DE102005053703A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Mikroskops - Google Patents

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Abstract

Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind, vorgeschlagen, wobei das Mikroskop durch Betätigen einer ersten Auslösevorrichtung in einen von mehreren verschiedenen vorbestimmten Betriebsmodi gebracht wird, wobei jeder Betriebsmodus durch ein oder mehrere Betriebsparameter festgelegt ist. Dies ermöglicht eine einfachere und sicherere Bedienbarkeit eines Mikroskops.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind.
  • Moderne Mikroskope erlauben die Einstellung einer Vielzahl von Betriebsparametern. Dazu gehören beispielsweise die Vergrößerung, die Beleuchtungsart und -stärke, der Abstand zwischen Objektiv und Objektebene, die Blenden usw. Der Anwender hat daher die Möglichkeit, ein Mikroskop in einer für den Anwendungsfall geeigneten und an ihn angepassten Weise zu betreiben. Daneben ist es möglich, die genannten und auch weitere Betriebsparameter elektronisch, bspw. durch Stellvorrichtungen, einstellen zu können.
  • Durch die genannten Stellvorrichtungen oder manuell lässt sich heute bei den genannten Mikroskopen jeweils nur ein Parameter einzeln verstellen (z.B. Fokus, Vergrößerung, Objektabstand, etc.). Außerdem kann jeweils nur ein Parameter (sequentiell) und nicht mehrere gleichzeitig (parallel) verstellt werden. Dies hat zur Folge, dass Ausgangs- oder Zielpositionen oder Ausgangs- und Zielwerte nicht verläßlich reproduziert werden können. Beispielsweise muss der Benutzer eines Operationsmikroskops während eines Eingriffs permanent verschiedene Parameter am Operationsmikroskop einstellen, um den optimalen Bildausschnitt und die optimale Beleuchtung zum Erkennen der für den jeweiligen Operationsschritt notwendigen Details sicherzustellen. Dies stellt für den Chirurgen einen erheblichen Zusatzaufwand dar, der mit Zeitverlust und Einstellungenauigkeiten verbunden ist.
  • Wird ein Mikroskop von mehreren Anwendern oder von einem Anwender zu verschiedenen Zwecken oder zu verschiedenen Zeiten verwendet, benötigt es jeweils eine lange Zeit, um das Mikroskop an den jeweiligen Anwender oder die beabsichtigte Verwendung anzupassen. Es ist notwendig, die einzelnen Betriebsparameter der Reihe nach in die gewünschte Einstellung zu bringen. Daneben ist es problematisch, geeignete Einstellwerte für die einzelnen Betriebsparameter zu reproduzieren.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, das bzw. die die Bedienung eines Mikroskops erleichtert und die Reproduzierbarkeit unterschiedlicher Betriebseinstellungen verbessert.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind, gelöst, wobei das Mikroskop durch Betätigen einer ersten Auslösevorrichtung in jeweils einen von mehreren verschiedenen vorbestimmten Betriebsmodi gebracht wird, wobei jeder Betriebsmodus durch ein oder mehrere Betriebsparameter festgelegt ist. Durch eine bestimmte Kombination von Einstellwerten der Betriebsparameter eines Mikroskops kann ein Anwender jeweils einen Betriebsmodus festlegen, den er zum Betreiben des Mikroskops verwenden will. Erfindungsgemäß lassen sich verschiedene vorbestimmte Betriebsmodi vom Anwender durch Betätigen einer Auslösevorrichtung halbautomatisch durchlaufen, indem beispielsweise nach Betätigen eines Fußschalters als Auslösevorrichtung jeweils der nächste Betriebsmodus automatisch angefahren wird, indem die entsprechenden Betriebsparameter automatisch eingestellt werden. Hierdurch wird der notwendige Zeitbedarf zum Einstellen verschiedener Betriebsmodi im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen erheblich reduziert und die Reproduzierbarkeit verbessert.
  • Insbesondere bei Operationen in der Medizin muss ein Operationsmikroskop schrittweise in verschiedenen Betriebsmodi verwendet werden. So umfasst beispielsweise eine Kataraktoperation sieben Schritte, die der Reihe nach durchlaufen werden. Das Operationsmikroskop muss dabei bei jedem Schritt in einem anderen Betriebsmodus betrieben werden. Sind diese sieben Betriebsmodi im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens vorbestimmt, können sie der Reihe nach durch Betätigen einer Auslösevorrichtung angefahren bzw. eingenommen werden. Damit wird die Bedienung eines Mikroskops für den Anwender deutlich erleichtert. Ebenso bevorzugt kann ein zyklisches Durchlaufen der abgespeicherten Betriebsmodi vorgesehen sein, so dass ein Mikroskop, das sich in einem letzten abgespeicherten Betriebsmodus einer Serie befindet, durch Betätigen der Auslösevorrichtung wieder in den ersten Betriebsmodus der Serie gebracht wird.
  • Zweckmäßigerweise sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen vorbestimmten Betriebsmodus in einer Speichervorrichtung abgespeichert. Damit ist es vorteilhaft möglich, verschiedene vorbestimmte Betriebsmodi zur Verfügung zu stellen, in die das Mikroskop durch Betätigen einer Auslösevorrichtung gebracht werden kann. Dabei können insbesondere sowohl verschiedene Betriebsmodi für verschiedenen Anwender als auch verschiedene Betriebsmodi für verschiedene Verwendungszwecke abgespeichert sein.
  • In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden durch Betätigen der ersten oder einer oder mehrerer zweiten Auslösevorrichtungen die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen gewünschten Betriebsmodus bestimmt und dann die bestimmten Einstellwerte in der Speichervorrichtung abgespeichert. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann als aktiver Speichermodus bezeichnet werden. Dabei kann der Benutzer vorteilhaft die Werte der einzelnen Betriebsparameter nach seinen Wünschen anpassen und durch Betätigen der Auslösevorrichtung dauerhaft abspeichern. Somit wird insbesondere die Reproduzierbarkeit erhöht.
  • Es ist von Vorteil, wenn die Betriebsparameter ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Beleuchtungsart, Beleuchtungsstärke, Vergrößerung, Tiefenschärfe, Blende, Betriebsparameter interner oder externer Zusatzgeräte, X-, Y-Z-Position, WD (Working Distance), Reset. Es versteht sich, dass jeder einstellbare Betriebsparameter eines Mikroskops für einen Betriebsmodus verwendet werden kann.
  • Ebenso von Vorteil ist es für das erfindungsgemäße Verfahren, wenn die erste oder die zweiten Auslösevorrichtungen ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus Hand-/Armbetätigungsvorrichtung wie Handschalter, Fuß/Beinbetätigungsvorrichtung wie Fußschalter, Mundbetätigungsvorrichtung, Tonbetätigungsvorrichtung wie Sprachsteuerung (voice control), Augenbetätigungsvorrichtung, insbesondere Pupillenverfolgung (eye tracking), Kopfbetätigungsvorrichtung wie Kopfsteuerung oder Gehirntätigkeitssteuerung (brain tracking). Diese genannten Auslösevorrichtungen sind für den Anwender während der Arbeit an einem Mikroskop einfach und zuverlässig bedienbar.
  • Bevorzugterweise sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die in der Speichervorrichtung abgespeicherten Einstellwerte der Betriebsparameter für einen bestimmten Betriebsmodus veränderbar. Somit kann beispielsweise ein Anwender die vorbestimmten abgespeicherten Parameter an neue Bedürfnisse unmittelbar anpassen oder optimieren.
  • Als Alternative oder auch als zusätzliche Ausgestaltung des oben erwähnten aktiven Speichermodus ist der Einsatz neuronaler Netze für einen passiven Lernmodus sinnvoll und vorteilhaft. Hierbei werden zunächst mittels eines neuronalen Netzes die verschiedenen Betriebsmodi bestimmt und die zugehörigen Einstellwerte der Betriebsparameter in der genannten Speichervorrichtung abgespeichert. Beispielsweise kann ein solches erweitertes System selbst erkennen, wenn der Anwender immer wieder dieselben Schritte durchläuft und beispielsweise automatisch abfragen, ob die Speicherung eines bestimmten Betriebsmodus erwünscht ist.
  • Vorteilhafterweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Medizin, insbesondere in der Augenheilkunde und in der Neurochirurgie, verwendet. Beispielsweise bei Operationen ist oftmals eine vorgegebene Abfolge von verschiedenen Operationsschritten notwendig, für die das Mikroskop in unterschiedlichen Betriebsmodi verwendet werden muss. Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Betrieb und die Verwendung insbesondere eines Operationsmikroskops automatisiert, vereinfacht, beschleunigt und anwendungsfreundlicher gemacht werden, wodurch auch die Sicherheit der Anwendung erhöht wird.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind, ist gekennzeichnet durch eine erste Auslösevorrichtung, die mit einer Einstellvorrichtung für die genannten Betriebsparameter derart in Wirkverbindung steht, dass das Mikroskop durch Betätigen dieser Auslösevorrichtung in jeweils einen von mehreren verschiedenen vorbestimmten Be triebsmodi gebracht werden kann, wobei jeder Betriebsmodus durch ein oder mehrere Betriebsparameter festgelegt ist.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht also dem Benutzer durch einfaches Betätigen der Auslösevorrichtung einen Betriebsmodus auszuwählen, wobei automatisch die Einstellvorrichtung für das Einstellen der zugehörigen Betriebsparameter angesteuert wird. Somit wird das Betätigen der Einstellvorrichtung für die Betriebsparameter für den Benutzer selbst überflüssig, wenn er einen vorbestimmten Betriebsmodus ansteuern will.
  • Hierzu ist es vorteilhaft, wenn eine Speichervorrichtung vorgesehen ist, in der die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen vorbestimmten Betriebsmodus abgespeichert sind. Beim Aktivieren der genannten (ersten) Auslöseeinrichtung können dann von der Einstellvorrichtung die Einstellwerte der Betriebsparameter aus der Speichervorrichtung gelesen werden. Durch entsprechendes automatisches Einstellen dieser Betriebsparameter wird der vorbestimmte Betriebsmodus angefahren.
  • Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die genannte erste oder eine oder mehrere zweite Auslösevorrichtungen mit der genannten Speichervorrichtung derart in Wirkverbindung stehen, dass durch Betätigen einer Auslösevorrichtung die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen Betriebsmodus in der Speichervorrichtung abspeicherbar sind. Diese Ausgestaltung ist insbesondere für den aktiven Speichermodus, der oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren abgehandelt wurde, vorteilhaft. Diese Ausgestaltung erlaubt dem Benutzer, eine Folge von verschiedenen Betriebsmodi manuell einzustellen und durch Betätigen einer Auslösevorrichtung die zugehörigen Einstellwerte der Betriebsparameter dauerhaft zu speichern. Die derart abgespeicherten Betriebsmodi können anschließend als vorbestimmte Betriebsmodi sukzessive durchlaufen werden, indem dieselbe oder eine andere Auslösevorrichtung betätigt wird.
  • Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbundenen Möglichkeiten und Vorteile ergeben sich aus den entsprechenden Ausgestaltungen und Vorteilen des bereits behandelten erfindungsgemäßen Verfahrens. Zur Vermeidung von Wiederholungen sei deshalb ausdrücklich auf den dortigen Beschreibungsteil verwiesen.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Figurenbeschreibung
  • Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
  • Es zeigt
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem Einstellwerte von Betriebsparametern gegen die Zeit aufgetragen sind, und
  • 2 ein Flussdiagramm eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Ausführliche Figurenbeschreibung
  • Ein beispielhafter Ablauf eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 1 dargestellt, wobei verschiedene Parameter I, II, III jeweils auf der Ordinate gegen die Zeit als Abszisse aufgetragen sind. Der Zeitpunkt Null stellt die Startsituation dar, in der die Parameter I, II und III unterschiedliche Werte annehmen, die durch die Höhe über der Abszisse charakterisiert sind. Da es sich bei diesem Beispiel lediglich um eine qualitative Veranschaulichung handelt, spielen die Einheiten der Parameter keine Rolle. Nur beispielhaft seien als Parameter bei einem bekannten Operationsmikroskop, M841 der Anmelderin, die einstellbaren Parameter Zoom, MainLight (Hauptbeleuchtung) und Ottoflexbeleuchtung genannt. Auf diese Parameter wird im Zusammenhang mit dem zweiten Ausführungsbeispiel in Bezug auf 2 weiter unten näher eingegangen werden.
  • Durch Betätigen einer Auslösevorrichtung, beispielsweise einer Fußschaltertaste, triggert der Benutzer zum Zeitpunkt 1 die Einstellung eines ersten Betriebsmodus, der durch Einstellen der drei Parameter I (Zoom), II (MainLight) und III (Ottoflex) in der in 1 angegebenen Form bestimmt ist. Im Betriebsmodus 1 bleibt, wie aus 1 ersichtlich, der Parameter I unverändert, während die Parameter II und III erhöht werden. Durch erneutes Triggern wird der Betriebsmodus 2 ausgelöst. In diesem Betriebsmodus wird der Parameter I herabgesetzt, der Parameter II leicht angehoben, der Parameter III stark herabgesetzt. Durch erneutes Betätigen der Auslösevorrichtung triggert der Benutzer den Betriebsmodus 3, zu dem sämtliche Parameter leicht angehoben werden.
  • In diesem Ausführungsbeispiel liegen die Triggerzeitpunkte 1, 2 und 3 nahezu äquidistant zueinander. Selbstverständlich sind beliebige Abstände zwischen den Triggerzeitpunkten möglich. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Variante gewählt, dass nach Durchlaufen der vorbestimmten Betriebsmodi eine erneute Betätigung der Auslösevorrichtung zur Rückkehr zum ersten Betriebsmodus führt. Wie aus 1 ersichtlich führt ein erneutes Triggern nach dem dritten Betriebsmodus zur Rückkehr zum Betriebsmodus 1.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel stellt das Mikroskop auf Tastendruck alle zu einem Betriebsmodus gespeicherten Parameter ein, wie sie im aktiven Speichernmodus definiert worden sind. Die Kennnummer des aktiven Schrittes (Betriebsmodus) kann per Audiosignal angekündigt, an einem Display zusätzlich zur Orientierung sichtbar gemacht und vorteilhafterweise ins Mikroskop eingespiegelt werden.
  • Das dargestellte Verfahren eignet sich selbstverständlich auch für zwei Betriebsmodi, zwischen den hin- und hergesprungen werden soll. Dies erweist sich beispielsweise in der Vitreo-Retinal-Chirurgie als vorteilhaft, wo der Chirurg typischerweise erst ohne Licht bei höherer Vergrößerung arbeitet (intraokularer Bereich) und dann zwecks Übersicht aus diesen Bereich herauszoomt und beleuchtet (extraokularer Bereich). Diese Funktionen braucht der Chirurg mehrmals während eines Eingriffs und spart entsprechend Zeit, wenn er statt Anfahren einer jeden Position (Betriebsmodus) nur eine Taste drückt, wodurch gezielt der gewünschte Betriebsmodus angefahren wird. Für den erwähnten Einsatzbereich nehmen die drei Parameter Zoom, MainLight, Ottoflex, in den beiden Betriebsmodi typischerweise die folgenden Werte an: Betriebsmodus 1: Zoom = 15fach, MainLight = 0%, Ottoflex = 0%; Betriebsmodus 2: Zoom = 10fach, MainLight = 30%, Ottoflex = 0%.
  • Eine bevorzugte weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 2 dargestellt.
  • Bei der beispielhaften Anwendung wird der Betrieb eines Mikroskops für eine Kataraktoperation verbessert. In der hier beschriebenen Ausführungsform werden die einzelnen Betriebsmodi vom Operateur im Mikroskop abgespeichert (Lernmodus), es ist aber ebenso möglich, dass ausgewählte Betriebsmodi bereits vom Hersteller im Mikroskop abgespeichert wurden.
  • Im Schritt 101 wird das Mikroskop in den aktiven Speichermodus gebracht. In diesem Modus werden durch Betätigen einer Auslösevorrichtung, beispielsweise eines Fußschalters die vom Operateur eingestellten und ausgewählten Betriebsparameter als vorbestimmte Betriebsmodi in der Speichervorrichtung abgespeichert.
  • Im Schritt 102 stellt der Operateur das Mikroskop so ein, wie er es bei der Operationsvorbereitung benötigt. Beispielsweise wird er den Satz von Betriebsparametern: Zoom = 7fach, Hauptbeleuchtung (HB) = 20%, Ottoflexbeleuchtung (OB) = 20% wählen. Durch Betätigen der Auslösevorrichtung wird dieser Betriebsmodus „Vorbereitung" in der Speichervorrichtung abgespeichert.
  • In Schritt 103 wird der Betriebsmodus „Capsulorhexis" in der Speichervorrichtung abgespeichert. Dazu stellt der Operateur typischerweise die Betriebsparameter: Zoom = 10fach, HB = 10%, OB = 40% ein und betätigt die Auslösevorrichtung.
  • In Schritt 104 wird der Betriebsmodus „Phaco" in der Speichervorrichtung abgespeichert. Dazu stellt der Operateur typischerweise die Betriebsparameter: Zoom = 14fach, HB = 25%, OB = 20% ein und speichert den Betriebsmodus „Phaco" durch Betätigen der Auslösevorrichtung in der Speichervorrichtung ab.
  • Im Verfahrensschritt 105 wird der Betriebsmodus „Kapselpolitur" abgespeichert. Die zugehörigen Betriebsparameter sind typischerweise: Zoom = 10fach, HB = 10%, OB = 35%. Der Abspeichervorgang wird wiederum durch Betätigen der Auslösevorrichtung durchgeführt.
  • In den folgenden Verfahrensschritten 106, 107 und 108 werden die beispielhaften Betriebsmodi „IOL Implantat" mit den erfahrungsabhängigen Betriebsparametern: Zoom = 7fach, HB = 10%, OB = 25%; „Abschluss" mit den erfahrungsabhängigen Betriebsparametern: Zoom = 7fach, HB = 20%, OB = 20%; und „Reset" mit den erfahrungsabhängigen Betriebsparametern: Zoom = 7fach, HB = 20%, OB = 20%, alle Antrieb RESET, Licht aus; in der Speichervorrichtung abgespeichert.
  • Im Schritt 109 beendet der Operateur den Lernmodus des Mikroskops. Bei allen zukünftig durchzuführenden Kataraktoperationen wird der Operateur mit dem Verfahrensschritt 110 beginnen.
  • Im Verfahrensschritt 110 wird das Mikroskop durch Betätigen der Auslösevorrichtung in den Betriebsmodus „Vorbereitung" gebracht. Anschließend wird der Operateur am Auge die zur Vorbereitung notwendigen Handlungen durchführen.
  • Im Schritt 111 wird durch erneutes Betätigen der Auslösevorrichtung das Mikroskop in den Betriebsmodus „Capsulorhexis" gebracht. Nachdem der Operateur die entsprechenden Tätigkeiten am Auge durchgeführt hat, kann er im Schritt 112 durch Betätigen der Auslösevorrichtung das Mikroskop in den Betriebsmodus „Phaco" bringen.
  • Analog hierzu wird nach Durchführung der entsprechenden Tätigkeiten am Auge durch Betätigen der Auslösevorrichtung in den Schritten 113 bis 115 das Mikroskop der Reihe nach in die abgespeicherten Betriebsmodi gebracht.
  • Am Ende der Operation wird im Verfahrensschritt 116 durch Betätigen der Auslösevorrichtung das Mikroskop in den Betriebsmodus „Reset" gebracht. Die Antriebe werden zurückgesetzt und die Beleuchtung ausgeschaltet.
  • Durch erneutes Betätigen der Auslösevorrichtung wird zu Verfahrensschritt 110 zurückgekehrt und das Mikroskop in den Betriebsmodus „Vorbereitung" gebracht. Der Operateur kann eine neue Operation durchführen.
  • Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Operateur das Mikroskop für routinemäßige Eingriffe einmalig dauerhaft vorbereiten und bei späteren Operationen reproduzierbar die für ihn günstigen Betriebsparameter wiederherstellen. Es wird ihm vorteilhaft ermöglicht, sich während einer Operation auf die Operationstätigkeit selbst zu konzentrieren, da die Notwendigkeit entfällt, das Mikroskop wiederholt auf die Bedürfnisse einzustellen.
  • Wie ausführlich beschrieben, stellt die Erfindung einen Mikroskopbetrieb zur Verfügung, der verschiedene Betriebsarten erlaubt: Zum einen können im aktiven Speichermodus vom Benutzer aktiv verschiedene Betriebsmodi definiert und gespeichert werden und im passiven Lernmodus anhand eines Lernalgorithmus verschiedene Betriebsmodi, die beispielsweise immer wieder angefahren werden, automatisch erkannt und abgespeichert werden. Auf der anderen Seite ist ein Mikroskopbetrieb möglich, bei dem durch Betätigen einer Aus lösevorrichtung von einem Betriebsmodus in einen nächsten Betriebsmodus geschaltet werden kann. Schließlich sollte auch ein Wechsel in den handgesteuerten Betrieb des Mikroskops möglich sein, um die Sequenz der vorbestimmten Betriebsmodi verlassen zu können. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die ein Verlassen der Betriebsmodisequenz erfordern. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es selbstverständlich auch denkbar wäre, die verschiedenen vorbestimmten Betriebsmodi vollautomatisch zu durchlaufen, ohne jeweils eine Auslösvorrichtung zu bedienen. Ob dies in der Praxis Sinn macht, bleibt der jeweiligen Anwendung überlassen.
  • 101–116
    Verfahrensschritte

Claims (12)

  1. Verfahren zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikroskop durch Betätigen (110 bis 116) einer ersten Auslösevorrichtung in jeweils einen von mehreren verschiedenen vorbestimmten Betriebsmodi gebracht wird, wobei jeder Betriebsmodus durch ein oder mehrere Betriebsparameter festgelegt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen vorbestimmten Betriebsmodus in einer Speichervorrichtung abgespeichert sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem aktiven Speichermodus durch Betätigen (102 bis 108) der ersten oder einer oder mehrerer zweiten Auslösevorrichtungen die Einstellwerte der Betriebsparameter für jeden Betriebsmodus bestimmt und die bestimmten Einstellwerte in der Speichervorrichtung abgespeichert werden.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Beleuchtungsart, Beleuchtungsstärke, Vergrößerung, Tiefenschärfe, Blende, Betriebsparameter interner oder externer Zusatzgeräte, X-, Y-, Z-Position, WD (Working Distance), Reset.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder zweite Auslösevorrichtung ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Hand-/Armbetätigungsvorrichtung, Fuß/Beinbetätigungsvorrichtung, Tonbetätigungsvorrichtung, Mundbetätigungsvorrichtung, Augenbetätigungsvorrichtung, Kopfbetätigungsvorrichtung, Gehirntätigkeitssteuerungsvorrichtung.
  6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Speichervorrichtung abgespeicherten Einstellwerte der Betriebsparameter für einen vorbestimmten Betriebsmodus veränderbar sind.
  7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem passiven Lernmodus mittels eines neuronalen Netzes die verschiedenen Betriebsmodi bestimmt und die zugehörigen Einstellwerte der Betriebsparameter in der Speichervorrichtung abgespeichert werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils gewählte Betriebsmodus mittels eines Audiosignals angekündigt und/oder auf einem Display sichtbar gemacht und/oder ins Mikroskop eingespiegelt wird.
  9. Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche in der Medizin, insbesondere in der Augenheilkunde und in der Neurochirurgie.
  10. Vorrichtung zum Betreiben eines Mikroskops, bei dem verschiedene Betriebsparameter einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet dass, eine erste Auslösevorrichtung vorgesehen ist, die mit einer Einstellvorrichtung für die Betriebsparameter derart in Wirkverbindung steht, dass das Mikroskop durch Betätigen (110 bis 116) der ersten Auslösevorrichtung in jeweils einen von mehreren verschiedenen vorbestimmten Betriebsmodi gebracht werden kann, wobei jeder Betriebsmodus durch ein oder mehrere Betriebsparameter festgelegt ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Speichervorrichtung vorgesehen ist, in der die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen vorbestimmten Betriebsmodus abgespeichert sind.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder eine oder mehrere zweite Auslösevorrichtungen vorgesehen sind, die mit der Speichervorrichtung derart in Wirkverbindung stehen, dass durch Betätigen einer Auslösevorrichtung die Einstellwerte der Betriebsparameter für einen Betriebsmodus in der Speichervorrichtung abspeicherbar sind.
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