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Feld der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Türinnenverkleidung, insbesondere
zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug, mit einem einen Türrohbau
zumindest teilweise abdeckenden Funktionsträger und einem Dekorträger.
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Stand
der Technik
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Insbesondere
in Kraftfahrzeugen der Oberklasse oder oberen Mittelklasse ist es
heute üblich, eine
Tür mit
einer Türinnenverkleidung
zu versehen, die eine ansprechende Optik aufweist und eine Vielzahl
von Funktionen auszuführen
in der Lage sein muss. Hierzu gehören beispielsweise die Aufnahme und
Abstützung
der verfahrbaren Scheibe und des Türschlosses mit den dazugehörigen Verstellgliedern und
-elementen sowie von Funktionselementen wie Airbags, Lautsprechern,
einer Armstütze,
Betätigungselementen
für verstellbare
Komponenten des Kraftfahrzeugs wie etwa der Sitze, der Außenspiegel und
dergleichen.
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Nachdem
im Bereich der Seitenscheibe mit daran angebrachtem Fensterheber
Feuchtigkeit eindringen kann, muss dieser Nassbereich gegenüber dem
Trockenbereich der Tür
und dem gesamten Fahrzeuginnenraum abgedichtet werden. Die Türinnenverkleidung
muss darüber
hinaus so ausgestaltet sein, dass der Einbau von einzelnen Komponenten sowie
deren teilweiser oder vollständiger
Austausch und deren elektrische Verbindung mit den außerhalb der
Tür angeordneten
Stellgliedern schnell und unproblematisch erfolgen kann.
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Des
Weiteren stehen die Automobilhersteller und ihre Zulieferer vor
der Aufgabe, sowohl einen weitestgehenden Leichtbau der Türen und
der Türinnenverkleidungen
zu gewährleisten
und dennoch stetig ansteigenden Anforderungen bezüglich Optik und
Haptik der Tür
aber auch bezüglich
der maximalen Verringerung von in den Fahrzeuginnenraum gelangenden
Außengeräuschen,
zu genügen.
Darüber hinaus
müssen
die Türen
heutiger Bauart und zukünftiger
Generationen eine stetig ansteigende Zahl von Bedienungsfunktionen
und Verstellmöglichkeiten bereitstellen,
die auch für
Fahrzeuginsassen unterschiedlicher Größe optimal zugänglich sein
sollen.
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Auch
stehen die Hersteller von Türen
und Türinnenverkleidungen
aufgrund des Spannungsfeldes zwischen einer stetigen Kostenreduktion
einerseits und dem Wunsch nach einer maximalen Gestaltungsvielfalt
andererseits vor dem immerzu wachsenden Problem, zum einen die Gestaltungsvielfalt der
Türinnenelemente
sicher zu stellen, ohne Nachteile hinsichtlich der Optik und Haptik
in Kauf nehmen zu müssen
und anderseits diese wachsende Gestaltungsvielfalt mit einer möglichst
großen
Menge an in allen Systemen verwendbaren Gleichteilen zu erreichen.
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Die
Türinnenverkleidung
wird in der Regel mit einem oder mehreren Dekormaterialien bezogen, um
zum einen die Optik der Türinnenverkleidung
positiv zu gestalten und zum anderen einen Schutz der Funktionselemente
und Funktionsträger
gegen Verschmutzung, Abrieb, Eindrücken usw. bereitzustellen.
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Schließlich sollen
die oben angegebenen Ziele mit einer möglichst geringen Menge an Material erreicht
werden, ohne dass die Funktionalität, Optik und Sicherheit nachteilig
beeinflusst würden.
Ebenso ist eine einfache Herstellbarkeit und Umbau- oder Reperaturfähigkeit
das Ziel der weiteren Entwicklungen in diesem technischen Feld.
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Die
DE 101 33 421 A1 stellt
zu diesem Zweck beispielhaft eine Kraftfahrzeugtür zur Verfügung, bei der die Türinnenverkleidung
mehrteilig ausgestaltet ist, um bei geringem Logistikaufwand allein durch
Variation von Material, Farbe und Oberfläche des Dekormaterials eine
größtmögliche Zahl
von unterschiedlich gestalteten Kraftfahrzeugtüren erhalten zu können. Dabei
ist die Türinnenverkleidung über die
gesamte Fläche
der Tür
auf einem die einzelnen Komponenten der Tür tragenden Türmodul angeordnet,
welches wiederum ebenfalls die gesamte Fläche der Tür unterhalb des Fensterrahmens
einnimmt. Hierdurch wird somit ein durchgehend wenigstens dreischichtiger
Aufbau der Tür,
bestehend aus Türrohbau,
Türmodul
und Türinnenverkleidung
erhalten, der somit einen vergleichsweise komplexen Aufbau umfasst
und hinsichtlich des Gewichts der Tür Nachteile aufweist.
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Aufgabe
der Erfindung
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Es
war daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Türinnenverkleidung zur Verfügung zu
stellen, die einen einfachen Aufbau mit einer geringen Anzahl von
Bauteilkomponenten aufweist.
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Diese
Aufgabe der Erfindung wird durch eine Türinnenverkleidung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung finden sich in den
abhängigen
Ansprüche
2–22.
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Es
wird somit in erfindungsgemäßer Weise eine
Türinnenverkleidung
zur Verfügung
gestellt, bei der der Funktionsträger in seinem unteren Teil
auch die Funktion des Dekorträgers
zur Verfügung
stellt, wodurch in diesem Bereich auf den Dekorträger gänzlich verzichtet
werden kann. Dies kann in überraschender
Weise auch bei einstückiger
Bauweise des Funktionsträgers
erreicht werden.
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Gleichzeitig
weist die Türinnenverkleidung gemäß der Erfindung
sämtliche
Vorteile hinsichtlich der Gestaltungsvielfalt sowie der einfachen
Herstellbarkeit und Umbau- oder Reparaturfähigkeit auf. Dabei wird jedoch
bei gleichbleibender Dichtigkeit gegenüber Nässe und Geräuschen dennoch ein wesentlicher
Teil des Dekorträgers
obsolet.
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Dabei
kann im unteren Teil des Funktionsträgers das Dekormaterial direkt
auf den Funktionsträger
oder mit einer oder mehreren Zwischenschichten aufgebracht werden,
um die Optik und Haptik des Dekors in der gewünschten Weise einzustellen.
Dies kann beispielsweise durch Aufbringen einer Zwischenfolie, eines
Abstandsgewirks, eines Vlieses, eines Schaumstoffs oder aber einer
Kombination dieser Schichten sowie abschließendes Aufkleben des Dekormaterials
erfolgen. Auch das Aufbringen einer Lackierung, beispielsweise eines
Softlacks, im unteren Teil des Funktionsträgers ist möglich. Die formgebende Struktur
für das
Dekor der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
wird in diesem Bereich der Tür
jedoch vorzugsweise vollständig
von dem Funktionsträger
selbst und ohne Verwendung eines zusätzlichen Dekorträgers verwirklicht.
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Die
Erfindung bietet somit eine größtmögliche Funktionalität bezüglich der
Materialreduktion und somit auch der Minimierung der zur Herstellung der
Türinnenverkleidung
erforderlichen Prozessschritte, wobei Materialdoppellagen soweit
wie möglich
vermieden werden. Darüber
hinaus werden die Vorteile hinsichtlich des Zugangs zur Elektrik
sowohl beim Zusammenbau als auch bei notwendigen Reparaturen oder bei
Teilaustausch von Komponenten, bezogen auf den Stand der Technik,
vollständig
beibehalten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
weist der auf den oberen Teil des Funktionsträgers aufgesetzte Dekorträger an seiner
Unterkante, d.h. seiner zum unteren Teil des Funktionsträgers hin
zugewandten Kante eine Mittelblende auf, die sich in besonders bevorzugter
Weise über
die gesamte Breite der Türinnenverkleidung
erstreckt. Diese Mittelblende dient üblicherweise zur Abdeckung
desjenigen Teils der Türinnenverkleidung,
der Armauflagen, Türzuziehgriffe
oder dergleichen trägt.
Diese Mittelblende ist dabei in bevorzugter Weise genau dort angeordnet,
wo die Türinnenverkleidung
den Übergang von
einer vergleichsweise dicken, voluminösen Konstruktion im unteren
Teil der Tür
hin zu einer vergleichsweise dünnen
Struktur im Bereich des Fensterrahmens bildet. Hierdurch wird eine
Türinnenverkleidung
zur Verfügung
gestellt, bei der die Variantenvielfalt durch Variation der Dekormaterialien
oberhalb und unterhalb der Mittelblende ohne besonderen Aufwand
möglich
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der
untere Teil des Funktionsträgers über nahezu
die gesamte Breite der Tür
einen größeren Abstand
zum Türrohbau
auf als der obere Teil des Funktionsträgers. Der Funktionsträger wird dabei
in bevorzugter Weise so ausgeformt, dass er im unteren Teil eine
Dicke aufweist, die zumindest die Dicke des oberhalb des unteren
Teils angeordneten Dekorträger
so nachzeichnet, dass ein vorzugsweise stufenloser Übergang
der abschließenden
Dekorschicht über
die gesamte Türinnenverkleidung
gewährleistet
ist. Dies ist in erfindungsgemäßer Weise auch
dann verwirklicht, wenn der untere Teil des Funktionsträgers beispielsweise
umlaufende Ränder aufweist,
die in diesem Bereich an dem Türrohbau oder
einer etwaig vorgesehenen Zwischenschicht anliegen. Ebenso ist eine
Ausgestaltung von dem Erfindungsgedanken umfasst, bei der der Funktionsträger eine
oder mehrere Vertiefungen aufweist, die beispielsweise zur Aufnahme
oder Ausbildung eines Kartenfachs, Aufbewahrungsfachs oder dergleichen dienen
können.
Des Weiteren ist eine Ausgestaltung vom Erfindungsgedanken umfasst,
bei der der Funktionsträger
eine Öffnung
aufweist.
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Zur
Abdichtung dieser Öffnung
ist auf der Rückseite
des Funktionsträgers
(= die dem Dekormaterial abgewandte Seite) eine Rückwand einer Kartentasche
befestigt, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen.
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Wie
oben bereits erwähnt,
weist der Funktionsträger
in seinem unter dem Dekorträger
oder der Mittelblende angeordneten Teil in bevorzugter Weise einen über zumindest
eine Teillänge
des Umfangs umlaufenden Rand auf, der flächig an dem Türrohbau
anliegend ausgestaltet ist. Hierdurch wird in besonders einfacher
Weise eine Struktur geschaffen, die zum einen leicht mit dem Türrohbau
verbindbar ist, beispielsweise mittels Schrauben oder clipsartigen
Schnellverbindern, und zum anderen durch die flächige Anlage am Türrohbau
eine ausreichende Stabilität
des Funktionsträgers
sowie dessen bevorzugt gewünschte
Dichtfunktion gewährleistet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung definiert
der einstückig
ausgeformte Funktionsträger
die Grenze zwischen Nassraum und Trockenraum der Tür. Sollte
der Funktionsträger
eine Öffnung
für eine
Kartentasche aufweisen, wird die Trennung im Nass- und Trockenraum
durch den Funktionsträger
erst nach Anbringung der Rückwand
einer Kartentasche, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen erreicht.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
sind der Dekorträger
sowie der als Dekorträger ausgebildete
untere Teil des Funktionsträgers
mit wenigstens einem Dekormaterial bedeckt.
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In
besonders bevorzugter Weise ist dieses Dekormaterial ein Leder oder
lederähnliches
Material. In ganz besonders bevorzugter Weise sind dabei zwischen
dem Dekorträger
und/oder dem unteren Teil des Funktionsträger einerseits sowie dem Dekormaterial
andererseits zumindest eine weitere Schicht aus Vlies und/oder Schaumstoff
und/oder einem Abstandsgewirke und/oder einer Folie angeordnet.
Anstelle des Dekormaterials kann der Funktionsträger z.B. mit einem Softlack
lackiert werden.
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Somit
wird auf besonders bevorzugte Weise eine Türinnenverkleidung bereitgestellt,
welche sämtlichen
Anforderungen an die Optik und Haptik der Türinnenverkleidungen genügen kann.
Dabei wird ebenso die Möglichkeit
bereitgestellt, eine unterschiedliche Optik und/oder Haptik in einzelnen
Bereichen der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung zu
verwirklichen. Ebenso können
abriebfestere und/oder schutzabweisende Materialien gerade in denjenigen
Teilen der Türinnenverkleidung
verwendet werden, die einem besonders hohen mechanischen Verschleiß unterliegen
oder eine hohe Verschmutzungshäufigkeit
aufweisen. Ebenso kann die Verwendung hochwertigerer Materialien
auf diejenigen Bereich der Türinnenverkleidung
beschränkt werden,
die regelmäßig im Blickfeld
des Fahrzeuginsassens sind.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
trägt der
Funktionsträger
die mit dem Türrohbau
zu verbindenden Stellglieder und Stellmechanismen für Betätigungselemente
und/oder Kabel- und Leitungsstränge
und/oder Lautsprecher und/oder Beleuchtungsmittel. In einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind diese Stellmechanismen
und Stellglieder der Türverriegelungsmechanismus
sowie die dazugehörigen
Betätigungselemente
und ein etwaig angeordneter Fensterhebemechanismus und/oder Außenspiegel-Verstellmechanismus,
sofern dieser vorgesehen ist, und/oder ein Sitz-Verstellmechanismus
mit den hierzu in der Türinnenverkleidung
angeordneten Anwahl- und Steuerungselementen sowie die für die ansteuerbaren Funktionen
vorgesehenen Funktionstasten.
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Hierdurch
wird eine Türinnenverkleidung
zur Verfügung
gestellt, die in besonders einfacher und kompakter Bauart sämtliche
gewünschten
Funktionselemente umfasst. Dabei kann in besonders vorteilhafter
Weise der Zusammenbau des gesamten Türsystems zunächst durch
ein Verbinden sämtlicher oben
genannter Funktionselemente mit dem Funktionsträger und ein sich daran anschließendes Abdecken
des Funktionsträgers
mittels eines oder mehrerer Dekorträger erfolgen. Hierdurch wird
sowohl beim Zusammenbau als auch bei etwaig erforderlichen Reparaturen
eine Türinnenverkleidung
zur Verfügung
gestellt, die dem Fachmann ein größtmögliches und leicht zugängliches
Arbeitsfeld zur Verfügung stellt.
In bevorzugter Weise kann auch das Vorsehen kleinerer abnehmbarer
Wartungsklappen im Dekorträger
entfallen, die beispielsweise zur Herstellung von Steckverbindungen
zwischen den Stellgliedern und den von den Bedienfeldern zu den
Stellgliedern geführte
Leitungen erforderlich sind.
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Der
Einbau eines Türsystems,
in dem die erfindungsgemäße Türinnenverkleidung
verwendet wird, kann dabei beispielsweise dadurch erfolgen, dass
der Türrohbau
zusammen mit dem daran angebrachten Funktionsträger mit der Automobilkarosserie
vollständig,
somit auch mit sämtlichen
elektrischen Verbindungen, realisiert wird und der den oberen Teil
des Funktionsträgers
abdeckende Dekorträger
in einem abschließenden
Arbeitsschritt an dem Türsystem
angebracht wird. Eine etwaig erforderliche Reparatur oder der Austausch
einzelner Komponenten erfolgt dabei ebenfalls durch eine Abnahme des
zuletzt angebrachten Dekorträgers,
eine sich daran anschließende
Reparaturmaßnahme
und ein abschließendes
Wiederaufbringen des Dekorträgers.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
weist der untere Teil des Funktionsträgers eine Ausnehmung auf, die
mit einer Rückwand
einer Kartentasche oder eines mit einer Verschlussklappe versehenen
Aufbewahrungsfachs versehen werden kann. Somit wird auf einfache
Weise eine Struktur zur Verfügung
gestellt, die eine maximale Materialeinsparung in diesem Bereich
bei gleichbleibend hoher Variantenvielfalt der Türinnenverkleidung bereitstellt.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
ist zwischen dem Funktionsträger
und dem Türrohbau
vorzugsweise am gesamten Umfang des Funktionsträgers eine Dichtung angebracht,
die vorzugsweise die Dichtfunktion zwischen Nass- und Trockenraum
der Türinnenverkleidung
gewährleistet.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird
diese Dichtung direkt an den aus einer ersten Komponente spritzgegossenen
Funktionsträger
als zweite Komponente angespritzt (2 K-Technik). Die Dichtung weist
eine Dichtlippe mit vorzugsweise zwei in einem Winkel von kleiner
als 180° zueinander
angeordneten Dichtungsschenkeln auf. Diese Dichtungsschenkel weisen
in bevorzugter Weise auf den Türrohbau
hin und liegen beim Zusammenbau des erfindungsgemäßen Türsystems
zumindest über
eine Teillänge
am Blech des Türrohbaus an.
Dabei ist in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der der Außenkante des
Türrohbaus
zugewandte Dichtungsschenkel länger
ausgestaltet als der der Außenkante
abgewandte Dichtungsschenkel der Dichtung, wobei in überaus bevorzugter
Weise dieser längere
Dichtungsschenkel eine solche Länge
aufweist, dass er bei Befestigung des Funktionsträgers an
dem Türrohbau
zumindest bis zur Abschlusskante des Funktionsträgers selbst reicht.
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Hierbei
wird dem Umstand Rechnung getragen, dass zwischen dem Türrohbau
und dem Funktionsträger
bewusst ein Spalt belassen wird, um Bauteiltoleranzen, mit denen
die einzelnen Bauteile bei der Fertigung behaftet sind, ausgleichen
zu können. Dabei
wird vermieden, dass bei einem direkten Aufeinanderliegen der Bauteile
ohne Toleranzen dies zum Auftreten von Spannungen und eventuell
zu Bauteilverbiegungen führen
würde.
Des Weiteren würde
dies im ungünstigsten
Fall zu unerwünschten Knarzgeräuschen zwischen
den Bauteilen bei durch das Fahren auf die Karosserie übertragenen
Schwingungen führen.
Um aber das Durchtreten von Zugluft, Nässe oder Licht zu verhindern,
wird regelmäßig zwischen
dem Funktionsträger
und dem Türrohbau
eine Dichtung vorgesehen. Erfindungsgemäß wird dabei ein Zwei-Komponenten-Verfahren
angewendet, bei dem der Funktionsträger aus einer ersten Komponente
und die Dichtung aus einer zweiten, hier biegsamer ausgestalteten
Komponente hergestellt werden. Durch die vergleichsweise biegsamere
Gestaltung der Dichtung wird dabei erreicht, dass beim Zusammenbau
des Funktionsträgers
mit dem Türrohbau
die auf den Türrohbau
hin gerichteten Schenkel sich zumindest teilweise verbiegen und
somit zumindest über
eine Teillänge
der Schenkel flächig
an dem Türrohbau
anliegen zu können.
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Durch
das Bereitstellen eines verlängerten Dichtungsschenkels,
der sich bis in den Randbereich (bündiger Abschluss) oder sogar
bis in den Sichtbereich über
die Abschlusskante des Funktionsträgers hinweg erstreckt, kann
erreicht werden, dass sämtliche
Dichtungselemente in einem Prozessschritt hergestellt werden können und
separate Befestigungsschritte, beispielsweise das Aufkleben einer
separaten Dichtung, sowie Befestigungsmittel entfallen.
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Durch
eine geeignete Materialauswahl der zwei verwendeten Komponenten
kann zudem das Auftreten von Knarzgeräuschen vermieden werden. Darüber hinaus
wird in besonders bevorzugter Weise dann, wenn der Dichtungsschenkel
bis in den sichtbaren Bereich hinein reicht, dieser farblich sowie
geometrisch an die ihn umgebenden Bauteile angepasst. Sollte jedoch
in einer alternativen und ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der Dichtungsschenkel nicht sichtbar sein, wird dieser
im Randbereich des Funktionsträgers
enden und farblich möglichst
unauffällig
gestaltet sein.
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In
sämtlichen
der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Dichtung wird
jedoch gewährleistet,
dass Bauteiltoleranzen auf besonders einfache Weise und besonders
wirksam ausgeglichen werden und gleichzeitig die erfindungsgemäße Türinnenverkleidung
sämtlichen
an die Dichtigkeit der Verkleidung gegenüber Zugluft, Feuchtigkeitseintritt
sowie Durchtritt von Licht gestellten Anforderungen genügt.
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Es
ist jedoch anzumerken, dass die oben beschriebene Dichtung auch
im konventionellen Türaufbau
und bei konventionellen, aus dem Stand der Technik bekannten Türinnenverkleidungen
verwendet werden kann und sämtliche
oben angegebenen Vorteile dieses Dichtungselements auch in diesen
Fällen
ohne besondere Modifikationen erreicht werden können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
weist der Dekorträger
insbesondere eine höhenverstellbare
Armstütze
auf. In besonders bevorzugter Weise ist diese Armstütze zudem
elektrisch höhenverstellbar ausgestaltet.
Hierdurch wird eine Türinnenverkleidung
zur Verfügung
gestellt, die den Sitzkomfort von Fahrzeuginsassen auch unterschiedlicher
Größe optimal
unterstützt.
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In
einer noch weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
besteht der Funktionsträger
aus einem Kunststoff, insbesondere einem geschäumten Kunststoff, der in besonders
bevorzugter Weise wenigstens eine massive Grenzschicht aufweist.
Dieser Funktionsträger
wird auf ganz besonders bevorzugte Weise im Spritzschäumverfahren
herstellt. Hierdurch wird ein Funktionsträger erhalten, der mit besonders
einfachen und leicht beherrschbaren Mitteln herstellbar ist, wobei
nahezu jede gewünschte
Form erzielbar ist und über
das gesamte Bauteil die gewünschte
Dichtfunktion gegenüber
Außenfeuchtigkeit
bei gleichzeitig optimalen Gewichtseinsparungen und Schallisolierungseigenschaften
erreicht wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
erfolgt die Verbindung des Funktionsträgers mit dem Türrohbau
mittels Clips-Schnellverbindern und/oder
Schrauben. Bevorzugt werden derartige Verbindungselemente ebenso
für die
Verbindung des Dekorträgers
mit dem Funktionsträger
eingesetzt. Hierdurch wird eine besonders einfache und im Bedarfsfall
störungsfrei
wieder lösbare
Verbindung der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
mit dem Türrohbau
zur Verfügung gestellt.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird anschließend
anhand von 1–3b detailliert
beschrieben, wobei die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
lediglich bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen, die nicht
geeignet sind, den Schutzbereich der Erfindung, der in den anliegenden
Ansprüchen
angegeben ist, zu beschränken.
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In
den Figuren sind:
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1 eine
getrennte Darstellung der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung,
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2 eine
Abfolge von Darstellungen, die den Zusammenbau der erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung
an einem Türrohbau
zeigen,
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3a eine
vergrößerte Querschnittsansicht des
Dichtungsbereichs zwischen Funktionsträger und Türrohbau in einem ersten, nicht
angedrückten Zustand,
und
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3b ein
vergrößerter Querschnitt
des Dichtungsbereichs zwischen Funktionsträger und Türrohbau in einem zweiten, angedrückten Befestigungszustand.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Türinnenverkleidung 1,
bestehend aus Funktionsträger 2 und
einem darauf angeordneten Dekorträger 3 sowie einem
optional verwendbaren Türzuziehgriff 29,
dargestellt.
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In 1 sind
die Einzelkomponenten für
die im Zusammenbau nicht gezeigte Türinnenverkleidung einzeln dargestellt,
wobei der links gezeigte Funktionsträger 2 einen oberen
Teil 2a und einen unteren Teil 2b aufweist. Im
oberen Teil 2a des Funktionsträgers 2 sind eine Vielzahl
von Funktionselementen angeordnet, beispielsweise ein Bowdenzug 6 und
Funktionselemente zur Türverriegelung,
für den
Fensterhebemechanismus und dergleichen. Um den Umfang des oberen
Teils 2a sowie an der Unterkante des Funktionsträgers 2 sind
eine Vielzahl von Mitteln 7 zur Aufnahme von Elementen
zur Befestigung des Funktionsträgers 2 angeordnet,
die beispielsweise zur Aufnahme von (nicht gezeigten) Clipsverbindern
oder Schrauben dienen können.
Des Weiteren umfasst der Funktionsträger 2 einen unteren
Teil 2b, der so ausgestaltet ist, dass er im Vergleich
zum oberen Teil 2a voluminöser ist. Der untere Teil 2b dient
dabei als Dekorträger
und weist große Flächenbereiche
zur Aufbringung eines (nicht gezeigten) Dekormaterials auf. Darüber hinaus
ist in dem unteren Teil 2b eine Ausnehmung 11 eingebracht,
die entweder eine Kartentasche bildet oder zusammen mit einer verschließbaren Klappe
ein anders geartetes Aufnahmefach umgibt. Die Rückwand der Kartentasche bzw.
des Aufnahmefachs ist nicht dargestellt. An seinem umfänglichen
Bereich weist der Funktionsträger 2 zusätzlich einen
Randbereich 15 auf, der so ausgestaltet ist, dass er flächig an
den dafür
vorgesehenen Anlageflächen
des (nicht gezeigten) Türrohbaus
anliegen kann. Schließlich
weist der Funktionsträger 2 an
seinem rechten Rand ein aus dem Funktionsträger 2 heraustretendes
Kabel 19 auf, welches in einer Steckerleiste 20 endet, über die die
elektrische Verbindung sämtlicher
Funktionselemente sowohl mit einer Energiequelle als auch mit den
außerhalb
der Tür
angeordneten Stellgliedern erfolgen kann.
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Der
in 1 rechts dargestellte Dekorträger 3 dient zum Aufsetzen
auf den oberen Teil 2a des Funktionsträgers 2 und weist an
seiner Unterseite eine Mittelblende 5, die zum einen ein
Tastenfeld 21 für
die Bedienung und Betätigung
einer Vielzahl von Stellgliedern als auch eine Lautsprecherabdeckung 22 trägt. Die
Mittelblende 5 weist dabei einen Übergang des Dekorträgers 3 vom
direkt unterhalb des (nicht gezeigten) Fensters angeordneten Brüstungsbereich 23 zum
voluminöser
ausgestalteten unteren Teil 2b des Funktionsträgers 2 auf.
Die ebenfalls dargestellten Schrauben 18 dienen zur Einführung in
die Mittel 7 zur Aufnahme von Befestigungselementen, wobei
durch Vorsehen von Schrauben 18 eine reversible und zerstörungsfreie
Verbindung von Dekorträger 3 und
Funktionsträger 2 gewährleistet
ist. Im oberen Teil des Dekorträgers 3 ist
zudem ein Türzuziehgriff 29 angeordnet,
der direkt unterhalb des Brüstungsbereichs 23 so
angebracht wird, dass die in die Mittel 7 eingeführten Schrauben 18 vom
Fahrzeuginsassen nicht sichtbar sind. Dieser Teil des Dekorträgers 3 ist
an einer rechten Seite mit einer Vertiefung 24 versehen,
die die Handführung
eines Türzuziehgriffs
bildet.
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In 2 ist
in nacheinander dargestellten Illustrationen von links nach rechts
die Anbringung einer erfindungsgemäßen Türinnenverkleidung 1 an
einem Türrohbau 4 dargestellt.
In einem ersten Arbeitsschritt wird eine Fensterrahmenverkleidung 25 an dem
Türrohbau 4 befestigt,
die in dem rechten unteren Zwickel des Fensterrahmens eine Tragestruktur 26 aufweist,
an der der in der Figur nicht dargestellte Außenspiegel der Tür befestigt
werden kann. In einem zweiten, in der nächsten Teilfigur dargestellten Arbeitsschritt
wird der Funktionsträger 2 gemäß der Darstellung
aus 1 ebenfalls mit dem Türrohbau über die Vielzahl von dargestellten
Clipsverbindern 17 verbunden. Die Umrandung 15 des
Funktionsträgers 2 liegt
dabei flächig
an den korrespondierenden Teilen des Türrohbaus 4 an. In
dem in der nächsten Teildarstellung
gezeigten Arbeitsschritt wurde der Dekorträger 3 auf den Funktionsträger 2 aufgesetzt und
mit diesem verschraubt. Der Brüstungsabschnitt 23 des
Dekorträgers 3 liegt
dabei direkt unterhalb der zum Fenster 27 hinweisenden
Abschlusskante der Türinnenverkleidung
an. Der die Vertiefung 24 aufweisende Teil 29 des
Dekorträgers 3 wird
direkt unterhalb des Brüstungsbereichs 23 mit
dem Dekorträger 3 und
dem Funktionsträger 2 verbunden.
Deutlich erkennbar ist, dass der untere Teil 2b des erfindungsgemäßen Funktionsträgers einen
unteren Teil des Dekorträgers 3 ausbildet,
wobei in einem abschließenden
Arbeitsschritt einzelne Teile des Dekorträgers 3 und des unteren
Teils 2b des Funktionsträgers 2 oder die Türinnenverkleidung 1 in
ihrer Gesamtheit mit einem geeigneten (nicht gezeigten) Dekormaterial
bezogen werden kann. Ein Zugang zu den in der zweiten Teilfigur
dargestellten und mit dem Funktionsträger 2 verbundenen
Stellgliedern und Stellmechanismen erfolgt dabei durch Abnehmen
einzelner oder sämtlicher
Teile des Dekorträgers 3 vom
Funktionsträger 2,
wodurch ein ungehinderter und vollumfänglicher Zugang zu allen mit
dem oberen Teil 2a des Funktionsträgers 2 verbundenen
Funktionselementen gewährleistet
ist. Hierdurch wird das Vorsehen einer zusätzlichen Wartungsklappe, beispielsweise zur
elektrischen Verbindung der einzelnen Funktionselemente mit einem
Steuerungselement, nicht erforderlich.
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3a zeigt
eine vergrößerte Querschnittsansicht
des Verbindungsbereichs zwischen Funktionsträger 2 und Türrohbau 4,
wobei in einer geeigneten Aufnahme 28 in dem Randbereich
des Funktionsträgers 2 eine
Dichtung 14 eingesetzt ist. Die Dichtung 14 besteht
dabei aus einem um den Funktionsträger 2 umlaufenden
Hauptkorpus 14d und zwei in einem Winkel von etwa 90° zueinander
angeordneten, auf den Türrohbau 4 hin
ausgerichteten Dichtungsschenkeln 14b, 14c. Zur
Verdeutlichung der Längenverhältnisse
zwischen den einzelnen Schenkeln 14b, 14c der
Dichtung 14 wird der längere,
zur Außenkante
des Funktionsträgers 2 hin
gewandte Dichtungsschenkel 14c, über den Türrohbau 4 hinausreichend
dargestellt. Dem Fachmann ist jedoch ersichtlich, dass dieser Dichtungsschenkel 14c im Falle
des Anbringens des Funktionsträgers 2 gebogen
zumindest über
eine Teillänge
an der vom Türrohbau 4 dem
Funktionsträger 2 hin
gewandten Oberfläche
anliegt.
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In 3b wird
der Zustand dargestellt, in dem ein anderer Teilbereich des Funktionsträgers 2 mit
dem Türrohbau 4 so
verbunden ist, dass Teilbereiche des Funktionsträgers an der im Funktionsträger 2 zugewandten
Oberfläche
des Türrohbaus 4 anliegen.
In diesem Fall sind die Dichtungsschenkel 14b, 14c der
Dichtung 14 so deformiert, dass die einzelnen Schenkel 14b, 14c zumindest über eine Teillänge an dem
Türrohbau 4 anliegen.
In der dargestellten Ausführungsform
ist der längere
Dichtungsschenkel 14c so ausgestaltet, dass er im zusammengebauten
Zustand von Funktionsträger 2 und
Türrohbau 4 über die
Abschlusskante des Funktionsträgers 2 hinaus
und in den sichtbaren Bereich des Türsystems hineinreicht.