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Die
Erfindung betrifft eine Produktionsanlage für wenigstens einen Endlosformkörper wie
ein Filament oder ein Filamentbündel,
einen Nachrüstsatz zur Überwachung
derartiger Produktionsanlagen sowie ein Verfahren zur Steuerung
des Herstellprozesses von wenigstens einem derartigen Endlosformkörper.
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Produktionsanlagen
zur Herstellung der Endlosformkörper
weisen üblicherweise
eine Transportstrecke auf, entlang der die Endlosformkörper in einer
Transportrichtung durch verschiedene Bearbeitungsstationen bis zu
einer Schneidstation bewegt werden. Werden die Endlosformkörper auf
ihrem Weg durch die Transportstrecke beschädigt, so droht die Beschädigung einzelner
Maschinen zur Bearbeitung der Endlosformkörper, wenn diese auf eine hohe Gleichmäßigkeit
der Endlosformkörper
in der Transportstrecke angewiesen sind.
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Insbesondere
bei Produktionsanlagen aus der Fasertechnik und der Spinntechnik,
bei denen Filamente oder ein aus einer Vielzahl von Filamenten bestehendes
Filamentbündel
aus synthetischen Polymeren, wie Polyester, aber auch zellulosischen
Filamenten, beispielsweise aus Zelluloselösungen, hergestellt werden,
besteht stets die Gefahr, dass Filamente abreißen, was beispielsweise geschieht, wenn
Spinndüsen
verstopft sind oder sich die Filamente oder die Filamentbündel auf
den entlang der Transportstrecke eingesetzten Galetten verschieben. Dies
kann insbesondere dann zu Problemen führen, wenn die Filamente oder
Filamentbündel
gecrimpt werden, da der Crimper bei einer abrupten Dickenänderung
des Filaments oder des Filamentbündels
ausfallen kann. Ferner können
Filamente an den Galetten ankleben, so dass sich ein Wickel bildet,
der zu einem Anhalten der gesamten Produktionsanlage führt, um
mechanisch entfernt werden zu können. Aufgrund
der extrem glatten Oberfläche
der Galetten besteht hierbei stets die Gefahr, dass die Galetten beschädigt werden.
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Daher
werden in der Faser- oder Spinntechnik bislang an den Galetten zur Überwachung
der Endlosformkörper
mechanische Wickelwächter
eingesetzt, die eine dicke Auflage auf der Galettenoberfläche durch
mechanisches Abtasten erkennen und die Ober fläche der Galetten überwachen.
Prinzipbedingt können
die Wickelwächter
Wickel auf der Galettenoberfläche
erst dann erkennen, wenn die Wickel eine bestimmte Dicke erreicht
haben. Die Fehlstelle im Filamentbündel muss folglich schon längere Zeit
vorliegen, wenn sie von einem Wickelwächter erfasst werden soll.
Damit besteht aber die Gefahr, dass der Crimper ausfällt, bevor
der Wickelwächter den
Wickel auf der Galettenoberfläche
entdeckt und die Produktionsanlage anhält. In einem solchen Fall wäre die gesamte,
zu diesem Zeitpunkt auf der Produktionsanlage befindliche Filamentmenge
Abfall. Hinzu kommt der Ausfall der in der Anhaltezeit produzierbaren
Filamentmenge, so dass die Wirtschaftlichkeit der Produktionsanlage
erheblich beeinflusst wird. Die Einstellung und Wartung der Wickelwächter ist
nicht unproblematisch, da die mechanischen Teile einem Verschleiß unterlegen
und genau auf die jeweils zum Stillstand der Produktionsanlage führenden
Wickeldicken eingestellt werden müssen. Ein weiteres Problem
der Wickelwächter
besteht darin, dass diese resistent gegen die an den Einsatzorten herrschenden
hohen Temperaturen und Luftfeuchten sein müssen. Dies macht die Wickelwächter sehr
teuer.
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In
der Praxis führen
die aufwändige
Einstellung und Wartung der Wickelwächter sowie ihre hohen Anschaffungskosten
dazu, dass defekte Wickelwächter
nur in den seltensten Fällen
ersetzt werden, zum Teil nach einem Ausfall sogar in der Steuerung einfach überbrückt werden.
Damit ist jedoch ein Schutz der Produktionsanlage sowie der Produktion selbst
nicht mehr gewährleistet.
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Der
Erfindung liegt angesichts dieser Probleme die Aufgabe zugrunde,
die Überwachung
der Herstellung von Endlosformkörpern,
wie Filamenten oder Filamentbündeln
so zu verbessern, dass ohne hohe Kosten die Gleichmäßigkeit
des Endlosformkörpers überwacht
werden kann und nachfolgende Bearbeitungsschritte, für die eine
hohe Gleichmäßigkeit
des Filamentbündels
oder der Filamente notwendig ist, vor Beschädigungen geschützt werden
können.
Insbesondere soll ein durch Anhalten der gesamten Produktionsanlage
entstehender Produktionsausfall verhindert werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Produktionsanlage der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
ein Kamerasystem, das im Betrieb auf einen, einen Überwachungsbereich
bildenden Teilbereich der Transportstrecke gerichtet ist und durch
das im Betrieb ein den Überwachungsbereich repräsentierendes Überwachungsbild
erzeugt ist, eine mit dem Kamerasystem datenübertragend verbundene Auswerteeinheit,
durch welche im Betrieb Abhängigkeit
von der von wenigstens einem Endlosformkörper im Überwachungsbild eingenommene Fläche ein
Steuersignal erzeugt ist, und eine Steuereinrichtung vorgesehen
sind, durch welche im Betrieb in Abhängigkeit vom Steuersignal die
Transportgeschwindigkeit der Transportstrecke eingestellt ist.
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Die
Aufgabe wird ferner gelöst
durch einen Nachrüstsatz
zur Überwachung
von Anlagen für
die Herstellung wenigstens eines Endlosformkörpers, wobei der Nachrüstsatz ein
Kamerasystem, durch das im Betrieb ein Bildsignal erzeugbar ist,
welches für
ein Abbild des wenigstens einen, am Kamerasystem vorbei transportierten
Endlosformkörpers
repräsentativ
ist, eine Auswerteeinheit, durch die im Betrieb aus dem Bildsignal
ein Überwachungssignal
erzeugbar ist, welches für
die vom wenigstens einen Endlosformkörper im Abbild eingenommene
Fläche repräsentativ
ist, und eine Schnittstelleneinrichtung aufweist, durch die das Überwachungssignal
in ein Geschwindigkeitssignal für
eine Motorsteuerung übersetzbar
ist.
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Für das eingangs
genannte Verfahren wird die Aufgabe schließlich dadurch gelöst, dass
ein Überwachungsbild
des Überwachungsbereichs
mit dem Endlosformkörper
erstellt und laufend aktualisiert wird, ein für die vom wenigstens einen
Endlosformkörper
im Überwachungsbild
eingenommene Fläche
repräsentativer
Wert aus dem Überwachungsbild
berechnet wird und die Transportgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von dem Wert eingestellt wird.
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Der
erfindungsgemäßen Produktionsanlage, dem
erfindungsgemäßen Nachrüstsatz und
dem erfindungsgemäßen Verfahren
liegt die gemeinsame Idee zugrunde, dass von dem feststehenden Überwachungsbereich
ein kontinuierlich aktualisiertes Überwachungsbild erzeugt wird,
welches den wenigstens einen Endlosformkörper enthält. Da der wenigsten eine Endlosformkörper mit
Transportgeschwindigkeiten von bis zu 350 m/min durch den Überwachungsbereich
transportiert wird, darf die Auswertung des Überwachungsbereiches keine
rechen- und zeitintensiven Schritte beinhalten, die zu einer unnötigen Verzögerung führen. Dies
ist erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass einfach ein für
die vom Endlosformkörper
im Überwachungsbild
eingenommene Fläche
repräsentativer Wert
ermittelt wird und die Transportgeschwindigkeit in Abhängigkeit von
der diesem Wert und damit der Fläche
eingestellt wird. Die Ermittlung der im Überwachungsbild vom wenigstens
einen Endlosformkörper
eingenommene Fläche
bzw. eines hierfür
repräsentativen
Wertes hat sich überraschend
als sehr geeignet zur schnellen Erfassung einer Störung in
der Transportstrecke herausgestellt.
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Als
Endlosformkörper
kommen in erster Linie Filamente oder aus nebeneinander liegenden,
einen Vorhang bildende Filamentbündel,
aber auch Materialbahnen von beispielsweise Folien in Frage.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung kann beispielsweise
erkannt werden, wenn die Filamentbündel eine Lücke bzw. Fehlstelle aufweist,
die dadurch entsteht, dass einzelne Filamente oder Filamentbündel an
einer vorgehenden Transportrichtung des wenigstens einen Endlosformkörpers vor
dem Überwachungsbereich
angeordneten Galette festgeklebt sind und dort die Bildung eines
Wickels beginnt. Die vom Filamentbündel im Überwachungsbild ausgefüllte Fläche wird
aufgrund der Fehlstelle geringer. In diesem Fall kann die Transportgeschwindigkeit des
Endlosformkörpers
durch die Produktionsanlage verringert werden, so dass der Wickel
vom Betriebspersonal im laufenden Betrieb entfernt werden kann. Da
sich die Fehlstelle im Überwachungsbild
wesentlich früher
bemerkbar macht als bei den bisher verwendeten Wickelwächtern,
besteht keine Gefahr mehr für
den Crimper oder andere dem Überwachungsbereich
nachgeschaltete Vorrichtungen. Insbesondere muss die Anlage aufgrund
der schnellen Reaktionszeiten des Systems nicht mehr abgeschaltet
werden.
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Bei
der Verwendung eines digitalen Überwachungsbildes
kann die Ermittlung der vom Endlosformkörper eingenommenen Fläche bzw.
Flächeninhalt
auf einfache Weise insbesondere dadurch erfolgen, dass die Anzahl
der vom Endlosformkörper
oder vom Hintergrund eingenommenen Pixel im Überwachungsbild gezählt wird.
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Die
Pixel des Endlosformkörpers
und des Hintergrundes können
in einer vorteilhaften Ausführung
dadurch deutlich unterschieden werden, dass der Hintergrund des
Endlosformkörpers
mit einer Kontrastfarbe gegenüber
den Endlosformkörpern versehen
ist, wobei in diesem Zusammenhang auch Schwarz und Weiß als Kontrastfarbenpaar
anzu sehen sind. So sind beispielsweise viele Fasern weiß oder weiß eingefärbt, so
dass sie sich vor einem schwarzen Hintergrund im Überwachungsbild
deutlich abheben.
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Überraschenderweise
lässt sich
mit der erfindungsgemäßen Lösung auch
der Fall erfassen, dass sich das Filamentbündel auf den Galetten seitlich
verschiebt, und beispielsweise der Einlauf des Filamentbündels im
Crimper nicht mehr gleichmäßig über dessen
Eintritt verteilt ist, sondern an einer Seite eine dickere Schicht
eintritt als an der anderen. In diesem Fall wandert nämlich das
Filamentbündel seitlich
aus dem Überwachungsbild
hinaus, so dass sich die vom Filamentbündel im Überwachungsbild eingenommene
Fläche
ebenfalls verringert. Hierzu kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung der Überwachungsbereich
in Richtung quer zur Transportrichtung um einen Betrag, der bei
einem störungsfreien
Betrieb noch tolerierbar ist, größer sein
als die Breite des Filamentbündels
in dieser Richtung. Somit tritt eine Verringerung der Fläche des
Filamentbündels
im Überwachungsbereich
nur dann ein, wenn die seitliche Verschiebung des Filamentbündels einen
kritischen Betrag überschritten hat,
der zu Störungen
im Crimper oder einer anderen Vorrichtung führen würde.
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Alternativ
kann ein seitliches Auswandern des wenigstens einen Endlosformkörpers auch
durch Zählen
der dem Hintergrund zugeordneten Pixel, die jenseits der beiden
seitlichen Ränder
des Endlosformkörpers
im Überwachungsbild
liegen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Transportgeschwindigkeit
des wenigstens einen Endlosformkörpers
erst dann automatisch verringert werden, wenn die vom Endlosformkörper im Überwachungsbild
eingenommene Fläche einen
vorbestimmten Grenzwert unterschreitet. Ferner kann in einer weiteren
Ausgestaltung die Produktionsanlage bei Unterschreitung eines zweiten Grenzwertes,
der kleiner als der erste Grenzwert ist, auch automatisch abgeschaltet
werden, um größere Schäden zu vermeiden.
Der zweite Grenzwert kann so bemessen sein, dass er auf eine schwere
Störung hinweist,
beispielsweise ein Reißen
einer Vielzahl von Filamenten oder Filamentbündeln auf den Galetten.
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Ferner
kann die Transportgeschwindigkeit der Produktionsanlage nach einer
vorangegangenen Verringerung wieder automatisch erhöht werden, wenn
ein weiterer, oberer Grenzwert von der Fläche des Endlosformkörpers im Überwachungsbild überschritten
wird. Dieser Grenzwert kann in einer weiteren Ausgestaltung auch
gleich dem unteren Grenzwert sein, ab dem die Transportgeschwindigkeit
der Produktionsanlage verringert wird. Aus Stabilitätsgründen ist
es jedoch von Vorteil, wenn der obere Grenzwert etwas größer als
der untere Grenzwert ist, so dass sich eine Hysterese bildet.
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Um
die Einsatzbreite zu erhöhen
und unabhängig
von der absoluten Fläche
des wenigstens einen Endlosformkörper
im Überwachungsbild
zu sein, könnte
anstelle eines oder mehrerer absoluter Grenzwerte auch relative
Grenzwerte verwendet werden. So kann die Transportgeschwindigkeit
erst dann verringert werden, wenn sich die Fläche des Endlosformkörpers in
einem Überwachungsbild
um einen vorbestimmten Betrag gegenüber der Fläche in einem oder mehreren
vorangegangenen Überwachungsbildern ändert.
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Da
eine Reihe von modernen Produktionsanlagen der Spinntechnik eine
Vielzahl von parallel geführten
Filamentbündeln
aufweist, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung eine
Mehrzahl von Überwachungsbereichen
vorgesehen sein, wobei jeder Überwachungsbereich
eindeutig einem Filamentbündel
zugeordnet ist. Von jedem Überwachungsbereich
wird ein laufend aktualisiertes Überwachungsbild
erzeugt und unabhängig
von anderen Überwachungsbildern
ausgewertet. Die Transportgeschwindigkeit des jeweils diesem Überwachungsbild zugeordneten
Filamentbündels
wird in Abhängigkeit von
dessen Fläche
im Überwachungsbild
unabhängig
eingestellt.
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Um
die Qualität
des Überwachungsbildes
zu verbessern, kann gemäß einer
vorteilhaften Maßnahme
eine auf den Überwachungsbereich
gerichtete Lichtquelle insbesondere eine mit der Aktualisierungsperiode
des Überwachungsbildes
synchronisierte Stroboskoplichtquelle vorhanden sein, so dass die
Helligkeit des Endlosformkörpers
im Überwachungsbereich
gegenüber
dem Hintergrund erhöht ist.
Hierzu sollte der Hintergrund abgeschattet sein. Alternativ kann
die Lichtquelle bei abgeschattetem Endlosformkörper auch auf den Hintergrund
gerichtet sein, sodass dieser heller erscheint. Eine weitere Maßnahme könnte darin
liegen, farbige Lichtquellen zu verwenden und das Überwa chungsbild
durch einen Filter hindurch aufzunehmen, der andere Frequenzen als
die der Lichtquelle blockiert.
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Zur
Verbesserung der Qualität
des Überwachungsbildes
kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, dass das Überwachungsbild
aus einer Mehrzahl von vorzugsweise direkt aufeinanderfolgender
Einzelbildern gemittelt ist, so dass für die nachfolgende Bearbeitung
des Filamentbündels
unbedeutende kurzzeitige Schwankungen sowie weißes Rauschen in den Einzelbildern
ausgemittelt werden.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Wie
aus den obigen Ausführungen hervorgeht,
können
dabei einzelne Merkmale dieses Ausführungsbeispiels weggelassen
werden, wenn es auf die mit diesem Merkmal verbundenen zusätzlichen
Vorteile bei einer speziellen Anwendung nicht ankommt.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Produktionsanlage für Endlosformkörper;
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2 ein
Detail II der Produktionsanlage der 1;
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3A bis 3C Beispiele
von Überwachungsbildern;
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4 eine
beispielhafte Verteilung der Helligkeitswerte in einem Überwachungsbild.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Produktionsanlage 1 zur
Herstellung von Endlosformkörpern 2,
beispielsweise eine Polyesterspinnanlage.
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Beim
Ausführungsführungsbeispiel
der 1 ist der wenigstens eine Endlosformkörper 2 ein Filamentbündel aus
einer Vielzahl von einzelnen Polyesterfilamenten 3, die
an einer Mehrzahl von Spinnstationen 4 ersponnen werden.
Das Filamentbündel 2 besteht
aus mehreren Tausend bis zu mehreren Millionen Einzelfilamenten 3,
die mittels Galet ten 5 über
eine Transportstrecke 6 mit einer Reihe von Bearbeitungsstationen
transportiert werden, bevor das Filamentbündel 2 in einem Crimper 7 gecrimpt
und anschließend
in einer Schneidvorrichtung 8 zu Stapelfasern geschnitten
und in einer Ballenpresse 9 zu Ballen 10 aus Stapelfasern
gepresst werden. Die Ballen 10 werden aus der Produktionsanlage 1 transportiert,
wie durch den Lastwagen 11 symbolisiert ist, und der weiterverarbeitenden
Industrie, wie beispielsweise der Textilindustrie, zugeführt werden.
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Auf
die einzelnen Bearbeitungsschritte, denen das Filamentbündel 2 auf
der Transportstrecke unterworfen wird, wird an dieser Stelle nur
kurz eingegangen, da diese Bearbeitungsschritte lediglich beispielhaft
dargestellt und für
die Erfindung nicht wesentlich sind.
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So
werden die Einzelfilamente 3 nach dem Spinnen durch Sammeleinrichtungen 12 zum
Filamentbündel 2 verbunden.
Eine Abzugseinrichtung 13 erzeugt die zur Verstreckung
der Einzelfilamente 3 an den Spinnstationen 4 notwendige
Zugspannung.
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Das
Filamentbündel 2 wird
anschließend durch
ein Tauchbad 14, eine weitere Abzugseinrichtung 15 und
ein Verstreckungsbad 16 zu einer weiteren Abzugseinrichtung 17 geleitet.
Anschließend
wird das Faserkabel 2 durch eine Dampfkammer 18 zu
einer Thermosetting-Einheit 19 mit beheizten Galetten 20 geleitet
und anschließend
in einer Kühleinrichtung 21 gekühlt. Mittels
einer weiteren Abzugseinrichtung 22 wird das Filamentbündel 2 dann
zu dem Crimper 7 transportiert. Das gecrimpte Faserkabel 23 wird
auf einer abschüssigen
Traverse 24 zu einer Trocknungseinrichtung 25 geleitet,
in der es auf einem Förderband 26 liegt.
Das gecrimpte Filamentbündel 23 wird
schließlich
in der Schneidvorrichtung 8 zu Stapelfasern mit einer Faserlänge von
vorbestimmter Länge,
beispielsweise im Bereich zwischen 20 und 50 mm, geschnitten.
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Die
in 1 gezeigte Produktionsanlage 1 kann an
mehreren Stellen mit Überwachungssystemen 27 versehen
sein, welche die Gleichmäßigkeit des
Filamentbündels 2 überwachen.
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Um
beispielsweise den Crimper 15 vor Beschädigung zu schützen, kann
ein Überwachungssystem
in Transportrichtung T hinter der Thermosetting-Einheit 19 und
vor dem Crimper 7 angeordnet sein.
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Die 2 zeigt
schematisch den Aufbau eines Überwachungssystems 27.
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Das Überwachungssystem 27 weist
ein Kamerasystem 28 und eine Auswerteeinheit 29 auf.
Das Kamerasystem 28 ist auf das mit einer Transportgeschwindigkeit
T transportierte Filamentbündel 2 gerichtet,
wobei der Bildabschnitt 30 des Kamerasystems 27 einen Übenwachungsbereich
definiert. Wie in 2 dargestellt ist, wird das
Filamentbündel 2 so durch
den Überwachungsbereich 30 hindurch
transportiert, dass es in seiner vollen Breite quer zur Transportrichtung
erfasst wird.
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Das
Kamerasystem 28 ist vorzugsweise ein digitales Kamerasystem,
welches ein laufend aktualisiertes Überwachungsbild des Überwachungsbereiches 30 erstellt,
das als digitales Bildsignal vorliegt.
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Die
Auswerteeinheit 29 ist datenübertragend mit dem Kamerasystem 28 verbunden
und empfängt das Überwachungsbild
des Kamerasystems 28 in Signalform.
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In
der Auswerteeinheit 29 wird das Überwachungsbild zunächst durch
ein Filtermodul 31 geleitet, welches die Qualität des Überwachungsbildes verbessert.
Beispielsweise kann im Filtermodul 31 aus einer vorbestimmten
Anzahl von aufeinanderfolgender Bildern des Überwachungsbereichs 30 ein einzelnes Überwachungsbild
berechnet werden, das einen verringerten Rauschanteil aufweist.
Dies kann auf einfache Weise durch Berechnung eines Mittelwertes
aus diesen Bildern erfolgen. Anschließend wird im Überwachungsbild
die vom Filamentbündel 2 eingenommene
Fläche
in einem Berechnungsmodul 32 berechnet. Dies erfolgt auf
einfache Weise dadurch, dass im Überwachungsbild
die Pixel dem Faserkabel 2 oder einem bezüglich des
Kamerasystems 28 hinter dem Faserkabel angeordneten Hintergrund 33 zugeordnet
werden. Der Hintergrund 33 ist vorzugsweise mit einer Kontrastfarbe
zum Faserkabel 2 versehen. Ist das Faserkabel 2 beispielsweise weiß, so ist
der Hintergrund 33 schwarz und umgekehrt. Ist das Filamentbündel eingefärbt, so
weist der Hintergrund 33 vorzugsweise die Komplementärfar be auf.
Ferner kann das Filamentbündel 2 durch
eine Lichtquelle 34 ausgeleuchtet sein, während der
Hintergrund 33 unbeleuchtet bleibt, so dass sich das Faserkabel 2 hell
vor dem Hintergrund 33 abhebt. Alternativ kann auch der
Hintergrund 33 beleuchtet sein und das Faserkabel 2 abgeschattet
sein, so dass sich das Faserkabel 2 dunkel vor dem hellen
Hintergrund 33 abhebt.
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Im
Berechnungsmodul 32 wird ein für die Fläche des Filamentbündels 2 im Überwachungsbereich 30 repräsentativer
Wert ermittelt. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass über ein
Kriterium wie dem Helligkeitswert die einzelnen Pixel entweder dem
Hintergrund 33 oder dem Filamentbündel 3 zugeordnet
werden. Pixel, die beispielsweise in ihrem Farb- und/oder Helligkeitswert
jenseits eines vorbestimmten Grenzwertes liegen: werden eindeutig
dem Filamentbündel 2 oder
dem Hintergrund 33 zugeordnet. Ist beispielsweise das Filamentbündel 2 hell
erleuchtet und der Hintergrund 31 dunkel, so werden nur
diejenigen Pixel, die einen Helligkeitsgrenzwert überschreiten,
dem Filamentbündel
zugeordnet. Die Fläche
des Filamentbündels 2 im Überwachungsbereich 30 wird
repräsentativ
durch Zählen
der dem Filamentbündel 2 zugeordneten
Pixel bestimmt: Überschreitet
die Helligkeit oder Farbe eines Pixels den vorbestimmten Helligkeitsgrenzwert,
so wird ein Zähler
hochgesetzt. Natürlich
kann auch die Zahl der dem Hintergrund zugeordneten Pixel gezählt werden,
ohne dass dies zu einem anderen Ergebnis führen muss, wenn Hintergrund
und Filamentbündel
das gesamte Überwachungsbild
ausfüllen.
Die Anzahl der so ermittelten Pixel ist dann repräsentativ
für den vom
Filamentbündel 2 im Überwachungsbild
eingenommene Fläche.
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Alternativ
kann anstelle einer Pixelzählung auch
die durchschnittliche Helligkeit des Überwachungsbildes als repräsentativer
Wert für
die Fläche des
Filamentbündels
genommen werden. Allerdings setzt dies sehr konstante Beleuchtungsverhältnisse voraus.
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Anschließend wird
der beispielsweise in Form einer Pixelzahl vorliegende Flächenanteil
des Filamentbündels 2 im Überwachungsbereich 30 in
einem Komparator 35 mit vorbestimmten Grenzwerten verglichen.
Liegt die Pixelzahl unterhalb eines ersten vorbestimmten Grenzwertes,
so wird ein Alarmsignal 36 ausgegeben, das über eine
Schnittstelleneinrichtung 37 in ein Steuersignal für eine Motorsteuerung 38 umgewandelt
werden kann. In der Motorsteuerung 38 wird das Steuersignal
zur Steuerung von Antriebs motoren 39 der Galetten 5 eingesetzt.
Wird der erste Grenzwert im Komparator 35 unterschritten,
so wird durch das von der Schnittstelle 37 umgewandelte
Steuersignal die Transportgeschwindigkeit T um einen vorbestimmten
Betrag verringert.
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Sinkt
die für
die von dem Filamentbündel 2 im Überwachungsbereich 30 von
der Auswerteeinheit 29 ermittelte Fläche unter einen zweiten Grenzwert,
der kleiner als der erste Grenzwert ist, so wird durch das von der
Schnittstelle 37 ausgegebene Steuersignal die Transportgeschwindigkeit
auf Null verringert, so dass die Produktionsanlage stehen bleibt.
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Steigt
die für
die Fläche
des Filamentbündels 2 im Überwachungsbereich 30 repräsentative
Pixelzahl nach Unterschreiten des ersten Grenzwertes über einen
dritten Grenzwert, so wird die Transportgeschwindigkeit T wieder
auf den normalen Wert hochgefahren.
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Die
Qualität
des Überwachungsbildes
kann durch weitere Maßnahmen
verbessert werden, beispielsweise indem die Lichtquelle 34 als
ein Stroboskoplicht arbeitet, dessen Lichtfolge mit der Aktualisierungsperiode
vom Kamerasystem 28 aufgenommenen Überwachungsbilder synchronisiert
ist.
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Ferner
können
die Lichtquelle 34 und das Kamerasystem 28 mit
Filtern 40 versehen sein, die jeweils nur Licht in einer
bestimmten Frequenz passieren lassen und somit Störanteile
im Überwachungsbild
von Fremdlichtquellen ausschließen.
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Anhand
der 3A bis 3C wird
nun die Funktionsweise des Überwachungssystems 27 bei verschiedenen
Störfeldern
erläutert.
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3A zeigt
das Filamentbündel 2,
das aus einer Vielzahl von Einzelfilamenten 4 besteht vor dem
Kontrasthintergrund 33.
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Das
Filamentbündel 2 wird
durch den Überwachungsbereich 30 transportiert,
der sich in beiden Richtung quer zur Transportrichtung T über den Rand
des Filamentbündels 2 erstreckt.
Der Bereich D, über
den der Überwachungsbereich 30 sich
jenseits der Ränder
des Filamentbündels
entspricht, entspricht dabei vorzugsweise einer im normalen Betriebszustand
erlaubten Lagevariation des Faserkabels 2 auf den Galetten 5 (vgl. 2).
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Das Überwachungsbild,
das vom Kamerasystem 28 (vgl. 2) aufgenommen
wird, entspricht dem Überwachungsbereich 30.
In digitaler Form ist das Überwachungsbild
aus einzelnen Pixeln 41 zusammengesetzt; wie schematisch
in 3A dargestellt ist, ist das aus Pixeln aufgebaute Überwachungsbild
mit dem Bezugszeichen 42 versehen.
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Die
vom Filamentbündel 2 im Überwachungsbild 42 eingenommene
Fläche
wird im Überwachungsbild
beispielsweise durch die Anzahl der entweder das Filamentbündel 2 oder
den Hintergrund 33 repräsentierenden
Pixel bestimmt. Fehlen mehrere Einzelfilamente 4 innerhalb
des Filamentbündels 2,
so scheint der Hintergrund 33 durch das Filamentbündel 2 hindurch,
wie dies beispielsweise an der Fehlstelle 43 in 3A schematisch
dargestellt ist. Da kleine Fehlstellen 43 nicht zu einer
Beschädigung
von nachgeschalteten Bearbeitungsstellen führen können, sind bis zu einem vorbestimmten Grenzwert
Verringerungen von der vom Filamentbündel 2 eingenommen
Fläche
im Überwachungsbereich 30 akzeptierbar.
Der Grenzwert kann entweder absolut in einer Anzahl von Pixeln,
beispielsweise 1500 Pixel, oder relativ als Verhältnis der ermittelten Pixelanzahl
zu einer vorbestimmten Pixelzahl, die ein Überwachungsbild ohne Störungen repräsentiert,
angegeben werden.
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Unterschreitet
die Fläche
des Filamentbündels 2 im Überwachungsbereich 30 einen
vorbestimmten Grenzwert, so kann dies zweierlei Ursachen haben,
die in den 3B und 3C dargestellt
sind.
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In
der schematischen Darstellung der 3B resultiert
die Unterschreitung des Grenzwertes für die vom Faserkabel 2 im Überwachungsbereich 30 eingenommene
Fläche
von einer großen Schadstelle 44,
die auf einen großen
Wickel an einer in Transportrichtung T vor dem Überwachungsbereich 30 liegenden
Galette schließen
lässt.
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In
diesem Fall wird die Transportgeschwindigkeit des Faserkabels 2 um
einen bestimmten Betrag, beispielsweise 50 % verringert, so dass
das Bedienungspersonal die Galette lokalisieren und den Wickel von
der Galette entfernen kann, ohne dass die Produktions anlage 1 (vgl. 1)
angehalten werden muss. Ist jedoch die Schadstelle 44 so
groß,
dass die vom Filamentbündel 2 im Überwachungsbereich 30 eingenommene
Fläche
einen weiteren Grenzwert unterschreitet, der unter dem ersten Grenzwert
liegt, oder liegen sehr viele Schadstellen 43, 44 vor,
so wird die Produktionsanlage 1 angehalten, um größere Schäden zu vermeiden.
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Eine
Unterschreitung des Grenzwertes für die vom Filamentbündel 2 in Überwachungsbereich 30 eingenommene
Fläche
kann auch von einer seitlichen Auswanderung des Filamentbündels 2 aus
dem Überwachungsbereich 30 herrühren, wie
dies in 3C dargestellt ist. In diesem
Fall erfasst der Überwachungsbereich
bei seitlich zugewandertem Filamentbündel 2 nur noch einen
Teil des Filamentbündels 2,
so dass dessen Fläche
im Überwachungsbereich 30 verringert
ist. Auch hier wird bei einem lediglich geringen Auswandern, das
zu einer Unterschreitung nur des ersten Grenzwertes führt, die Transportgeschwindigkeit
der Produktionsanlage 1 lediglich verringert. Wandert das
Filamentbündel 2 jedoch
weiter aus, so verringert sich die vom Filamentbündel 2 im Überwachungsbereich 30 eingenommene
Fläche
weiter und kann unter den zweiten Grenzwert sinken, indem die Produktionsanlage
abgeschaltet und neu justiert werden muss.
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Die Überwachung
der mittigen Position des Filamentbündels 2 im Überwachungsbild 42 kann
zusätzlich
dadurch erfolgen, dass die innerhalb des Abstandes D zu einer oder
zu beiden Seiten des Filamentbündels
liegenden Pixel gezählt
werden und beispielsweise daraus ein Mittelwert gebildet oder die von
diesen Pixeln an eine oder beide Seiten eingenommene Fläche als
ein für
die Mittellage des Filamentbündels 2 repräsentativer
Wert bestimmt wird. Wird zu einer Seite ein unterer oder oberer
Grenzwert für
die Pixelzahl unterschritten, gilt dies als ein zu starkes seitliches
Auswandern des Filamentbündels 2 und
die Transportgeschwindigkeit des Filamentbündels wird verringert.
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Das Überwachungssystem 27 kann
als Nachrüstsatz
ausgestaltet sein, mit dem bestehende Produktionsanlagen nachgerüstet werden
können. Hierbei
dient die Schnittstelleneinrichtung 37 als Adapter, durch
den die Motorsteuerung 38 der Produktionsanlage 1 angesteuert
werden kann.
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Ferner
können
bei einer Produktionsanlage 1 mit anderen parallelen Filamentbündeln 2 mehrere Überwachungssysteme 27 parallel
und unabhängig voneinander
betrieben werden. Jede Überwachungseinrichtung 27 ist
einem Filamentbündel
zugeordnet und steuert unabhängig
dessen Transportgeschwindigkeit.
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Das Überwachungssystem 27 und
das von ihm durchgeführte
Verfahren kann auch zur Überwachung
einer Materialbahn, beispielsweise einer Folienbahn, oder eines
einzigen Filamentes 3 eingesetzt werden. Für Letzteres
muss der Überwachungsbereich 30 entsprechend
klein gewählt
werden, ansonsten lassen sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Überwachungssystems 27 Dickenänderungen
und seitliches Auswandern eines Einzelfilaments genauso überwachen
wie bei einem Filamentbündel
oder einer Materialbahn.
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4 zeigt
ein schematisches Diagramm, in dem die Anzahl N der jeweils in einer
Helligkeitsstufe H vorhandenen Anzahl von Pixel in einem Überwachungsbild 42 darstellt.
Der Helligkeitswert H ist beispielsweise der Grauwert eines Pixels
oder aber der Helligkeitswert einer bestimmten Farbe im Überwachungsbild.
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In 4 befindet
sich beispielsweise eine Anzahl von N1-Pixel
mit dem Helligkeitswert H1 und eine Anzahl
von Nn-Pixel mit dem Helligkeitswert Hn im Überwachungsbild 42.
Aufgrund des Kontrasthintergrundes 33 ergeben sich zwei
deutlich voneinander abgegrenzten Bereiche 45, 46 mit
einer deutlich vergrößerten Pixelzahl,
die von einem Bereich 47 mit einer deutlich verringerten
Pixelzahl bei den hohen und niedrigen Helligkeitswerten getrennt
sind.
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Um
die vom Filamentbündel 2 vom Überwachungsbild
eingenommene Fläche
zu berechnen, muss lediglich die Anzahl der im Bereich 44 liegenden
Pixel bestimmt werden, wenn dieser Bereich dem Helligkeitsbereich
des Filamentbündels 2 entspricht.
Die Grenzen des Bereichs 45 können durch eine Kalibration
des Systems bestimmt werden und bestimmen ob ein Pixel von der Auswerteeinheit
dem Hintergrund 33 oder dem Filamentbündel 2 zugeordnet
wird. Der Bereich 45 kann auch auf einen einzigen Grenzwert
zusammenfallen.