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Die Erfindung betrifft ein Schloß mit einem Schließzylinder und einer elektronisch steuerbaren Schließeinrichtung, wobei in einer Öffnung des Schließzylinders eine Welle mit zwei frei gegeneinander verdrehbaren Abschnitten angeordnet ist, die mittels einer Kupplung in Wirkverbindung miteinander bringbar sind und an denen jeweils endseitig eine Handhabe angeordnet ist, mittels denen die Welle verdrehbar ist, wobei die Abschnitte der Welle über die Kupplung nach Erkennung eines in die elektronische Schließeinrichtung eingegebenen Berechtigungscodes in Wirkverbindung bringbar sind und wobei der Schließzylinder ein einziges mechanisches Notschloß mit einem in einer anderen zylindrischen Öffnung des Schließzylinders drehbar gelagerten Walzenkörper aufweist, welches mit einem mechanischen Schlüssel betätigbar ist und mit dem eine Wirkverbindung zwischen den Abschnitten der Welle unabhängig von der elektronisch steuerbaren Schließeinrichtung herstell- oder aufhebbar ist (
DE 10 2005 059 384 B4 ).
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Ein derartiges Schloss, welches sich hinsichtlich seiner Konstruktion und Handhabung bewährt hat, ist beispielsweise aus der
DE 102 25 490 A1 bekannt. Dieses vorbekannte Schloss weist eine Welle auf, die in zwei Abschnitte unterteilt ist, wobei die Abschnitte der Welle endseitig jeweils eine Handhabe, vorzugsweise einen Drehknauf oder eine Klinke aufweisen und über eine Kupplung nach Erkennung eines Berechtigungscodes in Wirkverbindung bringbar sind. Bei diesem Schloss ist vorgesehen, dass die Kupplung zumindest zwei, vorzugsweise vier oder mehr in Aufnahmen eines zweiten Teils eines ersten Abschnitts der Welle geführte Rollkörper aufweist, die zur Herstellung einer Wirkverbindung zwischen einem ersten Teil und dem zweiten Teil des ersten Abschnitts der Welle mit einem radial oder axial bewegbaren Schieber in Umfangsrichtung des ersten Teils des ersten Abschnitts der Welle verlaufende Ausnehmung einschiebbar sind. Der Schieber wird über einen Elektromotor bewegt, der über eine Schließelektronik ansteuerbar ist. Die Schließelektronik kann beispielsweise eine Tastatur aufweisen, über die ein Berechtigungscode in die Schließelektronik eingegeben wird. Wird der zutreffende Code eingegeben, so steuert die Schließelektronik den Elektromotor an. Der Elektromotor verschiebt den Schieber derart, dass die Kupplung geschlossen wird, so dass das Schloss entsperrt ist und eine mit dem Schloss ausgebildete Tür über die an den Enden der Welle angeordneten Handhaben geöffnet werden kann.
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Eine Verriegelungsvorrichtung ist darüber hinaus aus der
WO 2004/057137 A1 bekannt. Diese Verriegelungsvorrichtung weist ein Kupplungselement auf, das in einem Gehäuse angeordnet ist. In dem Gehäuse sind elektronisch gesteuerte Antriebsmittel mit Vortriebsmitteln zum Bewegen des Kupplungselementes vorgesehen, so dass die Kupplung zwischen einem ersten und einem zweiten Kupplungszustand bewegbar ist. Des Weiteren sind Riegelmittel vorgesehen, die mit einem Abtriebsmittel betätigt werden, wobei im ersten Kupplungszustand das Kupplungselement so positioniert ist, dass ein Rotor nicht mit dem Abtriebselement gekuppelt ist, während im zweiten Kupplungszustand das Kupplungselement so positioniert ist, dass das Kupplungselement das Abtriebselement mit dem Rotor kuppelt. Das Kupplungselement ist schließlich so von den Vortriebsmitteln entkoppelbar, dass es im zweiten Kupplungszustand durch eine Drehbewegung des Rotors von den Vortriebsmitteln wegbewegt werden kann. Der Rotor nimmt einen Schlüssel auf und ist mittels des Schlüssels drehbar, wobei der Rotor in einem Stator angeordnet ist.
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Weiterhin beschreibt die
DE 296 07 944 U1 ein elektronisches Türschloss für Einsteckschlösser, das einen Türinnenbeschlag mit einem Drehknauf, einen Türaußenbeschlag mit einer Einheit für die Eingabe eines Codes sowie mit einem Drehknauf und eine innenliegende, mit der Eingabeeinheit elektrisch verbundene Elektronik aufweist, in der der Code gespeichert ist und über die der Drehknauf im Türaußenbeschlag bei Übereinstimmung des gespeicherten Codes mit dem eingegebenen Code entsperrt wird. Bei diesem Türschloss ist vorgesehen, dass in der Tür als Schließwerk ein Adapter vorgesehen ist, der mit den Drehknäufen am Türinnen- und Außenbeschlag mechanisch verbunden ist. Der Adapter weist ein in der Tür fixiertes Gehäuse auf, in dem eine Walze drehbar gelagert ist. In dem Gehäuse ist ferner eine Schließnase angeordnet, die mit der Walze drehbar angeordnet ist. Mit der Walze in Eingriff steht eine ebenfalls im Gehäuse geführte Schließeinsatzscheibe. Das Gehäuse des Adapters ist als Profilzylinder ausgebildet und besteht aus einem die Walze aufnehmenden hohlzylindrischen Teil und einem an den hohlzylindrischen Teil angeformten, bartartigen massiven Teil. Das Gehäuse ist mit zwei den hohlzylindrischen Teil durchsetzenden Querschlitzen versehen. Ein Querschlitz ist bis in den bartartigen Teil fortgesetzt und nimmt die Schließnase auf. Der andere Querschlitz nimmt die Schließeinsatzscheibe auf. Diese Ausgestaltung trägt zu einem Radialspielausgleich bei. Im Bereich des Türinnenbeschlags ist ein Batteriefach vorgesehen, welches eine Energiequelle, nämlich eine Batterie für die Energieversorgung der Schließelektronik aufnimmt. Des Weiteren weist der Türinnenbeschlag ein Zylinderschloss auf, welches im Drehknauf auf der Türinnenseite angeordnet ist.
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Die Druckschrift
DE 202 20 275 U1 offenbart eine Schließeinrichtung, bei welcher zwischen einem Handhabeglied und einem Schließbart zwei Kupplungen angeordnet sind, von denen eine mit einem Zylinderschloss und die andere mit einer elektrischen Betätigungseinrichtung versehen ist. Dadurch wird es möglich, unabhängig von der Funktionsfähigkeit der elektrischen Betätigungseinrichtung die Schließeinrichtung auch manuell zu betätigen. Das mechanische Schloss weist in einer Ausgestaltung einen Exzenterzapfen auf, der bei einer Drehung eines zu dem Stiftgehäuse des Schlosses gehörigen Rotors einen Radialhub vollführt. Ein damit zusammenwirkender Steuerbolzen wird dabei radial verschoben und wirkt gegen eine Konusfläche, wobei die Bewegung in Richtung zweiter miteinander zu verbindender Kupplungshälften umgelenkt wird.
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Weiterhin ist in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2004 018 339 A1 eine Schließeinrichtung offenbart, mit einem in ein Türschloss einsetzbaren Gehäuse, einem drehbaren Schließbart, einem türinnenseitigen und türaußenseitigen Betätigungselement, einer Kupplungseinrichtung zum drehbaren Verbinden des türaußenseitigen Betätigungselements mit dem Schließbart, wobei die Kupplungseinrichtung zwischen einer Sperrstellung und einer Öffnungsstellung axial beweglich ausgebildet ist. Zur Ermöglichung einer von der normalen Öffnung unabhängigen Notöffnung ist ebenfalls ein mechanischer Schließzylinder vorgesehen.
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Ausgehend von einem Stand der Technik gemäß der
DE 102 25 490 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Schloss derart weiterzubilden, dass die Betriebs- und Manipulationssicherheit eines solchen Schlosses vergrößert ist.
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Eine erste Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einem erfindungsgemäßen Schloss vor, dass die zwischen den zu verbindenden Abschnitten der Welle angeordnete Kupplung über ein mit dem Notschloss verbundenes, als Steuerstange ausgebildetes Steuerelement schließbar ist bzw. geöffnet werden kann, wobei die Steuerstange formschlüssig mit einem Walzenkörper des Notschlosses verbunden ist.
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Durch die formschlüssige Verbindung der Steuerstange mit dem Walzenkörper wird sichergestellt, dass nicht nur das Einkuppeln mit der erforderlichen Sicherheit erfolgt, sondern auch das Auskuppeln entsprechend betriebssicher ausgeführt wird, da auch beim Auskuppeln die Steuerstange durch die Drehbewegung des Walzenkörpers betätigt wird. Durch diese Ausgestaltung sind beispielsweise Fehlfunktionen durch eine aufgrund von Verunreinigungen, beispielsweise Verharzungen von Schmierstoffen, Korrosion oder dergleichen im Schloss verursachte Bewegungsbehinderung der Steuerstange im Wesentlichen ausgeschlossen.
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Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Walzenkörper des Notschlosses an einem Ende einen Zapfen aufweist, der in eine korrespondierend ausgebildete Bohrung in der Steuerstange eingreift. Diese Verbindung ist konstruktiv einfach ausgebildet und daher mit geringem Aufwand herstellbar. Gleichzeitig stehen Walzenkörper und Steuerstange stets in optimalem Kontakt miteinander.
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Vorzugsweise ist der Zapfen versetzt zur Längsachse des Notschlosses an einer Stirnfläche des Notschlosses angeordnet.
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Im Zuge einer kostengünstigen Herstellbarkeit ist bei einer Weiterbildung vorgesehen, dass der Zapfen einstückig mit dem Walzenkörper ausgebildet ist. Selbstverständlich kann der Zapfen auch als eigenes Konstruktionselement ausgebildet und in eine Bohrung des Walzenkörpers eingesteckt sein.
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Der Zapfen kann reib- und/oder formschlüssig mit der Steuerstange verbunden sein. Demzufolge kann der Zapfen beispielsweise im Querschnitt rund ausgebildet sein oder eine Steuerfläche aufweisen, die mit einer Steuerfläche einer Bohrung der Steuerstange zusammenwirkt.
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Um das Schloss gegen eine Manipulation durch das Einschlagen eines Manipulationsschlüssel und das damit verbundene Bewegen der Steuerstange abzusichern ist vorgesehen, dass die Steuerstange aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere einem Kunststoff ausgebildet ist. Diese Materialwahl führt zu einer Kompensation der Schlagenergie in der Steuerstange.
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Es ist schließlich nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Steuerstange in einem Kanal geführt ist und eine Dichtung aufweist, mit der die Steuerstange gegenüber einer Innenwand des Kanals abgedichtet ist. Durch die Dichtung wird sichergestellt, dass eine mit der Steuerstange zu bewegende Kugel durch ein Einblasen von Luft, insbesondere Druckluft nicht manipulierbar ist.
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Selbstverständlich kann es auch bei einem Schloss mit einer über eine Steuerfläche betätigbaren Steuerstange in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass zwischen den zu verbindenden Abschnitten der Welle eine Kupplung angeordnet ist, die über ein mit dem Notschloss verbundenes, als Steuerstange ausgebildetes Steuerelement schließbar ist bzw. geöffnet werden kann, wobei die Steuerstange aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere einem Kunststoff ausgebildet ist.
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Ferner kann es auch bei einem Schloss mit einer über eine Steuerfläche betätigbaren Steuerstange in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass zwischen den zu verbindenden Abschnitten der Welle eine Kupplung angeordnet ist, die über ein mit dem Notschloss verbundenes, als Steuerstange ausgebildetes Steuerelement schließbar ist bzw. geöffnet werden kann, wobei die Steuerstange in einem Kanal geführt ist und eine Dichtung aufweist, mit der die Steuerstange gegenüber einer Innenwand des Kanals abgedichtet ist.
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Schließlich ist bei dem erfindungsgemäßen Schloss vorgesehen, dass die Dichtung aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere einem Elastomer ausgebildet ist.
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Eine zweite Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einem erfindungsgemäßen Schloss vor, dass die zwischen den zu verbindenden Abschnitten der Welle angeordnete Kupplung über ein mit dem Notschloss verbundenes, als Steuerstange ausgebildetes Steuerelement schließbar ist bzw. geöffnet werden kann, wobei die Steuerstange aus einem elastisch, verformbaren Material, insbesondere einem Kunststoff ausgebildet ist.
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Schließlich ist bei einer dritten Lösung dieser Aufgabenstellung bei einem erfindungsgemäßen Schloss vorgesehen, dass die zwischen den zu verbindenden Abschnitten der Welle angeordnete Kupplung über ein mit dem Notschloss verbundenes, als Steuerstange ausgebildetes Steuerelement schließbar ist bzw. geöffnet werden kann, wobei die Steuerstange in einem Kanal geführt ist und eine Dichtung aufweist, mit der die Steuerstange gegenüber einer Innenwand des Kanals abgedichtet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
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1 ein Schloss in einer ersten perspektivischen Ansicht;
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2 das Schloss gemäß 1 in einer zweiten rückseitigen perspektivischen Ansicht;
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3 das Schloss gemäß den 1 und 2 in einer dritten perspektivischen Ansicht
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4. eine zweite Ausführungsform eines Schlosses mit einem Notschloss in einer ersten Schließstellung in Seitenansicht;
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5 das Notschloss gemäß 4 in perspektivischer Ansicht;
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6 das Schloss gemäß 4 in einer zweiten Schließstellung in Seitenansicht;
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7 das Notschloss gemäß 5 in der Schließstellung gemäß 6 in perspektivischer Ansicht;
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8 das Schloss gemäß 4 in einer dritten Schließstellung in Seitenansicht;
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9 das Notschloss gemäß 5 in der Schließstellung gemäß 8 in perspektivischer Ansicht und
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10 das Schloss gemäß 8 in geschnittener Seitenansicht entlang der Schnittlinie X-X in 8.
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Das Schloss 1 gemäß den 1 bis 3 ist als Einsteckschloss für eine Tür ausgebildet und weist eine nicht näher dargestellte elektronische Schließeinrichtung auf. Die Schließeinrichtung ist in einem Schließzylinder 2 angeordnet, wobei in dem Schließzylinder 2 ferner eine Weile 3 angeordnet ist, die den Schließzylinder 2 in Längsachsenrichtung durchgreift und drehbar im Schließzylinder 2 gelagert ist.
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Endseitig weist die Welle 3 jeweils eine Handhabe auf, mit der die Welle 3 im Schließzylinder 2 verdrehbar ist, wobei über die Welle 3 eine nicht näher dargestellte Schließnase bewegbar ist.
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Die Welle
3 ist in zumindest zwei Abschnitte
4 und
5 unterteilt, die zumindest teilweise koaxial verlaufend ineinander angeordnet sind. Nicht näher dargestellt ist eine Kupplung, welche über die elektronische Schließeinrichtung eingerückt werden kann, um die beiden Abschnitte
4,
5 der Welle in Wirkverbindung zu bringen. Die Ausgestaltung und die Funktion dieser Kupplung sind beispielsweise in der
DE 102 25 490 A1 beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Schloss 1 gemäß den 1 bis 3 weist im Schließzylinder 2 ein mechanisches Notschloss 6 auf, welches aus einem Walzenkörper 7 besteht, der in einer zylindrischen Öffnung 8 des Schließzylinders 2 drehbar gelagert ist. Der Walzenkörper 7 weist ein Schlüsselloch 9 zur Aufnahme eines mechanischen Schlüssels 10 auf. An seinem innenliegenden Ende weist der Walzenkörper eine Steuerfläche 11 (2) auf, die in radialer Richtung des Walzenkörpers 7 ausgerichtet ist und mit einer im Querschnitt kreisförmig ausgebildeten Steuerstange 12 zusammenwirkt, welche Steuerstange 12 radial zum Walzenkörper 7 ausgerichtet ist und eine Kupplung 13 betätigt.
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Die Kupplung 13 ist zwischen den zu verbindenden Abschnitten 4 und 5 der Welle 3 angeordnet und über die Steuerstange 12 öffnend oder schließend betätigbar. Die Kupplung 13 weist eine Kugel 14 auf, die in einen Ringraum 15 zwischen den beiden Abschnitten 4, 5 der Welle 3 eindrückbar ist, wobei die beiden Abschnitte 4, 5 der Welle 3 jeweils einen in den Ringraum 15 hereinragenden Vorsprung 16 (1) bzw. 17 (3) aufweisen.
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Die Kugel 14 wird bei Betätigung der Kupplung 13 in den Ringraum 15 gedrückt und gelangt bei Verdrehung eines Abschnitts 4, 5 der Welle 3 zur Anlage an einem Vorsprung 16 oder 17. Wird der Abschnitt 4, 5 der Welle 3 weitergedreht, so bewegt der Vorsprung 16 oder 17 die Kugel 14 bis zur Anlage an den zweiten Vorsprung 17 oder 16, so dass über die Kugel 14 die beiden grundsätzlich frei gegeneinander verdrehbaren Abschnitte 4, 5 der Welle 3 gemeinsam verdreht werden können.
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Zur Rückstellung der Steuerstange 12 ist eine nicht näher dargestellte Druckfeder vorgesehen, die sich einerseits an einem außenseitigen Kragen der Steuerstange 12 und anderseits an einem Vorsprung in einem zylindrischen, die Steuerstange aufnehmenden Raum abstützt. Beim Einrücken der Kupplung 13 wird die Steuerstange 12 auf die Kugel 14 und die nicht näher dargestellte Druckfeder zu geschoben, so dass die Kugel 14 in den Ringraum 15 einrückt und die Druckfeder gleichzeitig gespannt wird.
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Um die Kupplung 13 zu betätigen ist es erforderlich, dass ein Schlüssel 10 mit einem mechanischen Schließgeheimnis in Form einer Profilierung in das Schlüsselloch 9 des Notschlosses 6 eingesteckt wird, der Stifte 18 aus Bohrungen 19 im Walzenkörper 7 in Aufnahmebohrungen 20 verschiebt, so dass die Stifte 18 den Walzenkörper 7 freigeben und der Walzenkörper 7 in der Öffnung 8 relativ zum Schließzylinder 2 verdrehbar ist. Zu diesem Zweck sind die Aufnahmebohrungen 20 im verriegelten Zustand des Notschlosses 6 koaxial zu den Bohrungen 19 ausgerichtet, so dass die Stifte 18 mit einem Teil ihrer Länge in den Bohrungen 19 und mit einem anderen Teil ihrer Länge in den Aufnahmebohrungen 20 angeordnet sind und eine Verdrehung des Walzenkörpers 7 in der Öffnung 8 relativ zum Schließzylinder 2 nicht zulassen.
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Die Aufnahmebohrungen 20 sind als Sacklochbohrungen ausgebildet und weisen ein kegelstumpfförmiges Ende auf. In den Aufnahmebohrungen 20 sind nicht näher dargestellte Federelemente angeordnet, die die Stifte 18 in die Bohrungen 19 des Walzenkörpers 7 drücken.
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Die Stifte 18 sind im Wesentlichen walzenförmig ausgebildet und weisen in ihrem Mittelbereich zumindest eine Durchmesserverringerung 21 auf. Darüber hinaus sind die Stifte 18 an zumindest einem stirnseitigen Ende 22 kegelförmig ausgebildet, wobei die Stifte 18 im Bereich dieses Endes 22 Schrägflächen ausbilden, die mit einer entsprechenden Profilierung des Schlüssels 10 beim Einschieben des Schlüssels 10 in das Schlüsselloch 9 zusammenwirken. Die Stifte 18 in den einzelnen Aufnahmebohrungen 20 können unterschiedlich lang ausgebildet sein. Es können auch zwei Stifte 18 koaxial in einer Bohrung 19 angeordnet werden, wobei beide Stifte 18 jeweils zumindest eine Durchmesserverringerung 21 aufweisen.
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Darüber hinaus ist aus den 1 bis 3 zu erkennen, dass die Bohrungen 19 sowie die Aufnahmebohrungen 20 und damit auch die Stifte 18 in zwei Reihen nebeneinander im Schließzylinder 2 bzw. im Walzenkörper 7 angeordnet sind. Die Bohrungen 19, die Aufnahmebohrungen 20 und die Stifte 18 der beiden Reihen sind in Längsachsenrichtung des Walzenkörpers 7 versetzt zueinander angeordnet, so dass jeweils eine Bohrung 19 bzw. Aufnahmebohrungen 20 einer Reihe zwischen zwei Bohrungen 19 bzw. Aufnahmebohrungen 20 der benachbarten zweiten Reihe angeordnet ist.
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Die Aufnahmebohrungen 20 sind einseitig offen im Schließzylinder 2 ausgebildet, wohingegen die Bohrungen 19 beidseitig offen im Walzenkörper 7 ausgebildet sind. Diese Ausgestaltung dient der vereinfachten Herstellung des erfindungsgemäßen Schlosses im Bereich des Notschlosses 6, in dem die Stifte 18 über die einseitig offenen Aufnahmebohrungen 20 durch den Walzenkörper 7 in ihre Position geschoben werden können.
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Die Druckspannung der Druckfeder drückt die Steuerstange 12 beim Zurückdrehen des Schlüssels 10 im Notschloss 6 in die Ausgangslage zurück.
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Unterhalb des Schlüsselloches 9 weist der Walzenkörper 7 zwei in Achsrichtung des Walzenkörpers 7 verlaufende Bohrungen 23 auf, deren Länge zumindest der Länge des Schlüsselloches 9 entspricht und die der Aufnahme jeweils eines Stiftes 24 dienen, die in den Bohrungen 23 verklebt oder verpresst sind. Die aus einem gehärteten Metall bestehenden und damit einen Aufbohrschutz darstellenden Stifte 24 verhindern das Herausfallen der Stifte 18 aus den Aufnahmebohrungen 20, so dass die Stifte 24 parallel zu den beiden Reihen der Aufnahmebohrungen 20 bzw. der Bohrungen 19 angeordnet sind.
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Die Stifte 18 in den Bohrungen 19 können ebenfalls aus gehärtetem Metall ausgebildet sein und somit einen weiteren Aufbohrschutz darstellen.
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Im verriegelten Zustand sperren die Stifte 18 die Drehbewegung des Walzenkörpers 7 im Schließzylinder 2, so dass die Kupplung 13 nicht betätigbar ist. In diesem Zustand ist die Kupplung 13 ausgerückt, so dass die beiden Abschnitte 4, 5 der Welle gegeneinander verdrehbar sind.
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Durch das Einschieben eines einen Schließcode in Form einer Profilierung aufweisenden Schlüssels 10 in das Schlüsselloch 9 werden die Stifte 18 aus den Bohrungen 19 des Walzenkörpers 7 in die Aufnahmebohrungen 20 des Schließzylinders 2 verdrängt, so dass nachfolgend der Walzenkörper 7 relativ zum Schließzylinder 2 in der Öffnung 8 verdreht werden kann. Durch diese Verdrehung wird die Kupplung 13 geschlossen, indem die Steuerstange 12 die Kugel 14 in den Ringraum 15 zwischen den beiden Abschnitten 4, 5 der Welle eindrückt. Die Kugel 14 kann dann bei einer Verdrehung des ersten Abschnitts 4 der Welle 3 in Kontakt mit dem Vorsprung 16 an dem Abschnitt 4 der Welle 3 gebracht werden. Durch eine weitere Verdrehung des Abschnitts 4 der Welle 3 gelangt die an den Vorsprung 16 anliegende Kugel in Kontakt mit dem Vorsprung 17 des zweiten Abschnitts 5 der Welle 3, so dass über diese formschlüssige Verbindung zwischen den Abschnitten 4, 5 die gesamte Welle 3 zur Öffnung bzw. Betätigung einer Türfalle verdreht werden kann.
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Der Schlüssel 10 lässt sich nur in einer Stellung des Walzenkörpers 7 aus dem Schlüsselloch 9 herausziehen, in der die Kugel 14 außer Eingriff steht, so dass die Kupplung 13 geöffnet ist und eine Wirkverbindung zwischen den Abschnitten 4, 5 der Welle 3 über das Notschloss 6 nicht besteht. Unabhängig hiervon können die Abschnitte 4, 5 der Welle selbstverständlich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch des Schlosses über die nicht näher dargestellte zweite Kupplung in Wirkverbindung gebracht werden, welche zweite Kupplung über die elektronische Schließeinrichtung geöffnet oder geschlossen wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Es sind vielmehr eine Vielzahl von Änderungen möglich, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann anstelle der beschriebenen Kupplung zwischen den Abschnitten 4 und 5 der Welle 3 eine Verrieglung der Welle 3 vorgesehen sein, die eine Verdrehung der Welle 3 über eine Handhabe verhindert. Über die Kupplung 13 kann diese Verriegelung aufgehoben werden, wobei die Kupplung 13 durch eine Betätigung des Notschlosses 6 betätigt wird.
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Das in den 4 bis 10 dargestellte Schloss entspricht konstruktiv und in seiner Funktionsweise im Wesentlichen dem Schloss 1 gemäß den 1 bis 3. Es wird insoweit auf die voranstehende Beschreibung der Ausführungsform des Schlosses 1 gemäß den 1 bis 3 verwiesen.
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Im Unterschied zum Schloss 1 gemäß der in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen besteht das als Steuerstange 12 ausgebildete Steuerelement aus einem elastisch verformbaren Material, beispielsweise einem Kunststoff, dessen Verformbarkeit dahingehend begrenzt ist, dass über die Steuerstange eine Drehbewegung des Walzenkörpers 7 im Schließzylinder 2 mit ausreichender Sicherheit in eine Longitudinalbewegung der Steuerstange 12 und die damit verbundene Verschiebung der Kugel 14 möglich ist.
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Die Steuerstange 12 ist in einer Bohrung 30 geführt, die radial zur Längsachse des Walzenkörpers 7 innerhalb des Schließzylinders 2 angeordnet ist. Die Bohrung 30 weist einen Durchmesser auf, der geringfügig größer ist, als der Durchmesser eines zumindest im Querschnitt rund ausgebildeten Teils der Steuerstange 12, wobei die Steuerstange 12 mittels einer Dichtung 31 gegenüber der Bohrung 30 abgedichtet ist.
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Mit einem unteren Ende ist die Steuerstange 12 formschlüssig mit dem Walzenkörper 7 des Notschlosses 6 verbunden. Zu diesem Zweck weist der Walzenkörper 7 des Notschlosses 6 im Bereich seines innerhalb des Schließzylinders 2 angeordneten Endes einen Zapfen 32 auf, der in eine Bohrung 33 in der Steuerstange 12 eingreift. Der Zapfen 32 ist außermittig des Walzenkörpers 7 angeordnet.
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Die Dichtung 31 besteht aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere aus einem Elastomer, so dass sie die erforderliche Abdichtungsfunktion erfüllt und gleichzeitig einer Bewegung der Steuerstange 12 durch eine zu hohe Reibkraft zwischen der Dichtung 31 und der Wand des Kanals 30 entgegenwirkt.
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Die 4 bis 9 zeigen das Schloss 1 in verschiedenen Schließstellungen, wobei die 4 und 5 das Schloss 1 bzw. das Notschloss 6 in einer ersten Schließstellung zeigen, in der die zu verbindenden Abschnitte 4, 5 der Welle 3 nicht miteinander verbunden sind, so dass die Kupplung 13 ausgekuppelt ist. Die 6 und 7 zeigen das Schloss 1 bzw. das Notschloss 6 in einer Schließstellung zwischen der ausgerückten Stellung der Kupplung 13 gemäß den 4 und 5 und einer eingerückten Stellung der Kupplung 13 gemäß den 8 und 9. Diese unterschiedlichen Stellungen der Kupplung 13 gehen einher mit einer Drehbewegung des Walzenkörpers 7 durch den Schlüssel 10, wie dies ebenfalls in den 4 bis 9 zu erkennen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schloss
- 2
- Schließzylinder
- 3
- Welle
- 4
- Abschnitt
- 5
- Abschnitt
- 6
- Notschloss
- 7
- Walzenkörper
- 8
- Öffnung
- 9
- Schlüsselloch
- 10
- mechanischer Schlüssel
- 11
- Steuerfläche
- 12
- Steuerstange
- 13
- Kupplung
- 14
- Kugel
- 15
- Ringraum
- 16
- Vorsprung
- 17
- Vorsprung
- 18
- Stift
- 19
- Bohrung
- 20
- Aufnahmebohrung
- 21
- Durchmesserverringerung
- 22
- Ende
- 23
- Bohrung
- 24
- Stift
- 30
- Bohrung
- 31
- Dichtung
- 32
- Zapfen
- 33
- Bohrung