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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstrückenbeschichtung eines Teppichs
mit einem Erst- und einem Zweitrücken,
beispielsweise zur Verankerung von Polnoppen im Teppichgewebe bei
einer Herstellung des Teppichgewebes im Tufting-Verfahren, wobei
gegebenenfalls unter zunächst
vorgenommener Hydrophobierung des Polmaterials eine rückseitige
Kunststoffbeschichtung vorgenommen wird.
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Verfahren
der in Rede stehenden Art sind bekannt. Um dem Polmaterial die nötige Einbindung
und somit eine gewisse Festigkeit zu verleihen, ist insbesondere
bei einer Herstellung des Teppichgewebes im Tufting-Verfahren ein
sogenannter Vorstrich erforderlich. Hierbei handelt es sich bevorzugt
um eine Kunststoffbeschichtung, weiter beispielsweise in Form einer
Styrol-Butadien-Latex-Polymerdispersion.
Diese stellt die Verankerung der Polnoppen im Trägergewebe dar. Zugleich wird
hierdurch die gewünschte
Einbindung der Polnoppen erreicht sowie, das Fadenziehen oder Ausfransen
des Polmaterials während
des Gebrauchs verhindert. Weiter ist es bekannt, dem Vorstrichmaterial
zur Erlangung gewünschter
Funktionen wie beispielsweise Schwerentflammbarkeit oder antistatische
Ausrichtung wirksame Additive beizumengen. Bevorzugt wird dieser
Vorstrich im Schaumauftragsverfahren aufgebracht. Die Trocknung
der so behandelten Halbfertigware erfolgt bevorzugt in einem Spannrahmentrockner,
wobei durch Verdampfen des Kapillar- und Porenwassers, welches als
Lösemittel
für die
darin dispergierten feinen Polymerteilchen dient, sich die aneinandergerückten Polymerteilchen
zu einem geschlossenen Film verbinden. Anschließend wird die vorlatextierte
Ware vorzugsweise mit einem Polymerdispersionskleber oder einem
Hotmeit-Pulver versehen. Hiernach wird in diese Kleberschicht ein
textiler Zweitrücken
eingelegt und entweder durch Trocknung der Polymerdispersion oder
durch Druck bei einer Hotmelt-Beschichtung fixiert.
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Des
Weiteren ist es bekannt, zur Flecken- bzw. Flüssigkeitsabweisung das Polmaterial
entsprechend hydrophob einzustellen. Hierzu werden die an sich hydrophilen
Polfäden
hydrophob ausgerichtet, unter Verwendung von Fluorkarbonen oder
derartigen oberflächenwirksamen
Hydrophob-Beschichtungen. Diese werden auf den halbfertigen Teppichboden
polseitig entweder per Schaum- oder Sprühapplikation aufgetragen. Bedingt
durch diese Applikationsmethoden ist nur eine begrenzte Eindringtiefe
in dem dichten Polmaterial möglich,
so dass die unteren, teppichgewebenahen Polschenkel sowie die Polfäden-Trägermaterial-Umschlingungsstellen
unausgerüstet
und somit trotz verliehener Oberflächenbeschichtung weiterhin
fleckanfällig
bleiben.
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Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Verfahren
der in Rede stehenden Art dahingehend weiter zu verbessern, dass
ein verbessertes Anschmutzverhalten des nach diesem Verfahren hergestellten
Teppichs erreicht wird.
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Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass die Kunststoffbeschichtung zur Ausbildung
einer wasserdichten Schicht in erforderlicher Menge in das Trägergewebe
eingetrieben wird. Zufolge dieser Ausgestaltung ist zunächst eine wasserdichte
Sperre erreicht, die zugleich zur Polnoppenanbindung bzw. zur Fixierung
der Polfäden
genutzt ist. Die Menge sowie die Eindringtiefe der Kunststoffbeschichtung
in die Rückenseite
des Teppichgewebes ist hierbei so gewählt, dass die, die wasserdichte
Schicht erbringende Kunststoffbeschichtung die unteren Polschenkel
sowie die Polfaden-Trägermaterial-Umschlingungsstellen
umfasst. So kann bei einem gemäß vorgeschlagenem
Verfahren hergestellten Teppich eine von der Oberseite des Teppichs
eindringende Flüssigkeit nicht über die
unteren Polschenkel hinaus in den Erstrücken gelangen. Bei den bekannten
Verfahren, bei welchen zur Festlegung der Polnoppen zunächst ein
Kunststoff-Vorstrich und hiernach eine in der Regel aus einem Latexmaterial
bestehende weitere Schicht aufgetragen wird, wirkt dieser so gestaltete
Erstrücken
aufgrund der nicht vorhandenen hydrophoben Ausrüstung bei einer Flüssigkeitsbeaufschlagung
wie ein Flüssigkeitsspeicher,
der nach einem Trocknen der oberflächenseitigen Polfäden bedingt
durch die hiernach eintretende Dochtwirkung derselben die gespeicherte
Flüssigkeit
wieder an die Polfäden
abgibt. Bei hydrophob eingestelltem Polmaterial erweist sich dieser
Effekt als besonders nachteilig, da das zunächst in der hydrophilen Latexbeschichtung
aufgesaugte Schmutzwasser gemäß vorbeschriebenem
Dochteffekt zeitversetzt wieder zur Poloberfläche transportiert wird. Da
die Polfaserspitzen jedoch mit den oberflächenaktiven Mitteln umschichtet
sind, sind die nach Verdunsten der Flüssigkeit in den Polfasern verbleibenden
Schmutzpartikel nicht mehr ohne vorherige Beschädigung der beispielsweise Fluorkarbonschicht
oder dergleichen zu reinigen. Diesem nachteiligen Effekt bei hydrophobiertem
Polmaterial wird durch die erfindungsgemäße Kunststoffbeschichtung zur
Ausbildung einer wasserdichten Schicht entgegengewirkt, da die bei
den bekannten Applikationsmethoden nicht beschichteten unteren Polschenkel
im Teppichgewebe von der wasserdicht eingestellten Schicht umschlossen
sind. Es ist somit eine gesamthydrophobe Einstellung des gesamten
Teppichgewebes erreicht. Sowohl die Polfasern als auch die mit diesen
in Kontakt tretenden Trägermaterial-Umschlingungsstellen
sind zur hydrophoben Einstellung von der Kunststoffbeschichtung
umschlossen bzw. von der oberflächenseitig
aufgebrachten Hydrophobbeschichtung ummantelt. Etwaige auf die Teppichoberfläche auftreffende Flüssigkeit,
insbesondere schmutzbehaftete Flüssigkeit
gelangt zwischen den Polfasern nur bis zur oberflächenseitigen
Ebene der Kunststoffbeschichtung; gelangt somit nicht in den Wirkungsbereich
der nicht oberflächenseitig
hydrophob eingestellten Polfaserabschnitte. Die schmutz- und flüssigkeitsabweisende
Oberflächenbeschichtung
der Polfasern kommt voll zur Wirkung. Auch einem zeitversetzten
Nachverschmutzungseffekt ist entgegengewirkt.
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Eine
Prüfung über einen
Zeitraum von 24 Stunden ergab die geforderte Wasserdichtigkeit einer
Teppichprobe mit einer Erstrückenbeschichtung
gemäß dem Kennzeichen
des Anspruches 1. Nach diesem Prüfungszeitraum
war weder ein Absenken der auf die Probe einwirkenden Flüssigkeitssäule noch
Flüssigkeit
unterhalb der Probe erkennbar.
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Die
Gegenstände
der weiteren Ansprüche
sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruchs 1 erläutert, können aber
auch in ihrer unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein.
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So
ist weiter bevorzugt, dass die Kunststoffbeschichtung aus einem
Thermoplastmaterial besteht. Demzufolge ist ein Beschichtungsmaterial
gewählt,
welches eine vorab durchgeführte
Gesamt-Hydrophobierung des Teppichgewebes erlaubt. Eine solche Gesamt-Hydrophobierung
kann beispielsweise durch einen Tauchvorgang des Teppichgewebes
im Foulard-Verfahren erreicht sein, wonach insbesondere die Polnoppen vollständig mit
der vorgesehenen Hydrophob-Beschichtung umschlossen sind. Bei den
bislang bekannten rückenseitigen
Kunststoffbeschichtungen zur Festlegung der Polnoppen kann keine
Gesamt-Hydrophobierung des Teppichgewebes vorab durchgeführt werden,
da die wässrigen
Bestandteile der aufgebrachten Kunststoffschicht von den entsprechend
hydrophob behandelten Polabschnitten abgestoßen würden. Um dennoch ein vorab
gesamthydrophob eingestelltes Teppichgewebe mit einer wässrig aufgetragenen
Kunststoffbeschichtung zu versehen, wäre zunächst ein Aufbrechen der verliehenen
beispielsweise Fluorkarbon-Schichten erforderlich, um an diesen
Stellen das funktionstragende Polymercompound anbringen zu können. Eine
solche Reaktion, insbesondere Ätzreaktion
ist schwer kontrollierbar. Die hierbei mühsam und kostenaufwändig aufgebrachten
Hydrophobschichten können
auch an unerwünschten
Stellen beschädigt
werden, so dass die Wirksamkeit und Effektivität der verliehenen Ausrüstung geschwächt wür de. Weiterhin
sind hierdurch die Bindungskraft (Adhäsion) der Polymerdispersion
an die Faser so geschwächt,
dass der Teppichboden Qualitätskriterien wie
den Tetradtest oder den Trommeltest nicht erfüllen würde. Durch die Verwendung eines
Thermoplastmaterials als Kunststoffbeschichtung kann diese direkt
ohne weitere Vorbehandlung des hydrophob eingestellten Polmaterials
aufgebracht werden. Dieses wird auf den Rücken der halbfertigen Ware
(Teppichgewebe) aufgebracht und zwecks Optimierung der Eindringtiefe
in die Filamentgassen wie auch zur Optimierung der Kapillar- und
Noppenabbindung eingetrieben und homogen auf der Ware verteilt.
Diese bestreute Ware wird hiernach bis zum Schmelzpunkt des Thermoplastmaterials
erwärmt,
so insbesondere innerhalb eines Infrarotfeldes. Anschließend wird
die Ware beispielsweise Kalanderwalzenpaaren zugeführt. Die
verflüssigte
Thermoplastschmelze wird insbesondere durch den vorgesehenen hohen
Anpressdruck der Kalanderwalzenpaare tief in die Filamentgassen
der Polfäden
eingedrückt.
Dieses Eindrücken
kann alternativ auch mittels Extruder oder durch Einspritzen der
Schmelze mit hohem Druck erreicht werden. Durch den nach der Abkühlung entstandenen
Kunststofffilm ist die nötige
Faserabbindungsfestigkeit sowie die Noppenabbindungsfestigkeit erreicht,
da der Kunststofffilm bedingt durch die physikalischen "Van der Waals-Kräfte" die Fasern aneinander
verklebt. Überdies
ist die aufgebrachte Beschichtung wasserdicht, so dass Schmutzwasser
weder durch die Beschichtung hindurch in die Ware eindringen kann
noch wässriger
Schmutz von der Beschichtung selbst aufgesaugt werden kann, da das
verwendete Kunststoffbeschichtungsmaterial nahezu kein Feuchtigkeitsaufnahmevermögen besitzt.
Entsprechend kann eine derart beschichtete Ware auch keinen Beitrag
zu dem beschriebenen Dochteffekt-Problem leisten. Das Kunststoffbeschichtungsmaterial
weist einen Melt-Flow-Index (MFI, Schmelzindex) von 700 bis 2000
g/10 min. auf, so weiter bevorzugt einen MFI von 800, > 800 oder 1500 g/10
min.. Zudem weist das Kunststoffbeschichtungsmaterial eine Kornfeinheit
von weniger als 600 μm,
bevorzugt von weniger als 350 μm
auf. Bevorzugte Materialien besitzen eine Korngrösse von 80 bis 200 μm oder eine
Korngrösse von
300 bis 500 μm.
Bezüglich
der Auftragsmenge des Kunststoffbeschichtungsmaterials ist vorgesehen,
dass diese zwischen 50 und 1000 g/qm beträgt, so weiter bevorzugt 360
g/qm oder 400 g/qm. Das Kunststoffbeschichtungsmaterial kann des
Weiteren durch mechanische Einwirkung in das Trägergewebe eingetrieben werden,
so beispielsweise mittels Rakeln und/oder fein bestückten Stachelwalzen,
wobei weiter gegebenenfalls noch ein Rüttler vorgesehen ist. Vor dem
mechanischen Eintreiben beispielsweise mittels vorgenannten Werkzeugen
kann eine Zwischenerwärmung
der aufgebrachten Kunststoffbeschichtung durchgeführt werden.
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Hinsichtlich
des Kunststoffbeschichtungsmaterials wird vorzugsweise auf ein Polyacrylat
oder Polypropylen zurückgegriffen.
Alternativ kann das Kunststoffbeschichtungsmaterial auch aus einer
Mischung aus Polyacrylat und Polypropylen bestehen. Es kann ein
polyolefines Hotmeltpulver wie weiter beispielsweise Ethylen-Vinyl-Acetat
(EVA) Anwendung finden, welches einen sehr hohen Melt-Flow-Index
von 800, > 800 oder
1500 g/10 min. und eine Kornfeinheit von 0 bis 200 μm aufweist.
Alternativ oder auch kombinativ hierzu kann das Kunststoffbeschichtungsmaterial
auch aus ELPE (Elektrisch Leitfähiges
Poly Ethylen) bestehen. Dieses wird weiter bevorzugt in einer Mischung
mit Polyethylen, so weiter beispielsweise in einem Mengenverhältnis von
40 60 aufgebracht. Der in der ELPE-Schicht verwendete Rußanteil
dient hierbei als Antistatikum und zugleich als Brandschutzmittel.
Da der Kontakt der Polnoppen mit dem in der Hotmelt-Schicht enthaltenen
Ruß durch
den Andrückprozess
im Zuge der Eintreibung der Kunststoffbeschichtung in das Teppichgewebe und/oder
im Zuge der Andrückung
durch Kalanderwalzenpaare erreicht wird, kann die bedingt durch
die Begehung entstandene Reibungsenergie von der Faser an die Ieitfähige Beschichtung
abgegeben, über
eine größere Fläche verteilt
und somit reduziert werden. Ein derart ausgerüsteter Teppichboden erfüllt die
nach DIN EN 1815 gestellten Kriterien. Die Brandschutzanforderungen
(bspw. nach DIN EN ISO 11925-2, DIN EN ISO 13501-1, DIN 4102-1 oder DIN
66081) eines derartig ausgerüsteten
Teppichs sind in vollstem Maße
erreicht. Es bedarf keines Zusatzes weiterer Additive oder Brandschutzmittel.
Mit der Rückenbeschichtung
mittels des Kunststoffbeschichtungsmaterials wird zugleich auch
die Klebeverbindung zu einem Zweitrücken vorbereitet, so insbesondere
durch Zuführung
des Zweitrückens,
beispielsweise in Form eines Textilrückens zu einer Phase, in welcher
das Thermoplastmaterial zumindest oberflächenseitig noch angeschmolzen
ist. Alternativ kann der Klebstoff für den Zweitrücken auch
gesondert aufgebracht werden, so beispielsweise bei einer Ausführungsform,
bei welcher der Klebstoff gleichfalls ein Thermoplastmaterial ist.
Auch diesbezüglich
kommen Thermoplastmaterialien zum Einsatz, welche auch hinsichtlich
der Kunststoffbeschichtung erwähnt
und beschrieben sind, so Polyacrylat oder Polypropylen oder eine
Mischung aus Polyacrylat und Polypropylen bzw. eine Mischung aus
einem elektrisch leitfähigen
Poly Ethylen und einem polyolefinen Hotmeltpulver wie zum Beispiel Ethylen-Vinyl-Acetat.
Der Klebstoff wird in einer solchen Dicke aufgetragen, dass eine
Wasserundurchlässigkeit
erreicht wird. Hierzu wird der Klebstoff in einer Menge von mehr
als 300 g/qm aufgebracht, so weiter bevorzugt in einer Menge von
etwa 400 g/qm.
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Die
Sicherstellung der weiter gewünschten
Dampfdurchlässigkeit
wird über
die gesamte Applikationsmenge der unterschiedlichen thermoplastischen
Werkstoffe erzielt. So ist bei einer beispielhaften Gesamtapplikationsmenge
von 460 g/qm (davon 200 g/qm applizierte EVA mit MFI 800 (zwecks
Kapillar- und Noppenabbindung) und 260 g/qm einer Mischung aus 60
Gewichtsprozent PE (zwecks Anhaftung der Rückenvariante) und 40 Gewichtsprozent
EL-Additiv (zwecks Erteilung einer elektrisch leitfähigen Funktion))
die erforderliche Dampfdurchlässigkeit
sichergestellt. Alternativ ist auch eine mechanische Nachbehandlung
beispielsweise über
beheizte Nadeln denkbar. Die thermoplastische Beschichtung ist unter
Einfluss hoher Hitze jederzeit modifizierbar und demzufolge beispielsweise über beheizte
Nadeln auch hinsichtlich einer gewünschten Dampfdurchlässigkeit
einstellbar.
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Zur
Kapillar- und Noppenabbindung, die Erreichung der gewünschten
Wasserdichtigkeit sowie für
die Anhaftung der Rückenvariante
ist grundsätzlich
eine entsprechend dick ausgeführte
Kunststoffschicht ausreichend. Diese Kunststoffschicht würde das
Antistatik-Additiv enthalten, welches unlöslich und unverschmelzbar eingebunden
ist. Entsprechend würde
der Vliesindex des ansonsten hochfließenden EVA's zurückgehen, zufolge dessen die
Schmelze mit einem Extruder oder ähnlichen Verfahren in die Noppengassen
injiziert wird, um in die Faserkapillare der Noppen zu gelangen.
Alternativ und auch bevorzugt wird hingegen die Aufbringung einer
zweiten Schicht, die die leitfähige
Funktion (Antistatik) erbringt. So findet für die ausreichende Penetration
ein hochfließendes
EVA Verwendung, wonach anschließend
das Antistatikum in Mischung mit einem günstigeren Werkstoff (wie beispielsweise
PE) aufgestreut wird. Bei gleichzeitigem Aufschmelzen wandert die EVA-Schmelze
ungehindert in die Fasergassen ein, die ungeschmolzenen Antistatik-Pulverkörner rücken nach,
kontaktieren sowohl mit jeder Noppenschlinge als auch mit sich selbst
(Perkolations-Matrix) und wirken somit elektrisch leitfähig.
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Die
Eindruckstärke
der Kunststofflage zur Noppenverhaftung ist unter anderem abhängig vom
MFI des Kunststoffes. So ist bei einem höheren MFI-Wert oder durch eine
höhere
Verweilzeit eine geringere, durch ein Werkzeug aufgebrachte Eindruckstärke nötig. Diese
Eindruckstärke
ist jedoch erhöht,
je feiner die Artikelkonstruktion (Teppichkonstruktion) geschaffen
ist. Bei höheren
Schmelztemperaturen ist wiederum eine geringere Verweilzeit des
aufgestreuten Kunststoffes nötig.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der zeichnerischen Darstellung, welche
lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zur Rückenbeschichtung eines Teppichs
und
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2 in
schematischer Darstellung einen Querschnitt durch einen gemäß vorliegendem
Verfahren hergestellten Teppich.
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Das
im Tufting-Verfahren hergestellte Teppichgewebe 1 wird
gegebenenfalls zunächst
gesamthydrophobiert, wozu das Teppichgewebe durch ein Beschichtungs-Foulard 2 geführt wird.
Dieses Foulard 2 beinhaltet ein oberflächenwirksames Hydrophob-Beschichtungsmaterial
wie beispielsweise Fluorkarbone oder andere Nanophobierungsprodukte.
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Das
so gänzlich
hydrophob beschichtete Teppichgewebe 1 wird zwischen Kalanderwalzen 3 bei
einem Druck von etwa 3,5 bar abgequetscht und mit einer Geschwindigkeit
von etwa 6 Meter pro Minute über
einem Spannrahmen 4 getrocknet.
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Dem
Hydrophobierungsprodukt ist ein Antistatikum beigemischt.
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Wie
weiter aus der Darstellung in 1 und aus
der Tabelle 2 "Erforderliche
Einrichtungen und Einstellparameter" zu erkennen, wird das so ausgerüstete Teppichgewebe 1 einer
weiteren Vorrichtung zur Aufbringung des Erst- und Zweitrückens zugeführt. Diese
Vorrichtung weist zunächst
eine erste Pulverstreuanlage 5 auf. Über diese wird zwecks Kapillar-
und Noppenabbindung der Geweberücken
des Teppichgewebes 1 mit einem Kunststoffmaterial 15,
so insbesondere ein Polyolefin mit einem MFI > 800, so hier beispielsweise EVA mit mindestens
200 g/qm oder mehr bestreut.
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Zur
Optimierung der Eindringbarkeit des 80 bis 200 μm feinen Pulvers wird dieses
mittels einer Stachelwalze 6 und/oder eines Rakels 7 tief
in das Teppichgewebe 1 eingetrieben, dies gegebenenfalls
unter optionaler Zuschaltung eines Rüttlers 8.
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Hiernach
wird über
eine zweite Pulverstreuanlage 9 das für die Wasserundurchdringlichkeit
und für
die Haftung der Rückenvariante
(Zweitrücken)
nötige
Hotmelt 17 aufgestreut. Dies in einer bevorzugten Gesamt-Hotmeltmenge
von 400 g/qm.
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Dieses
Hotmelt
17 soll auch in den Rücken des Teppichgewebes einziehen.
Hierzu kann ein einstufiges Polyolefin mit beliebigem MFI Verwendung
finden. Zur Optimierung der Schwerentflammbarkeit kann je nach Anforderung
ein streufähiges
Brandschutzmittel zugemischt werden. Tabelle
1: Erforderliche Materialien für
die Hotmelt-Beschichtung (Beispiel)
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Im
weiteren Continueprozess verweilt das so beschichtete Teppichgewebe
mindestens eine Minute lang in einem auf 150°C vorgeheizten Infrarotfeld 10.
Die hierbei verflüssigte
Schmelze wird abschließend, nachdem
der Ware der textile Zweitrücken 11 zugeführt wurde,
von mit etwa 5 bar Andruck belasteten, rotierenden Kalanderwalzenpaaren 20 tief
in die erreichbaren Filamentgassen oder sonstige Poren eingedrückt.
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Abschließend wird
die Hotmelt-Schmelze zwecks rascher Ausbildung der zwischenmolekularen
Kräfte,
die für
die Kapillar- und Noppenabbindung sowie für die Stabilität und Wasserdichtigkeit
zuständig
sind, durch eine nicht dargestellte Kühlwalze abgekühlt. Tabelle
2: Erforderliche Einrichtungen und Einstellparameter (Beispiel)
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In 2 ist
schematisch ein Querschnitt durch einen entsprechend nach dem vorbeschriebenen
Verfahren hergestellten Teppich 12 dargestellt. Die Polnoppen 13 sind
gänzlich
umschlossen von dem im Foulard-Verfahren aufgetrage nen Hydrophobmaterial 14,
was auch das die Polnoppen 13 halternde Teppich-Grundgewebe 18 umschließt.
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Das
in einem ersten Streuvorgang aufgebrachte Kunststoffbeschichtungsmaterial 15 ist
durch die mechanische Einwirkung mittels Stachelwalze 6 und/oder
Rakel 7 tief in die Filamentgassen 16 gedrückt; führt entsprechend
zu einer sicheren Kapillar- und Noppenabbindung.
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Die
im zweiten Streuvorgang aufgebrachte Kunststoffschicht 17 ist
gegenüber
der ersten Schicht 15 dicker gewählt und bildet zugleich die
Klebeverbindung zu dem textilen Zweitrücken 11.
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Die
beiden Kunststoffschichten 15 und 17 bilden gemeinsam
den Erstrücken 19.
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Alternativ
kann die Beschichtung eines nicht vorab hydrophob eingestellten
Teppichgewebes 1 derart erfolgen, dass auch hier zunächst über das
erste Streuwerk 5 zwecks Kapillar- und Noppenabbindung
EVA mit einem MFI von 800 in einer Menge von 200 g/qm aufgestreut
wird. Auch dessen Eindringtiefe wird vorzugsweise durch eine Mechanik
manipuliert, so insbesondere durch Einwirkung von Stachelwalze 6 und/oder
Rakel 7.
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Über das
zweite Streuwerk 9 wird ein Polyethylen oder EVA mit beliebigem
MFI in 60/40%-gewichtsprozentiger Mischung mit ELPE (Ruß mit mindestens
360 g/qm oder 400 g/qm) aufgeschüttet.
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Es
ist ein Verfahren angegeben, mittels welchem eine zumindest wasserdichte
Rückenbeschichtung eines
im Tufting-Verfahren hergestellten Teppichgewebes erreicht wird.
Darüber
hinaus kann eine Gesamthydrophobausrüstung des gesamten Teppichs
erreicht werden, so des Polmaterials und des Teppichgrundgewebes
durch Tauchen durch ein entsprechendes Hydrophobierungsprodukt und
anschließender
Rückenbeschichtung
mit einem Hotmelt-Material, dies bei unveränderten Qualitätskriterien,
wie insbesondere textiler Griff (Haptik), elektrische Ableitfähigkeit,
Schwerentflammbarkeit sowie Kapillar- und Noppenabbindung.
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Die
durch die Erfindung erlangten technischen Vorteile sind insbesondere
in der verbesserten Wirksamkeit der verliehenen Hydrophob-Oliophobausrüstung begründet. Diese
Verbesserung wird hierbei nicht nur durch die verliehene Kompletthydrophobausrüstung auf
jeder einzelnen Faser begründet,
sondern auch dadurch, dass das Trägermaterial ebenfalls hydrophobiert
und somit vor wässrigen
Anschmutzungen geschützt wird.
Die Reduzierung des Anschmutzpotentials von Polfasern durch den
ebenfalls hydrophobierten Träger
sowie durch die verliehene wasserdichte Hotmeltbeschichtung resultiert
aus der Überlegung,
dass keine Komponente im Gesamtsystem eine hydrophile Eigenschaft
besitzt und durch das Weglassen hydrophilen Polymercompounds, welches
für die
Erweiterung und Verteilung der Flecken in den bekannten Teppich-Rückenlösungen verantwortlich
ist, die Dochtwirkung nicht mehr resultieren kann. Somit sind die
für die
Fleckentstehung verantwortlichen Parameter unter Beibehalt aller
positiven Eigenschaften wie Kapillar- und Noppenabbindung, Antistatikum,
Schwerentflammbarkeit, Haptik und so weiter optimiert und auf ein
Minimum reduziert. Die Fleckenbeseitigung bei textilen Bodenbelägen ist
hierdurch deutlich vereinfacht.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.