DE102005054454A1 - Verwendung von Choriongonadotropin als Immunsuppressivum - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung mindestens eines Proteohormons, insbesondere Glykoprotein-Hormons, bevorzugt eines gonadotropen Hormons (Gonadotropins), besonders bevorzugt von insbesondere humanen Choriongonadotropin (HCG), als Immunsuppressivum bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels zur Immunsuppression, wobei als Anwendungsgebiete insbesondere die Behandlung von Autoimmunerkrankungen und die Behandlung von Transplantatabstoßungsreaktionen, insbesondere Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen ("host-versus-graft reaction") oder Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen ("graft-versus-host disease [= GVHD]"), nach Transplantationen in Betracht kommen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung mindestens eines Proteohormons, insbesondere eines Glykoprotein-Hormons, bevorzugt eines gonadotropen Hormons (Gonadotropins), ganz besonders bevorzugt von insbesondere humanem Choriongonadotropin (HCG), als Immunsuppressivum bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels zur Immunsuppression, insbesondere zu Zwecken der prophylaktischen und/oder kurativen Therapie von Autoimmunerkrankungen sowie zur prophylaktischen und/oder kurativen Therapie von Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen ("host-versus-graft reaction/disease") bzw. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen ("graft-versus-host disease [= GVHD]") nach Transplantationen (d. h. also Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. Transplantatabstoßungen nach Transplantationen solider Organe, wie z. B. Nieren, Leber, Lunge etc., oder aber Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen nach hämatopoetischen Stammzelltransplantationen, wie z. B. Knochenmarktransplantationen oder Transplantationen von Blutstammzellen).
- Immuntoleranz ist die Fähigkeit eines Organismus, eigene Gewebemerkmale als "eigen" zu erkennen. Ist die Fähigkeit gestört, kommt es zur Ausbildung einer Autoaggression bzw. zu einer Reaktion gegen das eigene Gewebe, wie dies insbesondere bei Autoimmunerkrankungen, wie der Multiplen Sklerose, der Autoimmunarthritis, dem Morbus Crohn, der Colitis ulcerosa, der Neurodermitis oder ähnlichen Erkrankungen, der Fall ist.
- Des weiteren spielt die immunologische Toleranz bei Transplantationen, insbesondere bei Organ- und hämatopoetischen Stammzelltransplantationen (z. B. Knochenmarktransplantationen), eine große Rolle. Ohne immunologische Toleranz drohen beispielsweise bei der Transplantation von soliden Organen Transplantatabstoßungen (d. h. Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. "host-versus-graft reaction") oder bei hämatopoetischen Stammzelltransplantation das Auftreten einer Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (synonym auch als "graft-versus-host reaction" bzw. "graft-versus-host disease" oder auch daher nur kurz als "GVHD" bezeichnet). Während terminologisch der Begriff der Wirt-gegen-Transplantat-Reaktion bzw. "host-versus-graft reaction" für Transplantatabstoßungen bei Transplantation von soliden Orga nen (z. B. Herz. Leber, Nieren, Lunge, Milz etc.) verwendet wird ("Organabstoßung"), wird dagegen im Falle von hämatopoetischen Stammzelltransplantationen (d. h. Knochenmarktransplantationen oder Transplantationen von Blutstammzellen) der Begriff der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion bzw. "graft-versus-host disease/reaction" (kurz: GVHD) verwendet. Dabei wird der Begriff der Transplantatabstoßung im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Oberbegriff für beide Erkrankungen bzw. Reaktionen verwendet.
- Der aktuelle Stand der Medizin ist derart, daß immunsuppressive Medikamente, wie Prednisolon, Ciclosporin A, Tacrolimus, Mycophenolat, Mofetil, Sirilimus oder Antikörper, wie ATG, ALG, OKT-3 und Campath, Interleukin-2-Rezeptor-Antagonisten und andere, als Prophylaxe oder Therapie eingesetzt werden. Diese sind jedoch alle selbst immunsuppressiv wirksam, was für die auf diese Weise behandelten Patienten eine Anfälligkeit für teilweise lebensbedrohliche opportunistische Infekte bedeutet. Des weiteren haben viele dieser Medikamente teilweise schwere Organnebenwirkungen an Niere, Leber etc. oder Nebenwirkungen in bezug auf die Blutbildung. Häufig reichen diese Medikamente auch nicht aus, um eine hinreichende Wirkung in bezug auf die Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder in bezug auf immunologische Reaktionen in der Transplantationsmedizin zu therapieren.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Nachteile des zuvor geschilderten Standes der Technik zumindest teilweise zu vermeiden oder aber wenigstens abzuschwächen.
- Insbesondere besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein medizinisches Präparat bzw. ein sowohl zur Prophylaxe als auch zur therapeutischen (kurativen) Behandlung geeignetes Arzneimittel bzw. Therapeutikum bereitzustellen, welches sich als Immunsuppressivum, insbesondere zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und/oder zum Einsatz bei Transplantatabstoßungen, z. B. Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen, nach Transplantationen, eignet und dabei die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend vermeidet oder aber wenigstens abschwächt.
- Die Anmelderin hat nun überraschenderweise herausgefunden, daß die zuvor geschilderte Problemstellung durch die Verwendung von Proteohormonen, insbesondere Glykoprotein-Hormonen, bevorzugt gonadotropen Hormonen (Gonadotropinen), besonders bevorzugt von insbesondere humanem Choriongonadotropin (HCG), gelöst werden kann, wobei die Proteohormone, insbesondere Glykoprotein-Hormone, bevorzugt gonadotropen Hormone (Gonadotropine), besonders bevorzugt das insbesondere humane Choriongonadotropin (HCG), überraschenderweise als Immunsuppressivum ohne die vorgenannten Nebenwirkungen des Standes der Technik wirkt.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung mindestens eines Proteohormons, insbesondere Glykoprotein-Hormons, als Immunsuppressivum bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels zur Immunsuppression.
- Unter dem Begriff der Immunsuppression wird erfindungsgemäß insbesondere die künstliche Unterdrückung von Immunreaktionen, d. h. die Unterdrückung oder Abschwächung der Immunantwort, verstanden, und zwar mit dem Ziel, unerwünschte Immunreaktionen auszuschalten bzw. abzuschwächen (z. B. bei Autoimmunkrankheiten oder nach Transplantationen).
- Dementsprechend werden unter dem Begriff des Immunsuppressivums erfindungsgemäß insbesondere Medikamente bzw. Arzneistoffe zur Immunsuppression verstanden, d. h. solche Medikamente bzw. Arzneistoffe, welche die immunologische Reaktion unterdrücken bzw. abschwächen.
- Zu weiteren diesbezüglichen Einzelheiten der vorgenannten Begriffe "Immunsuppression" und "Immunsuppressivum" kann beispielsweise verwiesen werden auf Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch, 257. Auflage, 1993, Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin, sowie auf Roche Lexikon Medizin, 3. Auflage, 1993, Verlag Urban & Schwarzenberg, dort jeweils die Stichwörter "Immunsuppresiva" und "Immunsuppression" und die diesbezüglichen Verweise, welche hiermit durch Bezugnahme vollumfänglich eingeschlossen sind.
- Unter dem Begriff des Proteohormons werden erfindungsgemäß insbesondere Hormone mit Eiweißstruktur verstanden.
- Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung mindestens eines Proteohormons, vorzugsweise Glykoprotein-Hormons, zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen und/oder therapeutischen (d. h. kurativen) Behandlung von Autoimmunerkrankungen.
- Unter dem Begriff der Autoimmunerkrankungen – synonym auch als Autoimmunopathien oder Autoaggressionskrankheiten bezeichnet – werden erfindungsgemäß insbesondere Erkrankungen verstanden, bei denen durch Autoimmunisierung gegen körpereigene Substanzen (Autoantigene) gerichtete Autoantikörper bzw. spezifisch sensibilisierte Lymphozyten auftreten, die in der Pathogenese eine wesentliche Rolle spielen. Autoimmunerkrankungen sind also ganz oder teilweise auf die Bildung von Autoantikörpern und deren schädigende Einwirkungen auf den Gesamtorganismus bzw. bestimmte Organsysteme, d. h. auf die sogenannte Autoaggression, zurückzuführen. Typische, jedoch nichtbeschränkende Beispiele sind die eingangs genannten Autoimmunerkrankungen Multiple Sklerose, Autoimmunarthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Neurodermitis und andere.
- Gemäß einem weiteren, zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung mindestens eines Proteohormons, vorzugsweise Glykoprotein-Hormons, zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Transplantatabstoßungen, insbesondere Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen ("host-versus-graft reaction") und Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen ("graft-versus-host disease bzw. reaction" [GVHD]), nach Transplantationen.
- Dabei kann das erfindungsgemäß verwendete Proteohormon, insbesondere Glykoprotein-Hormon, insbesondere zur prophylaktischen und/oder therapeutischen (d. h. kurativen) Behandlung von Transplantatabstoßungen nach Transplantationen solider Organe, wie z. B. Nieren, Leber, Lunge etc. (d. h. also zur Behandlung von Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. host-versus-graft reactions), als auch zur prophylaktischen und/oder therapeutischen (d. h. kurativen) Behandlung von Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen ("graft-versus-host disease bzw. reaction" [GVHD]) nach hämatopoetischen Stammzelltransplantationen, insbesondere Knochenmarktransplantationen oder Transplantationen von Blutstammzellen, verwendet werden. Für weitere diesbezügliche Einzelheiten kann beispielsweise auf die beiden vorgenannten Nachschlagewerke Pschyrembel und Roche Lexikon Medizin verwiesen werden.
- Denn die Anmelderin hat überraschenderweise herausgefunden, daß sich Proteohormone, insbesondere Glykoprotein-Hormone, in ausgezeichneter Weise zur prophylaktischen sowie kurativen Behandlung von sogenannten Transplantatabstoßungen, insbesondere Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen (GVHD), eignen. Bei der Transplantatabstoßung spielen insbesondere die im Transplantat enthaltenen Spender-Leukozyten und gewebszellständigen Histokompatibilitätsantigene eine wesentliche Rolle, die im Wirt eine zelluläre und humorale Immunreaktion gegen das Transplantat auslösen. Dies wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung durch die immunsuppressive Wirkung des erfindungsgemäß eingesetzten Proteohormons, insbesondere Glykoprotein-Hormons, verhindert. Für weitere diesbezügliche Einzelheiten zu Transplantationen und Transplantatabstoßungsreaktionen kann insbesondere auf die beiden vorgenannten Nachschlagewerke Pschyrembel sowie Roche Lexikon Medizin verwiesen werden.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Proteohormone, insbesondere Glykoprotein-Hormone, also erstmals als quasi natürlich bzw. körpereigen vorkommende und somit gut verträgliche Immunsuppresiva eingesetzt, welche sich sowohl für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen als auch in bezug auf die Verwendung im Falle von Transplantatabstoßungsreaktionen (d. h. Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen) eignen. Alle nachfolgenden Aspekte und Erläuterungen beziehen sich auf beide Anwendungsgebiete.
- Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Proteohormon insbesondere ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), insbesondere ein Choriongonadotropin, eingesetzt. Unter dem Begriff der gonadotropen Hormone (synonym auch als Gonadotropine oder Gonadotrophine bezeichnet) wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere eine Gruppe von Protein- oder meist Glykoprotein-Hormonen bezeichnet, deren Wirkung geschlechtsunspezifisch auf die Entwicklung und Funktion der Geschlechtsdrüsen (Gonaden) gerichtet ist. Die meisten dieser Hormone werden entweder von der Hypophyse oder aber von der Placenta gebildet. Für weitere diesbezügliche Einzelheiten kann auf die beiden vorgenannten Nachschlagewerke Pschyrembel und Roche Lexikon Medizin sowie auf Römpp Lexikon Chemie, 10. Auflage, Band 2, 1997, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Stichwort: "Gonadotrope Hormone", sowie die dort referierte Literatur verwiesen werden, wobei der gesamte diesbezügliche Inhalt der vorgenannten Textstellen hiermit vollumfänglich durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
- Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Proteohormon Choriongonadotropin, insbesondere humanes Choriongonadotropin (HCG), eingesetzt.
- Bei dem Choriongonadotropin bzw. dem humanen Choriongonadotropin (HCG) handelt es sich bei einem aus dem Harn von schwangeren Frauen isolierbares gonadotropes Hormon, das während der Schwangerschaft von der Placenta freigesetzt wird. Auf den Choriongonadotropin-Nachweis im Harn gründet sich ein Schwangerschaftstest. Humanes Choriongonadotropin (HCG) ist ein Glykoprotein mit einer relativen Molekularmasse MR von etwa 30.000, das neben Aminosäuren (insbesondere Arg, His, Trp, Tyr) D-Galactose, D-Mannose, D-Galactosamin, D-Glucosamin, L-Fucose und Sialinsäure enthält. Es besteht aus zwei Polypeptid-Ketten, von denen die 92 Aminosäure-Reste umfassende α-Kette identisch ist mit der von Follitropin, Lutropin und Thyrotropin. Hormonspezifisch ist dagegen die β-Kette mit 139 Aminosäureresten. Choriongonadotropin wirkt auslösend auf den Eisprung und die Bildung des Gelbkörpers, verhindert dessen Abbau und stimuliert die Bildung der interstitiellen Zellen der Testikel. Choriongonadotropin-Antikörper wirken antikonzeptionell.
- Für weitere diesbezügliche Einzelheiten kann auf die drei vorgenannten Nachschlagewerke Pschyrembel und Roche Lexikon Medizin und Römpp Lexikon Chemie, dort jeweils das Stichwort "Choriongonadotropin", verwiesen werden, deren diesbezüglicher Inhalt hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
- Insbesondere kann das erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte humane Choriongonadotropin (HCG) in Form des Handelspräparats Predalon® von der Organon GmbH, Oberschleißheim, eingesetzt werden. Die Verwendung des Präparats Predalon® für die erfindungsgemäßen Indikationen (d. h. Autoimmunerkrankungen einerseits und Transplantationsmedizin andererseits) ist bislang noch nicht bekannt. Vielmehr wurde dieses Präparat bislang nur im Bereich der Gynäkologie für die Auslösung des Eisprungs, gegebenenfalls nach Stimulation des Follikelwachstums, und zur Vorbereitung einer Follikelpunktion nach kontrollierter Überstimulation sowie zur Aufrechterhaltung der Gelbkörperfunktion bei Patientinnen mit verminderter Produktion von Gelbkörperhormonen bzw. nach Follikelpunktion und Embryoübertragung und in der Pädiatrie zur Behandlung von Hodenhochstand und verzögerter Pubertät bei Knaben und schließlich in der Andrologie zur Behandlung der Unterfunktion der Geschlechtsorgane bei Mangel an Gonadotropinhormonen in Kombination mit Urogonadotropin (hMG) eingesetzt.
- Erst die Anmelderin hat herausgefunden, daß sich HCG, insbesondere in Form von Predalon®, in ausgezeichneter Weise als ein natürliches Agens in der Induktion von Immuntoleranz und somit als Immunsuppressivum eignet. Wie nachfolgend noch beschrieben, kann HCG insbesondere auch kombiniert mit dem bislang vorhandenen bzw. bislang eingesetzten Immunsuppressiva eingesetzt werden.
- Bislang war die Möglichkeit der Verwendung von HCG als Immunsuppressivum, insbesondere eine Therapie mit HCG zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder der Einsatz von HCG in der Transplantationsmedizin zur Prophylaxe oder Therapie von immunologischen Reaktionen (GVHD-Prophylaxe oder Therapie oder Prophylaxe von Organabstoßung oder deren Therapie), nicht bekannt. Erst im Rahmen von Untersuchungen durch die Anmelderin konnte nachgewiesen werden, daß HCG Substanzen induzieren kann, welche das Auftreten einer Immuntoleranz anzeigen. Hierauf wird nachfolgend noch im Detail eingegangen werden.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere möglich, das eingesetzte Proteohormon, insbesondere Glykoprotein-Hormon, vorzugsweise Choriongonadotropin, besonders bevorzugt HCG, in Kombination bzw. in Kombinationstherapie mit mindestens einem weiteren Immunsuppressivum anzuwenden. Hierdurch kann die Applikationsdosis des weiteren Immunsuppressivums – im Vergleich zu einer Monotherapie nur mit dem weiteren Immunsuppressivum – signifikant herabgesetzt werden. Als Immunsuppressiva für eine Kombinationstherapie mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Proteohormon, insbesondere Glykoproteinhormon, vorzugsweise Choriongonadotropin, besonders bevorzugt HCG, kommen insbesondere herkömmliche, bislang eingesetzte Immunsuppressiva, vorzugsweise aus der Gruppe von Prednisolon, Ciclosporin A, Tacrolimus, Mycophenolat, Mofetil, Sirilimus und Antikörpern, wie ATG, ALG, OKT-3 und Campath, sowie Interleukin-2-Rezeptor-Antagonisten und deren Kombinationen, in Betracht. Bei dieser Kombinationstherapie können das Proteohormon einerseits und das weitere Immunsuppressivum andererseits gleichzeitig oder aber auch zeitlich versetzt appliziert werden.
- Im allgemeinen wird das erfindungsgemäß eingesetzte Proteohormon systemisch appliziert. Hierbei kommen alle für die systemische Anwendung üblichen Applikationsformen in Betracht, beispielsweise die subkutane, intravenöse, intraarterielle, intrakutane, transdermale, intraperitoneale oder intramuskuläre Applikation. Bevorzugt wird das Proteohormon subkutan oder intravenös, ganz besonders bevorzugt subkutan, appliziert.
- Im allgemeinen wird das erfindungsgemäß eingesetzte Proteohormon zusammen mit mindestens einem zumindest im wesentlichen nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten bzw. pharmazeutisch unbedenklichen Exzipienten bzw. Träger formuliert.
- Für die erfindungsgemäße Anwendung wird das Proteohormon in dem Fachmann an sich bekannter Weise in die üblichen Formulierungen überführt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Formulierung liegt z. B. im Handelspräparat Predalon® vor.
- Die Mengen, in denen das erfindungsgemäße eingesetzte Proteohormon eingesetzt wird, kann in weiten Bereichen variieren. Im allgemeinen wird das Proteohormon in Dosen von 100 bis 100.000 Internationalen Einheiten (IE), insbesondere 500 bis 50.000 IE, vorzugsweise 750 bis 25.000 IE, besonders bevorzugt 1.000 bis 10.000 IE, ganz besonders bevorzugt 5.000 bis 10.000 IE, je Applikation bzw. je Gabe eingesetzt. Jedoch kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den zuvor genannten Mengen abzuweichen, insbesondere in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. von der Art des Applikationsweges, vom individuellen Verhalten gegenüber dem Medikament, von der Art der Formulierung und von dem Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Verabreichung erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten werden muß. Im Falle der Applikation größerer Mengen kann es beispielsweise empfehlenswert sein, diese in mehreren Einzelgaben über einen definierten Zeitraum, z. B. über den Tag, zu verteilen. Gleichermaßen ist insbesondere die Anwendung in einer chronischen bzw. Langzeittherapie möglich. Beispielsweise kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, die Applikation des Proteohormons alle ein bis fünf Tage, vorzugsweise alle zwei bei drei Tage, vorzunehmen, wobei die Anwendungsmenge gegebenenfalls von Anwendung zu Anwendung in den vorgenannten Wertebereichen variiert werden kann.
- Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist ein Immunsuppressivum, welches mindestens ein Proteohormon, insbesondere mindestens ein Glykoprotein-Hormon, vorzugsweise mindestens ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), besonders bevorzugt mindestens ein Choriongonadotropin, ganz besonders bevorzugt HCG, zusammen mit mindestens einem zumindest im wesentlichen nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Exzipienten bzw. Träger enthält. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Immunsuppressivum als Proteohormon humanes Choriongonadotropin (HCG). Insbesondere enthält das erfindungsgemäße Immunsuppressivum das Proteohormon, vorzugsweise HCG, in Dosen von 100 bis 100.000 Internationalen Einheiten (IE), insbesondere 500 bis 50.000 IE, vorzugsweise 750 bis 25.000 IE, besonders bevorzugt 1.000 bis 10.000 IE, ganz besonders bevorzugt 5.000 bis 10.000 IE, je Applikationseinheit. Für weitere Einzelheiten zu dem erfindungsgemäßen Immunsuppressivum kann Bezug genommen werden auf obige Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Verwendung, welche in bezug auf das erfindungsgemäße Immunsuppressivum entsprechend gelten.
- Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung – gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung – ein immunsuppressives Kombinationspräparat, welches
- (a) mindestens ein Proteohormon, insbesondere ein Glykoprotein-Hormon, vorzugsweise ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), besonders bevorzugt ein Choriongonadotropin, ganz besonders bevorzugt humanes Choriongonadotropin (HCG), und
- (b) mindestens ein weiteres, von (a) verschiedenes Immunsuppressivum,
- Wie zuvor beschrieben, ist es das Verdienst der Anmelderin, herausgefunden zu haben, daß Proteohormone, insbesondere Choriongonadotropine, bevorzugt in der Form von HCG, als natürliches Agens in der Induktion von Immuntoleranz wirken. Bislang war die Möglichkeit der Therapie mit Proteohormonen, besonders bevorzugt HCG, zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen oder in der Transplantationsmedizin nicht bekannt. Erst durch die Untersuchungen der Anmelderin konnte gezeigt werden, daß Proteohormone, insbesondere HCG, Substanzen induzieren kann, die das Auftreten einer Immuntoleranz anzeigen. Im einzelnen handelt es sich hierbei um folgende Veränderungen:
Im Rahmen von klinischen Studien wurde 35 nichtschwangeren Probandinnen HCG in den zuvor genannten Dosiseinheiten in Form von Predalon® appliziert. Wie1 zeigt, wurde im Blutbild ein signifikanter Anstieg der Leukozytenzahl sowie der Anzahl der Monozyten und Granulozyten beobachtet. - Weiterhin wurde ein signifikanter Anstieg der regulatorischen T-Zellen (CD4+CD25+) beobachtet (vgl.
1 ), welche insbesondere für die Produktion von Zytokinen verantwortlich sind. Wie2 zeigt, kommt es gleichzeitig zum Anstieg von immunsuppressivem, toleranzinduzierendem CDLA-4, aber Abfall von FOXP3 und GITR (vgl. molekularbiologische Untersuchungen mittels RT-PCR mit Ausgangsmaterial RNA aus Blut gemäß2 ). Ebenso steigt das Enzym Indolamin-2,3-dioxygenase (IDO) an (vgl.2 ). - Was den mittels ELISA-Verfahren gemessenen Zytokinserumspiegel anbelangt, so steigen IL-8, IL-10, TGF-beta und IL-4 signifikant an, während das inflammatorisch wirkende Interleukin IL-2 nicht ansteigt (vgl.
3 ). Die Interleukine IL-8 und IL-10 induzieren Toleranz bzw. Immunsuppression. - Weiterhin zeigt
4 , daß die als toleranzinduzierend bzw. immunsuppressiv geltende Th2-Helfer-Fraktion (CD3+CD4+IL4+) signifikant ansteigt, wohingegen die Th1-Helfer-Fraktion zwar zunächst auch ansteigt, aber dann wieder fällt. - Zudem zeigen Microarray-Untersuchungen an Monozyten von Schwangeren, an Monozyten von HCG-behandelten Nichtschwangeren sowie an Monozyten von Nichtschwangeren in bezug auf das Genexpressionsprofil, daß die Gene sowohl bei Schwangeren als auch bei HCG-behandelten Monozyten im Vergleich zu Kontrollen verändert sind. Es zeigen sich übereinstimmende Genexpressionsveränderungen bei 65 Genen.
- Erste Tierversuche mit Mäusen, bei denen den Mäusen ein Hauttransplantat nach HCG-Applikation aufgetragen worden ist und die Abstoßungszeit unter HCG gemessen wird, deuten darauf hin, daß es zu einer signifikant verzögerten Abstoßung der Hauttransplantate kommt, was auf eine immunsuppressive Wirkung von HCG zurückzuführen ist.
- Proteohormone der vorgenannten Art, insbesondere HCG, induzieren somit eine Immuntoleranz mit weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Immunsuppressiva, insbesondere da es sich bei HCG um ein natürlicherweise während der Schwangerschaft freigesetztes Hormon handelt. Weiterhin können Proteohormon, insbesondere HCG, die Wirkung von anderen Medikamenten, insbesondere anderen Immunsuppressiva, verstärken. Damit erweitert HCG als neues Immunsuppressivum die Möglichkeiten der Therapie.
- Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen, Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
- Die vorliegende Erfindung wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels veranschaulicht, welches die vorliegende Erfindung jedoch keinesfalls beschränkt.
- AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
- Bei 35 nichtschwangeren Probandinnen wurde humanes Choriongonadotropin (HCG) in Form des Handelspräparats Predalon® von der Organon GmbH, Oberschleißheim, subkutan appliziert, und zwar jeweils mit einer ersten Dosis von 10.000 IE, erneut nach 36 Stunden mit einer Dosis von 5.000 IE und schließlich nach weiteren 72 Stunden mit einer Dosis von 5.000 IE.
- Im Anschluß daran wurde eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse in den
1 bis4 graphisch dargestellt sind, wobei in den Balkendiagrammen gemäß den1 bis4 der jeweils linke Balken (hellgrau) den Zustand vor HCG-Applikation, der jeweils mittlere Balken (dunkelgrau) jeweils den Zustand zwei Tage nach HCG-Applikation und der jeweils rechte Balken (weiß) den Zustand fünf Tage nach HCG-Applikation wiedergibt. Wie zuvor beschrieben, wurden den 35 nichtschwangeren Probandinnen zunächst 10.000 IE HCG, dann nach 36 Stunden weitere 5.000 IE HCG und nach weiteren 72 Stunden weitere 5.000 IE subkutan appliziert, wobei der Ausgangswert vor HCG-Gabe in den Figuren jeweils auf 100 % gesetzt wurde. In den1 bis4 bezeichnen die p-Werte jeweils das Signifikanzniveau und steht die Abkürzung "n.s." bzw. "N.S." für "nicht signifikant". -
1 zeigt das Ergebnis der durchflußzytometrischen Blutbildanalyse in bezug auf Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten und Granulozyten sowie regulatorische T-Zellen (CD4+CD25+). Wie1 zeigt, wurde im Blutbild ein signifikanter Anstieg der Leukozytenzahl sowie der Anzahl der Monozyten und Granulozyten beobachtet. Weiterhin wurde ein signifikanter Anstieg der regulatorischen T-Zellen (CD4+CD25+) beobachtet, welche insbesondere für die Produktion von Zytokinen verantwortlich sind. -
2 . zeigt die Ergebnisse der mittels RT-PCR-Methode bestimmten Expression von CDLA-4, FOXP3, GITR und Indolamin-2,3-dioxygenase. Wie2 zeigt, kommt es unter Gabe von HCG zum Anstieg vom immunsuppressivem, toleranzinduzierendem CDLA-4, aber Abfall von FOXP3 und GITR. Ebenso steigt das Enzym Indolamin-2,3-dioxygenase (IDO) an. -
3 zeigt die Ergebnisse des mittels ELISA-Verfahren gemessenen Zytokinserumspiegels. Wie3 zeigt, steigen unter HCG-Gabe IL-8, IL-10, TGF-beta und IL-4 signifikant an, wohingegen das inflammatorische Interleu kin IL-2 nicht ansteigt. Die Interleukine IL-8 und IL-10 induzieren Toleranz bzw. Immunsuppression. - Schließlich zeigt
4 die Ergebnisse der durchflußzytometischen Blutanalyse in bezug auf die Th1- und Th2-Helfer-Fraktionen vor und nach HCG-Gabe.4 zeigt, daß die als toleranzinduzierend bzw. immunsuppressiv geltende Th2-Helfer-Fraktion (CD3+CD4+IL4+) signifikant ansteigt, wohingegen die Th1-Helfer-Fraktion zwar zunächst auch ansteigt, aber dann wieder fällt. - Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zeigen, daß Proteohormone, insbesondere HCG, eine Immuntoleranz induzieren kann und somit als Immunsuppressivum, insbesondere bei der prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Autoimmunerkrankungen und von Transplantatabstoßungen (d. h. Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen bzw. Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen) in der Transplantationsmedizin geeignet sind.
- Methoden:
- 1. Durchflußzytometrie:
- Durchflußzytometer für Messungen der Leukozyten, Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten, CD4+CD25+ sowie der Th1- und Th2-Fraktion mittels geeigneter Antikörper mit Gerät Coulter Epics XL. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe von System 2 der Software des Herstellers. Verwendet wurden die folgenden Antikörper: CD3 für Lymphozyten, CD 14 für Monozyten, CD4 und CD25 für die regulatorischen T-Zellen CD4+CD25+ und CD+CD4+Interferon gamma für die Th1-Fraktion und CD3+CD4+Interleukin-4 für die Th2-Fraktion.
- 2. ELISA:
- ELISA für die Zytokin-Messungen: Interleukin-1 beta, Interleukin-2, Interleukin-4, Interleukin-8, Interleukin-10 und TGF-beta. Verwendet wurden kommerziell erhältliche ELISA-Kits von der Fa. BD Biosciences aus San Diego, USA. Alle Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA)-Messungen erfolgten genau nach Herstellerangaben. Die Auswertungen erfolgten, wie angegeben, mittels Photometer bei 450 nm unter Verwendung der mitgelieferten Standardreihe.
- 3. RT-PCR:
- Quantitative Real-Time (RT)-PCR-Messungen für Indolamin-2,3-dioxygenase, CTLA-4, GITR und FOXP3. Protokolle mit Sequenzangaben der Primer und Sonden sind nachfolgend beschrieben. Die Messungen erfolgten mit einem LightCycler Gerät von der Fa. Roche Diagnostics.
- 4.1 Bestimmung von CTLA-4:
- Primer (bezogen von der Fa. MWG):
-
- Name: CTLA 4FOR
- Sequenz: 5'-CCATggACACgggACTCTACAT-3'
- Länge: 22
- Name: CTLA 4REV
- Sequenz: 5'-gCACggTTCTggATCAATTACATA-3'
- Länge: 24
- TaqMan-Sonden (bezogen von der Fa. TIB MOLBIOL):
-
- Name: CTLA 4-TAG (Produktbeschreibungsnummer: 625796)
- Sequenz: 6 FAM-AAggTggAgCTCATgTACCCACC-TMR
- Länge: 23
- Sonstiges:
-
- Kontrolle: T2
- Verdünnungsreihe: 1000 ng (+06), 100 ng (+05), 10 ng (+04), 1 ng (+03)
- Ansatz immer in Doppelbestimmung
- GAPDH wie bei bcr-abl
- 4.2 Bestimmung von FOXP3:
- Primer (bezogen von der Fa. MWG):
-
- Name: FOX P3 FOR
- Sequenz: 5'-gAgAAgCTgAgTgCCATgCA-3'
- Länge: 20
- Name: FOX P3 REV
- Sequenz: 5'-ggAgCCCTTgTCggATgAT-3'
- Länge: 19
- TaqMan-Sonden (bezogen von der Fa. TIB MOLBIOL):
-
- Name: FOX-P3-TAG (Produktbeschreibungsnummer: 595485)
- Sequenz: 6 FAM-CCACCTggCTgggAAAATggCAC-TMR
- Länge: 23
- Sonstiges:
-
- Kontrolle: T2 + TGF-β
- Verdünnungsreihe: 1000 ng (+06), 100 ng (+05), 10 ng (+04), 1 ng (+03)
- Ansatz immer in Doppelbestimmung
- GAPDH wie bei bcr-abl
- 4.3 Bestimmung von GITR:
- Primer (bezogen von der Fa. Invitrogen):
-
- Name: GITR FOR
- Sequenz: 5'-TgCAAACCTTggACAgACTgC-3'
- Länge: 21
- Name: GITR REV
- Sequenz: 5'-ACAgCgTTgTgggTCTTgTTC-3'
- Länge: 21
- TaqMan-Sonde (bezogen von der Fa. TIB MOLBIOL):
-
- Name: GITR-TAG (Produktbeschreibungsnummer: 645824)
- Sequenz: 6 FAM-CCAgTTCgggTTTCTCACTgTgTTCCCT-TMR
- Länge: 28
- Sonstiges:
-
- Kontrolle: T2 unstimuliert
- Verdünnungsreihe: 1000 ng (+06), 100 ng (+05), 10 ng (+04), 1 ng (+03)
- Ansatz immer in Doppelbestimmung
- GAPDH wie bei bcr-abl
- 4.4 Bestimmung von IDO:
- Primer (bezogen von der Fa. Invitrogen):
-
- Name: IDO FORWARD
- Sequenz: 5'-ACAgACCACAAgTCACAgCg-3'
- Länge: 20
- Name: IDO REVERSE
- Sequenz: 5'-AACTgAgCAgCATgTCCTCC-3'
- Länge: 20
- Hybridisierungs-Sonden (bezogen von der Fa. TIB MOLBIOL je 10 × 3 μM):
-
- Name: IDO UP
- Sequenz: 5'-gCAgACTgTgTCTTggCAAACTggAAgAAAAAggA-x (x = 3'Fluorescein)
- Name: IDO DOWN
- Sequenz: 5'-LC Red 640-CCTAATAAgCCCCTgACTTAT-p (p = 3'Phosphat)
- Länge: 20
- Sonstiges:
-
- Kontrolle: T-Lymphozyten + LPS 24 Stunden inkubieren
- Verdünnungsreihe: 100 ng (+05), 50 ng (+04), 10 ng (+04), 5 ng (+03) Ansatz immer in Doppelbestimmung
Claims (17)
- Verwendung mindestens eines Proteohormons, insbesondere Glykoprotein-Hormons, als Immunsuppressivum und/oder zur Herstellung eines Arzneimittels zur Immunsuppression.
- Verwendung mindestens eines Proteohormons, vorzugsweise Glykoprotein-Hormons, insbesondere nach Anspruch 1, zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Autoimmunerkrankungen.
- Verwendung mindestens eines Proteohormons, vorzugsweise Glykoprotein-Hormons, insbesondere nach Anspruch 1, zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Transplantatabstoßungen nach Transplantationen.
- Verwendung nach Anspruch 3 zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Transplantatabstoßungen, insbesondere Wirt-gegen-Transplantat-Reaktionen ("host-versus-graft reactions"), nach Transplantationen solider Organe.
- Verwendung nach Anspruch 3 zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung von Transplantatabstoßungen, insbesondere Transplantat-gegen-Wirt-Reaktionen ("graft-versus-host disease [GVHD]"), nach hämatopoetischen Stammzelltransplantationen, insbesondere Knochenmarktransplantationen oder Transplantationen von Blutstammzellen.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Proteohormon ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), insbesondere ein Choriongonadotropin, eingesetzt wird.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Proteohormon humanes Choriongonadotropin (HCG) eingesetzt wird.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Proteohormon humanes Choriongonadotropin (HCG) in Form Predalon® verabreicht wird.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon in Dosen von 100 bis 100.000 Internationalen Einheiten (IE), insbesondere 500 bis 50.000 IE, vorzugsweise 750 bis 25.000 IE, besonders bevorzugt 1.000 bis 10.000 IE, ganz besonders bevorzugt 5.000 bis 10.000 IE, je Applikation eingesetzt wird.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon systemisch, insbesondere subkutan oder intravenös, appliziert wird.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon zusammen mit mindestens einem zumindest im wesentlichen nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Exzipienten formuliert ist.
- Verwendung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon in Kombination bzw. in Kombinationstherapie mit mindestens einem weiteren Immunsuppressivum angewandt wird.
- Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Immunsuppressivum ausgewählt ist aus der Gruppe von Prednisolon, Ciclosporin A, Tacrolimus, Mycophenolat, Mofetil, Sirilimus und Antikörpern, wie ATG, ALG, OKT-3 und Campath, sowie Interleukin-2-Rezeptor-Antagonisten und deren Kombinationen.
- Immunsuppressivum, enthaltend mindestens ein Proteohormon, insbesondere ein Glykoprotein-Hormon, vorzugsweise ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), besonders bevorzugt ein Choriongonadotropin, ganz besonders bevorzugt humanes Choriongonadotropin (HCG), zusammen mit mindestens einem zumindest im wesentlichen nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Exzipienten.
- Immunsuppressivum nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon humanes Choriongonadotropin (HCG) ist.
- Immunsuppressivum nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Proteohormon in Dosen von 100 bis 100.000 Internationalen Einheiten (IE), insbesondere 500 bis 50.000 IE, vorzugsweise 750 bis 25.000 IE, besonders bevorzugt 1.000 bis 10.000 IE, ganz besonders bevorzugt 5.000 bis 10.000 IE, je Applikationseinheit vorliegt.
- Immunsuppressives Kombinationspräparat, enthaltend (a) mindestens ein Proteohormon, insbesondere ein Glykoprotein-Hormon, vorzugsweise ein gonadotropes Hormon (Gonadotropin), besonders bevorzugt ein Choriongonadotropin, ganz besonders bevorzugt humanes Choriongonadotropin (HCG), und (b) mindestens ein weiteres, von (a) verschiedenes Immunsuppressivum, zusammen mit mindestens einem zumindest im wesentlichen nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Exzipienten.
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- 2006-09-19 WO PCT/EP2006/009079 patent/WO2007054151A2/de active Application Filing
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