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Die
Erfindung betrifft eine SIP-Meßzelle
sowie ein Verfahren zum Befüllen
einer SIP-Meßzelle.
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Einfache
Messungen des elektrischen Widerstandes werden seit längerer Zeit
im Bauwesen zur Bestimmung der Materialfeuchte eingesetzt. Insbesondere
bei den Messungen am Mauerwerk ist es problematisch, dass die Widerstandswerte
nicht nur von der Feuchte sondern auch vom Salzgehalt abhängen. Die
spektrale induzierte Polarisation (SIP) ist eine moderne, geoelektrische
Meßmethode
auf der Basis der Impedanzspektroskopie zur Untersuchung der Polarisationseigenschaften
von Böden und
Gesteinen. Mit der spektralen induzierten Polarisation (SIP) ist
eine Trennung des Einflusses von Material, Wassersättigung,
Feuchte und Salzgehalt möglich.
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Die
induzierte Polarisation (IP) zählt
zu den bioelektrischen Methoden der angewandten Geophysik. Über zwei
Stromelektroden wird eine definierte Signalform, meist ein Sinus-
oder Rechtecksignal, von wenigen mA in den Untergrund eingespeist.
Zwischen zwei weiteren Elektroden wird das elektrische Potenzial
bestimmt. Die Messung der IP mit mehr als einer Frequenz wird als
spektrale induzierte Polarisation (SIP) bezeichnet. Die Frequenzen,
mit denen SIP-Messungen durchgeführt
werden, reichen von wenigen mHz bis zu einigen kHz. Polarisationseffekte
im Untergrund führen
zu einer Phasenverschiebung zwischen Stromsignal und gemessener
Spannung. Die Messeinheit ist Milliradiant (mrad). Die Ursachen
für die
Polarisationseffekte sind elektrochemische Vorgänge an den Grenzflächen zwischen
Mineralien und dem Elektrolyt im Porenraum. Wird ein äußeres elektrisches
Feld erzeugt, versuchen die Ionen innerhalb des Elektrolyts ein
Ladungsgleichgewicht im Untergrund herzustellen. Erz- und Tonminerale
sowie Engstellen im Porenraum (Membraneffekt) und die chemische
Zusammensetzung des Elektrolyts beeinflussen diesen Ladungsausgleich
und können
zu einer zeitlichen Verschiebung bzw. Phasenverschiebung zwischen
Strom und Spannung führen. SIP-Messungen
erfassen somit die frequenzabhängige,
elektrische Leitfähigkeit
von Gesteinsproben (Labormessungen) oder geologischen Formationen (Feldmessungen).
Eine Auswertung dieser Daten sollte demgemäß darauf abzielen, eine Modellvorstellung über die
Leitfähigkeit
von Gesteinen zu entwickeln, diese zu parametrisieren und den Wert
der so erhaltenen Parameter mit Hilfe einer Inversionsrechnung aus
den SIP-Spektren zu bestimmen. Dadurch wird der Informationsgehalt
der Spektren in wenige Parameter zusammengefaßt und Messungen, denen bei
der Auswertung das gleiche Leitfähigkeitsmodell
zu Grunde gelegt wurden, sind schnell und einfach miteinander vergleichbar.
Um aus den Modellparametern Aussagen über spezifische Gesteinseigenschaften
wie zum Beispiel Volumengehalt von Mineralien, Porosität oder Tongehalt
abzuleiten, müssen
viele SIP-Messungen an Laborproben aufgenommen werden, deren Gesteinseigenschaften
im Nachhinein durch Wiegungen, Siebungen, Dünnschliffe oder andere Methoden
verifiziert werden. So ergibt sich aus vielen Experimenten ein empirischer Zusammenhang
zwischen Modell- und Gesteinsparametern, der in der Folge zur Ableitung
von geologischen, hydrogeologischen oder lagerstättenkundlichen Aussagen aus
SIP-Messungen benutzt werden kann.
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Weiterhin
eröffnet
die spektrale induzierte Polarisationsmessung neue Möglichkeiten
beim Einsatz elektrischer Verfahren in der Bauwerksuntersuchung,
wie zum Beispiel eine getrennt Erfassung der Einflüsse von
Materialunterschieden und Feuchteinhomogenitäten, was mit konventioneller
Widerstandsmessung nicht möglich
ist. Ebenfalls denkbar im Rahmen von SIP-Messungen ist eine Detektion kontaminierter
Bereiche im Mauerwerk (zum Beispiel bei starker Belastung durch
organische Substanzen oder Salze).
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Anhand
von
1 wird im Folgenden das Messprinzip einer SIP-Messung
erläutert.
Dabei sind in einem Probenraum
10 eine erste Einspeiseelektrode
20,
eine zweite Einspeiseelektrode
30 sowie eine erste Messelektrode
40 und
eine zweite Messelektrode
50 angeordnet. Über eine
Stromquelle
60 wird ein Einspeisestrom Ie in den Probenraum
10 eingespeist.
Der eingespeiste Strom Ie ist dabei typischerweise relativ klein,
das heißt
im Bereich von einigen mA, und liegt dabei typischerweise in einem
Frequenzbereich zwischen 1 mHz und 10 kHz. Weiterhin ist in der
Anordnung gemäß
1 ein
Shunt-Widerstand
70 zur Strommessung vorgesehen. Bei der SIP-Messung
wird nun die komplexe elektrische Leitfähigkeit einer in den Probenraum
10 eingebrachten Materialprobe
bestimmt. Dazu wird die Impedanz Zm der Probe zwischen der ersten
Messelektrode
40 und der zweiten Messelektrode
50 ermittelt.
Die Impedanz Zm der Probe zwischen den beiden Messelektroden
40,
50 ist
in
1 durch einen Ersatzwiderstand
15 dargestellt.
Bei der Messung wird der Spannungsabfall Vm zwischen der ersten
Messelektrode
40 und der zweiten Messelektrode
50 gemessen.
Die Impedanz Zm ergibt sich dabei aus der gemessenen Spannung Vm
und dem gemessenen Strom Im wie folgt:
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Dabei
wird der Strom Im anhand des Spannungsabfalls Vs über dem
Shunt-Widerstand
70 wie folgt ermittelt:
wobei Rs der ohmsche Widerstandswert
des Shunt-Widerstands
70 ist. Folglich ergibt sich damit die
Impedanz Zm der Probe zu
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Für eine bestimmte
chemisch-physikalische Zusammensetzung der Probe ergibt sich eine
charakteristische Frequenzabhängigkeit
der Impedanz Zm bzw. der komplexen Leitfähigkeit.
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Aus
der
US 3,967,190 ist
ein SIP-Messverfahren zur Ermittlung von Erzlagerstätten bekannt. Weiterhin
wird in der
US 4,360,359 ein
SIP-Messverfahren zur Ermittlung von Erdöl bzw. Kohlelagerstätten beschrieben.
Gleichermaßen
beschreibt die
US 4,642,570 eine
Vorrichtung zur Durchführung
von SIP-Messungen. Aus der
DE
197 52 400 ist ein SIP-Messverfahren
zur Eigenschaftsbestimmung von tongebundenen Gießereiformstoffen und deren Komponenten
an Formstoffproben oder Gießereiformen
bekannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Vorrichtung
für SIP-Messungen,
insbesondere eine verbesserte SIP-Meßzelle für Labormessungen, bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine SIP-Meßzelle
nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren zum Befüllen einer SIP-Meßzelle nach
Anspruch 23. Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie
den beigefügten
Zeichnungen.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung wird eine SIP-Meßzelle bereitgestellt,
die einen Probenraum sowie eine erste und eine zweite Messelektrode
umfasst, wobei die erste und die zweite Messelektrode vom Probenraum durch
ein elektrolytdurchlässiges
Material getrennt sind. Durch das elektrolytdurchlässige Material
wird somit verhindert, dass Probenmaterial, insbesondere Lockermaterial,
mit einer der Messelektroden in Berührung kommt. Gleichzeitig wird
aber die Ausführung
der SIP-Messung
dadurch gewährleistet,
dass das Material elektrolytdurchlässig ist und somit die Messelektroden
in Kontakt mit dem Elektrolyt stehen. Auf diese Weise werden Messfehler
durch den direkten Kontakt zwischen Probe und Messelektroden vermieden.
Typischerweise ist das elektrolytdurchlässige Material ein poröses Material
wie beispielsweise ein poröses
Sinterglas.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung weist die SIP-Meßzelle eine Entlüftungsöffnung auf.
Beim Befüllen
des Probenraums mit Flüssigkeit können auf
diese Weise Gase aus dem Probenraum durch die Entlüftungsöffnung entweichen,
so dass keine unerwünschten
Gaseinschlüsse
die SIP-Messung beeinträchtigen.
Typischerweise ist die Entlüftungsöffnung durch
ein Verschlussmittel flüssigkeitsdicht
verschließbar,
so dass nach dem Entweichen des Gases der Probenraum flüssigkeitsdicht
abgeschlossen werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung umfasst die SIP-Meßzelle zumindest eine Schnellverschlusskupplung
für eine
Flüssigkeitszuleitung.
Auf diese Weise ist ein besonders schnelles und einfaches Befüllen des
Probenraums mit Flüssigkeit
möglich.
Typischerweise ist die Schnellverschlusskupplung in einer Einspeiseelektrode
der SIP-Meßzelle
angeordnet.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist die Wand des Probenraums zumindest teilweise
durchsichtig. Dies gewährleistet
eine optimale Positionierung des Probenmaterials, insbesondere von
Bohrkernen, innerhalb des Probenraums.
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Gemäß noch einem
anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist eine innere Oberfläche des
elektrolytdurchlässigen
Materials bündig
mit einer inneren Oberfläche
der Probenraumwand angeordnet. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass die Probe, insbesondere, wenn es sich dabei um Lockermaterial
handelt, eine gleichmäßige Form
aufweist und Einschnürungen
oder Ausbuchtungen der Probe im Bereich des elektrolytdurchlässigen Materials
verhindert werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung ist die SIP-Zelle teilbar ausgebildet, wobei typischerweise
die jeweiligen Teile der Zelle mittels jeweiliger Flanschverbindungen miteinander
verbindbar sind. Auf diese Weise lässt sich die Zelle einfach
auseinandernehmen und wieder zusammenbauen, was die Wartung und
Reinigung der Messelektroden und des elektrolytdurchlässigen Materials
stark vereinfacht. Typischerweise sind das elektrolytdurchlässige Material
sowie die Messelektroden und die Entlüftungsöffnungen in den Flanschverbindungen
zwischen den jeweiligen Teilen der SIP-Meßzelle
angeordnet.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Befüllen
einer SIP-Meßzelle
bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst: Eine SIP-Meßzelle wird
bereitgestellt, Probenmaterial wird in einen Probenraum der SIP-Meßzelle eingebracht
und eine Flüssigkeit
wird in den Probenraum eingeleitet, wobei die Flüssigkeit so lange eingeleitet
wird, bis sie blasenfrei an einer Entlüftungsöffnung der SIP-Meßzelle austritt.
Durch dieses Verfahren wird ein besonders gründliches Ausspülen von
Gaseinschlüssen
aus dem Probenraum gewährleistet,
was zu genaueren Messergebnissen in einer solchermaßen befüllten SIP-Zelle führt.
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Anhand
der beigefügten
Zeichnungen werden nun Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung erläutert.
Dabei zeigt
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1 das
Messprinzip einer SIP-Messung.
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2 eine
SIP-Meßzelle
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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3 eine
perspektivische Ansicht einer SIP-Meßzelle gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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4 eine
Schnittansicht der SIP-Meßzelle aus 3.
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5 eine
Seitenansicht der SIP-Meßzelle aus 3.
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6 eine
Schnittansicht entlang der Linie A-A in 5.
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7 eine
Frontansicht der SIP-Meßzelle aus 3.
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2 zeigt
eine SIP-Meßzelle
gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Ähnlich
wie bei der in 1 gezeigten herkömmlichen
SIP-Meßzelle
weist die Messzelle gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einen Probenraum 10, eine erste
Einspeiseelektrode 20, eine zweite Einspeiseelektrode 30,
eine erste Messelektrode 40 und eine zweite Messelektrode 50 auf.
Bei der SIP-Meßzelle
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist jedoch die erste Messelektrode 40 in einem ersten Messraum 44 angeordnet. Die
zweite Messelektrode 50 ist in einem zweiten Messraum 54 angeordnet.
Der erste Messraum 44 und der zweite Messraum 54 sind
außerhalb
des Probenraums 10 angeordnet. Zwischen dem ersten Messraum 44 und
dem Probenraum 10 ist ein erstes elektrolytdurchlässiges Material 48 angeordnet,
und zwischen dem zweiten Messraum 54 und dem Probenraum 10 ist
ein zweites elektrolytdurchlässiges Material 58 angeordnet.
Auf diese Weise sind die erste Elektrode 40 und die zweite
Elektrode 50 vom Probenraum 10 durch das erste
und das zweite elektrolytdurchlässige
Material 48, 58 getrennt. Da das erste und das
zweite elektrolytdurchlässige
Material 48, 58 für ein Elektrolyt, mit dem der
Probenraum 10 und der erste Messraum 44 sowie
der zweite Messraum 54 befüllt sind, durchlässig ist,
wird eine Messung der komplexen elektrischen Leitfähigkeit
der Probe zwischen der ersten Elektrode 40 und der zweiten
Elektrode 50 durch die Bestimmung der gemessenen Spannung
Vm ermöglicht.
Gleichzeitig verhindern das erste und das zweite elektrolytdurchlässige Material 48, 58,
dass die erste und die zweite Messelektrode 40, 50 mit
Probenmaterial, insbesondere einem Lockermaterial, in Berührung kommen.
Auf diese Weise werden Verfälschungen
der Messergebnisse durch einen Kontakt zwischen Probe und Messelektrode
vermieden.
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3 zeigt
eine SIP-Meßzelle
gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die SIP-Meßzelle ist teilbar ausgebildet,
wobei sie zwei Endteile und einen dazwischen angeordneten Mittelteil
aufweist. Die beiden Endteile sind mit dem Mittelteil über Flanschverbindungen 110, 410 verbunden.
Dabei weist ein jeweiliger Endteil einen Verbindungsflansch 110 auf,
der an einen Verbindungsflansch 410 des Mittelteils angepasst
ist. Die beiden Verbindungsflansche 110, 410 sind
mittels einer Schraubverbindung fest miteinander verbindbar. Dazu
sind in den Verbindungsflanschen 110, 410 Bohrungen
zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 160 vorgesehen.
Die Befestigungsschrauben 160 werden mit Mutter 165 gekontert.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Verbindungsflansche 110, 410 quadratisch
ausgeführt,
sie können
jedoch auch eine andere Form aufweisen. Es ist allerdings vorteilhaft,
wenn die Verbindungsflansche 110, 410 zumindest
eine gerade Außenseite
aufweisen, so dass die Messzelle auf dieser geraden Seite der Verbindungsflansche 110, 410 gelagert
werden kann.
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Ein
Endteil weist weiterhin einen Endflansch 210 auf, der mit
dem Verbindungsflansch 110 über eine Probenraumwand 310 verbunden
ist. Im vorliegenden Beispiel ist die Probenraumwand 310 als durchsichtige
Röhre ausgeführt, so
dass das Innere des Probenraums 10 für das Messpersonal einsehbar
ist. Auf diese Weise kann eine exakte Positionierung der Probe gewährleistet
werden. Typischerweise ist die Probenraumwand 310 als klarsichtiges
PMMA-Rohr ausgeführt.
An dem Endflansch 210 ist eine Einspeiseelektrode 220 mittels
Befestigungsschrauben 222 angebracht. Die Einspeiseelektrode 220 verfügt weiterhin über einen
elektrischen Anschluss 225, der beispielsweise als Bananenbuchse
ausgeführt sein
kann. Darüber
hinaus ist eine Schnellkupplung 230 für eine Flüssigkeitszuleitung in der Einspeiseelektrode 220 elektrisch
isoliert angeordnet. So kann der hinter der Elektrode 220 angeordnete
Probenraum auf einfache Weise mit Flüssigkeit befüllt werden.
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4 zeigt
eine Schnittansicht der SIP-Meßzelle
aus 3. Darin ist zu sehen, dass in der Flanschverbindung 110, 410 eine
Aussparung für
ein elektrolytdurchlässiges
Material 140 ausgebildet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das elektrolytdurchlässige
Material 140 als Kreisscheibe aus porösem Sinterglas ausgeführt und
umschließt
den zylindrischen Probenraum 10 vollständig. Die poröse Sinterglasscheibe 140 ist
zwischen dem Probenraum 10 und einem Messraum 120, 420 angeordnet.
Der Messraum 120, 420 wird von aufeinander angepaßten Aussparungen
in den Verbindungsflanschen 110, 410 gebildet.
Weiterhin ist im Messraum eine Messelektrode (hier nicht gezeigt)
angeordnet. Die Messelektrode ist über einen elektrischen Anschluss 135 kontaktiert,
wobei der elektrische Anschluss 135 beispielsweise als
Bananenbuchse ausgeführt
sein kann. Sowohl auf dem endseitigen Verbindungsflansch 110 als
auch auf dem mittleren Verbindungsflansch 410 sind jeweilige
O-Ringdichtungen 145, 445 seitlich an der porösen Scheibe 140 angeordnet, um
den Probenraum 10 gegenüber
dem Messraum 120, 420 abzudichten. Auf diese Weise
kann ein Austausch zwischen dem Probenraum 10 und dem Messraum 120, 420 nur über die
poröse
Scheibe 140 aus elektrolytdurchlässigem Material erfolgen und ein
seitliches Durchsickern der Flüssigkeit
wird verhindert. Die Flanschverbindung 110, 410 ist
nach außen
hin über
eine weitere O-Ringdichtung 425, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
im Flansch 410 des Mittelteils angeordnet ist, abgedichtet.
Am höchsten
Punkt der Flanschverbindung 110, 410 befindet
sich eine Entlüftungsöffnung.
Wie in 4 gezeigt kann die Entlüftungsöffnung 150 durch eine Schraube 154 flüssigkeitsdicht
verschlossen werden.
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Der
Endflansch 210 ist durch eine Scheibe aus korrosionsbeständigem Stahl
verdeckelt. Die Stahlscheibe dient gleichzeitig als Einspeiseelektrode 220.
Zusätzlich
verhindert eine O-Ringdichtung 228, dass Flüssigkeit
seitlich zwischen dem Endflansch 210 und der Einspeiseelektrode 220 hindurchfließt. In der
Einspeiseelektrode 220 ist mittig die Schnellverschlußkupplung 230 eingesetzt.
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5 zeigt
eine seitliche Ansicht der SIP-Meßzelle aus 3.
Daraus geht der dreiteilige Aufbau der SIP-Meßzelle deutlich hervor. Die SIP-Meßzelle umfasst
demnach ein linkes Endteil und ein rechtes Endteil sowie ein dazwischen
angeordnetes Mittelteil. Die Endteile sind mit dem Mittelteil jeweils über Flanschverbindungen 110, 410, 160, 165 verbunden.
Das Mittelteil weist an seinem linken und an seinem rechten Ende
jeweils einen Verbindungsflansch 410 auf, wobei die beiden
Verbindungsflansche 410 des Mittelteils über eine
Probenraumwand 430 miteinander verbunden sind. Typischerweise
ist die Probenraumwand 430, ebenso wie die Probenraumwand 310 eines
jeweiligen Endteils, aus einem klarsichtigen PMMA-Rohr ausgebildet.
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6 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A aus 5.
Darin ist gezeigt, dass ein jeweiliges Endteil der teilbaren SIP-Meßzelle einen Endflansch 210 aufweist,
der mit der Einspeiseelektrode 220 verdeckelt ist. In der
Einspeiseelektrode 220 ist eine Schnellverschlusskupplung 230 für eine Flüssigkeitszuleitung
angeordnet, wobei die Schnellverschlusskupplung 230 von
der Einspeiseelektrode 220 elektrisch isoliert ist. Die
Verbindung zwischen dem Endflansch 210 und der Einspeiseelektrode 220 ist über eine
O-Ringdichtung 228 flüssigkeitsdicht ausgeführt, so
daß ein
seitliches Herauslaufen der Flüssigkeit
aus dem Probentraum 10 verhindert wird. Ein zylindrisches
PMMA-Rohr 310 ist in einer Aussparung 215 des
Endflansches 210 eingesetzt. Da die SIP-Meßzelle bei Normaldruck
arbeitet, können der
Endflansch 210 und das PMMA-Rohr 310 mittels eines
handelsüblichen
Zwei-Komponenten-Klebers miteinander verklebt werden. Auf der dem
Endflansch 210 entgegengesetzten Seite des PMMA-Rohrs 310 ist
der quadratische Verbindungsflansch 110 angeordnet. Der
Verbindungsflansch 110 weist eine Aussparung 115 zur
Aufnahme des PMMA-Rohrs 310 auf. Auch der Verbindungsflansch 110 kann
mit dem PMMA-Rohr 310 mittels eines handelsüblichen
Klebers verklebt werden. Weiterhin weist der Verbindungsflansch 110 eine
Aussparung auf, in der zumindest ein Teil einer elektrolytdurchlässigen porösen Sinterglasscheibe 140 aufgenommen
werden kann. An einer Seite dieser Aussparung ist eine O-Ringdichtung 145 angeordnet,
um ein seitliches Vorbeifließen
einer Flüssigkeit
zu verhindern. Der Verbindungsflansch 110 weist eine weitere
Aussparung 120 auf, in der eine Messelektrode 130 angeordnet
ist. Die Messelektrode 130 ist als Ringelektrode aus einem
korrosionsbeständigen
Material ausgebildet. Somit ist die Ringelektrode 130 um
den Probenraum 10 in einer Umfangsrichtung herum ausgebildet.
Durch das ringförmige
Umfassen des Probenraums und der in dem Probenraum 10 angeordneten Probe
kann der Stromfluss durch die Probe vollständig erfasst werden. Die Aussparung 120 ist
bezüglich der
Aussparung für
die Sinterglasscheibe radial auswärts angeordnet. Weiterhin weist
der Verbindungsflansch 110 eine Entlüftungsöffnung 150 auf, die
mit der Aussparung 120 über
einen Fluidkanal direkt verbunden ist. Wie in 6 gezeigt,
ist die Entlüftungsöffnung 150 durch
ein Verschlussmittel flüssigkeitsdicht
verschließbar.
Das in 6 gezeigte Verschlussmittel umfasst eine Schraube 154 und
eine Unterlegscheibe 158. Die Unterlegscheibe 158 ist aus
einem weichen Material, bspw. aus PE, ausgebildet, so dass sie gleichzeitig
als Dichtung dient.
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Der
zum endseitigen Verbindungsflansch 110 passend ausgebildete
mittlere Verbindungsflansch 410 weist ebenso eine Aussparung
zur Aufnahme der porösen
Sinterglasscheibe 140 auf. Auch im mittleren Verbindungsflansch 410 ist
eine O-Ringdichtung 445 seitlich
zu dieser Aussparung angeordnet, um ein seitliches Vorbeifließen von
Flüssigkeit
zu verhindern. Weiterhin ist auch im mittleren Verbindungsflansch 410 eine
bezüglich
der Aussparung für die
Sinterglasscheibe 140 radial auswärts gelegene Aussparung 420 angeordnet.
Diese Aussparung 420 bildet zusammen mit der Aussparung 120 des
endseitigen Verbindungsflansches 110 einen Messraum 120, 420 in
dem eine Messelektrode 130 angeordnet ist. Zur Abdichtung
des Messraums 120, 420 nach außen ist im mittleren Verbindungsflansch 410 eine bezüglich des
Messraums 120, 420 radial auswärts liegende O-Ringdichtung 425 vorgesehen.
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Wie
aus 6 ersichtlich, weist der Mittelteil der SIP-Meßzelle zwei
gleichartige Verbindungsflansche 410 auf. Beide Verbindungsflansche 410 sind über eine
Probenraumwand 430 miteinander verbunden. Typischerweise
ist die Probenraumwand 430 des Mittelteils ebenso wie die
Probenraumwand 310 eines Endteils aus einem klarsichtigen, zylindrischen PMMA-Rohr
ausgebildet. In den Verbindungsflanschen 410 des Mittelteils
sind Aussparungen 415 zur Aufnahme des PMMA-Rohrs 430 vorgesehen.
Das PMMA-Rohr 430 kann an diesen Aussparungen beispielsweise
mittels eines handelsüblichen Zwei-Komponenten-Klebers
mit den Verbindungsflanschen 410 verklebt werden.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist der Probenraum 10 einheitlich als Zylindervolumen mit dem
Durchmesser W ausgebildet. Um dies zu gewährleisten sind die in der porösen Sinterglasscheibe 140 sowie
in den Verbindungsflanschen 110, 410 und den Endflanschen 210 ausgebildeten
Bohrungen in derselben Form und Größe ausgebildet wie der Innenquerschnitt
der Probenraumwände 310, 430.
Insbesondere bedeutet dies, dass die inneren Oberflächen 112, 412 der
Verbindungsflansche 110, 410 die inneren Oberflächen 312, 432 der
Probenraumwände 310, 430 bündig mit
der inneren Oberfläche 142 der
elektrolytdurchlässigen
Sinterglasscheibe 140 ausgebildet sind. Auf diese Weise
wird vermieden, dass es zu Einschnürungen oder Ausbuchtungen der Probe
im Mantelbereich kommt. Fehler aufgrund einer Formabweichung der
Probe können
somit vermieden werden. Die gemeinsam von den Verbindungsflanschen 110, 410 gebildete
Aussparung für das
elektrolytdurchlässige
Material 140 stellt einen formschlüssigen Sitz im Flansch bereit.
Dadurch wird die zentrische Positionierung der elektrolytdurchlässigen Scheibe 140 gewährleistet.
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Aufgrund
der dreiteiligen Form der SIP-Meßzelle und den Flanschverbindungen
kann die SIP-Meßzelle
auf einfache Weise zerlegt werden. Dies erleichtert die Wartung
und Reinigung sowohl der Messelektroden als auch der Scheiben 140 aus elektrolytdurchlässigem Material
ungemein. Weiterhin sind die Messelektroden 130 aus einem
korrosionsbeständigen
Metall wie beispielsweise Neusilber ausgebildet.
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7 zeigt
eine Vorderansicht der SIP-Meßzelle
gemäß dem in 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel.
Dabei ist zu sehen, dass die Einspeiseelektrode 220 mittig
bezüglich
des quadratischen Verbindungsflanschs 110 angeordnet ist.
Ebenso ist die Schnellverschlusskupplung 230 mittig in
der Einspeiseelektrode 220 angeordnet. Die Stromversorgung der
Einspeiseelektrode erfolgt über
eine Bananenbuchse 225. Ebenso erfolgt der Anschluss der
Messelektrode (nicht gezeigt) über
eine Bananenbuchse 135 am Verbindungsflansch 110.
Wie ersichtlich, ist die am höchsten
Punkt befindliche Entlüftungsöffnung 150 durch
eine Schraube 154 und eine weiche Plastikunterlegscheibe 158 verschlossen.
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Im
Folgenden wird nun die Verwendung der oben beschriebenen SIP-Zelle
erläutert.
Zunächst befindet
sich die SIP-Zelle in einem auseinandergebauten Zustand, in dem
die zwei Endteile, das Mittelteil sowie die beiden porösen Sinterglasscheiben 140 nicht
miteinander verbunden sind. Nun wird die SIP-Meßzelle zusammengesetzt, wobei
die porösen Sinterglasscheiben 140 in
die dafür
vorgesehenen Aussparungen der Verbindungsflansche eingelegt werden
und die dazu passenden Verbindungsflansche des entsprechenden anderen
Teils aufgesetzt werden. Dadurch wird die zentrische Positionierung der
porösen,
elektrolytdurchlässigen
Sinterglasscheibe 140 gewährleistet. Die Verbindungsflansche 110, 410 werden
mittels einer Schraubverbindung 160, 165 fest
miteinander verbunden. Die im Flansch angeordneten O-Ringdichtungen 145, 445, 425 dichten die
Flanschverbindung 110, 410 flüssigkeitsdicht ab. In der Entlüftungsöffnung 150 ist
zunächst
keine Schraube 154 eingesetzt. Durch die zusammenpassenden
ringförmigen
Aussparungen 120, 420 wird ein den Probenraum 10 ringförmig umgebender Messraum
gebildet. In diesem Messraum ist die Ringelektrode 130 angeordnet.
An zumindest einem der Endteile ist die Einspeiseelektrode 220 noch
nicht mit dem Endflansch 210 verbunden. Auf diese Weise kann
von zumindest dieser einen Seite her Probenmaterial, beispielsweise
ein Bohrkern, in den Probenraum 10 eingeführt werden.
Aufgrund der klarsichtigen Probenraumwand 310, 430 kann
die richtige Positionierung der Probe optisch überprüft werden. Wenn die Probe korrekt
innerhalb des Probenraums 10 positioniert ist, wird die
Einspeiseelektrode 220 mittels Befestigungsschrauben 222 am
Endflansch 210 befestigt. Nun wird an beide Schnellverschlusskupplungen 230 eine
Flüssigkeitszuleitung
angeschlossen. Es wird zunächst
von einer Seite her Flüssigkeit
in den Probenraum 10 eingeleitet, bis diese Flüssigkeit
blasenfrei aus zumindest einer der Entlüftungsöffnungen 150 austritt.
Sodann wird über
die andere Schnellverschlusskupplung 230 Flüssigkeit
in den Probenraum 10 eingeleitet, bis wiederum Flüssigkeit
blasenfrei aus zumindest einer der Entlüftungsöffnungen 150 austritt.
Auf diese Weise wird gewährleistet,
dass mögliche
Gaseinschlüsse
soweit wie möglich
ausgespült
werden und die Messung nicht verfälschen. Sobald die Flüssigkeit
blasenfrei aus den Entlüftungsöffnungen 150 austritt,
werden die Flüssigkeitszuleitungen
an den Schnellverschlusskupplungen gelöst und die Entlüftungsöffnungen 150 mittels
der Unterlegscheiben 158 und der Schrauben 154 flüssigkeitsdicht
verschlossen. Auf diese Weise kann die SIP-Meßzelle auf einfache Weise befüllt werden,
wobei insbesondere Gaseinschlüsse
in vorteilhafter Weise ausgespült
werden können.
Die Messung der frequenzabhängigen
komplexen Leitfähigkeit
der Probe erfolgt anschließend gemäß herkömmlicher
Verfahren, wie sie etwa anhand der 1 beschrieben
wurden. Nach Beendigung der Messung wird die Flüssigkeit über die Schnellverschlusskupplungen 230 abgelassen.
Zur Reinigung und Wartung der SIP-Zelle kann diese dann an ihren
Flanschverbindungen 110, 410 durch Lösen der
Schrauben 160 und Mutter 165 auf einfache Weise
auseinandergenommen werden. Ebenso erlaubt der modulare Aufbau der
SIP-Zelle einen bequemen Austausch schadhafter Messelektroden 130 oder
den Austausch von elektrolytdurchlässigen Scheiben 140.
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Die
vorliegende Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Diese
Ausführungsbeispiele
sollten keinesfalls als einschränkend für die vorliegende
Erfindung verstanden werden. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung
auch mit anderen Geometrien und/oder Materialien als den oben beschriebenen
verwirklicht werden.