Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bauplatte der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu
stellen, die sie im Kantenbereich besser gegen Beschädigungen
geschützt
ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Herausquellen
von noch nicht abgebundenem Bindemittel im Kantenbereich zu verhindern.
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird anmeldungsgemäß zur Verfügung gestellt eine Bauplatte
mit
- – einer
plattenförmigen
Matrix aus einer abgebundenen anorganischen Bindemittelmischung,
die
- – im
Bereich wenigstens einer ihrer beiden Hauptoberflächen sowie
im Bereich wenigstens einer ihrer Kanten eine Glasfasermatte aufweist,
wobei
- – die
Glasfasermatte im Bereich der Kanten der Bauplatte mit Sekundärfasern
in Kontakt steht.
Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass der Zusammenhalt zwischen
der Bindemittelmatrix der Bauplatte und den Glasfasern dann verbessert
ist, wenn im Übergangsbereich
zwischen Glasfasern und Bindemittel weitere Fasern (Sekundärfasern)
angeordnet sind. Durch die Sekundärfasern ist quasi ein Übergangsbereich
zwischen der Bindemittelmischung und der Glasfasermatte geschaffen,
wobei der Übergangsbereich
eine Mischung aus Bindemittel und Sekundärfasern aufweist.
Weiter
wurde erfindungsgemäß erkannt,
dass eine Bauplatte der gattungsgemäßen Art dann wirkungsvoll gegen
eine Beschädigung
ihrer Kanten geschützt
ist, wenn die Glasfasermatte im Bereich ihrer Kanten mit Sekundärfasern
in Kontakt steht.
Ferner
wurde festgesellt, dass ein Bindemittel im Kantenbereich durch die
Sekundärfasern
an einem Herausquellen zwischen den Öffnungen der Glasfasermatte
hindurch gehindert werden kann.
Unter
den „Kanten" der Bauplatte werden,
wie üblich,
die Schmalseiten der Bauplatte verstanden, also die, die beiden
Hauptoberflächen
der Bauplatte verbindenden Flächen
der Bauplatte.
Der
Bereich der Kanten umfasst die Fläche der Kanten selbst. Er kann
jedoch auch die daran angrenzenden Bereiche der beiden Hauptoberflächen der
Bauplatte umfassen. Die Glasfasermatten können demnach auch im Randbereich
der Bauplatte Sekundärfasern
aufweisen. In diesem Fall gleicht die Anordnung der Sekundärfasern
auf der Glasfasermatte, bei einer Ansicht auf die Hauptoberfläche der
Bauplatte, quasi einem Rahmen, der die Glasfasermatte in ihrem Randbereich
umgibt. Entsprechend weist auch die Bauplatte in ihrem Randbereich
eine Lage aus Sekundärfasern
auf. Anmeldungsgemäß wird unter
dem „Randbereich" der Glasfasermatte
beziehungsweise der Bauplatte der Bereich der Glasfasermatte beziehungsweise
Bauplatte verstanden, der benachbart ist zur Kante der Bauplatte.
Die
Kanten können
zumindest abschnittsweise, bevorzugt aber vollständig mit einer mit Sekundärfasern
belegten Glasfasermatte bedeckt sein.
Es
kann auch vorgesehen sein, dass die Kanten vollständig mit
einer Glasfasermatte bedeckt sind, die Glasfasermatte hier aber
nur abschnittsweise mir Sekundärfasern
in Kontakt steht. Bevorzugt steht die Glasfasermatte im Bereich
der Kanten aber vollflächig
mit Sekundärfasern
in Kontakt.
Zur
Fertigung einer anmeldungsgemäßen Bauplatte
können
beispielsweise Glasfasermatten zunächst in den Bereichen, die
später
im Bereich der Kanten der Bauplatte angeordnet sein werden, mit
Sekundärfasern belegt
werden. Anschließend
wird auf die entsprechend mit Sekundärfasern belegte Glasfasermatte,
wie im Detail weiter unten beschrieben, eine (nicht abgebundene)
Bindemittelmischung aufgebracht. Im Randbereich der Glasfasermatte überstehende
Randabschnitte werden dann über
die Schmalseiten der Bindemittelmischung umgeklappt, so dass die
Schmalseiten der Bindmittelmischung – und damit die später hieraus
gebildeten Kanten der Bauplatte – von der Glasfasermatte bedeckt
sind.
Grundsätzlich kann
die Glasfasermatte im Bereich einer beliebigen Anzahl von Kanten
der Bauplatte mit Sekundärfasern
in Kontakt stehen. Im Fall einer rechteckigen Bauplatte kann die
Glasfasermatte bevorzugt im Bereich von vier oder im Bereich von
zwei gegenüberliegenden
Kanten der Bauplatte mit Sekundärfasern in
Kontakt stehen.
Wie
oben bereits beschrieben, können
die Glasfasermatten auch in den Bereichen der Hauptoberflächen der
Bauplatte mit Sekundärfasern
in Kontakt stehen, die an die Kanten angrenzen – und die hier mit Sekundärfasern
in Kontakt stehenden Bereiche der Glasfasermatte damit einen rahmenartigen
Randbereich der Glasfasermatte bilden.
Die
Breite dieses Randbereiches der Glasfasermatte, der mit Sekundärfasern
in Kontakt steht, ist beliebig. Bevorzugt hat der Randbereich nur
eine Breite von wenigen Zentimetern, beispielsweise eine Breite
von bis zum 8 cm, oder auch nur von bis zu 6 cm oder bis zu 4 cm.
Der mit Sekundärfasern
in Kontakt stehende Randbereich der Glasfasermatte weist bevorzugt
auf allen Seiten eine gleichbleibende Breite auf; es kann jedoch
auch vorgesehen sein, die Breite zu verändern. Beispielsweise kann
vorgesehen sein, die Breite des Randbereiches in solchen Bereichen,
die verstärkte
einer Beschädigung
ausgesetzt sein können
(beispielsweise im Bereich der Ecken oder im Bereich von Durchbrechungen), größer vorzusehen
als in anderen Bereichen. Die Breite des mit Sekundärfasern
in Kontakt stehenden Randbereiches kann beispielsweise nur 0,5 bis 10
%, also beispielsweise auch nur 1 bis 10 % oder 2 bis 8 % der Gesamtbreite
der Glasfasermatte beziehungsweise der Bauplatte betragen.
Ein
wesentlicher Vorteil der anmeldungsgemäßen Bauplatte liegt insbesondere
auch darin, dass durch diese nur kleine Veränderung einer Bauplatte nach
dem Stand der Technik eine erhebliche Verbesserung ihrer Kantenfestigkeit
erreicht wird. Die überwiegenden
Flächenabschnitte
der Bauplatte, praktisch der gesamt innenliegend Bereich der Glasfasermatte
beziehungsweise der Bauplatte, muss nicht gesondert behandelt, also mit
Sekundärfasern
belegt werden.
Im
Ergebnis können
beispielsweise unter 10 % der Fläche
der Glasfasermatte mit Sekundärfasern
in Kontakt stehen beziehungsweise entsprechend unter 10 % einer
Seite der Bauplatte Sekundärfasern
aufweisen, also jeweils beispielsweise auch unter 5 % oder sogar
nur unter 3 %.
Besonders
bevorzugt können
die Sekundärfasern
allseitig um die Fasern der Glasfasermatte herum angeordnet sein.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Sekundärfasern
also im Bereich der Kanten der Bauplatte vollflächig auf beiden Seiten der
Glasfasermatte angeordnet. Hierdurch ist ein besonders fester Halt
der Glasfasermatte in der Bindemittelmatrix gewährleistet.
Es
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Sekundärfasern
nur auf einer Seite der Glasfasermatte angeordnet sind oder beispielsweise
nur abschnittsweise auf einer oder beiden Seiten der Glasfasermatte im
Bereich der Kanten der Bauplatte angeordnet sind. Beispielsweise
kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Sekundärfasern
nur auf der dem Kern der Bauplatte zugewandten Seite der Glasfasermatte
im Kantenbereich der Bauplatte in Kontakt mit der Glasfasermatte
stehen, so dass die Glasfasermatte auf dieser Seite besonders fest
mit der Bindemittelmatrix der Bauplatte in Kontakt steht; der Halt
der Glasfasermatte ist dadurch bereits so hoch, dass die Glasfasermatte
gleichzeitig auf ihrer gegenüberliegenden,
nach außen
weisenden Seite nicht oder nur teilweise mit Sekundärfasern
in Kontakt stehen kann. Vorteilhaft bei dieser Ausführungsform
ist zum einen, dass hierdurch Sekundärfasern eingespart werden können; zum
anderen ist vorteilhaft, dass die Bauplatte aufgrund der geringen
oder nicht vorhandenen Anzahl an Sekundärfasern auf der Außenseite
der Glasfasermatte eine geringere Brennbarkeit aufweist, soweit
Sekundärfasern
aus einem Kunststoffmaterial zum Einsatz kommen.
Die
Glasfasern der Glasfasermatte stehen in Kontakt mit den Sekundärfasern
und sind bevorzugt mit den Sekundärfasern verklebt. Die Sekundärfasern
können
unmittelbar in Kontakt mit den Glasfasern stehen oder auch mittelbar,
also beispielsweise über
weitere Sekundärfasern.
Die
Sekundärfasern
können
den Glasfasern der Glasfasermatte als „Wurzel" dienen, über die sie fest mit der Bindemittelmischung
verbunden sind.
Soweit
die Sekundärfasern
allseitig um die Glasfasern der Glasfasermatte herum angeordnet
sind, brauchen die Glasfasern nicht vollflächig mit Sekundärfasern
bedeckt zu sein, so dass die Oberfläche der Glasfasern vollständig von
Sekundärfasern
bedeckt wäre;
entscheidend ist allein, dass die Sekundärfasern allseitig, also in
allen Raumrichtungen um die Fasern der Glasfasermatte herum angeordnet
sind. Ferner sind die Sekundärfasern
bevorzugt über
den gesamten Bereich der Kanten der Bauplatte hinweg an der Glasfasermatte
angeordnet; die Glasfasermatte weist im Bereich der Kanten der Bauplatte
mithin keine durchgehenden Bereiche – beispielsweise von mehr als
wenigen mm2 – auf, an denen keine Sekundärfasern
vorhanden sind. Der Großteil
der Sekundärfasern
kann dabei auf den, den beiden Hauptoberflächen der Glasfasermatte zugewandten
Seiten der Glasfasern angeordnet sein und nur ein kleinerer Teil
an den, den Maschenöffnungen
der Glasfasermatte zugewandten Seiten der Glasfasern.
Die
Sekundärfasern
können
mittels eines Klebstoffs mit den Glasfasern verbunden sein. Bevorzugt haften
die Sekundärfasern
jedoch unmittelbar an den Glasfasern an, beispielsweise indem die
Sekundärfasern aus
einem schmelzgeblasenen Kunststoff gebildet sind, der auf die Glasfasermatte
aufgeblasen wird, wodurch sich die Sekundärfasern in situ auf der Glasfasermatte
bilden und an dieser anhaften.
Bevorzugt
liegen die Sekundärfasern
in Form von Wirrfasern vor, also als wirr angeordnete Fasern die die
Glasfasermatte allseitig umgeben. Alternativ können die Sekundärfasern
auch ausgerichtet vorliegen, beispielsweise in Form von Fasermatten,
in die die Glasfasermatte eingebettet ist.
Bevorzugt
weisen die Sekundärfasern
einen Faserdurchmesser auf, der unter dem Durchmesser der Glasfasern
liegt. Während
die Glasfasern beispielsweise einen Durchmesser im Bereich von 0,1
bis 1,0 mm aufweisen können,
weisen die Sekundärfasern
bevorzugt einen Durchmesser unter 0,1 mm auf, beispielsweise im
Bereich zwischen 0,01 mm und 0,1 mm.
Bevorzugt
werden für
die Sekundärfasern
Kunststofffasern verwendet. Grundsätzlich kann ein beliebiger
Kunststoff für
die Sekundärfasern
gewählt
sein, bevorzugt ein Kunststoff aus dem schmelzgeblasene Kunststofffasern
erstellt werden können.
Beispielsweise können
die Kunststofffasern aus thermoplastischen Elastomeren, Polyamiden,
Polystyrolen, Polyacrylaten, Polyamiden oder Mischungen daraus bestehen.
Die
Länge der
Sekundärfasern
kann im Bereich zwischen 0,1 bis 5 mm liegen, also beispielsweise auch
im Bereich zwischen 0,3 und 3 mm.
Nach
einer Ausführungsform
liegen die Sekundärfasern
in Form von Glasfasern vor. Glasfasern haben gegenüber Kunststofffasern
den Vorteil einer geringeren Brennbarkeit. Sekundär-Glasfasern
können
beispielsweise über
einen Klebstoff mit den Glasfasern der Glasfasermatte verbunden
sein. Die Sekundärfasern
können
auch als Gemisch aus Glas- und Kunststofffasern vorliegen, wobei
bei dieser Ausführung
die Sekundär-Glasfasern über die
Kunststofffasern mit den Glasfasern der Glasfasermatte verbunden
sein können.
Anmeldungsgemäß ausgebildete
Glasfasermatten können – neben
dem Kantenbereich der Bauplatte – im Bereich einer, bevorzugt
jedoch im Bereich beider Hauptoberflächen der Bauplatte angeordnet
sein. Unter den „Hauptoberflächen" der Bauplatte werden
anmeldungsgemäß die großen Flächen beziehungsweise
Sichtflächen
der Bauplatte verstanden.
Dass
die Glasfasermatten „im
Bereich" der Hauptoberflächen beziehungsweise
der Kanten der Bauplatte angeordnet sind bedeutet, dass die Glasfasermatten entweder
unmittelbar an der Oberfläche
der Bindemittelmatrix der Bauplatte angeordnet sind oder in geringer
Tiefe – wenige
Millimeter – im
Bereich der Hauptoberflächen
beziehungsweise der Kanten in die Matrix der Bauplatte eingebettet
sind.
Die
Glasfasermatten können
beispielsweise in Form von Glasfasergeweben oder Glasfasernetzen vorliegen.
Im Glasfasergewebe können
die Glasfasern entweder lose miteinander verwoben oder an ihren Kreuzungspunkten
miteinander verklebt sein. Lose miteinander verwobene Glasfasern
haben den Vorteil, dass auf einen zusätzlichen Klebstoffeinsatz verzichtet
werden kann, was eine erhebliche Kostenersparnis bedeutet und die
Brennbarkeit der Bauplatte reduziert, da zur Verklebung von Glasfasern
regelmäßig organische
Klebstoffe eingesetzt werden.
Die
Glasfasermatte kann auch aus an ihren Kreuzungspunkten miteinander
verklebten Glasfasern gebildet sein. Zur Verklebung können organische
oder anorganische Klebstoffe verwendet werden, beispielsweise Klebstoffe
auf Wasserglasbasis, die den Vorteil der Unbrennbarkeit aufweisen.
Die
Glasfasern der Glasfasermatte weisen bevorzugt einen Durchmesser
im Bereich von 0,1 bis 1,0 mm auf, also beispielsweise auch im Bereich
von 0,3 bis 0,7 mm. Das Flächengewicht
der Glasfasermatte kann beispielsweise im Bereich von 80 bis 160
g/m2 liegen, also beispielsweise auch im
Bereich von 100 bis 140 g/m2. Als vorteilhaft
hat sich eine Maschendichte von 4 bis 40 Maschen/cm2 erwiesen,
also beispielsweise auch eine Maschendichte im Bereich von 8 bis
20 Maschen/cm2.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, die Glasfasern der Glasfasermatte mit Kunststoff
zu ummanteln. Hierdurch kann ein chemischer Angriff des Bindemittels
auf die Glasfasern verhindert werden. Bevorzugt können dieser
Kunststoff und die Sekundärfasern
aus dem gleichen Material bestehen.
Das
Flächengewicht
der Glasfasermatte erhöht
sich um das Gewicht der mit der Glasfasermatte in Kontakt stehenden
Sekundärfasern.
Dabei können
die Sekundärfasern
das Flächengewicht
der Glasfasermatte beispielsweise um 2 bis 100 g/m2,
also beispielsweise auch um 2 bis 80 g/m2,
4 bis 60 g/m2, 8 bis 40 g/m2, 8
bis 20 g/m2 oder 10 bis 20 g/m2 erhöhen.
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Matrix der Bauplatte mehrschichtig aufgebaut. Beispielweise
kann ein innen liegender Kern aus einer, einen Leichtzuschlag enthaltenden
Bindemittelmischung nach außen
von Bindemittelschlickern, die der Bauplatte eine optisch ansprechende
Oberfläche
verleihen, abgedeckt sein. Bevorzugt können die Glasfasermatten in
diese Bindemittelschlicker, die die Bauplatte allseitig abdecken,
eingebettet sein.
Bei
dem vorgenannten Bindemittelschlicker kann es sich bevorzugt um
einen auf Zement basierenden Bindemittelschlicker handeln, der beispielsweise
auf einem Gemisch aus Zementmehl, Kalksteinmehl und Wasser basieren.
Grundsätzlich können die
Glasfasermatten in einen beliebigen Bindemittelschlicker, bevorzugt
jedoch einen Zementschlicker eingebettet sein.
Der
Kern der Bindemittelmatrix der Bauplatte, der beispielsweise auch
wie vorstehend beschrieben zwischen Schlickerschichten angeordnet
sein kann, kann aus einer beliebigen anorganischen Bindemittelmischung
erstellt sein, bevorzugt einer hydraulisch abbindenden Bindemittelmischung,
beispielsweise einer Bindemittelmischung auf Zementbasis oder auf
Basis Anhydrit.
Um
die Dämmeigenschaften
der abgebundenen Bindemittelmischung zu verbessern kann die Bindemittelmischung
einen oder mehrere der folgenden Leichtzuschlagstoffe enthalten:
Blähton,
Blähschiefer,
expandierte Perlite, expandierte Vermiculite, Blähglas oder Bimsstein. Die Bindemittelmischung
kann beliebige weitere Zuschlagstoffe, Zusatzmittel oder Zusatzstoffe
enthalten. Beispielsweise können
als Zusatzstoffe puzzolanisch reagierende Stoffe, wie beispielsweise
Flugasche, eingesetzt werden.
Eine
Bindemittelmischung auf Basis Zement kann beispielsweise einen Zementanteil
im Bereich zwischen 20 und 40 Masse-%, also beispielsweise auch
im Bereich zwischen 25 und 35 Masse-% aufweisen. Der Anteil an Leichtzuschlagstoffen
in der Bindemittelmischung kann beispielsweise im Bereich von 40
bis 65 Masse-% liegen, also beispielsweise auch im Bereich von 45
bis 60 Masse-%. Weitere Bindemittelbestandteile, beispielsweise
puzzolanisch reagierende Bestandteile, können zum Beispiel im Bereich
von 10 bis 20 Masse-% vorliegen. Die vorgenannten Mengenangaben
beziehen sich auf die trockene Bindemittelmischung.
Die
trockene Bindemittelmischung wird anschließend mit Wasser angemacht,
um eine verarbeitbare Bindemittelmischung zu erhalten.
Ein
Bindemittelschlicker auf Basis Zement kann beispielsweise 15 bis
35, also beispielsweise auch 20 bis 30 Masse-% Zementmehl enthalten.
Der Anteil an Kalksteinmehl im Schlicker kann beispielsweise 65
bis 85 Masse-%, also beispielsweise auch 70 bis 80 Masse-% betragen.
Die vorgenannten Masseangaben beziehen sich wiederum auf die Trockenbestandteile
der Suspension.
Die
Trockenbestandteile des Bindemittelschlickers werden anschließend ebenfalls
mit Wasser angemacht, um einen Bindemittelschlicker zu erhalten.
Die
anmeldungsgemäßen Bauplatten
können
eine beliebige Form und Größe aufweisen.
Die
Bauplatten können
beispielsweise im Wesentlichen rechteckige Hauptoberflächen mit
einer Länge von
zum Beispiel 1200 mm, 1250 mm, 2400 mm oder 2500 mm aufweisen. Die
Breite der Bauplatten kann beispielsweise 900 mm und die Dicke beispielsweise
12,5 mm betragen.
Die
Bauplatten können
beispielsweise ein Gewicht im Bereich von 10 bis 20 kg/m2 aufweisen, also beispielsweise ein Gewicht
von etwa 15 kg/m2.
Die
anmeldungsgemäßen Bauplatten
können
beispielsweise der Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) gemäß DIN 4102
zugehören.
Ein
Ausführungsbeispiel
einer anmeldungsgemäßen Bauplatte
kann beispielsweise wie folgt gestaltet sein:
Die rechteckige
Bauplatte weist eine Breite von 900 mm, eine Länge von 1200 mm und eine Dicke
von 12,5 mm auf. Das Gewicht der Platte beträgt 15 kg/m2.
Die
Bauplatte weist zwei, in einen Zementschlicker eingebettete Glasfasermatten
auf, die die Bauplatte im Bereich ihrer beiden Hauptoberflächen sowie
im Bereich der vier Kanten abdecken. Zwischen den Zementschlickerlagen,
in denen jeweils eine der Glasfasermatten eingebettet ist, ist eine
abgebundene anorganische Bindemittelmischung auf Zementbasis angeordnet.
Die
Glasfasermatte weist ein Flächengewicht
von 120 g/m2 und eine Maschenanzahl von
12 Maschen/cm2. Die Glasfasern sind lose
zu einem Glasfasergewebe verwoben. Der Durchmesser der Glasfasern beträgt 0,5 mm.
Die
Glasfasermatten stehen im Bereich der Kanten der Bauplatte allseitig
in Kontakt mit Sekundärfasern,
die in wirrer Anordnung um die Glasfasern herum angeordnet sind.
Die Sekundärfasern
bestehen aus schmelzgeblasenen Polyesterfasern, die in situ auf
der Glasfasermatte gebildet wurden. Das Flächengewicht der Sekundärfasern
liegt bei 80 g/m2. Der Durchmesser der Sekundärfasern
beträgt
etwa 0,05 mm.
Der
zwischen den Zementschlickern angeordnete Kern der Bindemittelmischung
weist folgende Zusammensetzung auf:
Portlandzement: | 31
Masse-% |
Flugasche: | 16
Masse-% |
Blähton: | 38
Masse-% |
Blähschiefer: | 15
Masse-% |
Der
Bindemittelschlicker weist folgende Zusammensetzung auf:
Zement: | 25
Masse-% |
Kalkstein: | 75
Masse-%. |
Eine
anmeldungsgemäße Bauplatte
kann beispielsweise nach dem folgenden Verfahren hergestellt werden:
Eine
erste Glasfasermatte wird in den Bereichen, die später im Bereich
der Kanten der Bauplatte angeordnet sein werden, mit Sekundärfasern
in Kontakt gebracht. Anschließend
wird die Glasfasermatte durch einen Bindemittelschlicker gezogen
und auf einen Untergrund abgelegt. Auf die entsprechend behandelte,
erste Glasfasermatte wird eine, einen Leichtzuschlagstoff enthaltende
Bindemittelmischung aufgegeben. Die Glasfasermatte wird mit überstehenden
Abschnitten, die die Sekundärfasern
aufweisen, um die Bindemittelmischung geklappt. Auf die Bindemittelmischung
wird anschließend
eine zweite, durch einen Bindemittelschlicker gezogene Glasfasermatte
aufgelegt. Der entsprechende Aufbau wird auf die gewünschte Plattendicke
komprimiert. Anschließend
lässt man
die Bindemittelmischung erhärten.
Die erhärtete
Bindemittelmischung kann anschließend auf das gewünschte Plattenformat
zurechtgeschnitten werden.
Die
anmeldungsgemäße Bauplatte
kann beliebigen Anwendungen zugeführt werden, beispielsweise zu
Isolierzwecken, als Wand- oder Rohrverkleidung oder auch zur dekorativen
Zwecken.
Es
kann vorgesehen sein, die Bauplatte auf Ihrer Außenseite mit zusätzlichen
Beschichtungsmitteln zu versehen, beispielsweise mit Kacheln, Fliesen,
Farben, Putzen oder sonstigen Mitteln.
Weitere
Merkmale der Bauplatte ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung
sowie den Unteransprüchen.
Sämtliche
der offenbarten Merkmale der Bauplatte können beliebig miteinander kombiniert
werden.