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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzspinnen eines multifilen
Fadens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Ein
gattungsgemäßes Verfahren
und eine gattungsgemäße Vorrichtung
sind aus der
DE 43
34 086 A1 bekannt.
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Beim
Schmelzspinnen von synthetischen Fäden aus Polymerwerkstoffen
ist es bekannt, dass beim Extrudieren aus der Polymerschmelze flüchtige Bestandteile
wie beispielsweise Monomere oder Oligomere austreten und sich als
Ablagerungen an der Unterseite der Spinndüsen festsetzen. Im Laufe der Betriebszeit
führen
derartige Ablagerungen im Bereich der Düsenbohrungen zu Ansammlungen,
die eine Ablenkung der Filamente oder eine Verengung des Austrittsquerschnittes
der Düsenbohrung
bewirken. Um derartige Erscheinungen zu verhindern, wird bei dem
bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung ein Spülfluidstrom
erzeugt, der entlang der Unterseite der Düsenplatte strömt. Es soll
einmal den Kontakt der beim Austritt aus den Düsenbohrungen noch empfindlichen
Einzelfilamente mit dem Luftsauerstoff wegen der Gefahr der Oxidation
verhindern oder stark verringern und zum anderen die ausdampfenden
flüchtigen
niedermolekularen Bestandteile der Polymerschmelze, die sogenannten Monomeren,
von der Düsenplatte
wegführen
um deren Anlagerung an der Düsenplatte
zu verhindern.
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Bei
dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung wird hierzu
das Spülfluid
seitlich neben der Spinndüse
erzeugt, um von einem äußeren Rand
zum Zentrum der Spinndüse
und zum gegenüber
liegenden Rand zu strömen.
Je nach Beschaffenheit der Spinndüse haben sich dabei Unzulänglichkeiten
eingestellt, die nur durch Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit
des Spülfluids
beseitigt werden konnten. Beim Extrudieren von feinen multifilen
Fäden ist
jedoch darauf zu achten, dass keine sich negativ auf das Austrittsverhalten
der Filamente auswirkende Strömung
des Spülfluids
vorherrscht. Insoweit ist eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
des Spülfuids
unterhalb der Düsenplatte Grenzen
gesetzt.
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Aus
der
DE 199 20 682
A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei
welcher eine Rechteckspinndüse
zum Extrudieren der Filamente eingesetzt ist. Hierbei wird ebenfalls
das Spülfluid von
einer Längsseite
der Rechteckdüse
zugeführt,
so dass der Strom des Spülfluids
quer von einer Längsseite
der Düsenplatte
zur gegenüber
liegenden Längsseite
der Düsenplatte
strömt.
Insoweit treten die gleichen Probleme – wie zuvor erwähnt – auf.
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Es
ist nun Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schmelzspinnen eines multifilen Fadens der gattungsgemäßen Art
bereitzustellen, bei welchem bzw. bei welcher der Raum unterhalb
der Düsenplatten über deren
gesamte Fläche ohne
Behinderung der Extrusion der Filamente gleichmäßig bespült wird.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art
bereitzustellen, die eine individuelle Spülung pro Spinndüse mit einem
Spülfluid
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche
definiert.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die flüchtigen Bestandteile der Polymerschmelze
gleichmäßig aus
dem Zentrum des Filamentbündels
heraus nach außen
durch das Spülfluid
geführt werden.
Der von innen nach außen
an der Un terseite der Düsenplatte
erzeugte Spülfluidstrom
verhindert somit ein Anhalten von flüchtigen Bestandteilen der Polymerschmelze
auf der gesamten Fläche.
Die Wege des Spülfluids
an der Unterseite der Düsenplatte
sind zu den äußeren Rändern der
Düsenplatte hin
gleich, so dass eine intensive Spülung in allen Zonen möglich wird.
Sogar bei einer großen
Anzahl von Filamenten bleibt eine ausreichende Spülwirkung über der
gesamten Fläche
der Düsenplatte
gewährleistet.
Hierzu wird der Strom des Spülfluids
im mittleren Bereich der Düsenplatte
erzeugt. Somit ist jeder Spinndüse
ein eigener Spülfluidstrom
zugeordnet, der individuell auf die Beschaffenheit und die Ausführung der
Spinndüse
bzw. der Düsenplatte
angepasst werden kann. Dieser Vorteil wirkt sich insbesondere bei
Vorrichtungen aus, bei denen eine Vielzahl von Fäden in mehreren nebeneinander
angeordneten Spinndüsen
erzeugt werden. So lässt
sich eine hohe Gleichmäßigkeit
bei der Herstellung mehrerer Fäden durch
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreichen.
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Um
die Schmelzeführung
sowie die Spinndüse
individuell gestalten zu können,
wird das Spülfluid bevorzugt
unterhalb der Düsenplatte
durch einen Zufuhrkanal zu der Unterseite der Düsenplatte zugeführt, wobei
das Spülfluid über eine
oder mehrere ringförmig
angeordnete Spülöffnungen
am Zufuhrkanal zur Erzeugung des Spülfluidstromes austritt. Hierzu
besitzt der Zufuhrkanal der Zuführeinrichtung ein
der Unterseite der Düsenplatte
zugewandtes Austrittsende. Die in der Düsenplatte angeordneten Düsenbohrungen
sind dabei derart verteilt, so dass im Zentrum der Düsenplatte
eine möglichst
freie Extrudierzone ohne Düsenbohrung
entsteht, um die Zuführung
und Erzeugung des Spülfluidstromes
ohne wesentliche Behinderung in dem Filamentbündel zu ermöglichen.
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Um
vorzeitig Kühleffekte
an den austretenden Filamenten zu verhindern, wird das Spülfluid vor Austritt
aus der Spülöffnung beheizt,
so dass das Spülfluid
im wesentlichen eine der Polymerschmelze angepasste Temperatur aufweist.
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Hierbei
hat sich die Verfahrensvariante als besonders vorteilhaft herausgestellt,
bei welcher die Wärme
der beheizten Düsenplatte
dazu genutzt wird, um das Spülfluid
zu erwärmen.
Dabei wird das Spülfluid
durch einen metallischen Zufuhrkanal zugeführt, welcher mit einem freien
Ende an der Unterseite der Düsenplatte
in wärmeübertragender
Weise anliegt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist hierzu vorzugsweise ein wärmeleitendes
Stützrohr
auf, welches ein an der Unterseite anliegendes geschlossenes Kontaktende
aufweist und welches am Umfang die Spülöffnung oder die Spülöffnungen
enthält.
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Es
ist jedoch auch möglich,
das Spülfluid durch
separate Heizmittel zu erhitzen, die beispielsweise durch eine Heizspirale
innerhalb des Führungskanal
gebildet sein können.
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Die
erfindungsgemäße Verfahrensvariante, bei
welcher die Filamente unterhalb der Düsenplatte durch einen Kühlluftstrom
abgekühlt
werden, der durch eine im wesentlichen mittig zu der Düsenplatte ausgerichtete
Blaskerze erzeugt wird, zeichnet sich dadurch aus, dass die Zuführung des
Spülfluids über die
Einrichtungen der Blaskerze erfolgen kann. Hierzu wird der Strom
des Spülfluids
innerhalb einer zwischen einem Ende der Blaskerze und der Unterseite der
Düsenplatte
gebildete Ruhezone erzeugt. Der Zuführkanal wird dabei mit einem
Abschnitt innerhalb der Blaskerze fortgesetzt, der an dem gegenüber liegenden
Ende der Blaskerze mit einer Fluidquelle verbunden ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist hierzu vorzugsweise ein fest mit der Blaskerze verbundenes
Stützrohr
auf, das sich mit einem freien Ende an der Düsenplatt abstützt.
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In
dem Abschnitt des Stützrohres,
das außerhalb
der Blaskerze gehalten ist, sind die Spülöffnungen am Umfang des Stützrohres
ausgebildet.
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Hierbei
lässt sich
die Blaskerze bevorzugt über
das Ende des Stützrohres
zentriert unterhalb der Spinndüse
anordnen. Das Ende des Stützrohres ist
dabei als ein Zentrierstück
ausgebildet, welches in eine Zentrieröffnung an der Unterseite der
Düsenplatte
eingreift.
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Zur
Abführung
der durch das Spülfluid
abgeführten
flüchtigen
Bestandteile wird des weiteren vorgeschlagen, das Spülfluid an
der Unterseite der Düsenplatte
außerhalb
der äußeren Ränder der
Düsenplatte
abzusaugen. Zum anderen lässt
sich dadurch die Spülwirkung
des Spülfluids
an der Unterseite der Düsenplatte
erhöhen.
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Als
Spülfluid
sind insbesondere Gase wie beispielsweise Stickstoff oder Dämpfe wie
beispielsweise Wasserdampf geeignet. Es hat sich gezeigt, dass durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen
die Düsenstandzeiten
beträchtlich
erhöht
werden können
und dass Fadenschädigungen
durch Anlagerungen an der Düsenplatte
stark reduziert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist anhand einiger Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unter Bezug auf die beigefügten
Figuren nachfolgend näher
erläutert.
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Es
stellen dar
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1 schematisch
eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
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2 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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3 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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4 schematisch
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Hierbei sind
nur die zur Ausführung
der Erfindung wesentlichen Vorrichtungsbestandteile schematisch
dargestellt. Zum Schmelzspinnen einer Vielzahl von Filamenten ist
eine Spinndüse 1 in
einem Düsenträger 2 gehalten. Üblicherweise
ist die Spinndüse 1 als
ein Düsenpaket
ausgebildet, welches durch einen topfförmigen Düsenträger 2 gehalten ist.
Der Düsenträger 2 ist
in einem beheizten Spinnbalken (hier nicht dargestellt) angeordnet,
der mehrere Spinndüsen hält.
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Die
Spinndüse 1 weist
an ihrer Unterseite eine Düsenplatte 3 auf,
die eine Vielzahl von Düsenbohrungen 5 enthält. In diesem
Ausführungsbeispiel ist
eine kreisförmige
Düsenplatte 3 vorgesehen,
in welcher die Düsenbohrungen 5 zu
einer Mehrzahl von ringförmigen
Anordnungen nebeneinander ausgebildet sind, so dass im Zentrum der
Düsenplatte 3 eine
im wesentlichen freie Extrusionszone ohne Düsenbohrungen entsteht. Durch
jede der Düsenbohrungen 5 wird
ein Filament 4 extrudiert, in dem eine Polymerschmelze
unter Druck durch die Düsenbohrungen 5 der
Düsenplatte 3 gedrückt werden.
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Unterhalb
der Düsenplatte 3 ist
eine Zuführeinrichtung 6 zur
Zuführung
eines Spülfluids
vorgesehen. Die Zuführeinrichtung 6 weist
einen Zufuhrkanal 7 auf, der mit einem Austrittsende 9 kurz
unterhalb der Düsenplatte 3 mittig
zur Düsenplatte 3 endet.
An dem Austrittsende 9 ist eine ringförmige Spülöffnung 8 ausgebildet.
Der Zufuhrkanal 7 ist über eine
Zuleitung 10 mit einer hier nicht dargestellten Spülfluidquelle
verbunden. Die Spülöffnung 8 ist
an dem Austrittsende 9 des Führungskanals 7 derart ausgerichtet,
dass ein aus der Spülöffnung 8 austretendes
Spülfluid
entlang der Unterseite der Düsenplatte 3 strömt.
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Im
Betriebszustand wird eine Vielzahl von Filamenten 4 in
einer ringförmigen
Anordnung aus der Düsenplatte 3 durch
die jeweiligen Düsenbohrungen 5 extrudiert
und nach einer hier nicht dargestellten Abkühlung zu einem Faden zusammengeführt. Um die
bei Austritt der Filamentstränge
aus der Polymerschmelze austretenden Monomere und Oligomere abzuführen, wird über die
Zuführeinrichtung 6 ein Spülfluid beispielsweise
ein Stickstoff oder ein Wasserdampf zur Unterseite der Düsenplatte 3 geführt. Dabei
tritt das Spülfluid
am Austrittsende 9 durch die Spülöffnung 8 aus und strömt gleichmäßig von
innen nach außen
durch die Filamente an der Unterseite der Düsenplatte 3 entlang.
Hierbei werden die flüchtigen
Bestandteile der Polymerschmelze abgeführt und gleichzeitig wird eine
Oxydation der Filamente mit dem Luftsauerstoff verhindert, bzw.
verringert. Die Düsenplatte 3 bleibt
an ihrer Unterseite im wesentlichen frei von Ablagerungen. Das Spülfluid wird vor
Austritt aus der Spülöffnung 8 erwärmt, um
möglichst
eine der Polymerschmelze angepasste Temperatur zu erhalten. So lassen
sich vorzeitige Kühleffekte
an den Filamenten 4 verhindern.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist die Spinndüse 1 mit
einer unteren Düsenplatte 3 an
einem Düsenträger 2 gehalten.
Unterhalb der Düsenplatte 3 ist
die Zuführeinrichtung 6 zur
Zuführung
eines Spülfluids
an die Unterseite der Düsenplatte 3 vorgesehen.
Die Zuführeinrichtung 6 weist
ein Stützrohr 11 auf,
welches im Innern den Führungskanal 7 zur
Führung
des Spülfluids
bildet. Das Stützrohr 11 ist
wärmeleitend ausgebildet
und weist ein geschlossenes Kontaktende 13 auf, das unmittelbar
an der Unterseite der Düsenplatte 3 anliegt.
Die Düsenplatte 3 weist
hierzu eine Kontaktfläche 36 auf.
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Im
kurzen Abstand zu dem Kontaktende 13 sind am Umfang des
Stützrohres 11 mehrere
nebeneinander angeordnete Spülöffnungen 12 ausgebildet.
Den Spülöffnungen 12 ist
am Umfang des Stützrohres 11 ein
Leitmittel 14 in Form eines ringförmigen Formbleches zugeordnet.
Durch das Leitmittel 14 wird das aus den Spülöffnungen 12 austretende Spülfluid in
seiner Strömungsrichtung
in Richtung der Düsenplatte 3 gelenkt.
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Das
Stützrohr 11 ist
mit einem hier nicht dargestellten gegenüber liegenden Ende über eine
Zuleitung mit einer Spülfluidquelle
verbunden, durch welche ein Spülfluid
den Führungskanal 7 zugeführt wird.
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Unterhalb
der Düsenplatte 3 ist
mit Abstand zu den Filamenten 4 eine außen liegende Absaugeinrichtung 16 angeordnet.
Die Absaugeinrichtung 16 weist eine Absaugöffnung 17 auf,
die den Saugöffnungen 12 gegenüberliegt.
Die Absaugöffnung 17 ist mit
einem Absaugkanal 18 verbunden, der an einer Unterdruckquelle 19 angeschlossen
ist.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Funktion
im wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel
nach 1, so dass im wesentlichen auf die vorgenannte
Beschreibung Bezug genommen werden kann. Die Erwärmung des Spülfluids
innerhalb des Führungskanals 7 erfolgt über die
Wandungen des Stützrohres 11,
die über
das Kontaktende 13 und der Kontaktfläche 36 mit der Düsenplatte 3 wärmetechnisch
verbunden sind.
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Es
ist jedoch auch möglich,
bei einer unzureichenden Wärmeleistung
innerhalb des Stützrohres 11 eine
Heizspirale 15 (in 2 gestrichelt
dargestellt) anzuordnen, durch welche das Spülfluid vor Austritt aus den
Spülöffnungen 12 temperiert
wird. Der Strom des Spülfluids
wird konzentrisch zu dem Stützrohr 11 erzeugt
und durch das Leitmittel 14 von innen nach außen entlang
der Unterseite der Düsenplatte 3 geführt. Dabei
durchdringt das Spülmittel
die extrudierten Filmente 4 und tritt vorzugsweise radial nach
außen
aus den Filamentsträngen
heraus. Dabei wird das Spülfluid
kontinuierlich von der Absaugeinrichtung 16 aufgenommen
und über
die Absaugöffnung 17 dem
Absaugkanal 18 abgeführt.
Soweit bleibt die Umgebung frei von Monomeren, so dass auch Anlagerungen
an benachbarten Spinneinrichtungsbauteilen vermieden werden.
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In 3 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt, um das erfindungsgemäße Verfahren
durchführen
zu können.
Gegenüber
den in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispielen
unterscheidet sich das nachfolgende Ausführungsbeispiel im wesentlichen
dadurch, dass die Zuführeinrichtung 6 einen Führungskanal 7 aufweist,
welcher die Spinndüse 1 mittig
durchdringt. Der Führungskanal 7 weist
unterhalb der Düsenplatte 3 ein
Austrittsende 9 auf, an welchem eine ringförmige Spülöffnung 8 ausgebildet ist.
Bei dieser Anordnung lässt
sich die Temperierung des Spülfluids
durch die Spinndüse 1 vornehmen. Die
Funktion des in 3 dargestellten Ausführungsbeispiels
ist dabei identisch zu dem in 1 gezeigten
Vorrichtung. Insoweit wird zu der vorgenannten Beschreibung Bezug
genommen.
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Bei
den in den Ausführungsbeispielen
nach 1 und 3 dargestellten Varianten der
Zuführeinrichtung
sind diese unabhängig
von einer unterhalb der Spinndüse 1 vorgesehenen
Kühleinrichtung. Dabei
können
die Fäden
durch eine Radialanblasung oder durch eine Innen/Außen-Anblasung
mot oder ohne einer passiven oder aktiven Nacherhitzerzone gekühlt werden.
Bei einer Innen/Außen-Anblasung, die üblicherweise über eine
Blaskerze ausgeführt
ist, lässt
sich die Zuführeinrichtung
vorteilhaft mit der Kühlvorrichtung
kombinieren, so dass beispielsweise bei einem ringförmigen Filamentvorhang
eine Teilung zur Zuführung
der Kühlluft
und des Spülfluids
ins Innere des Filamentvorhanges an einer Stelle möglich wird.
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In 4 ist
hierzu ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt.
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Die
Vorrichtung weist eine Spinndüse 1 und eine
unterhalb der Spinndüse 1 angeordnete
Kühleinrichtung 21 auf.
Die Spinndüse 1 weist
in ihrer Unterseite eine ringförmige
Anordnung einer Vielzahl von Düsenbohrungen
in einer Düsenplatte 3 auf, durch
welche eine Vielzahl von Filamentsträngen extrudiert werden. Der
Spinndüse 1 sind
weitere – hier nicht
dargestellte – schmelzeführende und
schmel zefördernde
Bauteile zugeordnet. In 4 ist nur ein Schmelzezulauf 20 angedeutet,
durch welchen eine zuführte
Polymerschmelze durch eine hier nicht dargestellte Spinnpumpe der
Spinndüse 1 zugeführt wird.
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Die
Kühleinrichtung 21 weist
eine Blaskerze 22 auf, die einen hohlzylindrischen Blasmantel 21 enthält. Der
hohlzylindrische Blasmantel 21 ist auswechselbar mit einer
Halteeinrichtung 24 verbunden. Der Blasmantel 21 ist
aus einem gasdurchlässigen Material
gebildet, das eine Vielzahl von am Umfang verteilten Öffnungen
aufweist. Der Blasmantel 21 ist am freien Ende der Blaskerze 22 durch
einen Deckel 30 verschlossen. Die Blaskerze 22 weist
am gegenüber
liegenden Ende eine Bodenplatte 29 auf, die eine Vielzahl
von Einlassöffnungen
aufweist. Zwischen dem Blasmantel 21 und dem Deckel 30 und
der Bodenplatte 29 ist ein Druckraum 26 gebildet.
Der Druckraum 26 wird in der Mitte der Blaskerze 22 von einem
Stützrohr 23 durchdrungen,
das sich außerhalb
der Blaskerze 22 über
den Deckel 14 hinaus hervorragt und an einem freien Ende
ein Zentrierstück 31 aufweist.
Das Zentrierstück 31 des
Stützrohres 23 ragt
in eine Zentrieröffnung 32 an
der Unterseite der Düsenplatte 3,
so dass die Blaskerze 22 über das Stützrohr 23 zentriert
zur Spinndüse 1 gehalten ist.
Das Stützrohr 23 bildet
einen Führungskanal 7 für ein Spüfluid. hierzu
ist das Stützrohr 23 mit
einem gegenüberliegenden
Ende mit einer Zuleitung 10 gekoppelt, die über die
Halteeinrichtung 24 und einer Luftzuführung 25 nach außen geführt ist.
Außerhalb des
Spinnbereiches ist die Zuleitung 10 mit der Spülfluidquelle 27 gekoppelt.
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Das
Stützrohr 23 ist
fest mit dem Deckel 30 und der Bodenplatte 29 verbunden,
so dass die Blaskerze 22 und die Zuführeinrichtung für das Spülfluid zu
einer Baueinheit kombiniert sind.
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Das
Stützrohr 23 weist
außerhalb
der Blaskerze 22 in einer durch ein Ende der Blaskerze 22 und
der Unterseite der Düsenplatte 3 gebildeten
Ruhrezone mehrere am Umfang verteilt angeordnete Spülöffnungen 12 auf.
Die Spülöffnungen 12 sind
im kurzen Abstand zu der Unterseite der Düsenplatte 3 ausgebildet,
wobei den Spülöffnungen 12 zur
Führung
des Spülfluids
ein Leitmittel 14 in Form eines am Umfang des Stützrohres 23 angebrachten
Formbleches aufweist.
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Die
im Innern der Blaskerze ausgebildete Druckkammer 26 ist über die
Bodenplatte 29 und die Halteeinrichtung 24 mit
einer Luftzuführung 25 verbunden.
Die Luftzuführung 25 ist
mit einer hier nicht dargestellten Kühlluftquelle beispielsweise
ein Gebläse
gekoppelt.
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Am
Umfang der Halteeinrichtung 24 ist unterhalb des Blasmantels 21 ein
Führungsring 28 ausgebildet,
an denen die Filamente 4 geführt sind.
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Unterhalb
der Spinndüse 1 ist
ein den Blasmantel 21 umhüllender Einlaufzylinder 37 mit
poröser,
vorzugsweise gelochter Wandung ausgebildet. Hierbei ist der Abstand
zwischen dem Blasmantel 21 und dem Einlaufzylinder 37 derart
bemessen, dass in dem so gebildeten Ringraum die Filamente 4 führbar sind.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
ein aufgeschmolzenes Polymermaterial, beispielsweise durch einen
Extruder oder eine Pumpe der Spinndüse 1 aufgegeben. Hierzu
tritt die Polymerschmelze über
den beheizten Schmelzezulauf 20 in die beheizte Spinndüse 1 ein.
Die Spinndüse 1 ist vorzugsweise
kreisförmige
ausgebildet und enthält auf
ihrer Unterseite ein oder mehrere ringförmige Bohrungsreihen in der
Düsenplatte 3,
aus denen die Polymerschmelze als feine Filamente 4 zu
einer Filamentschar austritt.
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In
dem zwischen dem freien Ende der Blaskerze 22 und der Unterseite
der Düsenplatte 3 gebildeten
Ruhezone tritt ein durch die Spülfluidquelle 27 bereitgestelltes
Spülfluid
aus den Spülöffnungen 12 am
Umfang des Stützrohres 23 aus
und wird als eine Spülfluidströmung entlang
der Unterseite der Düsenplatte
von innen nach außen
geführt.
Die Temperierung des Spülfluids
erfolgt hierbei vorzugsweise durch separate Heizmittel, die beispielsweise
der Spülfluidquelle 27 oder
dem Führungskanal 7 zugeordnet
sein können.
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Zur
Abkühlung
der ringförmig
geführten
Filamente 4 wird über
die Luftzuführung 25 eine
Kühlluft der
Blaskerze 22 zugeführt,
die unter einen Vordruck in den Druckraum 26 der Blaskerze 22 geführt wird. Aufgrund
des Vordruckes bildet sich ein in dem Blasmantel 21 der
Blaskerze 22 radial durchdringender Kühlluftstrom aus. Der Kühlluftstrom
durchdringt die über
den Umfang der Blaskerze 22 verteilt geführten Filamente 4,
so dass diese verfestigt werden. Am Ende der Kühlstrecke werden die Filamente 4 mit Kontakt
an dem Führungsring 28 geführt, was
die Stabilität
insbesondere bei den feinsten Einzelfilamenten positiv beeinflusst.
Nach der Abkühlung
werden die Filamente 4 durch eine Präparationseinrichtung 33 und
einem Sammelfadenfüher 34 zu
einem Faden 35 zusammengeführt. Die in der 4 gezeigten
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist insbesondere geeignet, um textile Fäden herzustellen. Dabei lassen
sich sowohl POY-Fäden
mit Teilverstreckung oder FDY-Fäden
mit Vollverstreckung herstellen.
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Bei
den gezeigten Ausführungsbeispielen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind vorzugsweise kreisförmige
oder ringförmige
Düsenplatten gezeigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind jedoch nicht auf bestimmte Formen der Düsenplatten beschränkt. So lässt sich
die Wirkung der verbesserten Spülung auch
bei eckigen oder ovalen Düsenplatten
erreichen.
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- 1
- Spinndüse
- 2
- Düsenträger
- 3
- Düsenplatte
- 4
- Filamente
- 5
- Düsenbohrung
- 6
- Zuführeinrichtung
- 7
- Zufuhrkanal
- 8
- Spülöffnung
- 9
- Austrittsende
- 10
- Zuleitung
- 11
- Stützrohr
- 12
- Spülöffnung
- 13
- Kontaktende
- 14
- Leitmittel
- 15
- Heizspirale
- 16
- Absaugeinrichtung
- 17
- Absaugöffnung
- 18
- Absaugkanal
- 19
- Unterdruckquelle
- 20
- Schmelzezulauf
- 21
- Blasmantel
- 22
- Blaskerze
- 23
- Stützrohr
- 24
- Halteeinrichtung
- 25
- Luftzuführung
- 26
- Druckkammer
- 27
- Spülfluidquelle
- 28
- Führungsring
- 29
- Bodenplatte
- 30
- Deckel
- 31
- Zentrierstück
- 32
- Zentrieröffnung
- 33
- Präparationseinrichtung
- 34
- Sammelfadenführer
- 35
- Faden
- 36
- Kontaktfläche
- 37
- Einlaufzylinder