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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur zeitlich begrenzten
Anpassung der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges gemäß Anspruch
1 und eine Einrichtung zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration gemäß Anspruch
9 sowie eine Verwendung einer Einrichtung zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration zur Verbesserung der Fahreigenschaften
eines Fahrzeuges gemäß Anspruch
15.
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Aus
dem Stand der Technik sind Systeme bekannt, bei denen aufgrund von
Informationen eines Umgebungserfassungssystems oder von geeigneten
Sensoren ein Eingriff in eine Fahrzeugkonfiguration, wie insbesondere
in eine Federungs- und/oder Dämpfungseinrichtung,
derart erfolgt, dass das Fahrzeug besser auf einen Aufprall (Crash)
und dessen Folgen eingestellt wird.
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So
sind aus der WO 99/38718 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben eines Kraftfahrzeuges mit einer Federungs- und einer Dämpfungseinrichtung
und mit einem elektronischen Steuergerät bekannt, bei dem bei Anliegen
eines außerhalb
des regulären
Fahrbetriebes liegenden Beschleunigungssignals eines Aufprallsensors
die Federungs- und/oder Dämpfungseinrichtung
zumindest für
einzelne Räder
verhärtet
oder gesperrt wird, um Aufschaukeleffekte, die durch den Stoß einer
Kollision entstehen können,
zu vermeiden.
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Aus
der
DE 103 37 620
A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Pre-Safe-System bekannt,
welches wenigstens eine Umgebungs-Erkennungseinrichtung in Form
einer Abstandssensorik und eine Federungs- und Dämpfungseinrichtung aufweist,
wobei die Federungs- und Dämpfungseinrichtung
in Abhängigkeit
der von der Fahrzeugumgebungs- Erkennungseinrichtung
aufgenommenen und in einer Datenauswerteeinrichtung ausgewerteten
Signale ansteuerbar ist, um mittels einer ansteuerbaren aktiven Fahrwerksregelung
eine für
die jeweilige Aufprallsituation vordefinierte Fahrzeugniveauverstellung
durchzuführen.
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Auch
aus der
DE 103 32
935 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Pre-Safe-System bekannt, welches
wenigstens eine Umgebungs-Erkennungseinrichtung
in Form einer Abstandssensorik und eine Federungs- und Dämpfungseinrichtung
aufweist, wobei die Federungs- und Dämpfungseinrichtung in Abhängigkeit
der von der Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
aufgenommenen und in einer Datenauswerteeinrichtung ausgewerteten
Signale ansteuerbar ist. Hier wird mittels einer ansteuerbaren aktiven
Fahrwerksregelung bei einem zu erwartenden Aufprall auf einen Seitenschwellerbereich
des Fahrzeuges ein einem Kippmoment des Kraftfahrzeuges in Richtung
des Kollisionsobjektes entgegenwirkendes Moment aufgebracht.
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Die
DE 103 52 212 A1 beschreibt
ein Fahrzeug mit einer Radaufhängung
für jedes
Fahrzeugrad, bei dem eine Federungs- und/oder Dämpfungseinrichtung jeweils
zwischen der Radaufhängung und
dem Fahrzeugaufbau angeordnet ist. Weiterhin besitzt das Fahrzeug
eine Sensoreinrichtung in Form von Radar-, Infrarot-, oder Laser-Sensoren
oder Kameras mit Bildverarbeitung zur Erfassung von vorbestimmten
Unfallparametern, insbesondere von vorbestimmten Kollisionsparametern
eines potentiellen Kollisionsgegners, wie Bewegungsrichtung, Abstand, Geschwindigkeit,
Objektwinkel und geometrischer Parameter des Objekts, als Unfallsignal
im Vorfeld eines eventuellen Unfalls. Eine Steuereinrichtung verarbeitet
das Unfallsignal in ein Steuersignal zur Ansteuerung einer Hubeinrichtung,
mittels der eine Anhebung und/oder Absenkung des Fahrzeugaufbaus in
eine optimale Unfallposition erfolgt.
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Ziel
der oben erläuterten
Systeme ist es, im Falle bzw. im Zeitpunkt eines Unfalles die Fahrzeugkonfiguration
derart auszurichten, dass ein optimaler Unfallschutz bei einem Crash
erreicht wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur zeitlich
begrenzten Anpassung der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges, eine Einrichtung
zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration sowie eine Verwendung einer Einrichtung
zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration zur Verbesserung der Fahreigenschaften
eines Fahrzeuges vorzuschlagen, die gegenüber dem eingangs erläuterten
Stand der Technik verbessert sind.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur zeitlich begrenzten Anpassung
der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges mit den Merkmalen nach Anspruch
1 und eine Einrichtung zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration mit den Merkmalen nach Anspruch 9 sowie
eine Verwendung einer Einrichtung zur Veränderung einer Fahrzeugkonfiguration
zur Verbesserung der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges mit den
Merkmalen nach Anspruch 15 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, nicht nur das
Verhalten eines Fahrzeugs bei Crashereignissen zu verbessern, wie
es aus den eingangs erläuterten
Druckschriften hervorgeht, sondern bereits im Vorfeld einer potentiellen
Gefahrensituation Maßnahmen
zu ergreifen, die zu einer Vermeidung eines Schadensereignisses
für das
Fahrzeug und/oder dessen Insassen dienen, insbesondere um das Umkippen
des Fahrzeugs bei Ausweichmanövern
zu verhindern. Durch die Erfindung wird es ermöglicht, bereits im Vorfeld
einer potentiellen Gefahrensituation Maßnahmen zu ergreifen, mit denen ein
Schadensereignis vermieden werden kann, und nicht nur die Auswirkungen
eines Schadensereignisses gemindert werden können wie beim eingangs erläuterten
Stand der Technik.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur zeitlich begrenzten Anpassung
der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges mit den Schritten vorgesehen:
- – Detektion
von Umgebungsinformationen,
- – Erkennung
einer potentiellen Gefahrensituation für das Fahrzeug,
- – Ermittlung
einer Fahrkonfiguration mit speziell an die Gefahrensituation angepassten
der Fahreigenschaften des Fahrzeuges,
- – Ansteuerung
einer durch Ansteuersignale einstellbaren Fahrwerkseinrichtung auf
Basis des Ermittlungsergebnisses zur Einstellung der angepassten
Fahrzeugkonfiguration und
- – Überprüfung des
Endes der potentiellen Gefahrensituation.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
eine dynamische Anpassung der Fahreigenschaften des Fahrzeuges an
die jeweilige Fahrsituation, insbesondere in potentiellen Gefahrensituationen,
so dass jeweils zeitlich begrenzt eine Anpassung der Fahreigenschaften
durch eine zeitlich begrenzte Änderung
der Fahrzeugkonfiguration, speziell der Fahrkonfiguration des Fahrzeuges,
erfolgt, die anschließend – beispielsweise
in definierten zeitlichen Abständen,
kontinuierlich oder gesteuert über
Schwellwerte – überprüft wird.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen werden, dass die Überprüfung des Endes der potentiellen
Gefahrensituation mit Hilfe einer Kontrollschleife erfolgt.
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Die Änderung
der Fahrzeugkonfiguration betrifft also die Fahreigenschaften des
Fahrzeuges und wird dabei aber so eingestellt, dass die entsprechende
Konfiguration an eine Fahrsituation des Fahrzeuges angepasst ist,
also ausgerichtet auf eine Fortführung
des Fahrweges bzw. eine Beibehaltung des Fahrzustandes des Fahrzeuges,
im Gegensatz zu einer für
eine Aufprallsituation optimierten Aufprallkonfiguration des Fahrzeuges.
Es wird also zeitlich begrenzt eine an potentielle Gefahrensituation
angepasste Fahrkonfiguration eingestellt, die sich von einer normalen,
durchschnittlichen Fahrkonfiguration einerseits, aber auch von einer
Ruhe- oder Parkkonfiguration wie auch von einer Aufprallkonfiguration andererseits
unterscheidet. Für
den Fachmann ist klar, dass sich für eine Anpassung der Fahreigenschaften
bevorzugt andere Werte- und Parameterbereiche für die Einstellung der Fahrzeugkonfiguration ergeben
als für
eine Aufprallsituation, wie die extremen Maßnahmen zeigen, die der vorgenannte
Stand der Technik beschreibt. Die im Rahmen der Erfindung vorgesehenen
Maßnahmen
werden bevorzugt deutlich weniger drastisch ausfallen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen werden, dass auf Basis des Ermittlungsergebnisses,
welches im Rahmen des Verfahrens der Ermittlung einer Fahrzeugkonfiguration
erhalten wurde, eine Einstellung der Konfiguration einer regelbaren
Lenkungs-, Federungs- und/oder
Dämpfungseinrichtung,
welche zumindest einen Teil der einstellbaren Fahrwerkseinrichtung
bildet, erfolgt. Damit kann insbesondere eine verbesserte Spurführung bzw.
Lenkbarkeit des Fahrzeuges für
die Dauer der potentiellen Gefahrensituation erreicht werden, womit
eine bessere Beherrschbarkeit des Fahrzeuges durch den Fahrzeugführer in
der Gefahrensituation erreicht wird. Erzielt werden kann insbesondere
eine bessere Straßenlage
bzw. ein besseres Kurvenverhalten.
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Als
eine mögliche
konkrete Maßnahme
kann gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen werden, dass eine angemessene Absenkung des
Schwerpunktes des Fahrzeuges erfolgt. Alternativ oder zusätzlich kann
aber auch vorgesehen werden, dass eine angemessene Verhärtung der
Dämpfungseigenschaften
der Fahrwerkseinrichtung erfolgt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen werden, dass ein Vergleich der detektierten
Umgebungsinformationen mit historischen und/oder vorgespeicherten
Umgebungsinformationen erfolgt. Die Erkennung einer potentiellen Gefahrensituation
für das
Fahrzeug kann dann auf Basis des Vergleichsergebnisses erfolgen.
Es kann dazu beispielsweise vorgesehen werden, dass auf Basis der
Umgebungsinformationen bzw. des Vergleichsergebnisses der Umgebungsinformationen zur
Erkennung einer potentiellen Gefahrensituation eine Objekterkennung
durchgeführt
wird. Damit kann sichergestellt werden, dass bei Erkennung bestimmter
Objekte wie entgegenkommende Fahrzeuge oder Fußgänger eine entsprechend angepasste
Reaktion erfolgen kann und auch zwischen verschiedenen Arten und
Klassen von Gefahrensituationen unterschieden werden kann, die z.B.
unterschiedliche Arten von Maßnahmen
und unterschiedliche Reaktionszeiten erforderlich machen. Zur Objekterkennung
kann eine geeignete – beispielsweise
elektromagnetische – Objekterfassung
und datenverarbeitungstechnische Objekterkennung durchgeführt werden.
Die Objekterkennung kann prinzipiell aber auch unabhängig von historischen
und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen erfolgen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen werden, dass zur Erkennung einer potentiellen
Gefahrensituation eine Abstands- und/oder Lageerkennung durchgeführt wird.
Hierzu kann beispielsweise eine herkömmliche Abstands- bzw. Lagesensorik
verwendet werden. Diese Abstands- und/oder Lageerkennung kann entweder
unter Berücksichtigung
von historischen und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen
erfolgen oder auch unabhängig
davon.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist eine Einrichtung zur zeitlich begrenzten Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration vorgesehen, die aufweist
- – eine
Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung, die zur Detektion von Umgebungsinformationen
ausgebildet ist,
- – eine
Auswerte-Einrichtung zur Erkennung einer potentiellen Gefahrensituation
für das
Fahrzeug,
- – eine
Ermittlungs-Einrichtung zur Ermittlung einer angepassten Fahrkonfiguration
zur zeitlich begrenzten Anpassung der Fahreigenschaften des Fahrzeuges
an die Gefahrensituation, die mit der Auswerte-Einrichtung datentechnisch
integriert ist,
- – eine
Steuereinrichtung zur Ansteuerung einer durch Ansteuersignale einstellbaren
Fahrwerkseinrichtung auf Basis des Ermittlungsergebnisses zur Einstellung
der angepassten Fahrzeugkonfiguration, die mit der Ermittlungs-Einrichtung
datentechnisch integriert ist und
- – eine
Einrichtung zur Überprüfung des
Endes der potentiellen Gefahrensituation.
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Diese
Einrichtung zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration, speziell der Fahrkonfiguration des
Fahrzeuges, ist also erfindungsgemäß so ausgebildet, dass eine
zeitlich begrenzte, dynamische Anpassung der Fahreigenschaften des
Fahrzeuges an die jeweilige Fahrsituation erfolgt, insbesondere
in potentiellen Gefahrensituationen, so dass jeweils zeitlich begrenzt
die Fahrzeugkonfiguration in einen Zustand versetzt wird, durch
den eine Anpassung der Fahreigenschaften an die potentiellen Gefahrensituationen
möglich
wird.
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Dabei
kann gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen sein, dass die Einrichtung zur Überprüfung des
Endes der potentiellen Gefahrensituation als Kontrollschleife ausgebildet
ist.
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Die Änderung
der Fahrzeugkonfiguration betrifft also wie auch beim erfindungsgemäßen Verfahren
die Fahreigenschaften des Fahrzeuges und es wird die Fahrzeugkonfiguration
dabei immer so eingestellt, dass die entsprechende Konfiguration
an eine Fahrsituation des Fahrzeuges angepasst ist, also ausgerichtet
auf eine Fortführung
des Fahrweges bzw. eine Beibehaltung des Fahrzustandes des Fahrzeuges,
im Gegensatz zu einer für
eine Aufprallsituation optimierten Aufprallkonfiguration des Fahrzeuges.
Für die
Werte- und Parameterbereiche für die
Einstellung der Fahrzeugkonfiguration gilt grundsätzlich das
gleiche wie bereits zum erfindungsgemäßen Verfahren ausgeführt wurde.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die einstellbare Fahrwerkseinrichtung
eine regelbare Lenkungs-, Federungs- und/oder Dämpfungseinrichtung beinhaltet.
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Weitere
Teil-Einrichtungen dieses erfindungsgemäßen Gegenstandes, speziell
die Teil-Einrichtungen, die zu einer Erfassung, Auswertung und/oder
Speicherung von Daten dienen, sind gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung datentechnisch integriert. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bedeutet dies, dass die entsprechenden Einrichtungen entweder
jeweils als baulich separate Einrichtungen ausgebildet sein können, die
datentechnisch miteinander in Verbindung stehen über Datenverbindungen, die
draht- oder fasergebunden oder drahtlos ausgebildet sein können. Alternativ
können aber
einige oder alle der Teil-Einrichtungen auch teilweise oder ganz
in elektronischen oder monolithischen Modulen baulich integriert
sein, wobei die datentechnischen Verbindungen dann innerhalb dieser Module
realisiert sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die Einrichtung insbesondere einen Datenspeicher
zur Speicherung von historischen und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen
und eine Vergleichseinrichtung zum Vergleich der detektierten Umgebungsinformationen
mit historischen und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen
aufweisen, die mit dem Datenspeicher und der Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung datentechnisch
integriert ist. Die Erkennung einer potentiellen Gefahrensituation
für das
Fahrzeug kann dann durch die Auswerte-Einrichtung auf Basis des Vergleichsergebnisses
erfolgen. Dazu ist die Auswerte-Einrichtung bevorzugt mit der Vergleichseinrichtung
datentechnisch integriert.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass eine Einrichtung zur Objekterkennung
mit der Vergleichseinrichtung datentechnisch integriert ist. Alternativ
oder zusätzlich kann
aber auch vorgesehen sein, dass eine Einrichtung zur Abstands- und/oder
Lageerkennung mit der Vergleichseinrichtung datentechnisch integriert
ist. Zu Details wird auf die vorgenannten Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren
verwiesen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer Einrichtung
zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration, aufweisend
- – eine Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
zur Detektion von Umgebungsinformationen,
- – eine
Auswerte-Einrichtung zur Erkennung einer potentiellen Gefahrensituation
für das
Fahrzeug,
- – eine
Ermittlungs-Einrichtung zur Ermittlung einer angepassten Fahrkonfiguration,
- – eine
Steuereinrichtung zur Ansteuerung einer durch Ansteuersignale einstellbare
Fahrwerkseinrichtung und
- – eine
Einrichtung zur Überprüfung des
Endes der potentiellen Gefahrensituation
zur zeitlich
begrenzten Anpassung der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges.
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Diese
spezielle Verwendung zielt also auf eine zeitlich begrenzten Anpassung
der Fahreigenschaften eines Fahrzeuges und die Fahrzeugkonfiguration,
speziell die Fahrkonfiguration des Fahrzeuges, und wird dabei so
eingestellt, dass die entsprechende Konfiguration an eine Fahrsituation
des Fahrzeuges angepasst ist, also ausgerichtet auf eine Fortführung des
Fahrweges bzw. eine Beibehaltung des Fahrzustandes des Fahrzeuges,
im Gegensatz zu den im Stand der Technik beschriebenen Verwendungen
einer Einrichtung zur Veränderung
einer Fahrzeugkonfiguration zur Erzeugung einer für eine Aufprallsituation
optimierten Aufprallkonfiguration des Fahrzeuges. Für weitere
Details gelten sinngemäß die Ausführungen
zu den anderen erfindungsgemäßen Gegenständen.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
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In
der Beschreibung, in den Ansprüchen,
in der Zusammenfassung und in der Zeichnung werden die in der hinten
angeführten
Liste der Bezugszeichen und Abkürzungen
verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.
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Die
Zeichnung zeigt in der einzigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Veränderung
der Fahrzeugkonfiguration
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In 1 ist
schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit Rädern 2 dargestellt,
welches sich entlang eines Fahrweges 3, also beispielsweise
auf einer Straße, bewegt.
Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Einrichtung zur zeitlich
begrenzten Veränderung
der Fahrzeugkonfiguration gemäß der Erfindung
auf, die folgende Teil-Einrichtungen umfasst:
Eine Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung (Detection
Unit) DU, die zur Detektion von Umgebungsinformationen ausgebildet
ist, überwacht
die Fahrzeugumgebung auf potentielle Gefahrensituationen wie z.B.
das Auftreten von Hindernissen 4 im Fahrweg 3.
Diese Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
DU kann beispielsweise als optische Kamera oder Infrarot-Kamera
ausgebildet sein, alternativ oder zusätzlich kann eine Abstands- und/oder
Lagesensorik vorgesehen im Rahmen der Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
DU vorgesehen sein.
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Die
Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung ist im hier beschriebenen
speziellen Ausführungsbeispiel
datentechnisch mit einer Vergleichseinrichtung (Comparator Unit)
CU zum Vergleich der detektierten Umgebungsinformationen mit historischen
und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen, verbunden, welche
wiederum mit einem Datenspeicher (Memory Unit) MU zur Speicherung von
historischen und/oder vorgespeicherten Umgebungsinformationen datentechnisch
verbunden ist. Prinzipiell ist auch denkbar, die Erfindung ohne
eine solche Vergleichseinrichtung CU zu realisieren. Es können im
Rahmen des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels in dem Datenspeicher
historische Umgebungsinformationen abgelegt werden, die entlang
des Fahrweges 3 von der Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
DU aufgenommen wurden, um die typische Charakteristik des Fahrweges 3 zu
erfassen und zu analysieren. Alternativ oder zusätzlich können aber auch vordefinierte
Umgebungsinformationen vorab im Datenspeicher MU abgelegt werden,
die entweder z.B. herstellerseitig einmalig im Datenspeicher MU
abgelegt werden oder aber regelmäßig automatisch
oder manuell per Datenträger
oder auch über
drahtlose Datenverbindungen wie mobile Datennetze aktualisiert werden.
Diese vorgespeicherten Daten können
insbesondere typische Informationen für potentielle Gefahrensituationen
enthalten wie eine typische Datencharakteristik von Hindernissen,
Fahrzeugen, Personen, Sicht-, Fahrbahn- oder Wetterverhältnissen
o.ä.
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Mit
der Vergleichseinrichtung CU ist eine Auswerte-Einrichtung (Evaluation
Unit) EU datentechnisch verbunden, die zur Erkennung einer potentiellen
Gefahrensituation für
das Fahrzeug (1) auf Basis des Vergleichsergebnisses dient.
Dazu ist die Vergleichseinrichtung CU mit einer Einrichtung zur
Objekterkennung (Object Recognition Unit) ORU und bevorzugt auch
mit einer Einrichtung zur Abstands- und/oder Lageerkennung (Distance
and/or Orientation Recognition Unit) DORU datentechnisch verbunden.
Somit können
durch die Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung (DU) erfasste
Objekte durch Vergleich mit gespeicherten Daten des Datenspeichers
MU als solche erkannt werden und diese Information wie auch Rahmendaten
wie Lage, Abstand, Relativgeschwindigkeit der erkannten Objekte an
die Auswerte-Einrichtung (Evaluation Unit) EU weitergegeben werden,
die auf dieser Basis, ggf. unter Zugriff auf weitere Daten des Datenspeichers
MU – wie
auf typische Datenschemata für
Ereignisse wie Hindernisse im Fahrweg 3 oder Gegenverkehr – das Vorliegen
einer potentiellen Gefahrensituation erkennen kann.
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Eine
Ermittlungs-Einrichtung (ConFig.ation Determination Unit) CDU ist
mit der Auswerte-Einrichtung EU datentechnisch verbunden und dient
zur Ermittlung einer angepassten FahrzeugkonFig.ation, speziell
im Rahmen dieses Beispiels einer angepassten FahrkonFig.ation einer
einstellbaren Fahrwerkseinrichtung (Undercarriage Unit) UU, zur
zeitlich begrenzten Anpassung der Fahreigenschaften des Fahrzeuges
an die Gefahrensituation. Dieser Ermittlungs-Einrichtung CDU ist
wiederum eine Steuereinrichtung (Vehicle Control Unit) VCU datentechnisch nachgeschaltet,
die zur Ansteuerung der durch Ansteuersignale einstellbaren Fahrwerkseinrichtung
UU auf Basis des Ermittlungsergebnisses dient. Über diese Steuereinrichtung
VCU wird die an die potentielle Gefahrensituation angepassten FahrkonFig.ation
bzw. FahrwerkskonFig.ation eingestellt. Dazu kann die einstellbare
Fahrwerkseinrichtung UU eine regelbare Lenkungs-, Federungs- und/oder Dämpfungseinrichtung
beinhalten, die beispielsweise eine Niveauregulierung des Fahrzeuges
(insbesondere durch angemessene, zeitlich begrenzte Absenkung des
Schwerpunktes bei Gefahrensituationen) ermöglicht, wie durch den Doppelpfeil
in 1 angedeutet. Weiterhin können auch die Dämpfungseigenschaften der
Fahrwerkseinrichtung UU verändert
werden, z.B. durch angemessene, zeitlich begrenzte Verhärtung der
Dämpfung
bei Gefahrensituationen. Diese Maßnahmen werden so bemessen
und eingestellt, dass das Fahrzeug eine verbesserte Spurführung bzw. Lenkbarkeit
erhält,
womit eine bessere Stabilität
sowie eine bessere Beherrschbarkeit des Fahrzeuges durch den Fahrzeugführer in
potentiellen Gefahrensituationen erreicht wird. Damit kann beispielsweise das
Umkippen eines Fahrzeuges 1 bei Ausweichlenkmanövern verhindert
werden.
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Eine
Kontrollschleife (Control Loop) CL sorgt für eine wiederholte Abfrage
der Vergleichsergebnisse der Vergleichseinrichtung CU durch die
Auswerte-Einrichtung
EU und dient somit zur Überprüfung, ob
bereits ein Ende der potentiellen Gefahrensituation erreicht ist
oder ob die potentielle Gefahrensituation weiterhin besteht. Wird
ein solches Ende erkannt, dann wird von der Auswerte-Einrichtung
EU ein entsprechendes Signal an die Ermittlungs-Einrichtung CDU
bzw. Steuereinrichtung VCU übertragen,
die dann die an die Gefahrensituation angepasste Einstellung der
Fahrwerkseinrichtung UU wieder aufhebt.
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Wie
in 1 schematisch dargestellt, können beispielsweise die Teil-Einrichtungen Vergleichseinrichtung
CU, Datenspeicher MU, Auswerte-Einrichtung
EU, Einrichtung zur Objekterkennung ORU, Einrichtung zur Abstands-
und/oder Lageerkennung DORU, Ermittlungs-Einrichtung CDU, Steuereinrichtung
VCU und Kontrollschleife CL fertigungstechnisch in einem Modul 5 integriert
sein, beispielsweise in einer integrierten Schaltung bzw. einem
Halbleiter-Bauelement. Es können
auch einige der vorgenannten Teil-Einrichtungen funktional in eine einzige Einrichtung
integriert sein oder softwaretechnisch realisiert werden.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Räder
- 3
- Fahrweg
- 4
- Hindernis
- 5
- Modul
- DU
- Fahrzeugumgebungs-Erkennungseinrichtung
(Detection Unit)
- CU
- Vergleichseinrichtung
(Comparator Unit)
- MU
- Datenspeicher
(Memory Unit)
- EU
- Auswerte-Einrichtung
(Evaluation Unit)
- ORU
- Einrichtung
zur Objekterkennung (Object Recognition Unit)
- DORU
- Abstands-
und/oder Lageerkennung (Distance and/or Orientation Recognition
Unit)
- CDU
- Ermittlungs-Einrichtung
(Configuration Determination Unit)
- UU
- einstellbaren
Fahrwerkseinrichtung (Undercarriage Unit)
- VCU
- Steuereinrichtung
(Vehicle Control Unit)
- CL
- Kontrollschleife
(Control Loop)