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Die
Erfindung betrifft ein Drucksteuerventil, eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine und
ein Verfahren zum Betreiben einer Einspritzanlage.
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Zum
Einspritzen von Kraftstoff in Brennräume einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine, kommen Einspritzanlagen
zum Einsatz, die in den letzten Jahren immer mehr als sogenannte
Common-Rail-Anlagen ausgeführt
sind. Bei diesen werden die in den Brennräumen angeordneten Injektoren
aus einem gemeinsamen Kraftstoffspeicher, dem Common-Rail, mit Kraftstoff
versorgt. Der einzuspritzende Kraftstoff kann dabei im Kraftstoffspeicher
unter einem Druck von bis zu 2000 bar vorliegen.
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Einspritzanlagen
für Brennkraftmaschinen weisen üblicherweise
verschiedene Pumpen auf, mittels derer Kraftstoff gefördert wird,
um in Brennräume der
Brennkraftmaschine eingebracht zu werden. Derartige Einspritzanlagen
für Brennkraftmaschinen
stellen hohe Anforderungen an die Genauigkeit des zur Einspritzung
des Kraftstoffs in die Brennräume
der Brennkraftmaschine erforderlichen Einspritzdrucks.
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Dies
ist besonders wichtig, da immer strengere Gesetzesvorschriften bezüglich der
zulässigen Schadstoffemissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind,
erlassen werden. Diese machen es erforderlich, diverse Maßnahmen
vorzunehmen, durch welche die Schadstoffemissionen gesenkt werden.
So ist beispielsweise die Bildung von Ruß stark abhängig von der Aufbereitung des
Luft-/Kraftstoffgemisches in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine.
Dabei ist es vorteilhaft für
die Senkung der Schadstoffemissionen, wenn der Kraftstoff sehr präzise in
den Zylinder eingespritzt werden kann.
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Drucksteuerventile
können
zur Steuerung eines Drucks des Kraftstoffspeichers eingesetzt werden.
Für eine
Einspritzung werden die Einspritzventile in Abhängigkeit von vorgegebenen Betriebsparametern
der Brennkraftmaschine so gesteuert, dass Kraftstoff aus dem Kraftstoffspeicher über die
Einspritzventile in die Brennräume
gespritzt wird. Für eine
optimale Verbrennung ist eine Anpassung des Drucks im Kraftstoffspeicher
an verschiedene Betriebsparameter notwendig. Dazu erfasst ein Steuergerät über einen
Drucksensor, der mit dem Kraftstoffspeicher in Verbindung steht,
den im Kraftstoffspeicher vorliegenden Kraftstoffdruck und kann
den Druck im Kraftstoffspeicher durch eine Öffnung des Drucksteuerventils
so verändern,
dass eine optimale Einspritzung erreicht werden kann.
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Die
Zeitdauer für
die Inbetriebnahme von Einspritzanlagen nach dem Common-Rail-Prinzip wird
u. a. bestimmt durch die Drehbeschleunigung des Starters, den Zeitaufwand
zum Aufbau eines geeigneten Kraftstoffdrucks im Kraftstoffspeicher
und die Freigabeprozedur für
die Einspritzung.
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Aus
der
DE 103 30 779
A1 ist ein elektromagnetisches Ventil bekannt, welches
aufweist einen Kolbenzusammenbau mit einem Kolben, einer Wicklung
zum Antrieb des Kolbens, einen fixierten Kern, der in einer Richtung
angeordnet ist, in welcher der Kolben versetzt wird, um den Kolbenzusammenbau in
eine zurückversetzte
Position nach der elektrischen Energieversor gung der Wicklung anzuziehen, um
dabei den Kolben an der Position zu halten, ein Federelement, welches
im komprimierten Zustand zwischen dem Kolben und dem fixierten Kern
angeordnet ist, um den Kolbenzusammenbau in eine vorgerückte Position
federnd zu drängen,
und ein Zwischenstück
aufweist, das zwischen dem Kolben und dem fixierten Kern vorgesehen
ist.
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In
der
DE 102 36 314
A1 ist eine Einspritzanlage für Brennkraftmaschinen offenbart,
mit einer Niederdruckpumpe zur Förderung
von Kraftstoff zu einer Saugseite einer Kraftstoffhochdruckpumpe,
bei der nach dem Stillsetzen der Brennkraftmaschine ein Druckausgleich
zwischen der Saugseite und einer Druckseite der Kraftstoffhochdruckpumpe
hergestellt wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drucksteuerventil und eine Einspritzanlage
für eine
Brennkraftmaschine zu schaffen, mit der in einfacher Weise ein rascher
Aufbau des Kraftstoffdrucks im Kraftstoffspeicher bei einem einfachen
Aufbau der Einspritzanlage ermöglicht
wird. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Betreiben ei ner Einspritzanlage zu schaffen, das in
einfacher Weise einen raschen Druckaufbau im Kraftstoffspeicher
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß eines
ersten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Drucksteuerventil,
mit einem Ventilgehäuse,
das einen Fluideingang und einen Fluidausgang aufweist, wobei der
Fluideingang zum Beaufschlagen eines Fluids mit einem Eingangsdruck
und der Fluidausgang zum Beaufschlagen eines Fluids mit einem Ausgangsdruck
vorgesehen ist, und der Eingangsdruck höher ist als der Ausgangsdruck.
Das Drucksteuerventil weist weiter auf einen hydraulisch zwischen
dem Fluideingang und dem Fluidausgang angeordneten, einen Dichtsitz aufweisenden
Dichtkörper,
eine in dem Dichtkörper angeordnete
Dichtkörperbohrung,
durch die der Fluideingang hydraulisch mit dem Fluidausgang koppelbar
ist, einen dem Dichtsitz zugeordneten Schließkörper, der in einer Schließposition
einen Fluidfluß durch
die Dichtkörperbohrung
verhindert und ansonsten den Fluidfluß freigibt und einen ansteuerbaren
Aktuator. Der Schließkörper ist
auf einer dem Fluideingang hydraulisch zugewandten Seite des Dichtkörpers, der
Aktuator auf einer dem Schließkörper abgewandten
Seite des Dichtkörpers
angeordnet. Der Schließkörper ist
mittels eines Kopplungselements mit dem Aktuator koppelbar. Der
Schließkörper und
der Aktuator sind so angeordnet, dass sich der Schließkörper in
einem nicht angesteuerten Zustand des Aktuators in seiner Schließposition
befindet und durch eine Ansteuerung des Aktuators eine auf den Schließkörper einwirkende
Kraft veränderbar ist.
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Dies
ist besonders vorteilhaft, da das Drucksteuerventil in nicht angesteuertem
Zustand geschlossen ist und eigensicher druckhaltend bezüglich des
am Fluideingang anliegenden Eingangsdrucks ist. Damit ist das Drucksteuerventil
für eine
eigensichere Druckhaltung in einer angeschlossenen hydraulischen
Anlage einsetzbar.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Kopplungselement wenigstens teilweise in der Dichtkörperbohrung
angeordnet. Die Dichtkörperbohrung
hat in diesem Fall eine Doppelfunktion als Fluidkanal und als Führung für das Kopplungselement.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Kopplungselement
stabförmig
ausgebildet. Damit kann eine einfache und sehr stabile Ausführung des
Verbindungselements erreicht werden.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Kopplungselement
einstückig
mit dem Schließkörper ausgebildet.
In diesem Fall kann darauf verzichtet werden, an den Schließkörper eine
Sicherungseinrichtung zu schaffen, damit dieser den Fluideingang
nicht verlassen und verloren gehen kann.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
der Aktuator eine Aktuatorstange auf und das Kopplungsstück ist einstückig mit
dem Aktuator ausgebildet. Es wird so ermöglicht, dass das Kopplungselement
eine gute Führung
in der Dichtkörperbohrung
aufweisen kann.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Dichtsitz konusförmig
und der Schließkörper kugelförmig ausgebildet.
Damit werden eine gute Führung
des Schließkörpers im
Dichtsitz und eine zuverlässige
Abdichtung der Dichtkörperbohrung
ermöglicht.
Darüber
hinaus stellen kugelförmige
Schließkörper eine
besonders kostengünstige
Ausführungsform
für einen Schließkörper dar.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist in dem Fluideingang ein Käfig angeordnet, in dem der
Schließkörper aufnehmbar ist.
Es ist so möglich,
den Bewegungsbereich des Schließkörpers zu
begrenzen.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts umfasst die Erfindung eine Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine,
mit einem Drucksteuerventil, mit einem Fluid, das ein Kraftstoff
ist, einer Vorförderpumpe
zur Förderung
des Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank, und einer stromabwärts der
Vorförderpumpe
angeordneten Hochdruckpumpe zur Förderung des Kraftstoffs in
mindestens einen Injektor, und einem hydraulischen Hochdruckvolumen,
das stromabwärts der
Hochdruckpumpe und stromaufwärts
des mindestens einen Injektors ausgebildet ist. Der Fluideingang
des Drucksteuerventils ist hydraulisch mit dem Hochdruckvolumen
gekoppelt.
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Damit
ist es möglich,
dass die Zeit für
den Druckaufbau des Kraftstoffs nach einem Start der Brennkraftmaschine
in dem einen Injektor sehr klein sein oder ganz entfallen kann.
Durch die so erreichbare frühere
Einspritzung kann die Startzeit für eine Brennkraftmaschine sehr
kurz werden. Weiter ist es möglich,
klein dimensionierte Hochdruckpumpen zu verwenden, da nur noch eine
geringe Förderleistung für den Aufbau
des Drucks in dem Hochdruckvolumen und in dem Injektor erforderlich
ist. Dies kann zu einer kostengünstigen
Ausführung
der Hochdruckpumpe führen.
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Gemäß eines
dritten Aspekts umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben
einer Einspritzanlage zum Einspritzen von Kraftstoff in eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine, wobei die Einspritzanlage aufweist eine Vorförderpumpe
zur Förderung
des Kraftstoffs aus einem Kraftstofftank, eine stromabwärts der
Vorförderpumpe
angeordnete Hochdruckpumpe zur Förderung
des Kraftstoffs in mindestens einen Injektor zum Einspritzen des
Kraftstoffs in einen Zylinder der Brennkraftmaschine, ein hydraulisch
zwischen der Vorförderpumpe
und der Hochdruckpumpe angeordnetes Volumenstromsteuerventil, mit
dem der Kraftstofffluss von der Vorförderpumpe in die Hochdruckpumpe
einstellbar ist, ein hydraulisches Hochdruckvolumen, das stromabwärts der Hochdruckpumpe
und stromaufwärts
des mindestens einen Injektor ausgebildet ist, und einen Sensor zum
Ermitteln des Kraftstoffdrucks in dem Hochdruckvolumen. Das Verfahren
zum Betreiben einer Einspritzanlage umfasst folgende Schritte: in
einer Endphase des Betriebs der Einspritzanlage druckdichtes Verschließen des
Hochdruckvolumens, in einer Stillstandsphase des Betriebs mit der
Einspritzanlage Stillstehen der Hochdruckpumpe, in einer Startphase
des Betriebs der Einspritzanlage bis zum Unterschreiten eines Schwellwerts
des von dem Sensor ermittelten Kraftstoffdrucks in dem Hochdruckvolumen
Einstellen des Volumenstromsteuerventils derart, dass der Kraftstofffluss
von der Vorförderpumpe
in die Hochdruckpumpe unterbunden ist, in einer Normalphase des
Betriebs der Einspritzanlage Ansteuern des Volumenstromsteuerventils
im Sinne eines Einstellens eines Sollwerts des Kraftstoffdrucks
in dem Hochdruckvolumen.
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Dieses
Verfahren ist besonders vorteilhaft, da durch das dichte Verschließen des
Hochdruckvolumens in der Endphase des Betriebs der Einspritzanlage
ein relativ hoher Kraftstoff druck in dem Hochdruckvolumen bestehen
kann. Dieser vergleichsweise hohe Kraftstoffdruck im Hochdruckvolumen
wird bei der Inbetriebnahme der Einspritzanlage in der Startphase
des Betriebs der Einspritzanlage dazu genutzt, Einspritzungen von
Kraftstoff in Zylinder der Brennkraftmaschine vorzunehmen, ohne
dass dabei die Hochdruckpumpe aktiviert werden muss. Nachdem der
von dem Sensor ermittelte Kraftstoffdruck in dem Hochdruckvolumen
einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet, kann in die Normalphase des
Betriebs der Einspritzanlage geschaltet werden. Auf diese Weise
kann die Fördermenge
der Hochdruckpumpe sehr rasch zum Einspritzen des Kraftstoffs durch
den Injektor in einen Zylinder zur Verfügung stehen, wodurch eine geringere
Startzeit der Brennkraftmaschine erreicht werden kann.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindungen sind nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild in einer Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine,
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2 eine
Schnittansicht eines Drucksteuerventils, und
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3 ein
Flussdiagramm für
ein Verfahren zum Betreiben der Einspritzanlage der Brennkraftmaschine.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die
in der 1 dargestellte Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine
weist einen Kraftstofftank 10 auf, aus dem mittels einer
Vorförderpumpe 12 Kraftstoff
gefördert
wird.
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Die
Vorförderpumpe 12 ist
ausgangsseitig mit einem Vordrucksteuerventil 28 hydraulisch
gekoppelt, durch das bei Überschreiten
einer vorgegebenen Kraftstoffdrucks an der Ausgangsseite der Vorförderpumpe 12 ein
Teil des von der Vorförderpumpe 12 geförderten
Kraftstoffs zur Ansaugseite der Vorförderpumpe 12 zurückgeführt werden
kann. Dadurch kann der Kraftstoffdruck an der Ausgangsseite der
Vorförderpumpe 12 begrenzt
werden.
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Stromabwärts der
Vorförderpumpe 12 ist eine
Hochdruckpumpe 14 zur Förderung
des Kraftstoffs in einen Kraftstoffspeicher 16 angeordnet.
Ausgangsseitig der Hochdruckpumpe 14 ist ein Rückschlagventil 15 angeordnet,
mit dem ein Zurückfließen von
Kraftstoff vom Kraftstoffspeicher 16 in die Hochdruckpumpe 14 unterbunden
werden kann. Die Vorförderpumpe 12 und
die Hochdruckpumpe 14 können
mit einer Antriebswelle 17, die mit einer Motorwelle der
Brennkraftmaschine fest gekoppelt sein kann, mechanisch angetrieben
werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, eine elektrisch betriebene Vorförderpumpe
einzusetzen, wodurch eine Steuerung der Förderleistung der Vorförderpumpe 12 unabhängig von
der Förderleistung
weiterer Pumpen möglich
ist.
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Der
Kraftstoffspeicher 16 ist mit der Hochdruckpumpe 14 über eine
Kraftstoffspeicherzuleitung 44 hydraulisch gekoppelt. Die
Hochdruckpumpe 14 kann vorzugsweise als Radialkolbenpumpe
oder als Reihenkolbenpumpe mit mehreren Zylindern ausgebildet sein,
wie sie zum Einsatz in Einspritzanlagen von Brennkraftmaschinen
bekannt sind.
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Der
Kraftstoffspeicher 16 ist über Leitungen mit einem Injektor 18 oder
mehreren Injektoren 18 hydraulisch gekoppelt. Je dem der
Injektoren 18 ist ein Zylinder der Brennkraftmaschine zugeordnet
und jeder Injektor 18 kann so angesteuert werden, dass Kraftstoff
in den Zylinder eingespritzt wird. Durch die Hochdruckpumpe 14 kann
Kraftstoff, der mittels der Injektoren 18 in Zylinder der
Brennkraftmaschine eingespritzt werden soll, einen relativ hohen
Einspritzdruck erreichen.
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Überschüssiger Kraftstoff
kann von den Injektoren 18 über eine Injektorrücklaufleitung 46 zum Kraftstofftank 10 geführt werden.
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Zwischen
der Vorförderpumpe 12 und
der Hochdruckpumpe 14 ist ein Volumenstromsteuerventil 22 angeordnet,
mit dem der Kraftstofffluss von der Vorförderpumpe 12 in die
Hochdruckpumpe 14 einstellbar ist. Mittels eines Drucksensors 48,
durch den der Kraftstoffdruck in dem Kraftstoffspeicher 16 bestimmt
werden kann, so wie gegebenenfalls in Abhängigkeit von weiteren Eingangsgrößen kann
das Volumenstromsteuerventil 22 so angesteuert werden,
dass eine niederdruckseitige Steuerung des der Hochdruckpumpe 14 zugeführten Kraftstoffstroms möglich ist.
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Die
Hochdruckpumpe 14 ist mittels einer stromabwärts der
Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Kraftstoffspeichers 16 abzweigenden Leitung 42 mit
einem Drucksteuerventil 20 gekoppelt, das beispielsweise
abhängig
von dem vom Drucksensor 48 ermittelten Kraftstoffdruck
im Kraftstoffspeicher 16 angesteuert werden kann. Bei Überschreiten
eines vorgegebenen Kraftstoffdrucks in dem Kraftstoffspeicher 16 kann
das Drucksteuerventil 20 öffnen und einen Teil des von
der Hochdruckpumpe 14 geförderten Kraftstoffs über die
stromabwärts
der Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Kraftstoffspei chers 16 abzweigende
Leitung 42 an den Kraftstofftank 10 zurückführen.
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Zum
Schutz der in der Einspritzanlage angeordneten Aggregate, insbesondere
der Pumpen 12, 14 und der Steuerventile 20, 22 sind
an geeigneten Stellen Filter 36, 38 angeordnet.
So ist zum Schutz der Vorförderpumpe 12 hydraulisch
zwischen dem Kraftstofftank 10 und der Vorförderpumpe 12 ein
erster Filter 36 vorgesehen. Des Weiteren ist zum Schutz
des Volumenstromsteuerventils 22 und der Hochdruckpumpe 14 hydraulisch
vor dem Volumenstromsteuerventil 22 ein zweiter Filter 38 angeordnet.
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Das
Drucksteuerventil 20 ist in der stromabwärts der
Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Kraftstoffspeichers 16 abzweigende
Leitung 42 angeordnet, die ausgangsseitig mit der Injektorrücklaufleitung 46 das
mindestens an einen Injektors 18 gekoppelt ist. Die stromabwärts der
Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Kraftstoffspeichers 16 abzweigende
Leitung 42 und die Injektorrücklaufleitung 46 von
den Injektoren 18 sind vorzugsweise zum Kraftstofftank 10 zurückgeführt.
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Stromabwärts der
Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Drucksteuerventils 20 und
der Injektoren 18 ist ein hydraulisches Hochdruckvolumen 40 ausgebildet,
das u. a. die Kraftstoffspeicherzuleitung 44, den Kraftstoffspeicher 16,
die zwischen dem Kraftstoffspeicher 16 und den Injektoren 18 ausgebildeten
Leitungen und die von der Kraftstoffspeicherzuleitung 44 abzweigende
Leitung 42 stromaufwärts des
Drucksteuerventils 20 umfasst.
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Das
Hochdruckvolumen 40 ist so ausgebildet, dass es unter Druck
gehalten wird, indem beim Abstellen der Einspritzanlage das Drucksteuerventil 20 geschlossen
wird und indem leckagefreie Injektoren 18 verwendet werden.
Damit kann erreicht werden, dass bei Wiederinbetriebnahme der Einspritzanlage
die ersten Einspritzvorgänge
in die Zylinder der Brennkraftmaschine erfolgen, indem der in dem Hochdruckvolumen 40 unter
Druck vorliegende Kraftstoff aus dem Hochdruckvolumen 40 in
die Zylinder eingespritzt wird und so der Kraftstoffdruck in dem Hochdruckvolumen 40 abgebaut
wird. Es ist so möglich,
dass auf eine Inbetriebnahme der Hochdruckpumpe 14 während der
ersten Einspritzungen verzichtet werden kann. Die Druckaufbauzeit
in der Startphase der Einspritzanlage kann entfallen, die ersten
Einspritzungen können
früher
erfolgen, so dass eine kürzere
Startzeit für
die Brennkraftmaschine möglich
ist. Da der Aufwand für
den Druckaufbau im Hochdruckvolumen 40 reduziert werden
kann, kann auch eine kleiner dimensionierte Hochdruckpumpe 14 verwendet
werden. Damit kann die Hochdruckpumpe 40 auch kostengünstig ausgeführt werden.
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Im
Folgenden soll kurz die Funktion der Einspritzanlage beschrieben
werden:
Die Vorförderpumpe 12 fördert Kraftstoff
aus dem Kraftstofftank 10, wobei Verunreinigungen im ersten Filter 36 zwischen
dem Kraftstofftank 10 und der Vorförderpumpe 12 zurückgehalten
werden können.
Der Druck am Ausgang der Vorförderpumpe 12 wird durch
das Vordrucksteuerventil 28 eingestellt. Der Kraftstoff
gelangt dann über
einen zweiten Filter 38 zu dem Volumenstromsteuerventil 22.
Durch das Volumenstromsteuerventil 22 wird der Hochdruckpumpe 14 soviel
Kraftstoff zur Verfügung
gestellt, wie vom Kraftstoffspeicher 16 benötigt wird.
Mittels der Hochdruckpumpe 14 wird der Kraftstoff über die
Kraftstoffspeicherzuleitung 44 an den Kraftstoffspeicher 16 geliefert.
Der Druck, der im Kraftstoffspeicher 16 herrscht wird von
dem Drucksensor 48 erfasst. Für eine Einspritzung werden
die Injektoren 18 geöffnet, so
dass Kraftstoff annähernd
mit dem Druck, der im Kraftstoffspeicher 16 vorliegt, über die
Injektoren 18 in die Zylinder der Brennkraftmaschine eingespritzt werden
kann.
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Ist
der Kraftstoffdruck im Kraftstoffspeicher 16 zu niedrig,
so werden das Volumenstromsteuerventil 22 und das Drucksteuerventil 20 so
gesteuert, dass von der Hochdruckpumpe 14 mehr Kraftstoff
in den Kraftstoffspeicher 16 gefördert wird als über die Injektoren 18 aus
dem Kraftstoffspeicher 16 entnommen wird. Bei einem zu
niedrigen Druck kann das Drucksteuerventil 20 schließen, so
dass kein Kraftstoff über
das Drucksteuerventil 20 aus dem Kraftstoffspeicher 16 abfließt.
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Liegt
jedoch ein zu hoher Kraftstoffdruck im Kraftstoffspeicher 16 vor,
so kann das Drucksteuerventil 20 öffnen, sodass Kraftstoff aus
dem Kraftstoffspeicher 16 über die stromabwärts der
Hochdruckpumpe 14 und stromaufwärts des Kraftstoffspeichers 16 abzweigende
Leitung 42 zum Kraftstofftank 10 zurückgeführt werden
kann. Als Folge sinkt der Druck im Kraftstoffspeicher 16.
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In 2 ist
der Aufbau des Drucksteuerventils 20 detailliert dargestellt.
Das Drucksteuerventil 20 hat ein Ventilgehäuse 50 mit
einer Ventilgehäuseausnehmung 52.
In der Ventilgehäuseausnehmung 52 sind
ein Fluideingang 58 und ein Fluidausgang 60 angeordnet.
Der Fluideingang 58 kann beispielsweise an das Hochdruckvolumen 40 der
Einspritzanlage der 1 angeschlossen sein. Hydraulisch
zwischen dem Fluideingang 58 und dem Fluidausgang 60 ist ein
Dichtkörper 54 mit
einem Dichtsitz 56 angeordnet. Der Dichtsitz 56 ist
konisch ausgebildet. Der Dichtkörper 54 weist
eine Dichtkörperbohrung 55 auf, die
eine hydraulische Verbindung zwischen dem Fluideingang 58 und
dem Fluidausgang 60 herstellen kann.
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Das
Drucksteuerventil 20 weist weiter einen Aktuator 62 auf,
mit einem Aktuatorgehäuse 80,
in dem eine Magnetspule 64 zur Bewegung eines Magnetankers 66 angeordnet
ist, an den eine Aktuatorstange 68 gekoppelt ist. In dem
Aktuatorgehäuse 80 ist
weiter eine elektrische Anschlussbuchse 76 angeordnet,
an die eine elektrische Spannung zur Ansteuerung der Magnetspule 64 angelegt
werden kann.
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Auf
einer dem Fluideingang 58 hydraulisch zugewandten Seite
des Dichtkörpers 54 ist
ein Schließkörper 72 angeordnet.
Der Schließkörper 72 ist
in einer bevorzugten Ausführungsform
als Kugel ausgebildet. Dies stellt eine besonders kostengünstige Ausführung des
Schließkörpers dar.
Außerdem kann
eine gute Führung
des Schließkörpers 72 in dem
konischen Dichtsitz 56 und damit eine zuverlässige Abdichtung
der Dichtkörperbohrung 55 zwischen
dem Fluideingang 58 und dem Fluidausgang 60 ermöglicht werden.
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Der
auf einer dem Schließkörper 72 abgewandten
Seite des Dichtkörpers 54 angeordnete
Aktuator 62 ist mittels eines Kopplungselements 70 mit dem
Schließkörper 72 koppelbar.
Das Kopplungselement 70 ist dabei bevorzugt wenigstens
teilweise in der Dichtkörperbohrung 55 angeordnet.
Damit hat die Dichtkörperbohrung 55 eine
Doppelfunktion als Fluidkanal und als Führung für das Kopplungselement 70.
Das Kopplungselement 70 ist in der hier dargestellten Ausführungsform
bevorzugt stabförmig ausgebildet.
Damit ist eine einfache und stabile Ausführung des Kopplungselements 70 möglich. Das Kopplungselement 70 ist
bevorzugt einstückig
mit der Aktuatorstange 68 ausgebildet, was eine gute Führung des
Kopplungselements 70 in der Dichtkörperbohrung 55 ermöglicht.
Das Kopplungselement 70 kann jedoch auch als eigenes Bauelement
ausgeführt
sein.
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In
dem Fluideingang 58 ist vorzugsweise ein Käfig 78 angeordnet,
in dem der Schließkörper 72 aufnehmbar
ist. Damit ist es möglich,
die Bewegung des Schließkörpers 72 auf
einen Teilbereich des Fluideingangs 58 zu begrenzen und
ein Herausfallen des Schließkörpers 72 aus
dem Drucksteuerventil 20 zu verhindern.
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In
einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsform kann der Schließkörper 72 auch
einstückig
mit dem Kopplungselement 70 und der Aktuatorstange 68 ausgebildet
sein. In diesem Fall kann auf den Käfig 78 verzichtet
werden, da der Schließkörper 72 unverlierbar
fest mit der Aktuatorstange 68 gekoppelt ist und von dieser
an einem Herausfallen aus dem Drucksteuerventil 20 gehindert
ist.
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In
dem Aktuator 62 ist ein Federelement 74 angeordnet,
das mit dem dem Ventilgehäuse 50 abgewandten
Bereich des Aktuatorgehäuses 80 gekoppelt
ist und das in der dargestellten Ausführungsform als Zugfeder ausgebildet
ist. Damit wird erreicht, dass sich die Aktuatorstange 68 und
das Kopplungselement 70 in einem nicht angesteuerten Zustand des
Aktuators 62 in einer Position befinden, durch die der
Schließkörper 72 an
den Dichtsitz 56 angedrückt werden
kann und damit eine hydraulische Verbindung zwischen dem Fluideingang 58 und
dem Fluidausgang 60 durch die Dichtkörperbohrung 55 unterbunden
werden kann. Damit der Schließkörper 72 vom
Dichtsitz 56 abheben kann, muss der Aktuator so angesteuert
werden, dass auf die Aktuatorstange 68 und das Kopplungselement 70 eine
Kraft ausgeübt
werden kann, die größer ist
als die Summe der Federkraft der Zugfeder 74 und der Druckkraft
eines Eingangsdrucks FUP_1 am Fluideingang 58. Als Folge
davon kann der Schließkörper 72 vom
Dichtsitz 56 abheben und den Kraftstofffluss vom Fluideingang 58 durch
die Dichtkörperbohrung 55 zum
Fluidausgang 60 frei geben.
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In
einer weiteren (nicht dargestellten) bevorzugten Ausführungsform
des Drucksteuerventils ist der Aktuator 62 ein Piezoaktuator.
Mit Piezoaktuatoren ist es möglich,
große
Hubkräfte
bei kleinem Hubweg zu übertragen.
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Im
Folgenden soll das Verfahren zum Betreiben einer Einspritzanlage
zum Einspritzen von Kraftstoff in eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
detailliert dargestellt werden. Dabei wird auf die bereits beschriebene
Einspritzanlage, wie sie in 1 dargestellt
ist, Bezug genommen. Es kann jedoch auch jede andere Einspritzanlage,
mit der die entsprechenden Verfahrensschritte durchgeführt werden können, eingesetzt
werden.
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Im
Weiteren wird auf die 3 Bezug genommen, die ein Flussdiagramm
für das
Verfahren zum Betreiben einer Einspritzanlage zeigt.
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In
einem Schritt S10 wird das Verfahren gestartet und es werden gegebenenfalls
Variablen initialisiert.
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In
einer Stillstandsphase des Betriebs der Einspritzanlage (S11) steht
die Hochdruckpumpe 14 still und der Kraftstofffluss durch
die Hochdruckpumpe ist unterbunden (MFF_HPP = 0). Die Injektoren 18 sind
geschlossen und der Kraftstofffluss durch die Injektoren ist unterbunden
(MFF_IV = 0). Das Drucksteuerventil 20 ist ebenfalls geschlossen,
das heißt, der
Schließkörper 72 des
Drucksteuerventils 20 liegt am Dichtsitz 56 an
und unterbindet so den Kraftstofffluss durch das Drucksteuerventil
(MFF_PCV = 0) vom Fluideingang 58 zum Fluidausgang 60.
Der Fluideingang 58 ist an das Hochdruckvolumen 40 hydraulisch
gekoppelt, so dass am Fluideingang 58 ein Eingangsdruck
FUP_1 anliegen kann, der vorzugsweise zwischen 200 und 500 bar liegen
kann. Da das Rückschlagventil 15 der
Hochdruckpumpe 14 sowie die geschlossenen Injektoren 18 einen
Kraftstofffluß aus
dem Hochdruckvolumen 40 heraus verhindern können, kann
der Eingangsdruck FUP_1 am Fluideingang 58 im Wesentlichen über einen
längeren Zeitraum
während
der Stillstandsphase des Betriebs der Einspritzanlage erhalten bleiben.
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In
einer Startphase des Betriebs der Einspritzanlage (S12) wird das
Volumenstromsteuerventil 22 so eingestellt, dass der Kraftstofffluss
durch das Volumenstromsteuerventil 22 von der Vorförderpumpe 12 in
die Hochdruckpumpe 14 unterbunden ist (MFF_VCV = 0). Des
Weiteren bleibt das Drucksteuerventil 20 geschlossen d.h.
es kann kein Kraftstoff durch das Drucksteuerventil aus dem Hochdruckvolumen 40 in
den Kraftstofftank 10 abfließen (MFF_PCV = 0). Bedingt
durch das geschlossene Volumenstromsteuerventil 22 kann
die Hochdruckpumpe 14 keinen Kraftstoff fördern (MFF_HPP
= 0). Durch die in dem Hochdruckvolumen 40 vorliegenden
Druck FUP_1 ist es möglich,
Kraftstoff in die entsprechenden Zylinder der Brennkraftanlage einzuspritzen,
wenn bei einer Anforderung einer Kraftstoffeinspritzung REQ_INJ
an die Injektoren 18 diese geöffnet werden.
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Im
Folgenden (S13) wird geprüft,
ob der am Drucksensor 48 des Kraftstoffspeichers 16 gemessene
Kraftstoffdruck FUP oberhalb eines vorgegebenen Schwellwerts FUP_THD
des Kraftstoffdrucks liegt. Solange der Kraftstoffdruck FUP größer als
der Schwellwerts FUP_THD des Kraftstoffdrucks ist, können weiter Einspritzungen
aus den Injektoren in die Zylinder der Brennkraftmaschine vorgenommen
werden, ohne die Hochdruckpumpe 14 in Betrieb zu nehmen.
Dies heißt,
dass die Startphase des Betriebs der Einspritzanlage (S12) fortgeführt wird.
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Unterschreitet
der Kraftstoffdruck FUP den Schwellwert FUP_THD des Kraftstoffdrucks,
so erfolgt der Betrieb in der Normalphase des Betriebs der Einspritzanlage
(S14). Hierbei wird in bekannter Weise das Volumenstromsteuerventil 22 und
das Drucksteuerventil 20 so eingestellt, dass ein Sollwert
des Kraftstoffdrucks FUP_SP im Kraftstoffspeicher 16 am Drucksensor 48 erreicht
wird. Der Kraftstofffluss MFF_VCV durch das Volumenstromsteuerventil 22, der
Kraftstofffluss MFF_HPP durch die Hochdruckpumpe 14 und
der Kraftstofffluss MFF_PCV durch das Drucksteuerventil 20 sind
also abhängig
vom Sollwert FUP_SP des Kraftstoffdrucks im Kraftstoffspeicher 16.
Der Kraftstofffluss MFF_IV durch die Injektoren 18 ist
abhängig
von der Anforderung REQ_INJ der Brennkraftmaschine.
-
In
einer Endphase (S15) des Betriebs der Einspritzanlage werden die
Injektoren 18 und das Drucksteuerventil 20 geschlossen.
Dies bedeutet, dass der Kraftstofffluss MFF_IV durch die Injektoren und
der Kraftstofffluss MFF_PCV durch das Drucksteuerventil gleich 0
sind. Damit wird ein Kraftstoffdruck FUP_1 in dem Hochdruckvolumen 40 hergestellt,
der auch am Fluideingang 58 des Drucksteuerventils 20 anliegt.
Es ist möglich,
den Kraftstoffdruck im Hochdruckvolumen 40 durch Schließen des Drucksteuerventils 20 und
der Injektoren 18 bei gleichzeitigem Außerbetriebnehmen der Hochdruckpumpe 14 zu
erreichen oder aber die Hochdruckpumpe 14 nach Schließen der
Injektoren 18 und des Drucksteuerventils 20 noch
kurz nachlaufen zu lassen, um einen gewünschten Kraftstoffdruck im Hochdruckvolumen
für die
nächste
Startphase des Betriebs der Einspritzanlage bereit zu stellen.