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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Desinfektion von Formteilen, bevorzugt zur Desinfektion von Behälterverschlüssen in einer Getränkeabfüllanlage.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, in Getränkeabfüllanlagen die Behälterverschlüsse, welche zum Verschließen von befüllten Behältern verwendet werden sollen, vor dem Aufbringen auf den befüllten Behälter zu desinfizieren beziehungsweise zu sterilisieren. Durch die Sterilisierung beziehungsweise Desinfizierung wird der Eintrag von schädlichen Mikroorganismen und/oder Sporen in das Füllprodukt in dem befüllten Behälter vermieden, so dass die mögliche Lagerdauer des abgefüllten Getränkes erhöht wird und die Produkteigenschaften des Füllprodukts nach der Befüllung nicht verändert werden.
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Zur Desinfektion der Behälterverschlüsse ist es bekannt, diese auf einem vorgegebenen Pfad durch ein Bad mit einem Desinfektionsfluid hindurchzuführen. Bei der Behandlung der Behälterverschlüsse in dem Bad mit dem Desinfektionsfluid wird entsprechend eine Desinfektion und Reinigung der Behälterverschlüsse vorgenommen. Nach dem Abschluss dieses Vorgangs werden die Behälterverschlüsse aus dem Bad herausgeführt, getrocknet und dann einem entsprechenden Verschließer zugeführt, mittels welchem die Behälterverschlüsse auf die befüllten Behälter aufgebracht werden können.
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In dem Bad zum Behandeln der Formteile wird das Niveau des jeweils verwendeten Desinfektionsfluides üblicherweise mit Hilfe einer Niveausonde gemessen und bei Detektion eines zu niedrigen Niveaus wird über ein Speiseventil aus einem Vorratsbehälter Desinfektionsfluid in das Bad nachgeführt. Entsprechend ist ein Regelkreis vorgesehen, welcher aus einer Niveausonde und dem Speiseventil für das Desinfektionsfluid besteht. Eine solche Vorrichtung zum Desinfizieren beziehungsweise Sterilisieren von Behälterverschlüssen ist beispielsweise aus der
DE 297 08 145 U1 bekannt.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Desinfektion von Formteilen anzugeben, mittels welchen eine vereinfachte Bereitstellung des Desinfektionsfluides erreicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend wird eine Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen, bevorzugt zur Desinfektion von Behälterverschlüssen in einer Getränkeabfüllanlage, vorgeschlagen, umfassend ein Bad zum Behandeln der Formteile mit einem Desinfektionsfluid, wobei sowohl ein Zulauf für Desinfektionsfluid in das Bad, als auch eine Vorrichtung zum Halten des Fluidniveaus des Desinfektionsfluides im Bad vorgesehen sind. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zum Halten des Fluidniveaus durch einen Überlauf ausgebildet.
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Dadurch, dass die Vorrichtung zum Halten des Fluidniveaus im Bad als Überlauf ausgebildet ist, ist es möglich, das Niveau des Desinfektionsfluides im Bad auf eine einfache Weise konstant zu halten. Bevorzugt ist dazu ein steter Durchlauf an Desinfektionsfluid durch das Bad vorgesehen. Durch kontinuierliches Beaufschlagen des Desinfektionsmittelbades über den Zulauf mit einem Zustrom an Desinfektionsfluid kann so ein konstantes Fluidniveau im Desinfektionsmittelbad gehalten werden, da das überschüssige Desinfektionsfluid über den Überlauf abläuft und entsprechend das mittels des Überlaufs vorgegebene Sollniveau konstant gehalten wird.
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Hieraus ergibt sich weiterhin, dass aufgrund eines konstanten Durchstromes von Desinfektionsfluid durch das Bad die Desinfektionsmittelkonzentration im Desinfektionsfluid im Wesentlichen konstant gehalten werden kann, da stets frisches Desinfektionsfluid nachgeführt wird.
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Entsprechend entfällt in der vorgeschlagenen Vorrichtung die Notwendigkeit des Vorhaltens eines aufwändigen und fehleranfälligen Regelkreises vollständig, da weder eine Niveausonde noch ein Speiseventil vorgesehen sein muss. Weiterhin kann die Konzentration des Desinfektionsmittels im Desinfektionsfluid aufgrund des steten Durchströmens des Bades mit frischem Desinfektionsfluid besser sichergestellt werden. In einem herkömmlichen Bad nach dem Stand der Technik, in welches lediglich frisches Desinfektionsfluid zugespeist wird, um dann über die Niveausonde ein vorgegebenes Fluidniveau zu erreichen, konnte keine Aussage über die Konzentration des Desinfektionsmittels im Desinfektionsfluid getroffen werden.
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Besonders bevorzugt ist der Überlauf höhenverstellbar ausgebildet. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass, je nach den Abmessungen des zu desinfizierenden Formteils, unterschiedliche Sollniveaus eingestellt werden können, ohne dass hierfür eine aufwändige Regelung notwendig wäre. Weiterhin lässt sich mittels eines höhenverstellbaren Auslaufs auch erreichen, dass das Fluidniveau in Produktionspausen abgesenkt werden kann, um ein Verweilen der Formteile in dem Desinfektionsfluid und damit eine Überbehandlung der Formteile mit dem Desinfektionsfluid zu vermeiden. So kann bei farbigen Formteilen, beispielsweise schwarzen Behälterverschlüssen, das Angreifen der jeweiligen Oberflächen vermieden werden, so dass eine Verfärbung wie beispielsweise ein Film oder ein Schleier auf einem schwarzen Kunststoffverschluss nicht mehr auftritt.
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Um unterschiedliche Fluidniveaus zu erreichen, ist der Überlauf besonders bevorzugt als höhenverstellbarer Schieber ausgebildet, welcher ganz besonders bevorzugt einen oberen Sollanschlag aufweist, der ein maximales Fluidniveau des Bades definiert. Entsprechend kann durch den oberen Sollanschlag ein unkontrolliertes Überlaufen des Bades vermieden werden und unterschiedliche Fluidniveaus können durch eine Höhenverstellung des Schiebers erreicht werden.
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Besonders bevorzugt ist der Schieber über einen Antrieb in seiner Höhe verstellbar, beispielsweise über einen Linearantrieb, welcher auch ein automatisiertes Einstellen eines Fluidniveaus ermöglicht. Beispielsweise kann so von der Anlagensteuerung in Produktionspausen das Fluidniveau in dem Bad derart abgesenkt werden, dass die sich im Bad befindlichen und in einer Führung geführten Formteile nicht mehr unterhalb des Fluidniveaus befinden, sondern im Wesentlichen oberhalb des Fluidniveaus liegen. Hierdurch kann eine Überbehandlung der jeweiligen Behälterverschlüsse vermieden werden.
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Der Überlauf kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auch als Rohr mit einer Überlauföffnung ausgebildet sein, wobei das Rohr bevorzugt höhenverstellbar ist, entweder durch eine Relativverschiebung zum Bad oder durch das Aufbringen einer höhenverschiebbaren Hülse, welche dann die Überlauföffnung des Rohres definiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Überlauf mindestens zwei Überlauföffnungen auf, welche auf dem Sollniveau und auf einem abgesenkten Niveau angeordnet sind. Die auf dem abgesenkten Niveau liegende Öffnung beziehungsweise eine mit dieser Öffnung kommunizierende Leitung ist bevorzugt mit einem Sperrventil versehen, so dass durch Öffnen des Sperrventils die auf dem abgesenkten Niveau liegende Öffnung aktiviert werden kann, und durch Schließen des Sperrventils entsprechend diese Öffnung unwirksam bleibt. So kann durch einfaches Schalten des Sperrventils von dem Sollniveau auf das abgesenkte Niveau und vom abgesenkten Niveau wieder auf das Sollniveau geschaltet werden.
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In einer besonders bevorzugten Variante sind die zwei Überlauföffnungen durch zwei separat voneinander vorgesehene Rohre vorgesehen, wobei eine erste Überlauföffnung auf dem Sollniveau und eine zweite Überlauföffnung auf dem abgesenkten Niveau vorgesehen sind. Durch Zuschalten des Rohres mit der Überlauföffnung auf dem abgesenkten Niveau, beispielsweise durch Öffnen eines entsprechenden Sperrventils, kann das Fluidniveau entsprechend zügig und zuverlässig auf das abgesenkte Niveau abgesenkt werden.
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In einer besonders bevorzugten Variante ist eine Einstellung des Überlaufes auch auf ein Drainageniveau vorgesehen, derart, dass der gesamte Desinfektionsfluidinhalt des Bades aus dem Bad abgelassen werden kann. Hierzu ist beispielsweise der Schieber, das Rohr, die Hülse auf dem Rohr oder eine Überlauföffnung auf oder unter Bodenniveau des Bades öffenbar.
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Hierdurch wird ermöglicht, dass sämtliche Niveaus sowie eine Drainage des Bades mittels eines einzigen Überlaufes erreicht werden können. Die Gesamtvorrichtung kann auf diese Weise weniger komplex ausgebildet sein und ein zuverlässiges, schnelles und einfaches Einstellen des Sollniveaus, eines abgesenkten Niveaus sowie auch der Drainage des Bades wird so ermöglicht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausbildung ist zusätzlich zu dem Überlauf auch eine Drainageleitung im Boden des Bades derart vorgesehen, dass ein vollständiges Drainieren des Desinfektionsfluides ermöglicht wird. Der Überlauf muss in einer solchen Ausbildung dann die Drainage nicht übernehmen und kann daher noch einfacher ausgebildet werden.
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Die Vorrichtung und insbesondere der Vorlauf sowie der Rücklauf sind bevorzugt über eine Ringleitung mit einem Desinfektionsfluidreservoir, einer zentralen Desinfektionsfluidaufbereitung und/oder weiteren Verbrauchern für Desinfektionsfluid verbunden. Durch das Bereitstellen einer solchen Ringleitung kann ein konstanter Durchfluss an Desinfektionsfluid durch das Bad erreicht werden, wodurch stets frisch aufbereitetes Desinfektionsfluid dem Bad zugeführt wird, so dass entsprechend sowohl Temperatur als auch Konzentration des Desinfektionsmittels im Desinfektionsfluid in einem optimalen Bereich gehalten werden können. Gleichzeitig kann mittels des Überlaufs auf einfache Weise und ohne weitere Regelung oder Steuerung auch das Fluidniveau in dem Bad gehalten wird.
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Der Anschluss an eine Ringleitung ermöglicht weiterhin, dass auch andere Verbraucher für Desinfektionsfluid, beispielsweise Wasserschlösser zur gasdichten Abdichtung von Isolatoren, eine Erhaltungsdesinfektion, eine Verschließerschmierung, ein Auslaufbad, eine Injektorkühlstrecke oder andere Verbraucher, über eine zentrale Versorgung und Aufbereitung des Desinfektionsfluides gespeist werden können. Hierdurch lässt sich das Bereitstellen des jeweiligen Desinfektionsfluids an die genannten Verbraucher sowie an das Bad zum Desinfizieren der Formteile zuverlässig und effizient gestalten.
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Um den Betrieb der Ringleitung auch bei vollständig abgesenktem Fluidniveau in dem Bad zu gewährleisten, beispielsweise zur Reinigung des Bades, und dabei aber ein stetes Durchströmen des Bades zu vermeiden, ist bevorzugt eine Bypassleitung vorgesehen, mittels welcher der Zulauf und der Überlauf überbrückt werden können, so dass die Bypassleitung von einer den Vorlauf speisenden Leitung abzweigt und in eine den Rücklauf aufnehmende Leitung einzweigt.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend wird ein Verfahren zur Desinfektion von Formteilen, bevorzugt zur Desinfektion von Behälterverschlüssen in einer Getränkeabfüllanlage, vorgeschlagen, umfassend das Behandeln der Formteile mit einem Desinfektionsfluid in einem Bad, wobei das Desinfektionsfluid über einen Zulauf dem Bad zugeführt wird und das Fluidniveau des Desinfektionsfluides in dem Bad gehalten wird. Erfindungsgemäß wird das Fluidniveau des Desinfektionsfluides in dem Bad mittels eines Überlaufs gehalten.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen in einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen in einem weiteren Ausführungsbeispiel; und
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3 eine Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen in einer weiteren Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
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1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zur Desinfektion von Formteilen, beispielsweise zur Desinfektion von Behälterverschlüssen in einer Getränkeabfüllanlage. Die jeweiligen zu desinfizierenden Formteile werden hierzu in ein Bad 2 eingetaucht, in welchem ein Desinfektionsfluid 20 aufgenommen ist. Das Desinfektionsfluid 20 wird dabei auf einem Sollniveau h1 derart gehalten, dass die in der schematischen 1 nicht gezeigten Formteile vollständig benetzt werden und entsprechend mit dem Desinfektionsfluid 20 behandelt werden können.
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Das Desinfektionsfluid 20 wird über einen Vorlauf 3 in das Bad 2 eingebracht. In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Zulauf 3 über eine Vielzahl von Düsen 30 ausgebildet, welche das Desinfektionsfluid 20 nicht nur in das Bad 2 eindüsen, sondern welche durch das Aufbringen des entsprechenden Impulses auf die nicht gezeigten Formteile auch zum Fördern der Formteile durch das Bad hindurch dienen.
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Eine Vorrichtung zum Halten des Fluidniveaus des Desinfektionsfluides 20 ist in Form eines Überlaufes 4 vorgesehen. Der Überlauf 4 ist, wie in der auf der rechten Seite des 1 gezeigten Detailvergrößerung, durch einen höhenverstellbaren Schieber 40 ausgebildet, welcher mittels eines Linearantriebes 42 entsprechend in seiner Höhe verstellbar ist. Das Sollniveau h1 wird in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel über einen oberen Anschlag 44 erreicht, an welchen der höhenverstellbare Schieber 40 mittels des Linearantriebes 42 verfahren werden kann. In der in 1 gezeigten Position des höhenverstellbaren Schiebers 40 läuft das Desinfektionsfluid entsprechend über den oberen Anschlag 44 durch den Überlaufkörper 46 zu einem Auslauf 48 des Überlaufs 4 über. Entsprechend kann bei einer beliebigen Zufuhr von Desinfektionsfluid 20 über den Zulauf 3 das Sollniveau h1 im Bad 2 gehalten werden, da überschüssiges Desinfektionsfluid 20 stets über den Überlauf 4 sofort abgeführt wird.
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Das übergelaufene Desinfektionsfluid 20 tritt aus dem Auslauf 48 aus und wird über einen entsprechenden Rücklauf 49 einem Reservoir 5 zugeführt, welches zur Bevorratung des Desinfektionsfluides 20 dient. Über eine Pumpe 50 und eine Heizung 52 wird das Desinfektionsfluid 20 dann wieder aufbereitet und auf Druck gebracht und über den Vorlauf 3 dem Bad 2 wieder zugeführt. Entsprechend ist hier ein ringförmiges Führen des Desinfektionsfluides 20 vorgesehen zwischen dem Bad 2, über den Überlauf 4, den Rücklauf 49 zum Reservoir 5 und dann über die Pumpe 50 und die Heizung 52 wieder über den Vorlauf 3 und die Düsen 30 ins Bad 2.
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Die Konzentration des Desinfektionsmittels im Desinfektionsfluid 20 wird über einen entsprechenden Konzentrationssensor 54 im Reservoir 5 gemessen. Bei Unterschreiten beziehungsweise Überschreiten der vorgegebenen Sollkonzentration wird entsprechend entweder Konzentrat hinzu dosiert oder aber das Desinfektionsfluid 20 verdünnt, so dass die Sollkonzentration wieder erreicht wird.
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Entsprechend wird durch die ringförmige Führung des Desinfektionsfluides 20 aus dem Bad in das Reservoir 5 und wieder zurück sichergestellt, dass das Desinfektionsfluid 20 im Bad 2 stets die vorgegebene Desinfektionsmittelkonzentration sowie die gewünschte Temperatur aufweist. Damit kann die gesamte Desinfektionsleistung für die Formteile verbessert werden.
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Über einen Flusssensor 56, welcher in dem Rücklauf 49 eingesetzt ist, kann festgestellt werden, ob Desinfektionsfluid 20 über den Überlauf 40 überläuft. Hierüber kann entsprechend festgestellt werden, ob der Kreislauf des Desinfektionsfluides 20 funktioniert und entsprechend angenommen werden kann, dass im Bad 2 die gewünschte Konzentration sowie die gewünschte Temperatur für das Desinfektionsfluid 20 vorliegt. Bei Unterschreiten eines bestimmten über den Flusssensor 56 detektierten Flusswertes wird die Leistung der Pumpe 50 erhöht, so dass das Fluidniveau und insbesondere das Sollniveau h1 im Bad 2 wieder erreicht beziehungsweise gehalten werden kann.
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Um neben dem Sollniveau h1 im Bad 2 auch ein abgesenktes Niveau h2 zu erreichen, wird mittels des Linearantriebes 42 der Schieber 40 entsprechend auf das abgesenkte Niveau h2 abgesenkt. Auf diese Weise wird ein schnelles Absenken des Fluidniveaus des Desinfektionsfluides 20 im Bad 2 erreicht, da das Desinfektionsfluid 20 schnell über den Überlauf 4 ablaufen kann. Weiterhin kann ohne größere weitere Regelungsschritte sichergestellt werden, dass das abgesenkte Niveau h2 tatsächlich auch erreicht wird.
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Im Betrieb einer Getränkeabfüllanlage und insbesondere im Betrieb einer Desinfektionsanlage ist es bevorzugt, das Fluidniveau des Desinfektionsfluides 20 beispielsweise in Produktionspausen abzusenken, um zu verhindern, dass die Formteile zu lange im Desinfektionsfluid 20 verbleiben. Auf diese Weise kann eine Überbehandlung der Formteile verhindert werden. Eine Überbehandlung kann beispielsweise bei gefärbten Formteilen bewirken, dass die Oberflächen angegriffen werden. Beispielsweise kann bei einem schwarz gefärbten Formteil durch eine Überbehandlung ein gräulicher Schleier entstehen.
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Weiterhin können bei unterschiedlichen räumlichen Ausdehnungen der Formteile unterschiedliche Fluidniveaus angesteuert werden, um ein optimales Benetzen der Formteile zur Optimierung der Desinfektion bei gleichzeitigem optimalem Fördern aufgrund des über die Düsen 30 aufgebrachten Flüssigkeitsimpulses auf die Formteile zu erreichen.
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Zum vollständigen Ablassen des Desinfektionsfluides 20 im Bad 2, also zum Absenken des Fluidniveaus auf das Bodenniveau h3 wird der Schieber 40 über den Linearantrieb 42 entsprechend vollständig bis auf oder unter das Bodenniveau abgesenkt. Damit kann über den Überlauf 4, welcher ein einstellbares Fluidniveau ermöglicht, nicht nur das Erreichen unterschiedlicher Fluidniveaus h1, h2 im Bad 2 erreicht werden, sondern auch ein vollständiges Ablassen der Desinfektionsflüssigkeit erreicht werden, um beispielsweise das Bad 2 zu reinigen.
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In 2 ist in einer weiteren Ausführungsform eine Vorrichtung 1 zum Desinfizieren von Formteilen gezeigt. Der grundsätzliche Aufbau des Bades 2 mit dem Desinfektionsfluid 20, dem Zulauf 3 mit den Düsen 30 sowie dem Überlauf 4 ist dem in 1 gezeigten ähnlich.
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Der Überlauf 4 ist in dieser Variante aber anders ausgestaltet, er ist in Form eines Schiebers 400 ausgebildet, welcher an einer Seitenwand 22 des Bades 2 mechanisch festlegbar ist, beispielsweise über eine Fixierung mit Langloch und Schraube. Entsprechend kann über den Schieber 400 ein Überlauf bereitgestellt werden, welcher ein Sollniveau h1 im Bad 2 erreichen lässt. Zur Verwendung mit unterschiedlichen Formteilen kann die Höhe des Schiebers 400 entsprechend über eine mechanische Justage so eingestellt werden, dass das gewünschte Sollniveau h1 erreicht wird.
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Das im Kreis geführte Desinfektionsfluid 20, welches über den Rücklauf 49 in das Reservoir 5 gelangt und dann über die Pumpe 50 und die Heizung 52 wieder dem Vorlauf 3 zugeführt wird, wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auch weiteren Verbrauchern 6 zugeführt. Weitere Verbraucher 6 beziehungsweise Abnehmer für das Desinfektionsfluid 20 können beispielsweise Wasserschlösser, Reinigungsvorrichtungen und andere Abnehmer für Desinfektionsfluid sein. Durch eine entsprechend mögliche zentrale Bereitstellung des Desinfektionsfluides 20 für eine größere Anzahl an Verbrauchern 6 kann erreicht werden, dass die Anzahl der hierfür benötigten Komponenten zur Aufbereitung, Temperierung, Überwachung der Konzentrationsbereiche etc. jeweils bevorzugt nur einmal pro Getränkeabfüllanlage vorgesehen sein müssen. Hierdurch lässt sich eine Effizienzsteigerung erreichen und der Wartungsaufwand wird reduziert.
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Um bei einer zentralen Bereitstellung des Desinfektionsfluides 20 die Aufrechterhaltung des Kreislaufes auch in einem Falle zu erreichen, in welchem das Bad 2 beispielsweise vollständig abgelassen ist und gereinigt werden soll, ist bevorzugt eine Bypassleitung 7 vorgesehen, welche einen ersten Teil der Ringleitung 60 mit dem Rücklauf 49 verbindet, derart, dass entsprechend die Düsen 30 überbrückt werden. Mittels der Ventile 70, 72 lässt sich damit das Bad 2 vollständig aus dem Kreislauf nehmen.
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In dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist weiterhin eine Drainageleitung 8 vorgesehen, mittels welcher das Bad 2 vollständig abgelassen werden kann, da in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch die mechanische Festlegung des Schiebers 400 an der Seitenwand 22 hierüber ein vollständiges Drainieren des Bades 2 nicht effizient möglich ist.
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In 3 ist eine weitere Vorrichtung 1 zum Desinfizieren von Formteilen gezeigt. Herbei ist wiederum ein Bad 2 vorgesehen, in welchem ein Desinfektionsfluid 20 aufgenommen ist, welches über einen Vorlauf 3 mit Düsen 30 auf die in einer Führung 32 geführten Formteile ermöglicht.
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Ein Überlauf 4 ist vorgesehen, welcher in Form von einem ersten Rohr 420 und einem zweiten Rohr 440 vorliegt. Der Überlauf 4 weist damit mit dem ersten Rohr 420 eine Überlauföffnung 422 auf, welche das Sollniveau h1 bestimmt. Entsprechend kann das Desinfektionsfluid 20, wenn es über den Zulauf 3 in das Bad 2 eingebracht wird, bis zu der durch die Überlauföffnung 422 vorgegebene Höhe, also das Sollniveau h1, ansteigen und wird dann auf diesem Niveau gehalten.
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Das Sollniveau h1 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf dem Rohr 420 durch eine verschiebbare Überschubhülse 424 justiert. Die Überlauföffnung 422 kann jedoch auch in einem starren Rohr vorgesehen sein.
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Ein abgesenktes Niveau h2 wird über das zweite Rohr 440 bereitgestellt, welches entsprechend eine Überlauföffnung 442 aufweist, deren Niveau in dem gezeigten Ausführungsbeispiel über eine Überschubhülse 444 eingestellt werden kann. Das abgesenkte Niveau h2 liegt unterhalb der Führung 32 für die Formteile.
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Das Rohr 440 kann über ein Ventil 446 geöffnet werden. Um nun ein Absenken des Fluidniveaus des Desinfektionsfluides 20 vom Sollniveau h1 auf das abgesenkte Niveau h2 zu erreichen, wird entsprechend das Ventil 446 geöffnet, so dass das Desinfektionsfluid 20 über die Überlauföffnung 442 ablaufen kann. Eine solche Absenkung des Fluidniveaus des Desinfektionsfluids 20 kann beispielsweise in Produktionspausen vorgenommen werden, um die in der Führung 32 befindlichen Formteile vor einer Überbehandlung durch das Desinfektionsfluid 20 zu schützen.
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Ein vollständiges Ablassen des Desinfektionsfluides 20 aus dem Bad kann in dem gezeigten Ausführungsbeispiel über eine entsprechende Drainageleitung 8 erfolgen, welche über ein Ventil 80 ebenfalls aufschaltbar ist.
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Wenn das Bad 2 in eine Ringleitung derart eingebunden ist, dass ein Durchfließen des Bades 2 Teil des ringförmig geführten Desinfektionsfluides 20 ist, ist bevorzugt eine Bypassleitung 7 vorgesehen, mittels welcher ein als Teil der Ringleitung 60 ausgebildeter Vorlauf mit dem Rücklauf 49 verbunden werden kann. Hierzu wird zum einen das Bypassventil 70 geöffnet und das Zuführventil 72 zum Vorlauf 3 geschlossen. In dieser Stellung kann das Bad 2 vollständig geleert werden und einer Reinigung unterzogen werden.
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Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den einzelnen Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Desinfektion von Formteilen
- 2
- Bad
- 20
- Desinfektionsfluid
- 22
- Seitenwand
- 3
- Vorlauf
- 30
- Düse
- 32
- Führung der Formteile
- 4
- Überlauf
- 40
- Schieber
- 42
- Linearantrieb
- 44
- oberer Anschlag
- 46
- Überlaufkörper
- 48
- Auslauf
- 49
- Rücklauf
- 400
- Schieber
- 420
- erstes Rohr
- 422
- Überlauföffnung
- 424
- Überschubhülse
- 440
- zweites Rohr
- 442
- Überlauföffnung
- 444
- Überschubhülse
- 446
- Ventil
- 5
- Reservoir
- 50
- Pumpe
- 52
- Heizung
- 54
- Konzentrationssensor
- 56
- Flusssensor
- 6
- weiterer Verbraucher
- 60
- Ringleitung
- 7
- Bypassleitung
- 70
- Bypassventil
- 72
- Zuführventil
- 8
- Drainageleitung
- 80
- Ventil
- h1
- Sollniveau
- h2
- abgesenktes Niveau
- h3
- Bodenniveau
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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