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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Senden einer Hinweisnachricht von einer Sendeeinrichtung eines Fahrzeuges zu einer Empfangseinrichtung und ein entsprechendes Fahrzeug.
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Trotz intensiver Entwicklungsbemühungen auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik ist es bislang noch nicht gelungen, das Problem der so genannten ”Batterieliegenbleiber” zu beheben oder zu entschärfen. Das genannte Problem bezieht sich auf den Fall, dass der Ladezustand der Fahrzeugbatterie, insbesondere wegen eines nicht ausgeschalteten Energieverbrauchers des Fahrzeuges, unter einen Schwellwert absinkt, unter dem eine Startfähigkeit des Fahrzeuges nicht mehr gegeben ist.
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Aus der
DE10106240A1 und der
DE10106239C2 ist jeweils ein Verfahren zum Senden einer Hinweisnachricht von einem Fahrzeug bekannt, bei dem ein Batterieladezustand einer Fahrzeugbatterie ermittelt wird und in Abhängigkeit davon eine Hinweisnachricht von einer Sendeeinrichtung an eine Empfangseinrichtung gesendet wird. Aus der
US2001/0011883A1 ist ein Batteriepack bekannt mit einem Ladeverfahren, in dessen Zusammenhang ein Schwellwertvergleich durchgeführt wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine technische Lehre anzugeben, mit welcher die Anzahl der Fälle, in denen ein Fahrzeug aufgrund zu schwacher Fahrzeugbatterie nicht mehr starten kann, reduziert wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung beruht demnach auch auf dem Gedanken, insbesondere bei abgeschaltetem Motor, kontinuierlich oder in festen oder variablen Zeitabständen automatisch den Batterieladezustand einer Fahrzeugbatterie, insbesondere der Starterbatterie, zu ermitteln. Falls der Batterieladezustand einen Schwellwert, insbesondere einen über dem Startfähigkeitsgrenzwert liegenden Schwellwert, unterschreitet, wird automatisch eine Hinweisnachricht von einer Sendeeinrichtung, insbesondere von einem Mobilfunkmodul, des Fahrzeuges zu einer Empfangseinrichtung gesendet.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Senden einer Hinweisnachricht von einer Sendeeinrichtung eines Fahrzeuges zu einer Empfangseinrichtung, wird ein Batterieladezustand einer Fahrzeugbatterie ermittelt und mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen. Es wird überprüft, ob zumindest ein weiteres vorgegebenes fahrzeugbezogenes Kriterium erfüllt ist, und automatisch eine Hinweisnachricht von der Sendeeinrichtung zu der Empfangseinrichtung gesendet, wenn der Batterieladezustand den vorgegebenen Schwellwert unterschreitet oder überschreitet, und wenn zumindest ein weiteres vorgegebenes fahrzeugbezogenes Kriterium erfüllt ist, und bei dem das weitere Kriterium erfüllt ist, wenn eine Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeuges des Fahrzeuges eingeschaltet ist.
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Durch die Erfindung wird erreicht, dass insbesondere eine durch den Fahrzeugnutzer verschuldete Verschlechterung des Ladezustandes der Fahrzeugbatterie so früh mittels einer entsprechenden Hinweisnachricht, beispielsweise an den Fahrzeugnutzer, signalisiert wird, dass dieser die Ursache, für die Verschlechterung des Ladezustandes, eine eingeschaltete Beleuchtungseinrichtung, so früh beheben kann, dass der Ladezustand nicht unter den Startfähigkeitsgrenzwert abfällt.
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Eine Beleuchtungseinrichtung ist insbesondere dann eingeschaltet, wenn das Abblendlicht, das Fernlicht und/oder eine Nebelleuchte, des Fahrzeuges eingeschaltet ist. Je nach Ausführungsvariante der Erfindung ist das Standlicht als Beleuchtungseinrichtung im Sinne der Erfindung zu verstehen oder nicht.
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Zur Definition des Ladezustandes wird vorzugsweise auf die Ruhespannung der Fahrzeugbatterie Bezug genommen, welche mit einem entsprechenden Messgerät gemessen wird. Die Bestimmung des Ladezustandes kann auch auf einem Batteriezustandserkennungsalgorithmus basieren.
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Der Startfähigkeitsgrenzwert kann ständig aktualisiert werden. Zu seiner Bestimmung kann der Ladezustand, die Batteriealterung, die Außentemperatur und/oder die Motorvariante berücksichtigt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist neben dem weiteren Kriterium, das erfüllt ist, wenn eine Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeuges eingeschaltet ist, eine Vielzahl weiterer Kriterien vorgegeben.
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Vorzugsweise ist dabei ein weiteres Kriterium aus der Vielzahl weiterer Kriterien erfüllt, wenn eine Unterhaltungselektronikeinrichtung, wie beispielsweise ein Radio, ein Musik-Player oder ein TV-Gerät, des Fahrzeuges, die Zündung des Fahrzeuges und/oder ein wesentlicher Stromverbraucher des Fahrzeuges eingeschaltet ist. Daneben kann die Vielzahl weiterer Kriterien eins oder mehrere der folgenden Kriterien umfassen:
- – Ein weiteres Kriterium ist erfüllt, wenn ein oder mehrere Standverbraucher dauerhaft aktiviert wurden. Unter den Begriff Standverbraucher fallen alle während des Motorstillstandes aktivierten Stromverbraucher. Dies umfasst Kundenkomfortfunktionen, sowie fahrzeugnotwendige Systeme. Typische Standverbraucher sind: Standheizung, Telefon (SMS-Empfang, Diebstahlerkennung), Zigarettenanzünder, Unterhaltungseinrichtungen, Tankleckerkennung, Motorlüfternachlauf, Wasserpumpe.
- – Ein weiteres Kriterium ist erfüllt, wenn die Zündung des Fahrzeuges und/oder ein wesentlicher anderer Stromverbraucher des Fahrzeuges eingeschaltet ist.
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Die gesendete Hinweisnachricht informiert vorzugsweise über das weitere fahrzeugbezogene Kriterium, beispielsweise durch einen entsprechenden Hilfetext, wie: ”Ladezustand der Batterie kritisch, das Radio ist eingeschaltet”.
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Die Hinweisnachricht wird bevorzugt an eine vorgegebene Empfangseinrichtung gesendet, wobei die entsprechende Empfängeradresse, insbesondere die Empfängertelefonnummer, im Fahrzeug abgespeichert sein kann. Je nach Ausführungsvariante ist die Empfangseinrichtung dem Halter/Fahrer des Fahrzeuges zugeordnet oder einer Servicezentrale zugeordnet, wobei im zweiten Fall die Nachricht von der der Servicezentrale zugeordneten Empfangseinrichtung, beispielsweise über eine geeignete zweite Sendeeinrichtung an eine zweite Empfangseinrichtung, die dem Halter des Fahrzeuges zugeordnet ist, weitergeleitet werden kann. Diese Weiterleitung kann automatisch oder unterstützt durch ein entsprechendes Servicepersonal erfolgen.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Hinweisnachricht unter Einbeziehung eines Mobilfunknetzes an die Empfangseinrichtung gesendet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dadurch fortgesetzt werden, dass von einer zweiten Sendeeinrichtung, welche beispielsweise dem Halter/Fahrer oder einer Servicezentrale zugeordnet sein kann, eine Nachricht an eine Empfangseinrichtung des Fahrzeuges gesendet wird, welche eine derartige Fahrzeugmodifikation bewirkt, dass ein erfülltes Kriterium nicht mehr erfüllt ist.
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Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug mit einer Ermittlungseinrichtung zur Ermittlung des Batterieladezustandes, mit einer Sendeeinrichtung zum Senden einer Hinweisnachricht zu einer Empfangseinrichtung, mit einer Prüfeinrichtung zum Überprüfen, ob zumindest ein weiteres vorgegebenes fahrzeugbezogenes Kriterium erfüllt ist, wobei ein weiteres fahrzeugbezogenes Kriterium dann erfüllt ist, wenn eine Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeuges des Fahrzeuges eingeschaltet ist, und mit einer Steuereinrichtung, die derart mit der Ermittlungseinrichtung, der Prüfeinrichtung und der Sendeeinrichtung zusammenwirkt, dass bei einem Unter- oder Überschreiten des Batterieladezustandes bezogen auf einen vorgegebenen Schwellwert und bei einer Erfüllung des weiteren vorgegebenen fahrzeugbezogenen Kriteriums automatisch eine Hinweisnachricht zu einer Empfangseinrichtung gesendet wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren näher erläutert:
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs und einer Empfangseinrichtung;
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Senden einer Hinweisnachricht von einer Sendeeinrichtung eines Fahrzeuges zu einer Empfangseinrichtung.
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1 zeigt ein Fahrzeug F, das mit einer Ermittlungseinrichtung ERE, wie beispielsweise einem Spannungsmessgerät, zur Ermittlung des Batterieladezustandes, mit einer Fahrzeugbatterie BAT, mit einer Prüfeinrichtung PRE zum Überprüfen, ob zumindest ein weiteres vorgegebenes fahrzeugbezogenes Kriterium erfüllt ist, und mit einer Sendeeinrichtung SE, wie einem Mobilfunkmodul, zum Senden einer Hinweisnachricht zu einer Empfangseinrichtung EE ausgestattet ist. Bei der Empfangseinrichtung EE kann es sich um ein Mobiltelefon handeln, aber auch um eine spezielle beispielsweise in einem Fahrzeugschlüssel integrierte Empfangseinrichtung EE.
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Zudem weist das Fahrzeug eine mit der Ermittlungseinrichtung ERE, der Prüfeinrichtung PRE und der Sendeeinrichtung SE verbundene Steuereinrichtung STE auf. Die Steuereinrichtung STE ist als programmgesteuerte Prozessoreinrichtung oder als anwendungsspezifische integrierte Schaltung ausgeführt, und derart ausgestaltet, dass bei einem Unter- bzw. Überschreiten des Batterieladezustandes bezogen auf einen vorgegebenen Schwellwert und bei einer Erfüllung eines weiteren vorgegebenen fahrzeugbezogenen Kriteriums automatisch eine Hinweisnachricht zu einer Empfangseinrichtung EE gesendet wird.
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Die Prüfeinrichtung PRE und/oder die Ermittlungseinrichtung ERE können dabei ganz oder teilweise als Teil der Steuereinrichtung STE oder als Teil einer eigens für diesen Zweck vorgesehenen weiteren Steuereinrichtung (nicht dargestellt) ausgeführt sein.
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In einer nicht dargestellten Speichereinrichtung, die der Steuereinrichtung STE zugeordnet sein kann, ist der vorgegebene Schwellwert, die Definitionen der vorgegebenen Kriterien und die Rufnummer der Empfangseinrichtung EE abgespeichert.
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Die Prüfeinrichtung PRE kann beispielsweise mit einer Scheinwerfereinrichtung des Fahrzeuges, dem Bordnetz des Fahrzeuges, etc. verbunden sein.
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2 zeigt den Ablauf eines Verfahrens, bei dem ein Fahrzeughalter auf einen schlechten Batterieladezustand hingewiesen wird. Dieses Verfahren kann je nach Ausführungsvariante in Kombination mit dem anhand von 1 erläuterten Fahrzeug oder unabhängig von diesem Fahrzeug in die Praxis umgesetzt werden.
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In einem ersten Schritt 1 wird durch ein Spannungsmessgerät, durch eine Spannungsmessung oder durch einen Batteriezustandserkennungsalgorithmus ermittelt, dass der Batterieladezustand unter einen vorgegebenen Schwellwert, der 10 % über der Startfähigkeitsgrenze liegt, gefallen ist.
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In einem zweiten Schritt 2 wird durch eine Prüfeinrichtung festgestellt, dass das Abblendlicht, Standlicht oder Parklicht eingeschaltet ist.
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Ergänzend dazu wird in einem weiteren Schritt ermittelt, ob die Zündung (Klemme 15 oder R) eingeschaltet ist.
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Ergänzend dazu wird in einem weiteren Schritt ermittelt, ob die maximal mögliche Standzeit überschritten wurde. Ein Kriterium für die Ermittelung einer Standzeitüberschreitung ist zum Beispiel durch einen Ablauf einer Zeituhr gegeben.
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Ergänzend dazu wird in einem weiteren Schritt ermittelt, ob ein Fahrzeugfehler vorliegt, der zu einem schlechten Ladezustand führt. Unter einem Fahrzeugfehler kann ein Ruhestromproblem in der Standphase verstanden werden.
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Ergänzend dazu wird in einem weiteren Schritt ermittelt, ob ein Standverbraucher, wie zum Beispiel eine Standheizung, eine Pumpe oder eine andere Fahrzeugfunktion im Stand aktiv ist.
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Die Ergebnisse aus den ersten beiden Schritten 1, 2 (und gegebenenfalls den weiteren Schritten) führen im dritten Schritt 3 zur Ausgabe eines Hinweisnachricht-Sende-Befehls an die Sendeeinrichtung, welcher die Rufnummer einer Empfangseinrichtung, den Standort des Fahrzeuges, das Kennzeichen des Fahrzeuges und Informationen darüber enthält, dass der Batterieladezustand kritisch ist, das Abblendlicht eingeschaltet ist und gegebenenfalls welches weitere Systemverhalten vorliegt
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In einem vierten Schritt 4 wird als Reaktion auf den Hinweisnachricht-Sende-Befehl eine Hinweisnachricht von der Sendeeinrichtung an die der Rufnummer zugeordnete Empfangseinrichtung gesendet. Die Nachricht enthält die genaue Ursache für den schlechten Ladezustand. Im Falle eines im Stand aktivierten Abblendlichts wird folgende Nachricht: gesendet ”Der Zustand der Fahrzeugbatterie ihres Fahrzeuges mit dem Kennzeichen X ist kritisch. Das Abblendlicht ist eingeschaltet. Soll das Abblendlicht ausgeschaltet werden?”.
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Als Reaktion auf den Empfang und die Kenntnisnahme dieser Nachricht löst der Fahrzeughalter und Empfänger der Nachricht in Schritt 5 durch eine Bestätigungseingabe das Absenden einer Bestätigungs-Nachricht von einer Sendeeinrichtung an eine Empfangseinrichtung des Fahrzeugs aus.
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Der Empfang dieser Bestätigungs-Nachricht löst in einem Schritt 6 automatisch das Ausschalten des Abblendlichtes aus und gegebenenfalls das Einschalten des Standlichts aus.
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Die Übertragung der Hinweisnachricht von der Sendeeinrichtung des Fahrzeuges zu einer Empfangseinrichtung, kann beispielsweise durch folgende Funknetztechnologien realisiert werden:
- • wireless personal area network WPAN
- • wireless local area network W-LAN
- • wireless metropolitan area network W-MAN
- • wireless wide area network W-WAN
- • Short Message Service SMS
- • Multimedia Messaging Service
- • WI-FI
- • Bluetooth
- • Ad-Hoc Netzwerk.
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Zudem können zum Beispiel folgende Bedingungen das Senden einer Hinweisnachricht auslösen:
Standlicht/Parklicht aktiv UND (Erreichen Startfähigkeitsgrenze +5% ODER Ablauf Timer 1 h, der durch einen Klemmen-/Klappenwechsel getriggert wird).