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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbreitung von Inhalten an mehrere Nutzer, wobei Nutzer als Mitglieder einer oder mehrerer Gruppen miteinander vernetzt sind und wobei Gruppenmitglieder nutzerseitig vorgebbar sind.
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In der Dienste-Welt, wie sie sich heute darstellt, sind Kommunikationsdienste einerseits und Dienste zur Verbreitung von Inhalten klar voneinander getrennt. Inhalte sind mit dem Internet oder der mobilen Web-Browsing Welt verknüpft und werden einem Nutzer von einem Serversystem auf Anfrage oder im Abonnement bereitgestellt. Zu nennen sind beispielsweise Websites, CMS (Content Management Systeme) oder Weblogs. Weblogsysteme (kurz: Blogs) sind Systeme zur Veröffentlichung persönlicher Inhalte und basieren auf dem Homepage-Konzept mit dem Vorteil eines stark vereinfachten administrativen und kommunikativen Supports. Diese Online-Journale werden überwiegend aus persönlichen Interessen genutzt, zum Beispiel als persönliches Tagebuch, haben darüber hinaus aber sicherlich auch Potential für einen geschäftlichen Einsatz, zum Beispiel als firmeninternes schwarzes Brett. Innerhalb eines Blogs werden die Inhalte chronologisch geordnet, regelmäßig aktualisiert und ständig verlinkt, so dass sie interaktive Funktionen für den Empfänger der Inhalte bereitstellen.
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Basierend auf den SIP Standard (Session Initiation Protocol) hat das 3GPP Standardisierungskonsortium in jüngster Zeit eine Plattform für die paketbasierte Kommunikation entwickelt. Dieser sogenannte IMS Standard (IP Multimedia Subsystem) stellt eine umfangreiche Architektur für neue Kommunikationsdienste bereit. So hat das OMA Konsortium (Open Mobile Alliance) in Zusammenarbeit mit 3GPP und der IETF bereits Dienstspezifikationen für Presence-Technologie, Gruppenmanagement (XDMS) oder für Push-to-Talk over Cellular (PoC) entwickelt. PoC ist ein Dienst, der es Nutzern ermöglicht, über ihr Mobiltelefon Sprachnachrichten an einen oder mehrere Empfänger zu senden. Der Dienst funktioniert nach dem Walkie-Talkie-Prinzip, wobei die Mitglieder einer Gruppe zunächst mittels des SIP-Protokolls eine Signalisierung erhalten. Im Anschluss daran wird die Sprachnachricht über das RTP (Real time Transport Protocol) im Rahmen einer paketvermittelnden Mobilfunkverbindung (GPRS) an die Mitglieder der Gruppe gesendet. Die Mitglieder der Gruppe können nutzerseitig in einem Push-to-Talk-Menü über die jeweiligen Handy-Nummern der Mitglieder zusammengestellt werden.
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Aktuell gibt es Bestrebungen seitens der OMA, Standardspezifikationen für Dienste zur dynamischen Bereitstellung von Inhalten (Dynamic Content Delivery, DCD) zu entwickeln. In verschiedenen Ländern, insbesondere in Asien, existieren bereits Produkte, bei denen Inhalte dynamisch gepusht werden. Lediglich beispielhaft sei an dieser Stelle auf den i-cannel von NTT DoCoMo verwiesen. Bei dieser Art von Diensten abonniert ein Nutzer einen Inhalte-Kanal und empfängt alle Inhalte-Updates auf seinem mobilen Terminal. Das Konzept ist vergleichbar mit dem vom Internet bekannten RSS Feed.
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Aus der
WO 01/77876 A2 ist ein Verfahren zur Verbreitung von Inhalten an mehrere Nutzer bekannt, wobei Nutzer als Mitglieder einer oder mehrerer Gruppen miteinander vernetzt sind. Das bekannte Verfahren zielt darauf ab, personalisierte Informationen zu generieren und Nutzern zur Verfügung zu stellen. Dazu wird ein Server (Real-Time Social Network (RTSN) Service Provider) bereitgestellt, an dem nutzerseitig Nutzerprofil-Informationen hinterlegt werden. Zudem können sog. Associations, d.h. Dritte, mit denen der Nutzer in irgendeiner Beziehung steht (bspw. ein Autohändler, von dem der Nutzer ein Kraftfahrzeug erworben hat), Nutzerprofil-Updates und zugehörige Informationen an den Service Provider übermitteln. Der Service Provider sammelt die übermittelten Informationen in entsprechenden Datenbanken und stellt den sog. Associations aggregierte Nutzerprofil-Informationen zur Verfügung. Umgekehrt wird seitens der Associations personalisierter Inhalt an den Service Provider gepusht und von dort an den Nutzer übermittelt.
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Aus der
US 2005/0193054 A1 sind ein System und Verfahren zur Schaffung eines sozialen Interaktions-Netzwerks bekannt, bei dem einem Nutzer mittels eines Multi-Nutzer Interaktionsmodells Informationen, bspw. betreffend eine Person, einen Ort oder eine Sache, bereitgestellt werden, die für den jeweiligen Nutzer von Interesse sein können.
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Aus der
US 2004/0148344 A1 sind für sich gesehen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bereitstellung eines personalisierten Mediendienstes bekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verbreitung von Inhalten an mehrere Nutzer derart auszugestalten und weiterzubilden, dass für Nutzer der Austausch von Informationen und Diskussionen über die Inhalte innerhalb ihrer bestehenden sozialen Netzwerke mit einfachen Mitteln ermöglicht ist.
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Die voranstehende Aufgabe ist durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die bislang übliche Trennung von Inhalte-Diensten einerseits und Kommunikations-Diensten andererseits dem Bedürfnis von Nutzern, innerhalb ihrer sozialen Netzwerke Inhalte miteinander zu teilen und sich hierüber auszutauschen und diese zu diskutieren, nicht gerecht wird. Erfindungsgemäß wird daher eine dynamische Anpassung von Inhalten, die seitens eines Nutzers basierend auf seinem Kontext aus angebotenen Inhalten auswählbar sind, vorgenommen. Dabei wird eine Korrelation zwischen den ausgewählten Inhalten einerseits und einer Gruppe andererseits genutzt und Kommunikationstrigger zu Initiierung einer Kommunikation mit der Gruppe in den Inhalt eingebettet. Die so angepassten Inhalte werden an die Mitglieder der Gruppe gepusht.
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Die Kommunikationstrigger repräsentieren eine Kommunikationssitzung, die nutzerseitig aufgebaut werden kann. Sie umfassen Parameter für die Kommunikationssitzung, wie zum Beispiel die Adressen von Kommunikationspartnern, Parameter für die Darstellung (zum Beispiel in Form von Icons oder Text) und ähnliche Informationen. Die Kommunikationstrigger ermöglichen es, einem Nutzer eine „Sharing“-Funktion für jeden Inhalt bereitzustellen, welche die Initiierung einer Kommunikationssitzung mit der korrelierten Gruppe ermöglicht. Die „Sharing“-Funktion kann beispielsweise als ein Button auf einem Display, als eine Aktion für einen Tastenhinweis oder als spezifischer Hardkey realisiert werden. Der Nutzer kann eine Kommunikationssitzung entweder mit der vorab definierten Gruppe (wie sie mit dem Inhalt korreliert) oder mit irgendwelchen anderen Empfängern (zum Beispiel aus seinem Adressbuch) aufbauen.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Kombination eines unauffällig im Hintergrund laufenden Inhalte-Download-Services mit Kommunikationsmitteln. Auf diese Weise werden Nutzer motiviert, Kommunikationsdienste zu nutzen. Darüber hinaus liefert das erfindungsgemäße Verfahren einen Support für die Nutzung von Communities oder sozialen Netzwerkdiensten (SNS), um Inhalte zu diskutieren und auszutauschen.
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In besonders vorteilhafter Weise wird im Rahmen der dynamischen Personalisierung ein Kommunikationskanal festgesetzt, über den die Gruppenmitglieder erreichbar sind. Informationen bezüglich dieses Kommunikationskanals können dabei ebenfalls in den Inhalt eingebettet werden. Der Art der Kommunikationskanäle ist prinzipiell keine Grenze gesetzt, beispielsweise kann es sich um Kommunikationskanäle in Form von Chatrooms, PoC, etc. handeln.
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Im Hinblick auf eine besonders hohe Dynamik kann als Kontext eines Nutzers seine Verfügbarkeit (Presence), sein Aufenthaltsort (Location), seine Gruppenzugehörigkeit und/oder ähnliche Informationen berücksichtigt werden. Der Kontext „Location“ ermöglicht dabei z.B., dass einem Nutzer Informationen beispielsweise über Einkaufs- und/oder Freizeitmöglichkeiten in einer bestimmten Stadt nur zugeleitet werden, wenn sich der Nutzer auch tatsächlich in dieser Stadt aufhält.
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Ein Nutzer kann grundsätzlich einer beliebigen Anzahl n von unterschiedlichen Gruppen angehören. In der Praxis finden sich Gruppen in der Regel aufgrund übereinstimmender Interessen, Hobbys, Berufe u.ä. zusammen. So sind beispielsweise private Gruppen denkbar, deren Mitglieder allesamt Mitglieder eines bestimmten Sportclubs sind. Daneben gibt es allgemeine Interessengruppen, denen sich Nutzer anschließen, wenn sie sich beispielsweise für Sportnachrichten oder kulturelle Informationen interessieren. Dabei können die Gruppen beispielsweise statisch gebildet werden. Ebenso ist es möglich, dass Gruppen auf der Grundlage von dynamischen Parametern generiert werden, zum Beispiel basierend auf Nutzerpräferenzen und Kontextparametern wie z.B. „Einkaufen in der neuen Stadt“. Dabei sind sowohl geschlossene als auch offene Nutzergruppen denkbar.
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Im Rahmen einer konkreten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zur nutzerseitigen Auswahl von Inhalten ein Pull-Agent verwendet wird, der Informationen von unterschiedlichen Inhalte-Kanälen sammelt. Die Auswahl von seitens eines Netzwerk- oder Serviceproviders angebotenen Inhalte-Kanälen unterliegt dabei den Verträgen des Serviceproviders mit seinen Inhalte-Partnern. Bei den Inhalte-Kanälen, mit denen der Pull-Agent kommuniziert, könnte es sich beispielsweise um RSS-Agents und/oder Mail-Agents handeln.
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In vorteilhafter Weise ist den Inhalte-Kanälen jeweils ein Kanal-Profil zugeordnet, welches vorzugsweise Informationen bezüglich der Kanal-ID, der Pull-Periode, dem Titel, der Lokation, dem Ablauftermin und/oder dergleichen umfasst.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführung werden die über einen der Inhalte-Kanäle bereitgestellten Inhalte jeweils durch ein Inhalte-Item repräsentiert. Das Inhalte-Item kann dabei beispielsweise eine eindeutige ID, eine Kanal-ID, einen Titel, den Inhalt, einen Zeitstempel und/oder einen Ablauftermin umfassen. Der Parameter „Titel“ stellt eine Kurzdarstellung des Inhalts dar. Die Aufnahme eines Ablauftermins kann sinnvoll sein für Inhalte, die sich auf ein ganz konkretes Ereignis beziehen, das zu einem festgesetzten Zeitpunkt stattfindet. So macht es beispielsweise keinen Sinn, für ein Konzert, das bereits stattgefunden hat, Karten anzubieten. Entsprechende Inhalte verlieren dann ihre Gültigkeit. Die Art der Inhalte-Items unterliegt keinen Beschränkungen, im Konkreten kann es sich beispielsweise um Text, Bilder, Videos, etc. oder eine Kombination davon handeln.
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Zur Vorbereitung des Push-Prozesses kann vorgesehen sein, dass die Inhalte-Items der ausgewählten Inhalte von einer Verteiler-Logik analysiert werden.
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Unter Berücksichtigung der Gruppe-Inhalt-Korrelation können die Inhalte-Items um personalisierte Kommunikationsmittel (Chat, Videokonferenz, etc.) erweitert werden, wobei die Nutzerpräferenzen und die Gruppenzuordnung berücksichtigt werden können. Zur Verteilung können die Inhalte-Items in Warteschlangen einsortiert werden.
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In Hinblick auf die von einem Push-Agent zur Verteilung der Inhalte verwendeten Push-Technologie kann vorgesehen sein, dass SMS, E-Mail, IM, SIP, TCP, HTTP oder ähnliche Technologien Verwendung finden. Grundsätzlich ist sowohl der Einsatz von Technologien denkbar, die einen 1-1-Push realisieren, wie z.B. SMS, als auch von Technologien, die auf einem Gruppenserver-Push-Konzept beruhen (z.B. in Form von Media-Enhanced Chatrooms oder Broadcast-Technologien).
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Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass heutzutage die Verteilung von Inhalten einer Vielzahl unterschiedlicher Schutzregeln unterworfen ist, können Zugangsberechtigungen der Gruppenmitglieder zu den gepushten Inhalten in vorteilhafter Weise mittels eines DRM (Digital Rights Management-Systems überwacht werden. Dabei können die Zugangsberechtigungen im Rahmen der Generierung der Gruppe-Inhalt-Korrelation berücksichtigt werden. Im Rahmen einer konkreten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Verbreitung der gepushten Inhalte auf die Mitglieder der Gruppe beschränkt wird. In diesem Modus sind die dem Inhalt zugewiesenen Kommunikationseinstellungen nicht erweiterbar, so dass der Inhalt nicht mit Entitäten außerhalb der Gruppe geteilt werden kann.
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Im Rahmen einer anderen Implementierung kann vorgesehen sein, dass die Verbreitung der gepushten Inhalte derart beschränkt wird, dass die Mitglieder der Gruppe die Inhalte jeweils an einen weiteren Nutzer oder an eine weitere Gruppe weiterleiten können. In diesem Modus sind die dem Inhalt zugewiesenen Kommunikationseinstellungen folglich beschränkt erweiterbar. In Abhängigkeit von Gruppeneinstellungen (zum Beispiel geschlossenen oder offene Gruppe) können Erweiterungen auf Mitglieder eines Gruppenanrufs zugelassen werden. In jedem Fall darf die Erlaubnis zum Weiterleiten von Inhalten an gruppenexterne Entitäten nur von Gruppenmitgliedern vorgenommen werden. Zudem erstreckt sich die Erlaubnis jeweils nur über eine Ebene, d.h. von der Elternebene auf Kindebene. Auf der Kindebene gibt es nur die Option, den Inhalt zu sehen, die Erlaubnis zur Teilnahme an einer Gruppenkommunikation ist hingegen nicht vorgesehen.
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Schließlich ist ein Modus denkbar, in dem die Verbreitung der gepushten Inhalte keinen Beschränkungen unterworfen wird. Soweit das Verteilen von Inhalten zulässig ist, ist das Verteilen offen gegenüber allen Netzwerken, Protokollen und Technologien. Möglich ist beispielsweise der Empfang eines Programms betreffend Sportereignisse über ein mobiles Netzwerk und die Verteilung an Gruppenmitglieder unter Verwendung eines lokalen, in einem WLAN-installierten Fileservers oder das Teilen („Sharing“) von Fotos mit einem Freund, die über den gruppenbasierten Inhalte-Push mittels P2P-Verbindung empfangen wurden.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Systems zur gruppenmoderierten Verteilung von Inhalten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 in einer schematischen Darstellung eine Verteilung von Inhalten innerhalb von Gruppen unter Berücksichtigung von Zugangsberechtigungen,
- 3 in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens aus der Sicht eines Nutzers,
- 4 in einer schematischen Darstellung die Komponenten eines Kanalmanagement-Systems eines Ausführungsbeispiels eines Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren,
- 5 in einer schematischen Darstellung den Verteilungsmechanismus des in 4 gezeigten Ausführungsbeispiels und
- 6 in einem Flussdiagramm eine Verteiler-Logik des in den 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiels basierend auf Gruppen- und Nutzerprofilen.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Verteiler-System zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das System lässt sich im Wesentlichen einteilen in ein Kanalmanagement-System (Channel Management System) und ein Verteiler-System. Die zentrale Komponente des Kanalmanagement-Systems ist ein Pull-Agent, der Informationen von unterschiedlichen Inhalte-Kanälen sammelt. Die gesammelten Inhalte werden einer Verteiler-Logik zugeführt und mit Gruppen- und Nutzerprofilen verknüpft. Mit anderen Worten wird eine Gruppe-Inhalt-Korrelation generiert, auf deren Grundlage Inhalte mittels eines Push-Agents an entsprechende Gruppen verteilt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Inhalte vom Push-Agent allen Mitgliedern der Gruppe zugeleitet werden. Alternativ ist eine Weiterverteilung innerhalb der Gruppe im P2P (Peer-to-Peer)-Modus möglich.
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2 zeigt - schematisch - Zulassungsregeln für die Gruppe-Inhalt-Korrelation, die mittels eines DRM-Systems überwacht werden können. Insgesamt sind drei unterschiedliche Verteiler-Modi denkbar. Als erstes ist ein Modus zu nennen, bei dem die Verteilung von Inhalten auf eine Gruppe beschränkt ist. Die Verteilung von Inhalten ist mit anderen Worten auf die Grenzen der Gruppe-Inhalt-Korrelation beschränkt. Wie oben bereits erwähnt, können Inhalte entweder an alle Mitglieder einer Gruppe verteilt werden, wobei keine weitergehenden Rechte zur Verteilung an Mitglieder außerhalb der Gruppe vergeben werden. Oder der Inhalt wird zunächst einem ersten (Haupt-)Mitglied zugeleitet, das die Inhalte sodann an alle Mitglieder der entsprechenden Gruppe weiterleitet. Diese Art der Verteilung bietet sich insbesondere in hierarchischen Gruppen an. In 2 entspricht dieser Modus einer ausschließlichen Verteilung von Inhalten innerhalb der als „Eltern“ bezeichneten Gruppe. Eine derartige Gruppenbeschränkung lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass der Gruppe feste Kommunikationseinstellungen, beispielsweise in Form einer PoC Gruppen URI oder einer Konferenzservertelefonnummer, zugewiesen werden.
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Alternativ ist ein Modus denkbar, bei dem die Option besteht, einen Inhalt ein einziges Mal an Nutzer außerhalb der Gruppe weiterzuleiten, wobei diese Option auf die Mitglieder der Gruppe beschränkt ist. Es handelt sich demzufolge um eine Art Eltern-Kind-Beziehung, bei der ein Mitglied einer „Eltern“-Gruppe den Inhalt über die Gruppengrenze hinweg an ein Mitglied einer „Kind“-Gruppe verteilen kann. Dieses „Kind“ muss nicht zwangsläufig ein einzelner Nutzer sein, sondern es kann sich um eine Gruppe handeln, welcher der weiterleitende Nutzer ebenfalls angehört. In diesem Modus erbt das „Kind“ keine Verteilungsrechte, d.h. es hat nicht die Erlaubnis, die Inhalte selbst weiterzuleiten. Darüber hinaus hat das „Kind“ nur begrenzte Rechte zur Kommunikationsinitiierung. Indem auf „Kind“-Ebene beispielsweise nur Leserechte vergeben werden, können beschränkte Gruppen, z.B. vorab als geschlossen definierte Gruppen oder kontextgetriggerte zeitlich beschränkte Gruppen, verhindern, dass „Kinder“ eine Kommunikationssitzung initiieren oder einer bereits etablierten Kommunikationssitzung beitreten.
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Schließlich ist ein im Hinblick auf die Verteilung von Inhalten unbeschränkter Modus möglich, bei dem freie Verteilungsrechte über die Grenzen der ursprünglichen Gruppe hinaus bestehen. Das bedeutet, dass die „Kinder“ die Optionen zur weiteren Verteilung erben und aus einer „Eltern“-Gruppe erhaltene Inhalte an „Enkel“-Mitglieder weiterleiten können. Eine Ausdehnung auf weitere hierarchische Ebenen, d.h. eine Weiterleitung an ein „Urenkel“-Niveau, wäre ebenfalls denkbar.
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3 dient der Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie es sich aus Sicht eines Nutzers darstellt. Gezeigt ist das Display eines Endgerätes eines Nutzers, beispielsweise eines Handys, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. In der Darstellung auf der linken Seite der Figur ist eine Situation gezeigt, in der der Nutzer eine Nachricht in Form einer SMS von einem Server erhalten hat. Die Nachricht umfasst insgesamt drei Inhalte, wobei aufgrund der Verwendung der SMS-Technologie, die hinsichtlich der zu versendenden Nachrichtengröße Beschränkungen unterworfen ist, zunächst nur Kurzdarstellungen der Inhalte gesendet werden. Dieser Push ist für den Nutzer als „Zero“-Klick realisiert, d.h. erfolgt automatisch. Durch einen Klick auf ihn interessierende Inhalte kann sich der Nutzer eine ausführlichere Darstellung der jeweiligen Inhalte anzeigen lassen. Dies ist im rechten Teil für den Inhalt „BAB Tickets online“ dargestellt.
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Wie der dargestellten Displaywiedergabe zu entnehmen ist, ist in erfindungsgemäßer Weise auf der Grundlage einer Korrelation zwischen dem Inhalt einerseits und einer Gruppe andererseits eine Personalisierung des Inhalts erzeugt worden. Konkret handelt es sich hier um die Gruppe „my friends“. Der Push des Inhalts auf das Gerät des Nutzers ist mit anderen Worten in personalisierter Form erfolgt, wobei die Personalisierung bereits vor dem Pushen am Server und damit für den Nutzer nicht wahrnehmbar vorgenommen worden ist. Der Nutzer kann nun durch Anklicken des entsprechenden Buttons eine Nachricht an die Gruppe „my friends“ senden und somit den Inhalt zur Initiierung einer Gruppenkommunikation nutzen. Dabei kann der Nutzer wählen, ob er mit allen Mitgliedern der Gruppe oder nur mit bestimmten Mitgliedern der Gruppe kommunizieren möchte.
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Die Kommunikationsart wird serverseitig bereits in den an die Gruppenmitglieder zu verteilenden Inhalt eingebettet, wobei die Funktion der Kommunikationsinitiierung, d.h. das Anklicken des entsprechenden Buttons wie im rechten Teil von 3 gezeigt, mit dem Server des Inhalt-Push-Service-Providers verbunden wird. Der Server erzeugt dazu einen logischen Link zwischen der Gruppe, der Kommunikationsart und dem jeweiligen Kommunikationsstatus. Hierdurch wird eine effiziente Nutzung von Kommunikationsressourcen ermöglicht. Ein späterer Versuch, eine verpasste Kommunikationssitzung zu initiieren, kann derart gehandhabt werden, dass die entsprechende Person einer laufenden Kommunikation beitritt oder eine Notifikation über die bereits laufende Kommunikation erhält.
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4 und 5 zeigen - schematisch - in einem UML (Unified Modeling Language)-Diagramm die wesentlichen Komponenten und deren Funktionsweise eines Ausführungsbeispiels eines Systems zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. 4 zeigt dabei im Wesentlichen das Kanalmanagement-System, wohingegen in 5, die sich an den unteren Teil von 4 anschließt das Verteiler-System dargestellt ist. Das Gruppenprofil (Group Profile), die Verteiler-Logik (Distribution Logic) und das Warteschlangen-Item (Queue Item) sind der besseren Übersichtlichkeit halber und zur Verdeutlichung des Anschlusses der beiden Darstellungen aneinander in beiden Figuren dargestellt.
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Unter Bezugnahme auf 4 wird im Folgenden zunächst das Kanalmanagement-System beschrieben. Die wesentliche Komponente des Kanalmanagement-Systems ist ein Pull-Agent, der Informationen von unterschiedlichen Inhalte-Kanälen sammelt. Als Informationsquellen, mit denen der Pull-Agent in Verbindung steht, sind im Ausführungsbeispiel gemäß 4 ein RSS-Agent sowie ein Mail-Agent vorgesehen. Basierend auf Informationen bezüglich der Kanalprofile, die dem Pull-Agent über eine Pull-Zeitsteuerung bereitgestellt werden, führt der Pull-Agent den Pull-Prozess für einen bestimmten Kanal durch. Ein Kanal-Profil umfasst dabei Informationen wie die Pull-Periode, die Location, und den Ablauftermin, um das Timing und die Frequenz des Pull-Prozesses zu spezifizieren. Der RSS-Agent bildet eine Instanz des Pull-Agents, und ist für den Empfang von Inhalten von unterschiedlichen Kanälen über RSS Feed verantwortlich. Der Mail-Agent verwendet das Mail-Protokoll und arbeitet ansonsten in ähnlicher Weise.
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Die am Pull-Agent zusammenlaufenden Inhalte umfassen jeweils bestimmte Parameter, wie zum Beispiel eine den Inhalt selbst kennzeichnende ID, eine Kanal-ID, Titel, Inhalt, Zeitstempel und Ablauftermin, die in einer Inhalte-Item zusammengefasst werden. Bei dem Parameter „Titel“ handelt es sich um eine Kurzdarstellungen der Inhalte, die auch als Ticker bezeichnet werden können, und die an die Subscriber des entsprechenden Kanals gepusht werden. Der Parameter „Inhalt“ stellt demgegenüber die detaillierte Beschreibung der Kurzdarstellung dar und kann insbesondere auch Bilder, Links, Kommunikationsaufforderungen etc. umfassen.
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Basierend auf dem Pull-Prozess ruft der Pull-Agent entsprechende Prozesse an der Verteiler-Logik (Distribution Logic) auf. Die Verteiler-Logik bildet den Eingangspunkt für das Verteiler-System (delivery system) und ist sowohl in 4 als auch in 5 dargestellt. Die Logik analysiert die in den Inhalte-Items der Inhalte abgelegten Informationen und stellt eine Korrelation zu den Gruppenprofilen und den Nutzerprofilen her. Die Gruppenprofile sind in einer Datenbank gespeichert und umfassen - als Minimuminformation - Informationen bezüglich einer Gruppen-ID und der Push-Periode. Weitere mögliche Parameter sind ein Gruppenname, eine Beschreibung (beispielsweise im Hinblick auf den Umfang und/oder die Interessen), eine Homepage (zum Beispiel Blog, Fotoseite), eine Gruppen URI (zum Beispiel für eine SIP basierte Kommunikation) etc. Nach Erzeugung der beschriebenen Korrelation sammelt die Verteiler-Logik die Inhalte in einer Warteschlange. Basierend auf der Verteiler-Konfiguration triggert der Push-Prozess die Push-Agents zur Verteilung der Inhalte. Dabei werden Nutzerpräferenzen oder die Fähigkeiten der nutzerseitigen Geräte verwendet, um diejenige Push-Technologie festzulegen, die zur Verbreitung der jeweiligen Inhalte geeignet ist. Die den Nutzern angebotenen Inhalte sind demzufolge im hohen Maße personalisiert, d.h. im Hinblick auf Informationsaustausch und Kommunikation an die speziellen Bedürfnisse eines Nutzers und seiner Gruppe/Gruppen angepasst.
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Die Push-Agents lassen sich in unterschiedlichen Technologien realisieren wobei in dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel als Push-Technologien konkret SMS, Email und TCP vorgesehen sind. Im Falle von SMS und Email beruht der Verteilermechanismus auf einfachen SMS und Email Clients, um den Inhalt der gepushten Informationen darzustellen. Im Falle von TCP ist eine TCP-Verbindung mit einem spezifischen Client als Host des entsprechenden Terminals vorgesehen.
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6 zeigt in Form eines Flussdiagramms die an der Verteiler-Logik des in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiels ablaufenden Prozesse. In einem ersten Schritt empfängt die Verteiler-Logik die Inhalte von dem Pull-Agent. Die von den Inhalte-Items der Inhalte umfassten Informationen werden analysiert, und es wird zunächst geprüft, ob es sich um neue oder um alte Inhalte handelt. Alte Inhalte können beispielsweise dann vorliegen, wenn sie aufgrund von Laufzeitproblemen am Server doppelt abgeholt worden sind. Alte Inhalte werden verworfen.
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In einem nächsten Schritt werden die Informationen bezüglich der Gruppenprofile eingebunden, wobei zum Beispiel Berücksichtigung findet, welche Inhalte-Kanäle eine Gruppe subskribiert hat. Für jede Gruppe werden sodann die Nutzerprofile der jeweiligen Gruppenmitglieder eingebunden. Aufgrund dieser Informationen wird für jeden Nutzer eine Warteschlange angelegt, in der die Inhalte in personalisierter Form abgelegt werden. In einem nächsten Schritt wird geprüft, ob der Nutzer eine Historie hat. Beispielsweise kann ein Nutzer festlegen, dass er neue Informationen zum Beispiel alle zwei Stunden zugestellt bekommen möchte. Falls es sich nun bei einem Inhalt um den ersten Inhalt nach einem Push handelt, wird eine neue Warteschlange angelegt, im anderen Fall wird der Inhalt der existierenden Warteschlange hinzugefügt.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.