DE102006000222A1

DE102006000222A1 - Trägeranbindevorrichtung für die Anbindung eines Profilträgers an einem Stahlträger

Info

Publication number: DE102006000222A1
Application number: DE200610000222
Authority: DE
Inventors: Ulrich Birnbaum; Dieter Marg; Adrian Steingruber
Original assignee: Hilti AG
Current assignee: Hilti AG
Priority date: 2006-05-12
Filing date: 2006-05-12
Publication date: 2007-11-15

Abstract

Eine Trägeranbindevorrichtung (11) für die Anbindung eines Profilträgers (8) an einem Stahlträger, der zumindest einen Flansch (7) aufweist, umfasst ein Klemmelement (12) und einen U-Bügel (21) zum bereichsweisen Umgreifen des Profilträgers (8). Am Klemmelement (12) sind an einer ersten Kante (14) zwei Klemmabschnitte (13) vorgesehen, die mit dem Flansch (7) des Stahlträgers in Anlage bringbar sind. Weiter weist das Klemmelement (12) an einer zweiten, der ersten Kante (14) gegenüberliegend angeordneten Kante (15) einen Anlageabschnitt auf, der mit einer Außenseite des Profilträgers (8) in Anlage bringbar ist. Das Klemmelement (12) ist gewölbt ausgebildet, wobei die Wölbung von der ersten Kante (14) zur zweiten Kante (15) verläuft. Das Klemmelement (12) weist zwei in der Wölbung verlaufende Langlöcher (17) als Durchführöffnungen für die freien Enden (22) des U-Bügels (21) auf.

Description

Aufgabe der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Trägeranbindevorrichtung für die Anbindung eines Profilträgers an einem Stahlträger, der zumindest einen Flansch aufweist, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Industrie- und Gewerbegebäude als Stahlbauten aus tragenden Stahlträgern sind einfach und kostengünstig zu errichten. Für die Infrastruktur innerhalb des Gebäudes kommen beispielsweise dreidimensionale und zweidimensionale Raster aus System-Profilträgern zur Anwendung, an denen z. B. Rohrleitungen, Elektroleitungen oder dergleichen festgelegt werden. Zur Reduktion der Anzahl der Verbindungen werden die Profilträgern an Stahlträgern direkt festgelegt. Um die gesamte Konstruktion hinsichtlich verschiedener Nutzungskonzepte des Gebäudes flexibel zu halten, werden die Profilträger vorteilhaft nicht an den Stahlträgern angeschweisst, sondern über eine Trägeranbindevorrichtung an den Stahlträgern lösbar festgelegt.
Profilträger, üblicherweise mit einem polygonalen, insbesondere rechteckförmigen Querschnitt, werden beispielsweise über eine Platte an einem Stahlträger festgelegt, die ihrerseits über sogenannte Spannpratzen an dem Flansch des Stahlträgers festgeklemmt ist. Aus der DE 26 26 808 A1 ist eine solche Spannpratze bekannt, die einen Klemmabschnitt, der mit dem Flansch des Stahlträgers in Anlage bringbar ist, an einem ersten Ende des Klemmelementes sowie einen Anlageabschnitt, der mit der Platte oder mit einer Aussenseite des Profilträgers in Anlage bringbar ist, an einem zweiten, dem ersten Ende gegenüberliegend angeordneten Ende aufweist. Die Spannpratze ist gewölbt ausgebildet, wobei die Wölbung vom ersten Ende zum zweiten Ende verläuft. Weiter sind zwei, in der Wölbung verlaufende Langlöcher als Durchführöffnungen für Spannmittel vorgesehen. Infolge der Ausgestaltung der Spannpratze können diese an Stahlträgern mit unterschiedlich dicken Flanschen angeordnet werden und eine sichere lösbare Anbindung des Profilträgers an dem Stahlträger gewährleisten.
Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass für eine sichere Anbindung des Profilträgers z. B. an einem I- oder H-Stahlträger vier Spannpratzen benötigt werden, die jede für sich verspannt werden müssen. Muss der Profilträger nachträglich verschoben oder die Platte am Stahlträger umpositioniert werden, neigen die teilweise gelösten Spannpratzen zum Verrutschen und Verdrehen, weshalb diese vor der erneuten Verspannung erneut ausgerichtet werden müssen. Da die Stahlträger beispielsweise als Dachträger in grosser Höhe über Boden angeordnet sind, ist diese Montage einer Trägeranbindevorrichtung sehr aufwändig.
Aus der US 1,319,652 A ist eine Trägeranbindevorrichtung für die Anbindung eines Rohrprofils an einem Stahlträger, der einen Flansch aufweist, mit einem Klemmelement und einem U-Bügel zum bereichsweisen Umgreifen des Rohrprofils bekannt. Das Klemmelement weist einen Klemmabschnitt, der mit dem Flansch des Stahlträgers in Anlage bringbar ist, an einer ersten Kante des Klemmelementes sowie einen Anlageabschnitt, der mit einer Aussenseite des Rohrprofils in Anlage bringbar ist, an einer zweiten, der ersten Kante gegenüberliegend angeordneten Kante auf. Für einen verbesserten Eingriff des Klemmelementes an dem Stahlträger kann an dem Klemmabschnitt ein quer zur Wölbung ausgerichteter scharfkantiger Vorsprung vorgesehen sein. Das Klemmelement ist gewölbt ausgebildet, wobei die Wölbung von der ersten Kante zur zweiten Kante verläuft. Weiter weist das Klemmelement zwei Durchführöffnungen für die freien Enden des U-Bügels auf. Mittels zwei Muttern, die auf an den freien Enden des U-Bügels angeordneten Gewindeabschnitten aufgeschraubt werden, wird die Trägeranbindevorrichtung verspannt und das Rohrprofil an dem Stahlträger lösbar festgelegt.
Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass infolge des über eine grosse Länge vorhandenen Kontaktbereichs, insbesondere bei einem scharfkantigen Vorsprung an dem Klemmabschnitt, ein Positionieren des Rohrprofils und somit ein Verschieben der Trägeranbindevorrichtung am Stahlträger aufwändig ist, da die verspannte Trägeranbindevorrichtung fast vollständig gelöst werden muss. Zudem können Verformungen oder bereichsweise vorhandene Verwerfungen des Stahlträgers wie des Rohrprofils zu einer ungenügend sicheren Anbindung des Rohrprofils an dem Stahlträger führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trägeranbindevorrichtung für die Anbindung eines Profilträgers an einem Stahlträger, der zumindest einen Flansch aufweist, zu schaffen, die eine sichere und einfach montierbare Anbindung gewährleistet.
Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Gemäss der Erfindung sind zwei zueinander beabstandete Klemmabschnitte an dem Klemmelement vorgesehen und die Durchführöffnungen sind als in der Wölbung verlaufende Langlöcher ausgebildet.
Im montierten Zustand ist das Klemmelement mit dem U-Bügel zwangsgeführt und steht nur im Bereich der Klemmabschnitte mit der Oberfläche des Flansches in klemmenden Eingriff. Soll eine Umpositionierung erfolgen, muss lediglich die Trägeranbindevorrichtung ein wenig entspannt werden, um den lediglich über eine kurze Länge bestehenden klemmenden Eingriff temporär zu lösen. Zudem können aufgrund der Zweipunktauflage des Klemmelementes an dem Flansch des Stahlträgers Verformungen oder bereichsweise vorhandene Verwerfungen des Stahlträgers wie auch des Profilträgers ausgeglichen werden.
Durch die Langlöcher können mit einem Klemmelement Profilträger an eine Vielzahl von Stahlträgern, die Flansche mit unterschiedlichen Dicken aufweisen, angeordnet werden. Das Klemmelement wird dazu einerseits mit den Klemmabschnitten mit dem Flansch und andererseits mit dem Anlageabschnitt mit dem Profilträger in Anlage gebracht. Die gewölbte Oberseite des Klemmelementes bildet einen Sattel aus, auf dem die Mutter direkt beziehungsweise über eine Unterlegscheibe in Anlage kommen kann. Vorteilhaft weist eine solche Unterlegscheibe eine konkave mit der Wölbung kongruente Anlagefläche auf, so dass die Mutter über die Unterlegscheibe im verspannten Zustand eine flächige Spannkraft auf das Klemmelement ausübt.
Vorzugsweise sind die Klemmabschnitte an der mit dem Flansch in Anlage kommenden Seite mit einer Profilierung versehen, wodurch die Flächenpressung zwischen dem Klemmelement und dem Flansch bereichsweise erhöht wird. Die Profilierung ist beispielsweise durch Vertiefungen, Vorsprünge oder eine Rändelung gebildet.
Bevorzugt weisen die Langlöcher jeweils eine Führungskulisse für eine Unterlegscheibe mit einer konkaven Auflagefläche auf, wodurch die Unterlegscheibe in verschiedenen Winkelstellungen des Klemmelementes in diesen geführt wird und eine einfache Montage der Trägeranbindevorrichtung gewährleistet ist.
Vorzugsweise sind Vorsprünge für einen Eingriff des Klemmelementes in eine Aussenkontur des Profilträgers an der zweiten Kante des Klemmelementes vorgesehen, wodurch ein Formschluss zwischen dem Klemmelement und somit zwischen der Trägeranbindevorrichtung und dem Profilträger geschaffen wird. Dieser Formschluss verhindert eine unabsichtliche Verschiebung des Klemmelementes quer zur Längsachse des Profilträgers.
Bevorzugt ist das Klemmelement ein Gussteil, das einfach und kostengünstig herstellbar ist. Für die Anwendung in aggressiver Umgebung können beispielsweise auch VA-Stähle oder geeignete, z. B. glasfaserverstärkte Kunststoffe verwendet werden, die aufgrund ihrer Eigenschaften diesen äusseren Einflüssen widerstehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
1 Eine Seitenansicht auf eine Trägeranbindung mit zwei erfindungsgemässen Trägeranbindevorrichtungen;
2 einen Schnitt entlang der der Linie II-II in 1; und
3 eine Ansicht auf das in den 1 und 2 gezeigte Klemmelement.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in den Figuren dargestellte Trägeranbindevorrichtung 11 dient der Anbindung eines umfänglich geschlossenen, im Querschnitt rechteckförmigen Profilträgers 8 an einem Stahlträger 6, der einen Flansch 7 aufweist.
Wie in der 1 gezeigt ist der Profilträger 8 vorteilhaft mittels zwei an beiden Enden des Flansches 7 angreifenden, einander gegenüberliegenden Trägeranbindevorrichtungen 11 am Stahlträger 6 festgelegt.
Jede Trägeranbindevorrichtung 11 weist ein Klemmelement 12 als Gussteil und einen U-Bügel 21 zum bereichsweisen Umgreifen des Profilträgers 8 auf. Am Klemmelement 12 sind an einer ersten Kante 14 zwei zueinander beabstandete Klemmabschnitte 13, die mit dem Flansch 7 des Stahlträgers 6 in Anlage bringbar sind, sowie an einer zweiten, der ersten Kante 14 gegenüberliegend angeordneten Kante 15 zwei Anlageabschnitte 16 vorgesehen, die mit einer Aussenseite des Profilträgers 8 in Anlage bringbar sind. Das Klemmelement 12 ist gewölbt ausgebildet, wobei die Wölbung von der ersten Kante 14 zur zweiten Kante 15 verläuft. Weiter weist das Klemmelement 12 zwei in der Wölbung verlaufende Langlöcher 17 als Durchführöffnungen für die freien Enden 22 des U-Bügels 21 auf.
Die Klemmabschnitte 13 sind an der mit dem Flansch 7 in Anlage kommenden Seite 18 mit einer Profilierung versehen. Die Langlöcher 17 weisen jeweils eine Führungskulisse 19 für eine Unterlegscheibe 9 mit einer konkaven Auflagefläche auf.
Für einen Eingriff des Klemmelementes 12 in eine an dem Profilträger 8 ausgebildete Sicke 10 sind an der zweiten Kante 15 des Klemmelementes 12 Vorsprünge 20 vorgesehen, wodurch das Klemmelement 12 gegen ein unabsichtliches Verschieben quer zur Längsachse des Profilträgers 8 gesichert ist.
Zur Montage der Trägeranbindevorrichtung 11 wird der U-Bügel 21 um den Profilträger 8 herumgelegt und derselbe mit dem Strahlträger 6 in Anlage gebracht. Anschliessend wird das Klemmelement 12 an dem Strahlträger 6 angeordnet, wobei die freien Enden 22 des U-Bügels 21 durch die Langlöcher 17 hindurchgeführt werden. Dann werden die Unterlegscheiben 9 mit der konkaven Anlagefläche in Anlage mit der konvex gewölbten Oberfläche des Klemmelementes 12 gebracht. Mittels Muttern, die auf an den freien Enden 22 des U-Bügels 21 angeordneten Gewindeabschnitten 23 aufgeschraubt werden, wird die Trägeranbindevorrichtung 11 verspannt, wobei der Profilträger 8 lösbar und sicher an dem Stahlträger 6 festgelegt wird.

Claims

Trägeranbindevorrichtung für die Anbindung eines Profilträgers (8) an einem Stahlträger (6), der zumindest einen Flansch (7) aufweist, mit einem Klemmelement (12) und einem U-Bügel (21) zum bereichsweisen Umgreifen des Profilträgers (8), wobei das Klemmelement (12) zumindest einen Klemmabschnitt (13), der mit dem Flansch (7) des Stahlträgers (6) in Anlage bringbar ist, an einer ersten Kante (14) des Klemmelementes (12) sowie zumindest einen Anlageabschnitt (16), der mit einer Aussenseite des Profilträgers (8) in Anlage bringbar ist, an einer zweiten, der ersten Kante (14) gegenüberliegend angeordneten Kante (15) aufweist, und wobei das Klemmelement (12) gewölbt ausgebildet ist, wobei die Wölbung von der ersten Kante (14) zur zweiten Kante (15) verläuft, und zwei Durchführöffnungen für freie Enden (22) des U-Bügels (21) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander beabstandete Klemmabschnitte (13) am Klemmelement (12) vorgesehen sind und die Durchführöffnungen als in der Wölbung verlaufende Langlöcher (17) ausgebildet sind.
Trägeranbindevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmabschnitte (13) an der mit dem Flansch (7) in Anlage kommenden Seite (18) mit einer Profilierung versehen sind.
Trägeranbindevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Langlöcher (17) jeweils eine Führungskulisse (19) für eine Unterlegscheibe (9) mit einer konkaven Auflagefläche aufweisen.
Trägeranbindevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Vorsprünge (20) für einen Eingriff des Klemmelementes (12) in eine Aussenkontur des Profilträgers (8) an der zweiten Kante (15) des Klemmelementes (12) vorgesehen sind.
Trägeranbindevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (12) ein Gussteil ist.