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Die Erfindung betrifft einen Niederhubwagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Niederhubwagen der genannten Art besitzen einen nicht anhebbaren Antriebsteil, in dem die Aggregate für den Fahrantrieb des Niederhubwagens angeordnet sind. Die Lastgabel ist relativ zum Antriebsteil mittels der Hubeinrichtung anhebbar und weist zwei im Wesentlichen waagrechte Gabelzinken auf. An das antriebsteilseitige Ende der Gabelzinken schließt sich der Gabelrücken an und erstreckt sich von den Gabelzinken nach oben. Der Gabelrücken dient zur Anbindung der Lastgabel an den Antriebsteil und stützt einen Teil der Gewichtskraft der Lastgabel und einer gegebenenfalls darauf befindlichen Last an dem Antriebsteil ab. Der andere Teil der Gewichtskraft wird über Lastrollen, die im vorderen Bereich der Gabelzinken angeordnet sind, direkt an der Fahrbahn abgestützt.
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Die Hubeinrichtung, mit der die Lastgabel relativ zum Antriebsteil und relativ zur Fahrbahn angehoben und abgesenkt werden kann, umfasst bei bekannten Niederhubwagen in der Regel einen Hydraulikzylinder, eine Hydraulikpumpe, einen Elektromotor zum Antreiben der Hydraulikpumpe, einen Hydrauliktank, Hydraulikleitungen und mindestens ein hydraulisches Ventil. Ebenfalls bekannt sind Anordnungen, bei denen die Hubeinrichtung einen elektromechanischen Antrieb aufweist, welcher dann beispielsweise eine von einem Elektromotor angetriebene Gewindespindel umfasst. Weiter umfasst die Hubeinrichtung häufig mechanische Mittel zur Kraftübertragung, beispielsweise Hebel und Gestänge. Die Hubeinrichtung eines Niederhubwagens ist in der Regel so ausgeführt, dass der Verstellweg der Lastgabel zwischen der abgesenkten Position und ihrer vollständig angehobenen Position höchstens 20 Zentimeter beträgt.
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Bei gattungsgemäßen Niederhubwagen des Standes der Technik ist die Hubeinrichtung am Antriebsteil des Hubwagens montiert, wobei der hydraulische Hubzylinder so angeordnet ist, dass der ausfahrbare Teil des Hubzylinders mit dem Gabelrücken verbunden ist und eine Hubkraft auf den Gabelrücken übertragen kann.
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Diese Verbindung ist bei der Montage der Lastgabel herzustellen. Mit der Hydraulikpumpe, die in der Regel in einem Aggregateraum im Antriebsteil angeordnet ist, ist der Hydraulikzylinder über relativ lange Hydraulikleitungen verbunden.
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Die
DE 92 06 563 U1 offenbart einen als eine Transportkarre ausgebildeten Niederhubwagen, mit einem Chassis und einem anhebbaren Tragteil. Das Chassis und der Tragteil können jeweils von vorgefertigten Einheiten gebildet werden. Die Verbindung des Tragteils mit dem Chassis erfolgt über zwei Schwenkhebelpaare, die ein Schwenkhebelparallelogramm bilden. Die die Kraft zum Anheben des Tragteils erzeugende Hubeinrichtung umfasst einen Trittbügel, der an Lagerböcken des Chassis drehbar befestigt ist. Der Trittbügel steht über zwei Schubhebel mit dem Tragteil im Bereich einer Endabwinkelung in Wirkverbindung, wobei die Schubhebel jeweils an dem Trittbügel und an einer Achse an dem aufragenden Endabwinkelung des Tragteils befestigt sind.
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Die
DE 43 42 944 C2 offenbart einen Niederhubwagen, bei dem in einem Antriebsteil zwei Stützrollen starr aufgehängt sind und eine federbelastete Aufnahmeeinheit mit einem lenkbaren Antriebsrad mittels einer Linearführung höhenverstellbar am Antriebsteil aufgehängt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Niederhubwagen zur Verfügung zu stellen, der einfach aufgebaut und mit geringem Aufwand montierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Niederhubwagen mit einem Antriebsteil und einer relativ zum Antriebsteil anhebbaren Lastgabel und mit einer Hubeinrichtung zum Erzeugen der zum Anheben einer Lastgabel erforderlichen Kraft gelöst, wobei die Lastgabel einen sich im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckenden Gabelrücken aufweist, wobei der Gabelrücken und mindestens eine Komponente der Hubeinrichtung derart ausgeführt sind, dass die Komponente der Hubeinrichtung an dem Gabelrücken vormontiert ist, wobei der Gabelrücken eine Verbindungsplatte umfasst und die Kraft zum Anheben der Lastgabel zwischen der Verbindungsplatte und dem Gabelrücken wirkt, wobei bei der Montage der Lastgabel an dem Antriebsteil die Verbindungsplatte an dem Antriebsteil starr befestigt wird, wobei die Hubeinrichtung eine Hebelanordnung aufweist, welche eine Hubbewegung des Gabelrückens auf mindestens eine an der Lastgabel angeordnete Lastrolle überträgt, wobei die Hebelanordnung vollständig an der Lastgabel vormontierbar ist. Die Hubeinrichtung ist damit zumindest teilweise an dem Gabelrücken befestigt und dabei vorzugsweise innerhalb des Gabelrückens angeordnet. Die Befestigung von Teilen der Hubeinrichtung am Gabelrücken ermöglicht eine Vormontage dieser Bauteile an dem Gabelrücken. Die Endmontage des Niederhubwagens, bei der die Lastgabel mit dem Antriebsteil verbunden wird, erfordert hierdurch eine geringere Anzahl an Arbeitsschritten und ist damit vereinfacht. Die Anordnung von Teilen der Hubvorrichtung direkt am Gabelrücken ermöglicht darüber hinaus eine kompaktere Anordnung der Teile der Hubvorrichtung, was im Ergebnis kürzere Kraftübertragungswege sowie kürzere hydraulische und elektrische Leitungen ermöglicht. Erfindungsgemäß weist die Hubeinrichtung eine Hebelanordnung auf, welche eine Hubbewegung des Gabelrückens auf mindestens eine an der Lastgabel angeordnete Lastrolle überträgt, wobei die Hebelanordnung vollständig an der Lastgabel vormontierbar ist. Entsprechende Hebelanordnungen zum Bewegen der Lastgabeln sind im Stand der Technik bekannt, wobei die bekannten Hebelanordnungen einerseits an der Lastgabel und andererseits am Antriebsteil gelagert sind. Hingegen ist gemäß der vorliegenden Erfindung die Hebelanordnung komplett an der Lastgabel befestigt und kann damit ebenso wie die hydraulische Anlage vormontiert werden.
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Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Hubeinrichtung einen hydraulischen Hubzylinder aufweist, der an dem Gabelrücken vormontierbar ist. Hierbei ist das Zylinderrohr des Hubzylinders an dem Gabelrücken befestigt. Der ausfahrbare Kolben des Hubzylinders stützt sich an der Verbindungsplatte ab, die starr an dem Antriebsteil befestigt ist, wenn die Lastgabel nach erfolgter Endmontage mit dem Antriebsteil verbunden ist.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Hubeinrichtung eine Hydraulikpumpe aufweist, die an dem Gabelrücken vormontierbar ist. Die hydraulische Verbindung zwischen der Hydraulikpumpe und dem Hubzylinder ist dann besonders kurz und kann vollständig innerhalb des Gabelrückens verlaufen. Zwischen dem Antriebsteil und dem Gabelrücken werden keine flexiblen hydraulischen Leitungen benötigt.
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Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Hubeinrichtung mindestens einen Elektromotor aufweist, der an dem Gabelrücken vormontierbar ist. Häufig bilden der Elektromotor und die Hydraulikpumpe eine Baueinheit. Für die Vormontage dieser Baueinheit ist dann am Gabelrücken nur eine einzige Aufnahme erforderlich.
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Ebenso zweckmäßig ist es, wenn die Hubeinrichtung einen Hydrauliktank aufweist, der an dem Gabelrücken vormontierbar ist. Die Hydraulikanlage des Niederhubwagens ist dann vollständig innerhalb des Gabelrückens angeordnet. Die Hydraulikpumpe, der Elektromotor und der Hydrauliktank können gemeinsam eine Baueinheit bilden, die dann an einer einzigen Aufnahme am Gabelrücken vormontiert wird.
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Weiter weist die Hubeinrichtung mindestens eine Hydraulikleitung auf, die an dem Gabelrücken vormontierbar ist. Es kann damit die komplette Hydraulikanlage des Hubwagens an dem Gabelrücken vormontiert und beispielsweise auf Dichtheit überprüft werden, bevor die Lastgabel mit dem Antriebsteil des Hubwagens verbunden wird.
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An dem Gabelrücken sind Führungselemente angeordnet, mit welchen der Gabelrücken an einem nicht anhebbaren Bauteil des Flurförderzeugs bewegbar geführt ist. Bei dem nicht anhebbaren Bauteil, an dem der Gabelrücken geführt ist, handelt es sich in der Regel um den Antriebsteil des Flurförderzeugs. Die Führungselemente können beispielsweise von Führungsrollen gebildet sein, welche in vertikalen, am Antriebsteil angeordneten Führungsschienen geführt sind.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 einen erfindungsgemäßen Niederhubwagen in schematischer Seitenansicht,
- 2 den Gabelrücken des erfindungsgemäßen Niederhubwagens.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Niederhubwagen in schematischer Seitenansicht. Zu erkennen ist ein Fahrzeugrahmen eines nicht anhebbaren Antriebsteils 1 des Niederhubwagens, sowie eine Lastgabel 2 mit einem Gabelrücken 3 und zwei Gabelzinken 20. Gabelrücken 3 und Gabelzinken 20 sind starr miteinander verbunden. Die Lastgabel 2 ist an dem Antriebsteil 1 in vertikaler Richtung bewegbar geführt. An dem dem Antriebsteil 1 abgewandten Ende stützt sich die Lastgabel 2 mittels einer verstellbaren Lastrolle 4 an der Fahrbahn ab. Die zum Anheben der Lastgabel 2 erforderliche Kraft wird mittels eines hydraulischen Hubzylinders 5 erzeugt, der den Gabelrücken 3 relativ zum Antriebsteil 1 anhebt. Die Hubbewegung des Gabelrückens 3 wird über eine Hebelanordnung 6 auf die Lastrolle 4 übertragen, sodass die Lastgabel 2 im Bereich der Lastrollen 4 synchron zum Gabelrücken 3 angehoben wird.
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Ein Zylinderrohr des hydraulischen Hubzylinders 5 ist an dem Gabelrücken 3 befestigt. Ein ausfahrbarer Kolben des Hubzylinders 5 stützt sich an einer Verbindungsplatte 7, welche bei der Montage der Lastgabel am Antriebsteil 1 mit dem Rahmen des Antriebsteils 1 verschraubt wird, ab. Die Verbindungsplatte 7 ist als Bauteil des Gabelrückens 3 definiert. Die Kraft des Hubzylinders 5 wirkt zwischen der mit dem Antriebsteil 1 verbundenen Verbindungsplatte 7 und dem Gabelrücken 3 und ist dadurch geeignet, den Gabelrücken 3 relativ zum Antriebsteil 1 anzuheben.
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Die Hebelanordnung 6 umfasst ein Gelenkdreieck 8, eine im Wesentlichen vertikale Druckstange 9, eine im Wesentlichen horizontale Zugstange 10 und einen Lastrollenträger 11. Das Gelenkdreieck 8 ist mit dem Gelenk 12 an den Gabelzinken 20 schwenkbar gelagert. Wenn der Gabelrücken 3 mittels des Hubzylinders angehoben wird, bewegt sich das Gelenk 12 mit nach oben. Die Druckstange 9, die sich an der Verbindungsplatte 7 abstützt, bewirkt dabei eine Drehung des Gelenkdreiecks 8 im Gegenuhrzeigersinn um das Gelenk 12. Das Gelenk 13 bewegt sich dabei gemeinsam mit der Zugstange 10 nach in der Zeichnung rechts. Der Lastrollenträger 11 wird dadurch um das Gelenk 14 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Hierdurch vergrößert sich der vertikale Abstand zwischen der Lastrolle 4 und der Lastgabel 2, sodass die Gabelspitze der Lastgabel 2 synchron zum Gabelrücken 3 angehoben wird.
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In 2 ist der Gabelrücken 3 eines erfindungsgemäßen Niederhubwagens - vom Antriebsteil aus betrachtet - dargestellt. Der Gabelrücken 3 ist als Rahmenkonstruktion aus miteinander verschweißten Blechen ausgeführt. Der hydraulische Hubzylinder 5 stützt sich einerseits an einem Querblech 3a des Gabelrückens und andererseits an der Verbindungsplatte 7 ab. Weiter ist an dem Gabelrücken 3 ein hydraulisches Pumpenaggregat 15 angeordnet, das einen Elektromotor 16, eine Hydraulikpumpe 17 und einen Hydrauliktank 18 umfasst. Eine die Hydraulikpumpe 17 mit dem Hubzylinder 5 verbindende Hydraulikleitung 19 kann aufgrund der engen räumlichen Anordnung sehr kurz ausgeführt sein. Alle genannten hydraulischen Bauteile sind an dem Gabelrücken vormontiert. Zwischen dem Gabelrücken 3 und dem Antriebsteil verlaufen daher keine hydraulischen Leitungen. Stattdessen sind lediglich elektrische Leitungen erforderlich, um das Pumpenaggregat 15 zu steuern und mit Strom zu versorgen.
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Die Anordnung des Pumpenaggregats 15 direkt neben dem Hubzylinder 5 hat den weiteren Vorteil, dass die Gewichtskraft des Pumpenaggregats 15 eine Einfahrbewegung des Hubzylinders während eines Absenkens der Lastgabel 2 unterstützt. Darüber hinaus sind bei der erfindungsgemäßen Anordung die hydraulischen Leitungsverluste aufgrund der kurzen Leitungswege sehr gering. Auf zusätzliche Federn zum Unterstützen der Einfahrbewegung kann hierdurch verzichtet werden.
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Neben den hydraulischen Bauteilen umfasst die Hubeinrichtung auch eine mechanische Hebelanordnung 6, das ebenfalls am Gabelrücken vormontiert ist. Die Funktionsweise dieser Hebelanordnung 6 wurde bereits oben zu 1 ausführlich erläutert. In 2 sind zwei Gelenkdreiecke 8 und zwei Druckstangen 9 zu erkennen. Die Gelenkdreiecke 8 sind mit den Gelenken 12 an den Gabelzinken 20 gelagert.
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Im Rahmen der Endmontage des Niederhubwagens wird die Lastgabel 2, an der die gesamte Hubeinrichtung vormontiert ist, mit dem Antriebsteil verbunden. Hierbei werden die Führungsrollen 21, die an den Seitenblechen 3b des Gabelrückens 3 gelagert sind, in Führungsschienen am Antriebsteil 1 eingeführt. Anschließend wird die Verbindungsplatte 7 mit dem Antriebsteil 1 verschraubt und eine Feinjustierung der Hubeinrichtung durchgeführt.