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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Packer, umfassend einen langgestreckten
Körper
mit einem vorderen und einem hinteren Ende sowie einer Mantelfläche, durch
den ein Injektionskanal verläuft, der
eine Injektionsmaterialeinlaßöffnung mit
mindestens einer Injektionsmaterialauslaßöffnung verbindet, sowie eine
Vorrichtung zum Setzen desselben und Einbringen von Injektionsmaterial
unter Druck in einen Riß,
eine Fehlstelle und dergleichen in einem Bauteil oder einem Bauwerk,
und eine geschlitzte Spreizhülse
für den
Packer.
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Es
sind Schraubpacker zum Einbringen von Injektionsmaterial unter Druck
in einen Riß,
eine Fehlstelle und dergleichen in einem Bauteil oder einem Bauwerk
bekannt. Dazu wird ein Bohrloch, zum Beispiel an einem Riß, meist
seitlich zum Riß,
gebohrt. Durch das seitliche Bohrloch wird ein Riß, der teilweise
nicht gerade nach unten verläuft,
erreicht. Das Bohrloch weist üblicherweise
einen Durchmesser im Bereich von ca. 8 bis 16mm auf. In das Bohrloch
wird der Schraubpacker soweit eingesetzt, daß ein an dem Schraubpacker
vorgesehenes Gummistück
vollständig
in dem Bohrloch eingelassen ist. Dann wird durch Schraubbewegung
das Gummistück
auseinandergepreßt
und damit der Schraubpacker im Bohrloch verspannt. Danach erfolgt
das Einbringen von Injektionsmaterial im Niederdruckverfahren (etwa
5 bis 20 Bar) oder auch im Hochdruckverfahren (bis zu 200 Bar) durch
ein am hinteren Ende des Schraubpackers angeordnetes Ventil.
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Die
Schraubpacker verbleiben teilweise, das heißt mit dem Gummistück im Bohrloch.
Sie besitzen meistens eine Sollbruchstelle, so daß das obere Preßstück abgeschlagen
werden kann. Nach dem Abschlagen des Preßstückes bleibt in der Oberfläche des
Bauteils eine Vertiefung, die geschlossen werden muß.
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Zudem
ist der Schraubpacker ein aufwendig hergestelltes, mehrteilig zusammengesetztes
Hilfsmittel.
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Weiterhin
sind Schlagpacker bekannt. Sie bestehen meistens aus Kunststoff
mit einem Kegelnippel bzw. einem Ventil am hinteren Ende. Üblicherweise
werden sie bündig
mit dem Untergrund abgeschnitten, nachdem sie verwendet worden sind.
Auch können
sie flächenbündig eingetrieben
werden. In diesem Fall bleibt aber später das Ventil sichtbar bzw. muß das Loch
noch geschlossen werden.
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Auch
die Schlagpacker sind wegen des erforderlichen Rückschlagventils aufwendig hergestellt.
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Wie
sich aus den vorangehenden Ausführungen
ergibt, weisen sowohl die bekannten Schraubpacker als auch die bekannten
Schlagpacker den Nachteil auf, daß nach Verwendung derselben
entweder das Ventil noch sichtbar ist oder das Loch geschlossen
werden muß,
da beim Abschlagen des Schraub- bzw. Schlagpackers der Bruch in
den seltensten Fällen
bündig
mit der Oberfläche
erfolgt.
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Weiterhin
werden auch Packer zur Imprägnierung
von Baustoffen eingesetzt. Diese Baustoffe können z. B. Mauerwerk, Beton,
Holz, Kunststoff, Mörtel,
Putz, Estrich etc sein. Diese Packer sind vorzugsweise so ausgeführt, daß sie seitliche
Austrittsöffnungen
besitzen, die rund oder schlitzförmig
ausgeführt
sind. Damit können
bestimmte Bereiche in den Baustoffen erreicht werden oder auch der
gesamte Bereich des Bohrloches bzw. des Packers.
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Allen
bisher verwendeten Packern ist gemeinsam, daß sie bewegliche Teile, z.
B. Kugel und Feder im Ventil, beinhalten.
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Diese
Teile sind anfällig
für Beschädigungen, sie
können
verkleben oder sie können
auch durch z. B. fehlerhafte Bedienung zerstört werden.
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Schlagpacker
können
durch das obenliegende Ventil bzw. das Gewinde für das Ventil nur mit speziellen
Einschlaghilfen in das Bohrloch eingetrieben werden.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Packer zu schaffen,
bei dem nach dessen Einsatz weder ein Ventil sichtbar ist noch ein Loch
geschlossen werden muß.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei dem Packer der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Injektionsmaterialeinlaßöffnung in
der Mantelfläche
des langgestreckten Körpers
angeordnet ist.
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Der
Packer kann langgestreckt zylindrisch oder stiftförmig sein.
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Es
ist auch denkbar, daß der
langgestreckte Körper
ein Hohlzylinderteil umfaßt,
wobei der Injektionskanal teilweise von der Bohrung des Hohlzylinderteils
gebildet wird.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, daß sich
die Mantelfläche
des langgestreckten Körpers
zum vorderen Ende des Körpers
hin verjüngt.
Beispielsweise kann sie sich kegelstumpfförmig verjüngen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung befindet sich die bzw. mindestens eine Injektionsmaterialauslaßöffnung im
Bereich des vorderen Endes des Körpers.
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Vorteilhafterweise
befindet sich die bzw. mindestens eine Injektionsmaterialauslaßöffnung in
der Stirnfläche
am vorderen Ende des Körpers.
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Auch
ist möglich,
daß die
bzw. mindestens eine Injektionsmaterialauslaßöffnung, zum Beispiel Schlitze,
runde Löcher
oder ähnliches,
seitlich angeordnet ist. In dieser Ausführungsform ist der Packer für Imprägnierungen
in offene Kapillargefüge,
Ausfüllen
von Hohlräumen
usw. geeignet.
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Außerdem kann
vorgesehen sein, daß sich die
Injektionsmaterialeinlaßöffnung im
Bereich des hinteren Endes des Körpers
in der Mantelfläche
befindet.
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Im
Injektionskanal kann eine Ventileinrichtung vorgesehen sein.
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Insbesondere
kann dabei vorgesehen sein, daß die
Ventileinrichtung in der Nähe
der Injektionsmaterialeinlaßöffnung vorgesehen
ist.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung umfaßt
die Ventileinrichtung ein elastisches Element, das im unbelasteten
Zustand die Injektionsmaterialeinlaßöffnung verschließt und beim Zuführen von
Injektionsmaterial von außen
zur Injektionsmaterialeinlaßöffnung die
Injektionsmaterialeinlaßöffnung zumindest
teilweise freigibt.
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Vorzugsweise
ist das elastische Element ein stiftförmiges Element mit einer abgeschrägten Seite an
dessem vorderen Ende.
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Günstigerweise
weist das stiftförmige
Element einen Außendurchmesser
auf, der ein abdichtendes Verschieben in dem Injektionskanal ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
ist das elastische Element aus Kunststoff.
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Alternativ
ist auch denkbar, daß die
Ventileinrichtung in der Nähe
der Injektionsmaterialauslaßöffnung vorgesehen
ist.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der langgestreckte Körper aus
Kunststoff besteht.
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Alternativ
kann der langgestreckte Körper aus
Metall bestehen. Metall weist gegenüber Kunststoff den Vorteil
auf, daß dadurch
der Außendurchmesser
des Packers reduziert werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist die Mantelfläche
ganz oder teilweise geriffelt.
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In
der üblichen
Ausführungsform
der Erfindung ist der Packer einschlagbar.
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Alternativ
ist der Packer ein einschraubbarer Packer.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Packer aus mindestens zwei Packerteilen in Längsrichtung
modular aufbaubar sein.
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Manchmal
kann es erforderlich sein, das Injektionsmaterial an eine bestimmte
Stelle in ein Bauteil oder ein Bauwerk zu bringen. Dies ist zum
Beispiel der Fall, wenn ein doppelschaliges Mauerwerk imprägniert werden
soll. Dann kann man den Packer aus Packerteilen so zusammenbauen
oder mit Packerteilen verlängern,
daß einzelne
Packerteile seitliche Injektionsmaterialauslaßöffnungen besitzen, andere dagegen
nicht. Letztere stellen somit nur ein Rohr mit Ein- und Auslaßöffnungen
dar. Die Packerteile mit seitlichen Injektionsmaterialauslaßöffnungen werden
in den Bereichen des imprägnierenden
Bauteils bzw. Bauwerks plaziert, diejenigen Packerteile ohne Injektionsmaterialauslaßöffnungen
im Bereich der Hohlschicht.
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Es
kann auch ein Packer verlängert
werden, der über
die gesamte Länge
oder über
Teile davon seitliche Injektionsmaterialauslaßöffnungen besitzt. Darüber kann
ein Rohr geschoben werden, das nur in Teilbereichen seitliche Injektionsmaterialauslaßöffnungen
besitzt, so daß damit
die zu imprägnierenden Teile
erfaßt
werden können.
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Die
Packerteile bzw. Verlängerungsstücke müssen im
Prinzip immer dort vorne und hinten offen sein, wo sie als reine
Verlängerungsstücke eingesetzt
werden. Das vorderste Packerteil bzw. Verlängerungsstück kann aber vorne geschlossen
sein, wenn es seitliche Injektionsmaterialauslaßöffnungen besitzt. Das kann
zum Beispiel dann von Bedeutung sein, wenn das Bohrloch ganz durch
das Bauteil oder Bauwerk hindurchgeht. In diesem Fall würde ein
vorne offenes Packerteil bzw. Verlängerungsstück das Injektionsmaterial vorne
hinausdringen lassen.
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Günstigerweise
weist/weisen mit Ausnahme eines Packerteils das übrige bzw. die übrigen Packerteil(e)
eine in Längsrichtung
oder parallel dazu durchgehende Bohrung auf.
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Zweckmäßigerweise
sind die Packerteile miteinander lösbar verbindbar.
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Besonders
bevorzugt sind die Packerteile miteinander formschlüssig verbindbar.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß mindestens
ein Packerteil die oder mindestens eine Injektionsmaterialauslaßöffnung aufweist.
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Durch
den modularen Aufbau können
Packer in beliebiger Länge
bereitgestellt oder auf beliebige Länge verlängert werden.
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Außerdem wird
bereitgestellt eine geschlitzte Spreizhülle für einen Packer nach einem der
vorangehenden Ansprüche,
umfassend ein geschlitztes, in Einsetzrichtung vorderes Spreizende,
ein mit einem ringförmigen
Flansch versehenes, in Einsetzrichtung hinteres Ende und einen zwischen
dem Spreizende und dem hinteren Ende angeordneten Dichtabschnitt zum
Dichten der Injektionsmaterialeinlaßöffnung des Packers.
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Dabei
kann vorgesehen sein, daß das
Spreizende mindestens einen sich in Einschnittrichtung verjüngenden
Schlitz aufweist.
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Vorteilhafterweise
weist das Spreizende mindestens ein nach außen vorstehendes hakenförmiges Element
auf.
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Weiterhin
wird bereitgestellt eine Vorrichtung zum Setzen von Packern nach
einem der Ansprüche 1
bis 21 zum Einbringen von Injektionsmaterial unter Druck in einen
Riß, eine
Fehl stelle und dergleichen in einem Bauteil oder einem Bauwerk,
umfassend einen Körper
mit einem vorderen Ende und einem hinteren Ende sowie einer Anlagefläche an dem
vorderen Ende, einen durchgehenden Packerzuführkanal, der eine Packereintrittsöffnung mit
einer Packeraustrittsöffnung
verbindet und einen Durchmesser dP aufweist,
der so ausgewählt
ist, daß ein
Packer in dem Packerzuführkanal
abdichtend verschiebbar ist, wobei die Packereintrittsöffnung an
dem hinteren Ende des Körpers
angeordnet ist und die Packeraustrittsöffnung in der Anlagefläche angeordnet
ist, einen Injektionsmaterialzuführkanal,
der sich von einem äußeren Eintrittsbereich
erstreckt und mit dem Packerzuführkanal
in Flüssigkeitsverbindung
steht.
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Zweckmäßigerweise
weist das hintere Ende des Körpers
eine ebene Fläche
auf.
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Günstigerweise
besteht das hintere Ende des Körpers
aus Gummi oder Kunststoff.
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Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, daß sich das vordere Ende des
Körpers
kegelstumpfförmig
verjüngt.
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Eine
weitere besondere Ausführungsform der
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Packerzuführkanal
in seiner Längsrichtung
drei Abschnitte aufweist, wobei der erste und der dritte Abschnitt
einen Durchmesser d1 und der dazwischen befindliche zweite Abschnitt
einen zweiten Durchmesser d2 aufweist, der größer als der erste Durchmesser
d1 ist, und der Injektionsmaterialzuführkanal mit dem zweiten Abschnitt
in Flüssigkeitsverbindung steht.
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Vorteilhafterweise
ist der Körper
im wesentlichen ein Zylinder und ist der Eintrittsbereich in der Mantelfläche des
Zylinders angeordnet.
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Vorteilhafterweise
verläuft
der Packerzuführkanal
entlang der Längsmittelachse
des Körpers oder
parallel dazu.
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Der
Erfindung liegt die überraschende
Erkenntnis zugrunde, daß durch
die Anordnung der Injektionsmaterialeinlaßöffnung in der Mantelfläche anstatt
am hinteren Ende des langgestreckten Körpers der Packer nach dem Einbringen
von Injektionsmaterial in das Bauteil bzw. Bauwerk einschlagbar
ist, ohne daß später ein
Ventil sichtbar ist bzw. das Loch geschlossen werden muß, sowie
daß der
Packer sich durch das einfache Einschlagen in das Bauteil verschließt. Dies
führt zu
einer erheblichen Verringerung der Arbeitszeit und damit der Arbeitskosten.
Darüber hinaus
läßt sich
der Packer aufgrund seiner einfachen Konstruktion kostengünstiger
herstellen.
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Des
weiteren reichen für
den Packer Bohrlöcher
mit geringeren Durchmessern aus.
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Da
sich an dem hinteren Ende des Packers kein Ventil befindet, kann
somit auch kein Ventil beim Einschlagen beschädigt werden.
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In
das Bohrloch kann vor dem Einsetzen des Packers eine Hülse eingesetzt
werden, deren innerer Durchmesser dem äußeren Durchmesser des Packers
entspricht. Diese Hülse
ist so beschaffen, daß sie
am oberen Ende des äußeren Durchmessers
erweitert ist, so daß sie
bei dem Eintreiben des Packers in dem oberen Bereich des Bohrloches
verbleibt. Durch diese Hülse
ist ein sicherer Verschluß der
Injektionsmaterialeinlaßöffnung nach
dem Eintreiben des Packers in das Bohrloch gesichert. Diese Sicherung
ist damit auch gegeben, wenn z. B. das Bohrloch ausgebrochen ist
oder im Bereich der Eintrittsöffnung
leicht ausgeschlagen ist.
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Durch
an der Hülse
angeordnete Rillen, Zacken oder Widerhaken kann der eingeschlagene
Packer zudem im Bohrloch fixiert werden.
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Bei
den bekannten Schraub- und Schlagpackern muß jedes Mal ein Verbindungsschlauch
bzw. -stück
zur Injektionspumpe angesetzt und abgenommen werden. Dies ist durch
die er findungsgemäße Vorrichtung
nicht erforderlich, weil ein Injektionsmaterialschlauch mit der
Vorrichtung verbunden bleiben kann.
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Die
Erfindung liefert somit zumindest gemäß einer besonderen Ausführungsform
einen Packer,
- 1. der frei ist von beweglichen
Teilen,
und/oder
- 2. der durch einfaches Eintreiben in den Baukörper gegen
austretendes Injektionsmaterial verschlossen wird,
und/oder
- 3. bei dem ein geringer Bohrlochdurchmesser ausreicht,
und/oder
- 4. der schnell fixiert werden kann durch Einschlagen,
und/oder
- 5. der preisgünstig
ist,
und/oder
- 6. über
den ohne An- und Absetzen des Injektionsschlauches schnell injiziert
werden kann,
und/oder
- 7. bei dem Einschlaghilfen nicht erforderlich sind,
und/oder
- 8. bei dem nach dessen Einsatz weder ein Ventil sichtbar ist
noch ein Loch geschlossen werden muß,
und/oder
- 9. der sowohl für
Rißabdichtungen,
für Fehlstellenabdichtungen
als auch für
Imprägnierungen
in offene Kapillargefüge
verwendet werden kann,
und/oder
- 10. der z. B. beim Einsatz für
Imprägnierungen
in seiner Länge
durch Zusatzteile verlängert
werden kann.
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Die
Vorrichtung ermöglicht
sowohl Einsetzen eines Packers als auch Einbringen von Injektionsmaterial
unter Druck durch den Packer in einen Riß, eine Fehlstelle und dergleichen
in einem Bauteil oder einem Bauwerk sowie nachfolgendes zumindest
teilweises weiteres Einschlagen des Packers in das Bauteil bzw.
Bauwerk durch Zuführen
eines weiteren Packers, wobei gegebenenfalls zum bündigen Einschlagen
des Packers noch ein Hammer oder ähnliches verwendet werden kann.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele anhand der
schematischen Zeichnungen im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt:
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1 eine
Seitenansicht von einem Packer gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Schnittansicht von dem Packer von 1;
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3 eine
vereinfachte Schnittansicht einer weiteren besonderen Ausführungsform
eines Packers gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung zum Setzen von Packern und Einbringen
von Injektionsmaterial unter Druck in einen Riß, eine Fehlstelle und dergleichen
in einem Bauteil oder einem Bauwerk gemäß einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung teilweise im Schnitt;
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5 die
Vorrichtung von 4, wobei der Packer weiter nach
unten vorangetrieben ist;
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6 eine
Seitenansicht eines Teils eines modular aufgebauten Packers gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung; und
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7 eine
perspektivische Ansicht einer Hülse
für einen
Packer gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung.
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Der
in den 1 und 2 gezeigte Packer 10 umfaßt einen
langgestreckten Körper 12 mit
einem vorderen, das heißt
zu einem Riß etc.
(nicht gezeigt) gewandten Ende 14 und einem hinteren Ende 16.
Der langgestreckte Körper 12 weist
ein Zylinderteil 18 mit einer kegelstumpfförmigen Spitze 20 am vorderen
Ende 14 auf. Das hintere Ende 16 weist eine ebene
Stirnfläche 22 auf.
Vom vorderen Ende 14 erstreckt sich ein Injektionskanal 23 über einen
wesentlichen Teil entlang der Längsmittelachse
L des Körpers 12.
Er verbindet eine Injektionsmaterialauslaßöffnung 24 in der Stirnfläche 26 am
vorderen Ende 14 mit einer Injektionsmaterialeinlaßöffnung 28 in
der Mantelfläche 30 des
Körpers 12.
Besagte Injektionsmaterialeinlaßöffnung 28 befindet
sich in der hinteren Hälfte
des Körpers 12 und
ist als eine Bohrung im rechten Winkel zur Längsmittelachse L ausgebildet. In 1 ist
die Injektionsmaterialeinlaßöffnung 28 als eine
Längsbohrung
dargestellt. Selbstverständlich kann
sie auch als eine kreisrunde Bohrung ausgebildet sein.
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Es
handelt sich bei dem Packer 10 um einen Schlagpacker, der
eine Gesamtlänge
von 70 mm und einen Außendurchmesser
von 8,23 mm aufweist. Falls erforderlich, kann in dem Injektionskanal 23 im Bereich
des vorderen Endes 14 oder im Bereich der Injektionsmaterialeinlaßöffnung 28 ein
Ventil, wie zum Beispiel ein Kugelventil (nicht gezeigt), vorgesehen
sein.
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3 zeigt
eine Alternative zu dem in den 1 und 2 gezeigten
Zylinderteil 18. Es handelt sich dabei um ein Hohlzylinderteil 32 mit
einer durchgehenden Bohrung 34 entlang der Längsmittelachse
L. Ein Teil der Bohrung 34, nämlich von dem vorderen Ende 34a bis
zum Abschnitt 34b bildet einen Injektionskanal 36.
In das hintere Ende 34c der Bohrung ist ein stangenförmiges Element 38 eingeschoben,
dessen hinteres Ende 38a einen kreisförmigen Querschnitt aufweist,
wobei der Durchmesser desselben so ausgewählt ist, daß das Element 38 in der
Bohrung 34 abdichtend, gegebenenfalls mit etwas Reibung,
verschiebbar ist, und dessen vorderes Ende 38b eine abgeschrägte Seite 38c aufweist.
Das vordere Ende 38b ist so angeordnet und elastisch gestaltet,
daß es,
wie in der unteren Darstellung von 3 gezeigt,
nach oben abhebt und den Injektionskanal 36 mit einer seitlichen
Injektionsmaterialeinlaßöff nung 40 verbindet,
wenn Injektionsmaterial (nicht gezeigt) von außen unter Druck in die Injektionsmaterialeinlaßöffnung 40 eingegeben
wird, und ansonsten einen Rückfluß von injiziertem
Injektionsmaterial verhindert, indem es in 3 oben nach
unten gedrückt
wird, wenn Druck auf die abgeschrägte Seite 38c ausgeübt wird.
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Die 4 und 5 zeigen
eine Vorrichtung 42 zum Setzen des in den 1 und 2 gezeigten
Packers 12 und Einbringen von Injektionsmaterial unter
Druck in einen Riß,
eine Fehlstelle und dergleichen in einem Bauteil oder einem Bauwerk
gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung. Die Vorrichtung 42 umfaßt einen Körper 44 mit einem vorderen
Ende 46 und einem hinteren Ende 48 sowie einer
Anlagefläche 50 an
dem vorderen Ende 46. Der Körper 44 ist im wesentlichen
in Gestalt eines Zylinders ausgebildet, wobei sich das vordere Ende 46 kegelstumpfförmig verjüngt und
das hintere Ende 48 eine ebene Fläche, nämlich Stirnfläche 52 aufweist, die
aus Gummi besteht. Durch den Körper 44 erstreckt
sich entlang dessen Längsmittelachse
L ein geradliniger Packerzuführkanal 54,
der eine Packereintrittsöffnung 56 an
dem hinteren Ende 48 mit einer Packeraustrittsöffnung 58 an
dem vorderen Ende 46 verbindet. Die Packereintrittsöffnung 56 befindet
sich somit mittig von der Stirnfläche 52 und die Packeraustrittsöffnung 56 befindet
sich somit mittig von der Anlagefläche 50. Der Durchmesser
dP des Packerzuführkanals ist so gewählt, daß der Packer 10 gemäß den 1 und 2 in
dem Packerzuführkanal 54 abdichtend,
gegebenenfalls mit etwas Reibung verschiebbar ist.
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Der
Packerzuführkanal 54 weist
einen ersten Abschnitt 60 und einen dritten Abschnitt 64 mit
einem ersten Durchmesser d1 = dP sowie
einen in Längsrichtung
zwischen dem ersten Abschnitt 60 und dem dritten Abschnitt 64 befindlichen
zweiten Abschnitt 62 mit einem zweiten Durchmesser d2 auf,
der größer als
der erste Durchmesser d1 ist. Bei zugeführtem Packer 10 entsteht
dadurch eine Ringkammer 65 um den Packer 10 im
zweiten Abschnitt 62. Ein geradliniger Injektionsmaterialzuführkanal 66 erstreckt
sich unter einem Winkel α zum
Packerzuführkanal 54 zwischen
dem dritten Abschnitt 64 und einem an der Mantelfläche des
Zylinders befindlichen äußeren Eintrittsbereich 68.
Dazu weist der Zylinder eine Aussparung 70 mit einer ebenen
Fläche 72 auf.
Im äußeren Eintrittsbereich 68 kann
ein Innengewinde (nicht gezeigt) zum Einschrauben eines Ventils
(nicht gezeigt) vorgesehen sein.
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Das
vordere Ende 46 ist separat ausgebildet und mittels dreier
Schrauben (nicht gezeigt) an dem Hauptteil befestigt. Diesbezüglich wird
auf die Senkbohrungen 74 und 76 in den 4 und 5 verwiesen.
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Die
Vorrichtung 42 und im vorliegenden Fall damit auch der
Packerzuführkanal 54 weist
eine Länge
LV auf, die ungefähr
das 1,5-fache der Länge
LP des Packers 12 beträgt.
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Nachfolgend
soll ein Verfahren zum Setzen eines Packers 10 gemäß den 1 und 2 mittels
der in den 4 und 5 gezeigten
Vorrichtung 42 gemäß einer
besonderen Ausführungsform beschrieben
werden:
Zu Beginn der Verwendung der Vorrichtung 42 wird ein
Packer 10 in die Packereintrittsöffnung 56 mit seinem
vorderen Ende 14 voran eingeführt und in Richtung zum vorderen
Ende 46 der Vorrichtung 42 zum Beispiel von Hand
oder mittels eines Werkzeuges getrieben. Wenn der Packer 10 vollständig in
den Packerzuführkanal 54 getrieben
worden ist, wird er durch nachfolgendes Einführen eines weiteren Packers 10 in
die Packereintrittsöffnung 56 – ebenfalls wieder
mit dem vorderen Ende 14 voran – weiter in Richtung zum vorderen
Ende 46 der Vorrichtung getrieben (siehe 4).
Dies kann wiederum von Hand oder zum Beispiel mittels eines Werkzeugs
erfolgen. Wenn der zuerst eingeführte
Packer 10 das gegenüberliegende,
das heißt
das vordere Ende 46 der Vorrichtung 42 erreicht
hat, wird die Vorrichtung 42 mit ihrer Anlagefläche 50 zum
Beispiel auf einen Riß (nicht
gezeigt) in einem Bauteil bzw. Bauwerk (nicht gezeigt) gesetzt.
Nachfolgend wird der hintere Packer 10, dessen hinteres
Ende 16 noch aus der Packereintrittsöffnung 56 nach hinten
vorragt (siehe 4), mittels eines Werkzeugs,
zum Beispiel eines Hammers weiter in den Packerzuführkanal 54 eingetrie ben.
Der zuerst eingeführte,
das heißt
vordere Packer 10 wird dadurch mit seinem vorderen Ende 14 aus
der Packeraustrittsöffnung 58 heraus
in den Riß hineingetrieben.
Der hintere Packer 10 wird nun so weit in den Packerzuführkanal 54 eingetrieben,
daß er
mit dem hinteren Ende 48 der Vorrichtung 42 zumindest
im wesentlichen bündig
abschließt.
Aufgrund der Abmessungen (LV; LP) der Vorrichtung 42 und
des Packers 10 und der Anordnung des zweiten Abschnittes 62 steht
nunmehr die Injektionsmaterialeinlaßöffnung 28 des vorderen
Packers 10 mit dem Injektionsmaterialzuführkanal 66 in
Verbindung. In diesem Stadium wird über den äußeren Eintrittsbereich 68 und
den Injektionsmaterialzuführkanal 66 Injektionsmaterial
in den Packer 10 und darüber in den Riß eingebracht.
Nach Injektion von Injektionsmaterial wird mittels eines weiteren
Packers 10, der in die Packereintrittsöffnung 56 eingeführt und
in den Packerzuführkanal 54 weiter
eingetrieben wird, der vorderste Packer 10 weiter in den
Riß eingetrieben
bzw. eingeschlagen. Dies kann so weit durchgeführt werden, daß das hintere
Ende 16 des Packers 10 mit dem Bauteil bündig abschließt. Gegebenenfalls
kann dies aber auch ergänzend
durch zum Beispiel einen Hammer erzielt werden.
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Die
Zuführung
der Packer 10 zur Vorrichtung 42 kann beispielsweise
mittels einer Ladeeinrichtung (nicht gezeigt) mit einem Magazin
erfolgen.
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Während des
Eintreibens des Packers 10 in den Riß und während der Injektion von Injektionsmaterial über den
Injektionsmaterialzuführkanal 66 wird die
Vorrichtung 42 von Hand oder mittels einer geeigneten Vorrichtung
festgehalten und gegebenenfalls gegen das Bauteil gedrückt.
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Nach
Setzen des Packers 10 kann die Vorrichtung 42 zum
Setzen von weiteren Packern zum Beispiel an weiteren Stellen entlang
des Risses verwendet werden. Die Injektionsmaterialzuleitung zum Injektionsmaterialzuführkanal 66 muß dafür weder demontiert
noch neu montiert werden.
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Die 6 zeigt
eine geschlitzte Spreizhülse 78 für einen
Packer, zum Beispiel den in den 1 und 2 gezeigten
Packer. Die geschlitzte Spreizhülse 78 umfaßt ein geschlitztes,
in Einsetzrichtung vorderes Spreizende 80, ein mit einem
ringförmigen Flansch 82 versehenes,
in Einsetzrichtung hinteres Ende 84 und einen zwischen
dem Spreizende 80 und dem hinteren Ende 84 angeordneten
Dichtabschnitt 86 zum Dichten der Injektionsmaterialauslaßöffnung des
Packers (nicht gezeigt). Wie sich außerdem aus der 6 ergibt,
weist die geschlitzte Spreizhülse 78 sich
in Einschnittrichtung verjüngende
Schlitze auf, von denen hier zwei zu sehen und mit den Bezugszeichen 88 und 90 versehen
sind. Außerdem
ist zwischen den Schlitzen jeweils ein nach außen vorstehendes hakenförmiges Element
vorgesehen, von denen hier drei zu sehen und mit den Bezugszeichen 92, 94 und 96 versehen
sind. Die Spreizhülse 78 wird beispielsweise
in ein Bohrloch so eingesetzt, daß der ringförmige Flansch 82 an
der Wand eines Bauteils (nicht gezeigt) flächig anliegt. Wenn danach ein
Packer in die Spreizhülse 78 eingeschlagen
wird, wird die Injektionsmaterialauslaßöffnung vollständig gedichtet.
Gleichzeitig pressen die hakenförmigen
Elemente 92, 94 und 96 an das Bohrloch.
Die Spreizhülse 78 kann
auf ihrer Innenseite geriffelt oder verzahnt sein (nicht gezeigt).
Vorzugsweise ist dann eine entsprechende Riffelung bzw. Zahnung
auch auf der Außenseite
des Packers vorgesehen. In Kombination mit den hakenförmigen Elementen
kann somit der Packer nicht mehr aus dem Bohrloch herausrutschen.
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7 zeigt
den hinteren Abschnitt eines modular aufgebauten Packers 10.
Er besteht aus mehreren, zum Beispiel drei, Packerteilen, von denen
hier die Packerteile 98, 100 und 102 zu
sehen sind. Besagte Packerteile sind an ihren Längsenden in Längsrichtung
miteinander formschlüssig
verbindbar. Die formschlüssige
Verbindung ergibt sich aus einer jeweiligen schwalbenschwanzförmigen Nut 104 bzw. 106 an
dem vorderen Ende des jeweiligen Packerteils sowie einer komplementär gestalteten
Feder 108 bzw. 110 an dem hinteren Ende des jeweiligen Packerteils.
Entlang der Längsachse
der Packerteile 98 und 100 verläuft eine
durchgehende Bohrung 112 bzw. 114. Das hintere
Packerteil 102 weist ebenfalls eine Bohrung 116 auf,
die zwar eine Fortsetzung der Bohrung 114 in Längsrichtung
darstellt, jedoch nicht durch das Packerteil 102 in Längsrichtung
hindurchgeht, sondern in einer Injektionsmaterialeinlaßöffnung 118 endet,
die sich in der Mantelfläche
des Packerteils 102 befindet. Die Bohrungen 112 bis 116 bilden
somit einen Injektionskanal, der die Injektionsmaterialeinlaßöffnung 118 mit
einer nicht gezeigten Injektionsmaterialauslaßöffnung an dem vorderen Ende
des Packers verbindet.
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Die
in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den
Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch
in beliebigen Kombinationen für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
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- 10
- Packer
- 12
- Körper
- 14
- vorderes
Ende
- 16
- unteres
Ende
- 18
- Zylinderteil
- 20
- Spitze
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Injektionskanal
- 24
- Injektionsmaterialauslaßöffnung
- 26
- Stirnfläche
- 28
- Injektionsmaterialeinlaßöffnung
- 30
- Mantelfläche
- 32
- Hohlzylinderteil
- 34
- Bohrung
- 34a
- vorderes
Ende
- 34b
- Abschnitt
- 34c
- hinteres
Ende
- 36
- Injektionskanal
- 38
- Element
- 38a
- hinteres
Ende
- 38b
- vorderes
Ende
- 38c
- abgeschrägte Seite
- 40
- Injektionsmaterialeinlaßöffnung
- 42
- Vorrichtung
- 44
- Körper
- 46
- vorderes
Ende
- 48
- hinteres
Ende
- 50
- Anlagefläche
- 52
- Stirnfläche
- 54
- Packerzuführkanal
- 56
- Packereintrittsöffnung
- 58
- Packeraustrittsöffnung
- 60
- erster
Abschnitt
- 62
- zweiter
Abschnitt
- 64
- dritter
Abschnitt
- 65
- Ringkammer
- 66
- Injektionsmaterialzuführkanal
- 68
- äußerer Eintrittsbereich
- 70
- Aussparung
- 72
- ebene
Fläche
- 74,
76
- Senkbohrungen
- 78
- Spreizhülse
- 80
- Spreizende
- 82
- Flansch
- 84
- hinteres
Ende
- 86
- Dichtabschnitt
- 88,
90
- verjündende Schlitze
- 92,
94, 96
- hakenförmiges Element
- 98,
100, 102
- Packerteile
- 104,
106
- Nuten
- 108,
110
- Federn
- 112,
114
- Bohrungen
- 116
- Bohrung
- 118
- Injektionsmaterialeinlaßöffnung
- d1
- erster
Durchmesser
- d2
- zweiter
Durchmesser
- dP
- Durchmesser
- L
- Längsmittelachse
- LV
- Länge der
Vorrichtung
- LP
- Länge des
Packers
- α
- Winkel