DE102006015311A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herausziehen von Metalldrähten aus Verstärkungslagen der Reifen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Gummireifen, bei dem durch seitliches Aufschneiden entlang des Umfanges zum Sichtbarwerden der Metalldrähte und Querschnitte die den Metalldraht enthaltenden Reifenstreifen separiert werden. Diese Reifenstreifen werden in luftdicht verschließbare Kassetten eingebracht, die mittels eines Rollganges einem Induktionsfeld zugeleitet werden, derart, dass die Kassetten das Induktionsfeld auf dem Rollgang bewegt durchläuft und/oder dass die Kassette auf dem Rollgang befindlich von dem Induktionsfeld überstrichen wird und mindestens während des Erhitzens der Metalldrähte durch das Hochfrequenzinduktionsfeld und der damit verbundenen Zerstörung des drahtnahen Gummis ein Abführen von mit Spaltgas angereichertem Gas aus der Kassette in ein Sammelbehältnis erfolgt und nach der so vollzogenen Aufspaltung des Reifenstreifens dieser ganz oder schichtweise aus der Kassette zum Separieren der Metalldrähte nach der Rückführung der Kassette entnommen wird (Fig. 1).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Reifen bei guter Umweltverträglichkeit.
- Unter der Vielzahl von Vorschlägen zur Verarbeitung abgefahrener Reifen befinden sich auch einige betreffend das Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen der Reifen.
- So wird in der
SU 763 150 A - Aus der
US 5 250 131 und derAU 643203 - Aufgabe der Erfindung ist es, das Lösen der Metalldrähte vor dem Entfernen aus dem Gummi-Metalldraht-Verbund umweltverträglich bei hoher Produktivität zu gestalten.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit den Verfahrensmerkmalen des 1. Anspruches und den Vorrichtungsmerkmalen gemäß Anspruch 5. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Eine Verwendung beschreibt Anspruch 13.
- Erfindungsgemäß ist zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Gummireifen bei dem durch seitliches Aufschneiden entlang des Umfanges zum Sichtbarwerden der Metalldrähte und Querschnitte die den Metalldraht enthaltenen Reifenstreifen separiert werden, vorgesehen, dass diese Reifenstreifen in luftdicht verschließbare Kassetten eingebracht werden, die mittels eines Rollganges einem Induktionsfeld zugeleitet werden, derart, dass die Kassetten das Induktionsfeld auf dem Rollgang bewegt durchläuft, und/oder dass die Kassette auf dem Rollgang befindlich von dem Induktionsfeld überstrichen wird, und mindestens während des Erhitzens der Metalldrähte durch das Hochfrequenzinduktionsfeld und der damit verbundenen Zerstörung des drahtnahen Gummis ein Abführen von mit Spaltgas angereichertem Gas aus der Kassette in ein Sammelbehältnis erfolgt, und nach der so vollzogenen Aufspaltung des Reifenstreifens dieser ganz oder schichtweise aus der Kassette zum Separieren der Metalldrähte nach der Rückführung der Kassette entnommen wird.
- Durch diese Verfahrensweise wird gesichert. dass Spaltgase nicht in die Umwelt gelangen, sondern für eine geeignete Weiterverarbeitung gesammelt werden.
- Ferner ist vorgesehen, dass mindestens während des Erhitzens der Metalldrähte durch das Hochfrequenzinduktionsfeld die Kassette mit einem Schutzgasbehälter gekoppelt ist, von dem Schutzgas bei Entzündungen in der Kassette in diese geleitet wird. So können sicher ungewollte Verbrennungen in der Kassette verhindert werden.
- Weiterhin kann während des Absaugens von Spaltgas über die Schutzgasleitung Füllgas zum Druckausgleich in die Kassette geleitet werden und erst im Falle einer Entzündung ein Wechsel zum Schutzgas erfolgt.
- Beim Registrieren einer Entzündung durch einen Sensor ist über einen dann aktivierten Sicherheitsblock vorgesehen, dass neben der Aktivierung der Schutzgaszufuhr ein Abschalten des Induktionsfeldes erfolgt und das Absaugen von Spaltgas unterbrochen sowie das Sammelbehältnis für Spaltgas geschlossen wird. So wird ein sicherer Betrieb gewährleistet.
- Eine entsprechende Vorrichtung zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Gummireifen unter Erhitzung des Reifens oder von Teilen davon mittels eines Hochfrequenzinduktionsfeldes zum Zerstören des drahtnahen Gummis umfasst eine Kassette, die luftdicht verschließbar ist und die zur Aufnahme von der Reifenstreifen dient, einen Rollgang, über den die Kassette einem Induktionsfeld zuleitbar ist in der Art, dass die Kassette den Induktor durchfährt oder der Induktor sich entlang der Kassette bewegt, die Kassette über einen oder mehrere Anschlüsse für ankoppelbare Gasschläuche verfügt, wobei ein Gasschlauch mit einem Sammelbehältnis für abgesaugtes Spaltgas verbunden ist.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll näher an einem Ausführungsbeispiel gemäß
1 erläutert werden. -
1 zeigt die Vorrichtung mit einer Kassette6 , die luftdicht verschließbar ist und die zur Aufnahme von Reifenstreifen1 dient, in einem Rollgang9 , über den die Kassette6 einem Induktionsfeld zuleitbar ist in der Art, dass die Kassette6 den Induktor5 durchfährt oder der Induktor5 sich entlang der Kassette6 bewegt. - Die Kassette
6 weist eine längsverschiebbare, luftdicht verschließbare Klappe7 auf. - Die Kassette
6 besteht aus hitzebeständigem Material, insbesondere hochfrequenzmagnetresistentem Material. - Die Kassette
6 verfügt ferner an der Stirnfläche8 über zwei Anschlüsse für ankoppelbare Gasschläuche10A , B, wobei ein Gasschlauch10A , mit einem Sammelbehältnis14 für abgesaugtes Spaltgas verbunden ist und über den Gasschlauch10B Füllgas und im Falle einer erfassten Entzündung in der Kassette6 Schutzgas in die Kassette6 einleitbar ist. - Die Gasschläuche
10A , B sind biegsam und längenveränderbar ausgebildet, so dass sie bei einer Bewegung der Kassette6 im Rollgang9 an der Kassette6 verbleiben können. - Ferner ist im Induktionsfeldbereich oder in der Kassette (
6 ) ein Sensor17 zum Erfassen einer Entzündung in der Kassette6 angeordnet, der neben der Aktivierung der Schutzgaszufuhr ein Abschalten des Induktionsfeldes, ein Unterbrechen des Absaugens von Spaltgas und ein Abriegeln des Sammelbehältnisses14 für Spaltgas bewirkt. - Die Koordinierung dieser Maßnahmen erfolgt durch den Sicherheitsschaltblock
16 . Als Schutzgas ist Kohlendioxid geeignet. - Auf diese Weise wird die Ausbreitung einer Entzündung mit Flammen verhindert oder schnell unterbunden. Zusätzlich ist zur Sicherheit dem Sammelbehältnis
14 für Spaltgas eine Flammensperre11 vorgeschaltet. - Das Spaltgas selbst kann zur Wärmeerzeugung verbrannt werden.
- Die Darstellung lässt auch erkennen, dass beim Durchlaufen der Kassette
6 durch das Induktionsfeld des Induktors5 sich die Lagen Gummi über und unter der Verstärkungslage aus Metalldraht2 infolge der Zerstörung der metalldrahtnahen Gummischichten4 lösen und aufwölben. Der Metalldraht liegt dann nach dem Abnehmen der oberen Schicht frei und kann entfernt werden. - Versuche haben gezeigt, dass die Metalldrähte bis zu 85% ihrer physikalisch-mechanischen Eigenschaften behalten. Sie können somit problemlos als Verstärkungsmaterial in Baumaterialen eingesetzt werden.
-
- 1
- Reifenstreifen
- 2
- Metalldrähte
- 3
- Enden der Metalldrähte
- 4
- nahe Gummischichten zu den Metalldrähten
- 5
- Induktor
- 6
- luftdichte Kassette
- 7
- die Kassettenklappe
- 8
- Stirnfläche der Kassette
- 9
- der Rollgang
- 10A
- Gasschlauch
- 10B
- Gasschlauch
- 11
- Flammensperre
- 12
- elektromagnetisches Ventil
- 13
- Pumpe
- 14
- Sammelbehältnis für Spaltgas
- 15
- Elektromagnetisches Ventil
- 16
- Sicherheitsschaltblock
- 17
- Sensor
- 18
- Behältnis für Schutzgas
Claims (13)
- Verfahren zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Gummireifen bei dem durch seitliches Aufschneiden entlang des Umfanges zum Sichtbarwerden der Metalldrähte und Querschnitte die den Metalldraht enthaltenen Reifenstreifen separiert werden, diese Reifenstreifen in luftdicht verschließbare Kassetten eingebracht werden, die mittels eines Rollganges einem Induktionsfeld zugeleitet werden, derart, dass die Kassetten das Induktionsfeld auf dem Rollgang bewegt durchläuft, und/oder dass die Kassette auf dem Rollgang befindlich von dem Induktionsfeld überstrichen wird, und mindestens während des Erhitzens der Metalldrähte durch das Hochfrequenzinduktionsfeld und der damit verbundenen Zerstörung des drahtnahen Gummis ein Abführen von mit Spaltgas angereichertem Gas aus der Kassette in ein Sammelbehältnis erfolgt, und nach der so vollzogenen Aufspaltung des Reifenstreifens dieser ganz oder schichtweise aus der Kassette zum Separieren der Metalldrähte nach der Rückführung der Kassette entnommen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens während des Erhitzens der Metalldrähte durch das Hochfrequenzinduktionsfeld die Kassette mit einem Schutzgasbehälter gekoppelt ist, von dem Schutzgas bei Entzündungen in der Kassette in diese geleitet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass während des Absaugens von Spaltgas über die Schutzgasleitung Füllgas zum Druckausgleich in die Kassette geleitet wird und erst im Falle einer Entzündung ein Wechsel zum Schutzgas erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim Registrieren einer Entzündung neben der Aktivierung der Schutzgaszufuhr ein Abschalten des Induktionsfeldes erfolgt und das Absaugen von Spaltgas unterbrochen sowie das Sammelbehältnis für Spaltgas geschlossen wird.
- Vorrichtung zum Entfernen von Metalldrähten aus den Verstärkungslagen von Gummireifen unter Erhitzung des Reifens oder von Teilen davon mittels eines Hochfrequenzinduktionsfeldes zum Zerstören des drahtnahen Gummis umfassend eine Kassette (
6 ), die luftdicht verschließbar ist und die zur Aufnahme von Reifenstreifen (1 ) dient, einem Rollgang (9 ), über den die Kassette (6 ) einem Induktionsfeld zuleitbar ist in der Art, dass die Kassette (6 ) den Induktor (5 ) durchfährt oder der Induktor (5 ) sich entlang der Kassette (6 ) bewegt, die Kassette (6 ) über einen oder mehrere Anschlüsse für ankoppelbare Gasschläuche (10A , B) verfügt, wobei ein Gasschlauch (10A ) mit einem Sammelbehältnis (14 ) für abgesaugtes Spaltgas verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (
6 ) aus hitzebeständigem Material, insbesondere hochfrequenzmagnetresistentem Material besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassette (
6 ) eine längsverschiebbare, luftdicht verschließbare Klappe (7 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlüsse für die Gasschläuche (
10A ,10B ) stirnseitig in Einschubrichtung in das Induktionsfeld in der Kassette angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass über den Gasschlauch (
10B ) Füllgas und im Falle einer erfassten Entzündung in der Kassette (6 ) Schutzgas in die Kassette (6 ) einleitbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Induktionsfeldbereich oder in der Kassette (
6 ) ein Sensor (17 ) zum Erfassen einer Entzündung in der Kassette (6 ) angeordnet ist, der neben der Aktivierung der Schutzgaszufuhr ein Abschalten des Induktionsfeldes und das Unterbrechen des Absaugens von Spaltgas und/oder ein Abriegeln des Sammelbehältnises (14 ) für Spaltgas bewirkt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sammelbehältnis (
14 ) für Spaltgas eine Flammensperre (11 ) vorgeschaltet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasschläuche (
10A , B) biegsam und längenveränderbar sind. - Verwendung der aus Reifen entfernten Metalldrähte als Verstärkungs- oder Bewehrungsmaterial in Baumaterialen.
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