-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von
Kohlenmonoxid (CO) aus Stoffströmen.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Entfernung
von Kohlenmonoxid aus Kohlenwasserstoffströmen, und ganz besonders ein Verfahren
zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Olefinströmen wie Ethen, Propen, 1-Buten oder 2-Buten.
-
In
verschiedenen Gebieten der Technik ist es wichtig, besonders reine
Stoffströme
zur Verfügung zu
haben. „Rein" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass der Stoffstrom frei von Bestandteilen ist, die
bei der bestimmungsgemäßen Verwendung
des Stoffstroms störend
wirken. Ein Beispiel ist Atemluft, die frei von toxischen Verbindungen
sein muss. Ebenso werden etwa bei der Herstellung von elektronischen
Bauteilen reine Stoffströme
benötigt,
um keine Kontaminationen einzuschleppen, die die elektronischen
Eigenschaften der hergestellten Bauteile beeinträchtigen, unter anderem wird
dabei oft besonders reiner Stickstoff oder besonders reines Argon als
Schutzgas benötigt.
Ein anderes Beispiel sind katalytische chemische Reaktionen. Katalysatoren
sind oft sehr empfindlich gegen Vergiftungen. Da man aus wirtschaftlichen
Gründen üblicherweise
den pro Volumen oder Masse des Katalysators einzusetzenden Einsatzstoffstrom
zu maximieren sucht, können schon
außerordentlich
kleine Mengen an Verunreinigungen im Einsatzstoffstrom sich auf
dem Katalysator ansammeln und diesen vergiften. Typischerweise werden
für Olefinpolymerisationsreaktionen
an modernen Katalysatoren – beispielsweise
Metallocenkatalysatoren – Olefinströme benötigt, die
nicht mehr als einige ppb (parts per billion, d.h., 10–9 Anteile
Verunreinigungen pro Anteil des gewünschten Stoffs) enthalten („polymer
grade"-Olefine).
Aus typischen Olefinquellen (Steamcracker, Fluid Catalytic Cracker, Dehydrierungen,
MTO-Verfahren („Methanol
to Olefins") stammende
Olefine enthalten meist sehr viel höhere Anteile (ppm- oder sogar Promille-Bereich) an
Verunreinigungen wie Kohlenmonoxid oder Sauerstoff („chemical
grade"); diese Anteile
müssen
vor der Verwendung zur Polymerisation entsprechend erniedrigt werden.
-
Typischerweise
sind die zu reinigenden Stoffströme
Luft, Stickstoff oder Argon oder Kohlenwasserstoffe wie Ethylen,
Propylen, 1-Buten, 2-Buten, 1,3-Butadien oder Styrol. Typische Verunreinigungen,
die in aller Regel entfernt werden müssen, sind Sauerstoff und Kohlenmonoxid,
und oft auch Wasser, Kohlendioxid, Wasserstoff, oder auch Schwefel-,
Arsen- oder Antimonverbindungen. Verfahren zur Entfernung solcher
Verunreinigungen aus Stoffströmen
sind bekannt.
-
Am
bekanntesten ist die Entfernung von Kohlenmonoxid aus sauerstoffhaltigen
Gasströmen, beispielsweise
aus Atemluft. Dies geschieht meist durch katalytische Umsetzung
von Kohlenmonoxid mit Sauerstoff, in der Regel an Kupfer enthaltenden Kataly satoren.
Der meistverwendete Katalysator dieser Reaktion ist Hopcalit, ein
ursprünglich
für die CO-Entfernung
aus Atemluft in Atemsmasken entwickeltes, für die Umsetzung von Kohlenmonoxid
mit Sauerstoff höchst
aktives Kupfer-Mangan-Mischoxid, an dem sich das hochtoxische Kohlenmonoxid
mit Sauerstoff zu Kohlendioxid umsetzt.
-
Es
sind jedoch auch andere Verwendungen von Hopcalit und Verfahren
zur Reinigung anderer Stoffströme
als Atemluft bekannt. So offenbart WO 98/41 597 A1 ein Verfahren
zur Entfernung von Alkinen, einfach oder mehrfach ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, Schwefel-, Antimon- oder Arsenverbindungen,
Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenmonoxid aus Stoffströmen durch
eine Abfolge von zwei oder drei bestimmten katalytischen und absorptiven Verfahrensschritten.
EP 662 595 A1 lehrt
ein Verfahren zur Entfernung von Wasserstoff, Kohlenmonoxid und
Sauerstoff aus kaltem flüssigem
Stickstoff durch Inkontaktbringen mit bestimmten Zeolithen oder
anderen Metalloxiden, insbesondere Hopcalit.
EP 750 933 A1 offenbart ein ähnliches
Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff und Kohlenmonoxid aus kaltem Stickstoff
oder kalten Edelgasen durch Inkontaktbringen mit Metalloxiden, insbesondere
Hopcalit. Bei den angewendeten tiefen Temperaturen unterhalb von –40 °C findet
allerdings keine oder nur wenig katalytische Reaktion statt, Sauerstoff
und Kohlenmonoxid werden am Hopcalit adsorbiert und reagieren erst
bei höherer
Temperatur ab, es sei denn, sie werden in der Kälte in einem Desorptionsschritt
entfernt.
EP 820 960
A1 offenbart ein ebenfalls als „Adsorption" bezeichnetes Verfahren
zur Entfernung von Sauerstoff und Kohlenmonoxid aus Stickstoff oder
Edelgasen durch Inkontaktbringen mit Metalloxiden wie Hopcalit,
insbesondere bei Temperaturen von 5 bis 50 °C. Auch hier wird das Verfahren
zwar als „Adsorption" von CO und 02 beschrieben,
jedoch nicht erklärt,
warum Hopcalit dabei nicht wie üblich
bei katalytisch wirken sollte, sondern als Adsorbens.
-
Bei
diesen Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid in Gegenwart von
Sauerstoff durch deren Umsetzung entsteht Kohlendioxid. Dies kann in
nachfolgenden Verfahren inert sein oder selbst eine störende Verunreinigung
darstellen. Im letzteren Fall wird es entfernt, auch hierfür sind verschiedene Verfahren
bekannt. Beispielsweise lehrt CA 2 045 060 A1 ein Verfahren zur
Entfernung von Kohlenmonoxid und Sauerstoff aus Inertgasströmen mit
nachfolgender Entfernung des Kohlendioxids.
-
Bei
manchen Anwendungen muss Kohlenmonoxid jedoch auf andere Weise als
durch Umsetzung mit Sauerstoff entfernt werden, beispielsweise dann,
wenn zwar Kohlenmonoxid, aber kein Sauerstoff oder lediglich ein
stöchiometrischer
Sauerstoff Unterschuss im zu reinigenden Stoffstrom enthalten ist.
In manchen Anwendungsfällen
muss Sauerstoff vor dem Kohlenmonoxid entfernt werden, insbesondere
dann, wenn neben der Bildung von Kohlendioxid auch sonstige störende Nebenprodukte
gebildet werden können.
Beispielsweise können
bei der Entfernung von Sauerstoff und Kohlenmonoxid an Kupfer enthaltenden
Katalysatoren aus flüssigen
Kohlenwasserstoffen wie Propylen, Buten, Butadien oder Styrol auch
Oxidationsprodukte des Kohlenwas serstoffs gebildet werden (sogenannte „Oxygenate"), die selbst störende Verunreinigungen
darstellen. In solchen Fällen
muss der Sauerstoff vor der Entfernung des Kohlenmonoxids entfernt
werden, und Kohlenmonoxid kann nicht durch Oxidation entfernt werden.
-
In
solchen Fällen
wird Kohlenmonoxid daher üblicherweise
durch Destillation entfernt, damit ist jedoch keine CO-Entfernung
bis auf Restgehalte im ppb-Bereich möglich. Es sind aber auch adsorptive Verfahren
und Adsorbentien dafür
bekannt.
US 4 917 711 offenbart
ein Adsorbens, das eine Kupferverbindung auf einem hochoberflächigen Träger enthält. WO 01/7383
A1 lehrt ein Verfahren zur Reinigung von Olefinströmen durch Überleiten über poröse Adsorbentien
wie Ruß oder
Aluminium- und/oder Siliciumoxide.
JP 02 144125 A2 (CAS Abstract 113:177 506)
lehrt ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid und Metallcarbonylen
aus bei der Halbleiterfertigung entstehenden Abgasen durch Adsorption an
Manganoxid und Kupferoxid enthaltenden Adsorptionsmassen.
JP 05 337 363 A2 (CAS
Abstract 120:274 461) offenbart Adsorbentien zur Kohlenmonoxidentfernung,
die Palladium auf einem Träger
enthalten, wobei der Träger
Oxide von Elementen der Gruppen 11, 2 und 12 (ohne Be, Cd, Hg und
Ra), 13 (ohne Al, Tl und den Actiniden), 14 (ohne C, Si, Pb und
Hf), 5 und 15 (ohne N, P, As und die „Pa-Reihe"), 6 und 16 (ohne O, S, Se und U), 7
und 8 des Periodensystems der Elemente enthält.
-
WO
95/21 146 A1 lehrt ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid
und, falls vorhanden, auch Arsin aus flüssigen Kohlenwasserstoffströmen durch
Inkontaktbringen mit einem Sorbens, das je nach Ausführungsform
disperses Kupfer in den Oxidationstufen 0, +1 oder +2, und in bestimmten
Fällen auch
Mangandioxid enthält.
-
EP 537 628 A1 offenbart
ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus alpha-Olefinen und gesättigten
Kohlenwasserstoffen durch Inkontaktbringen mit einem sogenannten
Katalysatorsystem auf Basis mindestens eines Oxids eines aus Cu, Fe,
Ni, Co, Pt und Pd gewählten
Metalls und mindestens eines Oxids eines aus den Gruppen 5, 6 oder
7 des Periodensystems der Elemente gewählten Metalls. WO 95/23 644
A1 lehrt einen Kupferkatalysator zur Hydrierung von Kohlenoxiden,
beispielsweise zu Methanol, oder für die sogenannte shift-Reaktion
von Kohlenmonoxid mit Wasser zu Kohlendioxid und Wasserstoff, der
neben dispersem Kupfer auch Stabilisatoren wie Siliciumdioxid, Aluminiumoxid,
Chromoxid, Magnesiumoxid und/oder Zinkoxid und wahlweise auch einen
Träger
wie Aluminiumoxid, Zirkondioxid, Magnesiumoxid und/oder Siliciumdioxid
enthält,
und seine Aktivierung und Passivierung.
-
US 5 328 672 lehrt einen
Katalysator, der aus einem ein Übergangsmetall
enthaltenden Oxid und einem ein Übergangsmetall
enthaltenden Zeolith besteht. Das Übergangsmetall wird aus Cu,
Co, Ni, Cr, Fe, Mn, Ag, Zn, Ca und „kompatiblen Mischungen davon" gewählt, ist
vorzugsweise in Oxid und Zeolith identisch und besonders bevorzugt
Cu. Das Oxid wird aus La-, Ti-, Si-, Zr-Oxid gewählt und ist vorzugsweise ZrO
2.
-
EP 804 959 A1 offenbart
einen Katalysator, der zusätzlich
zu Kupfer und einem MFI-Zeolith
auch SiO
2, Al
2O
3, SiO
2/Al
2O
3, MgO, ZrO
2 und wahlweise auch die Übergangselemente Pt, Rh, Cr,
Co, Y, Zr, V, Mn, Fe und Zn sowie Ga, In, Sn, Pb, P, Sb, Mg und Ba
enthält.
-
DE 199 50 325 A1 lehrt
einen Katalysator der allgemeinen Formel A
xB
(1-x)E
2O
4,
in der A Cu ist, das bis zur Hälfte
durch Co, Fe, Ni, Mn oder Cr ersetzt sein kann; B mindestens ein
Element, ausgewählt aus
Zn, Mg, Ca, Zr, Ce, Sn, Ti, V, Mo und W ist und E Al ist, das bis
zur Hälfte
durch Fe, Cr, Ga, La oder deren Gemische ersetzt sein kann.
-
WO
04/22223 lehrt eine Kupfer, Zink, Zirkon und wahlweise Aluminium
enthaltende Adsorptionsmasse und ihre Verwendung zur Entfernung
von CO aus Stoffströmen.
-
WO
03/51513 A1 offenbart einen Kupfer und wahlweise Eisen oder andere
Metalle enthaltenden Katalysator und seine Verwendung zur Herstellung von
Carbonsäuresalzen.
-
Die
steigenden Anforderungen an die Reinheit von Stoffströmen für manche
Anwendungsgebiete machen jedoch neue und verbesserte Verfahren zur
Entfernung von Verunreinigungen notwendig. Insbesondere problematisch
ist die Entfernung von Kohlenmonoxid aus Kohlenwasserstoffen, und
dort besonders aus typischerweise in flüssiger Form vorliegenden Kohlenwasserstoffen
wie Propen, 1- oder 2-Buten. Dieser Erfindung liegt daher die Aufgabe
zu Grunde, ein neues Verfahren zur adsorptiven Entfernung von Kohlenmonoxid
aus Stoffströmen
zu finden.
-
Dem
gemäß wurde
ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Stoffströmen gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Kohlenmonoxid enthaltenden
Stoffstrom mit einer Kupfer und Eisen enthaltenden Adsorptionsmasse
in Kontakt bringt.
-
Die
Adsorptionsmasse wirkt im erfindungsgemäßen adsorptiven Verfahren durch
Adsorption. Unter Adsorption wird die Anlagerung eines Adsorbats
an die Oberfläche
einer Adsorptionsmasse („Adsorbens") bezeichnet, die
im Allgemeinen durch Desorption reversibel ist. Das Adsorbat kann
am Adsorbens auch chemisch umgesetzt werden, bleibt das Adsorbens
dabei chemisch im wesentlichen unverändert, spricht man von Katalyse
(Beispiel: das bekannte Verfahren zur Umsetzung von CO mit Sauerstoff
an einem metallischem Kupferkatalysator zu Kohlendioxid), setzt
sich das Adsorbat chemisch mit dem Adsorbens um, von Absorption
(Beispiele: das bekannte Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus
Gasströmen
durch Inkontaktbringen mit metallischem Kupfer unter Bildung von
Kupfer(I)oxid und/oder Kupfer(II)oxid; oder das bekannte Verfahren
zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Gasströmen durch Inkontaktbringen
mit Kupfer(I)oxid und/oder Kupfer(I)oxid unter Bildung von Kohlendioxid
und metallischen Kupfer). Bei einer reinen Adsorption wie auch bei
der Katalyse wird das Adsorbat oder sein Reaktionsprodukt durch
Desorption wieder von der Oberfläche
entfernt, bei der Absorption ist meist eine chemische Regenerierung
des Absorbens nötig.
Sowohl bei der Katalyse als auch bei der Absorption ist der einleitende
Schritt jedenfalls eine Adsorption, und ob ein adsorptives Reinigungsverfahren
letztendlich (z. B. bei der Regenerierung der Adsorptionsmasse)
in einem katalytischen oder einem absorptiven Schritt mündet oder
ein rein adsorptives Verfahren vorliegt, hängt vom Einzelfall ab. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bedeutet „adsorptiv", dass während der Entfernung von CO
aus dem zu reinigenden Stoffstrom kein Reaktionsprodukt des Kohlenmonoxids
in den Stoffstrom abgegeben wird, und die verwendete Adsorptionsmasse
chemisch im wesentlichen unverändert
bleibt, also ihre Zusammensetzung nicht oder nur in unwesentlicher
Weise ändert.
Ob bei der Regenerierung des erfindungsgemäßen Adsorbens dagegen Kohlenmonoxid
oder ein Umsetzungsprodukt davon abgegeben werden, also Katalyse
stattfindet oder nicht, ist für
die Erfindung unerheblich.
-
Adsorptionsmassen
oder Absorptionsmassen werden umgangssprachlich oft auch als „Katalysatoren" bezeichnet, ohne
bei ihrem bestimmungsgemäßen Einsatz
tatsächlich
katalytisch zu wirken.
-
Die
erfindungsgemäße Adsorptionsmasse enthält Kupfer
und Eisen. Eine zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders geeignete Adsorptionsmasse ist der in WO 03/051513 A1
beschriebene, Kupfer und Eisen enthaltende Katalysator zur Herstellung
von Carbonsäuresalzen,
der durch Fällung
von Kupfer- und Eisensalzlösung
mit einer Base und nachfolgende Reduzierung mit Wasserstoff erhalten
wird und wahlweise auch weitere Komponenten enthält.
-
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzende Adsorptionsmasse enthält Kupfer und Eisen.
-
In
Reinform enthält
sie im Allgemeinen Kupfer in einer Menge, die mindestens 10 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 30 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise
mindestens 70 Gew.-, sowie im Allgemeinen höchstens 99,8 Gew.-%, vorzugsweise höchstens
90 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise höchstens 85 Gew.-% Kupferoxid CuO,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Adsorptionsmasse entspricht.
Kupfer liegt in der einsatzfertigen Adsorptionsmasse üblicherweise
teilweise in metallischer Form und teilweise in Form von Kupferverbindungen überwiegend
Cu(I)- und Cu(II)-Oxiden vor.
Die erfindungsgemäße Adsorptionsmasse
enthält
in Reinform im Allgemeinen Eisen in einer Menge, die mindestens
0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise
mindestens 15 Gew.-%, sowie im Allgemeinen höchstens 90 Gew.-%, vorzugsweise
höchstens
70 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise höchstens 30 Gew.-% Eisenoxid
Fe2O3, jeweils bezogen auf
die Gesamtmenge der Adsorptionsmasse entspricht. Eisen liegt in
der einsatzfertigen Adsorptionsmasse üblicherweise in Form von Eisenoxid
Fe2O3 vor.
-
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzende Adsorptionsmasse enthält wahlweise auch Anteile anderer
Komponenten, insbesondere Metalle oder Oxide von Metallen (Beispiele
in Klammem genannt) der Gruppen 2 (Be, Mg, Ca, Sr, Ba), 3 (Sc, Y, La),
4 (Ti, Zr, Hf), 5 (V, Nb, Ta), 6 (Cr, Mo, W), 7 (Mn, Tc, Re), 8
(Ru, Os), 9 (Co, Rh, Ir), 10 (Ni, Pd, Pt), 11 (Ag, Au), 12 (Zn,
Cd), 13 (B, Al, Ga, In, Tl) 14 (Si, Ge, Sn, Pb) 15 (Sb, Bi) oder
16 (Se, Te) des Periodensystems der Elemente. Sofern solche Oxide
vorhanden sind, beträgt
ihr Anteil an der Gesamtmenge der Adsorptionsmasse im Allgemeinen
mindestens 0,001 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 3 Gew.-% und in besonders
bevorzugter Weise mindestens 5 Gew.-% sowie im Allgemeinen höchstens
50 Gew.-%, vorzugsweise höchstens
40 Gew.-% und in besonders bevorzugter Weise höchstens 30 Gew.-%. In diesem Fall
bleiben die Mengenverhältnisse
von Kupfer und Eisen konstant, d.h. bei Anwesenheit von anderen Metalloxiden
beziehen sich die oben genannten Mengenanteile von Kupfer und Eisen
auf die Gesamtmenge an Kupfer- und Eisenoxiden in der Gesamtmenge
der Adsorptionsmasse.
-
„Reinform" bedeutet im Rahmen
dieser Erfindung, dass außer
den Kupfer(oxid)-Eisenoxid- und gegebenenfalls wahlweise vorhandenen
sonstigen obengenannten Anteilen keine weiteren Bestandteile enthalten
sind, abgesehen von unwesentlichen Bestandteilen, die beispielsweise
noch aus der Fertigung mitgeschleppt werden, wie Überreste
von Ausgangsstoffen und Reagenzien, Hilfsstoffe zur Formgebung und Ähnliches. „Reinform" bedeutet also, dass
die Adsorptionsmasse im Wesentlichen aus den genannten Komponenten
besteht. Eine Aufreinigung der Adsorptionsmasse während der
Herstellung erfolgt im Allgemeinen nicht.
-
Die
prozentualen Mengen der Komponenten der Adsorptionsmasse addieren
sich stets zu 100 Gew.-%.
-
Eine
sehr gut geeignete Adsorptionsmasse besteht in Reinform beispielsweise
aus ca. 80 Gew.-% CuO und ca. 20 Gew.-% Fe2O3, wobei sich deren Anteile zu 100 Gew.-%
addieren.
-
Die
erfindungsgemäße Adsorptionsmasse kann,
muss aber nicht unbedingt in Reinform vorliegen. Es ist möglich, sie
mit Hilfsstoffen zu vermischen oder sie auf einen Träger aufzubringen.
Geeignete Träger
sind die bekannten Katalysatorträger
wie beispielsweise Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Zirkondioxid,
Aluminosilikate, Tone, Zeolithe, Kieselgur und Ähnliche, bevorzugt sind Träger, die
unter den Einsatzbedingungen der Adsorptionsmasse inert sind.
-
Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzende Adsorptionsmasse wird im Allgemeinen mit bekannten
Methoden der Herstellung derartiger Festkörper wie z. B. Fällung aus
einer Lösung
der Salze der Komponenten, Trocknung, Kalzination, Aktivierung hergestellt.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der im erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzenden Adsorptionsmasse ist das in WO 03/051513, auf die
hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird, beschriebene. Dabei werden aus einer Kupfer- und Eisensalzlösung, meist
einer wässrigen
Lösung,
die wahlweise auch Salze der anderen gewünschten enthaltenen Metalle
enthält,
durch Zugabe einer Base die Hydroxide der Metalle ausgefällt.
-
Die
Salzlösung
wird dazu kontinuierlich oder diskontinuierlich mit einer Base auf
den Bereich von pH 7 bis 14 eingestellt. Die Temperatur beträgt dabei im
Allgemeinen mindestens 5 °C,
vorzugsweise mindestens 15 °C
und in besonders bevorzugter Form mindestens 20 °C sowie im Allgemeinen höchstens 100 °C, vorzugsweise
höchstens
90 °C und
in besonders bevorzugter Form höchstens
85 °C. Der
Druck liegt dabei im Allgemeinen bei einem Wert von 0,1 bis 5 bar
abs., bevorzugterweise ist der Druck 1 bar abs. (Atmosphärendruck).
Das Fällprodukt,
ein Gemisch der betreffenden Metallhydroxide oder -oxihydroxide und – insbesondere
wenn mit einem Carbonat als Metallsalz oder Base oder bei sehr hohem
pH-Wert sehr langsam gefällt
wird – auch
-carbonate und -hydrogencarbonate, wird vom Lösungsmittel befreit, meist
zur Befreiung von störenden
Komponenten oder Verunreinigungen (wie etwa restlichen Metallionen
aus der Base) mit Wasser gewaschen, bei einer Temperatur im Bereich
von 50 °C
bis 250 °C
getrocknet und wahlweise bei einer Temperatur im Bereich von 300
bis 700 °C
kalziniert. Abschließend
wird das getrocknete oder kalzinierte Produkt bei einer Temperatur
im Bereich von 80 °C
bis 300 °C
in einem Wasserstoffstrom oder gemischten Inertgas/Wasserstoffstrom
reduziert.
-
Wie üblich bei
der Herstellung derartiger Adsorptionsmassen oder Katalysatoren
wird nach der Trocknung oder der Kalzination die Adsorptionsmasse
oder ihr im betreffenden Verfahrensschritt vorliegender Vorläufer mit üblichen
Formgebungsverfahren wie Verstrangen, Tablettieren oder Pelletisieren zu
Formkörpern
wie Stränglingen
oder Extrudaten, Tabletten oder – auch kugelförmigen – Pellets
verarbeitet.
-
Die
erfindungsgemäße einzusetzende
Adsorptionsmasse kann wahlweise nach der Fällung, nach der Trocknung,
dem Kalzinieren oder der Formgebung durch Tränken, stromloses Abscheiden, elektrochemisches
Abscheiden, CVD (chemical vapour deposition) oder Sputtern, bevorzugt
durch Tränken
oder stromloses Abscheiden, dotiert werden. Zur Dotierung werden
die oben genannten, von Kupfer und Eisen verschiedenen Metalle verwendet, die
in Form löslicher
Salze oder als Metalle aufgebracht werden. Sofern Salze verwendet
werden und diese nach der Kalzinierung aufgebracht werden, wird
im Allgemeinen ein weiterer Kalzinierschritt durchgeführt. Diese
nachträgliche
Aufbringung der anderen Metalle ist ein bequemes Verfahren, kleinere
Mengen, etwa im Allgemeinen mindestens 0,001 Gew.-%, vorzugsweise
0,005 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 Gew.-% sowie im Allgemeinen
von höchstens
5 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% und in besonders bevorzugter Form
höchstens
1 Gew.-% anders als durch gemeinsame Fällung mit Kupfer- und Eisen
in die Adsorptionsmasse einzubringen; wobei dazu auch die gemeinsame
Fällung
stets als Verfahren geeignet ist.
-
Als
Basen zur Fällung
eignen sich beispielsweise Alkalihydroxid, Erdalkalihydroxid, Alkalicarbonat,
Erdalkalicarbonat, Alkalihydrogencarbonat, Erdalkalihydrogencarbonat,
Ammoniak, wasserlösliche Amine
oder deren Gemische. Als Alkalihydroxide eignen sich Lithiumhydroxid,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Rubidiumhydroxid und Cäsiumhydroxid, bevorzugt
Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, besonders bevorzugt
Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Als Erdalkalihydroxide eignen sich
Berylliumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid, Strontiumhydroxid
und Bariumhydroxid, bevorzugt Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid, besonders
bevorzugt Calciumhydroxid. Als Alkalicarbonate eignen sich Lithiumcarbonat,
Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Rubidiumcarbonat und Cäsumcarbonat,
bevorzugt Lithiumcarbonat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat, besonders
bevorzugt Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Als Erdalkalicarbonate
eigenen sich Berylliumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat,
Strontiumcarbonat und Bariumcarbonat, bevorzugt Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat,
besonders bevorzugt Calciumcarbonat. Als Alkalihydrogencarbonate
eignen sich Lithiumhydrogencarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Rubidiumhydrogencarbonat und Cäsiumhydrogencarbonat,
bevorzugt Lithiumhydrogencarbonat, Natriumhydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat,
besonders bevorzugt Natriumhydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat.
Als Erdalkalihydrogencarbonate eignen sich Berylliumhydrogencarbonat,
Magnesiumhydrogencarbonat, Calciumhydrogencarbonat, Strontiumhydrogencarbonat
und Bariumhydrogencarbonat, bevorzugt Magnesiumhydrogencarbonat,
Calciumhydrogencarbonat, besonders bevorzugt Calciumhydrogencarbonat.
Als wasserlösliche
Amine eignen sich beispielsweise Ammoniak, Methylamin, Dimethylamin,
Timmethylamin, Ethylamin, Diethylamin und Triethylamin, bevorzugt
Ammoniak, Dimethylamin, Trimethylamin und Triethylamin, besonders
bevorzugt Ammoniak und Trimethylamin.
-
Kupfer
wird im Allgemeinen in Form wasserlöslicher anorganischer oder
organischer Salze eingesetzt, beispielweise als Kupfernitrat, Kupferchlorid, Kupfersulfat,
Kupfercarbonat, Kupferhydrogencarbonat, Kupferhydrogensulfat, Kupferacetylacetonat oder
Kupferacetat, vorzugsweise Kupfernitrat, Kupferchlorid, Kupfercarbonat
oder Kupferacetat, besonders bevorzugt Kupfernitrat, Kupferchlorid
oder Kupferacetat.
-
Eisen
wird im Allgemeinen in Form wasserlöslicher anorganischer oder
organischer Salze eingesetzt, beispielsweise als Eisennitrat, Eisenchlorid, Eisensulfat,
Eisenhexacyanoferrat, Eisencarbonat, Eisenhydrogencarbonat, Eisenhydrogensulfat,
Eisenacety lacetonat oder Eisenacetat, bevorzugt Eisennitrat, Eisenchlorid
oder Eisenacetat, besonders bevorzugt Eisennitrat oder Eisenchlorid.
-
Die
von Kupfer und Eisen verschiedenen oben genannten Metalle werden
gegebenenfalls in Form wasserlöslicher
organischer oder anorganischer Salze eingesetzt, im Allgemeinen
als Nitrate, Halogenide, Sulfate, Cyanide, Hydroxide, Carbonate, Hydrogencarbonate,
Hydrogensulfate, Acetylacetonate oder Acetate, bevorzugt Nitrate,
Halogenide, Sulfate Carbonate, Hydrogencarbonate oder Acetate, besonders
bevorzugt Nitrate, Halogenide, Carbonate oder Acetate.
-
Adsorptionsmassen,
die mit Vorteil im efindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
sind solche Kupfer und eisen enthaltenden Katalysatoren, die mit
Natriumhydroxid bei einem pH-Wert im Bereich von 10 bis 11,5 und
bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 80 °C gefällt, bei einer Temperatur im
Bereich von 180 bis 220 °C
getrocknet, bei einer Temperatur im Bereich von 450 bis 550 °C kalziniert
und bei einer Temperatur im Bereich von 80 bis 300 °C mit Wasserstoff
reduziert wurden.
-
Die
erfindungsgemäße Adsorptionsmasse kann
auch auf einem Träger
abgeschieden werden. Dies geschieht durch übliche Tränkverfahren oder Auffällverfahren.
Ein Auffällverfahren
ist bekanntlich ein Fällverfahren
in Gegenwart eines Trägers
oder eines Trägervorläufers. Zur
Durchführung
eines Auffällverfahrens
wird vorzugsweise bei der Fällung
ein Träger
oder Trägervorläufer zugesetzt.
Falls der Träger
bereits in Form von vorgeformten fertigen Formkörpern vorliegt, also ein reines
Tränkverfahren durchgeführt wird,
entfällt
der Formgebungsschritt, ansonsten wird der Träger im Zuge der Verarbeitung des
Vorprodukts der Adsorptionsmasse durch Fällung, Trocknung, Kalzinierung
und Formgebung mit ausgebildet.
-
Ein
bevorzugtes Tränkverfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse wird mit
vorgeformten Trägern
durchgeführt
und umfasst die folgenden Verfahrensschritte in der genannten Reihenfolge:
- a) Herstellen einer Lösung der Komponenten der Adsorptionsmasse
und/oder von löslichen
Ausgangsverbindungen davon;
- b) Tränken
eines vorgeformten Trägers
mit dieser Lösung;
- c) Trocknung des getränkten
Trägers;
und
- d) Kalzination des getränkten
und getrockneten Trägers.
-
Verfahrensschritt
a) dieses Tränkverfahrens wird
wie der in WO 03/51513 A1 beschriebene erste Schritt des Fällverfahrens
durchgeführt.
In Schritt b) wird ein vorgeformter Träger mit der Lösung getränkt. Der
vorgeformte Träger
hat eine dem Einsatzzweck entsprechend gewählte Form, beispielsweise Stränglinge
oder Extrudate, Tabletten oder – auch
kugelförmige – Pellets.
Die Tränkung
wird entweder mit überstehen der
Lösung
oder als Tränkung
mit der dem Porenvolumen des Trägers
entsprechenden Lösungsmenge
(„incipient
wetness") durchgeführt. Nach
der Tränkung
wird der getränkte
Träger
in Schritten c) und d) wie das Fällprodukt
beim Fällverfahren
getrocknet und kalziniert. Mit einem vorgeformten Träger entfällt dabei
der Formgebungsschritt. Die durch Tränkung hergestellten Adsorptionsmassen
werden wie gefällte
reduziert.
-
Die
Adsorptionsmassen-Formkörper
werden zu ihrer Verwendung in einen üblicherweise als „Adsorber", gelegentlich auch „Reaktor" bezeichneten Behälter gefüllt, in
dem sie mit dem zu reinigenden Stoffstrom in Kontakt gebracht werden.
-
Die
fertige Adsorptionsmasse wird vorzugsweise vor ihrem Einsatz zur
Adsorption von CO aktiviert. Es ist auch empfehlenswert, sie vor
ihrem Einsatz auch nochmals zu trocknen, um Spuren anhaftender Feuchtigkeit
zu entfernen und die Adsorptionskapazität zu erhöhen.
-
Bequemerweise
führt man
diese nochmalige Trocknung und die Aktivierung im Adsorber durch,
da ansonsten ein hoher Aufwand nötig
ist, um die einsatzfertige aktivierte Adsorptionsmasse beim Einfüllen in
den Adsorber vor Luft und Feuchtigkeit zu schützen.
-
Die
nochmalige Trocknung wird durch Heizen der Adsorptionsmasse auf
eine Temperatur von im allgemeinen mindestens 100 °C, vorzugsweise mindestens
150 °C und
in besonders bevorzugter Weise mindestens 180 °C sowie im allgemeinen höchstens
300 °C,
vorzugsweise höchstens
250 °C und
in besonders bevorzugter Weise höchstens
220 °C erreicht.
Eine geeignete Trocknungstemperatur beträgt beispielsweise ca. 200 °C. Die Adsorptionsmasse
wird so lange bei der Trocknungstemperatur gehalten, bis nur noch
nicht mehr störende
Reste anhaftender Feuchtigkeit vorhanden sind; dies ist im allgemeinen
bei einer Trocknungsdauer von mindestens 10 Minuten, vorzugsweise
mindestens 30 Minuten und in besonders bevorzugter Weise mindestens 1
Stunde sowie im allgemeinen höchstens
100 Stunden, vorzugsweise höchstens
10 Stunden und in besonders bevorzugter Weise höchstens 4 Stunden der Fall.
Vorzugsweise findet die Trocknung in einem Gasstrom statt, um die
Feuchtigkeit aus der Adsorptionsmassenschüttung abzutransportieren. Dazu kann
beispielsweise trockene Luft verwendet werden, besonders bevorzugt
ist es jedoch, die Adsorptionsmassenschüttung im Adsorber mit einem
Inertgas zu durchströmen,
geeignet sind hier insbesondere Stickstoff oder Argon.
-
Die
Aktivierung erfolgt durch zumindest teilweise Reduktion des in der
Adsorptionsmasse enthaltenen Kupfers zu Kupfermetall. Dies kann
im Prinzip durch jedes Reduktionsmittel erfolgen, das Kupfer aus
den Oxidationsstufen I oder II zur Oxidationsstufe 0 reduzieren
kann. Dies kann mit flüssigen
oder gelösten
Reduktionsmitteln erfolgen, in diesem Fall muss nach der Aktivierung
getrocknet werden. Sehr viel bequemer ist deshalb die Reduktion
mit einem gasförmigen
Reduktionsmittel nach der Trocknung, vor allem die Reduktion mit
Wasserstoff durch Überleiten
eines Wasserstoff enthaltenen Gases. Die bei der Aktivierung anzuwendende
Temperatur beträgt im
allgemeinen mindestens 80 °C,
vorzugsweise mindestens 100 °C
und in besonders bevorzugter Weise mindestens 110 °C sowie im
allgemeinen höchstens
200 °C,
vorzugsweise höchstens
160 °C und
in besonders bevorzugter Weise höchstens
130 °C erreicht.
Eine geeignete Aktivierungstemperatur ist beispielsweise ca. 120 °C. Die Reduktion
ist exotherm. Die Menge an zugeführtem
Reduktionsmittel ist so einzustellen, dass das gewählte Temperaturfenster
nicht verlassen wird. Der Verlauf der Aktivierung kann anhand der
in der Schüttung
des Adsorptionsmittels gemessenen Temperatur verfolgt werden („temperaturprogrammierte
Reduktion, TPR").
-
Eine
bevorzugte Methode zur Aktivierung der Adsorptionsmasse ist es,
im Anschluss an eine unter einem Stickstoffstrom durchgeführte Trocknung die
gewünschte
Aktivierungstemperatur einzustellen und dem Stickstoffstrom eine
geringe Menge Wasserstoff beizumischen. Ein geeignetes Gasgemisch enthält zu Beginn
beispielsweise mindestens 0,1 Vol.-% Wasserstoff in Stickstoff,
vorzugsweise mindestens 0,5 Vol.-% und in besonders bevorzugter Weise
mindestens 1 Vol.-%, sowie höchstens
10 Vol.-%, vorzugsweise höchstens
8 Vol.-% und in besonders bevorzugter Weise höchstens 5 Vol.-%. Ein geeigneter
Wert ist beispielsweise 2 Vol.-%. Diese Anfangskonzentration wird
entweder beibehalten oder erhöht,
um das gewünschte
Temperaturfenster zu erreichen und zu halten.
-
Die
Reduktion ist vollständig,
wenn trotz konstantem oder steigendem Pegel des Reduktionsmittels
die Temperatur in der Schüttung
der Adsorptionsmasse zurückgeht.
In bevorzugter Weise wird das in der Adsorptionsmasse enthaltene
Kupfer nicht vollständig
zu metallischem Kupfer reduziert, so dass die aktivierte Adsorptionsmasse
sowohl metallisches wie auch oxidisches Kupfer enthält. Eine
typische Aktivierungsdauer für
diesen Fall beträgt
im allgemeinen mindestens 1 Stunde, vorzugsweise mindestens 10 Stunden
und in besonders bevorzugter Weise mindestens 15 Stunden sowie im
allgemeinen höchstens 100
Stunden, vorzugsweise höchstens
50 Stunden und in besonders bevorzugter Weise höchstens 30 Stunden.
-
Sofern
der Anteil an metallischem Kupfer zu hoch werden sollte, kann die
Adsorptionsmasse in analoger Weise auch oxidiert werden. Dazu wird
vorzugsweise statt eines Wasserstoff/Stickstoff-Gemisches ein Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch über die
Adsorptionsmasse geleitet.
-
Im
Anschluss an die Aktivierung ist die erfindungsgemäße Adsorptionsmasse
einsatzbereit.
-
Das
erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren ist ein Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus
Stoffströmen
durch Adsorption, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Kohlenmonoxid enthaltenden
Stoffstrom mit einer Adsorptionsmasse in Kontakt bringt, die Kupfer
und Eisen enthält.
Das erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren ist also durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse
gekennzeichnet. Ein Vorzug des erfindungsgemäßen adsorptiven Verfahrens
ist seine Anwendbarkeit auf Stoffströme, die entweder sauerstofffrei
sind, bei einer Temperatur vorliegen, die für die übliche katalytische Umsetzung
von Kohlenmonoxid mit Sauerstoff zu Kohlendioxid nicht ausreicht, oder
bei deren weiterer Verwendung Kohlendioxid oder Oxygenate stören.
-
Im
Prinzip kann mit dem erfindungsgemäßen adsorptiven Verfahren jeder
Stoffstrom von Verunreinigungen durch Kohlenmonoxid befreit werden,
beispielsweise Inertgasströme
(Stickstoff, Helium, Neon, Krypton, Xenon und/oder Argon) oder Kohlenwasserstoffströme wie beispielsweise
Alkane (Methan, Ethan, Propan, Butan, ihre Gemische, Isomeren und
Isomerengemische) oder Alkene (auch „Olefine" genannt) wie Ethen, Propen, 1- Buten,
2-Buten, 1,3-Butadien und/oder Styrol.
-
Es
ist ebenso möglich,
die erfindungsgemäße Adsorptionsmasse
in nicht-adsorptiver Weise zur Entfernung von Kohlenmonoxid zu verwenden.
Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der von Kohlenmonoxid zu
befreiende Stoffstrom neben Kohlenmonoxid auch Sauerstoff enthält, bei
einer für
die katalytische Umsetzung von Sauerstoff mit Kohlenmonoxid ausreichend
hohen Temperatur vorliegt, und bei seiner weiteren Verwendung Kohlendioxid
oder Oxygenate nicht stören.
So kann Kohlenmonoxid aus Kohlenmonoxid und Sauerstoff enthaltenden
Stoffströmen
durch katalytische Umsetzung von Kohlenmonoxid mit Sauerstoff an
der als Katalysator verwendeten erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse zu Kohlendioxid
umgesetzt und so aus dem Stoffstrom entfernt werden. Ebenso kann
Kohlenmonoxid aus Kohlenmonoxid enthaltenden Stoffströmen durch
Umsetzung von Kohlenmonoxid mit einer Kupfer(I)- und/oder Kupfer(II)oxid
enthaltenden erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse
unter Bildung von metallischem Kupfer zu Kohlendioxid aus dem Stoffstrom entfernt
werden. Genauso ist es möglich,
Sauerstoff aus Stoffströmen
durch Absorption an der erfindungsgemäßen, metallisches Kupfer enthaltenden Adsorptionsmasse
unter Bildung von Kupfer(I)oxid und/oder Kupfer(II)oxid zu entfernen.
Mit anderen Worten: Die erfindungsgemäße Adsorptionsmasse kann in
allen bekannten Verfahren eingesetzt werden, in denen Kupfer enthaltende
Festkörper
katalytisch, absorptiv oder als Reaktionspartner verwendet werden.
-
Bevorzugterweise
wird das erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Alkenströmen verwendet,
insbesondere zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Alkenströmen, die üblicherweise
flüssig
vorliegen. Flüssig
vorliegende Alkene haben typischerweise – abgesehen von der Anwendung
unüblich
hoher Drücke – nicht die
zur katalytischen Entfernung von Kohlenmonoxid durch Umsetzung mit
Sauerstoff notwendige Temperatur, zudem würde bei der anschließenden Verwendung
zur Polymerisation die Oxygenatbildung stören.
-
Besonders
geeignet ist das erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Propen, 1-Buten,
2-Buten, 1,3-Butadien, Butengemischen, Buten-/Butadiengemischen oder
Styrol, um den Kohlenmonoxidgehalt auf den für „polymer grade"-Olefine zulässige Werte
zu senken. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Kohlenmonoxid
aus flüssigem
Propen adsorptiv entfernt.
-
Das
erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren ermöglicht
die Entfernung von Kohlenmonoxid aus Stoffströmen. Es ist besonders geeignet
zur Entfernung von Kohlenmonoxid aus Stoffströmen, die im allgemeinen mindestens
0,001 ppm (bei Gasen Vol.-ppm,
bei Flüssigkeiten
Gew.-ppm), vorzugsweise mindestens 0,01 ppm, sowie im allgemeinen höchstens
1000 ppm, vorzugsweise höchstens
100 ppm und in besonders bevorzugter Weise höchstens 10 ppm Kohlenmonoxid
enthalten. Für
relativ hohe Anfangskonzentrationen an Kohlenmonoxid ist es meist
wirtschaftlicher, vorab ein anderes bekanntes Reinigungsverfahren
wie Destillation, katalytische Oxidation des Kohlenmonoxids mit
Sauerstoff zu Kohlendioxid oder Oxidation des Kohlenmonoxids mit
Kupferoxid unter Bildung von metallischem Kupfer und Kohlendioxid,
wahlweise mit nachfolgender Abtrennung von Kohlendioxid und Oxygenaten durchzuführen, da
sonst die Adsorptionskapazität der
Adsorptionsmasse zu schnell erreicht werden kann.
-
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen adsorptiven
Verfahrens wird der von Kohlenmonoxid zu befreiende Stoffstrom im
Adsorber über
die Schüttung
der erfindungsgemäßen Adsorptionsmassen-Formkörper geleitet.
-
Die
Temperatur ist für
das erfindungsgemäße adsorptive
Verfahren aus technischer Sicht nicht oder nur wenig kritisch. Typische
Temperaturen liegen im Bereich von mindestens –270 °C, vorzugsweise mindestens –100 °C und in
besonders bevorzugter Weise bei –40 °C, sowie höchstens 300 °C, vorzugsweise
höchstens
200 °C und
in besonders bevorzugter Weise höchstens
120 °C.
Bequemerweise wird die Temperatur nicht gesondert beeinflusst, sondern
bei der Temperatur gearbeitet, die der zu behandelnde Stoffstrom
hat.
-
Der
wesentliche Parameter, mit dem der Abreicherungsgrad bestimmt wird,
ist – neben
der wie beschrieben bequemerweise nicht besonders beeinflussten
Temperatur – die
Kontaktzeit zwischen Stoffstrom und Adsorptionsmasse. Diese Kontaktzeit wird
durch die Geschwindigkeit des Stoffstroms und das Volumen des Adsorptionsmassen-Betts
bestimmt. Meist wird der Volumenstrom des zu reinigenden Stoffstroms
durch die Kapazität
voran- oder nachgeschalteter Anlagen vorgegeben sein. Weiterhin
ist die Ad sorptionskapazität
der Adsorptionsmasse begrenzt, so dass eine bestimmte Menge Adsorptionsmasse
lediglich über
einen bestimmten Zeitraum für
das erfindungsgemäße Verfahren
benutzt werden kann, bevor sie regeneriert werden muss. Dies macht
zwar zunächst
die Verwendung einer möglichst
großen
Menge Adsorptionsmasse wünschenswert,
dem stehen allerdings die mit der Adsorbergröße steigenden Kosten entgegen.
Die Menge an Adsorptionsmasse im Adsorber wird deshalb im Einzelfall
so gewählt,
dass einerseits der gewünschte Abreicherungsgrad
und andererseits eine tolerierbar kurze Betriebszeit eines Adsorbers
zwischen zwei Regenerierungen der Adsorptionsmasse erreicht werden.
Vorteilhafterweise werden mindestens zwei Adsorber vorgesehen, von
denen mindestens einer mit zu reinigendem Stoffstrom beaufschlagt
werden kann, während
die Adsorptionsmasse in mindestens einem anderen regeneriert wird.
Dies ist eine routinemäßige Optimierungsaufgabe
für den
Fachmann.
-
Je
nach der gewählten
Adsorbergröße wird die
maximale Aufnahmekapazität
der darin enthaltenen Adsorptionsmasse für Kohlenmonoxid früher oder
später
erreicht, so dass sie regeneriert werden muss.
-
Zur
Regenerierung der erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse
wird zunächst
der zu reinigende Stoffstrom abgestellt, vorzugsweise wird er in
einen parallelen, mit frischer oder regenerierter Adsorptionsmasse
gefüllten
Adsorber geleitet.
-
Die
zu regenerierende Adsorptionsmasse wird anschließend regeneriert. Dies geschieht
durch Desorption. Dabei ist es unerheblich, ob vor der Desorption
das adsorbierte Kohlenmonoxid katalytisch mit möglicherweise adsorbiertem Sauerstoff
oder rein chemisch durch Reaktion mit in der Adsorptionsmasse vorhandenem
Kupferoxid zu Kohlendioxid oder auf andere Weise, etwa mit etwaige
vorhandenem Wasserstoff zu Methanol oder Methan abreagiert, und
diese Reaktionsprodukte anschließend desorbieren, wesentlich
ist die Wiederherstellung der Adsorptionskapazität der Adsorptionsmasse.
-
Die
Desorption wird durch Überleiten
eines Fluids, vorzugsweise eines Gases, durch Erhöhen der
Temperatur oder durch eine Kombination dieser Maßnahmen durchgeführt. In
bevorzugter Weise wird der Adsorber mit der zu regenerierenden Adsorptionsmasse
mit einem Gas durchströmt
und dabei aufgeheizt. Das Gas kann inert sein wie beispielsweise Stickstoff,
Methan oder Argon, es ist jedoch auch möglich, Wasserstoff zu verwenden,
in diesem Fall wird das CO zu Methanol oder Methan umgesetzt. Die
Desorptionstemperatur wird im allgemeinen auf einen Wert von mindestens
50 °C, vorzugsweise
mindestens 100 °C
und in besonders bevorzugter Weise mindestens 150 °C sowie im
allgemeinen höchstens 400 °C, vorzugsweise
höchstens
350 °C und
in besonders bevorzugter Weise höchstens
300 °C eingestellt.
Beispielsweise ist eine Desorptionstemperatur von ca. 220 °C geeignet.
Die Dauer der Regenerierung ist typischerweise im Allgemeinen mindestens
1 Stunde, vorzugsweise mindestens 10 Stun den und in besonders bevorzugter
Weise mindestens 15 Stunden sowie im allgemeinen höchstens
100 Stunden, vorzugsweise höchstens
50 Stunden und in besonders bevorzugter Weise höchstens 30 Stunden.
-
Im
Anschluss an diese Regenerierung ist die Adsorptionsmasse im allgemeinen
sofort zum erneuten Einsatz bereit. Im Einzelfall – insbesondere
wenn sich der gewünschte
Anteil an metallischem Kupfer gegenüber frisch aktivierter Adsorptionsmasse
verändert
hat – kann
es empfehlenswert oder erforderlich sein, die Adsorptionsmasse einer
erneuten Aktivierung zu unterziehen.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Adsorptionsmasse
und dem erfindungsgemäßen adsorptiven Verfahren
ist es möglich,
Kohlenmonoxid aus Stoffströmen
einfach und in wirtschaftlicher Weise zu entfernen. Die so gereinigten
Stoffströme
können
anschließend
bestimmungsgemäß verwendet
werden.