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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine
mit mindestens einem Zylinder, in dem ein Brennraum ausgebildet
und dem ein Kolben zugeordnet ist, mit einem Ansaugtrakt, der abhängig von
der Stellung eines Gaseinlassventils mit dem Brennraum des Zylinders
kommuniziert und mit einem Abgastrakt, der abhängig von der Stellung des Gasauslassventils
mit dem Brennraum des Zylinders kommuniziert.
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Steigende
Energiekosten und Verschärfungen
gesetzlicher Bestimmungen bezüglich
des zulässigen
Kraftstoffverbrauchs oder der zulässigen Schadstoffemissionen
von Kraftfahrzeugen, in denen Brennkraftmaschinen angeordnet sind,
machen es erforderlich, Maßnahmen
zu ergreifen, um einerseits den Kraftstoffverbrauch von Brennkraftmaschinen
zu senken und andererseits sicherzustellen, dass die von dem Kraftfahrzeug
ausgestoßenen
Schadstoffemissionen geringe Werte einnehmen. In diesem Zusammenhang
ist es bekannt geworden, Brennkraftmaschinen, insbesondere benzinbetriebene,
in bestimmten Betriebspunkten mit einem selbstzündenden Brennverfahren zu betreiben,
das auch als homogeneous Charge compression ignition (HCCI), controlled
auto ignition (CAI) oder Raumzündungsverfahren
(RZV) genannt wird. Bei diesem selbstzündenden Brennverfahren wird
die Selbstzündung
und damit der Verbrennungsverlauf über die reaktive Energiemenge
in dem Zylinder der Brennkraftmaschine gesteuert. Diese Energiemenge
kann unter anderem durch einen im Vergleich zum konventionell gezündeten Ottomotorenbetrieb
sehr hohen Restgasanteil bereitge stellt werden. Gegebenenfalls kann
auch eine Zündunterstützung mittels
einer Zündkerze
erfolgen.
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Auch
für konventionell
gezündete
Ottomotoren ist es bekannt, im unteren und mittleren Teillastbereich
die Brennkraftmaschine mit einer hohen Abgasrückführrate zu betreiben, um die
Verbrennung bezüglich
der Gütekriterien
Verbrauch und/oder Emissionen zu optimieren. Zu diesem Zweck werden insbesondere
Phasensteller eingesetzt, mittels derer eine Phase zwischen einer
Kurbelwelle und einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine während des
Betriebs verändert
werden kann. Somit kann der jeweilige Beginn und das jeweilige Ende
des Öffnens
beziehungsweise Schließens
der Gaseinlass- und/oder der Gasauslassventile bezogen auf einen
Referenzpunkt auf der Kurbelwelle verändert werden. Auf diese Weise
kann eine Füllung
eines Brennraums eines Zylinders mit Gas verändert werden, insbesondere kann
so ein internes Rückführen von
Abgas, das auch als Restgas bezeichnet werden kann, in den jeweiligen
Brennraum realisiert werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Steuern einer
Brennkraftmaschine zu schaffen, die ein präzises Steuern der Brennkraftmaschine
auch im instationären
Betrieb ermöglicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch eine Vorrichtung zum Steuern einer
Brennkraftmaschine mit mindestens einem Zylinder, in dem ein Brennraum
ausgebildet ist und dem ein Kolben zugeordnet ist. Die Brennkraftmaschine
hat ferner einen Ansaugtrakt, der abhängig von der Stellung eines
Gaseinlassventils mit dem Brennraum des Zylinders kommuniziert und
einen Abgastrakt, der abhängig
von der Stellung eines Gasauslass ventils mit dem Brennraum des Zylinders
kommuniziert. Ferner ist dem Brennraum des jeweiligen Zylinders
eine Zündkerze zugeordnet.
Die Vorrichtung zum Steuern umfasst einen ersten Steuerpfad, der
ausgebildet ist zum Ermitteln eines Zündwinkels bezogen auf einen
jeweils vorgegebenen Lastpunkt der Brennkraftmaschine, der insbesondere
durch mindestens eine Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
vorgegeben ist. Der Zündwinkel
ist im Hinblick auf den vorgegebenen Lastpunkt bezüglich eines
ersten Gütekriteriums
optimiert. Ferner ist der erste Steuerpfad ausgebildet zum Ermitteln
eines Sollwertes einer Stellung mindestens eines Luftpfadstellglieds
bezogen auf den jeweils vorgegebenen Lastpunkt der Brennkraftmaschine.
Der Sollwert der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellglieds
ist bezüglich
des ersten Gütekriteriums
optimiert. Ein Luftpfadstellglied kann ein beliebiges Stellglied
sein, das in den Brennraum strömendes
Gas beeinflusst.
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Ferner
umfasst die Vorrichtung zum Steuern einen zweiten Steuerpfad, der
ausgebildet ist zum Ermitteln eines Korrekturzündwinkels für eine Fixstellung des Luftpfadstellgliedes
optimiert im Hinblick auf ein zweites Gütekriterium.
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Das
erste Gütekriterium
ist bevorzugt gegeben in Hinblick auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch
der Brennkraftmaschine und/oder im Hinblick auf möglichst
geringe Schadstoffemissionen. Es kann jedoch auch anderweitig vorgegeben sein.
Das zweite Gütekriterium
ist bevorzugt vorgegeben im Hinblick auf eine gute Fahrbarkeit eines Kraftfahrzeugs,
in dem die Brennkraftmaschine angeordnet sein kann. Es kann jedoch
auch im Hinblick auf eine andere Art und Weise vorgegeben sein,
so wie zum Beispiel im Hinblick auf möglichst geringen Kraftstoffverbrauch
und/oder Schadstoffemissionen.
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Ferner
umfasst die Vorrichtung zum Steuern einen dritten Steuerpfad, der
ausgebildet ist zum Ermitteln eines korrigierten Korrekturzündwinkels
abhängig
von dem Korrekturzündwinkel
und dem Sollwert und Istwert der Stellung des mindestens eines Luftpfadstellglieds.
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Im
Rahmen des Verbrennungsprozesses stellt der Zündwinkel eine signifikante
Einflussgröße insbesondere
bezüglich
Verbrauch und Emissionen der Brennkraftmaschine dar. Ein optimaler
Zündwinkel
kann in der Regel dann gegeben sein, wenn ein Schwerpunkt der Verbrennung
etwa beispielsweise sechs bis acht Grad Kurbelwellenwinkel nach
einem oberen Totpunkt zum Liegen kommt. Klopfen, schnelle Katalysatoraufheizung,
Aufbau von Drehmomentreserven oder schnelle Drehzahlregeleingriffe
und dergleichen zwingen allerdings gegebenenfalls dazu von einem
derart optimierten Zündwinkel
abzuweichen. Einen besonderen Einfluss auf die Wahl des Zündwinkels
hat der Restgasgehalt in dem Brennraum vor der Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches.
Nimmt dieser zu, so muss aufgrund der langsameren Verbrennungsgeschwindigkeit
der Zündwinkel
in Richtung früh
verstellt werden. Der Restgasgehalt wird insbesondere durch ein
oder mehrere Luftpfadstellglieder eingestellt. Insofern ist die
jeweilige Stellung des jeweiligen Luftpfadstellgliedes von Bedeutung
für den
Restgasgehalt in dem Brennraum. Ist dem jeweiligen Luftpfadstellglied
ein besonders schnell stellender Stellantrieb zugeordnet, so ist insbesondere
im äußerst dynamischen
Betrieb der Brennkraftmaschine davon auszugehen, dass sich von einem
Arbeitsspiel zum nächsten,
die Randbedingungen für
die Verbrennung aufgrund der veränderten
Stellung des jeweiligen Luftpfadstellgliedes ändern.
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Der
mittels des ersten Steuerpfades ermittelbare Zündwinkel ist bezüglich des
ersten Gütekriteriums
optimiert unter der Annahme, dass der Sollwert der Stellung des
mindestens einen Luftpfadstellgliedes auch tatsächlich eingestellt ist, was
im stationären
Betrieb der Brennkraftmaschine auch regelmäßig gegeben ist. Im dynamischen
Betrieb der Brennkraftmaschine kann es jedoch selbst bei sehr schnellen Stellantrieben
des jeweiligen Luftpfadstellgliedes zu einer nicht zu vernachlässigenden
Abweichung zwischen einem Istwert und dem Sollwert der Stellung des
jeweiligen Luftpfadstellgliedes kommen. Dies hat zur Folge, dass
dann beispielsweise der tatsächliche Restgasgehalt
abweicht von demjenigen bezüglich dessen
der jeweilige Zündwinkel
des ersten Steuerpfades optimiert vorgegeben ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass der Restgasgehalt, insbesondere in dem dynamischen
Betrieb der Brennkraftmaschine, messtechnisch nur äußerst schwer
zu erfassen ist und somit von der Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine
nur sehr schwer exakt zu berücksichtigen
ist. Ohne weitere Maßnahmen
kann es so zu Einbußen
hinsichtlich der Verbrennungsqualität und/oder dem Wirkungsgrad und/oder
der Schadstoffemissionen und/oder auch der Fahrbarkeit kommen. Mittels
des Zusammenwirkens des zweiten und dritten Steuerpfades kann jedoch
genau auch im sehr dynamischen Betrieb der Brennkraftmaschine ein
zuverlässiger
Betrieb der Brennkraftmaschine gewährleistet werden und zwar insbesondere
optimiert im Hinblick auf das zweite Gütekriterium. Darüber hinaus
zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus, dass Istwerte der Stellung
des mindestens einen Luftpfadstellgliedes auch regelmäßig messtechnisch
einfach erfassbar sind oder modellgestützt ermittelbar sind. Selbstverständlich kann der
korrigierte Korrekturzündwinkel
abhängig von dem
Korrekturzündwinkel
und Sollwerten und Istwerten der Stellungen mehrerer Luftpfadstellglieder
ermittelt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung umfasst der dritte Steuerpfad
ein Restgasmodell der Brennkraftmaschine, das ausgebildet ist zum
Ermitteln einer Kenngröße für ein Verhältnis einer
Soll-Restgasrate zu einer Ist-Restgasrate
abhängig
von dem Sollwert und Istwert der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellglieds
und bei dem der dritte Steuerpfad ausgebildet ist zum Ermitteln
eines Korrekturbeitrags für
den Korrekturzündwinkel
abhängig
von der Kenngröße für das Verhältnis der Soll-Restgasrate
zu der Ist-Restgasrate.
Auf diese Weise kann insbesondere quantitativ der Einfluss des Restgases
auf den Ablauf der Verbrennung sehr gut und auch einfach berücksichtigt
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der dritte Steuerpfad
das Restgasmodell der Brennkraftmaschine und das Restgasmodell ist
ausgebildet zum Ermitteln einer Kenngröße für eine Änderung einer Ist-Restgasrate
abhängig von
dem Istwert der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellgliedes.
Ferner ist in diesem Zusammenhang der dritte Steuerpfad dazu ausgebildet
den Korrekturbeitrag für
den Korrekturzündwinkel
abhängig von
der Kenngröße für die Änderung
der Ist-Restgasrate zu ermitteln. Auf diese Weise kann insbesondere die
dynamische Änderung
der Restgasrate als wichtiger Einflussparameter für die Wahl
des Zündwinkels berücksichtigt
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Verbrennungsvorgangsregelvorrichtung
vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, abhängig von der Kenngröße für das Verhältnis der Soll-Restgasrate
zu der Ist-Restgasrate und/oder der Kenngröße für die Änderung der Ist-Restgasrate
einen gewünschten
Verbrennungsvorgang einzustellen durch Eingriff über ein Stellglied der Brennkraftmaschine
anderweitig als die Zündkerze.
Dies ist insbesondere im Rahmen eines Raumzündungsverfahrens sehr vorteilhaft,
da so die Kenngrößen auch
für diesen
Zweck ohne Mehraufwand genutzt werden können.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Restgasmodell dazu
ausgebildet zum Ermitteln einer Kenngröße der Soll-Restgasrate und/oder
der Ist-Restgasrate und bei der eine Verbrennungsvorgangsregelvorrichtung
vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, abhängig von der Kenngröße der Soll-Restgasrate und/oder
der Ist-Restgasrate einen gewünschten
Verbrennungsvorgang einzustellen durch Eingriff über ein Stellglied der Brennkraftmaschine
anderweitig als die Zündkerze. Dies
ist insbesondere im Rahmen eines Raumzündungsverfahrens sehr vorteilhaft
einsetzbar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Restgasmodell ein
Fuzzy-Modell. Auf diese Weise können
mit relativ geringen Rechenaufwand besonders einfach Aussagen über insbesondere
das in dem jeweiligen Brennraum befindliche Restgas in quantitativer
Art gewonnen werden, die die zyklenweise Veränderung des Restgasgehaltes
repräsentieren
und zwar im Hinblick auf beispielsweise Aussagen wie „mehr", "viel mehr", "weniger", "viel weniger" und so weiter. Dem
liegt auch die Erkenntnis zugrunde, dass in diesem Zusammenhang derartige
Aussagen bereits ausreichend sind um ein präzises Steuern insbesondere
im dynamischen Betrieb der Brennkraftmaschine zu gewährleisten.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der dritte Steuerpfad dazu
ausgebildet, einen weiteren Korrektur beitrag abhängig von einer Differenz des
Sollwertes und des Istwertes der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellglieds
zu ermitteln. Der weitere Korrekturwert ermöglicht bei geeigneter Vorgabe
der Art des Einflusses der Differenz des Sollwertes und des Istwertes
der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellglieds ein unerwünschtes
hin und her Schwanken des korrigierten Zündwinkels zu vermeiden, das
auch als Jitter bezeichnet wird. Ferner kann dadurch entsprechend
bei sehr großen
Differenzen eine positive Beeinflussung des korrigierten Zündwinkels
erfolgen, insbesondere durch ein Einschränken des Einflusses der Korrektur des
Zündwinkels
in diesem Fall. Durch den weiteren Korrekturwert ist ein weiterer
Freiheitsgrad zur Korrektur des Zündwinkels gegeben.
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Besonders
vorteilhaft ist es ferner wenn der Lastpunkt durch einen Luftmassenstrom
und eine Drehzahl und/oder eine Kühlmitteltemperatur und/oder
eine Start-Kühlmitteltemperatur
vorgegeben ist. Auf diese Weise können die Funktionalitäten des
ersten bis dritten Steuerpfades besonders einfach in bestehende
Vorrichtungen zum Steuern der Brennkraftmaschine implementiert werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das mindestens eine Luftpfadstellglied
ein Phasensteller für
eine Einlassphase, die dem Gaseinlassventil zugeordnet ist, und/oder
ein Phasensteller für
eine Auslassphase, die dem Gasauslassventil zugeordnet ist. Durch
diese Phasensteller kann besonders wirkungsvoll der Restgasgehalt
in dem Brennraum des Zylinders beeinflusst werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Restgasmodell dazu
ausgebildet einen auf einen oberen Totpunkt des Kolbens bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkel
und Öffnungs-Soll-Differenzwinkel
des Gaseinlassventils zu ermitteln und/oder einen auf den oberen
Totpunkt des Kolbens bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkel und Schließ-Soll-Differenzwinkel des
Gasauslassventils zu ermitteln. In diesem Zusammenhang ist das Restgasmodell
ferner ausgebildet zum Ermitteln der Kenngröße für das Verhältnis der Soll-Restgasrate zu
der Ist-Restgasrate abhängig
von dem auf den oberen Totpunkt bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkel
und Öffnungs-Soll-Differenzwinkel
des Gaseinlassventils und/oder abhängig von dem auf dem oberen
Totpunkt bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkel und
Schließ-Soll-Differenzwinkel
des Gasauslassventils. Auf diese Weise können insbesondere besonders
einfach und dennoch präzise
Abschätzungen
des Restgasgehalts in dem Zylinder im Hinblick auf das Anpassen
des ermittelten Zündwinkels
durchgeführt
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der dritte Steuerpfad ausgebildet
einen auf einen oberen Totpunkt des Kolbens bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkel
des Gaseinlassventils und/oder einen auf den oberen Totpunkt des
Kolbens bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkels
des Gasauslassventils zu ermitteln und die Kenngröße für eine Änderung
der Ist-Restgasrate abhängig
von dem auf den oberen Totpunkt des Kolbens bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkel
des Gaseinlassventils bzw. dem auf den oberen Totpunkt des Kolbens
bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkels
des Gasauslassventils zu ermitteln. Auf diese Weise können insbesondere
besonders einfach und dennoch präzise
Abschätzungen
im Hinblick auf das Anpassen des ermittelten Zündwinkels durchgeführt werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung,
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2 ein
Blockschaltbild der Steuervorrichtung mit ersten bis dritten Steuerpfaden,
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3 ein
Blockschaltbild des ersten und dritten Steuerpfads,
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4 und 5 Blockschaltbilder
von Teilen des dritten Steuerpfades,
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6 Ventilhubverläufe von
Gaseinlass- und Gasauslassventilen.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2,
einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der
Ansaugtrakt 1 umfasst bevorzugt eine Drosselklappe 5,
ferner einen Sammler 6 und ein Saugrohr 7, das
hin zu einem Zylinder Z1 über
einen Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist.
Der Motorblock 2 umfasst ferner eine Kurbelwelle 8,
welche über
eine Pleuelstange 10 mit dem Kolben 11 des Zylinders
Z1 gekoppelt ist.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 12 und
einem Gasauslassventil 13. Ferner ist dem Ventiltrieb bevorzugt
jeweils für
das Gaseinlassventil 12 und gegebenenfalls auch für das Gasauslassventil 13 ein
Phasenversteller 14, 15 zugeordnet, mittels dessen
eine Phase des Gaseinlassventilhubverlaufs beziehungsweise des Gasauslassventilhubverlaufs über den
Kurbelwellenwinkel bezogen auf eine Referenzstellung der Kurbelwelle
verstellbar ist.
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Darüber hinaus
ist bevorzugt in dem Ansaugtrakt 1 ein Impulsladeventil 16 angeordnet.
Darüber hinaus
kann zum Beeinflussen der Fluidströmung in einen Brennraum des
Zylinders Z1 hinein auch mindestens eine Drallklappe vorgesehen
sein. Das Impulsladeventil 16, die Drallklappe und die
Phasensteller 14,15 sind Beispiele für Luftpfadstellglieder.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritzventil 18 und
eine Zündkerze 19.
Alternativ kann das Einspritzventil 18 auch einem Saugrohr 7 angeordnet
sein.
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In
dem Abgastrakt 4 ist ein Abgaskatalysator 21 angeordnet,
der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist. Eine Steuervorrichtung 25 ist
vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln.
Betriebsgrößen umfassen
neben den Messgrößen auch
von diesen abgeleitete Größen. Die
Steuervorrichtung 25 ermittelt abhängig von mindestens einer der
Betriebsgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtung 25 kann
auch als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden.
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Die
Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 26, welcher eine
Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst, ein Luftmassensensor 28,
welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst,
ein erster Temperatursensor 32, welcher eine Ansauglufttemperatur
erfasst, ein Saugrohrdrucksen sor 34, welcher einen Saugrohrdruck
in dem Sammler 6 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36, welcher
einen Kurbelwellenwinkel CRK erfasst, dem dann eine Drehzahl N zugeordnet
wird. Ferner ist bevorzugt ein zweiter Temperatursensor 38 vorgesehen,
der eine Kühlmitteltemperatur
TCO erfasst. Ein Zylinderdrucksensor 39 ist vorgesehen,
der einen Druckverlauf in dem Brennraum des Zylinders Z1 erfasst.
Ferner ist eine Abgassonde 42 vorgesehen, die stromaufwärts des
Abgaskatalysators 21 angeordnet ist und den Restsauerstoffgehalt
des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
dem Brennraum des Zylinders Z1 und stromaufwärts der Abgassonde vor der
Oxidation des Kraftstoffs.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13 die Phasensteller 14, 15,
das Impulsladeventil 16, die Drallklappe, das Einspritzventil 18 oder
die Zündkerze 19.
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Neben
dem Zylinder Z1 sind bevorzugt auch noch weitere Zylinder Z2 bis
Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder und gegebenenfalls
Sensoren zugeordnet sind.
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In
dem Blockschaltbild der 2 sind relevante Blöcke der
Steuervorrichtung 25 dargestellt. So umfasst die Steuervorrichtung 25 einen
ersten Steuerpfad SP1, der ausgebildet ist zum Ermitteln eines Zündwinkels
IGA_BAS bezogen auf einen jeweils vorgegebenen Lastpunkt der Brennkraftmaschine,
der bezüglich
eines ersten Gütekriteriums
optimiert ist. Der Last punkt ist abhängig von mindestens einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
vorgegeben.
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Das
erste Gütekriterium
ist bevorzugt im Hinblick auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch
vorgegeben, es kann jedoch auch im Hinblick auf möglichst
geringe Schadstoffemissionen oder weitere zu optimierende Parameter
vorgegeben sein. Der erste Steuerpfad umfasst bevorzugt mindestens ein,
bevorzugt mehrere Kennfelder, mittels derer der Zündwinkel
IGA_BAS ermittelt wird. So kann beispielsweise ein Kennfeld mit
den Eingangsgrößen Kühlmitteltemperatur
TCO und einer Start-Kühlmitteltemperatur
TCO_ST vorhanden sein, zwei weitere Kennfelder mit den Eingangsgrößen Drehzahl
N_32 und einem Luftmassenstrom MAF_IGA_IVVT in den jeweiligen Brennraum
des jeweiligen Zylinders vorgegeben sein, mittels derer jeweils
Beiträge
zum Ermitteln des Zündwinkels
IGA_BAS ermittelt werden und diese Beiträge dann multiplikativ und/oder
additiv miteinander verknüpft
werden zu dem Zündwinkel IGA_BAS.
Derartige Kennfelder, was auch für
im Folgenden noch offenbarte Kennfelder gilt, sind bevorzugt durch
Simulationen oder auch Versuche an einem Motorprüfstand empirisch ermittelt
und in einem Datenspeicher der Steuervorrichtung 25 gespeichert. Die
Ausgangsgrößen der
jeweiligen Kennfelder werden bevorzugt durch Kennfeldpunktinterpolation
ermittelt. Die Start-Kühlmitteltemperatur
TCO_ST ist die Temperatur bei einem Start der Brennkraftmaschine.
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Der
Zündwinkel
IGA_BAS ist hinsichtlich des ersten Gütekriteriums optimiert unter
der Voraussetzung, dass ein Sollwert einer Stellung mindestens eines
Luftpfadstellgliedes bezogen auf den jeweils vorgegebenen Lastpunkt
der Brennkraftmaschine auch tatsächlich
bei dem Luftpfadstellglied eingestellt ist. Darüber hinaus ist der Sollwert
der Stellung des mindestens einen Luftpfadstellglieds ebenfalls
bezüglich des
ersten Gütekriteriums
optimiert. Bevorzugt sind auch zum Ermitteln des jeweiligen Sollwertes
des mindestens einen Luftpfadstellgliedes ein entsprechendes Kennfeld
oder mehrere Kennfelder vorgesehen.
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Im
Folgenden ist die entsprechende Funktionalität der Steuervorrichtung 25 im
Hinblick auf die Phasensteller 14, 15, der Gaseinlassventile 12 und der
Gasauslassventile 13 näher
erläutert
als Beispiele für
die Luftpfadstellglieder. Insofern ist der erste Steuerpfad SP1
ausgebildet zum Ermitteln eines Sollwertes CAM_IN_SP_IGA der Einlassphase
und eines Sollwertes CAM_EX_SP_IGA der Auslassphase.
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Ferner
ist ein zweiter Steuerpfad SP2 vorgesehen, der als Eingangsgrößen eine
Kombination oder Unterkombination der Kühlmitteltemperatur TCO, der
Start-Kühlmitteltemperatur
TCO_ST, der Drehzahl N_32, des Luftmassenstroms MAF_IGA_IVVT in
den Brennraum des jeweiligen Zylinders, eines ersten Zählers PL_SC_CTR_CA_ENTER,
einer Umschaltvorgabe LV_CAM_IVVT_PL_SC und eines zweiten Zählers PL_SC_CTR_CA_LEAVE
und gegebenenfalls weiterer Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
hat.
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Der
zweite Steuerpfad SP2 ist dazu ausgebildet abhängig von seinen Eingangsgrößen einen Korrekturzündwinkel
IGA_BAS_OPT_COR zu ermitteln. Der zweite Steuerpfad SP2 ist im Folgenden noch
näher anhand
der 3 erläutert.
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Ferner
umfasst die Steuervorrichtung 25 den dritten Steuerpfad
SP3, dessen Eingangsgrößen eine
Kombination oder auch Untermenge des Korrekturzündwinkels IGA_BAS_OPT_COR,
eines Istwertes CAM_IN_AV der Einlassphase und eines Istwertes CAM_EX_AV
der Auslassphase sind. Der dritte Steuerpfad ist ausgebildet zum
Ermitteln eines korrigierten Korrekturzündwinkels IGA_BAS_VVT_COR abhängig von
seinen Eingangsgrößen. Der
dritte Steuerpfad SP3 ist noch näher
anhand der 3 bis 5 erläutert.
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Die
Steuervorrichtung ist ferner dazu ausgebildet, einen korrigierten
Zündwinkel
IGA_BAS_COR abhängig
von dem Zündwinkel
IGA_BAS und dem korrigierten Korrekturzündwinkel IGA_BAS_VVT_COR und
zwar insbesondere durch eine entsprechende Differenzbildung zu ermitteln, diese
Funktionalität
kann auch dem dritten Steuerpfad SP3 zugeordnet sein.
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Die
folgenden Blockschaltbilder in den 3 bis 5 entsprechen
einer Darstellungsweise, wie sie dem zuständigen Fachmann im Zusammenhang mit
einem Einsatz des Entwicklungs- und
Simulationstools „Matlab-Simulink" bekannt ist. Die
rechteckigen Blöcke
mit einem kleinen „x" bezeichnen Multiplizierstellen,
wobei ein „:" einen Divisor bezeichnet. Die
kreisförmigen
Blöcke
bezeichnen Summierstellen.
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Der
zweite Steuerpfad SP2 umfasst bevorzugt mehrere Blöcke mit
Kennfeldern. Wie beispielsweise einen Block B1, dessen Eingangsgrößen die Kühlmitteltemperatur
TCO und die Start-Kühlmitteltemperatur
TCO_ST ist, einen Block B2, B3, B4, B5 dessen Eingangsgrößen jeweils
die Drehzahl N_32 und der Luftmassenstrom MAF_IGA_IVVT in dem Brennraum
des jeweiligen Zylinders Z1 bis Z4 sind. Ferner sind bevorzugt ein
Block B6, dessen Eingangsgröße der erste
Zähler PL_SC_CTR_CA_ENTER
ist, und ein Block B8 vorgesehen, dessen Eingangsgröße der zweite
Zähler PL_SC_CTR_CA_LEAVE
ist. Ferner umfasst der zweite Steuerpfad SP2 einen Block B8 der
einen Schalter umfasst, dessen Schaltstellung abhängt von der
Umschaltvorgabe LV_CAM_IVVT_PL_SC. Darüber hinaus ist ein Block B9
vorgesehen, dessen Ausgangsgröße der Wert
eins ist. Mittels der in der 3 dargestellten
Verknüpfungen
der Ausgangsgrößen der
Blöcke
B1 bis B9 ist der zweite Steuerpfad SP2 dazu ausgebildet, den Korrekturzündwinkel IGA_BAS_OPT_COR
zu ermitteln. Der Korrekturzündwinkel
IGA_BAS_OPT_COR ist bezüglich
eines zweiten Gütekriteriums
optimiert. Das zweite Gütekriterium
ist bevorzugt durch eine möglichst
gute Fahrbarkeit vorgegeben, es kann jedoch auch anders oder zusätzlich im
Hinblick auf möglichst
geringe Schadstoffemissionen oder möglichst geringen Kraftstoffverbrauch
oder weiteres vorgegeben sein.
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Der
zweite Steuerpfad SP2 ist dazu ausgebildet den Korrekturzündwinkel IGA_BAS_OPT_COR
zu ermitteln für
eine Fixstellung des Luftpfadstellgliedes, also der Phasensteller 14, 15 des
Gaseinlassventils 12 beziehungsweise des Gasauslassventils 13,
im Hinblick auf das zweite Gütekriterium.
Die Fixstellungen können
beispielsweise die Verstellendlagen der Phasensteller sein. Sie
können
jedoch auch beispielsweise eine Stellung der Phasensteller 14, 15 sein
im Falle eines Notlaufbetriebs der Brennkraftmaschine im Hinblick
auf die Phasensteller 14, 15. Diese kann auch
mit der Verstellendlage korrespondieren.
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Die
Umschaltvorgabe LV_CAM_IVVT_PL_SC wird abhängig von mindestens einer Betriebsgröße ermittelt.
Durch die Umschaltvorgabe LV_CAM_IVVT_PL_SC in Verbindung mit dem
Schalter des Blocks B8 und den Blöcken B6 beziehungsweise B8
kann ein zyklenweise geeignet gewählter Übergang von dem Ermitteln des
Korrekturzündwinkels
IGA_BAS_OPT_COR abhängig
von den Ausgangsgrößen der
Blöcke
B2 und B4 bzw. den Ausgangsgrößen der
Blöcke
B3 und B5 erfolgen. Die ersten und zweiten Zähler wer den bei den ihnen zugeordneten
Schaltvorgängen
des Schalters des Blocks B8 jeden Arbeitszyklus der Brennkraftmaschine
inkrementiert. Die Blöcke
B6 und B8 umfassen bevorzugt eine Rechenvorschrift zum Ermitteln
eines Wichtungsfaktors mit Werten zwischen null und eins zum Vermeiden
von Unstetigkeiten des Korrekturzündwinkels IGA_BAS_OPT_COR.
Die Rechenvorschriften können
ggf. auch eine Kennlinie umfassen und sind geeignet vorgegeben.
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Der
dritte Steuerpfad SP3 umfasst bevorzugt ein Restgasmodell, das insbesondere
als Fuzzy-Modell ausgebildet ist, wobei das Fuzzy-Modell ausgebildet
ist, angelehnt an die bekannte Fuzzy-Theorie quantitative Aussagen
bezüglich
des Restgasgehalts in den jeweiligen Brennräumen der jeweiligen Zylinder
zu ermitteln und damit mindestens eine zyklenweise Auflösung von
Aussagen wie „mehr", „viel mehr", „weniger", „viel weniger" und so weiter abzuleiten.
Die Fuzzy-Mengentheorie
ist eine Erweiterung der klassischen Mengenlehre, mit der unpräzise und vage
sprachliche Ausdrücke
wie groß,
klein, heiß, kalt
und so weiter modelliert werden können. Die Fuzzy-Logik gestattet
es, Regeln zu formulieren, die solche natursprachlichen Ausdrücke enthalten.
Diese Regeln können
zur Unterstützung
von Entscheidungsprozessen eingesetzt werden.
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Ein
Block B12 umfasst bevorzugt ein Kennfeld mit den Eingangsgrößen Einlassphasen-Soll-Ist-Differenzwinkel
CAM_IN_DIF_SP_IGA und Auslassphasen-Soll-Ist-Differenzwinkel CAM_EX_DIF_SP_IGA,
wobei die Ausgangsgröße des Blockes
B12 ein weiterer Korrekturbeitrag FAC_CAM_DIF_SP_IP_AV für den Korrekturzündwinkel
IGA_BAS_OPT_COR ist.
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Ferner
ist der dritte Steuerpfad SP3 dazu ausgebildet zusätzlich abhängig von
einem Korrekturbeitrag FAC_IGA_COR_RG für den Korrekturzündwinkel
den korrigierten Korrekturzündwinkel IGA_BAS_VVT_COR
zu ermitteln.
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Ein
Block B14 (4) ist dazu ausgebildet abhängig von
seinen Eingangsgrößen den
Sollwert CAM_IN_SP_IGA der Einlassphase zu ermitteln und zwar im
Hinblick auf eine Optimierung bezüglich des ersten Gütekriteriums.
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Die
Eingangsgrößen des
Blockes B14 sind bevorzugt eine Kombination oder eine Unterkombination
der Kühlmitteltemperatur
TCO, der Start-Kühlmitteltemperatur
TCO_ST, des Luftmassenstroms MAF_IGA_IVVT in den Brennraum des jeweiligen Zylinders
Z1 bis Z4 und der Drehzahl N_32.
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Der
dritte Steuerpfad SP3 ist ausgebildet zum Ermitteln eines auf den
oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkels
CAM_IN_OP_DIF_TDC des Gaseinlassventils 12 und eines aus
dem oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Öffnungs-Soll-Differenzwinkels
CAM_IN_OP_DIF_TDC_IGA des Gaseinlassventils 12. C_CAM_OP_IN
bezeichnet dabei den Kurbelwellenwinkel, währenddessen das Gaseinlassventil
die Kommunikation mit dem Ansaugtrakt 1 freigibt (siehe
auch 6). Der Ausgangswert eines Blocks B16 ist zwei.
Alternativ kann auch eine Konstante vorgegeben sein, die repräsentativ
ist für Winkel
zwischen dem Beginn des Ventilhubs des Gaseinlassventils 12 bis
zu dem Erreichen des maximalen Ventilhubs. Diese Konstante kann
dann entsprechend zum Ermitteln des auf den oberen Totpunkt TDC
des Kolbens 11 bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkels
CAM_IN_OP_DIF_TDC und Öffnungs-Soll-Differenzwinkels CAM_IN_OP_DIF_TDC_IGA
des Gaseinlassventils 12 benutzt wer den, was insbesondere
bei asymmetrischen Nocken vorteilhaft ist.
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Ein
Block B18 ist ausgebildet abhängig
von seinen Eingangsgrößen den
Sollwert CAM_EX_SP_IGA der Auslassphase zu ermitteln und zwar korrespondierend
zu dem Block B14. Die Eingangsgrößen des
Blocks B17 sind eine Kombination oder eine Unterkombination der
Kühlmitteltemperatur
TCO, der Start-Kühlmitteltemperatur
TCO ST des Luftmassenstroms MAF_IGA_IVVT und der Drehzahl N_32.
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Der
dritte Steuerpfad SP3 ist ferner ausgebildet zum Ermitteln eines
auf den oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkels
CAM_EX_CL_DIF_TDC des Gasauslassventils 13 und eines auf
dem oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Schließ-Soll-Differenzwinkels
CAM_EX_CL_DIF_TDC_IGA des Gasauslassventils 13. C_CAM_CL_EX
bezeichnet dabei den Kurbelwellenwinkel, währenddessen das Gasauslassventil 13 die
Kommunikation mit dem Abgastrakt 4 frei gibt (siehe auch 6).
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Der
Ausgangswert eines Blocks B20 ist zwei. Alternativ kann auch eine
weitere Konstante vorgegeben sein, die repräsentativ ist für Winkel
zwischen dem Erreichen des maximalen Ventilhubs des Gasauslassventils 13 bis
zu dem Ende des Ventilhubs. Diese weitere Konstante kann dann entsprechend zum
Ermitteln des auf den oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen
Schließ-Ist-Differenzwinkels CAM_EX_CL_DIF_TDC
und Schließ-Soll-Differenzwinkels
CAM_EX_CL_DIF_TDC_IGA des Gasauslassventils 13 benutzt
werden, was insbesondere bei asymmetrischen Nocken vorteilhaft ist.
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Ein
Block B22 (5) umfasst bevorzugt ein Kennfeld
mit Eingangsgrößen des
auf den oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Öffnungs-Ist-Differenzwinkels
CAM_IN_OP_DIF_TDC des Gaseinlassventils 12 und des aus
dem oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Schließ-Ist-Differenzwinkels
CAM_EX_CL_DIF_TDC des Gasauslassventils 13 zu ermitteln
und zwar ein Ist-Restgasverhältnis-Faktor
FAC_RG_AV.
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Ferner
ist ein Block B24 vorgesehen, der bevorzugt ebenfalls ein Kennfeld
umfasst mit den Eingangsgrößen des
auf den oberen Totpunkt TDC des Kolbens 11 bezogenen Öffnungs-Soll-Differenzwinkels
CAM_IN_OP_DIF_TDC_IGA des Gaseinlassventils 12 und des
auf den oberen Totpunkt TDC des Kolbens bezogenen Schließ-Soll-Differenzwinkels CAM_EX_CL_DIF_TDC
IG des Gasauslassventils 13. Der Block B24 ist ausgebildet
zum Ermitteln eines Soll-Restgasverhältnis-Faktors FAC_RG_SP abhängig von
seinen Eingangsgrößen.
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Bezüglich einer
Kenngröße für ein Verhältnis einer
Soll-Restgasrate
zu einer Ist-Restgasrate in dem Brennraum des jeweiligen Zylinders
Z1 bis Z4 ist der dritte Steuerpfad SP3 bevorzugt ausgebildet zum Ermitteln
eines Restgasverhältnisses
RG_RATIO zwischen dem Soll-Restgasverhältnis-Faktor FAC_RG_SP und
dem Ist-Restgasverhältnis-Faktor FAC_RG_AV.
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Darüber hinaus
ist in einem Block B26 ein Verzögerungsglied
vorgesehen, das bevorzugt in Form eines zylinderbankweisen Schieberegisters ausgebildet
ist mit einer entsprechend der Zündfolge der
Zylinder Z1–Z4
erfolgenden Abarbeitung des Schieberegisters. Durch entsprechende
Differenzbildung ist somit der dritte Steuerpfad SP3 auch dazu ausgebildet
als Kenngröße für eine Änderung
einer Ist-Restgasrate eine Ist- Restgasänderung RG_CHANGE,
insbesondere zylinderindividuell, zu ermitteln.
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Die
Ist-Restgasänderung
RG_CHANGE und das Restgasverhältnis
RG_RATIO sind dann Eingangsgrößen in einen
Block B30, der bevorzugt ebenfalls ein Kennfeld umfasst und in dem
dann der Korrekturbeitrag FAC_IGA_COR_RG für den Korrekturzündwinkel
IGA_BAS_OPT_COR ermittelt wird.
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Bevorzugt
ist insbesondere die Funktionalität des dritten Steuerpfades
SP3 der Steuervorrichtung 25 ausblendbar ausgebildet. Dadurch
kann eine Gefahr eines unkontrollierten Hin- und Herspringens zwischen zwei Arbeitspunkten
in Bezug auf den korrigierten Zündwinkel
IGA_BAS_COR verhindert werden.
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Insbesondere
können
auch der dritte und auch der zweite Steuerpfad SP3, SP2 dazu ausgebildet
sein, lediglich während
eines Verstellvorgangs durchgeführt
durch den jeweiligen Phasensteller 14, 15 aktiviert
zu sein.
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Besonders
vorteilhaft kann das Restgasmodell auch bezüglich anderer Funktionalitäten der Steuervorrichtung 25 eingesetzt
werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft im Zusammenhang mit dem Einsatz
des Fuzzy-Modells. Auf diese Weise ist in der Regel eine hohe Applikationsfreundlichkeit
unterstützt
aufgrund der lediglichen Notwendigkeit des Berücksichtigens weniger Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine aber auch der Möglichkeit einer Erweiterung
des Berücksichtigens
noch zusätzlicher
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine.
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Das
Optimieren im Hinblick auf das erste und zweite Gütekriterium
erfolgt im Hinblick auf die oben beschriebenen Kennfelder und Verknüpfungen
bevorzugt an einem Motorprüfstand.
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Hierzu
werden verschiedene jeweils dann für den Einzelfall vorgegebene
Lastpunkte, also die Drehzahl N_32 und der Luftmassenstrom MAF_IGA_IVVT
in den jeweiligen Brennraum des jeweiligen Zylinders Z1 bis Z4 eingestellt
und anschließend
durch Variation der Phasensteller 14, 15 und auch
des Zündwinkels
der verbrauchsoptimale Kennfeldpunkt bestimmt. Im Rahmen dieser
Untersuchungen fallen zwangsläufig
nahe bei den Messungen Nachbarpunkte dieses optimalen Kennfeldpunktes ab.
Genau solche Punkte werden aber teilweise auch in dem besonders
dynamischen Betrieb der Brennkraftmaschine durchlaufen und liefern
somit eine wertvolle Information zur Bedatung insbesondere der Kennfelder
des dritten Steuerpfades SP3, da sie für die jeweiligen Istwerte CAM_IN_AV
der Einlassphase und Istwerte CAM_EX_AV der Auslassphase unter Berücksichtigung
einer Summenbrennfunktion – auch
als MBR50 bezeichnet – quasi
lokale Optima in Bezug auf die Zündwinkelwahl
darstellen.
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Insbesondere
im Zusammenhang mit einer Brennkraftmaschine, die in bestimmten
Betriebspunkten mit dem Raumzündverfahren
betrieben wird, ist bevorzugt in einem Block B30 (5)
eine Verbrennungsvorgangsregelvorrichtung vorgesehen, die dazu ausgebildet
ist, abhängig
von der Kenngröße für das Verhältnis der
Soll-Restgasrate zu der Ist-Restgasrate und/oder der Kenngröße für die Änderung
der Ist-Restgasrate einen gewünschten
Verbrennungsvorgang einzustellen durch Eingriff über ein Stellglied der Brennkraftmaschine
anderweitig als die Zündkerze 19.
Ein Beispiel für
einen derartigen Eingriff kann beispielsweise ein so genanntes Einspritzphasing
sein. Der Verbrennungsvorgang kann durch die Verbrennungsvorgangsregelvorrichtung beispielsweise
im Hinblick auf die Dauer des Brennvorgangs oder des Verlaufs des
Druckgradientens des Zy linderdrucks während des Brennvorgangs geeignet
eingestellt werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist die Verbrennungsvorgangsregelvorrichtung dazu ausgebildet ist, abhängig von
der Kenngröße der Soll-Restgasrate und/oder
der Ist-Restgasrate den gewünschten
Verbrennungsvorgang einzustellen durch Eingriff über ein Stellglied der Brennkraftmaschine
anderweitig als die Zündkerze 19.
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Die
Kenngröße der Soll-Restgasrate
ist beispielsweise der Ist-Restgasverhältnis-Faktor FAC_RG_AV. Die
Kenngröße der Ist-Restgasrate
ist beispielsweise der Soll-Restgasverhältnis-Faktor FAC_RG_SP.