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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum kaltaseptischen Abfüllen eines
flüssigen
Füllgutes
in Flaschen oder dergleichen Behälter
gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1 oder 3.
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Anlagen
zum kaltaseptischen Abfüllen
eines flüssigen
Füllgutes
in Flaschen oder dergleichen Behälter,
beispielsweise zum kaltaseptischen Abfüllen von hitzeempfindlichen
Getränken
(z. B. Fruchtsäften)
sind in unterschiedlichsten Ausführungen
bekannt. Die einzelnen, eine solche Anlage bildenden und in der
Fertigungs- oder Behandlungslinie aneinander anschließenden Maschinen,
wie z. B. Rinser, Sterilisator, Füllmaschine, Verschließer, sind
mit Einhausungen versehen, und zwar derart, dass sich innerhalb
der Anlage eine Förderstrecke
für die
Behälter
oder Flaschen in einem sterilen Raum ergibt, der durch diese Einhausung
gegenüber
angrenzenden nicht sterilen Räumen
oder Bereichen, beispielsweise der Umgebung insbesondere auch gegen
ein Eindringen von Keimen abgedichtet ist.
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U.
a. bei Verwendung von Maschinen umlaufender Bauart, wie sie für Rinser,
Sterilisatoren, Füllmaschinen
und/oder Schließmaschinen üblich ist, weist
eine solche Einhausung in der Regel mehrere Übergänge zwischen einem rotierenden
oder umlaufenden Teil der Einhausung und einem ortsfesten Teil dieser
Einhausung auf, sodass an diesen Bereichen spezielle Dichtungen
erforderlich sind.
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Bekannt
ist es (WO 2004/065283 A1), derartige Dichtungen als Labyrinth-
oder Siphon-Dichtungen
auszubilden. Jede Siphon-Dichtung besteht dabei im Wesentlichen
aus wenigstens einem die Dreh- oder Umlaufachse des umlaufenden
Teils der Einhausung kreisringförmig
umschließenden
rinnenartigen Kanal oder Ringkanal, in welchem ein kreisringförmiger Wandabschnitt
an einem am anderen Teil der Einhausung vorgesehenen Element der
Siphon-Dichtung hineinreicht. Zumindest während des Füllbetriebes ist der Ringkanal
mit einer Sperrflüssigkeit
soweit gefüllt,
dass auch der wenigstens eine ringförmige Wandabschnitt der Siphon-Dichtung
in die Sperrflüssigkeit
ausreichend tief eintaucht, sodass der zwischen den beiden Elementen
der jeweiligen Siphon-Dichtung verbleibende Spalt durch die Sperrflüssigkeit
dicht verschlossen ist. Die Sperrflüssigkeit enthält bevorzugt
ein sterilisierendes Medium und besteht beispielsweise aus destilliertem,
sterilem Wasser mit einem Anteil an Wasserstoffperoxyd H2O2. In der Regel
ist das den wenigstens einen Ringkanal bildende Element der Siphon-Dichtung
an dem nicht umlaufenden Teil und das den in den Ringkanal hineinreichenden
ringförmigen
Wandabschnitt aufweisende Element der Siphon-Dichtung an dem umlaufenden
Teil der Einhausung an dem betreffenden Übergang vorgesehen.
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Um
die angestrebte Dichtungs- und Sperrwirkung zu erreichen, ist es
erforderlich, dass der Spiegel der Sperrflüssigkeit in dem jeweiligen
Ringkanal ein vorgegebenes Niveau nicht unterschreitet. Bei der
bekannten Maschine ist hierfür
jeder Siphon-Dichtung
ein eigenständiger
Pufferbehälter
für die
Sperrflüssigkeit
zugeordnet, der über
eine Leitung mit dem Ringkanal der Siphon-Dichtung nach Art von
kommunizierenden Röhren
verbunden ist. Durch einen elektronischen Regelkreis mit einem Füllstandssensor
im Pufferbehälter
und einem Steuerventil in einer Versorgungsleitung wird der dortige Flüssigkeitsspiegel
der Sperrflüssigkeit
auf einem vorgegebenen Niveau gehalten, sodass auch der Flüssigkeitsspiegel
der Sperrflüssigkeit
in dem Ringkanal der zugehörigen
Siphon-Dichtung das vorgegebene Niveau aufweist.
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Konstruktionsbedingt
sind an einer Anlage zum kaltaseptischen Abfüllen derartige Siphon-Dichtungen
auf unterschiedlichem Niveau notwendig, sodass bei der bekannten
Anlage zumindest für
jedes Niveau ein eigenständiger
Pufferbehälter
mit Regelkreis und den zugehörigen
Komponenten (Sensoren, Steuerventilen usw.) notwendig ist, was einen
erheblichen konstruktiven Aufwand bedeutet.
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Bekannt
ist weiterhin eine Anlage zum aseptischen Abfüllen eines flüssigen Füllgutes
in Flaschen oder dergleichen Behälter
(
US 3,799,220 ) mit einem
die Behälter
beim Füllen
aufnehmenden und von einer Einhausung gebildeten sterilen Raum sowie
mit mehreren, jeweils einen Kanal zur Aufnahme einer Sperrflüssigkeit
aufweisenden Siphon-Dichtungen. Für die Sperrflüssigkeit
ist ein einziges Reservoir vorgesehen, aus dem die Sperrflüssigkeit über eine
für sämtliche
Siphon-Dichtungen gemeinsame Leitung auf ein Verteilerblech geleitet
wird, über
welches die Sperrflüssigkeit
den Kanälen
der einzelnen Siphon-Dichtungen zufließt. Der Auslauf der Kanäle ist jeweils
als ein das Niveau des Spiegels der Sperrflüssigkeit bestimmender Überlauf
ausgebildet. Bei einer Vielzahl von insbesondere auch räumlich voneinander
beabstandeten und/oder auf unterschiedlichem Niveau angeordneten
Siphon-Dichtungen
stellt diese bekannte Konstruktion keine brauchbare Lösung dar.
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Bekannt
ist weiterhin (
EP 1
369 379 A1 ) eine Anlage zum aseptischen Abfüllen eines
flüssigen Füllgutes
in Flaschen oder dergleichen Behälter,
die während
des Füllens
wiederum in einem von einer Einhausung gebildeten sterilen Raum
aufgenommen sind, dem sterile Luft unter Druck zugeführt wird.
An Übergängen zwischen
ortsfesten und sich bewegenden Teilen der Einhausung sind Labyrinth-Dichtungen
vorgesehen, die von der sterilen Luft von Innen nach Außen durchströmt werden.
Der von diesen Labyrinth-Dichtungen gebildete Strömungsweg
ist beispielsweise zusätzlich
durch eine äußere mechanische
Dichtung abgedichtet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Anlage zum kaltaseptischen Abfüllen eines
flüssigen
Füllgutes
in Flaschen oder dergleichen Behälter
aufzuzeigen, bei der trotz vereinfachter Konstruktion das Vorhandensein
der Dichtungs- oder Sperrflüssigkeit
in dem Ringkanal jeder Siphon-Dichtung mit dem erforderlichen Niveau
sichergestellt ist. Zur Lösung
dieser Aufgabe ist eine Anlage entsprechend dem Patentanspruch 1
oder 3 ausgebildet.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anlage
sind mehrere Siphon-Dichtungen, z.B.
auf unterschiedlichem Niveau jeweils an den Übergängen zwischen einem umlaufenden
oder rotierenden Teil der Einhausung und einem ortsfesten Teil der
Einhausung vorgesehen. Sämtliche
Siphon-Dichtungen bzw. deren Ringkanäle werden dann aus einem gemeinsamen
Vorrats- oder Versorgungsbehälter
oder Reservoir ständig
mit Sperrflüssigkeit
versorgt, und zwar beispielsweise über eine gemeinsame Pumpe und über den
einzelnen Siphon-Dichtungen individuell zugeordneten Mittel zum Einstellen
oder Regeln des Volumenstroms der der jeweiligen Siphon-Dichtung
zufließenden
Sperrflüssigkeit.
Da der wenigstens eine Auslass des jeweiligen Ringkanals als Überlauf
ausgeführt
ist, stellt sich ohne die Notwendigkeit eines elektronischen Regelkreises
in jedem Ringkanal selbstständig
das notwendige Niveau des Flüssigkeitsspiegels
der Sperrflüssigkeit
ein.
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Durch
die in der Zuführung
bzw. in den Versorgungsleitungen der Siphon-Dichtungen individuell vorgesehenen
Mittel zur Einstellung oder Regelung des Volumenstromes werden hydrostatische
Unterschiede, die sich durch das unterschiedliche Höhenniveau
der verschiedenen Siphon-Dichtungen ergeben, ausgeglichen. Bevorzugt
sind diese Mittel zum Einstellen und Regeln des Volumenstroms von
Einstellventilen gebildet, die beispielsweise bei Inbetriebnahme
der Anlage einmal eingestellt werden. Durch die Einstellung des
Volumenstromes der Sperrflüssigkeit
kann auch unterschiedlichen Verschmutzungsbedingungen an den einzelnen
Siphon-Dichtungen Rechnung getragen werden, d. h. der Volumenstrom
an solchen Siphon-Dichtungen, an denen die Sperrflüssigkeit
durch die Ausbildung und/oder Anordnung der betreffenden Dichtung und/oder
durch äußere Einflüsse einer
höheren
Verschmutzung oder Verkeimung unterliegt, wird höher eingestellt als an solchen
Siphon-Dichtungen, an denen der Grad der Verschmutzung geringer
ist.
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Um
eventuell auftretenden Fehler im Versorgungssystem zur Versorgung
der Siphon-Dichtungen mit
der Dichtungs- oder Sperrflüssigkeit
sofort zu erkennen und im Falle eines Fehlers entsprechende Maßnahmen,
beispielsweise die Absetzung einer Fehlermeldung und/oder die Unterbrechung
des Füllprozesses
zu veranlassen, ist in dem Sperrflüssigkeitsrücklauf jeder Siphon-Dichtung
ein Durchflussmesser angeordnet, der entweder den Volumenstrom der
zurückfließenden Sperrflüssigkeit
tatsächlich
ermittelt und mit dem Volumenstrom der der betreffenden Siphon-Dichtung
zugeflossenen Sperrflüssigkeit
vergleicht, sodass bei einem eine zulässige Toleranzgrenze übersteigenden
Unterschied die Fehlermeldung und/oder die Produktionsunterbrechung
veranlasst werden oder aber die Fehlermeldung und/oder die sofortige
Produktionsunterbrechung werden dann veranlasst, wenn von dem betreffenden
Durchflussmesser keine rückfließende Sperrflüssigkeit
festgestellt wird oder aber der von dem Durchflussmesser ermittelte
Volumenstrom unter einem vorgegebenen Schwellwert liegt.
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Eine
Niveauregelung des Flüssigkeitsspiegels
der Sperrflüssigkeit
in den Siphon-Dichtungen ist
bei der erfindungsgemäßen weder
vorgesehen noch erforderlich. Hierdurch ergibt sich eine wesentliche
Vereinfachung der Konstruktion und darüber hinaus eine wesentlich
verbesserte Betriebssicherheit, da das Niveau des Flüssigkeitsspiegels
regelnde elektronische Regelkreise vermieden sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist an wenigstens einem Übergang zwischen dem umlaufenden
oder rotierenden Teil der Einhausung und dem ortsfesten Teil der
Einhausung zusätzlich
wenigstens eine mechanische Dichtung vorgesehen, die dann aus einem
sich entlang der Siphon-Dichtung erstreckenden Dichtungselement
an einem der Einhausung besteht, welches mit einer Dichtungsfläche am anderen
Teil der Einhausung zusammenwirkt. Bevorzugt ist hierbei diese mechanische
Dichtung an der dem nicht sterilen Bereich zugewandten Seite der
Siphon-Dichtung vorgesehen, sodass die Siphon-Dichtung durch die
mechanische Dichtung gegenüber
dem nicht sterilen Bereich abgeschirmt ist. Hierdurch ergeben sich
mehrere weitere Vorteile. So ist durch diese mechanische Dichtung dann
der direkte Kontakt der Sperrflüssigkeit
mit dem nicht sterilen Bereich bzw. mit der dortigen Luft vermieden,
wodurch insbesondere die Verkeimung und/oder Verschmutzung der Sperrflüssigkeit
reduziert wird. Weiterhin wird auch ein Auftreten von Sperrflüssigkeit
und/oder des in dieser Flüssigkeit vorhandenen
Sterilisationsmediums in den nicht sterilen Bereich verhindert und
damit insbesondere auch Beeinträchtigungen,
beispielsweise Geruchsbelästigungen
für Personen,
beispielsweise Bedienungspersonal, welche sich in dem nicht sterilen
Bereich aufhalten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die wenigstens eine Siphon-Dichtung mit wenigstens einer Austrittsöffnung oder
-düse für ein Reinigungs-
oder Sterilisationsmedium versehen, sodass diese Dichtung bzw. deren
Ringkanal dann in einer CIP-Reinigung oder SIP-Sterilisation gereinigt und/oder
sterilisiert werden kann, was insbesondere bei einer Anlage mit
einer Vielzahl von an Einhausungsübergängen vorgesehenen Siphon-Dichtungen
von großem
Vorteil ist, insbesondere werden die Reinigung und Sterilisation
der Siphon-Dichtungen einer Anlage mit einer Vielzahl sol cher Dichtungen wesentlich
vereinfacht und können
mit geringem Zeitaufwand durchgeführt werden.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
sehr vereinfachter Blockdarstellung mehrere zu einer Anlage zusammengestellte
Einzelmaschinen für
eine kaltsterile oder kaltaseptische Abfüllung eines Füllgutes
in Flaschen;
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2 in
Teildarstellung einen der Behandlungs- bzw. Sterilisationsköpfe einer
Vorrichtung oder Einzelmaschine (Sterilisator) zum Sterilisieren
der Flaschen, zusammen mit einer einen sterilen Raum von einem nicht
sterilen Raum, z. B. der Umgebung trennenden Siphon- oder Labyrinth-Dichtung
an einem Einhausungsübergang;
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3 ein
Versorgungssystem zur Versorgung mehrerer Siphon- und Labyrinth-Dichtungen mit der
erforderlichen Dicht- oder Sperrflüssigkeit
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4 eine
Darstellung wie 2, jedoch in einer Ausführung für eine CIP-Reinigung
und/oder SiP-Sterilisation der Siphon- bzw. Labyrinth-Dichtung;
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Die
in der 1 allgemein mit 1 bezeichnete Gesamtanlage
dient zur kaltaseptischen Abfüllung eines
flüssigen
Füllgutes
in Flaschen 2, die in der Anlage 1 über einen
Transporteur 3 (Pfeil A) zugeführt und z. B. in der Anlage
zunächst
gereinigt und in einem Sterilisator 4 mit einem geeigneten
Behandlungsmedium, u. a. mit einem erhitzten oder verdampften Aerosol
bestehend aus Luft und Wasserperoxyd (H2O2) behandelt, anschließend in einer Füllmaschine 5 mit
dem Füllgut
gefüllt
und schließlich
in einem Verschließer 6 verschlossen
werden, sodass die gefüllten
und verschlossenen Flaschen 2 dann über den Transporteur 7 einer
weiteren Station, z. B. eine Etikettiermaschine zugeführt werden
können.
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Innerhalb
der Anlage 1 bewegen sich die Flaschen in einem keimfreien,
nach außen
steril abgedichteten Raum, der durch eine entsprechende Einhausung
gebildet ist. Da aber der Sterilisator 4 ebenso wie andere
Einzelmaschinen, z. B. die Füllmaschine 5 und
die Verschließmaschine 6 sowie
eventuell ein nicht dargestellter Rinser als Maschinen umlaufender
Bauart ausgebildet sind, ergeben sich im Bereich der Einhausung
bzw. an der Trennung zwischen dem sterilen Raum und dem nicht sterilen Raum
auch Einhausungsübergänge zwischen
jeweils einem rotierenden oder umlaufenden Element und einem ortsfesten,
d. h. nicht umlaufenden Element. Ein derartiger Übergang ist in der 2 beispielhaft
dargestellt und mit dem Pfeil 8 bezeichnet. Um solche Übergänge abzudichten,
sind dort Siphon- oder Labyrinth-Dichtungen vorgesehen. Eine derartige
Dichtung ist in der 2 beispielhaft dargestellt und
allgemein mit 9 bezeichnet.
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Im
Detail zeigt die 2 einen Behandlungskopf 10 des
Sterilisators 4. Dieser Behandlungskopf ist an der Oberseite
eines um eine vertikale Maschinenachse umlaufend angetriebenen scheibenartigen Rotors 11 vorgesehen
und weist im Wesentlichen die dem Fachmann bekannte Ausbildung auf,
und zwar u. a. mit einem Düsenrohr 12,
welches über
die Unterseite des Rotors 11 vorsteht und der zum Sterilisieren
der jeweiligen Flasche 2 in diese durch ihre Flaschenmündung 2.1 einführbar ist.
Die Flaschen 2 sind jeweils an einem Flaschenträger 13 gehalten, der
im Bereich jedes Behandlungskopfes 10 am Rotor 11 vorgesehen
ist. Das Absenken und Anheben des Düsenrohres erfolgt pneumatisch
durch eine im Gehäuse
des Behandlungskopfes 10 vorgesehene Betätigungseinrichtung
(Kolben 14 und Rückstellfeder 15).
Im Behandlungskopf 10 ist weiterhin ein schraubenförmiger Kanal 16 ausgebildet,
der während
der Sterilisationsphase von dem in einer Düsenanordnung 17 bereitgestellten
Behandlungs- oder Sterilisationsmedium durchströmt wird. Der Behandlungskopf 10 ist
weiterhin an der Oberseite des scheibenförmigen Rotors 11 abgedichtet
so befestigt, dass lediglich das Düsenrohr 12 durch eine
abgedichtete Öffnung 18 im
Rotor 11 über
die Unterseite dieses Rotors vorsteht.
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Der
Rotor 11 sowie auch eine mit dem Rotor nicht umlaufende,
d. h. feststehende Wandung 19 an einem Maschinengestell 20 sind
Teile der Einhausung, die einen sterilen Raum 21, der unterhalb
des Rotors 11 und innerhalb der Wandung 19 gebildet
ist und in welchem sich die Flaschen 2 bewegen, von einem äußeren, nicht
sterilen Raum 22 trennt. An dem Übergang 8 zwischen
dem Rotor 11 und dem ortsfesten Wandelement 19 befindet
sich, wie bereits ausgeführt,
eine Siphon- bzw. Labyrinth-Dichtung 9. Diese besteht bei
der dargestellten Ausführungsform
im Wesentlichen aus einem mit dem Rotor 11 nicht umlaufenden,
am Maschinengestell 20 vorgesehenen, die vertikale Achse
des Rotors 11 konzentrisch umschließenden Ring 23, der
einen an der Oberseite offenen Ringkanal 24 bildet. In
diesen Ringkanal 24 reicht von oben her ein kreisringförmiger,
die Achse des Rotors 11 konzentrisch umschließender Wandabschnitt 25 hinein,
der Bestandteil eines am Umfang des kreisscheibenförmigen Rotors 11 befestigten
Ringkörpers 26 ist.
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Zum
sterilen Abdichten des Raumes 21 gegenüber der Umgebung 22 ist
der Ringkanal 24 bis zu einem Niveau 27 mit einer
Sperrflüssigkeit
gefüllt, sodass
der Wandabschnitt 25 mit einem größeren Teil seiner axialen Länge in diese
Flüssigkeit
eingetaucht ist und sich hierdurch die Siphon- oder Labyrinth-Dichtung 9 ergibt.
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Die
Sperrflüssigkeit
besteht beispielsweise aus sterilem bzw. destilliertem Wasser und
besitzt, um den hygienischen Anforderungen des Füllprozesses Rechnung zu tragen,
sterilisierende, reinigende und keimtötende Eigenschaften, was insbesondere durch
Einhaltung einer Mindestkonzentration an einem keimtötenden und
sterilisierenden Zusatz, beispielsweise an H2O2 erreicht wird. Die H2O2 Konzentration beträgt beispielsweise 35 %.
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Am
Ringkörper 26 ist
bezogen auf die Achse des Rotors 11 radial außen liegend
ein Dichtungsring 28 mit Dichtungslippe 29 aus
einem geeigneten gummielastischen Material oder elastomeren Kunststoff vorgesehen.
Die Dichtungslippe 29 des die Achse des Rotors 11 konzentrisch
umschließenden
Dichtungsrings 28 liegt auf einer ringförmigen, die Achse des Rotors 11 ebenfalls
konzentrisch umschließenden
Abdichtfläche 30 auf,
die an der dem Rotor 11 abgewandten, radial außen liegenden
Seite des Ringes 23 vorgesehen ist. Die mit der Abdichtfläche 30 zusammenwirkende
Dichtung 28 bildet eine zusätzliche mechanische Dichtung 31.
Wesentlich hierbei ist, dass diese Dichtung 31 zwischen
der Siphon- bzw. Labyrinth-Dichtung 9 und dem nicht sterilen
Bereich 22, z. B. der Umgebung vorgesehen ist, d. h. die
mechanische Dichtung 31 die Siphon- bzw. Labyrinth-Dichtung 9 gegenüber der
Umgebung 22 abschirmt.
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Durch
die mechanische Dichtung 31 wird u. a. verhindert, dass
Sperrflüssigkeit
oder das in dieser Flüssigkeit
vorhandene Sterilisationsmedium in die Umgebung gelangt und dadurch
sich in dieser Umgebung aufhaltende Personen, insbesondere auch
Bedienungspersonal, zumindest durch den Geruch der Sperrflüssigkeit
beeinträchtigt
und/oder durch diese Sperrflüssigkeit
verschmutzt und/oder gefährdet
werden.
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Durch
die mechanische Dichtung 31 ist die Sperrflüssigkeit
gegen Verschmutzung und/oder Verkeimung von der Umgebung 22 her
wirksam geschützt,
so dass die angestrebte Sperrwirkung mit hoher Sicherheit erreicht
wird und zusätzlich
die Kosten für
die Aufrechterhaltung der gewünschten H2O2-Konzentration
gesenkt werden.
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Wesentlich
für die
Erzielung der gewünschten
Sperrwirkung ist u. a., dass der Ringkanal 26 mit der Sperrflüssigkeit
ausreichend, d. h. bis zu dem Niveau 27 gefüllt ist
und somit der Abschnitt 25 ausreichend tief in die Sperrflüssigkeit
hineinreicht. Dies wird dadurch sichergestellt, dass während des
Füllbetriebes über einen
oder mehrere Einlässe 32 Sperrflüssigkeit
dem Ringkanal 24 ständig
zugeführt wird
und diese Flüssigkeit über einen
oder mehrere Auslässe 33 ständig aus
dem Ringkanal 24 abgeführt wird.
Die Auslässe 33 sind
als Überläufe ausgeführt, sodass
sich hierdurch selbsttätig,
d. h. ohne eine Regelung das Niveau 27 des Flüssigkeitsspiegels
der Sperrflüssigkeit
im Ringkanal 24 einstellt.
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Im
Bereich der Anlage 1 sind mehrere Übergänge 8 zwischen einem
umlaufenden Teil und einem ortsfesten Teil der Einhausung vorgesehen,
und zwar beispielsweise im Bereich der Füllmaschine 5 und im
Bereich des Verschließers 6.
An allen diesen Übergängen 8 sind
der Siphon- bzw. Labyrinth-Dichtung 9 entsprechende Siphon-
oder Labyrinth-Dichtungen vorgesehen, und zwar bevorzugt wiederum mit
jeweils einer zusätzlichen
mechanischen Dichtung 31 an der außen liegenden, d. h. der Umgebung zugewandten
Seite der jeweiligen Siphon-Dichtung 9.
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Zur
Versorgung sämtlicher
Siphon-Dichtungen 9, die u. a. maschinenbedingt auf unterschiedlichem
Niveau angeordnet sind, dient das in der 3 wiedergegebene
Versorgungssystem. Dieses umfasst u. a. einen Aufbereitungs- und
Vorratstank 34 für
die frische Sperrflüssigkeit.
Diesem Tank werden über
von einem Prozessor 35 gesteuerte Steuerventile 36 und 37 H2O2 sowie destilliertes
und steriles Wasser zugeführt,
und zwar in Abhängigkeit
von der erforderlichen und von einem Sensor 38 überwachten
H2O2-Konzentration
(z. B. 35%) der Sperrflüssigkeit.
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Der
Versorgungstank 34 ist an verschiedene Ring- oder Versorgungsleitungen 41 angeschlossen, die
jeweils über
ein Regelventil 42 zur Einstellung des Volumenstroms bzw. der
Durchflussmenge mit den Einlässen 32 des
Ringkanals 24 einer Siphon-Dichtung 9 verbunden
sind. Das jeweilige Regelventil 42 wird dabei beispielsweise
bei Inbetriebnahme oder bei einem Probelauf derart eingestellt, dass
trotz des unterschiedlichen Höhenniveaus
der einzelnen Siphon-Dichtungen 9 dem Ringkanal 24 jeder
Siphon-Dichtung 9 ausreichend
Sperrflüssigkeit zufließt, und
zwar nicht nur zur Einhaltung des erforderlichen Niveaus 27 des
Flüssigkeitsspiegels
der Sperrflüssigkeit
in dem jeweiligen Ringkanal 24, sondern auch zur Erzielung
eines ausreichenden Austauschs der Sperrflüssigkeit in dem jeweiligen
Ringkanal 24, u. a. auch in Abhängigkeit von dem zu erwartenden
Verschmutzungsgrad. Mit dem jeweiligen Regelventil 42 wird
somit bevorzugt ein konstanter Volumenstrom für die der jeweiligen Siphon-Dichtung 9 zufließende Sperrflüssigkeit
eingestellt.
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Die
Auslässe 33 jedes
Ringkanals 24 sind mit einer gemeinsamen Leitung 43 verbunden,
in welcher ein Durchflussmesser 44 vorgesehen ist und die
zu einem Puffertank 45 führt. Über ein am Auslass des Puffertanks 45 vorgesehenes
Steuerventil 46 wird der Puffertank 45 niveaugesteuert
entleert, und zwar in eine für
sämtliche
Siphon-Dichtungen 9 gemeinsame
Ring- oder Sammelleitung 47, über die die Sperrflüssigkeit
mittels einer in dieser Sammelleitung vorgesehene, zusätzlichen
Pumpe 48 an den Tank 34 zurückgeführt wird. In der Sammelleitung 47 ist
eine Sensor- oder Analyseeinheit 49 vorgesehen, mit der
der H2O2-Gehalt
der rückgeführten Sperrflüssigkeit
analysiert wird, sodass dann in Abhängigkeit von den von dieser
Sensoreinheit 49 gelieferten Messdaten über den Prozessor 35 die
Zugabe an H2O2 gesteuert
werden kann, und zwar zur Aufrechterhaltung der erforderlichen H2O2-Konzentration.
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Durch
das in der 3 dargestellte Versorgungssystem
ist u. a. sichergestellt, dass sämtliche Siphon-Dichtungen 9 auch
auf unterschiedlichem Höhenniveau
ausreichend mit Sperrflüssigkeit
versorgt sind und die Sperrflüssigkeit
in jeder Siphon-Dichtung 9 auch die erforderliche H2O2-Konzentration
aufweist. Einen wesentlichen Sicherheitsfaktor bildet hierbei der
in der Rückleitung 43 jeder
Siphon-Dichtung 9 individuell vorgesehene Durchflussmesser 44.
Der Durchflussmesser 44 überwacht, dass eine ausreichende
Menge an Sperrflüssigkeit über die
als Überläufe ausgebildeten
Auslässe 33 zurückfließt. Dann,
wenn die den Durchflussmesser 44 durchströmende Menge
an Sperrflüssigkeit
einen vorgegebenen unteren Schwellwert unterschreitet, wird aufgrund
der Messdaten des Durchflussmessers 44 eine Störung der
Anlage 1 optisch und/oder akustisch angezeigt und/oder
der Betrieb der Anlage 1 gestoppt.
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Hierfür wird mit
dem Durchflussmesser 44 beispielsweise der Volumenstrom
der von der Siphon-Dichtung zurückfließenden Sperrflüssigkeit
ermittelt und dann mit dem festen Wert des Volumenstroms der der
jeweiligen Siphon-Dichtung 9 zufließenden Sperrflüssigkeit
verglichen. Bei einer über
einen vorgegebenen Toleranzwert hinausgehenden Differenz wird eine
Fehlermeldung abgesetzt, die zu dem optischen und/oder akustischen
Fehlersignal führt
und/oder eine sofortige Produktionsunterbrechung veranlasst. Grundsätzlich besteht
z. B. auch die Möglichkeit,
den Durchflussmesser 44 so auszubilden, dass eine Fehlermeldung
dann veranlasst wird, wenn der Volumenstrom der von der jeweiligen Siphon-Dichtung 9 zurückfließenden Sperrflüssigkeit einen
vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
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Vorstehend
wurde davon ausgegangen, dass die rückgeführte Sperrflüssigkeit
nach dem Passieren der Sensoreinheit 49 wieder in den Tank 34 gelangt.
Grundsätzlich
besteht auch die Möglichkeit
eine weitere Aufbereitung der Sperrflüssigkeit vorzusehen, bevor
diese dann in den Tank 34 zurückgeführt wird.
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Die
beschriebene Ausbildung der Siphon-Dichtungen 9 gestattet
es auch, beim Reinigen der Anlage 1 sämtliche Siphon-Dichtungen 9 im
Rahmen einer CIP-Reinigung (cleaning in place) zu reinigen sowie
im Rahmen einer SIP- Sterilisation (sterilisation in place) zusätzlich zu
sterilisieren. Gerade im Bereich der kaltaseptischen Abfüllung ist
es von besonderer Bedeutung, sämtliche
innen liegenden, d. h. im sterilen Raum 21 befindlichen
Bereiche einer Anlage 1 regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren bzw.
sterilisieren.
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Für die CIP-Reinigung
bzw. SIP-Sterilisation sind entsprechend der 4 an der
jeweiligen Siphon-Dichtung 9 zusätzlich zu den Einlässen 32 und Auslässen 33 Düsen bzw.
Düsenöffnungen 50 und 51 vorgesehen,
die eine Sprüh-
und Desinfektionsvorrichtung bilden und über die die jeweilige Siphon-Dichtung 9 und
dabei insbesondere auch deren Ring 23 einschließlich des
Ringkanals 24 mit einer Reinigungsflüssigkeit gereinigt bzw. ausgespült und anschließend mit
einem flüssigen
Desinfektions- oder Sterilisationsmedium, beispielsweise mit einer höher konzentrierten
Wasserstoffperoxydlösung
behandelt werden können.
Die Düsenöffnungen 50 und 51 sind
hierfür
an ein entsprechendes System zum Zuführen des Reinigungs- und/oder
Sterilisationsmedium angeschlossen. Das in den Ringkanal 24 gelangende
Behandlungsmedium fließt über die
Auslässe 33 ab.
Zusätzlich,
während
des normalen Füllbetriebes
verschlossene Auslässe 52 dienen
zum vollständigen
Entleeren des jeweiligen Ringkanals 24.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind die Düsen
bzw. Düsenöffnungen 50 und 51 an
dem rotierenden Teil, d. h. an dem mit dem Rotor umlaufenden Ringkörper 26 vorgesehen,
sodass mit einer relativ geringen Menge an Reinigungs- und Desinfektionsmedium
eine Reinigung der gesamten Siphon-Dichtung 9 und insbesondere
des Ringes 23 mit dem Ringkanal 24 möglich ist.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind,
ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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- 1
- Anlage
zur aseptischen Kaltabfüllung
- 2
- Flasche
- 3
- Transporteur
- 4
- Sterilisator
- 5
- Füllmaschine
- 6
- Verschließer
- 7
- Transporteur
- 8
- Übergang
zwischen einem umlaufenden und einem ortsfesten Teil der Einhausung
- 9
- Siphon-
oder Labyrinth-Dichtung
- 10
- Behandlungskopf
- 11
- Rotor
- 12
- Düsenrohr
- 13
- Flaschen-
oder Behälterträger
- 14
- Kolben
- 15
- Rückstellfeder
- 16
- Kanal
- 17
- Düsenanordnung
- 18
- Öffnung
- 19
- Wandelement
- 20
- Maschinenrahmen
- 21
- steriler
Raum
- 22
- nicht
steriler Raum bzw. Umgebung
- 23
- Ring
- 24
- Ringkanal
- 25
- Ringabschnitt
- 26
- Ringkörper
- 27
- Niveau
der Dichtungs- oder Sperrflüssigkeit
- 28
- Dichtungsring
- 29
- Dichtungslippe
- 30
- Abdichtfläche
- 31
- mechanische
Dichtung
- 32
- Einlass
- 33
- Auslass
- 34
- Tank
- 35
- Prozessor
- 36,
37
- Steuerventil
- 38
- Sensor
- 39
- Pumpe
- 40
- Verteiler
- 41
- Versorgungsleitung
- 42
- Stromregelventil
- 43
- Rückleitung
- 44
- Durchflussmesser
- 45
- Puffertank
- 46
- Steuerventil
- 47
- Sammelleitung
- 48
- Pumpe
- 49
- Sensoreinheit
- 50,
51
- Austrittsöffnung oder
Düse für Reinigungs- oder
Sterilisierungsmedium
- 52
- Auslass
- A
- Transportrichtung