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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine mit sturzkompensierten
Werkzeugschlitten, insbesondere auf ein Bearbeitungszentrum mit
mindestens einem in vertikale Richtung verfahrbaren Werkzeugschlitten.
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Stand
der Technik
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Aus
der Firmenbroschüre
UNION, Horizontal- Bohr- und Fräsmaschine
und Bearbeitungszentrum der Baugröße 100/110 in Tischausführung der UNION
Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz, Clemens-Winkler-Straße 5, D-09116
Chemnitz, Prospektcodierung T-TC
10-11-9d, geht ein Spindelstock mit der Hauptlagerung der Werkzeugspindel
hervor. Gemäß dieser
Lösung
ist auf der Spindel, die am Frontende eine Werkzeugaufnahme aufweist,
eine Hülse
gelagert. Die Hülse
ist in einem Mantel mittels Wälzlagern
angeordnet, wobei der die Spindel und die Hülse aufnehmende Mantel über einen
Riemenantrieb angetrieben wird. Dazu ist ein Axialabschnitt des
Mantels als Riemenscheibe ausgelegt, um den drei Riemen umlaufen.
Die Riemen werden durch einen oberhalb der Bohrspindel in einem
oberhalb des Spindelschlittens angeordneten Gehäuseteil aufgenommenen Antrieb
angetrieben. Die Anordnung dieses Antriebs beansprucht erheblichen
Bauraum und ist in Bezug auf die Rotationsgenauigkeit und die Außenrundheit
des Mantels der Werkzeugspindel nicht vollkommen spielfrei.
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Aus
DE 28 45 968 A1 beziehungsweise
DD 201 818 geht eine Anordnung
von Funktionselementen einer Arbeitsspindel, insbesondere für eine Koordinatenbohrmaschine,
hervor. Diese Lösung
offenbart eine Arbeitsspindel, die insbesondere bei Koordinatenbohrmaschinen
eingesetzt wird, die zur Realisierung hochgenauer rotatorischer
und translatorischer Bewegungen in mindestens zwei im Gehäuse angeordneten
hydrostatischen Mehrtaschenlagern oder in anderer Weise ausgebildeten
Lagern drehbar und axial verschiebbar gelagert und geführt ist.
Zur Übertragung
der Rotations- und Translationsbewegung auf eine hohle Arbeitsspindel
werden Funktionselemente eingesetzt. Diese umfassen eine Hohlwelle,
eine Gewindehohlspindel sowie eine unverschiebbare Stange, die in
die hohle Arbeitsspindel hineinragend angeordnet sind. Die Übertragung
der Rotationsbewegung durch die teleskopartig in die hohle Arbeitsspindel
hineinragende Hohlwelle erfolgt über
Formschluss auf die hohle Arbeitsspindel. Die mit dem Hauptantrieb
in Verbindung stehende Hohlwelle ist drehbar, jedoch axial unverschiebbar
im Gehäuse
gelagert. Die Übertragung
der Translationsbewegung erfolgt durch die teleskopartig in die
Hohlwelle hineinragende Gewindehohlspindel auf die hohle Arbeitsspindel.
Das spindelkopfseitige Ende der Gewindehohlspindel ist über eine
Axiallagerung drehbar, jedoch axial unverschiebbar mit der hohlen
Arbeitsspindel verbunden. Der antriebsseitige Teil der Gewindehohlspindel
greift in eine mit einem Nebenantrieb in Verbindung stehende, im
Gehäuse
drehbare, jedoch axial unverschiebbar gelagerte Mutter ein. Die
Gewindehohlspindel selbst ist durch die wiederum teleskopartig in
diese hineinragende, mit dem Gehäuse
drehfest und unverschiebbar verbundene Stange über Formschluss gegen Verdrehung
gesichert und axial verschiebbar geführt.
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Gemäß der aus
DE 28 45 968 A1 bekannten Lösung wird
das Drehmoment des Hauptantriebes durch eine Hohlwelle übertragen,
während
die Vorschubkraft des Nebenantriebes über eine Gewindehohlspindel übertragen
wird.
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Bei
Bearbeitungszentren, die zur spanabhebenden Bearbeitung von Großteilen
eingesetzt werden, besteht in der Regel die Anforderung, dass die Werkzeugspindel,
an der das Werkzeug aufgenommen ist, relativ zum aufgespannten Werkstück zu verfahren
ist. Dazu weisen Bearbeitungszentren in der Regel mindestens einen
vertikal verfahrbaren Schlitten sowie mindestens einen in horizontale
Richtung verfahrbaren Werkzeugschlitten auf. An den genannten Schlitten
kann entweder unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines weiteren
Schlittens die Werkzeugspindel aufgenommen sein, die in der Regel
aus dem ihr zugeordneten Spindelschlitten in axiale Richtung ausgefahren
werden kann, um den Bearbeitungsweg des Werkzeugs dem Werkstück anzupassen.
Das Werkstück
wird bevorzugt in einer Aufspannung gehalten, in der das spanabhebend
zu bearbeitende Werkstück
fertig bearbeitet wird.
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Die
Fertigbearbeitung kann nun einerseits dadurch realisiert werden,
dass die aus einem Spindelschlitten ausfahrbare Werkzeugspindel
das Werkzeug unmittelbar aufnimmt, oder dass an dem in horizontale
Richtung verfahrbaren Spindelschlitten ein Aggregat aufgenommen
ist. Mittels des Aggregates können
die Funktionalität
der Werkzeugspindel und insbesondere die Anzahl der Bearbeitungsebenen sowie
die einstellbaren und mit dem Werkzeug anfahrbaren Bearbeitungswinkel
erweitert werden. Die durch Aufspannen mindestens eines Aggregates
erzielbare Funktionserweiterung der Werkzeugspindel ist insbesondere
dann wünschenswert,
wenn Werkstücke
mit komplexerer Geometrie in einem Arbeitsgang, d. h. in einer Aufspannung
des spanabhebend zu bearbeitenden Werkstücks, erforderlich sind.
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Aufgrund
der bei der spanabhebenden Bearbeitung auftretenden hohen Bearbeitungskräfte zwischen
Werkstück
und Werkzeug und aufgrund des Gewichtes verformt sich der Spindelschlitten
und die aus diesem entlang eines definierten Verfahrweges in Horizontalrichtung
z. B. ausfahrbare Werkzeugspindel. Wird am Spindelschlitten ein
Aggregat aufgespannt, in welches das spanabhebende Werkzeug eingespannt
wird, so fällt
die Verformung des Spindelschlittens noch stärker aus, nicht zuletzt aufgrund des
auf die Werkzeugspindel und das gegebenenfalls an dieser aufgenommene
Aggregat wirkende Biegemoment. Der Durchhang der Werkzeugspindel und
des Spindelschlittens beeinträchtigt
die durch das Bearbeitungszentrum erreichbare Bearbeitungsgenauigkeit
erheblich. Um diesem Problem abzuhelfen, wurde in der Vergangenheit
versucht, die Führung
eines in vertikale Richtung verfahrbaren Schlittens, an dem der
die Werkzeugspindel aufnehmende Spindelschlitten aufgenommen ist,
in der entsprechenden Position an der Führung des Vertikalschlittens
zu verspannen. Mittels der Verspannung lässt sich jedoch nur ein Teil
der Durchbiegung der Werkzeugspindel beziehungsweise des Spindelschlittens kompensieren.
Ein sich bei Aufnahme eines Aggregates an der Stirnseite des Spindelschlittens
einstellender Durchhang aufgrund des hohen Gewichtes des Aggregates
lässt sich
durch die Verformung beziehungsweise Verspannung der Führung des
Vertikalschlittens an der Vertikalführung nicht erreichen.
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Darstellung
der Erfindung
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Angesichts
des obenstehend skizzierten technischen Problems liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, an einem Bearbeitungszentrum eine
Durchhangkompensation bereitzustellen, durch welche mindestens ein
verfahrbarer Werkzeugschlitten mit daran aufgenommenem Spindelschlitten
in einer Arbeitsposition so arretiert werden kann, dass ein sich
an Spindelschlitten, Werkzeugspindel und gegebenenfalls an diesem
aufgenommenen Aggregat einstellender Durchhang kompensiert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung können die
Spaltweiten an mindestens einem hydrostatischen Lager des verfahrbaren
Werkzeugschlittens gegenläufig
zueinander verändert werden.
Dazu ist im Werkzeugschlitten, der z. B. in Vertikalrichtung verfahrbar
ist, parallel zu dessen Vertikalführung ein erstes hydrostatisches
Lager sowie ein zweites hydrostatisches Lager ausgebildet. Die jeweils
diagonal gegenüberliegenden
Taschen dieser hydrostatischen Lager werden gleich beaufschlagt.
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Den
Taschen der hydrostatischen Lager können jeweils Hydraulikpumpen
zugeordnet sein, wobei z. B. jeweils ein Paar von Hydraulikpumpen über einen
Antrieb beaufschlagt ist. So treibt z. B. ein erster Antrieb zwei
Hydraulikpumpen gemeinsam an, von denen eine eine Tasche des oberen
hydrostatischen Lagers und die andere eine Tasche des untenliegenden
zweiten Hydrostatiklagers beaufschlagt. Ferner kann ein weiterer
Antrieb vorgesehen sein, über
welchen zwei weitere Hydraulikpumpen angetrieben werden. Diese Hydraulikpumpen
beaufschlagen die jeweils anderen, einander diagonal gegenüberliegenden
Taschen des oberen beziehungsweise des unteren Hydrostatiklagers.
Den einzelnen Taschen kann auch jeweils nur diese beaufschlagende,
eigene Hydraulikpumpe zugeordnet sein.
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Die
hydraulische Verschaltung kann so gewählt werden, dass die beiden
z. B. über
den ersten Antrieb angetriebenen Hydraulikpumpen in Bezug auf den
am Werkzeugschlitten angeordneten Spindelschlitten eine außenliegende
Tasche des oberen Hydrostatiklagers und eine innenliegende Tasche des
unteren Hydrostatiklagers beaufschlagen. Die z. B. mittels des weiteren
Antriebes angetriebenen beiden Hydraulikpumpen sind dagegen hydraulisch
so verschaltet, dass eine der über
den zweiten Antrieb angetriebenen Hydraulikpumpen die äußere Tasche des
unteren Hydrostatiklagers und die andere Hydraulikpumpe die innere
Tasche des oberen Hydrostatiklagers beaufschlagt. Durch diese Lösung kann der
Werkzeugschlitten bei entsprechender Beaufschlagung der Hydraulikpumpen
relativ zu einer sich in vertikale Richtung erstreckenden Führung verschoben
werden.
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Die
erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung
zur Durchhangkompensation der relativ steif ausgelegten Komponenten
Spindelschlitten und Werkzeugspindel aufgrund der wirkenden Gewichtskräfte kann
abhängig
von deren Ausfahrweg aus dem in vertikaler Richtung verfahrbaren
Werkzeugschlitten erfolgen. Je nachdem, ob an der Stirnseite des Spindelschlittens
ein Aggregat aufgenommen ist oder nicht, kann eine dementsprechende Beaufschlagung
der Hydraulikpumpen innerhalb des in vertikaler Richtung verfahrbaren
Werkzeugschlittens erfolgen, so dass dieser im Uhrzeigersinn oder
entgegen des Uhrzeigersinns in Bezug auf eine vertikale Führung verschwenkbar
ist. Daneben ist es ohne Weiteres auch möglich, jeder druckmittelbevorratenden
Tasche eine eigene Hydraulikpumpe zuzuordnen und diese derart anzusteuern,
dass die jeweils diagonal gegenüberliegenden
Taschen gleichsinnig druckbeaufschlagt oder druckentlastet werden
können.
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Zeichnung
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht des in vertikale Richtung verfahrbaren Schlittens
mit ausfahrbarem Spindelschlitten und aus diesem ausfahrbarer Werkzeugspindel,
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2 eine
erste Ausführungsvariante
einer Durchhangkompensation an einem in vertikale Richtung verfahrbaren
Werkzeugschlitten mit Hydraulikschema und
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3 die
Darstellung des Durchhangs eines Werkzeugschlittens mit an diesem
aufgenommenen Aggregat.
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Ausführungsvarianten
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1 zeigt
die Seitenansicht eines z. B. in vertikaler Richtung verfahrbaren
Werkzeugschlittens mit darin gelagertem Spindelschlitten und in
diesem verfahrbar aufgenommener Werkzeugspindel.
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Ein
Werkzeugschlitten 10 ist entlang einer Vertikalführung 12 auf
und ab bewegbar. Im Werkzeugschlitten 10 ist ein Spindelschlitten 16 verfahrbar aufgenommen.
Während
der Werkzeugschlitten 10 in vertikale Verfahrrichtung 14 verfahrbar
ist, fährt
der Spindelschlitten 16 senkrecht dazu aus dem Werkzeugschlitten 10 aus,
angedeutet durch die sich in die Zeichenebene erstreckende Horizontalbewegung 26. Im
Spindelschlitten 16 ist eine Werkzeugspindel 18 aufgenommen,
die ebenfalls eine sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckende
Horizontalbewegung 28 ausführt. An einer Stirnseite des
Spindelschlittens 16 ist eine Stirnplatte 24 befestigt,
welche mehrere Aufnahmen 20 umfasst, an denen ein Aggregat
zur Funktionserweiterung des Spindelschlittens 16 anschließbar ist. Über das
in 1 nicht dargestellte Aggregat kann die Anzahl
der Bearbeitungsebenen und der Bearbeitungswinkel eines am Aggregat
aufgenommenen spanabhebenden Werkzeugs erweitert werden. Die Werkzeugspindel 18 umfasst
an ihrer Stirnseite eine Werkzeugaufnahme 22, in der sich auch
unmittelbar ein spanabhebendes Werkzeug in die Werkzeugspindel 18 einspannen
lässt.
Die Werkzeugaufnahme 22 wird in der Regel hydraulisch betätigt.
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2 zeigt
eine erste Ausführungsvariante einer
Vorrichtung zur Durchhangkompensation eines Werkzeugschlittens eines
Bearbeitungszentrums.
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Aus
der schematischen Darstellung gemäß 3 geht hervor,
dass der Werkzeugschlitten 10 an einer Vertikalführung 12, 40 in
vertikale Verfahrrichtung 14 verfahrbar ist. Am Werkzeugschlitten 10 befindet
sich seitlich ein in einer ausgefahrenen Position dargestellter
Spindelschlitten 16. Aus dem Spindelschlitten 16 wiederum
ist eine Werkzeugspindel 18 ausgefahren. Der maximale Ausfahrweg
des Spindelschlittens 16 aus dem Werkzeugschlitten 10 ist
durch Bezugszeichen 50 angedeutet, der maximale Ausfahrweg
der Werkzeugspindel 18 aus dem Spindelschlitten 16 durch
Bezugszeichen 51. Während
der Spindelschlitten 16 eine vertikale Ausfahrbewegung
je nach Ausführung
in der Größenordnung von
etwa 1500 mm ausführt,
lässt sich
die Werkzeugspindel 18 je nach Ausführung relativ zum Spindelschlitten 16 um
einen maximalen Ausfahrweg von 1000 mm, angedeutet durch das Bezugszeichen 51, in
horizontale Richtung verfahren. Demzufolge tritt ein addierter Ausfahrweg
von Spindelschlitten 16 und Werkzeugspindel 18 in
horizontale Richtung von z. B. maximal 2500 mm auf.
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Aufgrund
der Ausfahrbewegungen von Spindelschlitten 16 und Werkzeugspindel 18 in
horizontale Richtung, wie in 2 dargestellt,
weist die Kombination aus Spindelschlitten 16 und Werkzeugspindel 18 einen
Durchhang entsprechend einer Biegelinie 46 auf, die in
der Darstellung gemäß 2 zeichnerisch überzogen
dargestellt ist. In Bezug auf die angenommene – ideale – Symmetrielinie 42 nimmt die
Stirnseite der Werkzeugspindel 18, an der das spanabhebende
Werkzeug aufgenommen ist, eine maximale Auslenkung in Bezug auf
die Symmetrielinie 42 an, verursacht durch die Gewichtskräfte. Die Auslenkung
der Biegelinie 46 ist bei Aufnahme eines Aggregates 90 an
der Stirnseite des Spindelschlittens 16 noch ausgeprägter, wie
aus der Darstellung gemäß 3 hervorgeht,
bedingt durch das höhere Gewicht
des Aggregates 90.
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Zur
Kompensation des Durchhangs und damit der Auslenkung des an der
Stirnseite der Werkzeugspindel 18 beziehungsweise des am
Spindelschlitten 16 befestigten Aggregates ist der Werkzeugschlitten 10 mit
einer Durchhangkompensation versehen. Der Werkzeugschlitten 10 umfasst
ein erstes Hydrostatiklager 54 und ein zweites Hydrostatiklager 60.
Die Hydrostatiklager 54, 60 sind im Werkzeugschlitten 10 entsprechend
von dessen Bauhöhe in
Bezug auf die Vertikalführung 14 möglichst
weit in den Randbereich des Werkzeugschlittens 10 verlagert.
Das erste Hydrostatiklager 54 und das zweite Hydrostatiklager 60 sind
an den Enden eines im Werkzeugschlitten 10 ausgebildeten
Hohlraums 52 angeordnet. Das erste Hydrostatiklager 54 umfasst eine
erste Druckmitteltasche 56 und eine zweite Druckmitteltasche 58,
während
das zweite Hydrostatiklager 60 eine dritte Druckmitteltasche 62 sowie eine
vierte Druckmitteltasche 64 aufweist. Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung
folgend, lässt sich
die Spaltweite, die sich in den Druckmitteltaschen 56, 58 des
ersten Hydrostatiklagers 54 zwischen dessen Taschen und
der Vertikalführung 12, 40 sowie
die Spaltweite, die sich zwischen den Druckmitteltaschen 62, 64 des
zweiten Hydrostatiklagers 60 einstellt, hydraulisch variieren,
derart, dass die jeweils diagonal einander gegenüberliegenden Taschen 48, 64 beziehungsweise 56, 62 gleich
beaufschlagt werden. So können
z. B. die erste Druckmitteltasche 56 des ersten Hydrostatiklagers 54 und gleichzeitig
die dritte Druckmitteltasche 62 des zweiten Hydrostatiklagers 60 druckbeaufschlagt
werden, während
die zweite Druckmitteltasche 58 des ersten Hydrostatiklagers 54 sowie
die vierte Druckmitteltasche 64 des zweiten Hydrostatiklagers 60 druckentlastet
werden. Eine Druckentlastung und eine Druckbeaufschlagung der einander
diagonal gegenüberliegenden
Taschen erfolgt jeweils gegensinnig, so dass durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Lösung der
Werkzeugschlitten 10 an seiner Vertikalführung 12,
um ein Beispiel zu nennen, jeweils im Uhrzeigersinn oder entgegen
des Uhrzeigersinns zur Kompensation des Durchhangs am werkzeugseitigen
Ende verschwenkt werden kann.
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Dazu
kann im Werkzeugschlitten 10 ist ein erster Antrieb 66 aufgenommen
sein, über
den eine erste Pumpe 68 und eine zweite Pumpe 70 angetrieben
werden. Die erste Pumpe 68 und die zweite Pumpe 70 befördern Druckmittel
zur ersten Druckmitteltasche 56 sowie zur dritten Druckmitteltasche 62. Dazu
steht die erste Pumpe 68 über eine Leitung 78 mit
der ersten Druckmitteltasche 56 des ersten Hydrostatiklagers 54 in
Verbindung, während
die zweite Pumpe 70 über
eine Leitung 80 mit der dritten Druckmitteltasche 62 des
zweiten Hydrostatiklagers 60 hydraulisch in Verbindung
steht. Darüber
hinaus umfasst der Werkzeugschlitten 10 einen weiteren,
zweiten Antrieb 72, über
den eine dritte Pumpe 74 und eine vierte Pumpe 76 angetrieben
werden. Die dritte Pumpe 74 steht über eine Leitung 82 mit
der zweiten Druckmitteltasche 58 des ersten Hydrostatiklagers 54 in
Verbindung, während
die vierte Pumpe 76 über eine
Leitung 84 mit der vierten Druckmitteltasche 64 des
zweiten Hydrostatiklagers 60 hydraulisch verbunden ist.
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Durch
die gewählten
Anschlüsse
zwischen den jeweiligen Pumpen 68, 70, 74 und 76 mit
den Druckmitteltaschen 56, 58, 62 und 64 kann
der Werkzeugschlitten 10 in Bezug auf die Vertikalführung 12, 40 im
Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden.
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Wird
der erste Antrieb 66 für
die erste Pumpe 68 und die zweite Pumpe 70 angesteuert,
so werden die beiden Pumpen 68, 70 aktiviert,
und in der Leitung 78 zur ersten Druckmitteltasche 56 beziehungsweise
in der Leitung 80 zur dritten Druckmitteltasche 62 baut
sich ein hydraulischer Druck auf. Der Druckaufbau in der ersten
Druckmitteltasche 56 beziehungsweise der dritten Druckmitteltasche 62 bewirkt, dass
sich die Spaltweite zwischen dem Umfang der Vertikalführung 12, 40 und
dem Taschengrund der ersten Druckmitteltasche 56 sowie
dem Umfang der Vertikalführung 12, 40 und
dem Taschengrund der dritten Druckmitteltasche 62 erhöht, wodurch
dem Werkzeugschlitten 10 eine Bewegung entgegen des Uhrzeigersinns
aufgeprägt
wird. Wird hingegen der zweite Antrieb 72 aktiviert, so
laufen die dritte Pumpe 74 sowie die vierte Pumpe 76 an.
Durch diese beiden Pumpen werden über die Leitungen 82 beziehungsweise 84 die
zweite Druckmitteltasche 58 sowie die vierte Druckmitteltasche 64 mit
erhöhtem
Hydraulikdruck beaufschlagt. In diesem Falle nimmt zwischen dem
Umfang der Vertikalführung 12, 40 und
dem Grund der zweiten Druckmitteltasche 58 sowie dem Taschengrund
der vierten Druckmitteltasche 64 der Abstand zu, so dass
der Werkzeugschlitten 10 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn
ausführt. Schwenkt
der Werkzeugschlitten 10 mit an diesem aufgenommenem Spindelschlitten 16 und
aus dieser entsprechend des maximalen Horizontalverfahrweges 51 ausgefahrener
Werkzeugspindel 18, so wird die Maximalauslenkung entsprechend
des dargestellten Verlaufes der Biegelinie 46 an der Stirnseite der
Werkzeugspindel 18 entsprechend verringert.
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Die
Beaufschlagung des ersten Antriebes 66 für die Pumpen 68 und 70 beziehungsweise
die des zweiten Antriebes 72 für die Pumpen 74 und 76 kann so
gesteuert sein, dass die beiden Antriebe 66, 72 abhängig vom
Verfahrweg 50 des Spindelschlittens 16 beziehungsweise
vom Verfahrweg 51 der Werkzeugspindel 18 aus dem
Spindelschlitten 16 angesteuert werden. Je weiter insbesondere
das an der Werkzeugspindel 18 aufgenommene Werkzeug aus dem
Spindelschlitten 16 ausfährt, eine desto stärkere Druckbeaufschlagung
kann z. B. an den im Werkzeugschlitten 10 im Uhrzeigersinn
bewegenden zweiten und vierten Druckmitteltaschen 58, 64 des ersten
Hydrostatiklagers 54 sowie des zweiten Hydrostatiklagers 60 vorgenommen
werden.
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Der
Darstellung gemäß 3 ist
die Darstellung des Durchhangs eines Werkzeugschlittens mit an diesem
aufgenommenen Aggregat zu entnehmen.
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Aus
der Darstellung gemäß 3 geht
hervor, dass am aus dem Werkzeugschlitten 10 ausgefahrenen
Spindelschlitten 16 an dessen Stirnseite 48 ein
Aggregat 90 aufgenommen ist. Das Aggregat 90, welches
an den Spindelschlitten 16 angeschlossen ist, weist eine
Werkzeugaufnahme auf, in die ein spanabhebendes Werkzeug zur Bearbeitung
eines Werkstückes
eingespannt wird. Mittels des Aggregates 90 lässt sich
die Funktionalität
des Spindelschlittens 16 hinsichtlich der zu bearbeitenden
Bearbeitungsebenen sowie hinsichtlich der Bearbeitungswinkel erheblich
erweitern. Aufgrund des Eigengewichtes des Aggregates 90 stellt
sich in der Darstellung der Anordnung gemäß 3 im Aggregat 90 ein
höherer
Durchhang ein, der durch das Eigengewicht des Aggregates 90 entsteht.
Dieser gemäß 3 übertrieben
dargestellte Durchhang kann durch den Einsatz der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Durchhangkompensation
entscheidend verringert werden. Wie in Zusammenhang mit 2 bereits
beschrieben wurde, werden auch in der in 4 schematisch
dargestellten Ausführung
des Werkzeugschlittens 10 die Druckmitteltaschen 56, 58 des
ersten Hydrostatiklagers 24 und die dritte Druckmitteltasche 62 sowie
die vierte Druckmitteltasche 64 des zweiten Hydrostatiklagers 60 diagonal
gegenüberliegend
zueinander gleich beaufschlagt. Je nach Auslegung der die Druckmitteltaschen 56, 58, 62, 64 beaufschlagenden
Hydraulikpumpen 68 und 70 kann die Spaltweite
der jeweils diagonal einander gegenüberliegenden Druckmitteltaschen 56, 62 beziehungsweise 58, 64 so
variiert werden, dass der Werkzeugschlitten 10 entweder
im Uhrzeigersinn oder entgegen des Uhrzeigersinns in Bezug auf die
Vertikalführung 12 verschwenkt
werden kann.
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Alternativ
zu der in 3 dargestellten Konfiguration,
bei der die Pumpen 68 und 70 über einen gemeinsamen ersten
Antrieb 66 angetrieben werden und die dritte Pumpe 74 sowie
die vierte Pumpe 76 über
den zweiten Antrieb 72 angetrieben werden, kann jede der
erwähnten
Pumpen 68, 70, 74 und 76 jeweils
ein separater Antrieb zugeordnet werden. Dies kann insbesondere
dann von Vorteil sein, wenn sich am werkzeugseitigen Ende des Spindelschlittens 16 durch
Aufnahme eines die Funktionalität
von Spindelschlitten 16 und Werkzeugspindel 18 erweiterndes
Aggregat 90 ein größerer Durchhang
einstellt, der zu kompensieren ist.
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- 10
- Werkzeugschlitten
- 12
- Vertikalführung
- 14
- vertikale
Verfahrrichtung
- 16
- Spindelschlitten
- 18
- Werkzeugspindel
- 20
- Aufnahme
für Aggregat
- 22
- Werkzeugaufnahme
- 24
- Stirnplatte
- 26
- Horizontalbewegung
Spindelschlitten
- 28
- Horizontalbewegung
Werkzeugspindel
- 42
- Symmetrielinie
- 44
- Führungsöffnung im
Werkzeugschlitten
- 46
- Biegelinie
- 48
- Stirnseite
Spindelschlitten
- 50
- maximaler
Verfahrweg Spindelschlitten
- 51
- maximaler
Verfahrweg Werkzeugspindel
- 52
- Hohlraum
Werkzeugschlitten
- 54
- erstes
Hydrostatiklager
- 56
- erste
Druckmitteltasche
- 58
- zweite
Druckmitteltasche
- 60
- zweites
Hydrostatiklager
- 62
- dritte
Druckmitteltasche
- 64
- vierte
Druckmitteltasche
- 66
- erster
Antrieb
- 68
- erste
Pumpe
- 70
- zweite
Pumpe
- 72
- zweiter
Antrieb
- 74
- dritte
Pumpe
- 76
- vierte
Pumpe
- 78
- Leitung
erste Pumpe erste Tasche
- 80
- Leitung
zweite Pumpe dritte Tasche
- 82
- Leitung
dritte Pumpe zweite Tasche
- 84
- Leitung
vierte Pumpe vierte Tasche
- 90
- Aggregat