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Die
Erfindung betrifft einen Dichtstreifen für eine First- oder Gratabdeckung
mit einem Mittelstreifen, der auf der First- oder Gratlatte aufliegt
und einen bestimmten Luftdurchtritt ermöglichen soll, und daran angrenzende
Seitenstreifen, die an den Rändern
an die Oberseite der Dachpfannen anformbar sind.
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Derartige
Dichtstreifen werden durch die den oberen Abschluss des Firstes
(oder Grates) bildenden Firstkappen überdeckt und müssen, um
eine gute Abdichtung gegen Regen und Flugschnee sicherzustellen,
gut an die Oberflächen
der dem First zugekehrten Dachpfannen angeformt werden können.
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Ein
derartiger Dichtstreifen ist aus
DE 38 16 015 U1 bekannt. Dieser weist ein
Mittelteil mit einem flugschneesicherem Vlies auf sowie Seitenteile
mit einem thermoplastischen Folienstreifen, in die jeweils ein Streckmetallgitter
eingebettet ist. Das Streckmetallgitter dient der rückstandsfreien
Anformung der Seitenteile an die Dachkontur und kann sich auch in
einem Stück über die
gesamte Breite des Dichtungsstreifens erstrecken.
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DE 44 04 150 C1 beschreibt
ein Lüftungsband,
dessen streckbarer Rand so geschlitzt ist, dass eine streckgitterähnliche
Dehnung des Randes möglich
ist, und das im von dem streckbaren Abschnitt getrennten Bereich
eine flugschneesichere Abdeckung mit einem Gewirk oder Vlies vorsieht.
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Aus
DE 199 59 076 A1 ist
ein Dichtungsband bekannt, dessen Randteile ebenfalls so eingeschnitten
sind, dass eine Anformung an die Dachoberfläche möglich ist. Die Belüftungsfunktion
im Mittelteil soll vorzugsweise durch Löcher erfolgen, die mit dünnem Vlies
abgedeckt sind.
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Weiterhin
sind Lüftungsbänder aus
durchgängig
plissiertem Aluminiumblech bekannt, die im Mittelteil so große ausgestanzte
Löcher
zur Belüftung aufweisen,
dass sie nicht flugschneesicher sein können. Eine flugschneesichere
Abdichtung am First darf erfahrungsgemäß keine Spalte oder Löcher über 2 mm
Breite haben. Die Abdichtung von Lüftungsöffnungen mit Vlies oder Gewirk
bietet zwar die Gewähr der
Flugschneesicherheit, ist aber zum einen umstritten, was die effektive
Lüftungswirkung
und mögliche Verschmutzung
betrifft, und zum anderen sind diese Textilien nicht dauerhaft witterungsbeständig und verteuern
zudem das Produkt. Nach dem Stand der Technik soll am First ein
wirksamer Lüftungsquerschnitt
von 1/1000 der zugehörigen
Sparrenlänge, bei
einem Satteldach von 10 m Sparrenlänge also 200 cm2,
vorhanden sein, damit es nicht zu Feuchteschäden kommt. Der Nachweis dieses
wirksamen Querschnitts ist bei Lüftungslöchern, die
mit Vliesstoff abgedeckt und deshalb regen- und schneesicher sind,
nicht direkt möglich
und kann höchstens über eine
vergleichende Messung des Luftdurchsatzes bei einem definierten
Druckverlust gegenüber
einer normgerechten Ausführung
erfolgen. In jedem Fall ist es physikalisch einleuchtend, dass bei
einem Vliesstoff mit mikroskopisch kleinen Lüftungslöchern nicht die Summe aller
Löcher
als wirksamer Lüftungsquerschnitt
angesetzt werden kann, zumal nicht sicher ist, wie weit sich die
Vliesoberfläche
im Lauf der Jahre mit Staub und Schmutz zusetzt.
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Demgegenüber besteht
die Aufgabe der Erfindung darin, einen flugschneesicheren First-Dichtungsstreifen
zu schaffen, der dauerhaft witterungsbeständig ist, gleichzeitig definierte
Lüftungsöffnungen
hat und trotzdem regensicher sowie einfach herzustellen ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Dichtungsstreifen aus sogenanntem flachgewalztem Langstegstreckgitter
besteht, dessen Maschenöffnungen
so ausgebildet sind, dass sie über
den gesamten Querschnitt regen- und schneesicher sind und die gleichzeitig
eine Dehnung der Ränder
von ca. 25 % bis 30 % zur Anformung an die Dachkontur ermöglichen.
Erfindungsgemäß sind die
Maschenöffnungen
des Streckgitters nur 0,5 mm bis 1,0 mm breit und können so
als absolut flugschneesicher gelten. Außerdem sind sie bereits bei
geringer Dachneigung auch hinreichend wasserabweisend, insbesondere
wenn die Oberfläche
wasserabweisend (hydrophob) ausgerüstet ist.
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Ein
solcher Dichtungsstreifen kann in bekannter Streckgittertechnik
aus dünnem
Aluminiumblech mit anschließendem
Flachwalzen hergestellt werden. Außer dünnen Klebestreifen an den Rändern zur
Anformung an die Dachkontur ist keine weitere Konfektion, insbesondere
keine Verklebung oder sonstige kostenträchtige und witterungsanfällige Verbindung
verschiedener Werkstoffe erforderlich, sodass dieses Produkt extrem
kostengünstig
und gleichzeitig absolut witterungsbeständig ist. Vor allem ist nahezu
die gesamte Breite des Dichtstreifens als Belüftungsfläche anzusehen. Da die Maschen
bis zu 50 % der Oberfläche
darstellen, ergeben sich bei einem 28 cm breiten Dichtstreifen zwei
etwa 5 cm breite Lüftungsstreifen
beiderseits der Firstlatte, die bis zu 500 cm2 Lüftungsquerschnitt
pro Laufmeter First ergeben. Üblicherweise
wird ein Lüftungsquerschnitt
von 200 cm2 bereits als ausreichend angesehen.
Bei maximaler Dehnung zur Anformung an die Dachkontur bleibt die
Maschenbreite unter 1,5 mm, sodass die Ränder auch ohne zusätzliche
Abdichtung noch flugschneesicher sind. Gröbere Gitter dieser Art werden
häufig
als Gitterroste eingesetzt.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Maschen bei konstanter
Breite von 0,5 mm über die
Breite des Dichtstreifens unterschiedlich lang ausgebildet. Während durch
etwa 9 mm lange Maschen an den Rändern
eine gute Anformung möglich ist,
sind die übrigen
Maschen nur 6 mm lang, sodass im Bereich der Firstlatte und der
angrenzenden Lüftungsflächen eine
weitere, unbeabsichtigte Dehnung erschwert wird. Hierzu ist ein
spezielle Ausgestaltung des Schnittwerkzeugs für die Fertigung des Streckgitters
erforderlich, bei dem die mittleren Zähne einen steileren Flankenwinkel
haben.
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Aufgrund
der geringen Breite und der kurzen Stege der Maschen ist das Streckgitter
bereits bei dünnen
Materialstärken
in Längsrichtung
ausreichend steif, sodass als Ausgangsmaterial vorzugsweise Aluminiumblech
mit 0,2 bis 0,3 mm Stärke
ausreicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 ein
handelsübliches
Streckgitter mit maximaler Dehnung der Maschen und minimaler Knotenlänge und
demzufolge sehr großer
Maschenbreite,
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2 ein
Langstegstreckgitter mit minimaler Streckung, sehr großer Knotenlänge und
schmalen Maschen,
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3 einen
Dichtstreifen aus einem der 2 entsprechenden
Langstegstreckgitter mit über die
Breite unterschiedlich langen Maschen,
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
des Dichtstreifens nach 3 mit dem Übergang von langen zu kürzeren Maschen,
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5 ein
Firstlüftungselement
entsprechend 3 mit zusätzlicher seitlicher Folienabdeckung und
einer unterseitigen Klebeschnur.
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Wie
in 1 dargestellt, hat ein handelsübliches Streckgitter 1 aus
Gründen
der Materialausnützung
rhombenförmige
Maschen 2, bei denen die Maschenlänge 3 etwa doppelt
so groß ist
wie die Maschenbreite 4 und die Knotenlänge 5 wesentlich kürzer ist
als die Steglänge 6.
Wollte man mit dieser Maschenform ein Lüftungsgitter mit maximal 1
mm Öffnung
herstellen, dann ergäbe
sich bei gleicher Stegbreite 7 eine Masche 8 mit
einer sehr geringen Lüftungsfläche.
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Demgegenüber weist
das Streckgitter 1' in 2 sechseckige
Maschen 2' auf,
deren Maschenlänge 3' wesentlich
größer ist
als die Maschenbreite 4'.
Die Knotenlänge 5' ist dagegen
größer als
die Steglänge 6'. Auf diese
Weise lassen sich sehr schmale Maschen 2' mit großer Lüftungsfläche herstellen, wobei die Stegbreite 7' ebenfalls etwa
1 mm beträgt.
Ein etwa 28 cm breiter Streifen eines solchen Streckgitters 1' kann ohne jede
zusätzliche
Abdichtung als Firstlüftungselement
verwendet werden. Bei einer Maschenbreite 4' von 1 mm ist das Streckgitter 1' bereits ab
einer Dachneigung von ca. 20° regensicher.
Bei 0,5 mm Maschenbreite 4' ist
die Regensicherheit ab ca. 3° Neigung
gegeben. agegen hat sich in den gleichen Versuchen gezeigt, dass
ein handelsübliches
Streckgitter 1 mit einer Maschenbreite 4 von 0,8
mm und 2,0 mm Maschenlänge
erst ab 35 ° Neigung
sicher gegen Wassereintrieb ist, weil das Verhältnis von Umfang zu Fläche der
rhombischen Maschen 4 etwa doppelt so groß ist wie
bei den sechseckigen Maschen 2' und somit die Benetzungswirkung größer ist.
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3 zeigt
als erfindungsgemäße Weiterentwicklung
einen Dichtstreifen 11 mit über die Breite unterschiedlichen
Maschen 12 und 13. Während über den größten Teil der Breite Maschen 12 mit
Maschenlängen 14 ähnlich den
Maschen 2' in 2 angeordnet
sind, weisen die Ränder 15 längere Maschen 13 mit
Maschenlängen 16 auf.
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In 4 ist
ein vergrößerter Ausschnitt
des Randes 15 des Dichtstreifens 11 dargestellt.
Hier ist zu erkennen, dass die Maschen 12 sehr kurze Stege 17 aufweisen,
während
die Maschen 13 an den Rändern 15 längere Stege 18 haben.
Demzufolge ist der Winkel 19, den die Stege 17 bilden,
größer als
der Winkel 20, den die Stege 18 bilden. Hieraus
ergibt eine größere Dehnfähigkeit
der Maschen 13 in Längsrichtung
des Dichtstreifens 11 als im übrigen Bereich. Dies erleichtert
die Anformung der Ränder an
die Dachkontur, während
die Maschen 12 nur schwer zu dehnen sind und so ihren vorgegebenen Lüftungsquerschnitt
beibehalten.
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5 zeigt
einen erfindungsgemäßen Dichtstreifen 21,
der dem Dichtstreifen 11 entspricht, jedoch zusätzlich an
dem Rand 22 mit einer Dichtfolie 23 abgedeckt
ist und unterseitig einen Klebestreifen 24, vorzugsweise
aus Butylkautschuk, aufweist. Die Dichtfolie 23 kann sowohl
zur zusätzlichen
Abdichtung des dehnbaren Randes 22 gegen Regen und Flugschnee
dienen als auch zur farblichen Beschichtung. Hierfür kommen
sowohl Lackfolien als auch thermoplastische Folien in Betracht sowie
grundsätzlich
alle witterungsbeständigen
Beschichtungen.