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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung von
Belastungstests an Pfählen
oder Säulen,
die im Boden versenkt eingebaut sind, wobei auf den Pfahl- oder
Säulenkopf eine
vertikale stationäre
oder dynamische Last ausgeübt
wird, die sich an einem auf einem Planum aufgelagerten Widerlager
oder einem im Boden verankerten Widerlager abstützt, wobei eine erste Meßanordnung
zur Ermittlung der in den Pfahl- oder Säulenkopf eingeleiteten Last
vorgesehen ist und eine zweite Meßanordnung zur Aufnahme der
Verschiebung des Pfahl- oder Säulenkopfs
unter dem Einfluß der Last
vorgesehen ist.
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Die
hier genannten Pfähle
oder Säulen
stellen Gründungselemente
zum Abtrag von Bauauflasten in tiefere Bodenschichten dar. Zur Ermittlung
der Tragfähigkeit
von solchen Gründungselementen,
insbesondere von sogenannten Bohrpfählen, die aus Ortbeton im Boden
hergestellt werden, werden häufig
Belastungstests in Form von statischen oder dynamischen Pfahlprüfungen durchgeführt. Hierbei werden
die Gründungselemente
mit kontrollierten vertikalen Auflasten statisch oder dynamisch
belastet und gleichzeitig die daraus resultierenden vertikalen Verschiebungen
in Form von Setzungen und Hebungen am Pfahl- oder Säulenkopf
gemessen.
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Ausgehend
von definierten Belastungsverfahren, die standardisiert oder genormt
sind, kann aus den Messungen der resultierenden Setzungen und Hebungen
auf das Verhalten der Gründungselemente
im Gebrauchszustand geschlossen werden, und zwar im einzelnen auf
das Verformungsverhalten der Gründungselemente,
ihr Kriechverhalten und das Verhalten bei Entlastung und Wiederbelastung.
Die Grün dungselemente
werden im Rahmen der Prüfbelastung
oftmals so weit belastet, daß auch
auf die Grenzlast geschlossen werden kann, bei der ein Versagen
eintritt.
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Bei
bekannten statischen Belastungstests von Gründungselementen wird die Belastung
zentrisch mittels einer hydraulischen Presse vertikal aufgebracht.
Der Pfahlkopf wird mit einer Lastplatte versehen, die Messung der
aufgebrachten Last erfolgt in der Regel über eine Kraftmeßdose, die
zwischen Presse und Widerlager eingesetzt ist. Als Widerlager für die hydraulische
Presse dienen auf einer Plattform aufgelegte Totlasten oder im Boden
verankerte Traversen oder Belastungsstühle. Die Vertikalverschiebungen
infolge der Belastungen gegenüber
auf dem Planum aufgebauten Referenzträgern werden in der Regel mit
mechanischen Meßuhren
gemessen und unabhängig
davon durch Präzisionsnivellements.
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Beim
Aufbringen einer Prüflast
können
die elastischen Verformungen des Widerlagersystems erhebliche Größenordnungen
erreichen, die vor Versuchsbeginn abgeschätzt werden müssen. Dies
gilt insbesondere bei der Verwendung von Verpreßankern. Auch die Anliegesetzungen
zwischen Presse, Lastplatte und Pfahlkopf bzw. Presse und Widerlager sind
bei der Vorbestimmung des erforderlichen Pressenhubes zu berücksichtigen.
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Zusätzlich zu
den elastischen Verformungen des Widerlagersystems muß berücksichtigt
werden, daß sich
die gesamte Versuchanordnung bei Einsatz von Totlasten zeitabhängig setzt.
Es bildet sich eine sogenannte Setzungsmulde um den Prüfpfahl herum aus.
Umfaßt
das Widerlagersystem Bodenacker, so entstehen um deren Austritt
aus dem Boden herum Hebungen. Diese Effekte erschweren zusätzlich die Interpretation
eines Belastungstests, da in der Regel nur die Relativverschiebungen
zwischen der Referenzträgerkonstruktion
und dem Pfahlkopf erfaßt werden.
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Die
Arbeitssicherheit für
das Personal ist immer dann stark gefährdet, wenn Meßuhren unter
den Totlasten, die bis zu 1.500 t Gewicht haben können, „manuell" abgelesen werden
müssen,
da es vereinzelt zu starken Verformungen oder sogar zum Versagen
von Stahlträgern,
Schweißnähten oder
anderen Komponenten der Belastungsanordnungen kommen kann.
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Aus
der
DE 698 20 456
T2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Testen der
statischen Tragkraft von Gründungspfählen bzw.
Gründungssäulen bekannt,
bei dem eine Prüflast
auf den Pfahl- bzw. Säulenkopf
mittels einer hydraulischen Presse aufgebracht wird, die gegen ein
Trägerelement
als Widerlager abgestützt
ist. Das Trägerelement
ist in zwei Türmen
eingespannt, die auf dem Planum aufgeständert sind und über Zuganker
im Boden verankert sind. Ein von den Türmen unabhängiger Referenzträger nimmt
Sensoren auf, die die Vertikalverschiebung des Pfahlkopfes bei Aufbringen
der Prüflast
erfassen soll. Der Referenzträger
steht innerhalb des von den Türmen
belasteten Oberflächenbereiches des
Planums. Änderungen
der Belastung haben somit Rückwirkungen
auf die Vertikalverschiebung der genannten Sensoren.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfach
durchführbares
Verfahren und eine einfach aufgebaute Vorrichtung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, mit welcher Belastungstests unter Reduzierung
der Meßfehlereinflüsse und
unter Erhöhung
der Arbeitssicherheit durchgeführt
werden können.
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Die
Lösung
besteht in einem Verfahren zur Durchführung von Belastungstests von
Pfählen
oder Säulen,
die im Boden versenkt eingebaut sind, wobei auf den Pfahl- oder Säulenkopf
eine vertikale stationäre
oder dynamische Last ausgeübt
wird, die sich an einem auf einem Planum aufgelagerten Widerlager
oder einem im Boden verankerten Widerlager abstützt, wobei eine erste Meßanordnung
zur Ermittlung der in den Pfahl- oder Säulenkopf eingeleiteten Last
vorgesehen ist und eine zweite Meßanordnung zur Aufnahme der
Verschiebung des Pfahl- oder Säulenkopfs
unter dem Einfluß der
Last vorgesehen ist, wobei vorgesehen ist, daß die zweite Meßvorrichtung die
Verschiebung zumindest einer mit dem Pfahl- oder Säulenkopf
verbundenen Meßstelle
gegenüber einer
vom Widerlager unabhängigen,
auf dem Planum aufgesetzten Referenzmeßstelle erfaßt, die
außerhalb
einer von der Auflast oder der Verankerung des Widerlagers beeinflußten Setzungsmulde
oder Hebung angeordnet ist. Hierbei ist insbesondere vorgesehen,
daß die
zumindest eine Meßstelle
am Pfahl- oder Säulenkopf
mit der Referenzmeßstelle durch
Differenzdruckmessung in einem verbundenen hydraulischen System
zueinander in Bezug gesetzt werden. Auf diese Weise wird der Einfluß jeglicher Verformungen
oder Verschiebungen am Widerlager auf das Meßergebnis ausgeschaltet, da
eine mit Sicherheit außerhalb
des Einflußbereiches
der Belastungsänderungen
liegende Referenzmeßstelle
zur Verfügung
steht, gegenüber
der die absoluten Verschiebungen des Pfahl- bzw. Säulenkopfes
ermittelt werden können.
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Das
genannte hydraulische System ist vorzugsweise als Schlauchwaagenanordnung
mit einem Ausgleichsbehälter
und mehreren mit hydraulischem Medium gefüllten Meßzylindern ausgebildet, wobei die
Meßzylinder
mit Druckaufnehmern zur Erfassung des Bodendruckes innerhalb der
Meßzylinder
versehen sind. Die absolute geodätische
Höhe des
Referenzmeßzylinders
gegenüber
der Höhe
der am Pfahl- oder Säulenkopf
angeordneten Meßzylinder
ist unerheblich, da zu Beginn der Belastung am Meßzylinder zunächst ein
Differenzdruck p0 bzw. eine Differenzhöhe h0 gegenüber dem Referenzmeßzylinder
zu Beginn der Messung ermittelt und aufgezeichnet wird, gegenüber der
jegliche Änderungen
während des
Belastungstests berechnet und aufgezeichnet werden können.
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Ein
Schlauchwagenmeßsystem
zur kontinuierlichen Erfassung von Setzungen von Bauwerken ist bereits
in der
DE 103 46 890
A1 der Anmelderin beschrieben.
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Die
veränderlichen
Druckdifferenzen infolge der Veränderungen
der vertikalen Bewegungen des Pfahl- oder Säulenkopfes werden gleichzeitig
mit der Veränderung
der aufgebrachten Last erfaßt
und aufgezeichnet, so daß hier
kontinuierliche Messungen vorgenommen werden können. Die aufgebrachte Last
wird nach vorgegebenen Regelmechanismen in Abhängigkeit von den vertikalen
Verschiebungen variiert. Derartige Regelmechanismen sind beispielsweise
in „Empfehlungen
für statische
und dynamische Pfahlprüfungen", Arbeitskreis 2.1
der DGGT, 1998, beschrieben.
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Die
Veränderungen
der vertikalen Bewegungen am Pfahl- oder Säulenkopf werden vorzugsweise
an zumindest drei horizontal verteilten Meßstellen erfaßt und gemittelt,
so daß Änderungen
im Anlageverhalten der einzelnen Komponenten im Bereich des Pfahl-
oder Säulenkopfes
ausgeglichen werden können.
Die vertikalen Auflasten werden bevorzugt mit einer hydraulischen
Presse erzeugt.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
eines Verfahrens der vorgenannten Art zeichnet sich dadurch aus,
daß die
Mittel zur Erfassung der vertikalen Verschiebung zumindest einen mit
dem Pfahl- oder Säulenkopf
verbundenen Sensor und einen unabhängig vom Widerlager angeordneten
Referenzsensor umfassen, der auf dem Planum P außerhalb einer von der Auflast
oder Verankerung des Widerlagers beeinflußten Setzungsmulde S oder Hebung
H angeordnet ist. Die Sensoren sind, wie bereits aus der Beschreibung
des Verfahrens hervorgeht, als Druckaufnehmer ausgebildet, die in
Meßzylindern
so angeordnet sind, daß sie
den Bodendruck in dem jeweiligen Meßzylinder erfassen. Das hydraulische
System kann als Schlauchwaagenanordnung mit einzelnen Meßzylindern,
insbesondere einem außerhalb
des Einflußbereiches
der Messung selber aufgestellten Referenzmeßzylinder und flexiblen Schlauchleitungen
bestehen, die einfach zu verlegen sind, so daß das System sehr variabel
aufzubauen und einfach zu handhaben ist. Für die Erzeugung der veränderlichen
Last wird in bekannter Weise eine hydraulische Presse eingesetzt.
Die Erfassung der aufgebrachten Last kann über den an der Presse anliegenden
Hydraulikdruck ermittelt werden oder unmittelbar durch eine Kraftmeßdose, die
zwischen Presse und Widerlager bzw. Presse und Pfahl- oder Säulenkopf
angeordnet ist. Solche Kraftmeßdosen
können
auf hydraulischer Basis oder auf Basis von Piezoelementen arbeiten.
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In
den Figuren ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im
Vergleich mit einer Meßvorrichtung
bekannter Art dargestellt.
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1 zeigt
eine Prüfvorrichtung
nach dem Stand der Technik im Vertikalschnitt durch den Kopf eines
Pfahls oder einer Säule,
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
im Vertikalschnitt durch den Säulenkopf
mit einer zusätzlichen
Einzelheit (Querschnitt),
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3 zeigt
verschiedene Ausführungen
zum Aufbau eines Widerlagers, nämlich
- a) Auflager und Totlasten,
- b) Zugpfähle,
- c) sternförmig
angeordnete formal gespreizte Verpreßanker mit hochliegenden Krafteinleitungsstrecken,
- d) sternförmig
angeordnete gespreizte Verpreßanker
mit tiefliegenden Krafteinleitungsstrecken,
- e) parallel zum Probepfahl angeordnete Verpreßanker mit
tiefliegenden Krafteinleitungsstrecken.
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In 1 ist
eine Anordnung zur Einleitung von Prüflasten in einem Prüfpfahl 11 im
vertikalen Schnitt durch den Pfahlkopf 12 des Prüfpfahls
dargestellt. Auf dem Pfahlkopf ist eine Unebenheiten ausgleichende
Lastplatte 13 aufgesetzt. Diese Lastplatte 13 kann
nach dem Herstellen des Prüfpfahles 11 montiert
sein. Über
dem Pfahlkopf 12 ist eine Plattform 15 angeordnet,
die auf Auflagern 14 ruht, die auf einem Planum P angeordnet
sind. Die Plattform 15 trägt eine aus einer Vielzahl
von Einzelelementen, zum Beispiel Betonblöcken oder Platten, bestehende Totlast 16.
Zwischen der Plattform 15 und der Lastplatte 13 ist
eine hydraulische Presse 17 eingebaut. Diese hydraulische
Presse 17 ist mit einer nicht dargestellten Hydraulikpumpe
und entsprechenden Drucksteuermitteln verbunden, über die
eine Axialkraft der hydraulischen Presse 17 eingestellt
werden kann. Die hydraulische Presse 17, die mit ihrem
Hydraulikzylinder 18 auf der Lastplatte 13 aufgestellt
ist und sich mit ihrem Druckkolben 19 unten an der Plattform 15 abstützt, ist
geeignet, vertikale statische oder dynamische Lasten in den Pfahlkopf 12 einzuleiten, wobei
sich diese Lasten an der Plattform 15 abstützen, die
im wesentlichen als starres Widerlager angesehen wird. Außer den
Auflagern 14 sind kleinere, auf dem Planum P aufgesetzte
Auflager 20 gezeigt, auf die ein Referenzträger 21 aufgelegt
ist. Zwischen diesem Referenzträger 21 und
der Lastplatte 13 ist eine Mehrzahl von Wegmeßeinheiten 22 eingesetzt, mit
denen die vertikale Verschiebung des Pfahlkopfes 12 gegenüber dem
Referenzträger 21 erfaßt werden
kann.
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Die
vertikale Auflast auf die Lastplatte 13 und damit auf den
Pfahlkopf 12 kann entweder über den erfaßbaren Hydraulikdruck
der hydraulischen Presse ermittelt und gegebenenfalls in Kräfte umgerechnet werden.
Alternativ ist eine Kraftmeßdose 31 zwischen
Presse 17 und Plattform 15 bzw. zwischen Presse 17 und
Lastplatte 13 anzuordnen, die unmittelbar die auftretenden
Vertikallasten erfassen kann.
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Die
hiermit gezeigte Prüfanordnung
beinhaltet verschiedene Fehlerquellen. Zunächst ist die Annahme, daß das System
aus Plattform 15 und Totlast 16 ein starres System
sei, unrichtig. Tatsächlich
verformt sich die Plattform 15 unter der Kraft der Presse 17 in
nicht vorhersehbarer Weise. Damit findet eine nicht vorhersehbare
Wechselwirkung zwischen dem Planum P und den Auflagern 14 statt,
die die Messung der Wege durch die Wegmeßeinheiten 22 beeinflussen.
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Durch
die Auflagerung der großen
Totlast 16 auf dem Planum P entsteht durch teils plastische, teils
aber auch elastische Bodenverdichtung eine überzeichnet dargestellte Setzungsmulde
S, in der das Planum nach unten eingedrückt und damit uneben ist. Die
Auflager 20 des Referenzträgers 21, der den Referenzpunkt
für die
Wegmessung der Wegmeßeinheiten 22 bildet,
stehen notwendigerweise innerhalb dieser Setzungsmulde S. Wird nun
die von der Presse 17 aufgebrachte Auflast auf die Lastplatte 13 verändert, hat
dies Rückwirkungen
auf die Last, mit der die Auflager 14 auf dem Planum P
aufstehen und insofern auf die elastische Verformung des Planums
P innerhalb der Setzungsmulde S. Auf diese Weise werden die Ergebnisse
der Wegmeßeinheiten 22 in
unvorhersehbarer Weise lastabhängig
verfälscht.
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Mit
den auf den Referenzträger 21 bezogenen
Bezeichnungen ΔT
und Δh soll
außerdem
zum Ausdruck gebracht werden, daß die Eigenschaften des Referenzträgers temperaturabhängig sind,
wobei er unter seinem Eigengewicht einer veränderlichen Durchbiegung unterliegt.
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In 2 ist
eine ähnliche
Anordnung wie in 1 gezeigt, wobei jedoch die
Meßvorrichtung
zur Wegmessung der vertikalen Verschiebung des Pfahlkopfes anders
ausgeführt
sind. Gleiche Einzelheiten sind mit gleichen Bezugsziffern wie in 1 belegt. Auch
hier ist der Pfahlkopf 12 eines Prüfpfahles 11 zu erkennen,
auf dem eine Lastplatte 13 aufgebracht ist. Auf dem Planum
P stehen Auflager 14, die eine Plattform 15 tragen,
auf die eine Totlast 16 in gleicher Art wie in der Anordnung
nach 1 aufgesetzt ist. Die Totlast 16 erzeugt
somit, wie in 1, eine überzeichnet dargestellte Setzungsmulde
S. Auch hier ist zwischen der Plattform 15 und der Lastplatte 13 eine hydraulische
Presse 17 eingesetzt, die einen Hydraulikzylinder 18,
der auf der Lastplatte 13 aufsteht, und einen Druckkolben 19,
der sich gegen die Plattform 15 abstützt, erkennen läßt. Wie
auch im Schnitt A-A durch die Hydraulikpresse 17 zu erkennen
ist, sind bei dieser Ausbildung auf der Lastplatte 13 mehrere
Meßzylinder 23,
insbesondere vier an den Ecken der Lastplatte 13 aufgesetzte
Meßzylinder 23,
angeordnet, die jeweils einen Druckaufnehmer 24 enthalten.
Die Meßzylinder 23 sind über Flüssigkeitsleitungen 25 untereinander
und über
eine Flüssigkeitsleitung 26 mit
einem Referenzmeßzylinder 23R verbunden,
der seinerseits mit einem hydraulischen Ausgleichsbehälter 28 verbunden
ist. Jeder der Meßzylinder 23, 23R hat
einen Druckaufnehmer 24, 24R. Der Ausgleichsbehälter 28 und
der Referenzmeßzylinder 23R sind
außerhalb
der Setzungsmulde S aufgestellt, so daß die von der Presse 17 aufgebrachte Vertikallast
auch hier zur Veränderung
des Verformungszustandes der Setzungsmulde S führt, dies jedoch keine Rückwirkungen
auf das Meßergebnis
hat. Mit jeder Vertikalverschiebung einer der Meßzylinder 23 ändert sich
die Höhenlage
des zugeordneten Druckaufnehmers 24 innerhalb des verbundenen
hydraulischen Systems aus Ausgleichsbehälter 28 und Meßzylindern 23. Über die
Druckaufnehmer 24 wird der Druck am Boden der Meßzylinder 23 gemessen, wobei
der Druck der auf der Lastplatte 13 angeordneten Meßzylinder 23 sich
mit Aufbringen der Last durch Veränderung der geodätischen
Höhe verändert, während der
Druck der Referenzmeßstelle 23R aufgrund
der gleichbleibenden geodätischen
Höhe unverändert bleibt.
Die einzelnen Druckaufnehmer 24 sind über elektrische Meßleitungen 29 mit
einer Auswerteeinheit 30 verbunden. Durch Auswertung der
Druckdifferenzen können
die eingetretenen Höhenverschiebungen
festgestellt werden und in der Auswerteeinheit 30 gemittelt
werden. Das Verlegen längerer
Schlauchleitungen 26 zwischen den Messzylindern 23 und
den Referenzmeßbehältern 23R bzw.
dem Ausgleichsbehälter 28 ist
unkritisch, ebenso wie das Verlegen von elektrischen Meßleitungen 29,
da deren Länge
das Meßergebnis
nicht beeinflußt.
Insofern kann die Referenzmeßstelle 23R und der
Ausgleichsbehälter 28 mit
großer
Sicherheit in ausreichendem Abstand vom Bereich der Setzungsmulde
S aufgebaut werden. Die Druckmeßdose 31 zwischen
Druckstempel 19 und Plattform 15 ist über eine
elektrische Meßleitung 32 ebenfalls
mit der Auswerteeinheit 30 verbunden, so daß die Vertikalverschiebungen
des Pfahlkopfes in Abhängigkeit
von der Last über
der Zeit erfaßt
und aufgezeichnet werden können. Über eine
Regeleinheit kann die Last in Abhängigkeit von den Vertikalverschiebungen
nachgeregelt werden.
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In 3 sind
alternative Arten der Abstützung
der Presse 17 in verschiedenen Prinzipdarstellungen im
Vergleich mit dem in 2 dargestellten Prinzip mit
einer Totlast dargestellt. Die Meßanordnung ist hierbei jeweils
weggelassen.
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In
Darstellung a) ist der Pfahl 11, die Presse 17,
die Plattform 15, die Auflager 14 und die Totlast 16 im
wesentlichen gleicher Anordnung wie in den 1 und 2 erkennbar.
Unter dem Einfluß der Totlast 16 bildet
sich die Setzungsmulde S aus.
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In
Darstellung b) sind mit horizontalem Abstand zum Pfahl 11,
der von einer Presse 17 vertikal belastet wird, mehrere
ebenfalls vertikal eingebaute Zugpfähle 36 gezeigt, die über Zugstangen 37 gemeinsam
in einer Traverse 38 verankert sind, an der sich die Presse 17 unten
abstützt.
Während
der Prüfpfahl 11 von
einer kleineren Setzungsmulde S umgeben ist, bilden sich um die
Zugpfähle 36 herum
Hebungen H aus.
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In
Darstellung c) ist der Pfahl 11 erkennbar, auf den eine
Presse 17 aufgesetzt ist, die sich an einem Belastungsstuhl 39 unten
abstützt.
Dieser ist über
schräg
in den Boden führende
Litzen 40 an tief versenkten Verpreßkörpern 41 gehalten,
wobei die Litzen 40 vom Belastungsstuhl 39 schräg nach unten wegführen. Während der
Prüfpfahl 11 von
einer kleineren Setzungsmulde S umgeben ist, bilden sich um die
Austritte der Litzen 40 herum Hebungen H aus.
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In
Darstellung d) ist ein Pfahl 11 gezeigt, der ebenfalls
von einer Presse 17 belastet wird, die sich an einem Belastungsstuhl 39 abstützt, wobei
dieser über
Litzen 40' an
Verpreßkörpern 41' angelenkt ist, die
in diesem Fall tiefer bei steilerem Verlauf der Litzen angeordnet
sind als in Darstellung c). Während der
Prüfpfahl 11 von
einer kleineren Setzungsmulde S umgeben ist, bilden sich um die
Austritte der Litzen 40 herum Hebungen H aus.
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In
Darstellung e) wird ein Pfahl 11 von einer Presse 17 vertikal
beaufschlagt, die sich an einer Traverse 38 abstützt. An
der Traverse 38 ist eine Mehrzahl von vertikal in den Boden
reichenden Litzen 40" verankert,
die ihrerseits in Verpreßkörpern 41" festgelegt
sind. Die Litzensind hierbei vertikal angeordnet. Während der
Prüfpfahl 11 von
einer kleineren Setzungsmulde S umgeben ist, bilden sich um die Austritte
der Litzen 40 herum Hebungen H aus.
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Die
Abstützungen
der Presse 17 nach den Ausführungen b) bis e) sind aufwendiger
als die Ausführung
nach Darstellung a). Die Setzungsmulde ist bei diesen Ausführungsformen
weniger ausgeprägt und
entsteht hier überwiegend
durch die Mantelreibung des Pfahles 11 bei Aufbringen einer
Vertikallast durch die Presse 17. Gleichzeitig entstehen
Hebungen im Bereich des Bodenaustritts der verwendeten Bodenanker.
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- 11
- Prüfpfahl
- 12
- Pfahlkopf
- 13
- Lastplatte
- 14
- Auflager
(Totlast)
- 15
- Plattform
- 16
- Totlast
- 17
- hydraulische
Presse
- 18
- Hydraulikzylinder
- 19
- Druckkolben
- 20
- Auflager
(Referenzträger)
- 21
- Referenzträger
- 22
- Wegmeßeinheit
- 23
- Meßzylinder
- 24
- Druckaufnehmer
- 25
- Schlauchleitung
- 26
- Schlauchleitung
- 27
-
- 28
- Ausgleichsbehälter
- 29
- elektrische
Meßleitung
- 30
- Auswerteeinheit
- 31
- Kraftmeßdose
- 32
- elektrische
Meßleitung
- 36
- Zugpfahl
- 37
- Zugstange
- 38
- Traverse
- 39
- Belastungsstuhl
- 40
- Litze
- 41
- Verpreßkörper
- P
- Planum
- S
- Setzungsmulde
- H
- Hebung
- ΔT
- Verformung
infolge Temperatur
- Δh
- Verformung
infolge Eigengewicht