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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Halbleiterbauelement
mit einem vorderseitigen und einem rückseitigen pn-Übergang,
wie z. B. einen Thyristor oder einen IGBT (IGBT = Isolated Gate
Bipolar Transistor = isolierter Gate Bipolar Transistor) und sein
Herstellungsverfahren. Immer häufiger
werden Halbleiterbauelemente, an die die Anforderung einer hohen
Rückwärtssperrfähigkeit
gestellt wird, in elektronischen Systemen eingesetzt. Diese Halbleiterbauelemente
eignen sich besonders zur Verarbeitung hoher elektrischer Leistungen,
wie z. B. im Automobilbereich.
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Halbleiterbauelemente,
bei denen eine Rückwärtssperrfähigkeit
gefordert wird, weisen einen im Volumen zur niedrig dotierten Basiszone,
die in der Regel n-dotiert ist, symmetrischen Aufbau auf, mit einer
p+-dotierten Randzone, die sowohl auf der Chipvorderseite
als auch auf der Chiprückseite
angeordnet ist. Somit bildet sich ein pn-Übergang an der Chipvorderseite
und ein pn-Übergang
an der Chiprückseite
aus. In der oberen p+-dotierten Zone ist üblicherweise
der Steuerkopf untergebracht, der den dort befindlichen Emitter
oder die Source regelt.
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Bei
einem Bipolarbauelement, wie z. B. einem Thyristor oder GTO (GTO
= Gate Turn Off – Thyristor
= ein über
den Steueranschluss ausschaltbarer Thyristor) ist der Steuerkopf
als Bipolartransistor mit dem Stromverstärkungsfaktor αnpn bei
einem MOS-Leistungsbauelement, wie z. B. einem IGBT (IGBT = Isolated
Gate Bipolar Transistor = isolierter Gate Bipolar Transisor) oder
bei einem NOT (MCT = MOS Controlled Thyristor = MOS-gesteuerter
Thyristor) als MOS-Transistor ausgebildet. Dieser obere Transistor
kann planar, also paral lel zur Oberfläche oder vertikal in einem
Trench angeordnet sein. Um eine hohe Stromtragfähigkeit zu erreichen, werden viele
Einzelzellen auf einem Chip parallel angeordnet und betrieben.
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Zugleich
wird in vielen Anwendungsfällen des
Halbleiterbauelements an dem rückseitigen p+n-Übergang
bzw. dem rückseitigen
pn-Übergang keine
Sperrfähigkeit
benötigt.
Dies ist z. B. der Fall beim Einsatz von IBGTs oder GTOs in Spannungszwischenkreisumrichtern.
Hierbei wird ein p+-dotierter Bereich, der
zwischen dem rückseitigen
p+n-Übergang
und einem auf der Chiprückseite
aufgebrachten Kontakt angeordnet ist, lediglich als ein Emitter
in einem On-State (On-State = eingeschalteter Zustand) zur Reduzierung
des Widerstands an dem rückseitigen
Kontakt bzw. einer Verringerung des Durchlassspannungsabfalls bei
hohen Lastströmen
benötigt. Der
Rückseiten-Emitter
verstärkt
einen von der Source kommenden Elektronenstrom durch einen aus der Basiszone,
die der n-dotierten Zone zwischen den beiden pn-Übergängen entspricht, und den beiden p+-dotierten Gebieten an der Vorderseite und
der Rückseite
gebildeten unteren Teiltransistor bzw. pnp-Transistor, der einen
Verstärkungsfaktor αpnp aufweist.
Hierbei findet eine Injektion von Löchern aus dem p+-dotierten
Gebiet auf der Chiprückseite
in die n-dotierte Basiszone statt.
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Häufig ist
in den herkömmlichen
Halbleiterbauelementen, die ein hohe Rückwärtssperrfähigkeit aufweisen sollen und
einen vorderseitigen und einen rückseitigen
p+n-Übergang
bzw. einen pn-Übergang an
der Chipvorderseite und einem pn-Übergang
an der Chiprückseite
aufweisen, eine Feldstoppzone vor bzw. nahe dem rückseitigen
p+n-Übergang
gebildet, wodurch eine Sperrfähigkeit
des Halbleiterbauelements in einer Vorwärtsrichtung erhöht wird,
während zugleich
eine Sperrfähigkeit
des Halbleiterbauelements in Rückwärtsrichtung
reduziert ist. Solange keine Sperrfähigkeit in Rückwärtsrichtung
bzw. Rückwärtssperrfähigkeit
erforderlich ist, sind keine Maßnahmen
erforderlich, um an einem Rand des Chips einen Randabschluss zu
implementieren und damit die Rückwärtssperrfähigkeit
zu erhöhen.
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Jedoch
wird bei einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten des Halbleiterbauelements
mit einem vorderseitigen und einem rückseitigen pn-Übergang eine
symmetrische oder zumindest asymmetrische Sperrfähigkeit benötigt. Ein derartiger Anwendungsfall
ist beispielsweise der Einsatz des Halbleiterbauelements mit einem
vorderseitigen und einem rückseitigen
pn-Übergang
in einem AC/AC-Matrix-Umrichter (AC/AC-Matrix-Umrichter = Wechelstrom-Wechselstrom-Matrix-Umrichter)
als RB-IGBT (RB-IGBT = Reverse Blocking IGBTs = Rückwärtssperrender
IGBT). Eine derartige Einsatzmöglichkeit
ist in einem Artikel „The
Reverse Blocking IGBT for Matrix Converter With Ultra-Thin Wafer
Technology", M.
Takei, T. Naito und K. Ueno, ISPSD 2003 proceedings dargelegt.
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Darüber hinaus
wird an Halbleiterbauelemente mit einem vorderseitigen und einem
rückseitigen
pn-Übergang
häufig
die Anforderung gestellt, ein asymmetrisches Sperrvermögen aufzuweisen.
In dieser Anmeldung versteht man unter einem asymmetrischen Sperrvermögen ein
Verhalten des Halbleiterbauelements, bei dem eine Sperrspannung
in Vorwärtsrichtung
einen anderen Wert aufweist als eine Sperrspannung in Rückwärtsrichtung.
Ein Beispiel dafür
ist die Anforderung an einen sog. Zünd-IGBT, der zur Spannungsversorgung
der Zündspule
in einem Kraftfahrzeug eingesetzt wird, und der ein Rückwärtssperrvermögen bzw.
eine Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
von ca. 30 Volt aufweisen soll. Zugleich soll der Zünd-IGBT
eine Vorwärtsspannung
bzw. eine Sperrspannung in Vorwärtsrichtung von
mehr als 500 Volt aufweisen.
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Wenn
ein IGBT zusätzlich
eine hohe Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
aufnehmen soll, ist der Aufbau bzw. die Struktur des IGBTs entsprechend
anzupassen, so dass im Sperrzustand die Leckströme durch den Randabschluss
möglichst niedrig
gehalten werden können.
Ziel dieser Anpassung ist, dass sich an dem zweiten p+n-Übergang bzw.
dem rückseitigen
pn-Übergang
eine Raumladungszone so in Abhängigkeit
von der Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
ausbildet, dass das Halbleiterbauelement die gewünschte Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
aufweist, so dass nur geringe Leckströme auftreten.
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Nach
dem Stand der Technik sind folgende Maßnahmen bekannt, um eine Sperrfähigkeit
des herkömmlichen
Halbleiterbauelements mit einem vorderseitigen und einem rückseitigen
pn-Übergang sowohl
in Vorwärtsrichtung
als auch in Rückwärtsrichtung
in geeigneter Weise zu erzielen.
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1. Ein Anschneiden der pn-Übergänge durch
Schrägschliffe
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Man
spricht im Zusammenhang mit einem so hergestellten Halbleiterbauelement
von einem Mesa-Typ. Hierbei wird eine sog. Mesa-Struktur nach dem
Vereinzeln der Chips durch einen Ätzvorgang erzeugt. Anschließend werden
die Seitenoberflächen mittels
einer Schutzschicht abgedeckt. Jedoch ist dieses Verfahren bzw.
diese Methode nur bei großflächigen Leistungshalbleitern
anwendbar und für
eine Herstellung von Halbleiterbauelementen in einer Massenfertigung
bzw. in einer Chipmassenproduktion nicht umsetzbar. Außerdem wäre die durch
dieses Verfahren erzielte Fertigungsausbeute gering, so dass die
Herstellungskosten für
ein derart produziertes Halbleiterbauelement sehr hoch sind.
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2. Zusätzliches
Erzeugen eines Randabschlusses für den
rückseitigen
p+n-Übergang
auf der Waferrückseite
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Um
einen zusätzlichen
Randanschluss an dem rückseitigen
pn-Übergang
zu implementieren, sind beide Seiten des Wafers getrennt bzw. in
separaten Verarbeitungsschritten zu prozessieren. Dafür sind die
Phototechniken zur Bearbeitung der Vorder- und Rückseite auf einander abzustimmen,
so dass ein zusätzliches
Erzeugen eines Randabschlusses für
den rückseitigen
pn-Übergang
aufwändig
ist. Da die Abstimmung der Phototechniken zur Bearbeitung der Vorder-
und Rücksei te
in der industriellen Fertigung häufig
nicht in gewünschter
Weise möglich
ist, so dass die Halbleiterbauelemente die für das elektrische Verhalten
spezifizierten Werte nicht erfüllen,
ist das zusätzliche
Herstellen der Randabschlüsse
auf der Rückseite
defektbehaftet, wodurch die Ausschussquote erhöht ist.
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3. Erzeugen einer Chip-Seitenwand-Isolation
durch eine Trenndiffusion.
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Bei
dem Erzeugen einer Chip-Seitenwand-Isolation wird eine Halbleiterzone
auf der Vorderseite des Chips gebildet, die mit einem Halbleiterbereich
auf der Rückseite
des Chips elektrisch leitend verbunden ist, so dass die auf der
Vorderseite des Chips gebildete Zone dasselbe Potential wie ein Halbleiterbereich
auf der Rückseite
des Chips aufweist. Hierzu wird eine hinreichend hoch dotierte, vertikal
durch die n-dotierte Basiszone verlaufende p+-dotierte
Zone bzw. hoch p-dotierte Zone in dem Chip bzw. Halbleiterbauelement
gebildet.
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Die
vertikal verlaufende p+-dotierte Zone kann
dabei entweder durch ein Eindiffundieren der Dotierstoffe von beiden
Seiten bzw. von der Vorderseite und der Rückseite her erzeugt werden
oder durch ein einseitiges Eindiffundieren des Dotierstoffes über die
gesamte Tiefe des späteren
aktiven Halbleiterbauelements bzw. Bauelementbereichs erzeugt werden.
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Für diese
Diffusionsvorgänge
sind jedoch hohe thermische Budgets erforderlich, so dass das Halbleiterbauelement über einen
langen Zeitraum bei einer hohen Temperatur prozessiert werden muss, wobei
in dem Halbleiterbauelement eine hohe Anzahl an Kristalldefekten
entstehen kann. Diese hohe Anzahl an Kristalldefekten führt zu hohen
Leckströmen in
dem Halbleiterbauelement und zugleich zu einer geringen Fertigungsausbeute.
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Ein
alternatives Verfahren, zu einem Eindiffundieren des Dotierstoffs
in das Halbleiterbauelement ist in einem Artikel „An ultra-small
isolation area for 600 V class Reverse Blocking IGBT with Deep Trench
Isolation process (TI-RB-IGBT)" von Norifumi Toduka,
Mitsuru Kaneda und Tadaharu Minato, ISPSD Proceedings, 2004 dargelegt.
Mit der dort beschriebenen Vorgehensweise lassen sich die hohen thermischen
Budgets, die für
das Eindiffundieren der vertikal verlaufenden p+-dotierten
Zone erforderlich sind, vermeiden. Statt den Dotierstoff über einen
Diffusionsvorgang in das Halbleiterbauelement einzubringen, wird
ein tiefer Trench bzw. ein tiefer Graben durch die gesamte Epitaxieschicht
bzw. das gesamte Halbleiterbauelement bis zum hoch dotierten Substrat
geätzt,
und anschließend
eine vertikale p+-Implantationsschicht durch
eine Schrägimplantation
aus verschiedenen Richtungen erzeugt. Dieses Verfahren wird als
Deep-Trench-Isloation (Deep-Trench-Isolation = tiefe Graben Isolation)
bezeichnet.
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Dabei
ist eine zu implantierende Dotierungsdosis bzw. eine erforderliche
Dosis Q größer als
eine Durchbruchsladung des Halbleiterbauelements, so dass an die
zu implantierende Dotierungsdosis bei einem Halbleiterbauelement
aus Silizium die Forderung Q > 1,4·1012 q/cm2 gestellt
wird. Eine Variable q steht hier für den Wert der Elementarladung
von 1,6·10–19 Amperesekunden.
Nach der Implantation des Dotierstoffes wird der Trench mit einem
temperaturbeständigen
Dielektrikum verfüllt,
und danach das aktive Zell-Gebiet auf der Vorderseite des Halbleiterbauelements
erzeugt.
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Sowohl
bei einem Betrieb des so hergestellten Halbleiterbauelements in
Vorwärtsrichtung
als auch bei einem Betrieb des Bauelements bzw. Halbleiterbauelements
in Rückwärtsrichtung
erstreckt sich eine sich bei dem Betrieb ausbildende Raumladungszone
auf der Chipoberfläche
zwischen dem aktiven Bereich bzw. Zellgebiet und dem Isolationstrench
bzw. Isolationsgraben, der in der Nähe des Chiprandes angeordnet
ist. Somit weist eine gemäß diesem
Verfahren imple mentierte Schaltungsstruktur, an die die Anforderung
einer hohen Sperrfähigkeit bzw.
Sperrspannung in Vorwärtsrichtung
und einer hohen Sperrfähigkeit
bzw. Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
gestellt wird, einen hohen Chipflächenbedarf auf.
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Der
Trench- bzw. Grabenbereich kann wie in der
deutschen Patentschrift mit der Nr. 10
2005 038 260 und dem Titel „Halbleiterbauteil sowie Verfahren zu
dessen Herstellung" in
den Ritzrahmen verlagert werden. Der Ritzrahmen ist der Bereich
des Wafers, in dem das Aufsägen
des Wafers zum Vereinzeln der Chips bei der Montage erfolgt. Der
Randabschluss und damit die leitende vertikale Zone bzw. Schicht, die
eine Zone auf der Vorderseite des Chips mit einer Zone auf der Rückseite
verbindet, wird damit im Gegensatz zu der sog. Deep-Trench-Isolation
nicht durch eine sich vertikal durch den aktiven Bauelementebereich
erstreckende Schicht realisiert, sondern die leitende vertikale
Schicht ist dann ausschließlich
an der den aktiven Bereich und damit den gesamten Chip begrenzenden
seitlichen Kante implementiert. Somit kommt es zu einem Spannungsabbau
bzw. einem Spannungsabfall an der den Chip begrenzenden seitlichen
Kante, während
ein Potential der Halbleiterzone an der Vorderseite in Abhängigkeit
von einem Potential des Halbleiterbereichs an der Chiprückseite
eingestellt wird.
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Die
Implementierung der leitenden Verbindung an der seitlichen Kante
des Chips ist jedoch technologisch sehr schwierig und aufwändig. Denn eine
Empfindlichkeit des Rands des Chips bzw. der begrenzenden seitlichen
Kante auf geladene Oberflächenzustande
ist hoch, wodurch die lateralen Abmessungen der sich ausbildenden
Raumladungszone an der Halbleiteroberfläche durch entsprechende technologische
Maßnahmen
erhöht
werden müssen. Ansonsten
würden
die positiven Oberflächenladungen,
die stets an der begrenzenden seitlichen Kante des Chips vorhanden
sind, zu einem Verlust der Sperrfähigkeit an dem rückseitigen
pn-Übergang
des Halbleiterbauelements bzw. zu einem Verlust der Sperrfähigkeit
des p+-dotierten Halbleiterbereichs an der
Rückseite
gegenüber
der n-dotierten Basis führen.
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Des
Weiteren führen
Kristallstörungen,
wie sie bei einem Sägen
der Chips erzeugt werden können,
zu hohen Leckströmen,
wenn die Raumladungszone sich in die Nähe der seitlichen Kante ausbreitet
bzw. den gestörten
Bereich überstreicht.
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In
der oben genannten deutschen Patentanmeldung wird ein Ansatz vorgeschlagen,
um den Platzbedarf für
den Randabschluss im Verhältnis
zu der aktiven Fläche
zu reduzieren. Ziel des Ansatzes ist es, die Effekte der Kristalldefekte
aufgrund der Trenchätzung
und der Oberflächenladung
zu kompensieren. Das Verfahren beruht dabei auf einer Tiefentrenchätzung, wobei
ein tiefer Trench in dem Ritzrahmen des Wafers freigeätzt wird.
In dem freigeätzten
Trench in dem Ritzrahmen werden dann p-Dotierstoffe implantiert,
und anschließend
ein Dielektrikum in den freigeätzten
Trench eingebracht.
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Die
so hergestellten Halbleiterbauelemente mit einem vorderseitigen
und einem rückseitigen pn-Übergang
weisen jedoch Probleme bei der Montage der Chips auf. Die Chips
werden bei der Montage mittels eines metallischen Lots zum Bonden
der Chipvorderseite auf einem Träger
aufgebracht. Dieses Verfahren wird auch als Flip-Chip-Technologie bezeichnet.
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Dabei
breitet sich ein Lot auf dem Dielektrikum an der Seitenkante des
Halbleiterbauelements in vertikaler Richtung aus, das das elektrische
Verhalten der implantierten vertikalen Schicht in störender Weise
beeinflusst. Der störende
Einfluss des sich an der Seitenkante nach oben zur Chipvorderseite bzw.
zur Chipoberseite hin erstreckenden Lots ist umso höher, je
weiter sich das Lot zur Chipvorderseite erstreckt, und je dünner das
schützende
Dielektrikum an der Seitenkante ist. Darüber hinaus stellen die zum
Löten ver wendeten
Flussmittel und die in einer weiteren Folge des Verarbeitens des
Halbleiterbauelements eingesetzten Press- oder Vergussmassen weitere Kontaminationsquellen
dar, die einen Betrieb des Halbleiterbauelements stören.
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Das
nach dem Vereinzeln der Chips an der seitlichen Kante angeordnete
Dielektrikum muss daher eine gewisse Dicke aufweisen, so dass ein
ausreichender Sicherheitsabstand gegenüber dem sich während dem
Bonden an der Seitenkante in vertikaler Richtung ausbreitenden Lots
gegeben ist. Daher ist während
dem Prozessieren des Wafers der Trench in dem Ritzrahmen mit entsprechend
hohen lateralen Abmessungen freizuätzen, so dass die Dicke des
Dielektrikums an der Kante nach dem Sägen oder Laserschneiden ausreichend
hoch ist.
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Typischweise
ist bei dem herkömmlichen Halbleiterbauelement
bzw. Leistungsbaustein eine Dicke des Dielektrikums in einem Bereich
von 15 μm bis
20 µm
erforderlich, so dass sich an der vertikal verlaufenden p+-dotierten Zone bzw. p+-dotierten Schicht
ein unkritischer Wert der elektrischen Feldstärke einstellt. Um ein Dielektrikum
mit derartigen Abmessungen zu implementieren wird typischerweise
ein Polyimdid verwendet, das über
eine ausreichend hohe Elastizität
verfügt,
um entsprechenden thermischen Lastwechseln bzw. Schwankungen der Temperatur
bei der erforderlichen Dicke des Dielektrikums bzw. Schichtstärke Stand
zu halten.
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Da
an dem Vertikalrand, wie bereits erläutert, durch die Mitte des
komplett mit Imid gefüllten
Ritzrahmen geschnitten wird, muss eine laterale Strecke mit dem
Polyimid verfüllt
werden, die mehr als doppelt so hoch ist wie die Dicke bzw. Schichtstärke des Trenchdielektrikums.
Dies ist jedoch bei herkömmlichen
Imiden problematisch, da die herkömmlichen Imide bei einem Zyklisieren
bzw. bei entsprechend hohen Schwankungen der Temperatur in erheblichem
Umfang organische Gruppen abspalten, wodurch sich die Abmessungen
der Imidschicht und damit der Dielektrikumsschicht verringern.
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Besonders
nachteilhaft ist dabei, dass gegenüber einer Anordnung einer Imidischicht
an einem Planarrand bei der die Reduzierung der äußeren Abmessungen nur in einer
Dimension erfolgt, dies bei einem in den Trench gefüllten Imid
zu einer Bildung von Klumpen führen
kann. Diese Bildung von Klumpen kann eine Ablösung des Dielektrikums nach
sich ziehen, so dass ein Betrieb des so hergestellten Halbleiterbauelements
bzw. Leistungsbauelements nicht mehr in der gewünschten Weise möglich ist.
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Eine
formstabile Verfüllung
der Trenches ist dabei nur unter Verwendung spezieller Imide, die
bei entsprechenden Temperaturschwankungen wenig Material abspalten,
möglich,
oder mit thermisch vernetzbaren Silikonen möglich, so dass das Herstellungsverfahren
sehr aufwändig
wird. Zugleich weisen diese organischen Stoffe, wie die speziellen
Imide oder die thermisch vernetzbaren Silikone eine zu hohe Durchlässigkeit
gegenüber
typischen Kontaminationsstoffen, wie beispielsweise Alkaliionen
oder Feuchtigkeit auf, so dass diese organischen Stoffe keine wirksame
Barriere gegen das Eindringen der genannten Kontaminanten bilden.
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Daher
sind die Anforderungen an die primäre Passivierungsschicht, die
direkt auf der Halbleiteroberfläche
aufgebracht wird, hinsichtlich ihrer Barrierefunktion gegenüber diesen
Kontaminanten sehr hoch. Die aufgebrachte Passivierungsschicht muss daher
das Halbleiterbauelement vollständig
vor einer eindringenden Feuchtigkeit schützen und zugleich eine sehr
niedrige Defektdichte bzw. Pinholedichte aufweisen. Die so aufgebrachte
Passivierungsschicht bzw. das Schichtsystem muss daher eine gute
Konformität
bzw. eine hohe Homogenität
der Schichtdicke aufweisen, während
zugleich nur eine geringe Stressung bzw. Beanspruchung der Schicht z.
B. während
dem Aufbringen zulässig
ist. Darüber hinaus
muss die aufgebrachte Passivierungsschicht eine hohe elektronische
Zustandsdichte aufweisen, so dass sie ein entsprechend gutes Abschirmverhalten
gegenüber
Fremdladun gen zeigt. Des Weiteren muss die aufgebrachte Passivierungsschicht
eine geringe elektrische Leitfähigkeit
aufweisen. Das Aufbringen der Passivierungsschicht, die diese Eigenschaften
aufweisen muss, ist daher sehr aufwändig, so dass die Herstellungskosten
des Halbleiterbauelements erhöht
sind.
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Um
eine Dicke des an der vertikalen Sägekante angeordneten Dielektrikums
zu reduzieren, können
sog. Feldplatten eingesetzt werden, die sich von dem Chiprand bzw.
der vertikalen Kante des Chips nach innen erstrecken. Hierbei können beispielsweise
die in einer Richtung zum Chiprand hin verbleibenden Silizium-Stege
als drainseitige Feldplatte genutzt werden, so dass der Einfluss
der Oberflächenladung
an der vertikalen Kante des Chips reduziert wird, da die mobilen
Ladungen durch die Feldplatte abgesaugt werden können. Somit ist das elektrische
Feld an dem Chiprand reduziert bzw. eliminiert und eine Empfindlichkeit
des Halbleiterbauelements gegenüber
den bei der Montage auftretenden Problemen reduziert. Daher können die
erforderliche Tiefe und Breite des Trenches in Folge der reduzierten
Empfindlichkeit verringert werden, wodurch sich die Trenchätzung vereinfacht
und eine formstabile Verfüllung
der Trenches möglich
ist.
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Jedoch
ist durch den zusätzlich
an der vertikalen Kante angeordneten verbleibenden Siliziumsteg
die beanspruchte Chipfläche
erhöht,
so dass der Platzbedarf für
den Rand bzw. Randabschluss zunimmt.
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Zwar
kann der Ritzrahmen für
den Siliziumsteg bzw. die Feldplatte genutzt werden, so dass in der
Fertigung der Bedarf an Silizium bzw. die Chipfläche nicht erheblich ansteigt,
jedoch geht durch einen so ausgeführten vertikalen Randabschluss
die Rückwärtssperrfähigkeit
bzw. das Rückwärtssperrvermögen verloren.
Ein so ausgeführtes
Halbleiterbauelement weist damit keine symmetrische bzw. asymmetrische
Sperrfähigkeit
auf.
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Anders
ausgedrückt
ist an dem so implementierten Leistungsbauelement nachteilhaft,
dass durch die drainseitige Feldplatte bzw. die Feldplatte an der Chipvorderseite
der vertikale Randabschluss nicht so eingesetzt werden kann, dass
sich das Rückwärtssperrvermögen des
Halbleiterbauelements gegenüber
einem Halbleiterbauelement ohne vertikalen Randabschluss verbessert.
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Die
obigen Ausführungen
zum Stand der Technik haben gezeigt, dass eine ausreichende Sperrfähigkeit
und langzeitstabile Potentialverhältnisse in einem herkömmlichen
Halbleiterbauelement mit den beschriebenen Methoden zum Abbau der elektrischen
Feldstärke
nur durch eine Verlängerung des
Weges zum Potentialabbau an der Halbleiteroberfläche erreicht werden können. Somit
ist stets ein gewisser Anteil der Chipfläche für den Randabschluss zu nutzen
bzw. zu opfern, so dass die Chipfläche erhöht ist. Die Erhöhung der
Chipfläche führt dabei
zu erhöhten
Herstellungskosten des herkömmlichen
Halbleiterbauelements.
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Die
WO 2004/107499 A1 lehrt
ein Halbleiterbauelement. Das Halbleiterbauelement weist einen n-dotierten
Halbleiterkörper
auf, der eine n-dotierte Source-Region aufweist, auf der eine Kanal-Region angeordnet
ist. Die Kanal-Region und die Source-Region weisen dabei einen zueinander
entgegengesetzten Leitfähigkeitstyp
auf. Die Source-Region grenzt dabei innerhalb eines aktiven Bereichs
an die Kanal-Region an. Eine Substrat-Region weist bei einer Ausführung des
Halbleiterbauelements als vertikales IGBT einen zu der Source-Region
entgegengesetzten Leitfähigkeitstyp
auf. Der Bereich, in dem die Substrat-Region an die Source-Region
angrenzt, erstreckt sich dabei von einer Kante bis in den aktiven Bereich
hinein. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
lehrt die
WO 2004/107499
A1 , dass über
eine Schneidekante ein Kurzschluss zwischen einer Source-Region
und einer Drain-Region in dem vertikalen Halbleiterbauelement erzeugt
wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Halbleiterbauelement
mit einem vorderseitigen und einem rückseitigen pn-Übergang
zu schaffen, das eine verbesserte Vorwärts- und Rückwärtssperrfähigkeit bei gleicher Chipfläche aufweist, oder
eine geringere Chipfläche
bei gleicher Vorwärts- und
Rückwärtssperrfähigkeit
aufweist, und ein Verfahren zum Herstellen desselben zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Halbleiterbauelement gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch
38 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Halbleiterbauelement, das einen
Halbleiterkörper
mit einer Vorderseite und einer Rückseite sowie eine dieselben
verbindende Vereinzelungskante, wobei der Halbleiterkörper in
einem aktiven Zellbereich desselben einen vorderseitigen und einen
rückseitigen pn-Übergang
aufweist, und einen Randabschluss, der sich zwischen dem aktiven
Bereich und der Vereinzelungskante er streckt, und einen ersten Trench, der
entlang der Vereinzelungskante verläuft, und einen zweiten Trench
aufweist, der zwischen dem ersten Trench und dem aktiven Zellbereich
verläuft,
aufweist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass in einem
Halbleiterbauelement, das einen Halbleiterkörper mit einer Vereinzelungskante
aufweist, die eine Vorder- und eine Rückseite des Halbleiterkörpers verbindet,
der in einem aktiven Zellbereich einen vorderseitigen und einen
rückseitigen
pn-Übergang
aufweist, ein Randabschluss zwischen dem aktiven Zellbereich und
der Vereinzelungskante so implementiert werden kann, dass dieser
einen ersten Trench aufweist, der entlang der Vereinzelungskante
verläuft,
und einen zweiten Trench aufweist, der zwischen dem ersten Trench und
dem aktiven Zellbereich verläuft,
und somit der erste Trench eine Sperrfähigkeit des Halbleiterbauelements
bei Rückwärtspolung,
wenn sich also an dem rückseitigen
pn-Übergang
eine Raumladungszone ausbildet, verbessert, und der zweite Trench eine
Sperrfähigkeit
des Halbleiterbauelements bei einem Betrieb in Vorwärtsrichtung
verbessert, wobei sich bei dem Betrieb in Vorwärtsrichtung eine Raumladungszone
an dem vorderseitigen pn-Übergang ausbildet.
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Dadurch
dass durch den ersten Trench die Sperrfähigkeit in Rückwärtsrichtung
beeinflusst werden kann, und durch den zweiten Trench die Sperrfähigkeit
in Vorwärtsrichtung
beeinflusst werden kann, kann das erfindungsgemäße Halbleiterbauelement so
ausgelegt werden, dass es eine symmetrische Sperrfähigkeit
bzw. eine asymmetrische Sperrfähigkeit
aufweist.
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Der
erste Trench zwischen der Vereinzelungskante und dem zweiten Trench
kann die Rückwärtssperrfähigkeit
des Halbleiterbauelements so verbessern, dass der in dem Halbleiterkörper zur
Verfügung
stehende Platz in effizienterer Art und Weise zur Ausbreitung der
Raumladungszone bzw. zur Bil dung der Raumladungszone an dem rückseitigen pn-Übergang
genutzt werden kann, so dass der laterale Platzbedarf des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements
gegenüber
einem herkömmlichen
Halbleiterbauelement mit derselben Rückwärtssperrfähigkeit reduziert ist. Zugleich
kann auch der zweite Trench zwischen dem ersten Trench und dem aktiven Zellbereich
zu einer Verbesserung des Sperrverhaltens in Vorwärtsrichtung
eingesetzt werden, dass eine sich an dem vorderseitigen pn-Übergang
ausbildende Raumladungszone den in dem Halbleiterkörper zur
Verfügung
stehenden Platz in effizienterer Art und Weise nutzen kann als bei
den herkömmlichen Halbleiterbauelementen,
wodurch wiederum der laterale Platzbedarf des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements
reduziert ist.
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Durch
die Reduktion des lateralen Platzbedarfs und damit der Chipfläche bei
gleichbleibend hoher Rückwärtssperrfähigkeit
gegenüber
einem herkömmlichen
Halbleiterbauelement lassen sich erfindungsgemäße Halbleiterbauelemente mit
einer hohen Rückwärtssperrfähigkeit
herstellen, die eine geringere Chipfläche aufweisen als die herkömmlichen Halbleiterbauelemente
mit hoher Rückwärtssperrfähigkeit.
Die erfindungsgemäßen Halbleiterbauelemente
sind daher einfacher zu fertigen und kostengünstiger. Zugleich ist aufgrund
der reduzierten Chipfläche
die Fertigungsausbeute erhöht,
wodurch sich die Herstellungskosten weiter senken lassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht eines Halbleiterbauelements gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 einen
Verlauf der Raumladungszone bzw. der Äquipotentiallinien bei einem
Betrieb des Halbleiterbauelements in Vorwärtsrichtung; und
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3 einen
Verlauf der Raumladungszone bzw. der Äquipotentiallinien bei einem
Betrieb des Halbleiterbauelements in Rückwärtsrichtung.
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In 1 ist
eine schematische Querschnittsansicht eines IBGTs 11 gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Der in 1 gezeigte
Aufbau stellt dabei nur einen Ausschnitt aus dem gesamten Aufbau
des IGBTs 11 dar. Der IGBT 11 gliedert sich in
einen aktiven Zellbereich 12a und einen Randabschluss 12b,
der sich bis zu einer Sägekante 12c in
einer lateralen Richtung erstreckt, die durch einen Pfeil 13a gekennzeichnet
ist. In einer vertikalen Richtung, die durch einen Pfeil 13b gekennzeichnet
ist, sind in der genannten Reihenfolge ein erster Kontakt 14,
ein Halbleiterkörper 15 und ein
zweiter Kontakt 17 angeordnet. In dem Halbleiterkörper 15 sind
in dem aktiven Zellbereich 12a in der nachfolgenden Reihenfolge
in der vertikalen Richtung eine p-dotierte Wanne 19, die
die sogenannte p+-Bodyzone bildet, eine
n-dotierte Basis 21 und ein p+-dotierter
bzw. hoch p-dotierter Emitter 23 gebildet.
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Zwischen
dem ersten Kontakt 14 und der p-dotierten Wanne 19 ist
eine n+-dotierte Source bzw. eine hoch n-dotierte
Source 25 angeordnet. Des Weiteren ist eine Isolationsschicht 27 zwischen
dem ersten Kontakt 14, der p-dotierten Wanne 19 und
der n-dotierten Basis 21 angeordnet. In der Isolationsschicht 27 ist
eine Gateelektrode 29 angeordnet, die vollständig von
der Isolationsschicht 27 umgeben ist.
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In
dem Randabschluss 12b sind ein innerer Trench 31a und
ein äußerer Trench 31b angeordnet. Der
innere Trench 31a ist mit einem inneren Trench-Dielektrikum 33a gefüllt. Das
innere Trench-Dielektrikum 33a ist mit einer inneren Trench-Passivierung 35a bedeckt,
die das innere Trench-Dielektrikum 33a von
der n-dotierten Basis 21 trennt. Der äußere Trench 31b ist
mit einem äußeren Trench-Dielektrikum 33b gefüllt. Das äußere Trench-Dielektrikum 33b ist
von ei ner äußeren Trench-Passivierung 35b bedeckt,
die das äußere Trench-Dielektrikum 33b von
der Basis 21 trennt. Zwischen der n-dotierten Basiszone 21 bzw.
Driftzone und der inneren Trench-Passivierung 35a ist eine p-dotierte
Implantationszone 37 angeordnet. Deren Dosis ist vorzugsweise
kleiner als die Durchbruchsladung, wobei sich die p-dotierte Implantationszone vorzugsweise
zumindest über
die dem aktiven Gebiet bzw. dem aktiven Zellbereich 12a zugewandte Trenchseitenwand
erstreckt, um das elektrische Feld am p+n-Übergang bei Sperrbelastung
in Vorwärtsrichtung
abzuschwächen.
Aus dem fertigungstechnischen Gesichtspunkten ist es aber zweckmässig, diese
in den gesamten Trenchbereich einzubringen.
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Zwischen
dem inneren Trench 31a und dem äußeren Trench 31b ist
die n+-dotierte bzw. hoch n-dotierte Kanalstoppzone 39 angeordnet,
die sich von dem inneren Trench 31a zu dem äußeren Trench 31b erstreckt,
und an die n-dotierte Basis 21 angrenzt. Des Weiteren ist
auf der n-dotierten Basis 21 eine p+-dotierte
Vorderseitenzone bzw. eine hoch p-dotierte Vorderseitenzone 41 zwischen
dem äußeren Trench 31b und
der Sägezahnkante 12c angeordnet.
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Auf
der n+-dotierten Kanalstoppzone 39 ist optional
eine erste Metallschicht 42 aufgebracht, während auf
der p+-dotierten
Vorderseitenzone 41 optional eine zweite Metallschicht 43 aufgebracht
ist. Zwischen der Sägekante 12c und
der n-dotierten Basis 21 ist optional eine p+-dotierte
bzw. hoch p-dotierte Seitenimplantationszone 44 gebildet,
die sich in der vertikalen Richtung von der Vorderseitenzone 41 zu
dem p+-dotierten Emitter 23 erstreckt.
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Der
innere Trench 31a weist eine innere Trenchtiefe t1 in der vertikalen Richtung 13b und
eine innere Trenchbreite b1 in der lateralen
Richtung 13a auf. Die innere Trenchtiefe t1 ist
dabei ein Maß,
wie weit sich der innere Trench 31a in die p-dotierte Wanne 19 und
die n-dotierte Basis 21 hinein erstreckt. Der äußere Trench 31b weist
eine äußere Trenchtiefe
t2 in der vertikalen Richtung 13b und
eine äußere Trenchbreite
b2 in der lateralen Richtung 13a auf.
Die äußere Trenchtiefe
t2 ist dabei ein Maß, wie weit sich der äußere Trench 31b in
die n+-dotierte Kanalstoppzone 39 und
die n-dotierte Basis 21 in der vertikalen Richtung 13b erstreckt.
Der innere Trench 31a und der äußere Trench 31b sind
um eine Distanz d bzw. einen Abstand der Trenche 31a, 31b voneinander beabstandet.
Die n-dotierte Basis 21 weist eine Schichtdicke D auf,
die der maximalen vertikalen Ausdehnung der n-dotierten Basis 21 in
dem Halbleiterköper 15 entspricht.
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Im
Folgenden wird ein Herstellungsverfahren erläutert, mit dem der in 1 gezeigte
IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugt werden kann. Zuerst werden die dargestellten n-dotierten und
p-dotierten Zonen und Bereiche sowie die Isolationsschicht und die
Gateelektrode 29 in dem aktiven Bereich 12a hergestellt.
Danach werden mittels eines selektiven Ätzprozesses unter Einsatz einer USG-Hartmaske (USG-Hartmaske
= undotierte Silikatglas-Maske) die beiden Trenches 31a, 31b geätzt bzw.
freigeätzt.
Hierbei kann die Oberfläche
unter Umständen
zu einer Reduzierung der Kristallschäden mittels einer Sacrificial
Oxidation (Sacrificial Oxidation = Opfer-Oxidation) nachbehandelt
werden. Anschließend
wird mittels eines Implantationsvorgangs die p+-dotierte
Implantationszone 37, die ja an dem inneren Trench 31a angeordnet
ist, an der Trenchseitenwand implantiert und aktiviert bzw. thermisch
aktiviert.
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Danach
wird eine Passivierungsschicht auf der Vorderseite des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung abgeschieden, so dass diese Passivierungsschicht sowohl
Teilbereiche des aktiven Zellbereichs 12a als auch Teilbereiche
des Randabschlusses 12b bedeckt. Die Passivierungsschicht
bedeckt dabei auch die Oberfläche
der freigeätzten
Trenches. Danach wird ein Photoimid auf dem aktiven Bereich 12a und
dem Randabschluss 12b aufgebracht, wobei die Trenches 31a, 31b mit
dem Photoimid bzw. einem Polyimid gefüllt werden, und das Photoimid
anschließend über ein
selektives Belichten bzw. eine Phototechnik in dem aktiven Zellbereich
entfernt wird. Somit verbleibt das Photoimid nur in einem Ritzrahmen
des Wafers und in dem Randbereich bzw. dem Randabschluss des IGBTs 11 bzw. des
Chips.
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Dann
wird das so strukturierte Photoimid bzw. Imid als Maske zu einem
Rückätzen der
Passivierungsschicht eingesetzt. Das Rückätzen der Passivierungsschicht
erfolgt dabei in einem anisotropen Plasmaätzprozess, wobei bei dem anisotropen
Plasmaätzprozess
auch die USG-Hartmaske entfernt wird. Schließlich wird auf der Vorderseite
des Wafers bzw. der Vorderseite des Chips der erste Kontakt 14 über einen
Metallisierungsschritt und eine entsprechende Metallphototechnik
aufgebracht. Optional kann auf der so erzeugten Metallisierung noch
eine zweite Imidebene aufgebracht werden.
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In
einem darauf folgenden Backend-Prozess wird der Wafer von der Rückseite
her so geschliffen oder geätzt,
so dass er eine geforderte Enddicke bzw. eine Dicke D der n-dotierten Basis 21 aufweist.
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Anschließend wird
die Rückseite
des Wafers, also die dem ersten Kontakt 14 abgewandte Oberfläche des
IGBTs 11 bzw. des Wafers prozessiert. Dabei wird zuerst
von der Rückseite
der p+-dotierte Emitter 23 implantiert
und beispielsweise mit einem Laser adiabatisch erwärmt und
aktiviert, wie beispielsweise in der Reihe „CRC Critical Reviews in Solid
State and Materials Sciences" von
G. K. Celler, Band 12, Ausgabe 3, Seiten 193–265 erläutert ist.
Bei der Durchführung
des thermischen Annealings (Annealing = Ausheilung) mittels des
Lasers ist darauf zu achten, dass die thermische Belastbarkeit der
Metallschicht, des Imids und des Folienträgers auf der Wafervorderseite
nicht überschritten
werden.
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Alternativ
zu einer Implantation des p+-dotierten Emitters
bzw. des p+-dotierten Emitters 23 könnte auch
eine p+- dotierte
amorphe Schicht epitaktisch aufgewachsen werden, wobei die p+-dotierte Schicht des Emitters auch auf
einer durch Implantation von Ionen erzeugten Schicht aufgewachsen
werden kann. Dabei kann das Aufwachsen der amorphen Schicht beispielsweise
mit einer Rekristallisation bei einer ausreichend niedrigen Temperatur
bzw. in einem hinreichend niedrigen Temperaturbereich in einer sog.
Solid-Phase Epitaxie (Solid-Phase-Epitaxie = Fest-Phase-Epitaxie)
erfolgen. Nähere
Details dieses Verfahrens sind unter anderem in der Reihe „Materials
Science Reports 3",
von G. L. Olson und J. A. Roth, Nord-Holland, Amsterdam, 1988, Seiten
1–77 dargelegt.
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Der
so erzeugte p+-dotierte Emitter sollte bei einem
RB-IGBT zwei Voraussetzungen
erfüllen.
Zum einen sollte der p+-dotierte Emitter 23 eine
aktive Dosis bzw. eine Dotierungsdosis in der Vertikalrichtung 13b aufweisen,
die eine Durchbruchsladung des IGBTs 11 überschreitet,
bzw. deutlich überschreitet, während er
zugleich eine geringe Anzahl an Defekten aufweisen sollte bzw. möglichst
defektfrei sein sollte. Die beiden genannten Eigenschaften des p-dotierten Emitters
sind erforderlich, damit sich die zwischen dem p+-dotierten Emitter 23 und
der n-dotierten Basis 21 ausbildende Raumladungszone bei
einem Betrieb in Rückwärtsrichtung
des IGBTs weder ganzflächig noch
lokal bis zu dem zweiten Kontakt 17 bzw. bis zu dem Kontaktmetall
ausbreitet.
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Optional
kann auch z. B. in einem Bereich der n-dotierten Basis 21 nahe
dem p+-dotierten Emitter 23 eine
Feldstoppzone über
eine Implantation bzw. eine Bestrahlung mit Protonen erzeugt werden, wie
einer Disseration mit dem Titel „Erzeugung von Strahlenschäden in Silizium
durch hochenergetische Elektronen und Protonen" von W. Wondrak, Goethe-Universität, Frankfurt,
1985 zu entnehmen ist. Danach wird die Rückseitenmetallisierung bzw.
der zweite Kontakt 17 mittels eines Aufsputterns oder einem
galvanischen Verfahren, bei dem z. B. eine Nachtemperung eingesetzt
wird, auf gebracht. Anschließend
werden die auf dem Wafer angeordneten Chips mittels eines Sägens oder
Laserdicings (Laserdicing = Vereinzeln durch Laser) vereinzelt.
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Eine
Funktionsweise des in 1 gezeigten IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung wird hier nicht erläutert,
da sie für
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht von Bedeutung ist. Maßgeblich
ist für
den Gegenstand der vorliegenden Erfindung nur, dass sich bei dem
IGBT 11 gemäß dem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in Vorwärtsrichtung eine Raumladungszone
zwischen der p-dotierten Wanne 19 und der n-dotierten Basis 21 ausbildet,
und bei einem Betrieb des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
in Rückwärtsrichtung
eine Raumladungszone zwischen der n-dotierten Basis 21 und dem
p+-dotierten Emitter 23 ausbildet
Die Funktionsweise der in 1 dargestellten Struktur
für den
Randabschluss 12b, die einen um den aktiven Zellbereich 12a verlaufenden
Doppeltrench 31a, 31b aufweist, der den aktiven
Bereich 12a des IGBTs mit Planarzelle umgibt, wird in den 2 und 3 noch
detaillierter erläutert.
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2 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht des IGBTs 11 mit
dem vorderseitigen und dem rückseitigen
pn-Übergang
und einen Verlauf von Äquipotentiallinien 45,
die in dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung auftreten, wenn der IGBT 11 in Vorwärtsrichtung
sperrt. Der Verlauf der Äquipotentiallinien 45 wird über eine
Simulation ermittelt, wobei eine sich in dem IGBT 11 ausbildende
Raumladungszone von der in 2 gezeigten äußersten rechten Äquipotentiallinie 45 begrenzt
wird. Im Folgenden werden gleiche oder gleichwirkende Elemente zu
dem in 1 gezeigten IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Des Weiteren
beschränkt
sich die Beschreibung auf eine Beschreibung eines Verlaufs der Äquipotentiallinien 45 und
damit der Raumladungszone sowie der einer Simulation zugrundeliegenden
Daten, da der in 2 gezeigte IGBT 11 den selben
Aufbau aufweist, wie der in 1 gezeigte IGBT 11.
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An
der x-Achse ist in 2 das laterale Profil des IGBTs 11 in µm angetragen,
während
an der y-Achse das vertikale Profil des IGBTs 11 ebenfalls
in µm
angetragen ist, wobei der Nullwert an der Oberfläche des p+-dotierten
Emitters 23 auf der Rückseite des
Chips liegt. Die der Simulation zugrundeliegende Struktur weist
eine Dicke D bzw. eine Halbleiterdicke von 125 µm und einen spezifischen Widerstand
von 30 Ωcm
in der n-dotierten Basis auf. Eine p+n-Junctiontiefe (Junctiontiefe
= Sperrschichttiefe) an einem pn-Übergang zwischen der p-dotierten
Wanne 19 und der n-dotierten
Basis 21 zum einen und an einem pn-Übergang zwischen dem p+-dotierten Emitter 23 und der n-dotierten
Basis 21 ist jeweils in der Simulation mit 6 µm angenommen.
Die Junctiontiefe entspricht dabei einer vertikalen Ausdehnung des pn-Übergangs.
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Die
Tiefe der Trenches t1, t2 beträgt in der
Simulation jeweils 50 µm,
während
die Trenchbreiten b1, b2 jeweils
mit 30 µm
angesetzt sind. Eine Dosis der p-Implantationszone 37 aus
der lateralen bzw. senkrecht zur Seitenwand gebildeten integralen
Ladungsdichte in der lateralen Richtung 13a bzw. die Akzeptordosis
weist einen Wert von 6 × 1011 q/cm2 auf, der
kleiner ist als die Durchbruchsladung bei Silizium. Die Durchbruchsladung
bei Silizium beträgt dabei
1,4 × 1012 q/cm2, wobei die
Variable q, wie bereits erläutert,
für den
Wert der Elementarladung steht.
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Die
Dichte der Äquipotentiallinien 45 in
dem mit dem inneren Trench-Dielektrikum 33a gefüllten inneren
Trench 31a ist höher
als in der n-dotierten Basis 21, wobei ein Abstand zwischen
den Äquipotentiallinien 45 in
dem Gebiet des inneren Trenches 31a geringer ist als in
der n-dotierten Basis 21. Der Grund hierfür liegt
in den unterschiedlichen Dielektrizitätskonstanten des Materials
des Trench-Dielektrikums 33a,
hier Polyimid und der n-dotierten Basis 21. Somit beeinflusst
der innere Trench 31a den Verlauf der Äquipotentiallinien 45 und
damit die Ausbildung der Raumla dungszone an dem vorderseitigen pn-Übergang
zwischen der p-dotierten
Wanne 19 und der n-dotierten Basis 21. Die laterale
Ausweitung der Raumladungszone in einen Bereich des äußeren Trenches 31b oder
einen zwischen der Sägekante 12c und
dem äußeren Trench 31b liegenden
Bereich der n-dotierten
Basis 21 wird durch den inneren Trench 31a und
wie später
erläutert
durch die Kanalstoppzone 39 unterbunden.
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Vorteilhaft
für das
Unterbinden einer Ausbreitung der Raumladungszone und damit der Äquipotentiallinien 45 in
der lateralen Richtung 13a ist des Weiteren, dass zwischen
dem inneren Trench 31a und dem äußeren Trench 31b die
n+-dotierte
Kanalstoppzone 39 angeordnet ist. Die Kanalstoppzone 39 weist
einen geringen spezifischen Widerstand auf und unterbindet dabei
ein Ausbrechen bzw. eine weitere laterale Ausbreitung der Raumladungszone
in den Bereich der n-dotierten Basis 21 zwischen dem äußeren Trench 31b und
der Sägekante 12c.
Dies ist von entscheidender Bedeutung, um eine Ausbreitung der Raumladungszone
bis zu der p+-dotierten Vorderseitenzone 41,
die ja über
die Sägekante 12c mit dem
p+-dotierten Emitter 23 leitend
verbunden ist, zu unterbinden.
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Anders
ausgedrückt
sind der Abstand d der Trenches 31a, 31b sowie
die Breite b1 des inneren Trenches 31a und
die Breite b2 des äußeren Trenches 31b so
ausgelegt, dass die äußerste bzw.
die der Sägekante 12c am
nächsten
gelegene Äquipotentiallinie 45 nicht
das Gebiet der p+-dotierten Vorderseitezone 41 durchkreuzt.
Somit wird ein sogenannter lateraler Punch Through (Punch Through
= Durchbruch) unterbunden.
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Weiterhin
vorteilhaft ist, dass der Verlauf der Äquipotentiallinien 45 und
damit der Raumladungszone in dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die p+-dotierte Implantationszone 37 in der
vertikalen Richtung 13b zu dem zweiten Kontakt 17 hin
gebogen wird, und damit das elektrische Feld an dem p+n-Übergang
zwischen der n-dotierten Ba sis 21 und der p+-dotierten
Wanne bzw. Bodyzone 19 entsprechend reduziert werden kann.
Diese Reduktion der dort auftretenden elektrischen Feldstärke bzw. des
maximalen Felds dient dazu, einen verfrüht einsetzenden Durchbruch
an der Halbleiteroberfläche bei
einer Sperrbelastung des IGBTs 11 in Vorwärtsrichtung
zu vermeiden. Durch diese Massnahme gelingt es, den Ort des Lawinendurchbruchs
beim Erreichen der maximalen Sperrspannung in das Volumen des Bauelementes
zu verlegen.
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Der
in 2 gezeigte IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt dabei in der Simulation eine Sperrspannung in Vorwärtsrichtung
bzw. bei einer Vorwärtspolung
der Spannung von 1262 Volt, wobei jedoch ein Einfluss einer Bipolarverstärkung αpnp durch
den aus der p-dotierten Wanne 19, der n-dotierten Basis 21 und
dem p+-dotierten Emitter 23 gebildeten
unteren Bipolartransistor nicht berücksichtigt ist. Bei einem Betrieb
des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung in Vorwärtsrichtung
weist die p-dotierte Wanne 19 ein negativeres Potential
auf als der Emitter 23.
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Nachdem
in 2 ein Verlauf der Äquipotentiallinien 45 in
einem Betrieb des IGBTs 11 in Vorwärtsrichtung gezeigt worden
ist, wird nun anhand von 3 ein Verlauf der Äquipotentiallinien 45 bei einem
Betrieb des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
in Rückwärtsrichtung
erläutert.
Im Folgenden werden gleiche oder gleich wirkende Elemente zu dem
in 2 gezeigten IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Des Weiteren
beschränkt
sich die Beschreibung der 3 auf die
Unterschiede des Verlaufs der Äquipotentiallinien 45 durch
den Betrieb des IGBTs 11 in Rückwärtsrichtung gegenüber dem in 2 gezeigten
Betrieb des IGBTs 11 gezeigten Betriebs in Vorwärtsrichtung.
An der x-Achse ist wie in 2 das laterale
Profil des IGBTs 11 in µm angetragen, während an
der y-Achse das vertikale Profil des IGBTs 11 in µm angetragen
ist, wobei der Nullwert wieder an der Oberfläche des Emitters 23 liegt.
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In 3 ist
die Dichte der durch den äußeren Trench 31b verlaufenden Äquipotentiallinien 45 gegenüber dem
Verlauf der Äquipotentiallinien
in der n-dotierten Basis 21 erhöht. Anders ausgedrückt ist der
Abstand zwischen den Äquipotentiallinien 45 in dem
Bereich des äußeren Trenches 31b reduziert. Die Äquipotentiallinien 45 lösen sich
dabei aufgrund der Struktur des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
von dem p+n-Übergang des p+-dotierten Emitters 23 und
der Vorderseitenzone 41, die ja elektrisch leitend miteinander
verbunden sind, zu der n-dotierten Basis 21 ab, so dass
sie den äußeren Trench 31b durchkreuzen.
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Anders
ausgedrückt,
biegen sie sich sozusagen von dem unteren p+n-Übergang
weg zu dem inneren Trench 31a hin. Für den in 3 mittels
einer Simulation gewonnenen Verlauf der Äquipotentiallinien 45 ist
wie bereits erläutert,
eine Voraussetzung, dass der rechte Halbleiterrand bzw. die Sagekante 12c des
IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung eine leitende Verbindung zwischen der p+-dotierten Vorderseitezone 41 dem
p+-dotierten Emitter 23 erzeugt.
Der Außenrand
ist damit mit dem Emitter 23 bzw. einem durchgehenden p-dotierten
Gebiet kurzgeschlossen. Denkbar wäre dabei auch, die leitende Verbindung über eine
p-dotierte Zone zu realisieren.
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Die
p-dotierte Zone könnte
beispielsweise in einem Trench implementiert werden, der durch die gesamte
Driftzone bzw. die gesamte n-dotierte Basis 23 geätzt werden
müsste,
wodurch bei der Verwendung eines Wafers aus FZ-Material (FZ-Material = Floating-Zone-Material
= Floatende-Zone-Material) in
einem Dünnwaferprozess,
somit ein Verbund zwischen den IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung, die auf dem Wafer angeordnet sind, bereits durch das
Freiätzen
des Trenches aufgelöst
werden würde.
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Bei
der Implementierung des IGBTs 11 in einer Halbleiterstruktur
kann jedoch die p-dotierte Zone, die sich vertikal durch die Basis 21 erstrecken würde und
den Emitter 23 mit der Vorderseitenzone 41 leitend
verbindet, weggelassen werden. Denn die Sägekante 12c stellt
aufgrund der Kristallstörungen einen
ausreichend niederohmigen Parallelwiderstand dar, so dass sich an
der Sägekante 12c in
der vertikalen Richtung 13b kein elektrisches Feld ausbildet,
und damit die Feldfreiheit am Chiprand ermöglicht ist. Denn die sich beim
Sägen an
der Sägekante bzw.
Vereinzelungskante ausbildenden Störstellenzonen erzeugen eine
leitende Verbindung zwischen dem Emitter 23 und der Vorderseitenzone 41.
Außerdem
ist eine Seitenwandimplantation einer Akzeptordosis in den äußeren Trench 31b,
so dass sich an der Seitenwand des äußeren Trenches 31b eine p-dotierte
Implanatationszone bilden würde,
im Gegensatz zu dem inneren Trench 31a nicht erforderlich und
würde sogar
zu einer Verschlechterung des Rückwärtssperrvermögens des
IGBTs 11 führen.
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Der
in 3 gezeigte IGBT 11 weist bei einem Betrieb
in Rückwärtsrichtung,
bei dem sich, wie bereits erläutert,
eine Raumladungszone zwischen dem p+-dotierten
Emitter 23 und der n-dotierten Basis 21 ausbildet,
eine Sperrspannung mit einem Wert von 1.262 Volt auf, wobei jedoch,
wie in 2 die Bipolarverstärkung αpnp wie
in dem in 2 gezeigten Verlauf in der Simulation
nicht berücksichtigt
ist.
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Aus
den 2–3 und
den dort gezeigten Verläufen
der Äquipotentiallinien
wird deutlich, dass sich bei den der Simulation zugrundeliegenden Randbedingungen
jeweils für
den oberen pn-Übergang
an der Chipvorderseite bzw. dem pn-Übergang zwischen
der p-dotierten Wanne 19 und der n-dotierten Basis 21 und dem
unteren pn-Übergang
an der Chiprückseite
bzw. dem pn-Übergang
zwischen der n-dotierten Basis 21 und dem p+-dotierten
Emitter 23 ein Sperrvermögen von jeweils 1262 Volt bzw.
eine Sperrspannung in Vorwärtsrichtung
und eine Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
von jeweils 1262 Volt ergibt.
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Vorteilhaft
ist dabei, dass der Durchbruch jeweils im Volumen bzw. in dem Halbleiterkörper 15 des
Bauelements bzw. des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
stattfindet. In Abhängigkeit
von einer Einstellung der Trägerlebensdauer
und des Emitterwirkungsgrades sowie einer Stärke bzw. einer Abmessung der
nicht ausgeräumten
Basiszone reduziert sich jedoch der Sperrspannungswert aufgrund der
internen Stromverstärkung αpnp des
rückseitigen Bipolartransistors,
wie unter anderem in der Reihe „Solid-State Electronics", Pergamon Press
1965, A. Herlet, Band 8, Seiten 655–671 dargelegt ist. Bei dem
IBGT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung würden
die oben genannten Effekte zu einer Reduzierung des Werts der Sperrspannung
in einem Bereich von 100 bis 200 Volt führen.
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Entscheidend
ist für
das in den 2 und 3 gezeigte
Verhalten der n-dotierten Basis bzw. der neutralen Basiszone, dass
bis zu der geforderten Sperrspannung die Raumladungszone sich in
dem Vorwärtsbetrieb
nicht bis zu dem Emitter 23 erstreckt bzw. durchgreift,
und in dem Rückwärtsbetrieb
sich nicht bis zu der p-dotierte Wanne 19 erstreckt bzw. durchgreift.
Ein Durchgreifen der Raumladungszone an den p+-dotierten
Emitter bzw. an die p-dotierte Wanne 19 würde jeweils
zu einer starken Injektion von Löchern
in die Raumladungszone führen
und die Sperrfähigkeit
dementsprechend begrenzen. Dieses Durchgreifen der Raumladungszone
bzw. Punch Through ist dabei bei der in den 1–3 gezeigten Struktur
in der vertikalen Dimensionierung des Volumens bzw. der Dicke der
n-dotierten Basis 21 zu berücksichtigen. Des Weiteren ist
auch die laterale Ausdehnung des Randabschlusses 12b so
einzustellen, dass ein lateraler Auslauf der Raumladungszone in den
Randabschluss bis zu der Sagekante 12c unterbunden wird.
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Vorteilhafterweise
sind die Tiefen der Trenche 31a, 31b bzw. die
Trenchtiefen t1, t2 dabei
so gewählt,
dass sie ca. 40% der Halbleiterdicke bzw. der Schichtdicke D betragen.
Denn bei wesentlich flacheren Trenches ist die volle Volu mensperrfähigkeit
nicht mehr möglich,
und der Durchbruch ereignet sich in einem Bereich in der Nähe der Seitenkanten
der Trenches 31a, 31b vorzugsweise an der Oberfläche im Bereich
der p+n-Übergänge des
IGBTs 11 bzw. der Vorderseite des IGBTs 11.
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Somit
sind bei dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden Erfindung,
dessen elektrisches Sperrverhalten in den 2–3 erläutert ist,
die Tiefen t1, t2 der
Trenches 31a, 31b deutlich geringer als die Schichtdicke
der n-dotierten Basis 21 bzw. die Trenchtiefen sind deutlich
flacher als die Driftzone, wodurch ein Freiätzen der Trenches einfacher
realisierbar ist. Damit ist die technische Implementierung des in 1–3 gezeigten
IGBTs 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders in einer dafür
geeigneten Dünnwafertechnologie
möglich.
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Zusammenfassend
kann gesagt werden, dass der IGBT 11 mit einer symmetrischen
oder asymmetrischen Sperrcharakteristik mittels eines vertikalen
Randabschlusses, der den vorzugsweise ausreichend tiefen Doppeltrench
aufweist, implementiert werden kann. Während in dem inneren Trench 31a der
Potentialabbau bei Durchlassbelastung bzw. in Vorwärtsrichtung
erfolgt, geschieht dies bei Sperrbelastung bzw. in Rückwärtsrichtung
in dem äußeren Trench 31b.
Vorteilhaft ist neben der entsprechenden Auslegung der Abmessungen
der in dem Bauelement angeordneten Strukturen, dass an dem inneren
Trench bevorzugt zumindest in der dem aktiven Gebiet zugewandten
Seitenwand eine p+-dotierte Implantationszone 37 angeordnet
werden kann, die zu einer weiteren Erhöhung der Volumensperrfähigkeit
in Vorwärtsrichtung
und damit zu einer Reduzierung des lateralen Platzbedarfs, der vorzugsweise
in einer Größenordnung
der vertikalen Waferdicke bzw. der Dicke D der n-dotierten Basis 21 liegt,
führen
kann.
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Bei
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
weisen der innere Trench 31a oder der äußere Trench 31b eine
längliche
Form auf, wobei die Trenchtiefen t1, t2 höher
sind als die Trenchbreiten b1, b2. Jedoch sind beliebige Formen der Trenches 31a, 31b hierzu
Alternativen. Auch können
die Trenches nicht quaderförmig,
sondern z. B. alternativ oval sein oder jede denkbare Form aufweisen.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Trenches 31a, 31b vorzugsweise
parallel zueinander angeordnet. Jedoch sind beliebige Winkel, unter
denen die Trenches zueinander angeordnet sind, hierzu Alternativen.
In dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt ein Verhältnis der
Tiefe t1 des inneren Trenches zu der Tiefe
t2 des äußeren Trenches 31b bevorzugt
in einem Bereich von 0,7 bis 1,3 und noch bevorzugter in einem Bereich
von 0,9 bis 1,1, jedoch sind beliebige Verhältnisse der Tiefe t1 des inneren Trenches 31a zu der Tiefe
t2 des äußeren Trenches 31b hierzu
Alternativen.
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Des
Weiteren liegt ein Verhältnis
des Abstands d der Trenche 31a, 31b zu der Breite
b1 des inneren Trenches 31a in
einem Bereich von 1 bis 1,5, jedoch sind beliebige Verhältnisse
des Abstands d der Trenche 31a, 31b zu der Breite
b1 des inneren Trenches hierzu Alternativen.
In dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung grenzt die p+-dotierte Vorderseitenzone 41 an
den äußeren Trench 31b an,
jedoch sind beliebige Anordnungen der p+-dotierten Vorderseitenzone
gegenüber
dem äußeren Trench 31b,
so dass die Vorderseitenzone 41 auch nicht an den äußeren Trench
angrenzt, hierzu Alternativen. In dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Verhältnis
einer Dicke der p+-dotierten Vorderseitenzone 41 in
der vertikalen Richtung 13b bzw. der vertikalen Abmessung
der p+-dotierten Vorderseitenzone 41 zu
einer Tiefe t2 des äußeren Trenches vorzugsweise
in einem Bereich von 0,05 bis 0,15, jedoch sind beliebige Verhältnisse
der Dicke der p+-dotierten Vorderseitenzone 41 zu
der Tiefe des äußeren Trenches 31b hierzu
Alternativen.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Wanne 19 p-dotiert, die Basis 21 n-dotiert,
der Emitter 23 p+-dotiert, die
Source 25 n+-dotiert, die Implantationszone 37 p-dotiert,
die Kanalstoppzone 39 n+-dotiert
und die Vorderseitenzone 41 p+-dotiert.
Jedoch könnten
auch sämtliche
Dotierungsarten vertauscht werden, so dass die Wanne 19 n-dotiert und die Basis 21 p-dotiert
wären,
der Emitter 23 n+-dotiert wäre, die
Source 25 p+-dotiert wäre, die Implantationszone 37 n+-dotiert wäre, die Kanalstoppzone 39 p+-dotiert
wäre und
die Vorderseitenzone 41 n+-dotiert
wäre.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung wird über
die Sägekante 12c eine
leitende Verbindung zwischen dem p+-dotierten Emitter 23 und
der p+-dotierten Vorderseitenzone 41 erzeugt. Jedoch
sind beliebige leitende Verbindungen zwischen der p+-dotierten
Vorderseitenzone 41 und dem p+-dotierten Emitter 23 hierzu
Alternativen, wie z. B. ein beliebiges durchgehendes p-dotiertes
Gebiet, das sich von dem p+-dotierten Emitter
zu der p+-dotierten Vorderseitenzone 41 erstreckt.
Dieses p-dotierte Gebiet könnte
beispielsweise alternativ auch wie bereits erläutert, mittels einer Trenchätzung und einem
anschließenden
Auffüllen
bzw. Verfüllen
des Trenches mit einem Dotierstoff oder einem beliebigen leitenden
Material realisiert werden.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung erstreckt sich die n+-dotierte
Kanalstoppzone 39 von dem inneren Trench 31a zu
dem äußeren Trench 31b und
grenzt an den inneren Trench 31a und an den äußeren Trench 31b an.
Jedoch sind beliebige Anordnungen der n+-dotierten
Kanalstoppzone 39 zwischen dem inneren Trench 31a und
dem äußeren Trench 31b hierzu
Alternativen, wobei die n+-dotierte Kanalstoppzone 39 auch
nicht an den inneren Trench 31a oder an den äußeren Trench 31b angrenzen
kann.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung sind der äußere bzw.
der erste Trench oder der innere bzw. der zweite Trench mit einem
dielektrischen Material 33a, 33b, bzw. einem Dielektrikum gefüllt. Jedoch
sind beliebige Materialien hierzu Alternativen, die z. B. auch kein
dielektrisches Verhalten zeigen. In dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
weist das dielektrische Material in dem ersten Trench 31a oder
in dem zweiten Trench 31b, bevorzugt ein Polyimid auf,
jedoch sind beliebige dielektrische Materialien, wie z. B. beliebige
Imide, Photoimide oder andere isolierende Stoffe, wie z. B. organische
isolierende Stoffe, oder Silicone oder Silikatglas hierzu Alternativen.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung sind der erste Trench 31b oder der zweite Trench 31a überwiegend
mit einem dielektrischen Material gefüllt, so dass ein Anteil des
dielektrischen Materials an dem gesamten Material in den Trenches 31a, 31b bevorzugt
höher als
50% ist, und noch bevorzugter höher
als 80% ist. Jedoch sind beliebige Anteile des dielektrischen Materials
an dem Material, mit dem der erste Trench oder der zweite Trench
gefüllt
sind, hierzu Alternativen.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zwischen dem ersten Trench 31a oder dem zweiten
Trench 31b und der n-dotierten Basis 21 eine Trenchpassivierungsschicht 35a, 35b angeordnet.
Die Trenchpassivierungsschicht könnte
alternativ hierzu durch eine beliebige isolierende Schicht ersetzt
werden oder sogar ganz weggelassen werden.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt ein Verhältnis
der Tiefe des inneren Trenches 31a zu der Schichtdicke
D des Halbleiterkörpers 15 bzw.
der vertikalen Abmessung der n-dotierten Basiszone 21 in
einem Bereich von 0,3 bis 0,5 oder ein Verhältnis der Tiefe t2 des äußeren Trenches zu
der Schichtdicke D des Halbleiterkörpers 15 in einem
Bereich von 0,3 bis 0,5. Jedoch sind beliebige Werte des Verhältnisses
der Trenchtiefen t1, t2 zu
der Schichtdicke D des Halbleiterkörpers hierzu Alternativen.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung sind der erste Trench 31a oder der zweite Trench 31b vorzugsweise
lateral bzw. in der lateralen Richtung 13a neben dem vor derseitigen
pn-Übergang
zwischen der p-dotierten Wand 19 und der n-dotierten Basis 21 angeordnet,
jedoch sind beliebige Anordnungen des ersten oder des zweiten Trenches 31a, 31b auch
nicht lateral neben dem vorderseitigen pn-Übergang hierzu Alternativen.
In dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt die Tiefe t1 des inneren
Trenches 31a oder die Tiefe t2 des äußeren Trenches
vorzugsweise in einem Bereich von 20 µm bis 80 µm, jedoch sind beliebige Tiefen
des inneren oder des äußeren Trenches
hierzu Alternativen. Des Weiteren liegt die Breite b1 des
inneren Trenches oder die Breite b2 des äußeren Trenches
vorzugsweise in einem Bereich von 15 µm bis 50 µm, jedoch sind beliebige Breiten
b1, b2 der Trenches 31a, 31b hierzu
Alternativen.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt eine Distanz zwischen einer dem äußeren Trench 31b abgewandten
Oberfläche
bzw. Seitenfläche
des inneren Trenches 31a und der Vereinzelungskante 12c in
der lateralen Richtung 13a vorzugsweise in einem Bereich
von 70 µm
bis 200 mm, jedoch sind beliebige Distanzen hierzu Alternativen. Des
Weiteren liegt in dem IGBT gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verhältnis
der Distanz zwischen einer dem äußeren Trench 31b abgewandten Oberfläche des
inneren Trenches 31a und der Vereinzelungskante 12c in
der lateralen Richtung 13a zu der Schichtdicke D des Halbleiterkörpers 15 in
der vertikalen Richtung 13b vorzugsweise in einem Bereich
von 0,7 bis 1,3.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt ein Verhältnis
der Sperrspannung in Vorwärtsrichtung
zu der Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis 10 und noch bevorzugter in
einem Bereich von 0,5 bis 2, jedoch sind beliebige Verhältnisse
der Sperrspannung in Vorwärtsrichtung
zu der Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
hierzu Alternativen.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung beträgt
die Anzahl der vorderseitigen pn-Übergänge bzw. die Anzahl der Übergänge zwischen
der p-dotierten Wanne 19 und der n- dotierten Basis 21 und damit
die Anzahl der pn-Übergänge in dem
aktiven Zellbereich 12a zwei, jedoch kann die Anzahl der
vorderseitigen pn-Übergänge beliebig hoch
sein, wobei auch nur ein vorderseitiger pn-Übergang in dem aktiven Zellbereich 12a denkbar ist.
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Der
IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise so aufgebaut, dass bei einem Betrieb
des IGBTs 11 der Strom überwiegend
in den aktiven Zellbereich 12a eingespeist wird, so dass
der in den Halbleiterkörper 15 eingespeiste
Strom bevorzugt zu mehr als 50% in dem aktiven Zellbereich 12a eingespeist
wird und noch bevorzugter zu mehr als 80% in dem aktiven Zellbereich 12a eingespeist
wird. Jedoch sind beliebige Strukturen des Aufbaus des IGBTs 11 hierzu
Alternativen, bei denen auch weniger als 50% des in den Halbleiterkörper 15 eingespeisten
Stroms in den aktiven Zellbereich 12a eingespeist werden.
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In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt die Spannung zwischen den Kontakten 14, 17 bei
einem Betrieb des IGBTs 11 vorzugsweise in einem Bereich
von 40 Volt bis 2000 Volt, jedoch sind beliebige Spannungen zwischen
den Kontakten 14, 17 hierzu Alternativen. Der
IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine p+-dotierte Implantationszone 37 auf,
jedoch kann die p+-dotierte Implantationszone
durch eine beliebig erzeugte p+-dotierte
Zone ersetzt werden. Auch die optional zwischen der p+-dotierten
Vorderseitenzone 41 und dem p+-dotierten
Emitter 23 entlang der Sägekante verlaufende p+-Implantationszone kann durch eine beliebig erzeugte
p+-dotierte Zone ersetzt werden.
-
In
dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die aktiven Bauelementebereiche 19, 25, 21 bzw.
die p-dotierte Wanne 19, die n-dotierte Basis 21 und
n+-dotierte Source 25 zumindest
teilweise lateral nebeneinander angeordnet, so dass die aktiven
Bauelementebereiche zueinander eine laterale Anordnung aufweisen,
jedoch sind beliebige Anordnungen der Bauelementebereiche in dem
aktiven Zellbereich 12b z. B. auch in einer Trenchzelle
hierzu Alternativen.
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Denkbar
ist auch eine n-dotierte Feldstoppzone in der Nähe der Waferrückseite,
also nahe dem pn-Übergang
zwischen der n-dotierten Basis 21 und dem p+-dotierten
Emitter 23 anzuordnen, über
deren Dotierungsdosis bzw. Dosis ein Verhältnis zwischen der Sperrspannung
in Vorwärtsrichtung
und der Sperrspannung in Rückwärtsrichtung
eingestellt werden kann, so dass dieses z. B. asymmetrisch werden kann.
Des Weiteren könnte
auch alternativ eine beliebige Anzahl an Feldstoppzonen an beliebigen
Positionen in der n-dotierten Basis 21 angeordnet werden.
-
Des
Weiteren könnte
der IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung ein beliebiges Bauelement mit einem vorderseitigen pn-Übergang
und einem rückseitigen
pn-Übergang
sein, das eine Rückwärtssperrfähigkeit
aufweist, wie beispielsweise ein MCT, ein GTO, ein Thyristor oder
ein Sensorbauelement. Des Weiteren ist der IGBT 11 gemäß de vorliegenden Erfindung
mit der in 1 gezeigten Randstruktur bzw.
dem Randabschluss 12b vorzugsweise ein Siliziumbauelement,
jedoch könnte
der IGBT 11 gemäß der vorliegenden
Erfindung in einem beliebigen anderen Halbleitermaterial, wie z.
B. Siliziumcarbid (SiC) oder Galiumarsenid (GaAs) implementiert
sein.
-
Des
Weiteren könnte
alternativ in dem IGBT 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
die n+-dotierte Kanalstoppzone 39 durch
eine vorzugsweise auf der Vorderseite des IGBTs 11 gemäß der vorliegenden Erfindung
angeordnete Metallschicht, Metallisierung bzw. Platte oder ein Polysilizium
mit einem guten ohmschen Kontakt zu der n-dotierten Basis 21 eingesetzt
werden, wodurch sich ebenfalls der in 2 gezeigte
Verlauf der Äquipotentiallinien
bei einem Betrieb in Vorwärtsrichtung
einstellen würde.
Der ohmsche Kontakt ist vorzugsweise mindestens einmal an einer
beliebigen Stelle zwischen den beiden Trenches 31a, 31b gebildet,
wobei vor zugsweise dann zwischen der n-dotierten Basis 27 und
der Metallschicht eine isolierende Zwischenschicht aus z. B. SiO2 angeordnet ist. Des Weiteren könnte die
p+-dotierte Vorderseitenzone 41 ebenfalls
durch eine Metallschicht bzw. eine Metallplatte oder ein Polysilizium ersetzt
werden, so dass sich der in 3 gezeigte Verlauf
der Äquipotentiallinien
bei einem Betrieb des IGBTs 11 in Rückwärtsrichtung ergeben könnte.
-
- 11
- IGBT
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung
- 12a
- aktiver
Zellbereich
- 12b
- Randabschluss
- 12c
- Sägekante
- 13a
- laterale
Richtung
- 13b
- vertikale
Richtung
- 14
- erster
Kontakt
- 15
- Halbleiterkörper
- 17
- zweiter
Kontakt
- 19
- p-dotierte
Wanne
- 21
- n-dotierte
Basis
- 23
- p+-dotierter Emitter
- 25
- n+-dotierte Source
- 27
- Isolationsschicht
- 29
- Gate-Elektrode
- 31a
- innerer
Trench
- 31b
- äußerer Trench
- 33a
- inneres
Trench-Dielektrikum
- 33b
- äußeres Trench-Dielektrikum
- 35a
- innere
Trench-Passivierung
- 35b
- äußere Trench-Passivierung
- 37
- p+-dotierte Implantationszone
- 39
- n+-dotierte Kanalstoppzone
- 41
- p+-dotierte Vorderseitenzone
- 42
- erste
optionale Metallschicht
- 43
- zweite
optionale Metallschicht
- 44
- optionale
Seitenwandimplantationszone
- 45
- Äquipotentiallinie
- t1
- innere
Trenchtiefe
- b1
- innere
Trenchbreite
- t2
- äußere Trenchtiefe
- b2
- äußere Trenchbreite
- d
- Abstand
der Trenches
- D
- Dicke
der n-dotierten Basis