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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Objektträgervorrichtung zur Untersuchung
mit einem Mikroskop, mit einem ein zu untersuchendes Objekt aufnehmenden
Objektträger
und einer Speichereinrichtung. Mittels einer Schreib-/Leseeinrichtung
ist die Speichereinrichtung mit objektspezifischen Daten und/oder
Programmen beschreibbar und/oder auslesbar.
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Objektträgervorrichtungen
dieser Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So sind beispielsweise
Objektträgervorrichtungen
in Form von herkömmlichen
Objektträgern
aus Glas bekannt, auf denen das mit einem Mikroskop zu untersuchende Objekt
aufgebracht wird. Objektträgervorrichtung
im Sinn der vorliegenden Erfindung sind nicht nur Objektträger aus
Glas, es kann sich hierbei auch um Petri-Schalen, Biosensoren, Bio-Chips
oder Mikrotiterplatten handeln. Ein Laboranalysesystem ist beispielsweise
eine Vielzahl von Bearbeitungs- und Analysegeräten wobei die Objektträgervorrichtungen von
einem zum anderen Bearbeitungs- oder Analysegerät manuell oder automatisch
verbracht werden. Eine Bearbeitung bzw. Analyse der Objekte kann ebenfalls
manuell oder automatisch erfolgen.
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Eine
Objektträgervorrichtung
aus Glas weist üblicherweise
ein Beschriftungsfeld auf, auf das eine Kennzeichnung aufbringbar
ist, mit der das auf dem Objektträger befindliche Objekt kennzeichenbar
und somit identifizierbar ist. Im einfachsten Fall werden manuell
relevante Informationen in das Beschriftungsfeld geschrieben, wobei
dann das Beschriftungsfeld eine Art Speichereinrichtung darstellt.
Diese Art der Kennzeichnung ist jedoch schwierig durch weitere Informationen
zu ergänzen,
da die zur Beschriftung zur Verfügung
stehende Kennzeichnungsfläche
auf den Objektträgern
klein bzw. begrenzt ist. Darüber
hinaus ist die Lesbarkeit der Kennzeichnung oft herabgesetzt, da
die Schrift auf dem Objektträger verwischt
werden kann oder undeutlich geschrieben wurde. Falls die Objektträger zu gerichtlichen
Nachweiszwecken mehrere Jahre aufgehoben werden müssen, beispielsweise
in der Kriminaltechnik, bei wissenschaftlichen Gutachten oder pathologischen Untersuchungen,
ist eine handschriftliche Kennzeichnung der Objektträger ungeeignet,
da eine Zerstörung
der Beschriftung mit den Jahren wahrscheinlich ist.
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Die
Objektträger
können
auch mittels eines Barcodes gekennzeichnet werden. Der auf dem Objektträger aufgebrachte
Barcode stellt die Speichereinrichtung dar, die von einem Barcode-Leser
auslesbar ist. Da die speicherbare Informationsmenge eines eindimensionalen
Barcodes insbesondere von seiner Länge abhängt und da aufgrund des begrenzt zur
Verfügung
stehenden Platzes auf einem gängigen
Objektträger
nur kurze Barcodelängen
möglich sind,
ist die auf einem Objektträger
in dieser Weise gespeicherte Datenmenge begrenzt. Ferner können die
gespeicherten Informationen nachträglich nicht verändert werden,
es sein denn, der Barcode wird zerstört.
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Aus
der
DE 100 10 140
A1 ist eine Vorrichtung zur vorzugsweise automatischen
Handhabung und/oder Bearbeitung von Objekten bekannt, bei dem Objekte
mittels eines Objektträgers
zu einer Bearbeitungsstation hin und nach der Bearbeitung davon
weg verbracht werden. Der aus der
DE 100 10 140 A1 bekannte Objektträger kann
ein elektrisches Speichermedium umfassen, in dem Objektinformationen
abspeicherbar sind. Das elektrische Speichermedium kann einen Transponder
aufweisen. Somit handelt es sich um ein kontaktloses Verfahren zur Datenauslesung
aus einem Speichermedium, beispielsweise einem EPROM-Baustein, in
dem diese Daten zuvor abgelegt worden sind. Die Energie zum Auslesender
Informationen wird induktiv erzeugt. Somit besteht eine Transpondereinheit
mindestens aus einer Spule und dem Speichermedium. Neben dem erhöhten Platzbedarf
für das
Anbringen eines Transponders auf dem Objektträger kann das induktive Auslesen
der Daten in realen mikroskopischen Arbeitsumgebungen unsicher sein,
beispielsweise in einer Laborumgebung mit Störfeldern. Ein Wiederbeschreiben
des Transponders ist mit zusätzlichem Aufwand
verbunden und teilweise nicht möglich.
Die Leseeinheit muss in unmittelbarer Nähe des Transponders angebracht
sein, was bei Mikroskopen aufgrund des Platzmangels problematisch
ist.
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Aus
der
DE 299 06 382
U1 sind Objektträger bekannt,
die eine Speichereinrichtung aufweisen, die zur Speicherung von
den Objektträger
betreffenden Informationen dient. Die Speichereinrichtung umfasst ein
Speichermedium, das ganz allgemein in Form von Magnetstreifen, Magnetbändern, elektrischen Speicherchips
oder Transpondereinheiten ausgeführt
sein kann. Zum Auslesen bzw. Beschreiben von Magnetstreifen oder
Magnetbändern
sind Relativbewegungen des Objektträgers oder eines Lese-/Schreibkopfs
erforderlich und daher mechanisch/konstruktiv aufwendig.
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Hinsichtlich
herkömmlicher
elektrischer Speicherchips sind noch keine nationalen bzw. internationalen
Standards oder Normen etabliert, die beispielsweise eine Untersuchung
einer Objektträgervorrichtung
mit Mikroskopen unterschiedlicher Hersteller erlaubt. Es ist zur
Zeit auch nicht absehbar, dass sich ein solcher Standard etablieren
wird, so dass diese vielversprechende Technologie sich – wenn überhaupt – nur sehr
zögerlich
durchsetzen kann. Weiterhin sind neben Anstrengungen bezüglich der
konkreten Entwicklung elektrischer Speicherchips zur geeigneten
Anwendung im Laborbetrieb ganz erhebliche Anstrengungen erforderlich,
wobei nicht ersichtlich ist, ob das Entwicklungsergebnis in großen Stückzahlen
kostengünstig
herstellbar ist.
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Aus
der
DE 198 38 232
A1 ist eine Mikroplatte mit einem elektronischen Speicherchip
bekannt, – in
welchem ebenfalls – Informationen über das
auf der Mikroplatte befindliche Objekt zur Identifikation und zum
Abspeichern während
eines Bearbeitungsschritts abspeicherbar ist.
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Aus
der
DE 197 36 470
C2 ist eine Objektträgervorrichtung
bekannt, welche einen das Objekt aufnehmenden Objektträger und
eine Speichereinrichtung aufweist. Die Speichereinrichtung ist von
einer Schreib-/Leseeinrichtung beschreibbar und/oder auslesbar und
weist ein Chipkartenmodul auf. Gemäß
2 der
DE 197 36 470 C2 nebst
dazugehörigem
Beschreibungsteil dient die Objektträgervorrichtung auch zur Analyse
mit einem Mikroskop. Hierzu weist das Mikroskop eine Schnittstelleneinrichtung auf,
mit welcher die Objektträgervorrichtung
beschreibbar und/oder auslesbar ist.
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Aus
der
DE 198 53 407
A1 ist eine Benutzerführung
für einen
Dialog eines Bedieners mit einem Laserscanmikroskop bekannt, wobei
dem Benutzer auf Eingabe mindestens eines Objektparameters und/oder
mindestens eines auswählbaren
Systemparameters Einstellungen über
die übrigen
Systemparameter des Laserscanmikroskops vorgeschlagen werden und/oder
die übrigen
Systemparameter automatisch eingestellt werden. Hierbei handelt
es sich ausschließlich
um einen Dialog zwischen dem Laserscanmikroskop und dem Bediener.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Objektträgervorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben und weiterzubilden, mit welcher
eine rasche und zuverlässige
sowie reproduzierbare Probenuntersuchung gewährleistet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung
der gattungsbildenden Art löst
die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Danach ist eine solche Objektträgervorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikroskop über
mehrere Betriebsmodi verfügt
und dass ein für
eine Objektuntersuchung geeigneter Betriebsmodus des Mikroskops
aufgrund von in der Speichereinrichtung gespeicherten Daten automatisch
einnehmbar ist oder dem Bediener vorschlagbar ist.
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Die
Speichereinrichtung könnte
ein Chipkartenmodul aufweisen.
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Chipkartenmodule
im Sinn der hier vorliegenden Erfindung werden bei Chipkarten eingesetzt und
sind Elemente, die einen Mikroprozessor bzw. einen Halbleiterchip
aufweisen und Rechenoperationen durchführen können. Chipkartenmodule umfassen üblicherweise
einen eigenen Speicherbereich, eine Auswerteelektronik und gegebenenfalls
eine Verschlüsselungstechnik.
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Derzeit
gibt es verschiedene Modularten von Chipkartenmodulen, die im folgenden
kurz näher
erläutert
werden, wobei bezüglich
weitergehender Informationen auf das „Handbuch der Chipkarten", W. Rankt und W.
Effing, Hanser Verlag, 1999, ISBN 3-446-21115-2, verwiesen wird.
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Es
sind TAB-Module bekannt, wobei TAB für „tage automated bonding" steht. Das Chipkartenmodul
wird nur durch die Leiterbahnen auf einem Untergrund fixiert und
gehalten. Aufgrund der Fixierung des Chipkartenmoduls ist diese
Technik außerordentlich
haltbar und hoch belastbar.
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Bei
Chip-an-Flex-Modulen wird das Chipkartenmodul in einem Kartenkörper in
eine ausgefräste Mulde
eingesetzt. Das Chipkartenmodul selbst ist circa 200 μm dick. Die
Herstellung des Chipkartenmoduls ist kostengünstig. Sowohl die Bauhöhe als auch die
Länge und
Breite der verwendbaren Chip-On-Flex-Module ist relativ groß.
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Die
Lead-Frame-Modul-Technologie bietet Raum für eine merkliche Reduktion
des fertigungstechnischen Aufwandes. Bei der Lead-Frame-Modul-Technologie
werden die aus einer vergoldeten Metallfolie – üblicherweise einer Kupferlegierung – ausgestanzten
Kontaktflächen
durch einen sogenannten Moldkörper
aus Kunststoff zusammengehalten. Auf diese Flächen wird dann mit einem sogenannten
Pick-and-Place-Verfahren
das Chipkartenmodul aufgesetzt und im Wire-Bond-Verfahren mit der
Kontaktrückseite
verbunden. Hierbei handelt es sich derzeit um ein kostengünstiges
Herstellungsverfahren für
Chipkartenmodule, mit einer guten mechanischen Stabilität.
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Bei
dem Chip-On-Surface-Verfahren werden die Chipkartenmodule nach dem
MOSAIC-Verfahren (Microchip On Surface And In Card) hergestellt.
Hierbei wird keinerlei Modul für
das Chipkartenmodul benötigt,
denn das Chipkartenmodul befindet sich direkt auf dem Untergrund
bzw. Kartenkörper.
Das MOSAIC-Verfahren eignet sich für kleine Chipgrößen, beispielsweise
in der Größenordnung
von ungefähr
1 mm × 1
mm. Beidem MOSAIC-Verfahren wird zunächst mit einem Laser an der
späteren
Chipposition Untergrundmaterial abgetragen und dann an dieser Stelle
das Chipkartenmodul aufgeklebt. Dann wird im Siebdruckverfahren
in einem Arbeitsgang sowohl das Chipkartenmodul mit einer Silberleitpaste überzogen
als auch die späteren
Kontaktflächen
aufgedruckt. Bei diesem Verfahren können Chipkarten in hohen Stückzahlen
hergestellt werden, da die Kartenbestückung mit einem Chipkartenmodul
im wesentlichen aus einem Laserbeschuss des Untergrunds bzw. Kartenkörpers mit
zwei anschließenden Siebdruckvorgängen besteht,
nämlich
dem Leitdruck und dem Schutzlack. Der Durchsatz an produzierten Chipkarten
liegt derzeit bei 5000 Stück
pro Stunde.
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Derzeit
finden zwei Arten von Chipmodulen Anwendung, nämlich einerseits Speicherchip-Module
und andererseits Mikroprozessor-Chips.
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Speicherchip-Module
werden in sogenannten Telefonkarten oder in Krankenversicherungskarten
in großem
Umfang eingesetzt. Die Speicherchip-Module sind in ihrem Funktionsumfang
beschränkt
und sind oft auf einen speziellen Anwendungsfall hin optimiert.
Nach dem Gebrauch können diese
Karten nur noch weggeworfen werden, ein umweltfreundliches Wiederverwerten
ist nicht möglich. Dennoch
ist die Möglichkeit
des Datenschutzes durch eine in dem Chipkartenmodul integrierte
Sicherheitslogik gegeben. Ferner gibt es noch wieder beschreibbare
Speicherchip-Module mit Kapazitäten bis
64 KBit.
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Ein
Mikroprozessor-Chip kann frei programmiert werden und die Funktionalität eines
Mikroprozessor-Chips ist nur durch den verfügbaren Kartenspeicher und die
Rechenleistung des Prozessors beschränkt. Chipkarten mit Mikroprozessor-Chips
werden beispielsweise in Mobilfunkgeräten eingesetzt und ermöglichen
ein Höchstmaß an Sicherheit
durch die Möglichkeit
der Implementierung aufwendiger kryptologischer Algorithmen. Weitere
derzeitige Einsatzgebiete dieser Karten sind z.B. Ausweiskarten, Zugangskontrollen,
Zugriffskontrollen, elektronische Unterschriften, elektronische
Geldbörsen
oder multifunktionale Karten, die mehrere Anwendungen in einer Karte
enthalten können.
Weitere Vorteile der Mikroprozessor Chipkarten sind eine hohe Speicherkapazität, sichere
Datenspeicherung durch kryptologische Algorithmen und hohe Flexibilität durch
programmtechnische Problemanpassung.
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Alle
Arten von Chipkartenmodulen im Sinn der hier vorliegenden Erfindung
verfügen über in ihnen
integrierte Schaltungen zur Datenverarbeitung, vor allem betreffend
das Auslesen und das Beschreiben von Daten. Ein Datentransfer von
und zu den Chipkartenmodulen erfolgt – mit der Ausnahme bei Transpondereinheiten – über elektrisch
leitfähige Kontakte,
an die eine geeignete Schreib-/Leseeinrichtung angeschlossen wird.
Speicherkapazitäten von
mehr als 32 KByte sind derzeit problemlos herstellbar und diese
Kapazität
wird sich in Zukunft wohl noch wesentlich erhöhen.
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Es
ist demnach zunächst
erkannt worden, dass die Technologie der Chipkartenmodule weit verbreitet
ist und in vielen Gebieten Einzug gefunden hat. Es handelt sich
hierbei um eine etablierte Technologie, zu der sich aufgrund der
weiten Verbreitung nationale und internationale Normen, Richtlinien
und Standards etabliert haben. Daher ist es in besonders vorteilhafter
Weise nicht erforderlich, sich unternehmensübergreifend auf einen Standard
für Objektträgervorrichtungen
mit Speichereinrichtungen zu einigen, so dass die mit Chipkartenmodulen
ausgestatteten Objektträgervorrichtungen
auch mit Mikroskopen bzw. Laboranalysegeräte unterschiedlicher Hersteller
ausgelesen und/oder beschrieben werden können. Weiterhin kann in vorteilhafter
Weise auf die zu dieser Technologie gemachten Erfahrungen aufgebaut
werden und es ist ein begrenzter Entwicklungsaufwand bezüglich der
konkreten Adaption dieser Technologie an des Einsatzgebiet der Mikroskopie bzw.
der Labordiagnostik erforderlich. Dies betrifft nicht nur das Chipkartenmodul
selbst, sondern auch insbesondere Peripheriegeräte, die entsprechende Schnittstellen
oder Einrichtungen zum Auslesen bzw. Beschreiben der Chipkartenmodule
umfassen.
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Durch
den Einsatz von Chipkartenmodulen ist nun möglich, die eine Objektträgervorrichtung kennzeichnenden
Informationen direkt in dem Chipkartenmodul der Speichereinrichtung
zu speichern und auf diese Weise das auf der Objektträgervorrichtung
befindliche Objekt mit der ihm zugehörigen Information dauerhaft
zu verbinden. Dadurch wird die Archivierbarkeit von Objektträgervorrichtungen
insbesondere für
rechtsrelevante Fälle
erheblich verbessert, da die Informationen über lange Zeit gespeichert
und auch nach Jahren fehlerfrei ausgelesen werden können. Durch
entsprechende Vorkehrungen kann gewährleistet werden, dass die
Daten von Unbefugten nicht direkt und schon gar nicht visuell abgelesen
werden können.
Durch Verschlüsselung und/oder
Passwortschutz können
die Daten darüber hinaus
gegen das elektronische Auslesen durch unberechtigte Dritte geschützt werden.
Hierdurch kann somit Datenschutz gewährleistet werden.
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Das
Chipkartenmodul kann nun ganz allgemein in Form eines Tape-Automated-Bonding-, eines Chip-on-Flex-,
eines Leadframe- oder eines Chip-on-Surface-Moduls ausgeführt sein,
je nachdem, für
welche Applikation die erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung vorgesehen ist.
Vorzugsweise ist das Chipkartenmodul kompatibel zu nationalen oder
internationalen Standards ausgeführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Chipkartenmodul frei programmierbar. Hierdurch kann das
Chipkartenmodul in flexibler Weise beispielsweise bei dem ersten
Schreibvorgang hinsichtlich eines geplanten Einsatzes beschrieben
werden, so dass in vorteilhafter Weise eine applikationsspezifische
Verwendung einer für
unterschiedliche Anwendungen ausgebildeten Objektträgervorrichtung
möglich
ist. So sind beispielsweise bei Objektträgervorrichtungen, die zur Analyse
mit einem Laboranalysesystem eingesetzt werden, andere Daten bzw.
Informationen in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung
abzuspeichern, als das beispielsweise bei Objektträgervorrichtungen
für ein
Labor der Fall ist, bei dem Grundlagenforschung mittels mikroskopischer
Untersuchungen betrieben wird.
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Vorzugsweise
weist das Chipkartenmodul einen Speicherbereich und/oder mindestens
einen Anweisungsblock auf. In dem Speicherbereich könnten die
Informationen bezüglich
der jeweiligen Objektträgervorrichtung
und/oder des dazugehörigen
Objekts abgespeichert werden. Diese Informationen könnten ermöglichen,
die Objektträgervorrichtung
eindeutig zu identifizieren. Hierbei könnten solche Informationen
als „read
only" abgespeichert
werden, so dass ein Überschreiben
dieser Informationen nicht möglich
ist. Im Fall einer automatischen Analyse der Objektträgervorrichtung
mit einem Laboranalysesystem könnte
das Chipkartenmodul in einem Anweisungsblock Informationen über geplante
Analyseschritte der einzelnen Bearbeitungsstationen des Laboranalysesystems
aufweisen. Demzufolge kann in dem Chipkartenmodul einer Objektträgervorrichtung
das eigene Bearbeitungsprogramm abgespeichert oder errechenbar sein,
wobei dieses Bearbeitungsprogramm Informationen umfassen kann, mit
welchen Bearbeitungsstationen des Laboranalysesystems und in welchem
Modus eine Bearbeitung bzw. Analyse mit der jeweiligen Bearbeitungsstation
zu erfolgen hat.
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Im
konkreten ist die Speichereinrichtung zum Beschreiben und/oder Auslesen
mittels einer mechanischen Schnittstelle elektrisch kontaktierbar.
Insoweit kommt nach dem hier gewählten
Lösungsansatz die
Transpondertechnologie für
erfindungsgemäße Objektträgervorrichtungen
nicht zum Einsatz, da das Anbringen entsprechender Empfänger an
Mikroskopen zu Platzproblemen führen
würde.
Vielmehr könnte
unmittelbar am Mikroskoptisch eine mechanische Schnittstelle – vorzugsweise
mit elektrischen Kontakten – vorgesehenen
sein, die bei bestimmungsgemäßem Aufbringen
einer Objektträgervorrichtung
auf dem Mikroskoptisch automatisch einen elektrischen Kontakt zu
der Speichereinrichtung herstellt. Demnach ist keine, einen erhöhten Platzbedarf
benötigende
Auslesevorrichtung eines Transponders am Mikroskoptisch anzubringen,
sondern lediglich die mechanische Schnittstelle, die beispielsweise über eine
Kabelverbindung zum Mikroskopstativ geführt werden kann, wo z.B. eine
Steuereinheit die aus dem Chipkartenmodul ausgelesenen Daten weiterverarbeitet.
Vorzugsweise umfasst die mechanische Schnittstelle der Speichereinrichtung
vergoldete Kontaktflächen,
wodurch in vorteilhafter Weise eine Korrosion derartiger Kontaktflächen vermieden
werden kann.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Speichereinrichtung
mit einem Computer, einer Datenverarbeitungsanlage und/oder einem
Computernetzwerk verbindbar. Hierbei ist ein dem Objektträger zugehöriger Datensatz
auf dem Computer bzw. im Computernetzwerk anlegbar oder vorgesehen,
der zumindest einen Teil der in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung
abgespeicherten und/oder sonstige, zum Objektträger gehörende Daten aufweist. So kann
beispielsweise beim ersten Aufbringen des Objekts auf dem Objektträger über eine
Verbindung zu einem Computer bezüglich
dieses Objekts ein entsprechender Datensatz auf dem Computer angelegt
werden. Hierbei könnte auch
eine eindeutige Kennzeichnung bzw. eine Identifikation des Objektträgers erzeugt
werden und in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung und/oder
auf dem Computer abgespeichert werden. In einem späteren Bearbeitungs-
bzw. Untersuchungsschritt könnte
dann auf den im Computer abgelegten Datensatz zugegriffen werden,
wobei hierzu die erzeugte Kennzeichnung bzw. Identifikation den Zugriff
auf eine externe Datenbank bzw. auf einen externen Datensatz ermöglicht.
Als Datenbank kommt beispielsweise ein SQL-Server in Frage.
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Auf
diese Weise ist in vorteilhafter Weise möglich, nahezu unbegrenzt große Datenmengen
zu einem Objekt bzw. zu einer Objektträgervorrichtung zu speichern.
So könnte
der Datensatz insbesondere Informationen über geplante und/oder erfolgte,
für den
Objektträger
vorgesehene Bearbeitungsschritte, Untersuchungs- oder Diagnoseergebnisse des Objekts
und/oder Bilddaten des Objekts aufweisen. Bilddaten des Objekts
könnten
beispielsweise mit einer an ein Mikroskop angeschlossenen CCD-Kamera oder
mit einem konfokalen Rastermikroskop erzeugt worden sein. Auch eine
automatische Bilddatenaufnahme für
Applikationen in der Pathologie ist denkbar. Aufgrund der unterschiedlichen
Datenstrukturen – Bilder,
Zahlen, Begriffe oder Namen – wäre eine
objektorientierte Datenbank vorteilhaft.
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Eine
Verbindung der Speichereinrichtung mit einem Computernetzwerk oder
einem sonstigen Netzwerk kann in vorteilhafter Weise eine verbesserte
Telemikroskopie ermöglichen,
wie sie beispielsweise in der Pathologie eingesetzt wird. Hierbei könnten über das
Netzwerk – im
einfachsten Fall über
eine Telefonverbindung – nicht
nur die mit einem Mikroskop samt Kamera aufgenommenen Bilddaten, sondern
auch Daten und Informationen über
den Patienten, das untersuchte Objekt und dessen Präparationsgeschichte übertragen
werden. Diese Daten können
dem Chipkartenmodul und/oder einem auf einem Computer abgelegten
Datensatz entnommen werden. Auf der Empfängerseite der Datenübertragung
kann zeitgleich oder zeitversetzt ebenfalls eine Diagnose durch
einen weiteren Experten bzw. Pathologen erfolgen.
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Nun
kann vorgesehen sein, dass das Chipkartenmodul zur Wiederverwendung
reversibel mit dem Objektträger
verbunden ist. Hierzu könnte
beispielsweise das Chipkartenmodul auf dem Objektträger magnetisch
befestigt, gesteckt, geschraubt oder per Druckknopf eingeklickt
werden. Eine Befestigung des Chipkartenmoduls mit dem Objektträger über einen
Klettverschluss ist ebenfalls denkbar. Insoweit kann in vorteilhafter
Weise das Chipkartenmodul für einen
anderen Objektträger
erneut verwendet werden, wenn der benutzte Objektträger nicht
mehr gebraucht wird und daher weggeworfen wird. Eine reversible
Verbindung des Chipkartenmoduls mit dem Objektträger kommt insbesondere im Bereich
der Grundlagenforschung in Betracht, vor allem dann, wenn die Untersuchung
mit einem Mikroskop ergeben hat, dass ein Experiment erfolglos war.
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Alternativ
hierzu kann vorgesehen sein, dass die Speichereinrichtung oder das
Chipkartenmodul irreversibel mit dem Objektträger verbindbar ist. Hierbei
eignet sich insbesondere eine genietete, geklebte oder gedruckte
Befestigung. Diese Befestigungsart ist insbesondere für Anwendungen
vorgesehen, bei denen Personen- oder patientenbezogene Objekte Gegenstand
von mikroskopischen Untersuchungen oder Laboranalysen sind. Oftmals
sind in diesem Fall die Objekte über
einen längeren
Zeitraum zu archivieren, wobei eine unberechtigte Manipulation zumindest
der Objektträgervorrichtung
weitgehend ausgeschlossen werden soll. Letztendlich wird durch die
irreversible Verbindung des Chipkartenmoduls mit der Objektträgervorrichtung
verhindert, dass die in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung
abgelegten Informationen vom Objektträger entfernt werden und verloren
gehen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Speichereinrichtung vor einem unberechtigten Lese- und/oder
Schreibvorgang schätzbar.
Dies ist vorzugsweise durch verschlüsseltes Abspeichern der Daten
in der Speichereinrichtung vorgesehen, insbesondere mittels kryptologischer
Verfahren. Zusätzlich
oder alternativ könnte
auch vorgesehen sein, in einem Anweisungsblock des Chipkartenmoduls
entsprechende Vorkehrungen zu implementieren, beispielsweise durch
das Vorsehen einer Passwortabfrage. Eine solche Passwortabfrage
ist insbesondere dann einfach realisierbar, wenn die Speichereinrichtung
mit einem Computer verbunden ist und die Passwortabfrage über die
Computertastatur erfolgt. Ganz allgemein könnte also zum berechtigten
Auslesen und/oder Beschreiben der Daten der Speichereinrichtung
eine Passwortabfrage vorgesehen sein.
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Grundsätzlich sind
herkömmliche
elektrische Speicherchips anfällig
bezüglich
der unter Laborbedingungen vorherrschenden Bedingungen. So können sie
dem Einfluss von Wasser, leichten Laugen oder Säuren oder Korrosionen ausgesetzt
sein, die beispielsweise die Kontakte der elektrischen Speicherchips
angreifen können
und daher ein zuverlässiger
Betrieb auf Dauer nicht sichergestellt ist.
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Zum
Einsatz der Objektträgervorrichtung
im Routine-Laborbetrieb könnte
die Speichereinrichtung derart ausgebildet sein, dass sie temperaturbeständig ist.
Die Temperaturbeständigkeit
könnte
insbesondere in einem Temperaturbereich vorgesehen sein, der sich
von – 40
bis 150 Grad erstreckt. Weiterhin könnte die Speichereinrichtung
beständig
gegen Wasser, Laugen und/oder Säuren
ausgebildet sein, wodurch in vorteilhafter Weise die Objektträgervorrichtung – und somit
auch die Speichereinheit – herkömmliche
Objekt-Färbeverfahren
durchlaufen kann. Insbesondere falls eine Objektträgervorrichtung
erneut für
ein anderes Objekt verwendet werden soll, ist es von Vorteil, wenn
die Speichereinrichtung autokiavierbar ausgeführt ist. Eine solche Beständigkeit könnte beispielsweise
durch entsprechende Beschichtungen des Chipkartenmoduls erzielt
werden. Insbesondere gegen Korrosionen könnten die elektrischen Kontakte
des Chipkartenmoduls mit einer Goldschicht versehen sein.
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Im
Hinblick auf eine platzsparende Ausführung der erfindungsgemäßen Objektträgervorrichtung
könnte
vorgesehen sein, dass der Objektträger eine Vertiefung aufweist,
in der das Chipkartenmodul zumindest teilweise montierbar ist. Das
Chipkartenmodul ist sozusagen in den Objektträger teilweise eingebettet bzw.
eingelassen. Die bei dem Objektträger vorgesehene Vertiefung
ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass im montierten Zustand
die Oberfläche
des Objektträgers
mit der Oberfläche
des Chipkartenmoduls abschließt.
Gegebenenfalls könnte
die mechanische Schnittstelle der Speichereinrichtung geringfügig über die
Oberfläche
des Objektträgers herausragen,
um einen sicheren und reproduzierbaren elektrischen Kontakt zwischen
der Speichereinrichtung und einer entsprechenden Schreib-/Leseeinrichtung
herzustellen. Eine Anordnung des Chipkartenmoduls in einer Vertiefung
des Objektträgers schützt in vorteilhafter
Weise das Chipkartenmodul vor den bereits beschriebenen Einflüssen des
Routine-Laborbetriebs.
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Eine
Lese- und/oder Schreibvorrichtung weist eine Schnittstelleneinrichtung
auf, mit welcher eine Objektträgervorrichtung
nach einem der Ansprüche
1 bis 10 beschreibbar und/oder auslesbar ist. Bei dieser Lese- und/oder
Schreibvorrichtung könnte
es sich im einfachsten Fall um ein freistehendes Gerät handeln,
das über
eine Kabelverbindung mit einer Computerschnittstelle, beispielsweise
einer seriellen, parallelen, oder USB-Schnittstelle, verbunden sein kann.
Hierdurch ist ein manuelles Einführen
der Objektträgervorrichtung
in eine Lese-Schreibvorrichtung zum Auslesen/Beschreiben einer erfindungsgemäßen Objektträgervorrichtung
in einem bereits bestehenden Labor möglich, so dass in vorteilhafter
Weise eine umfangreiche Adaption bzw. Umrüstung der bereits dort vorhandenen
Laborgeräte
nicht erforderlich ist. Bei der Lese- und/oder Schreibvorrichtung
kann es sich allerdings auch um eine Baugruppe eines Laborgeräts oder
eines Mikroskops handeln. Eine Umrüstung bzw. Adaption bereits
bestehender Mikroskope/Laborgeräte
an eine erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung
könnte
durch einen Austausch der entsprechenden Baugruppe des Laborgeräts oder des
Mikroskops erfolgen. Insoweit kann eine Auf-/Umrüstung kostengünstig realisiert
werden.
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Die
bezüglich
eines Mikroskops genannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
11 gelöst.
Demnach ist ein erfindungsgemäßes Mikroskop
durch eine Schnittstelleneinrichtung gekennzeichnet, mit welcher
eine Objektträgervorrichtung
nach einem der Ansprüche
1 bis 10 beschreibbar und/oder auslesbar ist. Hierbei ist die Schnittstelleneinrichtung
vorzugsweise am Mikroskoptisch des Mikroskops angeordnet, und zwar
derart, dass ein Objektträger,
der auf dem Mikroskoptisch eingespannt ist, die Speichereinrichtung
der Objektträgervorrichtung
kontaktiert. Bereits bestehende Mikroskope können in vorteilhafter Weise
mit nur geringem finanziellen Aufwand durch den Einbau eines entsprechenden
Mikroskoptischs vor Ort und gegebenenfalls von dem Mikroskopbediener
selbst durchgeführt
werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Mikroskop
können
in weiter vorteilhafter Weise während
eines mikroskopischen Arbeitsgangs Daten bzw. Informationen aus
der Speichereinrichtung einer erfindungsgemäßen Objektträgervorrichtung
ausgelesen, gegebenenfalls mit einem Computer verarbeitet und Änderungen
erneut abgespeichert werden. Automatisch oder durch die Interaktion
eines Mikroskopbedieners können über das
Mikroskop analyserelevante Daten simultan während der mikroskopischen Analyse
in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung zwischenspeichert
oder abgerufen werden. Dabei können
die Daten aus einer erfindungsgemäßen Objektträgervorrichtung über eine
entsprechende Schnittstelle ausgelesen werden, die dann auf einen Analyseprozess
einwirken und dann über
die Schnittstelle auf die erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung zurückgeschrieben
werden können.
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Insbesondere
könnte
vorgesehen sein, dass ein für
eine Objektuntersuchung geeigneter Betriebsmodus des Mikroskops
aufgrund der in der Speichereinrichtung der Objektträgervorrichtung
gespeicherten Informationen automatisch eingenommen oder dem Bediener
vorgeschlagen wird. Hierdurch ist es z.B. möglich, dass das Mikroskop einen
bestimmten mikroskopischen Arbeitszustand annimmt. Hierbei ist ein
Mikroskop in der Lage, einen bestimmten, vom Bediener gewünschten
Betriebsmodus bzw. ein bestimmtes Mikroskopieverfahren, wie z.B.
ein Phasenkontrast-Verfahren, zu erkennen und auszuführen. Automatisch
stellt sich nun das Mikroskop auf das Phasenkontrastverfahren ein,
d.h. alle relevanten Mikroskopparameter werden automatisch so eingerichtet,
dass der Anwender sozusagen per Knopfdruck in den Stand versetzt
wird, mit Phasenkontrast zu arbeiten. Als mögliche Betriebsmodi kommen
beispielsweise der Durchlicht-, Auflicht-, Dunkelfeld- oder Fluoreszenzmodus,
Interfenzkontrast oder Phasenkontrast in Frage.
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Indem
das Mikroskop nun von einer externen Speichereinheit, z.B. von dem
mit einem Chipkartenmodul ausgestatteten Objektträger, oder
mit Hilfe einer anderen Datenübertragung
zum Zwecke einer vom Präparat
abhängigen
automatischen Verfahrens- bzw. Betriebsmodi-Umschaltung verfahrensrelevante
Daten ausliest, kann erreicht werden, dass sich das Mikroskop beim
Einlegen eines Objektträgers
mit einem Chipkartenmodul automatisch auf das Verfahren bzw. den
Betriebsmodus einstellt, mit dem der jeweilige Objektträger zu untersuchen
ist. Hierdurch können
zumindest einige – wenn
nicht alle – Arbeitsschritte
automatisiert werden, wodurch in ganz besonders vorteilhafter Weise
die Untersuchungsdauer verkürzt
werden kann. Einem unbedarften Mikroskopbediener kann – beispielsweise
auf einer am Mikroskop hierfür
vorgesehenen Anzeige – ein
möglicher
Betriebsmodus des Mikroskops vorgeschlagen werden, der nach Bestätigung des
Bedieners automatisch eingenommen werden könnte. Somit vereinfacht sich
die Mikroskopbedienung ganz erheblich und Einstellungsfehler eines
Bedieners – die das
Objekt schädigen
können,
beispielsweise durch Ausbleichen eines zur Objektmarkierung verwendeten
Fluoreszenzfarbstoffs – werden
vermieden. Weiterhin wird in besonders vorteilhafter Weise durch diese
Maßnahme
eine verbesserte Ergonomie für
einen Benutzer und eine Fehlerreduktion erreicht. Eine Einlernphase
eines unbedarften Mikroskopbedieners kann in vorteilhafter Weise
verkürzt
werden. Auch ist hierdurch eine Vollautomatisierung bei einer oder mehreren
hintereinander erfolgenden Untersuchungen mit dem Mikroskop möglich, wobei
das vollautomatische Mikroskop – je
nach gewünschtem
Automatisierungsgrad – einen
motorbetriebenen Objektivrevolver zur automatischen Objektivwechslung,
motorbetriebene Filterblöcke
und/oder einen motorbetriebenen Mikroskoptisch aufweisen könnte. Falls
die bei einer Untersuchung eines Objektträgers erfolgten Mikroskopeinstellungen
im Chipkartenmodul abgespeichert werden, kann so auch noch Jahre
nach der Untersuchung einerseits eine erneute Untersuchung desselben
Objektträgers
bzw. Objekts/Präparats
unter nahezu gleichen Bedingungen durchgeführt werden und andererseits
nachverfolgt werden kann, welche Untersuchungsschritte bzw. -verfahren
mit dem Mikroskop erfolgt sind.
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Ein
Laboranalysesystem mit mehreren Bearbeitungs- und/oder Analysestationen
weist mindestens eine Schnittstelleneinrichtung auf, mit welcher eine
Objektträgervorrichtung
nach einem der Ansprüche
1 bis 10 beschreibbar und/oder auslesbar ist. Die Objektträgervorrichtung
umfasst mit dem Chipkartenmodul einen prozessbegleitenden Informationsträger, der
mit der Objektträgervorrichtung
zu den einzelnen Bearbeitungs- und/oder Analysestationen transportiert
wird. Aufgrund der im Chipkartenmodul über das Objekt abgespeicherten
Daten könnte
an jeder Bearbeitungsstation mit einer Lese-Schreibvorrichtung eine
Identifikation des Objekts bzw. der Objektträgervorrichtung erfolgen. Weiterhin
könnten
im Chipkartenmodul Informationen abgelegt sein, welche Bearbeitungs-
und/oder Analyseschritte auf das Objekt der jeweiligen Objektträgervorrichtung
durchzuführen
sind.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Laboranalysesystem um ein Laborrobotiksystem,
mit dem eine erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung über einzelne
Analyseschritte zumindest teilweise mit Hilfe eines Robotiksystems
zu einzelnen Analysestationen verbracht wird. Solche Laboranalysesysteme
werden unter anderem in der Pathologie eingesetzt, wo eine große Anzahl
von Objektträgervorrichtungen
samt deren zugeordneter Objekte, zum Teil mit unterschiedlichen
Färbeverfahren
bearbeitet werden und automatisch analysiert bzw. ausgewertet werden.
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Vorzugsweise
sind die für
das Objekt erforderlichen Bearbeitungs- und/oder Analyseschritte automatisch
aufgrund der in der Speichereinrichtung befindlichen Daten ermittelbar.
Dies ist vor allem für Laboranalysesysteme
mit verschiedenen Bearbeitungs- und/oder Analysereihenfolgen vorgesehen, wo
mehrere Objektträgervorrichtungen
unterschiedliche Bearbeitungsschritte durchlaufen oder unterschiedliche
Bearbeitungswege automatisch durchlaufen können.
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Ein
Objektträger
und/oder eine Objektträgervorrichtung
umfasst die mit einem Mikroskop zu untersuchenden und/oder die mit
einem Laboranalysesystem zu analysierenden Objekte. Ein Behälter umfasst
des Weiteren eine Speichereinrichtung, welche von einer Schreib-/Leseeinrichtung
beschreibbar und/oder auslesbar ist, wobei die Speichereinrichtung
ein Chipkartenmodul aufweist. Hierdurch können beispielsweise mehrere
herkömmliche
Objektträger
und/oder Objektträgervorrichtungen
nach einem der Patentansprüche
1 bis 10 in einem Behälter aufbewahrt
und über
längere
Zeit gelagert werden, wobei ein einfaches Wiederfinden eines bestimmten Objektträgers aufgrund
der in der Speichereinheit gespeicherten Informationen möglich ist.
Der Behälter kann
insbesondere zum Transport mehrerer Objektträger bzw. Objektträgervorrichtungen
dienen.
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Bei
einem Verfahren zur Untersuchung eines Objekts mit einem Mikroskop
und/oder zur Analyse eines Objekts mit einem Laboranalysesystem
wird das Objekt an einer Objektträgervorrichtung nach einem der
Ansprüche
1 bis 10 angebracht. Das Anbringen eines Objekts an einer Objektträgervorrichtung kann
hierbei das Aufbringen eines Objekts auf einem in Form von Glas
ausgebildeten herkömmlichen
Objektträger
einer Objektträgervorrichtung
umfassen. Das Objekt wird bei der Untersuchung und/oder der Analyse,
aber gegebenenfalls auch schon bei der die Untersuchung bzw. die
Analyse vorbereitenden Bearbeitung von einer Objektträgervorrichtung
begleitet, wobei Informationen über
das Objekt in der Speichereinrichtung abgelegt sind und bei jedem
Bearbeitungsschritt verfügbar
und/oder in der Speichereinheit abspeicherbar sind.
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Vorzugsweise
sind hierzu in der Speichereinheit Informationen über geplante
oder erfolgte, für den
Objektträger
vorgesehene Bearbeitungsschritte, Untersuchungs- oder Diagnoseergebnisse des Objekts
und/oder Bilddaten des Objekts abgelegt, so dass eine Objektträgervorrichtung
die eigene „Bearbeitungsgeschichte" kennt und/oder die
für dessen Objekt
die für
eine Analyse vorgesehenen Vorbereitungsschritte speichert.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche
und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In
der Zeichnung zeigen
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1 in
einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
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2 in
einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung und
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3 in
einer schematischen Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
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Identische
oder ähnliche
Bauteile, die in den 1 bis 3 gezeigt
sind, sind mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. 1 zeigt
eine Objektträgervorrichtung 1 zur
Aufnahme eines Objekts 2. Bei dem Objekt 2 handelt
es sich um einen histologischen Schnitt zur pathologischen Untersuchung
mit einem in 1 nicht gezeigten Mikroskop. Das
Objekt 2 wird von einem Objektträger 3 aufgenommen,
der in Form einer herkömmlichen
Glasplatte ausgeführt
ist. Weiterhin umfasst die Objektträgervorrichtung 1 eine
Speichereinrichtung 4, in der Daten und Informationen bezüglich des
Objekts 2 abgespeichert werden können.
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Die
Speichereinrichtung 4 weist ein Chipkartenmodul 5 auf
bzw. ist die Speichereinrichtung 4 in Form eines Chipkartenmoduls 5 ausgebildet.
Bei dem Chipkartenmodul 5 handelt es sich um ein Chip-an-Flex-Modul,
was zur besseren Darstellung nicht in die üblicherweise vorgesehene Vertiefung eingesetzt
ist. In dem Chipkartenmodul 5 ist eine den Objektträger 3 identifizierende
Information abgespeichert, die nicht löschbar ist und eine eindeutige
Identifikation des Objektträgers 3 ermöglicht.
Die Speichereinrichtung 4 ist irreversibel mit dem Objektträger 3 verbunden.
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2 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, wobei die dort gezeigte Objektträgervorrichtung 1 noch
nicht endgültig
fertiggestellt ist. Die in Form eines Chipkartenmoduls 5 ausgebildete
Speichereinrichtung 4 wird mit ihrer Unterseite 6 auf
der Unterseite des Objektträgers 3 der Objektträgervorrichtung 1 angebracht
und befestigt. Ein Objekt 2 wäre bei dem Objektträger 3 aus 2 auf
der gezeigten Oberfläche
aufzubringen, was durch das gestrichelt dargestellte Objekt 2 angedeutet
ist.
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Die
Speichereinrichtung 4 bzw. das Chipkartenmodul 5 umfasst
eine mechanische Schnittstelle 7, die elektrisch kontaktierbar
ist. Über
die mechanische Schnittstelle 7 ist die Speichenrichtung 4 mit
einer in 1 nicht gezeigten Schreib-/Leseeinrichtung
beschreibbar und auslesbar. Im Konkreten sind die elektrischen Kontaktflächen der
mechanischen Schnittstelle 7 vergoldet ausgeführt, so
dass so gut wie keine Oxidation der Kontaktflächen auftritt.
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3 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Objektträgervorrichtung 1,
auf deren Objektträger 3 ein
Objekt 2, eine Speichereinrichtung 4 bzw. ein
Chipkartenmodul 5 aufgebracht ist. Die Speichereinrichtung 4 kann
von einer Lese-/Schreibvorrichtung 8 ausgelesen und/oder
beschrieben werden. An der Lese-/Schreibvorrichtung 8 ist
eine Öffnung 9 vorgesehen,
in die die Objektträgervorrichtung 1 eingeführt werden
kann, was mit dem Pfeil 10 angedeutet ist. Hierbei ist
die Objektträgervorrichtung 1 derart
einzuführen,
dass der Objektträger 3 mit
der Speichereinheit 4 der Öffnung 9 zugewandt
ist. Sobald die Objektträgervorrichtung 1 in die
Lese-/Schreibvorrichtung 8 eingefürt ist, werden die elektrischen
Kontakte der mechanischen Schtnittstelle 7 der Speichereinrichtung 4 von
den in 3 nicht gezeigten elektrischen Kontakten der Lese-/Schreibvorrichtung 8 kontaktiert.
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Die
Lese-/Schreibvorrichtung 8 ist über die Verbindungsleitung 11 mit
einem elektronischen Interface 12 verbunden. Hierüber kann
die Speichereinrichtung 4 der erfindungsgemäßen Objektträgervorrichtung 1 mit
dem Computer 13 verbunden werden. An Stelle des Computers 13 könnte auch
eine Verbindung mit einer Datenverarbeitungsanlage und/oder einem
Computernetzwerk hergestellt werden. Ein dem Objektträger 3 zugehöriger Datensatz ist
auf dem Computer 13 vorgesehen, der die in der Speichereinrichtung 4 abgespeicherten
Daten aufweist.
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Wie
die Bestückung
des Objektträgers 3 mit dem
Objekt 2 aus 3 erfolgte, wird wie im folgenden
beschrieben:
Zunächst
wurde von einem Patienten eine Probe 14 entnommen. Diese
Probe 14 wurde in Paraffin zu einem Paraffinblock 15 eingebettet
und mit einem Transponder 16 bestückt. In dem Speicherbereich des
Transponders 16 wurden Patientendaten abgespeichert, die
einerseits die Identifikation der Probe 14 und andererseits
eine Zuordnung zu dem Patienten ermöglicht. Von dem Paraffinblock 15 wurden
mit dem Mikrotom 17 Schnitte angefertigt, die als Objekt 2 auf
den Objektträger 3 aufgebracht
wurden. Das Mikrotom 17 ist mit einer Leseeinheit 18 für den Transponder 16 ausgerüstet, so
dass bei der Anfertigung der Schnitte automatisch die im Transponder 16 abgespeicherten
Daten ausgelesen werden. Diese Daten werden über die Verbindungsleitung 19 dem
Computer 13 zugeführt.
Der Bediener kann nun Informationen über geplante Färbeverfahren und/oder
Analyse- bzw. Untersuchungsverfahren für das Objekt 2 festlegen
und in den Computer 13 zu dem zur Probe 14 gehörenden Datensatz
eingeben. Nachdem das Objekt 2 auf dem Objektträger 3 aufgebracht
wurde, wird der Objektträger 3 in
die Lese-/Schreibvorrichtung 8 eingeführt. Auf
eine Bestätigung
des Bedieners werden dann von den im Computer 13 abgespeicherten
und zur Probe 14 gehörende
Daten auf die Speichereinrichtung 4 der Objektträgervorrichtung 1 über die
Lese-/Schreibvorrichtung 8 übertragen.
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Die
so gekennzeichnete Objektträgervorrichtung 1 kann
sodann beispielsweise automatisch von einem in 3 nicht
gezeigten Laboranalysesystem oder einem Laborrobotiksystem mit mehreren
Bearbeitungs- und Analysestationen bearbeitet und analysiert werden.
Ein solches Laborrobotiksystem könnte
beispielsweise als Bearbeitungsstationen Färbeautomaten aufweisen, die
eine entsprechende Färbung
zur mikroskopischen Analyse des Objekts 2 vornehmen.
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Auch
die mikroskopische Untersuchung könnte vollautomatisch erfolgen,
wobei die Objektträgervorrichtung 1 automatisch
auf dem Mikroskoptisch eingespannt wird. Das in 3 ebenfalls
nicht gezeigte Mikroskop umfasst einen motorisierten Mikroskoptisch,
der eine Lese-/Schreibvorrichtung umfasst. So könnten mit Hilfe des motorisierten
Mikroskoptischs mehrere Positionen zur Objektbildaufnahme angefahren
werden, wobei jeweils eine Objektbildaufnahme mit einer an das Mikroskop
adaptierten CCD-Kamera durchgeführt
wird. Die Objektbilddaten zusammen mit den mit dem Mikroskoptisch
angefahrenen Positionen könnten über ein
Computernetzwerk in einer zentralen Datenbank oder auf dem Computer 13 abgespeichert
werden. Zumindest die angefahrenen Positionen für die Bildaufnahme könnten auch
in der Speichereinrichtung 4 der jeweiligen Objektträgervorrichtung 1 abgespeichert
werden.
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Abschließend sei
ganz besonders darauf hingewiesen, dass die voranstehend erörterten
Ausführungsbeispiele
lediglich zur Beschreibung der beanspruchten Lehre dienen, diese
jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.