgt die Abdampfung im wesentlichen nur von der „äußeren" Oberfläche des Umspinnungsdrahtes.
Vom Kerndraht dampft jedoch nur sehr wenig Material ab. Bei Verwendung
verschiedener Materialien für
Kerndraht und Umspinnungsdraht/Umspinnungsdrähte bieten sich jedoch weitere
Vorteile, insbesondere bei folgenden Ausführungsformen:
- (i) Kerndraht aus einem preiswerteren Material mit hohem Dampfdruck,
Umspinnungsdraht aus einem teueren Material mit niedrigerem Dampfdruck.
Dies führt
zur Qualitätsverbesserung
bei vergleichsweise relativ niedriger Kostensteigerung.
- (ii) Verwendung von Metallcarbid als Kerndraht; Beschichtung
dieses Kerndrahts mit Kohlenstoff oder Umwicklung dieses Kerndrahts
mit Kohlenstoff-Fasern, darauf Umwicklung der Kohlenstoff-Beschichtung bzw.
der Kohlenstoff-Fasern mit einer Umspinnung aus anderem Metallcarbid. Hier
wirkt die „mittlere" Schicht aus Kohlenstoff
als Quelle im Sinne von DE
10 2004 052 044.5 und ersetzt den nach außen von
der Umspinnungswendel abdampfenden Kohlenstoff, was zu einer Erhöhung der
Lebensdauer führt.
Dabei geht es nicht um das Verbinden des Umspinnungsdrahtes mit
dem Kerndraht, wie bei US-A 3 237 284 beschrieben.
- (iii) Verwendung eines keine Carbide bildenden und kaum Kohlenstoff
lösenden
Kerndrahts, insbesondere unter Verwendung der Materialien aus der
Gruppe Re, Os, Ir, und eines Metallcarbids/einer Metallcarbidlegierung
als Umspannungsdraht. Dies führt
zur Erhöhung
der Stoßfestigkeit.
- (iv) Verwendung eines Kerndrahts aus einem Carbide bildenden
billigen Material insbesondere W, Ta, Zr; Beschichtung dieses Kerndrahts
mit einem als Kohlenstoff-Diffusionsbarriere wirkenden Material
bzw. Umwicklung dieses Kerndrahts mit einem Draht aus ei nem Material,
welches keine Carbide bildet, insbesondere IR, OS, Re; dann Umwicklung
dieser zweiten „mittleren" Schicht mit einer
dritten Lage, insbesondere einem Draht aus Metallcarbid. Dies führt zur
Erhöhung
der Stoßfestigkeit
bei Verwendung eines Kerndrahts aus einem relativ billigen Material.
- (v) Verwendung eines keine Carbide bildenden und keinen Kohlenstoff
lösenden
Metalls wie Ir, Os, Re als Kerndraht; Beschichtung dieses Kerndrahts
mit Kohlenstoff oder Umwicklung dieses Kerndrahts mit Kohlenstoff-Fasern,
darauf Umwicklung dieser aus Kohlenstoff-Beschichtung bzw. der Kohlenstoff-Fasern
mit einer Umspinnung aus Metallcarbid. Hier wirkt die „mittlere" Schicht aus Kohlenstoff
als Quelle im Sinne von DE
10 2004 052 044.5 und ersetzt den nach außen von
der Umspinnungswendel abdampfenden Kohlenstoff, was zu einer Erhöhung der
Lebensdauer führt.
Dabei wird eine hohe Stoßfestigkeit durch
Verwendung eines Kerndrahts aus Metall erzielt. Statt eines keine
Carbide bildenden Kerndrahtes kann auch ein Kerndraht aus einem
Carbide bildenden Material, welches mit den Elementen Re, Os, Ir
als mögliche
Kohlenstoffdiffusionsbarriere beschichtet wird, verwendet werden.
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Weiter
unten werden konkrete Ausführungsbeispiele
für diese
verschiedenen Optionen vorgestellt.
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Die
geometrische Auslegung der Umspinnungswendel erfolgt vorteilhaft
so, dass der Windungsabstand des Umspinnungsdrahtes im Bereich des
Durchmessers des Umspinnungsdrahtes liegt, d.h. ein Steigungsfaktor
von 1,0 bis 1,4, bevorzugt von 1,01 bis 1,2, vorliegt. Hierbei berühren sich
die Windungen des Umspinnungsdrahtes nahezu. Durch die möglichst
geschlossene Umhüllung
bei der Umspinnung kann ein Abdampfen des Kerndrahtes, der ja aus
Metallkarbid bzw. Metall bestehen kann, am effizientesten verhindert
bzw. zurückgedrängt werden. Zu
berücksichtigen
ist hierbei, dass bei der Carburierung eine Volumenzunahme stattfindet.
Bevorzugt sollte bei der Umspinnung zunächst ein geringer Windungsabstand
von ca. 5-10% des Durchmessers des Umspinnungsdrahtes eingehalten
werden. Nach der Aufkohlung wird diese Lücke zwischen den Windungen
des Umspinnungsdrahtes durch die Volumenzunahme praktisch nahezu
vollständig
geschlossen, so dass der Windungsabstand kleiner als 5% des Durchmessers
wird, insbesondere 0,5 bis 4,5%.
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Bei
der Herstellung der Umspinnungswendel kann prinzipiell so vorgegangen
werden, dass diese zunächst
aus Kerndraht und Umspinnungsdraht gewickelt werden und anschließend in
der Stängellampe
unter einer Kohlenwasserstoff enthaltenden Atmosphäre aufkarburiert
wird. Alternativ kann das Aufkohlen auch erst später beim Einbrennen der Lampe beim
Kunden erfolgen, wobei der Kohlenstoff dann entweder aus kohlenstoffhaltigen
Zusätzen
zum Füllgas
und/oder durch Herantransport von Kohlenstoff aus festen Kohlenstofffasern
oder Kohlenstoffschichten herangeführt wird.
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Da
es bei der Carburierung zu einer Zunahme des Drahtvolumens kommt,
kann dies zu Spannungen führen.
Um den Aufbau von zu großen
Spannungen bei der Carburierung abzuschwächen, kann bei der Carburierung
so verfahren werden, dass der Kerndraht zunächst mit Kohlenstoff z.B. durch
CVD- oder PVD-Beschichtung,
Beschlämmung
etc. beschichtet wird bzw. noch mit einer kohlen-stoffhaltigen Ziehschmiere
aus dem Drahtzug versehen ist oder mit einer ersten Lage einer dünnen Kohlenstoffumspinnungsfaser
(typisch 5 bis 12 μm,
beispielsweise 7 μm)
umwickelt wird. Erst dann wird der Umspinnungsdraht um den Kerndraht
gewickelt. Der Kohlenstoff aus der Beschichtung bzw. aus der Faser bzw.
aus dem Restbestand an Ziehschmiere bzw. aus der ersten Lage der
Umspinnung wird beim Erhitzen zur Carburierung verwendet, d.h. die
Kohlenstoff-Schicht bzw. die Kohlenstofffaser wird dünner, was
zur Reduktion der Schichtdicke führt
und dazu beiträgt,
das die bei der Carburierung auftretende Volumenvergrößerung weitgehend
kompensiert werden kann. Zusätzlich
kann Kohlenstoff noch über
eine kohlenwasserstoff haltige Atmosphäre zugeführt werden. Je nach Auslegung
des Carburierprozesses wird ein bestimmter Teil des zur Carburierung
des Tantals benötigten
Kohlenstoffs aus der Gasphase, ein weiterer Anteil aus der Kohlenstoffschicht
entnommen. Bevorzugt kann der Carburierprozess so ausgelegt werden
bzw. die Kohlenstoffschicht bzw. die Kohlenstofffaser so dick gewählt werden,
dass selbst nach der Carburierung noch Kohlenstoff vorhanden ist.
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Wenn
im Lampenbetrieb bei einem zumindest nicht vollständig regenerativ
verlaufenden Kreisprozess der äußere Umspannungsdraht
decarburiert, so wird aus der von dem Umspinnungsdraht umschlossenen
Kohlenstoffschicht permanent Kohlenstoff nachgeliefert, d.h. die
Kohlenstoffschicht bzw. Kohlenstofffaser wirkt als Quelle im Sinne
der DE-A 10 2004 052 044. Wie darin beschrieben, muss in diesem
Falle eine Senke im Gasraum der Lampe angebracht werden, um eine
Anreicherung der Gasatmosphäre
mit Kohlenstoff zu vermeiden.
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In
der US-A 3 237 284 und US-A 3 219 493 ist einzig der geometrische
Effekt der Erhöhung
der Lichtaustrittsfläche
angesprochen, der auftritt, wenn bei einer Wendel Umspinnungsdraht
und umsponnener Kerndraht im wesentlichen aus dem gleichen Material
bestehen, dort Tantal, nach Karburierung Tantalcarbid.
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Wird
aber ein Steigungsfaktor von nahe bei 1 gewählt, d.h. umhüllen die
einzelnen Windungen der Umspinnungswendel den Kerndraht nahezu vollständig (bevorzugt
mehr als 95% der Oberfläche),
so erfolgt die Abdampfung bevorzugt von der äußeren Oberfläche der
Umspinnungswendel, was zu einer Erhöhung der Lebensdauer und damit
zu einer über den
in US-A 3 237 284 und US-A 3 219 493 beschriebenen Nutzen hinausgehenden
Verbesserung führt. Werden
außerdem
im Leuchtkörper
verschiedene Materialien kombiniert, so treten zusätzlich zu
der bereits bekannten geometrischen Vergrößerung der Lichtaustrittsfläche sowie
der Beschränkung
der Kohlenstoffabdampfung auf den Umspinnungsdraht noch weitere
Vorteile hinzu, siehe Punkte (i)-(v) wie oben diskutiert.
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Beispielsweise
ist der Umspinnungsdraht aus Tantal und der umsponnene Kerndraht
aus anderen hochschmelzenden Materialien wie z.B. Wolfram, Rhenium,
Hafnium, Zirkon, Niob, Osmium, Vanadium, Titan, Ruthenium, Kohlenstoff
oder Legierungen aus diesen Materialien. Ein Vorteil ist hier folgender: Wolfram
ist zwar das Metall mit dem höchsten Schmelzpunkt
(3380°C),
es reagiert aber mit Kohlenstoff zu Wolframcarbid, das einen erheblich
niedrigeren Schmelzpunkt von 2630°C
hat. Dagegen reagiert ein Metall wie Rhenium nicht mit Kohlenstoff,
hat allerdings mit 3180°C
einen etwas niedrigeren Schmelzpunkt als Wolfram. Hafnium reagiert
mit Kohlenstoff und HfC hat sogar noch einen um ca. 100 K höheren Schmelzpunkt
als TaC, etc.
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Wichtig
ist beispielsweise im System Kerndraht aus TaC/Umspinnungsdraht
aus HfC die Minimierung des Windungsabstands des Umspinnungsdrahtes
aus dem Material HfC (Steigungsfaktor nahe bei 1). Durch die möglichst
geschlossene Umhüllung von
bevorzugt wenigstens 95% des Kerndrahts durch den Umspinnungsdraht
wird eine gleichmäßige Auflegierung
des TaC zu TaC/HfC 80/20 erzielt. Dadurch lässt sich die Verdampfung von
Material vom Kerndraht weitgehend zurückdrängen bzw. die Verdampfung erfolgt
nahezu ausschließlich
von der äußeren Oberfläche des
Umspinnungsdrahtes.
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Die
Umspinnung kann auch mehrlagig durchgeführt werden. Weitere zusätzliche
Materialpaarungen bei Kerndraht und Umspinnungsdraht sind somit
möglich,
wie z.B. eine einlagige oder mehrlagige Umspinnung aus Ta-Draht
und ggf. zusätzlich
Kohlenstofffaser oder eine Kohlenstoffbeschichtung um einen Rhenium-Kerndraht.
Bevorzugt wird ein Re-Kerndraht zunächst mit einer Kohlenstofffaser/Kohlenstoffschicht
und dann mit einem Tantaldraht umsponnen. Der Rhenium-Draht nimmt kaum
Kohlenstoff auf, und der vom äußeren TaC-Draht
abdampfende Kohlenstoff wird im Sinne der DE-A 10 2004 052 044 durch
von innen von der Kohlenstofffaser bzw. der Kohlen stoffschicht durch Diffusion
herantransportierten Kohlenstoff ersetzt. Auch das verstärkte Abdampfen
von Kohlenstoff kann durch Verwendung einer mehrlagigen Umspinnung
aus Ta-, Hf-, Zr-, V-, Ti-, W-Carbid, ggf. mit zusätzlicher
Kohlenstoffumspinnung/Kohlenstoffschicht, zurückgedrängt werden. Bei der zwei- oder mehrlagigen
Umspinnung ist ebenfalls ein kleinstmöglicher Windungsabstand der
Umspinnungsdrähte,
bevorzugt entsprechend einer Abdeckung von mindestens 95% der Oberfläche, erwünscht, um
eine möglichst
gleichmäßige Hüllenbildung
zu erhalten.
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Durch
die Verwendung mehrerer Materialien kann die Lösung der zusätzlichen
zweiten und dritten Aufgabenstellung optimiert werden, was im folgenden
anhand einiger Beispiele beschrieben werden soll.
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Erste
Ausführungsform:
Rhenium reagiert nicht mit Kohlenstoff, hat aber mit 3180°C einen relativ
hohen Schmelzpunkt nahe am Wolfram (3380°C). Umspinnt man im einfachsten
Fall einen Rheniumkerndraht mit einem Umspinnungsdraht aus einer Tantallegierung,
erhält
man nach der Carburierung einen Rheniumdraht mit einer nahezu, bevorzugt
zumindest zu 95% der Oberfläche,
geschlossenen Tantalkarbidumspinnung. Da Rhenium nicht mit Kohlenstoff
reagiert, ändert
der Re-Kerndraht auch nicht seine chemische Zusammensetzung bei
der Karburierung. Die anfängliche
Ta-Umspinnung wandelt sich in eine TaC-Umspinnung um. Vorteilhaft
bei dieser Materialkombination ist, dass zwar die erstrebenswerten strahlungsphysikalischen
Eigenschaften des Tantalkarbids an der großen Oberfläche der Umspinnung lichttechnisch
genutzt werden können,
dass aber im wesentlichen das sich gegenüber dem Kohlenstoff indifferent
verhaltende Rhenium für
den Stromtransport allein verantwortlich ist. Decarburiert im Lampenbetrieb
bei einem zumindest nicht vollständig
regenerativ verlaufenden Kreisprozess der äußere Tantal-Umspannungsdraht, ändert sich
der elektrische Widerstand des deutlich dickeren Rhenium-Kerndrahtes
nur unwesentlich. Da sich die Entkohlung im wesentlichen lediglich
auf die äußere Umspinnungslage
auswirkt, wird die Lebensdauer dieser Wendel aus der Materialkombination
Re-TaC auf mindestens das Doppelte verlängert.
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Zweite
Ausführungsform:
Hafniumcarbid besitzt einen noch höheren Schmelzpunkt als Tantalcarbid.
Hafnium ist jedoch deutlich schwieriger zu beschaffen und erheblich
teurer als Tantal. Daher empfiehlt es sich, eine Umspinnungswendel
so auszulegen, dass der Kerndraht aus TaC und der Umspinnungsdraht
aus HfC besteht. Dadurch lässt
sich der Materialeinsatz von Hf deutlich reduzieren. Wegen des höheren Schmelzpunkts
von HfC erhält
man einen positiven Effekt auf die Lebensdauer. Kommt es im Lampenbetrieb
zu einer diffusiven Vermischung des Ta aus dem TaC und des Hf aus
dem HfC, so steigt im äußeren Bereich
des Leuchtkörpers
der Gehalt an Tantal an. Dies führt
zu einem weiteren Anstieg des Schmelzpunkts und wirkt sich daher
zusätzlich
positiv auf die Lebensdauer aus. Das Schmelzpunktmaximum liegt bei
einer Zusammensetzung von etwa 80% TaC + 20% HfC (Agte, Altherthum,
Z. Physik, No. 6 (1930)). Ein Schmelzpunktmaxima gibt es auch bei
etwa 80% TaC + 20% ZrC. Daher ist es auch besonders bevorzugt, im
Falle der Verwendung eines einfachen Leuchtkörpers ohne Umspinnung eine
Legierung aus TaC/HfC oder TaC/ZrC mit einem Anteil von 15 bis 25
Gew.-% HfC bzw. ZrC zu verwenden.
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Gefertigt
wird die TaC-HfC-Umspinnungswendel, indem der Kerndraht aus Ta (bzw.
aus einer Ta-Legierung) mit einem Umspinnungsdraht aus Hf (bzw.
aus einer Hf-Legierung) umsponnen wird. Dann wird der umsponnene
Draht, der die Materialkombination Ta/Hf (bzw. Ta-Legierung/Hf-Legierung) aufweist
zu einer Wendel verwickelt und schließlich in der Stängellampe
oder der fertigen Lampe carburiert.
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Dritte
Ausführungsform:
Für spezielle
Applikationen ist sogar eine Umspinnung eines Wolframkerndrahtes
mit einem Draht aus Metallcarbid vorteilhaft. Dies geschieht trotz
einer möglichen
Carburierung des Wolframs, die zu der eingangs erwähnten Schmelzpunkterniedrigung
für Wolframkarbid
von 2630°C
führt.
Hier wird bei einer einlagigen Umspinnung die unterschiedliche Bildungsenthalpie
von Tantalkarbid und Wolframkarbid ausgenutzt. Die Karburierung
kann so gesteuert werden, dass aufgrund der höheren Affinität des Tantals
zum Kohlenstoff die Karburierung des Wolframs minimiert wird. Es
kann daher durch gezielte Parameterauswahl beim Aufkohlen (Temperatur,
Zeit, Durchfluss, Druck, Konzentration des Kohlenstoffs, etc.) eine
Umspinnungswendel aus Metallkerndraht, z.B. Wolfram, und eine Umspinnungswendel
aus Metallkarbid, z.B. Tantalkarbid, hergestellt werden. Zumindest
beim Betrieb dieses Leuchtkörpers
unterhalb ca. 3000 K spielt eine Carburierung des Wolframs, d.h.
ein Übertrag des
Kohlenstoffs vom Tantalcarbid (bzw. einem anderen Metallcarbid)
auf das Wolfram nur eine untergeordnete Rolle. Auch in diesem Falle
ist der Gebrauch von Tantalcarbid wegen seiner Selektivstrahlereigenschaften
noch vorteilhaft. Wolfram wird deshalb unter den gewählten Bedingungen
einer ausreichend niedrigen Leuchtkörpertemperatur als nichtcarbidbildendes
Metall betrachtet.
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Um
einen Leuchtkörper
mit einem Wolfram-Kerndraht bei höheren Temperaturen zu betreiben,
ist häufig
die im folgenden beschriebene Ausführungsform bevorzugt. Der Wolframkerndraht
wird zunächst
mit einem Rheniumdraht, und dann mit einem anderen Metalldraht umsponnen,
so dass eine zweilagige Umspinnung entsteht. Die erste Lage Rhenium-Umspinnungsdraht
wirkt als Kohlenstoffdiffusionssperre. Alternativ kann als Material
für die
Diffusionssperre auch Os, Ir oder Ru gewählt werden. Die zweite Lage
Umspinnungsdraht besteht aus einem carburierfähigen Metall. Dieses wird bei
der Carburierung in ein Metallcarbid umgewandelt. Vorzugsweise soll
hier als Metall Tantal bzw. Tantallegierungen eingesetzt werden.
Alternativ sind auch andere Metalle oder Legierungen aus denselben
Metallen geeignet, wie insbesondere Hf, Nb, V, Zr, Ti, W.
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Alternativ
kann zunächst ähnlich wie
bei US-A 1 854 970 der Wolframdraht mit Rhenium beschichtet werden
und dann erst dieser beschichtete Draht mit einem Metalldraht umsponnen
werden, der bei der Carburierung ein Metallcarbid liefert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die mechanische Stabilisierung eines spröden Kerndrahtes, meist ein
Metallkarbid wie TaC, durch einen weniger spröden Umspannungsdraht – das Material
ist hier C, Re, Os, Ir oder ein weniger sprödes Material wie Zr, Hf, Nb,
V, Ti, W, -karbid/Metallcarbid-Legierung,
Metallnitrid, Metallborid – erfolgen.
Auch der umgekehrte Fall einer mechanischen Stabilisierung des nach
der Carburierung spröden
Umspinnungsdrahtes aus Metallcarbid wie insbesondere TaC durch einen
nicht aufgekohlten umsponnenen Kerndraht aus Metallen, wie insbesondere
z. B. Rhenium, Kohlenstoff oder weniger spröden Metallcarbidlegierungen
wie z.B. Hf, Zr, Nb, Ti, V und W ist als Alternative möglich.
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Hervorgehoben
sei wieder der Gebrauch eines Kerndrahts aus Re als Trägermaterial
und Umspinnungsdrähten
aus carburierfähigen
Metallen, die nach der Karburierung Metallcarbide wie Tantalcarbid
bilden. Rhenium, Osmium oder Iridium wird nicht carburiert und versprödet somit
nicht. Auf diese Weise erhält
man einen mechanisch stabilen Leuchtkörper.
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Die
hier beschriebenen Bauformen können auch
auf Lampen mit Leuchtkörpern
anderer Metallkarbide (z.B. Hafniumkarbid, Zirkoniumkarbid, Niobkarbid,
Titankarbid, Vanadiumkarbid, Wolframkarbid) und deren Legierungen
mit Metallnitriden und Metallboriden angewendet werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
Folgenden soll die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Die Figuren zeigen:
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1 eine
Glühlampe
mit Carbid-Leuchtkörper
gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
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2 ein
gewendelter Leuchtkörper
für die Glühlampe gemäß 1.
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Bevorzugte
Ausführung
der Erfindung
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1 zeigt
eine einseitig gequetschte Glühlampe 1 mit
einem Kolben aus Quarzglas 2, einer Quetschung 3,
und innere Stromzuführungen 6,
die Folien 4 in der Quetschung 3 mit einem Leuchtkörper 7 verbinden.
Der Leuchtkörper
ist ein einfach gewendelter, axial angeordneter Draht aus TaC, dessen
ungewendelte Enden 14 quer zur Lampenachse weitergeführt sind.
Die äußeren Zuleitungen 5 sind
außen an
die Folien 4 angesetzt. Der innere Durchmesser des Kolbens
ist 9 mm. Die Wendelenden 14 sind anschließend parallel
zur Lampenachse abgebogen und bilden dort die inneren Stromzuführungen 6 als integrale
Verlängerung.
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Die
aus Tantalcarbid bestehende Glühwendel
der schematisch in 1 gezeigten Lampe, deren grundsätzliche
Bauform weitgehend einer auf dem Markt erhältlichen Niedervolt-Halogenglühlampe entspricht,
ist durch Carburierung einer aus Tantaldraht (Durchmessers 125 μm) gewickelten Wendel
(12 Windungen) entstanden. Bei Verwendung von Xenon als Grundgas,
zu dem noch Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenwasserstoff und Halogen
(J, Br, Cl, F) enthaltende Substanzen beigefügt werden, weist die Lampe
bei Betrieb an 15 V eine Leistungsaufnahme von ca. 70 W auf, wobei
die Farbtemperatur charakteristischerweise im Bereich 3200-3600
K liegt.
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In 2 ist
schematisch der Leuchtkörper 7 genauer
dargestellt. Die Steigung des Kerndrahtes 15, beispielsweise
mit einem Durchmesser von 125 μm,
beträgt
ca. 350 μm
bei 12 Windungen. Der Steigungsfaktor des Umspinnungsdrahtes, beispielsweise
mit einem Durchmesser von 25 μm,
beträgt
ca. 1,2.
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Kerndraht
und Umspinnung bilden zusammen eine sog. Umspinnungswendel. Die
Materialien entsprechen dabei den oben diskutierten Ausführungsformen.
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Geeignete
Metallcarbide sind insbesondere solche, deren Schmelzpunkt oberhalb
dem von Wolfram liegt oder solche, deren Schmelzpunkt höchstens
100° unterhalb
dem von Wolfram liegt.