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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lambda-Modulation bei einer
Brennkraftmaschine mit einer ersten Gruppe von Zylindern, deren
Abgase durch eine erste Abgasführung
geführt
werden und deren Kraftstoff/Luft-Gemischverhältnis über ein Kraftstoffzumesssystem,
angesteuert über
eine Steuereinheit, durch einen ersten Regelkreis zur Einstellung
eines ersten Lambda-Wertes auf Basis des Signals einer ersten Abgassonde,
die in Strömungsrichtung
des Abgases vor einem Katalysator der Abgasführung angeordnet ist, eingestellt
wird, und mit mindestens einer weiteren Gruppe von Zylindern, deren
Abgase durch eine weitere Abgasführung
geführt werden
und deren Kraftstoff/Luft-Gemischverhältnis über ein Kraftstoffzumesssystem
durch einen weiteren Regelkreis zur Einstellung eines weiteren Lambda-Wertes
auf Basis des Signals einer weiteren Abgassonde, die in Strömungsrichtung
des Abgases vor dem Katalysator oder einem weiteren separaten Katalysator
der Abgasführung
angeordnet ist, eingestellt wird.
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Bei
einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine werden die Zylinder häufig in
zwei Zylinderbänken angeordnet.
Die für
die Verbrennung erforderliche Luft wird sämtlichen Zylindern über ein
gemeinsames Ansaugrohr zugeführt.
Dort kann eine Luftmengenmesseinrichtung vorgesehen sein, mit dem
die über das
Ansaugrohr angesaugte Luftmasse messbar ist. Ausgangsseitig sind
an die beiden Zylinderbänke
separate Abgasführungen
angeschlossen. Jedem dieser Abgasführungen ist ein Abgassensor
zugeordnet, der zur Messung der Zusammensetzung des Abgases vorgesehen
ist. Bei einem Benzin-Motor sind beide Abgassensoren üblicherweise
als Lambdasonde realisiert.
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In
Abhängigkeit
von den Ausgangssignalen der in den Abgasführungen der beiden Zylinderbänke angeordneten
Lambdasonden werden von einem Steuergerät die in die beiden Zylinderbänke einzuspritzenden
Kraftstoffmengen jeweils separat berechnet, wobei in Abhängigkeit
von den Ausgangssignalen der beiden Lambdasonden jeweils ein Regelfaktor
berechnet wird, der die Einspritzung von Kraftstoff in die jeweils
zugehörige
Zylinderbank beeinflusst. Dieser Regelfaktor wird üblicherweise
mit Hilfe eines so genannten Lambda-Reglers erzeugt, wobei jedem
der beiden Zylinderbänke
jeweils ein separater Lambda-Regler zugeordnet ist.
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Die
DE 100389743 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine insbesondere
eines Kraftfahrzeuges, bei der eine Mehrzahl von Zylindern in zwei
Zylinderbänke
angeordnet sind, bei der jeder der beiden Zylinderbänke ein
Sensor zur Ermittlung der Zusammensetzung des Abgases zugeordnet
ist, und bei dem in Abhängigkeit
von den beiden Sensoren erzeugten Ausgangssignalen ein Regelfaktor
für jede
der beiden Zylinderbänke
ermittelt wird, mit dem die in die beiden Zylinderbänke einzuspritzende
Kraftstoffmasse beeinflusst wird. Dabei ist vorgesehen, dass die
beiden Regelfaktoren der beiden Zylinderbänke miteinander verglichen werden,
und dass in Abhängigkeit
von den beiden Regelfaktoren zwischen einem zylinderbankunabhängigen Fehler
und einem zylinderbankabhängigen Fehler
unterschieden wird.
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Aus
der
DE 10213657 A1 ist
ein weiteres Verfahren der eingangs erwähnten Art bekannt, bei dem
eine Größe aus dem
ersten Regelkreis das Signal der ersten Abgassonde der ersten Abgasführung ist.
Dabei wird auf der Basis dieses Signals das Kraftstoff/Luft-Gemischverhältnis der
zweiten Gruppe von Zylindern durch den weiteren Regelkreis eingestellt, wobei
dem weiteren Regelkreis zusätzlich
ein Signal zugeführt
wird, welches auf dem Signal einer Abgassonde basiert, die hinter
dem Katalysator der weiteren Abgasführung angeordnet ist.
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Im
Hinblick auf die Einhaltung von Schadgas-Grenzwerten ist bei Brennkraftmaschinen
u.a. erforderlich, das Speichervermögen für Sauerstoff OSC (Oxygen Storage
Capacity) der Katalysatoren während
des Betriebs der Brennkraftmaschine zu bestimmen. Das Speichervermögen einer
Abgasreinigungsanlage für
Sauerstoff wird dazu ausgenutzt, in Magerphasen Sauerstoff aufzunehmen
und in Fettphasen wieder abzugeben. Hierdurch wird erreicht, dass
die zu oxydierenden Schadgaskomponenten des Abgases konvertiert
werden können.
Mit zunehmender Alterung der Abgasreinigungsanlage nimmt der OSC-Wert
ab. Hierdurch kann in den Fettphasen nicht mehr genügend Sauerstoff
zur Verfügung
gestellt werden, um das Abgas von den Schadgaskomponenten zu reinigen,
und die Lambdasonde hinter der Abgasreinigungsanlage detektiert
diese zu oxydierenden Komponenten. Weiterhin detektiert diese Lambdasonde
in längeren
Magerphasen den Sauerstoff, der nicht mehr von der Abgasreinigungsanlage gespeichert
werden kann. In vielen Ländern
ist eine Überprüfung der
Abgasreinigungsanlage während des
Fahrbetriebs durch die Motorsteuerung gesetzlich vorgeschrieben
(On-Board-Diagnose). Eine aktive Katalysator-Diagnose hat dabei
die Aufgabe, ein unzulässiges
Absinken der Konvertierung, die zu unzulässiger Erhöhung der Abgaswerte führt, zu
erkennen und über
eine Kontrolllampe MIL (Malfunction Indikator Lamp) anzuzeigen.
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Die
sauerstoffmessende Katalysatordiagnose wird mit einer Breitbandsonde
nach folgendem Verfahren durchgeführt:
Der Katalysator wird
zunächst
durch ein fettes Gemisch (λ < 1) von Sauerstoff
befreit. Nach dieser als Konditionierung bezeichneten Phase wird
anschließend
ein mageres Abgas (λ > 1) eingetragen und
dabei die eingetragene Sauerstoffmenge aufintegriert. Wenn während dieser
Messphase die Sonde hinter dem Katalysator ein mageres, d.h. sauerstoffhaltiges Gemisch
anzeigt, entspricht die aufintegrierte Menge der aktuellen Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Katalysators, die ein Maß für die Güte darstellt.
Dieses Verfahren wird mehrfach hintereinander angewendet. Beim Einsatz
von Sprungsonden als Lambdasonden wird mittels einer Lambda-Vorsteuerung
der entsprechende Wechsel zwischen λ < 1 und λ > 1 eingeleitet, wobei diese Lambda-Modulation
auf die normale Lambda-Regelung aufgeschaltet ist.
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Bei
einer passiven Katalysatordiagnose wird der Einfluss einer Modulation
vor dem Katalysator, die unabhängig
von der Sonde hinter dem Katalysator durchgeführt wird, beobachtet. Die Modulation kann
dabei einen sprungförmigen
Verlauf (stetige Lambda-Regelung) oder einen Sprung-Rampe-Verlauf
als übliche
Modulation der Zweipunkt-Lambdaregelung aufweisen. Wenn die Modulation
stark gedämpft
wird, gilt der Katalysator als gut. Ist die Dämpfung zu klein, gilt sie als
fehlerhaft. Als Referenz wird dabei ein Modell eines so genannten
Grenz-Katalysators verwendet. Für
die Dämpfung
ist sowohl die Sauerstoffspeicherfähigkeit OSC als auch die Konvertierung
im Katalysator ursächlich.
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Beim
Betrieb einer Brennkraftmaschine mit mehreren Abgasbänken kann
es dabei vorkommen, dass durch die Lambda-Modulation innerhalb der verschiedenen
Abgasbänke
Variationen des Motorenmoments entstehen, die sich nachteilig auf
den Fahrkomfort auswirken können.
Weiterhin kann bei mehreren Abgasbänken, die vor einem gemeinsamen
Katalysator zusammengeführt
werden (Y-Systeme) die Katalysator-Diagnose erschwert werden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das einerseits eine verbesserte Momentengleichstellung zwischen
den Zylinderbänken
gewährleistet
und andererseits die Genauigkeit der Katalysator-Diagnose verbessert.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Lambda-Modulation der Lambda-Werte für die erste Abgasführung und
die der weiteren Abgasführung synchronisiert
werden. Vorteilhaft ist dabei, dass mit diesem Verfahren eine Momentengleichstellung
erzielt werden kann, was sich auf die Laufruhe und den Fahrkomfort
positiv auswirken kann. Insbesondere können dadurch die bei der Lambda-Modulation
entstehenden Variationen des Motormomentes reduziert werden. Bei
Systemen, bei denen mehrere Abgasführungen (Abgasbänke) zusammengefasst
sind (so genannte Y-Systeme) kann zusätzlich eine Abgasverbesserung
erzielt werden, da eine geringere Anforderung an die Sauerstoff-Speicherfähigkeit
des gemeinsamen Katalysators gestellt wird. Zusätzlich kann dadurch insbesondere
die Katalysator-Diagnosefunktion vereinfacht werden.
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In
einer bevorzugten Verfahrensvariante wird dabei die Synchronisation
der Lambda-Modulation gleichphasig, gegenphasig oder asynchron durchgeführt. Dadurch
kann die optimale Synchronisation eingestellt werden. So ist beispielsweise
im Hinblick auf die Momentengleichstellung die gegenphasige Lambda-Modulation
vorteilhaft. Dem gegenüber
hat sich gezeigt, dass für
die Diagnosefunktion eher die gleichphasige Lambda-Modulation von
Vorteil ist.
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Wird
während
des Betriebs der Brennkraftmaschine zwischen den verschiedenen Synchronisationsarten,
abhängig
vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine, gewechselt, kann im
Betrieb der Brennkraftmaschine jeweils automatisch die jeweils beste
Synchronisation vorgegeben werden und damit die Lambda-Modulation
jeweils nach dem Betriebszustand der Brennkraftmaschine adaptiert
werden.
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Eine
Verfahrensvariante sieht bei einer stetigen Lambdaregelung mittels
des ersten Regelkreises und des weiteren Regelkreises vor, dass
die Lambda-Modulation frei aufgeschaltet wird. Damit kann besonders
einfach ein Regeleingriff zur Lambda-Modulation erfolgen.
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Eine
weitere Verfahrensvariante sieht vor, dass bei einer Zweipunktregelung
mittels des ersten Regelkreises und des weiteren Regelkreises oder
einer Eigenfrequenzregelung hinter den Katalysatoren die Lambda-Modulation
innerhalb der Abgasführungen
zwangsweise synchronisiert wird. Dies ist insbesondere bei der Verwendung
von so genannten Zwei-Punkt- oder Sprungsonden als Abgassonden von
Vorteil. Es kann dabei von Reglern ausgegangen werden, deren Stelleingriff
einen Sprung-Rampe-Verlauf
aufweisen, wobei der Sprung durch einen Wechsel des Sensorsignals
ausgelöst
wird.
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Eine
weitere Synchronisationsvariante der Lambda-Modulation sieht vor,
dass die Übertragung des
Regeleingriffes vom ersten Regelkreis der ersten Abgasführung, welcher
als MASTER ausgeführt
ist, zu weiteren Regelkreisen der weiteren Abgasführungen,
welche als SLAVE ausgeführt
sind, mittels überlagerten
zusätzlichen
Reglern durchgeführt
wird. Damit können
Unterschiede in den Abgasführungen (Abgasbänken) ausgeglichen
werden.
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Um
bei einer Zweipunktregelung mit zwei Abgasbänken und einem gemeinsamen
Katalysator nach einer Y-Zusammenführung der Abgasbänke eine
Katalysatordiagnose durchführen
zu können,
ist vorteilhafterweise vorgesehen in den gleichphasigen Modus umzuschalten,
um eine hohe und definierte Belastung der Speicherfähigkeit
des Katalysators zu erreichen. Vorteilhaft ist es, wenn dabei der
Regeleingriff der MASTER-Regelung für die Abgasführung mit einer
zusätzlichen
Verschiebung zu den SLAVE-Regelungen für die weiteren Abgasführungen
kopiert wird, wobei die Verschiebung mit einem PI-Regler festgelegt
wird, wobei als Eingang die Differenz zwischen dem Verhältnis von
einer Fettzeit zu einer Magerzeit bei der als SLAVE-Sonde ausgelegten
Abgassonde und der als MASTER-Sonde
ausgelegten Abgassonde aufgeschaltet wird.
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Eine
direkte Synchronisation kann auch erreicht werden, wenn für eine gleich-
oder gegenphasige Synchronisation der Lambda-Modulation nach einem
Sprung eines Sensorsignals mindestens einer der Abgassonden der
Sprung des Stelleingriffs verzögert
und der Regler in einer Wartezeit auf einen Neutralwert gesetzt
wird. Durch die Verzögerung
ergibt sich eine verringerte Dynamik der Regelung, da die Periodendauer
von der langsameren Bank bestimmt wird. Da die Abgasbänke aber
den gleichen physikalischen Randbedingungen unterliegen, wird in
der Regel die Verzögerung,
die nur eine Ungleichheit der Abgasbänke ausgleicht, klein sein.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass als Neutralwert ein Mittelwert der letzten
Reglerperiode gewählt
wird, der sich einfach bestimmen lässt.
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Bei
einer gegenphasigen Synchronisation kann es vorteilhaft sein, wenn
die Verzögerung
des Stelleingriffs bei jedem zweiten Sprung des Sensorsignals einer
der Abgassonden durchgeführt
wird, um eine systematische Verlangsamung beider Regler zu vermeiden.
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Vorteilhaft
im Hinblick auf eine flexible Anpassung durch entsprechende Software-Updates
ist es, wenn die Funktion der Synchronisation der Lambda-Modulation
in der Steuereinheit als Software und/oder Hardware ausgeführt und
diese zumindest teilweise in einer übergeordneten Motorsteuerung
integriert wird. Damit kann auch eine einfache Diagnose des Systems
simuliert und speziell das Verfahren auf seine richtige Funktion
hin überprüft werden.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit zwei getrennten
Abgasführungen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
schematisch ein Beispiel für
das technische Umfeld, in dem das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden
kann.
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Dargestellt
sind die Hauptkomponenten einer als Biturbo-Achtzylinder-Motor ausgeführten Brennkraftmaschine 1 mit
einem zweiflutigen Abgassystem, wobei in dem Ausführungsbeispiel
die Abgasströme
von jeweils 4 Zylindern in eine Abgasführung (Abgasbank) zusammengeführt sind.
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Als
Hauptkomponenten der Brennkraftmaschine 1 sind ein Motorblock 10,
eine mit einer Regeleinrichtung zusammenwirkenden Steuereinheit 160 und
zwei Abgasführungen 20, 90,
die jeweils mindestens einen Katalysator 40, 110 aufweisen.
Es kann auch vorgesehen sein, dass in den Abgasführungen 20, 90 jeweils
noch ein weiterer, dem Katalysatoren 40 bzw. 110 nachgeschalteter
Katalysator 50 bzw. 120 vorhanden ist.
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Im
gezeigten Beispiel ist in den beiden Abgasführungen 20, 90 vor
den Katalysatoren 40, 110 jeweils mindestens eine
Abgassonde 60, 130 angeordnet, die als stetig
arbeitende Sonde oder als so genannte Sprungsonde ausgeführt sein
kann. In Strömungsrichtung
hinter den Katalysatoren 40, 110 ist im gezeigten
Beispiel jeweils eine weitere Abgassonde 70, 140 angeordnet.
Die Abgassonden 60, 70, 130, 140 sind
mittels Signalleitungen 61, 71, 131, 141 mit
der Steuereinheit 160 zur Regelung eines Lambda-Wertes
verbunden, wobei die Steuereinheit 160 mittels Signalleitungen 12, 14 mit
Kraftstoffzumesssystemen 11, 13 am Motorblock 10 verbunden
ist. Die Kraftstoffzumesssysteme 11, 13 sind im
gezeigten Beispiel jeweils für
4 Zylinder ausgelegt und werden üblicherweise
von einer hier nicht dargestellten übergeordneten Motorsteuerung
angesteuert. Mit den Kraftstoffzumesssystemen 11, 13 und
einer Luftmengenmesseinrichtung 170, die mittels einer
Signalleitung 171 mit der Steuereinheit 160 verbunden ist,
lassen sich ein Kraftstoff/Luft-Gemisch derart einstellen, dass
in den Abgasführungen 20, 90 mittels den
Regelkreisen 60, 160, 11 bzw. 130, 160, 13 jeweils
ein bestimmter Lambda-Wert eingestellt werden kann.
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Zur
Leistungssteigerung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zusätzlich vorgesehen,
dass in den Abgasführungen 20, 90 vor
den Abgassonden 60, 130 und den Katalysatoren 40, 110 jeweils
ein Abgasturbolader 30, 100 angeordnet ist. Die
Steuereinheit 160 ist mittels Signalleitungen 81, 151 mit Temperatursensoren 80, 150 in
der einen Abgasführung 20 vor
dem zugeordneten Abgasturbolader 30 und in der anderen
Abgasführung 90 vor
dem dieser zugeordneten Abgasturbolader 100 verbunden,
wobei die Temperatursensoren 80, 150 zum Schutz
der Abgasturbolader 30, 100 vor überhöhten Temperaturen
dienen.
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In
einem hier nicht gezeigten Ausführungsbeispiel
kann auch vorgesehen sein, dass zwei Abgasbänke vor einem gemeinsamen Katalysator 40 als
so genannte Y-Zusammenfügung
zusammen geführt
werden. In einer weiteren Ausführungsvariante kann
vorgesehen sein, dass insbesondere bei 8- oder 12-Zylinder-Motoren
mehr als zwei Abgasführungen 20, 90 vorhanden
sind.
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In
erfinderischer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Funktionen
der Lambda-Modulation in der Steuereinheit 160 als Software
und/oder Hardware ausgeführt
ist und zumindest teilweise Bestandteil einer übergeordneten Motorsteuerung
ist.
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Das
Verfahren zur Lambda-Modulation läuft dabei wie folgt ab:
Bei
der Brennkraftmaschine 1 mit der ersten Gruppe von Zylindern,
deren Abgase durch die erste Abgasführung 20 geführt werden,
wird deren Kraftstoff/Luft-Gemischverhältnis über das Kraftstoffzumesssystem 11,
angesteuert über
die Steuereinheit 160, durch einen ersten Regelkreis 11, 60, 160 zur Einstellung
eines ersten Lambda-Wertes eingestellt, wobei die Basis für diesen
Regelkreis 11, 60, 160 das Signal der
ersten Abgassonde 60 ist. Bei der zweiten Gruppe von Zylindern,
deren Abgase durch die Abgasführung 90 geführt werden,
wird deren Kraftstoff/Luft-Gemischverhältnis über das Kraftstoffzumesssystem 13 durch
einen zweiten Regelkreis 13, 130, 160 zur
Einstellung eines weiteren Lambda-Wertes auf Basis des Signals der
Abgassonde 130 eingestellt. Für verschiedene Diagnose-Funktionen,
beispielsweise für
die Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit der Katalysatoren 40, 110 ist eine
Lambda-Modulation vorgesehen, wobei dem geregelten oder vorgegebenen
Lambda-Wert in den Abgasführungen 20, 90 ein
zusätzliches
Signal aufgeprägt
wird.
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Zur
Bestimmung der Sauerstoffspeicherfähigkeit wird beispielsweise
bei der sauerstoffmessenden Katalysator-Diagnose im Allgemeinen
während der
On-Board-Diagnose die Brennkraftmaschine 1 zunächst ausreichend
lange mit Kraftstoffüberschuss betrieben
(„fettes
Gemisch"), um sämtlichen
Sauerstoff in den Katalysatoren 40, 110 zu reduzieren.
Im anschließenden
Magerbetrieb wird in den Katalysatoren 40, 110 Sauerstoff
eingelagert, wobei mit den Abgassonden 70, 140 festgestellt
wird, wenn sauerstoffreiches Abgas auftritt, da die Sauerstoffspeicherfähigkeit
OSC dann überschritten
ist. Nach dem Stand der Technik wird dabei in einer Lambda-Modulation
ein sprunghafter Wechsel zwischen λ < 1 und λ > 1 vorgesteuert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht dabei vor, dass bei der Brennkraftmaschine 1 mit
mehreren Abgasführungen 20, 90 die
Lambda-Modulation der Lambda-Werte für die erste Abgasführung 20 und
die der weiteren Abgasführung 90 synchronisiert werden.
Als mögliche
Betriebsarten sind dabei gleichphasig, gegenphasig und asynchron
vorgesehen, wobei während
des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 zwischen den verschiedenen
Synchronisationsarten, abhängig
vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1, gewechselt
werden kann, um die Lambda-Modulation jeweils im günstigsten
Modus zu betreiben.
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Bei
einer stetigen Lambdaregelung mittels des ersten Regelkreises 11, 60, 160 und
des weiteren Regelkreises 13, 130, 160 wird
die Lambda-Modulation frei aufgeschaltet und kann direkt gleich- oder
gegenphasig oder asynchron gewählt
werden.
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Bei
einer Zweipunktregelung wird mittels des ersten Regelkreises 11, 60, 160 und
des zweiten Regelkreises 13, 130, 160 oder
einer Eigenfrequenzregelung hinter den Katalysatoren 40, 110 die
Lambda-Modulation
innerhalb der Abgasführungen 20, 90 zwangsweise
synchronisiert. Dazu können
mehrere Methoden verwendet werden.
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Eine
Verfahrensvariante sieht dabei vor, dass die Übertragung des Regeleingriffes
vom ersten Regelkreis 11, 60, 160 der
ersten Abgasführung 20, welcher
als MASTER ausgeführt
ist, zum zweiten Regelkreis 13, 130, 160 der
Abgasführungen 90,
welche als SLAVE ausgeführt
ist, mittels eines überlagerten zusätzlichen
Reglers durchgeführt
wird.
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Bei
einer Zweipunktregelung mit zwei Abgasbänken und einem Katalysator
beispielsweise kann zur Katalysatordiagnose die Regelung in den gleichphasigen
Modus umgeschaltet werden, um eine hohe und definierte Belastung
der Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Katalysators zu erreichen. Dazu kann der Regeleingriff der MASTER-Regelung für die Abgasführung 20 mit
einer zusätzlichen
Verschiebung zu den SLAVE-Regelungen für die zweite Abgasführungen 90 kopiert
werden. Die Verschiebung wird mit einem PI-Regler festgelegt, wobei
als Eingang die Differenz zwischen dem Verhältnis von einer Fettzeit zu
einer Magerzeit bei der als SLAVE-Sonde ausgelegten Abgassonde 130 und
der als MASTER-Sonde ausgelegten Abgassonde 60 aufgeschaltet
wird. Damit wird erreicht, dass dieses Verhältnis bei der SLAVE-Abgasbank
(Abgasführung 90) auf
den Wert der MASTER-Abgasbank (Abgasführung 20) eingestellt
wird.
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Eine
gleich- oder gegenphasige Synchronisation der Lambda-Modulation
kann auch erreicht werden, indem auf der Abgasbank, auf der der Sprung
des Sensorsignals zuerst erfolgt, der Sprung des Stelleingriffs
nicht sofort ausgelöst
sondern verzögert
wird und der Regler in der Wartezeit auf einen Neutralwert gesetzt
wird. Als Neutralwert kann der Mittelwert der letzten Reglerperiode
gewählt
werden. Bei einer gegenphasigen Synchronisation kann die Verzögerung des
Stelleingriffs bei jedem zweiten Sprung des Sensorsignals einer
der Abgassonden 60, 130 durchgeführt werden.
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Mit
dem beschriebenen Verfahren und der gezeigten Vorrichtung können Während der
Lambda-Modulation bei zwei- oder mehrflutigen Abgassystemen mit
getrennten Abgasführungen 20, 90 Variationen
des Motorenmoments reduziert werden, die sich andernfalls nachteilig
auf den Fahrkomfort auswirken können.
Weiterhin kann bei mehreren Abgasbänken, die vor einem gemeinsamen
Katalysator zusammengeführt
werden (Y-Systeme) die Katalysator-Diagnose erleichtert werden.