DE102005058532B4 - Verfahren zur anpassungsfähigen Prozesssteuerung für die Herstellung von Gusseisen - Google Patents

Verfahren zur anpassungsfähigen Prozesssteuerung für die Herstellung von Gusseisen Download PDF

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Abstract

Verfahren zur anpassungsfähigen Steuerung der Legierungszusammensetzung von Gusseisen in Vergießöfen, insbesondere von GJV und GJS, durch Berechnung der Zugabemengen und Zugabe von Formierungsmitteln und Basiseisen, in die Schmelze (3) des Gießofens (1), umfassend die Schritte
1.1 Bestimmung der Menge der Schmelze (3) im Vergießofen (1) und der Menge zuzuführendes Basiseisens (11)
1.2 Berechnung der zu erwartenden physikalischen und mechanischen Kennwerte, Festigkeitsindex sowie Lunkerindex der Schmelze (3) mit Hilfe einer thermischen und chemischen Analyse,
1.3 Errechnen der für die gewünschten physikalischen und mechanischen Kennwerte benötigten in die Schmelze (3) einzubringenden Formierungsmittel,
1.4 Eingeben des Formierungsmittels in den Einguss (2) des Vergießofens (1)
1.5 Eingießen des Basiseisens durch den Einguss (2)
dadurch gekennzeichnet, dass
das Formierungsmittel
– Behandlungsmittel aus Mg oder einer Legierung, die 10% bis 50% Mg und zumindest einen weiteren Legierungsbestandteil wie Cu, Ni, Sn oder ein Lanthanoid wie Cer enthält,...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur anpassungsfähigen Prozesssteuerung für die Herstellung von Gusseisen, insbesondere von GJV und GJS, und zur Berechnung der Zugabemengen in Schmelzen, insbesondere Eisenschmelzen, in die eine Legierung eingebracht wird, die als Behandlungsmittel zumindest Magnesium und ein weiteres Metall sowie ein Impfmittel enthält.
  • Es ist bereits bekannt ( DE19916234C2 ), einen Fülldraht (Drahtinjektion) zur Behandlung von Schmelzen, insbesondere Eisen- oder Stahlschmelzen, mittels Drahtinjektion einzusetzen. Der Fülldraht besteht aus einem äußeren Mantel aus Metall und einem Füllmaterial, wobei das Füllmaterial wenigstens ein erstes pulverförmiges oder körniges Behandlungsmittel und ein zweites Behandlungsmittel aufweist. Um einen Fülldraht zur Verfügung zu stellen, bei dem eine gleichmäßige Verteilung der Behandlungsmittel über die Länge des Fülldrahts in jedem Fall gewährleistet und eine Entmischung sicher verhindert werden kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das zweite Behandlungsmittel in Form wenigstens eines massiven Innendrahts aus Vollmaterial vorliegt. In einer Ausführungsform besteht der Mantel aus Stahl. Der Mantel kann aber auch aus anderen Materialien, insbesondere Cu oder Aluminium, und daher auch aus dem Material der zu behandelnden Schmelze bestehen. Das erste oder zweite Behandlungsmittel und/oder die Beschichtung kann Kalzium, Blei, Schwefel, Tellur, Bor, Kohlenstoff, Chrom, Mangan, Magnesium, Silizium, Niob, Titan, Vanadium, Eisen oder Zirkon und/oder Legierungen dieser Elemente und/oder Verbindungen mit weiteren Elementen aufweisen. Bei dem bekannten Verfahren sind zweistufige Behandlungsmethoden und somit sehr lange Prozesszeiten mit den damit verbundenen Korrekturen erforderlich, da die Behandlung der Metallschmelze, nachfolgend Schmelze genannt, im Wesentlichen vorgelagert ist und die Behandlung der Schmelze in der Transportpfanne und dann mit Hilfe der Drahtinjektion im Vergießofen erfolgt. Es treten ferner hohe Nutzungsverluste an den automatischen Formanlagen auf. Ferner sind bei diesem zweistufigen sehr langen Herstellungsverfahren Korrekturen erforderlich und daher auch die Temperaturverluste und der Verbrauch von Behandlungsmitteln sehr hoch.
  • Aus der DE 44 80 476 T1 ist ein Verfahren zur verbesserten Prozesskontrolle für Gusseisengegenstände aus Vermikulargraphit bekannt. Nach Entnahme wenigstens einer Probe von geschmolzenem Gusseisen, welche in einem mit dieser in einem thermischen Gleichgewicht mit einer Temperatur oberhalb der Kristallisationstemperatur stehenden Behälter gehalten wird, wird die zeitabhängige Temperaturänderung in dem geschmolzenen Gusseisen gemessen, welche zur Feststellung der Struktureigenschaften und des Graphitbildungspotentials des Gusseisens verwendet wird, wobei bei Abweichung dieser von entsprechenden bekannten Struktureigenschaften und Graphitbildungspotentialen der Anteil von Graphitbildungspotential-regulierenden Agenzien und/oder Graphitform-modifizierenden Agenzien und/oder zugegebenem Impfungsagenz in einem vorbestimmten Verhältnis mit der Abweichung oder den Abweichungen eingestellt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von direkt gießbaren GJV- und GJS-Schmelzen in einem einstufigen Prozess zu erreichen und hierzu die physikalischen Kennwerte und den Lunkerindex der Gussteile innerhalb der vorgegebenen Prozessgrenzen optimal einzustellen, wobei der Zustand des Eisens kontinuierlich bewertet und die exakten Zugabemengen automatisch berechnet werden, um die ermittelte Menge in die Schmelze eingeben zu können.
  • Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur anpassungsfähigen Steuerung der Legierungszusammensetzung von Gusseisen in Vergießöfen, insbesondere von GJV und GJS, durch Berechnung der Zugabemengen und Zugabe von Formierungsmitteln und Basiseisen, in die Schmelze (3) des Gießofens (1), umfassend die Schritte
    • 1.1 Bestimmung der Menge der Schmelze (3) im Vergießofen (1) und der Menge zuzuführendes Basiseisens (11)
    • 1.2 Berechnung der zu erwartenden physikalischen und mechanischen Kennwerte, Festigkeitsindex sowie Lunkerindex der Schmelze (3) mit Hilfe einer thermischen und chemischen Analyse,
    • 1.3 Errechnen der für die gewünschten physikalischen und mechanischen Kennwerte benötigten in die Schmelze (3) einzubringenden Formierungsmittel,
    • 1.4 Eingeben des Formierungsmittels in den Einguss (2) des Vergießofens (1) und
    • 1.5 Eingießen des Basiseisens durch den Einguss (2), mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Hierdurch wird eine Optimierung der physikalischen Kennwerte der Gussteile und eine deutliche Verringerung der Lunkerneigung erreicht. Die Prozesszeiten und die Prozesskosten werden hierdurch deutlich verringert. Die optimale Bestimmung der Behandlungsmittel führt auch zu einer sehr hohen Ausbringung des Mg im Fe.
  • Hierzu ist es vorteilhaft, dass nach einer jeden Ofenfüllung eine thermische Analyse der Schmelze während des Gießens durchgeführt wird und die sich daraus ergebenden Prozessdaten zur Bestimmung der Formierungsmittel dienen, die der unmittelbar nachfolgenden Ofenfüllung zur Verfügung gestellt werden können.
  • Vorteilhaft ist es auch, dass das gesamte Gewicht der Schmelze in einem Vergießofen (1) und/oder in einer Transportpfanne ermittelt wird und die Schmelze mit Hilfe eines thermischen Messverfahrens analysiert wird.
  • Es ist auch von Vorteil, dass während und/oder nach dem Gießvorgang die Istprozessdaten mit Zieldaten oder mit in einem Rechner abgelegten Zieldaten verglichen und fortlaufend angepasst werden und danach die Formierungsmittel festgelegt werden.
  • Dazu ist von Vorteil, dass die Bestimmung der Prozessdaten zumindest die physikalischen, mechanischen und chemischen Kennwerte und und/oder die Bestimmung der Kennwerte wie Festigkeitsindex und Lunkerindex mit Hilfe der Ermittlung einzelner Abkühltemperaturkurven der Schmelze (3) erfolgen.
  • Hierzu ist es auch vorteilhaft, dass die Bestimmung der physikalischen, mechanischen und chemischen Kennwerte wie Festigkeitsindex und Lunkerindex mit Hilfe der Ermittlung einzelner Abkühltemperaturkurven der Schmelze erfolgen.
  • Vorteilhaft ist es, dass die thermische Analyse in einem oder mehreren getrennten und geschlossenen Tiegeln der Messstation erfolgt und bei mehreren Tiegeln jeder Tiegel ein anderes Ansprechmittel wie z. B. Impfmittel enthalten kann.
  • Ferner ist es vorteilhaft, dass während der Ermittlung der Prozessdaten die abzugießende Schmelze in eine Form und die Zugabe der neuen Schmelze in den Vergießofen kontinuierlich erfolgt. Hierdurch kann der Arbeitsprozess insgesamt verringert werden.
  • Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass die ermittelten Prozessdaten aus der Analyse der Schmelze vom Rechner unterstützt kontinuierlich mit den Zieldaten verglichen, angepasst und zur Bestimmung der nachfolgend zuzugebenden Formierungsmittel eingesetzt werden.
  • Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass zur Bildung der Trennschicht zwischen der Schmelze im Vergieß- oder Druckvergießofen und der noch unbehandelten, einzufüllenden Schmelze zumindest in einen Einguss des Druckvergießofens zuerst das am Prozess beteiligte Impfmittel und zuletzt das prozessneutrale Trennmaterial eingegeben wird.
  • Hierdurch ist es möglich, eine direkt gießbare GJV- bzw. GJS-Schmelze in einem Vergießofen zu erzeugen. Der Prozess kann sehr schnell durchgeführt werden, da auf die bisher notwendigen Prozessschritte verzichtet werden kann. Durch die vorteilhafte Auswahl und die Art und Weise der Eingabe der Legierungsbestandteile in die Schmelze wird eine hohe Prozesssicherheit bei der Erreichung der physikalischen Kennwerte und des Lunkerverhaltens der Gussteile erreicht. Weiterhin führt eine kontrollierte Reaktion zu einem verringerten Verbrauch an Legierungsbestandteilen. Das Behandlungsmittel erzeugt sehr geringe Schlackenmengen, so dass das Abschlacken nur noch periodisch in längeren Zeitabständen durchgeführt werden muss. Durch die hohe Wiederholbarkeit der gewünschten Istprozessdaten ist man in der Lage, wie bereits erwähnt, eine direkt gießbare GJV- oder auch GJS-Schmelze in einem einstufigen Arbeitsprozess in einem Vergießofen kostengünstig herzustellen.
  • Hierzu ist es vorteilhaft, dass die Formierungsmittel ein mehrlagiges Sandwich wie Dreifach-Sandwich oder Vierfach-Sandwich bilden, das als unterste Trennschicht zumindest ein Impfmittel auf FeSi-Basis, anschließend zumindest ein Behandlungsmittel wie Metall und Mg und dann als oberste Lage zumindest ein den Prozess der Schmelze nicht beeinflussendes Abdeckmittel enthält. Hierdurch wird eine vorzeitige Reaktion der Formierungsmittel mit der Schmelze vermieden, die Prozesszeit verringert und unter anderem auch ein gleichmäßiger Prozess der Formierung der Schmelze im Vergießofen erreicht.
  • Vorteilhaft ist es auch, dass die oberste Schicht das Abdeckmittel ist, das aus zerkleinertem Stahl wie Stahlgranulat oder Stahlkies besteht.
  • Eine zusätzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, dass das Behandlungsmittel eine Legierung ist, die in etwa 10% bis 50% Mg und zumindest einen weiteren Legierungsbestandteil wie Cu, Ni, Sn oder ein Lanthanoid wie Cer enthält und in die Schmelze eingegeben wird. Durch die vorteilhafte Zusammensetzung im Behandlungsmittel von Mg und dem zusätzlichen Metall, wird ein hohes Ausbringen erreicht und es tritt nur ein geringer Verbrauch des Behandlungsmittels ein.
  • Ferner ist es vorteilhaft, dass die Legierung 15% bis 30% Mg und darüber hinaus zumindest Cu oder ein anderes Metall enthält. Durch Einbringen des Trennmaterials beispielsweise im Bereich des Eingusses des Druckvergießofens wird zum Eisenspiegel und dem einzufüllenden Eisen eine Trennschicht gebildet und daher eine vorzeitige Reaktion und ein Abbrennen verhindert, so dass unter anderem auch die gewünschten Prozessparameter sicher erreicht und eine hohe Prozesssicherheit bei gleichzeitiger großer Ausbringung des Mg bis zu 95% gewährleistet ist.
  • Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass das Behandlungsmittel eine Legierung ist, die in etwa 20% Mg und 80% Cu enthält und in die Schmelze eingegeben wird.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist schließlich vorgesehen, dass die Legierung weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff der Atmosphäre in den Druckvergießofen eingegeben wird, wobei die Behandlung und die Steuerung des Keimzustandes und/oder die Modifikation der Legierungsbestandteile innerhalb des Druckvergießofens stattfinden.
  • Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass als oberste Schicht oder als Abdeckmittel ein Stahlgranulat bzw. Stahlkies vorgesehen ist, der beim Einguss der Schmelze eine Trennschicht bildet. wobei das Mehrlagen-Sandwich beim Einfüllen des Basiseisens in den Tiegel gedrückt wird und das Formieren des Eisens erst in diesem stattfindet. Die untere Trennschicht und die obere Schicht verhindern eine Reaktion im Einguss, wobei als oberste Schicht oder als Abdeckmittel der Einsatz von Stahlgranulat bzw. Stahlkies vorgesehen ist.
  • Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass das zumindest aus Metall und Mg gebildete Behandlungsmittel in einer Körnung auf das Impfmittel bzw. Trennschicht aufgegeben wird. Hierdurch werden, wie bereits erwähnt, sehr geringe Schlackenmengen erzeugt. Ferner wird durch die metallurgische Trennung die Behandlung der Schmelze durch den Einsatz von Legierungsbestandteilen wie Cu und durch das Impfen von Fremdkeimen eine kontrollierbare Reaktion im Vergießofen erzielt. Cu ist als Perlitbildner im Eisen vorhanden, sein Anteil in der Behandlungsmenge kann jedoch auf vorteilhafte Weise über den Grundgehalt im Eisen eingestellt werden.
  • Vorteilhaft ist es ferner, dass vor Eingabe der Formierungsmittel wie Impfmittel, Behandlungsmittel, Legierungsmittel, Abdeck- bzw. Trennmaterial, das Gewicht der Schmelze im Vergießofen und in der Transportpfanne ermittelt wird, d. h. es werden die Istprozessdaten unter anderem über die thermische Analyse bestimmt und somit die Menge einzufüllendes Basiseisen ermittelt und eine Analyse der Schmelze vorgenommen.
  • Außerdem ist es vorteilhaft, dass mit Bezug auf die Gesamtschmelze das Behandlungsmittel 0,03% bis 0,09% Mg oder 0,005% bis 0,03% Mg enthält.
  • Bei der Herstellung des Werkstoffes GJV ist das enge Prozessfenster 0,005% bis 0,03% vorteilhaft, bei dem Werkstoff GJS das größere Fenster 0,03% bis 0,09%.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren und das vorteilhafte Einbringen der Formierungsmittel in die Schmelze wird eine Automatisierung der Behandlung, des Einbringens von Fremdkei men und das Legieren möglich, so dass durch Herabsetzen der Prozessdauer eine hohe Verfügbarkeit der automatisch arbeitenden Formanlage erreicht wird. Der Arbeitsprozess kann sehr schnell durchgeführt werden, da auf die bisher üblichen Prozessschritte verzichtet werden kann. Vorteilhaft ist auch die sehr hohe Ausbringung des Mg, die zwischen 80% und 95% liegt.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in der Zeichnung dargestellt.
  • Dabei zeigen:
  • 1 den Vergießofen mit einem Mehrlagen-Sandwich im Einguss, Transportpfanne mit Basiseisen,
  • 2 eine Prozessübersicht mit Mess- und Auswertestation zur Berechnung der Formierungsmaterialen, einer Betriebsmitteldosierungsanlage zur Bereitstellung der Mengen und der Zugabe in den Einguss.
  • In 1 ist ein Vergießofen mit den wesentlichen Funktionsteilen schematisch dargestellt, der auch als Druckvergießofen 1 ausgebildet sein kann. Der Druckvergießofen 1 weist unter anderem einen Einguss 2, einen Ausguss 9 sowie einen Tiegel 8 auf, in dem die Eisenschmelze, nachstehend als Schmelze 3 bezeichnet, mit Hilfe des Induktors 10 auf der erforderlichen Gießtemperatur gehalten wird.
  • Mit dem nachstehend näher erläuterten erfindungsgemäßen Verfahren ist eine prozesssichere Herstellung von direkt gießbaren GJV-GGV- und GJS-GGG- Schmelzen möglich.
  • Eine neuere Werkstoffentwicklung ist ein Gusseisen mit Vermikulargraphit, der nachstehend mit der Abkürzung GJV oder GGV bezeichnet ist. Bei diesem Werkstoff liegt der Graphit weder als Lamelle, noch als Kugel vor, sondern als Knoten bzw. als Würmchen. Die mechanischen Eigenschaften dieses Werkstoffes liegen zwischen dem Gusseisen mit Lamellengraphit und denen des Gusseisens mit Kugelgraphit. Seine Herstellung ist jedoch schwierig und erfordert eine eng tolerierte Schmelzbehandlung. Das Gusseisen mit Vermikulargraphit weist gegenüber dem herkömmlichen Grauguss (GG) eine deutlich höhere Zugfestkeit auf. Seine Eigenschaften lassen beispielsweise in Zylinderblöcken höhere Drücke zu. Gleichzeitig bietet GGV-Guss die Möglichkeit zur Gewichtsreduzierung, so dass er auch in anderen Bereichen Gussteile für den Motorenbau eingesetzt werden können.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren (1) erfolgt zuerst die Ermittlung der Istprozessdaten der Schmelze 3, 11 im Vergießofen während des Abgießens, die Berechnung der Formierungsmittel und anschließend das Einfüllen der einzelnen Materialien als Mehrlagen-Sandwich 4.1 in den Einguss 2, wobei die untere und obere Trennschicht des Mehrlagen-Sandwichs 4.1 zwischen der Schmelze 3 im Tiegel 8 und dem einzufüllenden Eisen 11 aus der Transportpfanne 12 eine vorzeitige Reaktion und ein Abbrennen eines Behandlungsmittels 5 verhindert. Das Formierungsmaterial 5 und das Abdeckmaterial 6 ist in 1 als Trennschicht gekennzeichnet. Danach erfolgt das Einfüllen des Basiseisens 11 aus der Transportpfanne 12.
  • Wie aus der Zeichnung hervorgeht, bilden die Formierungsmaterialien 4.1, wie oben erwähnt, das dreilagige Sandwich. Anstelle des dreilagigen Sandwichs kann auch ein mehrlagigeslagiges Sandwich eingesetzt werden, wobei die weiteren Lagen z. B. aus weiteren Legierungsmitteln bestehen können, die den Schmelzprozess günstig beeinflussen. Die unterste Lage der Formierungsmaterialien 4.1 weist eine Trennschicht 4 auf. Diese Trennschicht 4 dient gleichzeitig als Stellhebel zum Einstellen des Keimhaushaltes des Eisens im Vergießofen 1. Die Trennschicht 4 stellt ein Impfmittel dar und besteht in vorteilhafter Weise aus einer Legierung auf FeSi-Basis oder einem anderen Material.
  • Das Behandlungsmittel 5 kann aus einer Legierung bestehen, die in etwa 10% bis 50% Mg oder 15% bis 30% Mg oder 10% bis 25% Mg und darüber hinaus zumindest Cu oder anstelle von Cu Ni, Sn oder ?? und auch anderes Metall enthält, wobei in einem später noch erläuterten Verfahrensabschnitt die Legierung in die Schmelze 3 eingegeben bzw. eingespült wird.
  • Vorteilhaft ist es auch, wenn das Behandlungsmittel 5, das in die Schmelze 3 eingegeben wird, eine Legierung ist, die in etwa 20% Mg und 80% Cu oder ein anderes Metall etwa in der gleichen Menge enthält.
  • Vorteilhaft ist es ferner, dass das z. B. aus Metall-Mg, CuMg, NiMg oder SnMg oder dergleichen gebildete Behandlungsmittel 5 in einer festgelegten Körnung auf die Trennschicht 4 aufgegeben wird. Vor Eingabe der Formierungsmittel 5 wird das Ofengewicht sowie die zuzuführende Menge an Basiseisen 11 bestimmt und eine Analyse der Schmelze 3 vorgenommen.
  • Die dritte Lage ist das den Prozess der Schmelze nicht beeinflussende Abdeckmittel 6, das aus zerkleinertem Stahl z. B. Stahlkies oder Stahlgranulat bestehen kann. Diese drei Schichten bilden das Mehrlagen-Sandwich 4.1 mit der Trennschicht 4 und dem Abdeckmittel 6.
  • Das unbehandelte Basiseisen 11 wird mit Hilfe der Transportpfanne bzw. Gießpfanne 12 in der erforderlichen Geschwindigkeit in den die Formierungsmittel 4,5 sowie Abdeckmittel 6 aufweisenden Einguss 2 eingegeben und trifft auf das Mehrlagen-Sandwich 4.1, so dass es unter Ausschluss von Sauerstoff der Atmosphäre als Sandwich in den Tiegel 8 gespült oder gedrückt wird und erst dort reagiert.
  • Das Mehrlagen-Sandwich 4.1 bildet also die Barriere zwischen dem Eisenspiegel 8.1 und dem mittels der Transportpfanne 12 einzugießenden Eisen, die Trennschichten verhindern eine vorzeitige Reaktion des Behandlungsmittels 5 und bewirken letztlich eine sehr gute Ausbringung des Mg bis zu 95%. Somit wird, wie bereits erwähnt, eine direkt gießbare GGV- oder GGG-Schmelze in dem Vergießofen 1 durch einen einstufigen Prozess ermöglicht.
  • Die Berechnung der Zugabemengen geschieht in folgenden Verfahrensschritten:
    Nachdem die vorgesehenen Formierungsmaterialien und das Abdeckmaterial 4.1 in den Einguss 2 gegeben wurde, drückt oder spült das Basiseisen 11 das Mehrlagen-Sandwich 4.1 in den Tiegel 8, so dass im Ofeninneren mit Hilfe des Mg das Behandeln des Eisens stattfindet. Es kann nun mit Hilfe des speziellen Impfmittels auf FeSi-Basis, der Keimhaushalt und mit Hilfe von möglichen Legierungsmittel die chemische Endanalyse eingestellt werden.
  • Gemäß 2 werden während des Abgießvorgangs die erforderlichen Istprozessdaten der Schmelze 3 im Vergießofen 1 erfasst, über die Vergleichsberechnung zu den Solldaten erfolgt die automatische Ermittlung für die Zugabemengen an Formierungsmaterialien 4.1. Zu den erforderlichen Prozessdaten gehören zumindest die Bestimmung des Festigkeitsindexes und des Lunkerindexes, die mit Hilfe der einzelnen Abkühltemperaturkurven der Schmelze 3 ermittelt werden.
  • Aus zumindest einem Silo oder auch aus zwei oder drei oder mehr kleinen Silos 14, 15, 16 einer Dosierungsanlage 13 werden die von einem Rechner 17 ermittelten Formierungs- 4, 5 und Abdeckmaterialien 6, wie zuvor beschrieben, bereitgestellt und in der erforderlichen Menge in den Einguss 2 abgegeben, in dem, wie schon erwähnt, das Mehrlagen-Sandwich 4.1 gebildet wird.
  • Im Silo 14 befindet sich z. B. das Impfmittel wie z. B. eins auf FeSi-Basis, im zweiten Silo 15 das Behandlungsmittel 5 (Mg + Metall) und im dritten Silo 16 das Abdeckmittel 6.
  • Das Abgießen der Schmelze 3 über den Ausguss 9 erfolgt während des Messverfahrens kontinuierlich. Mit Hilfe von Messvorrichtungen 17 wird die thermische Analyse in zwei geschlossenen Tiegeln, werden das Gewicht der Schmelze, die Gießtemperatur, die verschiedenen anderen Parameter erfasst und eine chemische Analyse der Schmelze 3 vorgenommen.
  • Die Bestimmung des Festigkeitsindexes und des Lunkerindexes für GJV kann mit Hilfe der nachstehend beschriebenen thermischen Analyse erfolgen:
    Für die mechanischen Eigenschaften an gegossenen Bauteilen besitzt das Gefüge entscheidende Bedeutung. Dieses Gussgefüge wird während der Kristallisation in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung, der Abkühlgeschwindigkeit und des Keimhaushaltes bestimmt.
  • Die Kenngröße ist der Sättigungsgrad bzw. das Kohlenstoffäquivalent. Diese bestimmen die Lage der Gusseisenlegierung im Fe-C-Diagramm. Diese Kenngrößen werden durch Drittelemente beeinflusst. Weitere wichtige Größen sind die Elemente, die das Grundgefüge direkt beeinflussen und zwar sind dies die Perlitbildner.
  • Die Abkühlgeschwindigkeit wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, und zwar:
    • a) das Verhältnis Volumen zur Oberfläche des Gussteiles,
    • b) die thermophysikalischen Eigenschaften der Kern- und Formstoffe,
    • c) den Wärmeübergang vom Gusskörper zur Form und den Wärmeinhalt der Schmelze.
  • Die Bestimmung des Festigkeits- und des Lunkerindexes für GJV mittels thermischer Analyse ist nachstehend erläutert:
    Der Unterschied der spezifischen Volumina fest-flüssig ist die Ursache für das Entstehen von Volumenfehlern. Die Größe des Volumendefizits ist in erster Linie abhängig vom jeweiligen Gusswerkstoff. Bei der eutektischen Erstarrung wirkt die Ausdehnung des sich ausscheidenden Graphits der Schrumpfung des Austenits entgegen. Das bedeutet, dass in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung, den Abkühlungsbedingungen und dem Keimhaushalt die "Eigenspeisung" verbessert wird. Damit die "Eigenspeisung" wirksam ist, muss eine endogen schalenbildende Erstarrung vorliegen. Die Erstarrungsart wird von der chemischen Zusammensetzung, dem Keimhaushalt und der Abkühlungsgeschwindigkeit beeinflusst.
  • Die thermische Analyse ist eine Methode zur Überprüfung der Qualität der Schmelze. Sie beruht auf der Aufzeichnung des Zeit-Temperaturverlaufs bei der Erstarrung der Schmelze und der Auswertung von markanten Punkten, die bei der Kristallisation entstehen. Bei Unterschreitung der Liquidustemperatur beginnt die Keimbildung und das Wachstum von Austenitdendriten in der Schmelze. Durch das Dendritenwachstum wird Wärme freigesetzt. In der Kurve entsteht ein Knickpunkt. Bei der weiteren Abkühlung wird die eutektische Gleichgewichtstemperatur unterschritten. Unterhalb dieser Temperatur bilden sich an in der Schmelze befindlichen Fremdsubstraten wachstumsfähige Keime. Während des folgenden Kornwachstums wird Wärme frei, die einen Wiederanstieg der Temperatur der Schmelze (Rekaleszenz) zeigen kann.
  • Die Abkühlungskurve zeigt damit immer die Wechselwirkung zwischen Wärmeentzug und der Entwicklung und somit den Ablauf der Kristallisation.
  • Durch die thermische Analyse werden folgende Kenngrößen ermittelt:
    • a) Kohlenstoffgehalt, Sc, CE-Wert,
    • b) Neigung zur stabilen oder metastabilen Erstarrung,
    • c) Abschätzung von Gefüge von GJS,
    • d) Abschätzung zum Keimhaushalt von GJL.
  • Ermittlung der Ergebnisdaten für den Festigkeitsindex.
  • Aus den vorgeschrieben Bereichen der Gussteile werden die mechanischen Kennwerte ermittelt.
  • Die Ergebnisdaten für den Lunkerindex werden wie folgt ermittelt:
    Über den Erwartungsbereich des Volumendefizitfehlers wird mittels Röntgen oder Kontrollschnitt die Größe der Fehlerfläche bestimmt.
  • Über das mathematische Modell der Auswertung der Abkühlkurve der Schmelze in den Tiegeln 14, 15, 16 der Messstation 17 werden Parameter mit einer hohen Korrelation der Prozessdaten zu den Ergebnisdaten ermittelt. Die mathematische Verknüpfung dieser Teile ergeben den Festigkeits- und den Lunkerindex.
  • Die Bestimmung des Festigkeitsindexes und des Lunkerindexes für GJV mittels der thermischen Analyse geschieht nach folgendem Prozessablauf (1 und 2):
    • 1. Abgießen der Schmelze 3 in eine Form 19 und dabei Entnahme der Schmelze 3 aus dem Ausguss 9 und Einfüllen in einen oder mehrere kleine Tiegel der Messstation 17,
    • 2. Vornahme der thermischen Analyse mit Hilfe der Messvorrichtung 17,
    • 3. Übergabe der ermittelten Daten an die Datenbank des Prozessleitrechners Messstation 17,
    • 3. Auswertung der Istprozessdaten,
    • 4. Berechnung des Festigkeits- und Lunkerindexes, Vergleich mit den Sollprozessdaten, Berechnung der Zugabemengen an Legierungs- und Formierungsmaterial 4.1
    • 5. Bereitstellung des Formierungsmaterials 4.1 mittels Dosieranlage 13
    • 6. Transport der Transportpfanne 12 zum Vergießofen 1,
    • 7. Einfüllen der Formierungsmittel 4.1 bzw. der drei oder vier Lagen in den Einguss 2,
    • 8. Einfüllen des Basiseisens 11 aus der Transportpfanne 12 in den Einguss 2 des Vergießofens 1 Einspülen der Formierungsmittel 4.1 in die Schmelze 3 gemäß 2,
    • 9. weiter wie Punkt 1 und folgende.
  • Die Bestimmung des Festigkeitsindexes und des Lunkerindexes für GJV bzw. GGV, GGG-Schmelzen mittels der thermischen Analyse geschieht für jede Füllung mit Basiseisen 11 auf gleiche Weise wie beschrieben, so dass eine sehr genaue Bestimmung der Menge bzw. eine Anpassung der Formierungsmittel 4.1 für nachfolgende Chargen bzw. Schmelzen unter Berücksichtigung der Zieldaten möglich ist.
  • Jeder Tiegel der Messstation 17 kann, wie oben erwähnt, ein anderes Ansprechmittel bzw. Impfmittel aufweisen.
  • Die ermittelten Werte bzw. Prozessdaten werden, wie bereits erwähnt, an die Datenbank bzw. den Prozessleitrechner 17 weitergeleitet und ausgewertet und stehen für die Bestimmung bzw. Menge der Formierungsmittel 4.1 zur Verfügung.
  • Später erfolgt ein kontinuierliches Abgleichen der Prozessdaten mit den vorgegebenen Zieldaten, so dass das Verfahren fortlaufend angepasst bzw. optimiert werden kann (lernendes System).
  • Wie bereits erwähnt, werden aus den beiden ermittelten Temperatur-Abkühlkurven der Schmelze 3 in den Tiegeln der Messstation 17 der Festigkeitsindex und der Lunkerindex ermittelt. Hierzu werden über ein mathematisch optimales Modell die Prozessdaten ermittelt und mit den Ergebnisdaten abgeglichen.
  • Aufgrund der ermittelten Parameter ist nun eine automatische Berechnung und ein Abwiegen der einzelnen Formierungsmittel 4.1 bzw. die automatische Ermittlung der Legierungsbestandteile möglich, die in dem Mehrlagen-Sandwich 4.1 enthalten sind. Danach erfolgt die automatische Zugabe der Formierungsmittel zumindest als Dreifach-Sandwich 4.1 in den Einguss 2. Dies geschieht unter Berücksichtigung des Ofen- bzw. Transportkessel-Inhalts, so dass eine optimale Formierung der Schmelze 3 im Vergießofen 1 möglich ist.
  • 1
    Vergießofen, Druckvergießofen
    2
    Einguss
    3
    Schmelze
    4
    Trennschicht, FeSi (Impfmittel)
    4.1
    Pufferzone, Pufferwerkstoff, Behandlungsmittel (entspricht Dreifach-Sandwich auch Formatierungsmaterial)
    5
    Behandlungsmittel, Legierung bzw. Impfmittel
    6
    Abdeckmittel
    8
    Tiegel
    8.1
    Eisenspiegel
    9
    Ausguss
    10
    Induktorheizung
    11
    Basiseisen, unbehandelte Schmelze
    12
    Transportpfanne, Gießpfanne
    13
    Dosierungsanlage
    14
    Silo
    15
    Silo
    16
    Silo
    17
    Rechner
    18
    Messvorrichtung
    19
    Form

Claims (11)

  1. Verfahren zur anpassungsfähigen Steuerung der Legierungszusammensetzung von Gusseisen in Vergießöfen, insbesondere von GJV und GJS, durch Berechnung der Zugabemengen und Zugabe von Formierungsmitteln und Basiseisen, in die Schmelze (3) des Gießofens (1), umfassend die Schritte 1.1 Bestimmung der Menge der Schmelze (3) im Vergießofen (1) und der Menge zuzuführendes Basiseisens (11) 1.2 Berechnung der zu erwartenden physikalischen und mechanischen Kennwerte, Festigkeitsindex sowie Lunkerindex der Schmelze (3) mit Hilfe einer thermischen und chemischen Analyse, 1.3 Errechnen der für die gewünschten physikalischen und mechanischen Kennwerte benötigten in die Schmelze (3) einzubringenden Formierungsmittel, 1.4 Eingeben des Formierungsmittels in den Einguss (2) des Vergießofens (1) 1.5 Eingießen des Basiseisens durch den Einguss (2) dadurch gekennzeichnet, dass das Formierungsmittel – Behandlungsmittel aus Mg oder einer Legierung, die 10% bis 50% Mg und zumindest einen weiteren Legierungsbestandteil wie Cu, Ni, Sn oder ein Lanthanoid wie Cer enthält, – Impfmittel auf der Basis von FeSi – Legierungsmittel, – Aufkohlungsmittel und – Abdeckmaterial (6) aus zerkleinertem Stahl umfasst und dass dass als Formierungsmittel ein mehrlagiges Sandwich (4.1) verwendet wird, welches als unterste Schicht zumindest das Impfmittel (4), darüber zumindest das Behandlungsmittel (5) und als oberste Lage zumindest das Abdeckmaterial (6) enthält.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach jedem Abguss des Vergießofens die für die jeweilige Schmelze ermittelten Prozessdaten zur Bestimmung der Formierungsmittel (4.1) für die unmittelbar danach in den Vergießofen eingebrachte Schmelze zur Verfügung gestellt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren auf eine Schmelze in einer Transportpfanne (12) angewendet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während und/oder nach dem Abgießen die Istprozessdaten mit Zieldaten oder mit in einem Rechner abgelegten Zieldaten verglichen und fortlaufend angepasst werden und danach die Formierungsmittel (4.1) festgelegt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der physikalischen, mechanischen und chemischen und/oder die Bestimmung der Kennwerte wie Festigkeitsindex und Lunkerindex mit Hilfe der Ermittlung einzelner Abkühltemperaturkurven der Schmelze (3) erfolgen.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Ermittlung der Prozessdaten das Abgießen der Schmelze (3) in eine Form (19) und die Zugabe der neuen Schmelze (11) in den Vergießofen (1) kontinuierlich erfolgt.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Behandlungsmittel (5) eine Mg-Cu-Legierung mit 15% bis 30% Mg gewählt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel (5) eine Legierung ist, die in etwa 20% Mg und 80% Cu enthält und in die Schmelze (3) eingegeben wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel (5) weitgehend unter Ausschluss von Luftsauerstoff in den Druckvergießofen (1) eingegeben wird, wobei die Behandlung und die Steuerung des Keimzustandes der Legierungsbestandteile innerhalb des Druckvergießofens (1) stattfinden.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmaterial (6) beim Einguss der Schmelze (11) eine Trennschicht bildet.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsmittel (5) in körniger Form auf das Impfmittel (4) aufgegeben wird.
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