Aufgabe
der Erfindung war es, ein verbessertes Verfahren zum Aufbringen
von Korrosionsschutzschichten auf metallische Oberflächen, insbesondere
zur Erzeugung integrierter Vorbehandlungsschichten sowie verbesserte
integrierte Vorbehandlungsschichten bereitzustellen.
Dementsprechend
wurde ein Verfahren zum Aufbringen von Korrosionsschutzschichten
auf metallische Oberflächen
gefunden, bei dem man die metallische Oberfläche mit einer Formulierung,
mindestens umfassend ein Bindemittel, ein Pigment und/oder einen
Füllstoff
sowie ein Korrosionsschutzmittel, behandelt, wobei es sich bei dem
Korrosionsschutzmittel um mindestens eine Thioamidgruppen (I) -C(S)NR1R2 aufweisende Verbindung,
ausgewählt
aus der Gruppe von
- (D1) Thioamiden der allgemeinen Formel
(II) R4 n-R3-C(S)NR1R2, und
- (D2) Thioamiden mit mindestens 2 Thioamidgruppen
handelt
und wobei n für
eine natürliche
Zahl von 1 bis 5 steht, und die Reste R1,
R2, R3 und R4 das Folgende bedeuten: - – R1 und R2 unabhängig voneinander
H oder einen linearen oder verzweigten, optional substituierten
Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen,
- – R3 einen (n + 1)-wertigen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 30 C-Atomen, sowie
- – R4 eine funktionelle Gruppe.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei der Korrosionsschutzschicht um
eine integrierte Vorbehandlungsschicht.
In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wurden integrierte Vorbehandlungsschichten,
vorzugsweise mit einer Dicke von 3 bis 15 μm auf metallischen Oberflächen gefunden,
welche durch das Verfahren erhältlich sind.
In
einem dritten Aspekt der Erfindung wurde eine Zubereitung zur Ausführung des
Verfahrens gefunden, welche die oben genannten Thioamide enthält.
In
einem vierten Aspekt der Erfindung wurden polymere Thioamide gefunden.
Verzeichnis
der Abbildungen
1:
Schnitt durch ein verzinktes Stahlband bei zweistufiger Vorbehandlung.
2:
Schnitt durch ein verzinktes Stahlband bei integrierter, Vorbehandlung.
Zu
der Erfindung ist im Einzelnen das Folgende auszuführen:
Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
im Prinzip beliebige metallische Körper vor Korrosion geschützt werden.
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung kann es sich bei den metallischen Körpern um
immobile metallischen Konstruktionen wie beispielsweise Gebäude, Brücken, Strommasten, Öltanks,
Pipelines, Kraftwerke oder chemischen Anlagen handeln. Bei dieser
Ausführungsform
werden Korrosionsschutzbeschichtungen üblicherweise an Ort und Stelle
aufgestrichen oder aufgespritzt. Die Trocknung und Härtung derartiger
Korrosionsschutzbeschichtungen erfolgt unter atmosphärischen
Bedingungen also bei Umgebungstemperatur sowie in Gegenwart von
Luft und üblicher
Luftfeuchtigkeit. Je nach dem erforderlichen Schutzgrad wird der
Korrosionsschutz von Oberflächen
durch Korrosionsschutzanstriche auch als leichter, mittlerer und
schwerer Korrosionsschutz bezeichnet.
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung lassen sich besonders vorteilhaft flächige metallische Körper wie
Bleche, Folien, Platten und insbesondere Metallbänder mit einer integrierten
Vorbehandlungsschicht versehen. Derartige Schichten werden bevorzugt
mittels Coil-Coating erzeugt. Die Trockung und Härtung wird üblicherweise bei höheren Temperaturen,
beispielsweise in geeigneten Öfen
vorgenommen, oder sie kann auch photochemisch unter Verwendung geeigneter
Strahlungsquellen vorgenommen werden.
Bei
der Art des Metalls kann es sich im Prinzip um beliebige Metalle
handeln. Insbesondere handelt es sich aber um solche Metalle oder
Legierungen, welche üblicherweise
als metallische Konstruktionswerkstoffe eingesetzt werden, und die
vor Korrosion geschützt
werden müssen.
Insbesondere
handelt es sich um Oberflächen
von Eisen, Stahl, Zn, Zn-Legierungen, Al oder Al-Legierungen. Es
kann sich dabei um die Oberflächen
von vollständig
aus den besagten Metallen bzw. Legierungen bestehenden Körpern handeln.
Die Körper
können
aber auch nur mit diesen Metallen beschichtet sein und selbst aus
andersartigen Materialien bestehen, beispielsweise aus anderen Metallen,
Legierungen, Polymeren oder Verbundwerkstoffen. Insbesondere kann
es sich um die Oberfläche
von verzinktem Eisen oder Stahl handeln. In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens handelt es sich um die Oberfläche eines Bandmetalls, insbesondere
um elektrolytisch verzinkten oder heißverzinkten Stahl. Es kann
sich dabei sowohl um einseitig wie um zweiseitig verzinktes Metallband
handeln.
Zn-
oder Al-Legierungen sind dem Fachmann bekannt. Je nach dem gewünschten
Anwendungszweck wählt
der Fachmann Art und Menge von Legierungsbestandteilen aus. Typische
Bestandteile von Zink-Legierungen umfassen insbesondere Al, Pb,
Si, Mg, Sn, Cu oder Cd. Typische Bestandteile von Aluminium-Legierungen
umfassen insbesondere Mg, Mn, Si, Zn, Cr, Zr, Cu oder Ti. Es kann
sich auch um Al/Zn-Legierungen handeln, bei denen Al- und Zn in
annähernd
gleicher Menge vorhanden sind. Mit derartigen Legierungen beschichteter
Stahl ist kommerziell erhältlich.
Der Stahl kann die Üblichen,
dem Fachmann bekannten Legierungskomponenten enthalten.
Der
Begriff „integrierte
Vorbehandlungsschicht" im
Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass die erfindungsgemäße Beschichtung
direkt auf die Metalloberfläche
aufgebracht wird, ohne dass vorher eine korrosionshemmende Vorbehandlung
wie Passivierung oder Phosphatierung, insbesondere keine Behandlung
mit Cr(VI)-Verbindungen durchgeführt
wird. Die integrierte Vorbehandlungsschicht kombiniert die Passivierungs schicht
mit der organischen Grundierung in einer einzigen Schicht. Der Begriff „direkt
aufgebracht" schließt aber
nicht aus, dass sich auf der Metalloberfläche noch eine dünne Schicht,
insbesondere eine dünne
Oxidhaut befinden kann, die sich beim üblichen Umgang mit dem Metall
in Gegenwart von Luft unvermeidlicherweise bildet.
Auf
die integrierte Vorbehandlungsschicht können vorteilhaft weitere Lackschichten,
wie beispielsweise kathodische Tauchlacke, unmittelbar aufgebracht
werden, ohne dass vorher noch eine zusätzliche organische Grundierung
aufgebracht werden muss. Selbstverständlich ist eine zusätzliche
organische Grundierung aber in Spezialfällen möglich, obwohl bevorzugt darauf
verzichtet wird.
Die
erfindungsgemäß eingesetzte
Zubereitung zum Aufbringen von Korrosionsschutzschichten auf metallische
Oberflächen
umfasst mindestens ein Bindemittel. Dieses kann optional auch noch
vernetzbare Gruppen aufweisen. Dem Fachmann sind Bindemittel für Korrosionsschutzanstriche
bzw. Beschichtungen bekannt.
Die
erfindungsgemäß eingesetzte
Zubereitung zum Aufbringen integrierter Vorbehandlungsschichten umfasst
mindestens ein Bindemittel (A) sowie vernetzbare Komponenten (B).
Bei den vernetzbaren Komponenten kann es sich um mindestens einen
Vernetzer handeln, welcher zusätzlich
zu einem Bindemittel eingesetzt wird oder es kann sich hierbei um
Gruppen vernetzbare Gruppen handeln, welche mit dem Bindemittel verbunden
sind. Selbstverständlich
kann auch das Bindemittel vernetzbare Gruppen aufweisen und zusätzlich ein
Vernetzer eingesetzt werden.
Hierbei
sind verschiedene Kombinationsmöglichkeiten
denkbar. Beispielsweise können
Bindemittel und Vernetzer getrennt voneinander eingesetzt werden.
Das Bindemittel umfasst dann reaktive funktionelle Gruppen, die
mit komplementären,
reaktiven funktionellen Gruppen in den Vernetzern reagieren können. Alternativ
kann es sich auch um selbstvernetzende Bindemittel handeln, die
reaktive funktionelle Gruppen umfassen, die mit Gruppen ihrer Art
("mit sich selbst") oder mit komplementären, reaktiven
funktionellen Gruppen am selben Polymer Vernetzungsreaktionen eingehen
können.
Möglich
ist auch, dass ausschließlich
die Vernetzer miteinander reagieren.
Bei
den Bindemitteln (A) kann es sich um die auf dem Gebiet der Coil-Coating-Lacke üblichen
Bindemittel handeln. Beispiele geeigneter Bindemittel umfassen (Meth)acrylat(co)polymerisate,
partiell verseifte Polyvinylester, Polyester, Alkydharze, Polylactone,
Polycarbonate, Polyether, Epoxidharz-Amin-Addukte, Polyharnstoffe,
Polyamide, Polyimide oder Polyurethane. Selbstverständlich können auch
Mischungen verschiedener Polymerer eingesetzt werden, vorausgesetzt
es treten durch die Mischung keine unerwünschten Effekte auf.
Bevorzugt
werden Polyester oder Epoxidharz-Amin-Addukte eingesetzt. Die Polyester
eignen sich insbesondere für
schweißbare
Lacke und die Epoxidharz-Amin-Addukte sind für Lacke bevorzugt, die nicht
geschweißt
werden sollen.
Bei
geeigneten Polyestern handelt es sich insbesondere um Kondensate
niedermolekularer Dicarbonsäuren
und Dialkohole. Beispiele geeigneter Dicarbonsäuren umfassen aliphatische
Dicarbonsäuren
wie Adipinsäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure,
Dodecandisäure,
aliphatisch cycloaliphatische wie Dimerfettsäuren, d.h. Umsetzungsprodukten
ungesättigter
Fettsäuren
miteinander, cycloaliphatische Dicarbonsäuren wie 1,4- oder 1,3 Cyclohexandicarbonsäure, Tricyclodecandicarbonsäure und
aromatische Dicarbonsäuren
wie Isophthalsäure,
Terephthalsäure
oder Phthalsäure.
Es können
selbstverständlich
auch Derivate von Dicarbonsäuren
eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Anhydride wie beispielsweise
Phthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid
oder Tetradehydrophthalsäureanhydrid.
Beispiele
geeigneter Dialkohole umfassen aliphatische Alkohole wie zum Beispiel
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propylenglykol,
1,3-Butandiol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, Neopentylglykol, 1-Methyl
Propandiol-1,3, 2-Butyl-2-ethylpropandiol, Pentandiole, Hexandiole,
Octandiole, Dodecandiol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, cycloaliphatische
Alkohole wie 1,4- oder 1,3-Cyclohexandimethanol, TCD-Alkohol und
Bis(4-hydroxycyclohexyl)methan bzw. propan und Dimerdiole (hydrierte
Dimerfettsäuren).
Es können
selbstverständlich
in bekannter Art und Weise auch Derivate von Alkoholen eingesetzt
werden, wie beipielsweise Ester, insbesondere die entsprechenden
Methyl- oder Ethylester.
Neben
lineraren Bindemitteln können
auch verzweigte Bindemittel eingesetzt werden. Geeignete Monomere
zur Erzeugung von Verzweigungen umfassen Tricarbonsäuren oder
deren Anhydride wie Trimelithsäureanhydrid
oder Trimesinsäure
und Trialkohole wie Trimethyolalkane beispielsweise Trimethylolethan
oder Trimetylolpropan.
Bevorzugt
können
die Polyester durch Reaktion mit Polyisocyanaten ganz oder teilweise
zu Isocyanat-terminierten Polyestern umgesetzt werden.
Die
OH-Zahl der eingesetzten Polyester beträgt üblicherweise ca. 10 bis ca.
200 mg KOH/g, bevorzugt 15 bis 120 mg KOH/g, besonders bevorzugt
20 bis 80 mg KOH/g und beispielsweise ca. 50 mg KOH/g. Die Molekulargewichte
betragen üblicherweise
400 bis 10000 g/mol, bevorzugt 500 bis 5000 g/mol und besonders bevorzugt
1000 bis 4000 g/mol.
Epoxyfunktionelle
Polymere können
durch die Reaktion von epoxyfunktionellen Monomeren wie Bisphenol-A-Diglycidylether,
Bisphenol-F-Diglycidylether oder Hexandioldiglycidylether mit Phenolen
wie Bisphenol A, Bisphenol F und/oder Alkoholen wie ethoxyliertem
oder propoxyliertem Bisphenol A hergestellt werden. Epoxifunktionelle Polymere
sind kommerziell erhältlich,
beispielsweise unter dem Namen Epon® oder
Epikote®.
Epoxidharz-Amin-Addukte
können
durch Reaktion der besagten epoxyfunktionellen Komponenten mit Phenolen
bzw. aliphatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäuren, sauren
Polyestern oder Alkoholen, Thiolen sowie Aminen, insbesondere sekundären Aminen
wie beispielsweise Diethanolamin oder N-Methylbutanolamin erhalten
werden.
Weiterhin
können
auch Emulsionspolymerisate eingesetzt werden. Diese eignen sich
insbesondere für
wasserbasierende Formulierungen. Beispiele geeigneter Emulsionspolymerisate
oder -copolymerisate umfassen Acrylatdispersionen, erhältlich in üblicher
Art und Weise aus Acrylsäure
und/oder Acrylsäurederivaten, beispielsweise
Acrylsäureestern
und/oder Styrol. Es eignen sich auch Dispersionen aus Polyurethanen,
hergestellt aus aromatischen und/oder aliphatischen Diisocyanaten
und Polyestern oder aliphatischen Weichsegmenten.
Die
eingesetzte Zubereitung umfasst in der Regel 20 bis 70 Gew.% des
Bindemittels. Die Mengenangaben beziehen sich auf die Summe aller
Komponenten der Zubereitung mit Ausnahme des Lösemittels oder des Lösemittelgemisches.
Bevorzugt beträgt
die Menge 30 bis 60 Gew.% und besonders bevorzugt 40 bis 50 Gew.%.
Die
vernetzenden Komponenten (B) können
thermisch vernetzende Gruppen oder fotochemisch vernetzende Gruppen
aufweisen.
Geeignete
thermische Vernetzer sind beispielsweise Vernetzer auf Basis von
Epoxiden, bei denen zwei oder mehrere Epoxygruppen mittels einer
verknüpfenden
Gruppe miteinander verbunden sind. Beispiele umfassen niedermolekulare
Verbindungen mit zwei Epoxygruppen wie Hexandioldiglycidylether,
Phthalsäurediglycidylether
oder cycloaliphathische Verbindungen wie 3,4-Epoxycyclohexancarbonsäure-3',4'-epoxycyclohexylmethylester.
Weitere Beispiele geeigneter Vernetzer umfassen Vernetzer auf Basis
von Melamin.
Besonders
bevorzugt werden blockierte Polyisocyanate als Vernetzer eingesetzt.
Bei der Blockierung wird die Isocyanatgruppe reversibel mit einem
Blockierungsmittel umgesetzt. Das Blockierungsmittel wird beim Erhitzen
auf höhere
Temperaturen wieder abgespalten. Beispiele geeigneter Blockierungsmittel
sind in DE-A 199 14 896, Spalte 12, Zeile 13 bis Spalte 13, Zeile
2 offenbart. Besonders bevorzugt werden mit ε-Caprolactam blockierte Polyisocyanate
eingesetzt.
Geeignete
Vernetzer zur photochemischen Vernetzung sind insbesondere Verbindungen
mit mehreren ethylenisch ungesättigten
Gruppen, insbesondere di- oder polyfunktionelle Acrylate wie beispielsweise
Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat oder Trimethylolpropantriacrylat.
Falls
ein Vernetzer separat eingesetzt wird, werden üblicherweise 0,5 bis 10 Gew.%,
bevorzugt 1 bis 8 Gew.% und besonders bevorzugt 2 bis 6 Gew.% eingesetzt.
Selbstverständlich
können
auch Gemische verschiedener Vernetzer eingesetzt werden, vorausgesetzt,
die Eigenschaften der Schicht werden dadurch nicht negativ beeinflusst.
Die
für das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Aufbringen von Korrosionsschutzschichten eingesetzte Zubereitung
umfasst weiterhin mindestens ein Pigment und/oder einen Füllstoff.
Hierbei handelt es sich bevorzugt um Füllstoffe/Pigmente, deren mittlere
Partikelgröße von 10 μm nicht überschreitet.
Hierbei kann es sich insbesondere um mindestens ein Korrosionsschutzpigment
handeln. Geeignete Korrosionsschutzpigmente sind dem Fachmann bekannt
und werden nachstehend beschrieben.
Die
für das
bevorzugte erfindungsgemäße Verfahren
zum Aufbringen integrierter Vorbehandlungsschichten eingesetzte
Zubereitung umfasst weiterhin mindestens einen feinteiligen anorganischen
Füllstoff bzw.
ein Pigment (C). Die Füllstoffe
bzw. Pigmente können
auch eine zusätzliche
organische Beschichtung, beispielsweise zur Hydrophobierung oder
Hydrophilierung umfassen. Der Füllstoff
sollte eine durchschnittliche Partikelgröße von 10 μm nicht überschreiten. Bevorzugt beträgt die durchschnittliche
Partikelgröße 10 nm
bis 9 μm
und besonders bevorzugt 100 nm bis 5 μm. Bei runden oder annähernd runden
Partikeln bezieht sich diese Angabe auf den Durchmesser, bei unregelmäßig geformten,
wie bspw. bei nadelförmigen
Partikeln auf die längste
Achse. Mit der Partikelgröße ist die
Primärpartikelgröße gemeint.
Dem Fachmann ist selbstverständlich
bekannt, dass sich feinteilige Feststoffe häufig zu größeren Partikel agglomerieren,
die zur Verwendung intensiv dispergiert werden müssen. Die Partikelgröße wird
vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften
der Schicht gewählt.
Sie richtet sich beispielsweise auch nach der gewünschten
Schichtdicke. Im Regelfalle wird der Fachmann bei einer geringen
Schichtdicke kleinere Partikel wählen.
Als
Füllstoffe
kommen einerseits elektrisch leitfähige Pigment bzw. Füllstoffe
in Frage. Derartige Zusätze
dienen der Verbesserung der Schweißbarkeit und der Verbesserung
einer nachfolgenden Beschichtung mit Elektrotauchlacken. Beispiele
geeigneter elektrisch leitender Füllstoffe bzw. Pigmente umfassen
Phosphide, Vanadiumcarbid, Titannitrid, Molybdänsulfid, Graphit, Ruß oder dotiertes
Bariumsulfat. Bevorzugt werden Metallphosphide von Zn, Al, Si, Mn,
Cr, Fe oder Ni eingesetzt, insbesondere Eisenphosphide eingesetzt.
Beispiele bevorzugter Metallphosphide umfassen CrP, MnP, Fe3P, Fe2P, Ni2P, NiP2 oder NiP3.
Es
können
auch nichtleitende Pigmente oder Füllstoffe eingesetzt werden,
wie beispielsweise feinteilige amorphe Silicium-, Aluminium- oder
Titanoxide, die auch noch mit weiteren Elementen dotiert sein können. Beispielsweise
kann mit Calciumionen modifiziertes amorphes Siliziumdioxid eingesetzt
werden.
Weitere
Beispiele von Pigmenten umfassen Korrosionsschutzpigmente wie Zinkphosphat,
Zinkmetaborat oder Bariummetaborat-Monohydrat.
Selbstverständlich können auch
Gemische verschiedener Pigmente eingesetzt werden. Die Pigmente werden üblicherweise
in einer Menge von 20 bis 70 Gew.% eingesetzt. Die genaue Menge
wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften der Schicht
festgelegt. Bei Verwendung von Leitfähigkeitspigmenten sind die
eingesetzten Mengen üblicherweise
größer als
bei Verwendung nicht leitender Füllstoffe.
Bevorzugte Mengen bei leitfähigen
Pigmenten und Füllstoffen
betragen 40 bis 70 Gew.%, bevorzugte Mengen bei nicht leitfähigen Pigmenten
20 bis 50 Gew.%.
Die
erfindungsgemäß zum Aufbringen
von Korrosionsschutzschichten, bevorzugt zum Aufbringen integrierter
Vorbehandlungsschichten verwendete Zubereitung umfasst weiterhin
mindestens eine Thioamidgruppen (I) -C(S)NR1R2 aufweisende Verbindung.
R1 und R2 stehen hierbei
unabhängig
voneinander für
H oder einen linearen oder verzweigten, optional substituierten
Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, bevorzugt 1 bis 10 C-Atomen und
besonders bevorzugt 1 bis 6 C-Atomen. Bei zusätzlichen Substituenten kann
es sich insbesondere um sauerstoff- oder stickstoffhaltige Substituenten
handeln, beispielsweise um OH-Gruppen oder um NH2-Gruppen.
Weiterhin können
in Resten mit mindestens 3 C-Atomen nicht benachbarte, nicht endständige C-Atome
durch O und/oder N-Atome ersetzt sein. Beispiele bevorzugter Rest
R1 bzw. R2 umfassen
Methyl-, Ethyl-, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, tert-Butyl,
n-Pentyl und n-Hexylgruppen. Bevorzugt handelt es sich bei mindestens
einem der Rest R1 bzw. R2 um
H und besonders bevorzugt handelt es sich bei beiden Resten um H.
Bei
den erfindungsgemäß eingesetzten
Thioamiden handelt es sich um Verbindungen (D1) der allgemeinen
Formel (II) R4 n-R3-C(S)NR1R2, welche eine Thioamidgruppe sowie eine
oder mehrere funktionelle Gruppen aufweisen, oder um Verbindungen
(D2) welche mindestens zwei Thioamidgruppen aufweisen.
In
den Verbindungen (D1) ist die Thioamidgruppe über den (n + 1)-wertigen Kohlenwasserstoffrest
R3 mit n funktionellen Gruppen R4 verknüpft,
wobei n für
eine natürliche
Zahl von 1 bis 5 steht. Bevorzugt beträgt n 1 bis 3 und besonders
bevorzugt 1 oder 2.
Bei
R3 handelt es sich bevorzugt um einen (n
+ 1)-wertigen aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder
araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30 C-Atomen, bevorzugt
1 bis 20 C-Atomen und besonders bevorzugt 1 bis 10 C-Atomen. Für den Fachmann
ist selbstverständlich,
dass sich die prinzipiell möglichen
Werte von n auch nach der Anzahl der C-Atome richtet. Im Regelfalle
ist durchschnittlich nicht mehr als eine funktionelle Gruppe pro
C-Atom des Kohlenwasserstoffrestes R3 vorhanden.
An den Rest R3 sind einerseits die Thioamidgruppe
sowie n funktionelle Gruppen R4 gebunden.
Es kann sich hierbei um gleichartige oder auch um verschiedenartige
funktionelle Gruppen handeln.
Bei
den funktionellen Gruppen R4 kann es sich
beispielsweise -OH, -NH2, -NHR5,
-NR5R5', -COOH, -COOR5,
-CONH2, -CONHR5,
-CONR5R5', -NHCOR5, -NR5'COR5,
-NHCONHR5, -SH, -CN, -Si(OH)2,
-PO(OH)3, -Si(OR5)2, -PO(OR5)3, wobei es sich bei R5 bzw.
R5' unabhängig voneinander
um einen Alkylrest, bevorzugt einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen und besonders bevorzugt um -CH3 handelt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei funktionellen Gruppen R4 um solche Gruppen, welche als Heteroatome
nur N- und/oder O-Atome aufweisen. Beispiele derartiger Gruppen umfassen
-ON, -NH2, -NHR5,
-NR5R5', -COOH, -COOR5,
-CONH2, -CONHR5,
-CONR5R5', -NHCOR5, -NR5'COR5,
-NHCONHR5
Besonders
bevorzugt handelt es bei der funktionellen Gruppe um -OH und/oder
-NH2.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Rest R3 um
einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest, d.h. n steht hier für 1. Zu
nennen sind hierbei insbesondere lineare 1,ω-Alkylenreste der allgemeinen
Formel -(CH2)k-,
wobei k für
eine natürliche
Zahl von 1 bis 30, bevorzugt 1 bis 20 und besonders bevorzugt 1
bis 10 steht. Es kann sich auch um zweiwertige aromatische Reste
handeln, wie beispielsweise 1,4-Phenylen, oder um substituierte
aromatische Reste der allgemeinen Formel -(CH2)k'-(C6H4)- oder -(CH2)k'-(C6H4)-(CH2)k''-, wobei k' und k'' unabhängig voneinander
für eine
natürliche
Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 3 stehen.
Beispiele
besonders bevorzugter Thioamide (D1) umfassen ω-Hydroxycarbonsäurethioamide
der allgemeinen Formel HO-(CH2)k-C(S)NR1R2, wobei die Reste
und Indices die oben angegebene Bedeutung haben. k steht bei diesen
Verbindungen bevorzugt für
3 bis B. Beispiele derartiger Verbindungen umfassen 2-Hydroxythioacetamid,
3-Hydroxythiopropionamid, 4-Hydroxythiobutanamid, 5-Hydroxythiopentanamid,
7-Hydroxythioheptanamid oder 8-Hydroxythiooctanamid, 9-Hydroxythiononamid
oder 10-Hydroxythiodecanamid.
Bei
den Verbindungen (D2) mit mindestens zwei Thioamidgruppen kann es
sich im einfachsten Falle um Dithiooxamid R1R2N(S)C-C(S)NR1R2 handeln.
Abgesehen
hiervon handelt es sich um Verbindungen der allgemeinen Formel R6(-C(S)NR1R2)m, bei der m Thioamidegruppen
durch eine verknüpfende
Gruppe R6 miteinander verbunden sind, und
es sich bei m um eine natürliche
Zahl von mindestens zwei handelt. Bei den Verbindungen kann es sich
um niedermolekulare, oligomere oder polymere Verbindungen handeln.
Bei der verknüpfenden
Gruppe R6 handelt es sich um geradkettige
oder verzeigte aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und/oder
araliphatische Kohlenwasserstoffreste, bei denen auch nicht benachbarte
C-Atome durch Heteroatome, insbesondere O- und/oder N-Atome oder
funktionelle Gruppen substituiert sein können, und die zusätzlich auch
noch funktionelle Gruppen aufweisen können. Bei zusätzlichen
funktionellen Gruppen kann es sich insbesondere um die oben definierten
Gruppen R4 handeln.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei D2 um niedermolekulare Verbindungen.
R6 weist hierbei 1 bis 30 C-Atome, bevorzugt
2 bis 20 C-Atomen und besonders bevorzugt 2 bis 10 C-Atome auf und
m weist bei diesen Verbindungen den Wert 2 bis 6, bevorzugt 2 bis
4 und besonders bevorzugt 2 auf.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei (D2) um ein Thioamid der allgemeinen Formel
(III) R1R2N(S)C-R7-C(S)NR1R2. R7 steht hierbei
für eine
zweiwertige, verknüpfende
Gruppe, welche 1 bis 30 C-Atome umfasst.
Bei
R7 handelt es sich insbesondere um lineare
1,ω-Alkylenreste
der allgemeinen Formel -(CH2)k-,
wobei k für
eine natürliche
Zahl von 1 bis 30, bevorzugt 2 bis 20 und besonders bevorzugt 2
bis 8 steht. Es kann sich auch um zweiwertige aromatische Reste
handeln, wie beispielsweise 1,4-Phenylen, oder um substituierte aromatische
Reste der allgemeinen Formel -(CH2)k'-(C6H4)- oder -(CH2)k'-(C6H4)-(CH2)k''-, wobei k' und k'' unabhängig voneinander
für eine
natürliche
Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1 bis 3 stehen.
Beispiele
derartiger Verbindungen D2 umfassen Malondithioamid, Hexandithioamid,
1,4-Benzodithioamid oder 1,2-Benzodithioamid.
Bei
R7 kann es sich weiterhin bevorzugt um Reste
der allgemeinen Formel -(CH2)k'-R8-(CH2)k''- handeln, wobei
R8 für
eine zweiwertige funktionelle Gruppe steht, insbesondere eine P-haltige
funktionelle Gruppe. Beispiele derartiger Gruppen umfassen -OP(O)(OR9)O-, -P(O)(OR9)-,
-P(S)(OR9)-, -P(S)(SR9),
wobei es sich bei R9 um H, ein einwertiges
Metallion oder einen Alkylrest, bevorzugt einen geradkettigen oder
verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen handelt Die Herstellung
von Verbindungen mit Thioamidgruppen ist dem Fachmann bekannt. Sie
können
beispielsweise aus den entsprechenden Nitrilen durch Umsetzung mit
H2S hergestellt werden.
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei (D2) um ein Polymer, welches mindestens
zwei endständige
und/oder seitenständige
Thioamidgruppen umfasst. Der Begriff „Polymer" schließt Oligomere mit ein und umfasst
in bekannter Art und Weise Verbindungen, die ausgehend von einem
oder mehreren Monomeren durch Polymerisation erhalten werden. Es
kann sich um im Wesentlichen lineare oder auch um verzweigte Polymere
handeln. Die mittlere molare Masse Mn der
thioamidgruppenhaltigen Polymere beträgt üblicherweise 300 bis 10 000
000 g/mol, bevorzugt 500 bis 1 000 000 g/mol und besonders bevorzugt
1000 bis 100 000 g/mol.
Bei
den Thioamidgruppen am Polymer kann es sich um Endgruppen handeln
oder es kann sich um seitenständige
Gruppen handeln. Seitenständige
Thioamidgruppen können
direkt an der Polymerhauptkette angebracht sein, oder sie können auch über einen
Spacer mit der Polymerhauptkette verbunden sein.
Die
Polymere können
hergestellt werden, indem man zunächst Nitrilgruppen aufweisende
Polymere herstellt und nach der Polymerisation die Nitrilgruppen
in prinzipiell bekannter Art und Weise mit H2S
zu Thioamidgruppen umsetzt. Dies ist im Folgenden schematisch für ein Polymer
mit einer Acrylnitrileinheit gezeigt (Schema (I)).
Als
Ausgangsmaterial für
die Umsetzung können
prinzipiell alle Arten von Homo- oder Copolymeren eingesetzt werden,
welche Nitrilgruppen aufweisen. Die Auswahl ist nur insofern beschränkt, als
bei der Umsetzung von H2S mit dem Polymer
keine negativen Effekte durch unerwünschte Nebenreaktionen eintreten sollten.
Beispiele geeigneter Monomere zum Aufbau von Nitrilgruppen aufweisenden
Polymeren umfassen α, ω-Ethenylcarbonsäurenitrile,
wie beispielsweise Acrylnitril, Allylnitril, Butennitril, Pentennitril
oder Hexennitril, (Meth)acrylamide der allgemeinen Formel H2C=C(CH3)CONH-R10-CN oder (Meth)acrylester der allgemeinen Formel
H2C=C(CH3)COO-R10-CN, wobei es sich bei R10 jeweils
um einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest handelt. Bevorzugt ist
Acrylnitril. Beispiele geeigneter Comonomere umfassen Olefine, bevorzugt
vinylaromatische Verbindungen wie Styrol, α-Methylstyrol oder substituierte
Styrole sowie weiterhin (Meth)acrylsäure oder (Meth)acrylsäureester
wie beispielsweise Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat oder 2-Ethylhexylacrylat.
Bevorzugt als Ausgangmaterial zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Copolymere aus Styrol und Acrylnitril.
Die
Umsetzung der Nitrilgruppe mit H2S kann
vorteilhaft in Gegenwart einer Base vorgenommen werden. Sie kann
beispielsweise unter Verwendung einer Druckapparatur sowie Methanol
als Lösemittel
vorgenommen werden. Der Umsetzungsgrad kann beispielsweise mittels 13C-NMR-Spektroskopie durch Vergleich der
Intensität
der CN- und CSNH2-Signale bestimmt werden
und sollte in der Regel 20 bis 100 %, bevorzugt 40 bis 100 % betragen.
Weiterhin
ist es möglich,
Monomere zur Polymerisation einzusetzen, welche zusätzliche
reaktive Gruppen aufweisen, die mit geeigneten Thioamidgruppen aufweisenden
Verbindungen reagieren können.
Als Beispiel seien Polymere genant, welche Maleinsäureanhydridgruppen
aufweisen, und die beispielsweise mit ω-Hydroxythioamiden oder ω-Aminothioamiden
umgesetzt werden können,
wie nachfolgend in Schema (II) bzw. (III) beispielhaft gezeigt.
Bewährt haben
sich beispielsweise Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Comomeren wie (Meth)acrylsäure, (Meth)crylaten,
Vinylethern und/oder Olefinen als Ausgangsmaterial zur Modifizierung.
Beispielsweise kann es sich um Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere handeln.
Zur
Herstellung der Korrosionsschutzschichten, insbesondere der integrierten
Vorbehandlungsschichten können
ein einziges Thio-amid oder auch mehrere unterschiedliche Thioamide
D1 und/oder D2 eingesetzt werden. Der Fachmann trifft unter den
prinzipiell möglichen
Thioamiden je nach den gewünschten
Eigenschaften der integrierten Vorbehandlungsschicht eine bestimmte
Auswahl. Für
den Fachmann ist selbstverständlich, dass
nicht alle Arten von Thioamiden D1 und/oder D2 für alle Arten von Bindemittelsystemen,
Lösemittelsystemen
oder Oberflächen
gleichermaßen
gut geeignet sind. Durch die Auswahl bestimmter funktioneller Gruppen
oder der verknüpfenden
Gruppe lassen sich die Thioamide optimal an bestimmte Systeme anpassen.
Beispielsweise lassen sich eher hydrophile oder eher hydrophobe
Verbindungen D1 und/oder D2 herstellen zur gezielten Verwendung
in wässrigen
Lackystemen bzw. organischen Lacksystemen herstellen.
Es
ist selbstverständlich
möglich,
die erfindungsgemäß eingesetzten
Thioamide D1 und/oder D2 im Gemisch mit anderen, von der obigen
Definition abweichenden Thioamiden, anderen Thiocarbonylverbindungen
oder generell anderen Korrosionsschutzmitteln einzusetzen, vorausgesetzt,
es treten keine negativen Eigenschaften auf. Im Regelfalle sollte
der Anteil der erfindungsgemäß eingesetzten
Thioamide mindestens 50 Gew.%, bevorzugt mindestens 75 Gew.% bezüglich der
Gesamtmenge aller eingesetzten organischen Korrosionsschutzmittel
betragen. Besonders bevorzugt werden nur Thioamide D1 und/oder D2
eingesetzt.
Die
erfindungsgemäß verwendeten
Thioamide werden üblicherweise
in einer Menge von 0,25 bis 10 Gew.%, bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.%
und besonders bevorzugt 1 bis 6 Gew.% eingesetzt.
Als
Komponente (E) umfasst die erfindungsgemäß Zubereitung im Regelfalle
ein geeignetes Lösemittel,
in dem die Komponenten gelöst
und/oder dispergiert sind, um einen gleichmäßigen Auftrag auf die Oberfläche zu ermöglichen.
Es ist aber auch prinzipiell möglich,
die Zubereitung lösemittelfrei
oder im wesentlichen lösemittelfrei
als Pulverlack zu formulieren. Bevorzugt ist die Anwendung eines
Lösemittels.
Geeignete
Lösemittel
sind solche, welche in der Lage sind, die erfindungsgemäßen Verbindungen
zu lösen,
zu dispergieren, zu suspendieren oder zu emulgieren. Es kann sich
dabei um organische Lösemittel oder
um Wasser handeln. Selbstverständlich
können
auch Gemische verschiedener organischer Lösemittel oder Gemische organischer
Lösemittel
mit Wasser eingesetzt werden. Der Fachmann trifft unter den prinzipiell möglichen
Lösemitteln
je nach dem gewünschten
Verwendungszweck und nach der Art der eingesetzten erfindungsgemäßen Verbindung
eine geeignete Auswahl.
Beispiele
organischer Lösemittel
umfassen Kohlenwasserstoffe wie Toluol, Xylol oder Gemische, wie sie
bei der Raffination von Rohöl
erhalten werden, wie beispielsweise Kohlenwasserfraktionen bestimmter
Siedebereiche, Ether wie THF oder Polyether wie Polyethylenglykol,
Etheralkohole wie Butylglykol, Etherglykolacetate wie Butylgklykolacetat,
Ketone wie Aceton, Alkohole wie Methanol, Ethanol oder Propanol.
Weiterhin
können
auch Zubereitungen eingesetzt werden, die Wasser oder ein überwiegend
wässriges
Lösungsmittelgemisch
umfassen. Darunter sollen solche Gemische verstanden werden, die
zumindest 50 Gew.%, bevorzugt mindestens 65 Gew.% und besonders
bevorzugt mindestens 80 Gew.% Wasser umfassen. Weitere Komponenten
sind mit Wasser mischbare Lösungsmittel.
Beispiele umfassen Monoalkohole wie Methanol, Ethanol oder Propanol,
höhere
Alkohole wie Ethylenglykol oder Polyetherpolyole und Etheralkohole
wie Butylglykol oder Methoxypropanol.
Die
Menge der Lösemittel
wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften der Zubereitung
und der gewünschten
Applikationsmethode gewählt.
Im Regelfalle beträgt
das Gewichtsverhältnis
der Schichtkomponenten zu dem Lösemittel
10:1 bis 1:10, bevorzugt ca. 2:1 ohne dass die Erfindung hierauf
beschränkt
sein soll. Es ist selbstverständlich
auch möglich,
zunächst
ein Konzentrat herzustellen und erst vor Ort auf die gewünschte Konzentration
zu verdünnen.
Die
Zubereitung wird durch intensives Mischen der Komponenten der Zubereitung
mit den Lösemitteln hergestellt.
Dem Fachmann sind geeignete Misch- oder Dispergieraggregate bekannt.
Über die
Komponenten (A) bis (D) sowie optional (E) kann die Zubereitung
darüber
hinaus noch einen oder mehrere Hilfsstoffe und/oder Additive (F)
umfassen. Derartige Hilfsstoffe und/oder Additive dienen zur Feinsteuerung
der Eigenschaften der Schicht. Ihre Menge übersteigt im Regelfalle nicht
20 Gew.% bzgl. der Summer aller Komponenten mit Ausnahme der Lösemittel,
bevorzugt nicht 10 %.
Beispiele
geeigneter Zusatzstoffe sind farb- und/oder effektgebende Pigmente,
Reaktivverdünner
für die
thermische Härtung
oder die Härtung
mit aktinischer Strahlung, Rheologiehilfsmittel, UV-Absorber, Lichtschutzmittel,
Radikalfänger,
Initiatoren für
die radikalische Polymerisation, Katalysatoren für die thermische Vernetzung,
Photoinitiatoren und -coinitiatoren, Slipadditive, Polymerisationsinhibitoren,
Entschäumer,
Emulgatoren, Entgasungsmittel, Netz- und Dipergiermittel, Haftvermittler,
Verlaufsmittel, filmbildende Hilfsmittel, rheologiesteuernde Additive
(Verdicker), Flammschutzmittel, Sikkative, Hautverhinderungsmittel,
sonstige Korrosionsinhibitoren, Wachse und Mattierungsmittel, wie
sie aus dem Lehrbuch »Lackadditive« von Johan Bieleman,
Wiley-VCH, Weinheim,
New York, 1998, oder der deutschen Patentanmeldung
DE 199 14 896 A1 , Spalte
13, Zeile 56, bis Spalte 15, Zeile 54, bekannt sind.
Bevorzugte
Additive sind Dibutylzinndilaurat als Katalysator für die thermische
Vernetzung.
Zur
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die metallische Oberfläche
mit der Zubereitung behandelt.
Dies
kann im leichten, mittleren oder schweren Korrosionsschutz beispielsweise
durch Aufsprühen oder
Aufstreichen erfolgen, wobei der Anstrich anschließend unter
atmosphärischen
Bedingungen aushärtet. Es
können
selbstverständlich
auch mehrere Anstriche bzw. Beschichtungen gleicher oder verschiedener
Zusammensetzung nacheinander aufgebracht werden. Die Gesamtdicke
derartiger Korrosionsschutzanstriche wird vom Fachmann je nach den
gewünschten
Eigenschaften der Korrosionsschutzschicht bestimmt. Sie beträgt in der
Regel mindestens 15 μm,
bevorzugt mindestens 25 μm.
Die obere Grenze für
die Gesamtschichtdicke, d.h. die Dicke aller aufgebrachten Korrosionsschutzschichten
zusammen, beträgt
2 mm, bevorzugt weniger als 1,5 mm, besonders bevorzugt weniger
als 1 mm, ganz besonders bevorzugt weniger als 800 μm und insbesondere
weniger als 500 μm.
Integrierte
Korrosionsschutzschichten werden üblicherweise mittels Coil-Coating
aufgebracht. Zum integrierten Korrosionsschutz kann die Oberfläche optional
vor der Behandlung noch gereinigt werden. Erfolgt die erfindungsgemäße Behandlung
unmittelbar nach einer metallischen Oberflächenbehandlung, beispielsweise
einer elektrolytischen Verzinkung oder einer Schmelztauchverzinkung
von Stahlbändern,
so können
die Bänder
im Regelfalle ohne vorherige Reinigung mit der erfindungsgemäßen Behandlungslösung in
Kontakt gebracht werden. Wurden die zu behandelnden Metallbänder vor
der erfindungsgemäßen Beschichtung
jedoch gelagert und/oder transportiert, so sind in der Regel mit
Korrosionsschutzölen
versehen oder zumindest so weitgehend verschmutzt, dass eine Reinigung
vor der erfindungsgemäßen Beschichtung
erforderlich ist. Die Reinigung kann nach dem Fachmann bekannten
Methoden mit üblichen
Reinigungsmitteln erfolgen.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufbringen integrierter Vorbehandlungsschichten wird die Oberfläche des
Metalls mit der Zubereitung behandelt, beispielsweise durch Sprühen, Tauchen
oder Aufwalzen. Nach einem Tauchprozess kann man zum Entfernen überschüssiger Behandlungslösung das
Werkstück
abtropfen lassen; bei Blechen, Metallfolien oder dergleichen lässt sich überschüssige Behandlungslösung auch
abquetschen oder abrakeln. Bei der Behandlung werden zumindest Teile
des eingesetzten Polymers sowie weitere Komponenten der Zubereitung
von der Oberfläche
des Metalls chemisorbiert, so dass eine feste Bindung zwischen Oberfläche und
den Komponenten zustande kommt. Die Behandlung mit der Zubreitung
erfolgt im Regelfalle bei Raumtemperatur ohne dass damit höhere Temperaturen
prinzipiell ausgeschlossen werden sein sollen.
Es
kann sich bei der Behandlung um einen sogenannten „No-rinse" Prozess handeln,
bei dem die Behandlungslösung
unmittelbar nach dem Aufbringen ohne Abspülen direkt in einem Trockenofen
eingetrocknet wird. Es ist aber auch möglich, die Oberfläche nach
der Behandlung mit einer Reinigungsflüssigkeit nachzuspülen.
Bei
der besonders bevorzugten Beschichtung von Metallbändern kann
die Beschichtung sowohl einseitig wie beidseitig vorgenommen werden.
Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Beschichtung mittels eines kontinuierlichen
Verfahrens.
Die
Bandbeschichtung kann beispielsweise mittels einer kontinuierlich
arbeitenden Bandbeschichtungsanlage vorgenommen werden, wie sie
in Römpp
Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New
York, 1998, Seite 55, „Bandbeschichtung", oder in der deutschen
Patentanmeldung
DE
196 32 426 A1 beschrieben wird. Selbstverständlich können auch
anders konstruierte Anlagen eingesetzt werden.
Die
Geschwindigkeit des Metallbandes wird vom Fachmann entsprechend
den Applikations- und Härtungseigenschaften
der eingesetzten Zubereitung gewählt.
In der Regel bewährt
haben sich Geschwindigkeiten von 10 bis 200 m/min, bevorzugt 12
bis 120 m/min, besonders bevorzugt 14 bis 100 m/min, ganz besonders
bevorzugt 16 bis 80 und insbesondere 20 bis 70 m/min.
Die
Applikation der erfindungsgemäßen Lacke
kann in beliebiger Weise, z. B. durch Spritzen, Gießen oder
Walzlackieren, erfolgen. Von diesen Applikationsverfahren ist das
Walzlackieren besonders vorteilhaft und wird daher erfindungsgemäß bevorzugt
verwendet.
Jeder
Applikationsschritt des Walzlackierens kann mit mehreren Walzen
durchgeführt
werden. Vorzugsweise werden zwei bis vier und insbesondere zwei
Walzen angewandt.
Beim
Walzlackieren taucht die sich drehende Aufnahmewalze (Pick-up-Walze)
in einen Vorrat des erfindungsgemäßen Lacks ein und übernimmt
so den zu applizierenden Lack. Dieser wird von der Aufnahmewalze
direkt oder über
mindestens eine Übertragungswalze
auf die sich drehende Applikationswalze übertragen. Von dieser aus wird
der Lack durch gleichgerichtetes oder gegenläufiges Abstreifen auf das Band übertragen.
Der
erfindungsgemäße Lack
kann aber auch direkt in einen Spalt zwischen zwei Walzen gepumpt
werden, was von der Fachwelt auch als Nip-Feed bezeichnet wird.
Erfindungsgemäß ist das
gegenläufige
Abstreifen oder das Reverse-Roller-Coating-Verfahren von Vorteil und wird deshalb
bevorzugt angewandt.
Beim
dem Walzlackieren können
die Umlaufgeschwindigkeiten der Aufnahmewalze und der Applikationswalze
von Beschichtungsprozeß zu
Beschichtungsprozeß sehr
stark variieren. Vorzugsweise hat die Applikationswalze eine Umlaufgeschwindigkeit,
die 110 bis 125% der Bandgeschwindigkeit beträgt, und die Aufnahmewalze eine
Umlaufgeschwindigkeit, die 20 bis 40% der Bandgeschwindigkeit beträgt.
Im
Anschluss an das Aufbringen der erfindungsgemäß eingesetzten Zubereitung
wird eventuell in der Schicht vorhandenes Lösemittel entfernt und die Schicht
vernetzt. Dies kann in zwei separaten Schritten erfolgen kann aber
auch gleichzeitig erfolgen. Zum Entfernen des Lösemittels wird die Schicht
vorzugsweise mittels einer geeigneten Vorrichtung erwärmt. Das
Trocknen kann auch durch Kontaktieren mit einem Gasstrom erfolgen.
Beide Methoden können
kombiniert werden.
Die
Aushärtemethode
richtet sich nach der Natur des Vernetzers und erfolgt in aller
Regel thermisch. Das Aushärten
kann jedoch auch mit aktinischer Strahlung oder kombiniert thermisch
und mit aktinischer Strahlung erfolgen. Die gemeinsame Härtung mit
Hitze und aktinischer Strahlung wird von der Fachwelt auch als Dual-Cure
bezeichnet. Unter aktinischer Strahlung wird hier und im folgenden
elektromagnetische Strahlung, wie nahes Infrarot, sichtbares Licht,
UV-Strahlung oder Röntgenstrahlung,
insbesondere UV-Strahlung, oder Korpuskularstrahlung, wie Elektronenstrahlung
verstanden.
Die
zum Aushärten
erforderliche Temperatur richtet sich insbesondere nach dem eingesetzten
Vernetzer. Sehr reaktive Vernetzer können bei niedrigeren Temperaturen
ausgehärtet
werden als weniger reaktive Vernetzer. Die Temperatur der Schicht
liegt zum Aushärten üblicherweise
zwischen 120 und 250°C.
Die
Aufheizung der erfindungsgemäßen Lackschichten
bei der thermischen Härtung
erfolgt vorzugsweise durch Konvektionswärmeübertragung, Bestrahlen mit
nahem oder fernem Infrarot und/oder bei Bändern auf der Basis von Eisen
durch elektrische Induktion erfolgen.
Die
Aufheizzeit, d.h. die Zeitdauer der thermischen Härtung variiert
in Abhängigkeit
von dem eingesetzten erfindungsgemäßen Lack. Vorzugsweise liegt
sie bei 10 s bis 2 min. Wird im wesentlichen die Konvektionswärmeübertragung
angewandt, werden bei den bevorzugten Bandlaufgeschwindigkeiten
Umluftöfen
einer Länge
von 30 bis 50, insbesondere 35 bis 45 m, benötigt. Die Umlufttemperatur
liegt naturgemäß höher als
die Temperatur der Schicht und kann bis zu bei 350 °C betragen.
Die
thermische Härtung
der erfindungsgemäßen Lackschichten
kann noch durch die Bestrahlung mit aktinischer Strahlung unterstützt werden.
Die
Härtung
kann indes auch mit aktinischer Strahlung alleine erfolgen, wie
dies beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE 198 35 206 A1 beschrieben
wird.
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
ist eine integrierte Vorbehandlungsschicht auf einer metallischen
Oberfläche,
insbesondere der Oberfläche
von Eisen, Stahl, Zink oder Zinklegierungen, Aluminium oder Aluminiumlegierungen
erhältlich.
Die exakte Struktur und Zusammensetzung der integrierten Vorbehandlungsschicht
ist uns nicht bekannt. Sie umfasst neben den Reaktionsprodukten
des Polymers sowie des Vernetzers die Füllstoffe, Thioamid sowie optional
weitere Komponenten. Daneben können
auch noch aus der Metalloberfläche
herausgelöste
und wieder abgeschiedenen Komponenten, wie übliche amorphe Oxide des Aluminiums oder
Zinks sowie ggf. weiterer Metalle vorhanden sein. Die Zusammensetzung
der Passivierungsschicht scheint nicht homogen zu sein, sondern
Konzentrationsgradienten aufzuweisen.
Die
Dicke der integrierten Vorbehandlungsschicht wird vom Fachmann je
nach den gewünschten
Eigenschaften der Schicht festgelegt. Im Regelfalle hat sich eine
Dicke von 3 bis 15 μm,
auch wenn in Spezialfällen
die Dicken auch noch außerhalb
dieser Bereiche liegen können.
Bevorzugt ist eine Dicke von 4 bis 10 μm und besonders sind 5 bis 8 μm. Die Dicke
ergibt sich aus der Menge der jeweils aufgebrachten Zusammensetzung.
Auf
die metallische Oberfläche
mit einer integrierten Vorbehandlungsschicht können noch weitere Lackschichten
aufgebracht werden.
Dies
kann in der gleichen Bandbeschichtungsanlage vorgenommen werden
bei der mehrere Applikations- sowie ggf. Härtungsstationen hintereinander
geschaltet sind. Alternativ kann aber nach der Applikation und der
Härtung
der integrierten Vorbehandlung das beschichtete Band wieder und
weitere Schichten in anderen Anlagen aufgebracht werden. Nach der
Herstellung der beschichteten Bänder
können
die zu beschichteten Coils gewickelt und dann an einem anderen Ort
weiter verarbeitet werden; sie können
aber auch, direkt von der Bandbeschichtung kommend, weiterverarbeitet
werden. So können
sie mit Kunststoffen laminiert oder mit abziehbaren Schutzfolien
versehen werden.
Die
mit der integrierten Vorbehandlungsschicht versehenen Bänder können aber
auch ohne weitere Lackierung zunächst
zerkleinert und zu Formteilen weiterverarbeitet werden. Verschiedene
Formteile können auch
durch Schweißen
zusammengefügt
werden. Beispiele geeigneter formgebender Bearbeitungsmethoden sind
Pressen und Tiefziehen.
Die
resultierenden Profilelemente und Formteile, wie sind kratzfest,
korrosionsstabil, witterungsstabil und chemikalienstabil und können problemlos
mit den unterschiedlichsten Lacken überlackiert werden.
Der
Lack ohne leitfähige
Pigmente kann als KTL-Ersatz benutzt werden, wenn er in einer Schichtdicke etwa
10-15 μm
angewendet wird.
Analog
können
auch durch Streichen aufgebrachte Korrosionsschutzschichten mit
weiteren Lackschichten überlackiert
werden.