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Die
Erfindung betrifft eine Preßvorrichtung zur
Bearbeitung eines Werkstücks
mit einem Oberteil und einem Unterteil, wobei auf dem Oberteil mindestens
zwei Schieber angeordnet sind, die jeweils mit einem Treiber, der
auf dem Unterteil angeordnet ist, während eines Preßvorgangs
zum Betätigen
mindestens eines Bearbeitungswerkzeugs zusammenwirken.
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Derartige
Preßvorrichtungen
sind im Stand der Technik wohl bekannt, und werden insbesondere im
Kraftfahrzeugbau eingesetzt.
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In 1 ist
eine aus dem Stand der Technik bekannte Preßvorrichtung 1 in
einer vergrößerten Teilansicht
dargestellt, die ein Oberteil 3 und ein Unterteil 5 umfaßt. An dem
Oberteil 3 ist ein Schieberbett 19 befestigt,
an dem ein Schieber 7 verschieblich (in 1 von
oben links nach unten rechts) geführt ist, wie durch die Pfeile
dargestellt. An dem in 1 unteren Ende des Schiebers 7 ist
ein Bearbeitungswerkzeug 11 zur Bearbeitung eines Werkstücks 17 angeordnet.
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Auf
dem Unterteil 5 ist ein Treiber 9 angeordnet,
der mit dem Schieber 7 zusammenwirkt, wenn ein Preßvorgang
mit der Preßvorrichtung 1 ausgeführt wird,
wie in 1 dargestellt.
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In 1 ist
das Zusammenwirken des Schiebers 7 mit dem Treiber 9 gezeigt,
das dadurch entsteht, daß zwei
Mitnehmer 21 des Schiebers 7 (s. 4)
jeweils mit einer Treiberführungsschiene 9FS des
Treibers 9 in Eingriff kommen, wenn das Oberteil 3 auf
das Unterteil 5 abgesenkt wird.
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Wenn
der Schieber 7 auf die Treiberführungsschiene 9FS des
Treibers 9 auftrifft, wenn das Oberteil 3 auf
das Unterteil 5 abgesenkt wird, wird die Vertikalbewegung
des Oberteils 3 in eine schräg dazu verlaufende Bewegung
des Schiebers 7 umgewandelt, wobei diese Bewegungsrichtung
parallel zu der Treiberführungsschiene 9FS verläuft.
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Zwischen
dem Schieber 7 und dem Schieberbett 19 ist bevorzugt
eine Gasdruckfeder (nicht dargestellt) angeordnet, die den Schieber 7 in 1 von
oben links nach unten rechts drückt.
Dieses ist erforderlich, damit der Schieber 7 bei jedem
Preßvorgang
ohne Luft an dem Treiber 9 anliegt. Die Mitnehmer 21 sind
als Sicherheitselement vorgesehen, damit beim Öffnen des Preßwerkzeugs
keine Luft zwischen Schieber 7 und Treiber 9 entsteht,
bevor das Bearbeitungswerkzeug 11 aus dem Werkstück ausgefahren
ist.
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Das
Werkstück 17 ist
vorliegend eine Seitenwand eines Kraftfahrzeugs (PKW) und das Bearbeitungswerkzeug 11 ist
vorliegend eine Locheinheit, so daß in der Preßvorrichtung 1 eine
kreisförmige
Ausstanzung in der Seitenwand vorgenommen wird, um in dieser z.
B. eine Gummidichtung für
eine Tür
des Kraftfahrzeugs zu befestigen.
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Der
Schieber 7 mit seinem Schieberbett 19 und der
Treiber 9 sind als fertige Bauteile im Handel erhältlich,
beispielsweise in Form eines Keilschiebers KBV 1 mit Gasdruckfeder
von der Firma FIBRO.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf das Unterteil 5 der 1,
wobei in dieser ebenfalls das Werkstück 17 (die Seitenwand)
dargestellt ist.
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Ein
Abschnitt des Werkstücks 17 (die
B-Säule)
bildet einen Bereich, in dem kein Treiber 9 angeordnet
werden kann. Da die Treiber 9 einen gewissen Bauraum einnehmen,
kann ferner kein Treiber 9 unmittelbar in der Nähe der B-Säule angeordnet
werden.
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Ein
Nachteil der bekannten Treiber-Schieber-Anordnung ist somit, daß die zu
bearbeitenden Werkstücke 17 Abschnitte
aufweisen können,
die die Anordnung eines Treibers 9 auf dem Unterteil 5 behindern.
Sind mehrere Bearbeitungswerkzeuge 11 notwendig, so stören sich
die zugehörigen
Treiber 9 eventuell gegenseitig, da der Bauraum des Unterteils 5 beschränkt ist.
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Um
dennoch die notwendigen Bearbeitungen des Werkstücks 17 vorzunehmen,
wurde das Werkstück 17 bisher
in einer weiteren Preßvorrichtung
bearbeitet, in der die Treiber-Schieber-Anordnungen angeordnet sind, die in
der vorigen Preßvorrichtung 1 nicht
mehr angeordnet werden konnten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, diesen zweiten Bearbeitungsschritt
in der weiteren Preßvorrichtung
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Preßvorrichtung dadurch gelöst, daß zwei Schieber
durch eine Traverse verbunden sind, und auf dieser mindestens ein
Bearbeitungswerkzeug angeordnet ist.
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Bevorzugt
ist auf mindestens einem dieser Schieber ein Bearbeitungswerkzeug
angeordnet.
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Das
mindestens eine Bearbeitungswerkzeug kann ein Stanzwerkzeug, ein
Schneidwerkzeug oder ein Nachschlagwerkzeug sein.
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Vorteilhaft
ist auf der Traverse, in Längsrichtung
derselben, mittig ein Bearbeitungswerkzeug angeordnet.
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Bevorzugt
weist die Traverse einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
auf.
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Die
Traverse ist bevorzugt durch eine Schweiß- oder Schraubverbindung an
den Schiebern befestigt.
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Die
Preßvorrichtung
kann zwei oder mehr Traversen aufweisen, die jeweils an mindestens
zwei Schiebern befestigt sind.
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Bevorzugt
ist mindestens eine Traverse mit ihren Enden an den Schiebern befestigt.
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Jedoch
kann mindestens eine Traverse ein über einen Schieber hinaus stehendes
freies Ende aufweisen, auf dem mindestens ein Bearbeitungswerkzeug
angeordnet ist.
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In
einer Ausführungsform
weist das Oberteil drei Schieber auf, von denen jeweils zwei durch
eine Traverse verbunden sind.
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Bevorzugt
ist das Werkstück
ein Karosseriebauteil.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
vergrößerte Teilansicht
einer Preßvorrichtung
mit einem Oberteil und einem Unterteil, wobei auf dem Oberteil ein
Schieber und auf dem Unterteil ein Treiber dargestellt ist, die
während
eines Preßvorgangs zum
Betätigen
eines Bearbeitungswerkzeugs zusammenwirken;
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2 eine
Draufsicht auf das Unterteil der 1;
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3 eine
Seitenansicht einer Treiber-Schieber-Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Oberteils einer Preßvorrichtung
mit der Treiber-Schieber-Anordnung der 3; und
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5 eine
perspektivische Ansicht des Oberteils der 4 aus einer
weiteren Richtung.
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Die
in 3 gezeigte Treiber-Schieber-Anordnung umfaßt, wie
zuvor beschrieben, ein Schieberbett 19, einen Schieber 7,
einen Treiber 9 und ein Bearbeitungswerkzeug 11,
die wie zuvor beschrieben zusammenwirken.
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Zwischen
dem Schieber 7 und dem Bearbeitungswerkzeug 11 ist
jedoch eine Traverse 13 angeordnet, die bis zu einer weiteren
Treiber-Schieber-Anordnung reicht, wie in den 4 und 5 dargestellt.
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Unter
Bezug auf die 4 weist die Traverse 13 eine
Längsrichtung 13L auf,
wobei die Traverse 13 entlang dieser Längsrichtung 13L ein
erstes Ende 131 und ein zweites Ende 132 aufweist.
Die Enden 131, 132 sind jeweils über eine
Schraubverbindung 15 an dem Schieber 7 befestigt,
wodurch die Traverse 13 an den Schiebern 7 gehalten
ist.
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Wie
in den 4 und 5 dargestellt, sind auf der
Traverse 13 zwei Bearbeitungswerkzeuge 11 zur
Bearbeitung des Werkstücks 17 angeordnet.
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Die
Traverse 13 kann aus einem beliebigen Material hergestellt
sein, ist jedoch bevorzugt aus einem Metall hergestellt, insbesondere
aus Stahl.
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Die
Traverse 13 ist insbesondere durch ihre Form und durch
das Material, aus dem sie hergestellt ist, so ausgelegt, daß sie den
Belastungen, die während
eines Preßvorgangs
auf sie wirken, standhält.
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Die
Bearbeitungswerkzeuge 11 sind auf der Traverse 13 so
anzuordnen, daß sich
eine geeignete zeitliche Steuerung für den auszuführenden
Bearbeitungsschritt ergibt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß die
Traverse 13 auf den Schiebern 7 nach oben bzw.
unten verschoben wird (in 3 von oben
links nach unten rechts). Dies kann ferner dadurch erreicht werden,
daß die
Bearbeitungswerkzeuge 11 auf der Traverse 13 senkrecht
zu der Längsrichtung 13L der
Traverse 13 verschoben werden. Dies kann zum einen dadurch
geschehen, daß ein
Abstandsstück
zwischen dem Bearbeitungswerkzeug 11 und der Traverse 13 angeordnet
wird, so daß das
Bearbeitungswerkzeug 11 während eines Preßvorgangs
zeitlich eher mit dem Werkstück 17 in Kontakt
kommt. Dies kann zum anderen dadurch erreicht werden, daß in der
Traverse 13 eine geeignete Ausnehmung vorgesehen ist, in
der das Bearbeitungswerkzeug 11 angeordnet wird, so daß das Bearbeitungswerkzeug 11 während eines
Preßvorgangs
zeitlich später
mit dem Werkstück 17 in
Kontakt kommt. Dieselben Wirkungen können alternativ durch eine
Variation der Dicke der Traverse 13 erreicht werden.
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Wie
in 4 dargestellt, ist die Traverse 13 mit
ihren Enden 131, 132 jeweils an den entsprechenden
Schiebern 7 befestigt. Die Traverse 13 kann jedoch
ein über
einen Schieber 7 hinaus stehendes, freies Ende aufweisen,
so daß die
Traverse 13 in Längsrichtung 13L derselben über einen
Schieber 7 hinaussteht. Auf diesem, über einen Schieber hinausstehenden,
freien Ende kann mindestens ein Bearbeitungswerkzeug 11 zur
Bearbeitung des Werkstücks 17 angeordnet
sein. Dabei ist zu beachten, daß die
auftretenden Kräfte
(Hebelwirkung) den Schieber 7 am anderen Ende der Traverse
nicht von dem Treiber 9 abheben lassen.
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Auf
den in 4 gezeigten Schiebern 7 kann zusätzlich jeweils
ein Bearbeitungswerkzeug 11 angeordnet sein.
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Auf
dem Oberteil 3 können
zwei oder mehr Traversen 13 zwischen entsprechenden Schiebern 7 angeordnet
sein. Die Traversen 13 sind jeweils mindestens an zwei
Schiebern befestigt, so daß diese insbesondere
auch an drei oder vier Schiebern befestigt sein können.
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Mit
der Preßvorrichtung 1 können allgemein beliebige
Werkstücke 17 bearbeitet
werden, jedoch ist das Werkstück 17 bevorzugt
ein Karosseriebauteil.
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Auf
dem Oberteil 3 können
drei Schieber 7 angeordnet sein, von denen jeweils zwei
durch eine Traverse 13 verbunden sind. Die Traversen 13 verlaufen
entlang derselben Richtung, weisen jedoch verschiedene Stärken auf,
um das Bearbeitungswerkzeug 11 geeignet mit dem Werkstück 17 in
Eingriff zu bringen.
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- 1
- Preßvorrichtung
- 3
- Oberteil
- 5
- Unterteil
- 7
- Schieber
- 9
- Treiber
- 9FS
- Treiberführungsschiene
- 11
- Bearbeitungswerkzeug
- 13
- Traverse
- 13L
- Längsrichtung
der Traverse
- 131
- erstes
Ende der Traverse
- 132
- zweites
Ende der Traverse
- 15
- Schraubverbindung
- 17
- Werkstück
- 19
- Schieberbett
- 21
- Mitnehmer