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Die
vorliegende Erfindung betrifft ionenleitende Polymerelektrolytmembranen,
die eine dreidimensionale Strukturierung ihrer Oberfläche aufweisen,
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembranen, mit
Katalysator beschichtete Membranen enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran,
Membran-Elektroden-Einheiten enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran, Brennstoffzellen sowie Elektrolysezellen
enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
sowie die Verwendung mindestens einer erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen in Brennstoffzellen oder Elektrolysezellen.
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In
Brennstoffzellen wird ein Brennstoff mit einem Oxidationsmittel
an voneinander getrennten Orten an zwei Elektroden in Strom, Wärme und
Wasser umgewandelt. Als Brennstoffe sind Wasserstoff oder ein wasserstoffreiches
Gas sowie flüssige
Brennstoffe wie Methanol, Ethanol, Ameisensäure, Ethylenglykol etc. geeignet,
als Oxidationsmittel werden Sauerstoff oder Luft eingesetzt. Der
Vorgang der Energieumwandlung in der Brennstoffzelle zeichnet sich durch
einen hohen Wirkungsgrad aus. Daher gewinnen Brennstoffzellen wachsende
Bedeutung, insbesondere in Kombination mit Elektromotoren als Alternative
für herkömmliche
Verbrennungskraftmaschinen. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise sowie
Leistungsdichte eignen sich insbesondere Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzellen
(PEM-Brennstoffzel-len) für den
Einsatz in Kraftfahrzeugen.
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Im
Allgemeinen ist eine PEM-Brennstoffzelle aus einer stapelweisen
Anordnung von Membran-Elektroden-Einheiten (MEA, Membrane Elektrode
Assembly), zwischen denen üblicherweise
bipolare Platten zur Gaszufuhr und Stromleitung angeordnet sind,
aufgebaut. Eine MEA ist üblicherweise
aus einer Polymerelektrolytmembran aufgebaut, die auf beiden Seiten
mit einer Katalysatorschicht versehen ist (Catalyst Coated Membrane,
CCM), worauf jeweils eine Gasverteilerstruktur (Gas Diffusion Layer, GDL)
aufgebracht ist. Eine der vorstehend erwähnten Katalysatorschichten
dient dabei als Anode für die
Oxidation von Wasserstoff und die zweite der vorstehend genannten
Katalysatorschichten dient als Kathode für die Reduktion von Sauerstoff.
Die Gasverteilerstrukturen sind im Allgemeinen aus Kohlefaserpapier
oder Kohlevlies aufgebaut und weisen eine hohe Porosität auf, die
einen guten Zugang der Reaktionsgase zu den Katalysatorschichten
und eine gute Ableitung des Zellenstroms ermöglichen.
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Um
einen möglichst
guten Verbund zwischen der Polymerelektrolytmembran und den im Allgemeinen
beidseitig aufgebrachten Katalysatorschichten (Anode und Kathode)
mit möglichst
guter Kontaktierung der Anode und der Kathode an die Membran zu erreichen,
wird die Katalysatorschicht üblicherweise in
Form einer sogenannten Katalysatortinte, die üblicherweise aus einem Elektrokatalysator,
einem Elektronenleiter, einem Polyelektrolyt und Lösemittel
aufgebaut ist, auf die Membran appliziert. Dabei ergibt sich die
Schwierigkeit, dass die Polymerelektrolytmembran und die Katalysatorschichten
möglichst
gut und innig kontaktiert werden müssen, um z. B. eine Delamination
zu vermeiden und eine möglichst
hohe Stoffaustauschfläche
zu erzielen.
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Mit
Katalysatortinte beschichtete Polymerelektrolytmembranen (CCM, Catalyst
Coated Membrane) sowie Membran-Elektroden-Einheiten (MEA, Membrane
Electrode Assembly), die diese enthalten, sind im Stand der Technik
bekannt.
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DE-A
198 37 669 betrifft eine Katalysatorschicht für Polymer-Elektrolyt-Brennstoffzellen.
Die Katalysatorschicht gemäß DE-A 198
37 669 ist erhältlich
durch Beschichten eines Substratmaterials mit einer Tinte, welche
eine Dispersion aus Kohlenstoffpartikeln und mindestens einer Edelmetall-Komplexverbindung
in einer Lösung
eines Ionomers (ionenleitendes Polymer) enthält, Trocknung der Beschichtung
unterhalb einer Temperatur bei der das Ionomer oder das Substratmaterial
thermisch geschädigt
werden und bei der die Komplexverbindungen während der Trocknung unter Bildung
von feinteiligen Edelmetallpartikeln thermisch zersetzt werden.
Wie aus den 1, 2 und 3 hervorgeht, weist die Polymerelektrolytmembran
gemäß DE-A 198
37 669 keine dreidimensionale Strukturierung auf.
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US 5,234,777 betrifft Brennstoffzellen,
die eine dünne
Katalysatorschicht zwischen einer festen Polymerelektrolytmembran
und einer porösen
Elektrode aufweisen. Die Katalysatorschicht kann mittels einer Katalysatortinte
auf die Membran aufgebracht werden. Bezüglich einer dreidimensionalen
Strukturierung der festen Polymerelektrolytmembran enthält
US 5,234,777 keine Angaben.
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WO
03/054991 betrifft ein Verfahren zur Aufbringung von Katalysatortinte
auf eine für
Brennstoffzellen geeignete Membran mittels eines Gravurverfahrens.
Mit Hilfe des Gravurverfahrens wird eine Katalysatorschicht gebildet,
die dreidimensional strukturiert ist. Die gemäß WO 03/054991 eingesetzte
Polymerelektrolytmembran ist hingegen nicht dreidimensional strukturiert,
sondern weist im Wesentlichen eine glatte Oberfläche auf, wie beispielsweise
in 2 in WO 03/054991 erkennbar ist.
Mit Hilfe dieses Aufbaus wird erreicht, dass eine große Katalysatoroberfläche zur
Verfügung
gestellt werden kann, wodurch die Menge an eingesetztem Edelmetall
gering gehalten werden kann. Eine verbesserte Haftung der Katalysatorschicht
auf der Polymerelektrolytmembran kann jedoch durch das Verfahren
gemäß WO 03/054991
nicht erreicht werden.
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WO
01/11704 betrifft ein Substrat, das eine erste zumindest teilweise
strukturierte Oberfläche aufweist,
die Mikrostrukturen trägt.
Bevorzugt wird auf die Mikrostrukturen eine Katalysatorschicht aufgebracht.
Das Substrat mit der Katalysatorschicht wird in einem Verfahren
zur Herstellung einer Membranelektrodeneinheit eingesetzt. In diesem
Verfahren werden die Mikrostrukturen des Substrats auf eine oder
mehrere Oberflächen
einer Polymerelektrolytmembran übertragen.
Bei dem Substrat handelt es sich z.B. um eine unfunktionalisierte
Folie, auf die die Katalysatorschicht aufgebracht wird. Diese Katalysatorstruktur
wird auf eine oder mehrere Oberflächen einer Polymerelektrolytmembran übertragen.
Dieses Verfahren ist sehr aufwändig
und die Herstellung von Membranelektrodeneinheiten mit Hilfe des
in WO 01/11704 offenbarten Verfahrens erfordert zahlreiche Verfahrensschritte.
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In
WO 03/007412 sind modifizierte ionenleitende Membranen offenbart,
die eine vergrößerte Oberfläche aufweisen.
Die Vergrößerung der
Membranoberfläche
wird durch Verformung (Deformation) der Oberfläche, z.B. im Hochspannungsfeld,
erzielt. Das offenbarte Verfahren ist sehr aufwändig. Des Weiteren besteht
die Gefahr einer Membranschädigung
durch die Verformung.
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WO
03/076061 betrifft Ionenaustauschsysteme mit strukturierten Oberflächen und
deren Verwendung z.B. in Brennstoffzellen. Die Strukturierung der Oberfläche der
Ionenaustauschmembran erfolgt mit Hilfe eines Lasers (Oberflächenaufrauung).
Da bei dieser Methode Membranmaterial abgetragen wird, besteht die
Gefahr einer Membranschädigung
(pinholes).
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WO
00/45448 betrifft verbesserte Membranelektrodeneinheiten und deren
Einsatz in Brennstoffzellen. Die Herstellung der Membranelektrodeneinheiten
umfasst die Auftragung einer Katalysatortinte enthaltend katalytisches
Material und Poly(vinylidenfluorid) auf eine Polymerelektrolytmembran.
Gemäß der Beschreibung
kann durch Aufrauung der Oberfläche
der Membran mittels eines abrasiven Verfahrens eine verbesserte
Verankerung zwischen Katalysator und Polymerelektrolytmembran erzielt
werden. Da in dem in WO 00/45448 beschriebenen Verfahren Membranmaterial
abgetragen wird, besteht die Gefahr einer Verletzung der Membran
(Pinholes).
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US
2005/0037916 A1 betrifft mit einem Katalysator beschichtete Membranen,
die strukturierte Oberflächen
aufweisen. Die Strukturierung der Membranen wird durch Prägen erzielt,
indem eine Form, die Vorsprünge
im Nanobereich aufweist, in die Membran gepresst wird, wobei in
der Membran Vertiefungen entstehen. Auf der erhaltenen Oberfläche der Membran
wird katalytisches Material abgeschieden. Durch das eingesetzte
Prägeverfahren
besteht die Gefahr von Schädigungen
der Membran (so genannte „pin
holes").
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Gemäß dem vorstehend
genannten Stand der Technik werden Polymerelektrolytmembranen, die
strukturierte Oberflächen
aufweisen, entweder durch Materialabtrag oder Verdrängung von
Material hergestellt. Dabei besteht die große Gefahr, dass die Polymerelektrolytmembran
beschädigt
und somit unbrauchbar wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran, insbesondere für Brennstoff- bzw. Elektrolysezellen,
die eine verbesserte Haftung einer auf diese Membran aufgetragenen
Katalysatorschicht bewirkt. Diese Membran soll frei von Beschädigungen
sein, wie sie durch Materialabtrag oder Verdrängung entstehen können. Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind die Bereitstellung einer katalysatorbeschichteten
Membran (CCM, Catalyst Coated Membrane) sowie einer Membran-Elektroden-Einheit
(MEA, Membrane Electrode Assembly) und einer Brennstoff- bzw. Elektrolysezelle,
die die ionenleitende Polymerelektrolytmembran enthalten.
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Diese
Aufgabe wird durch die Bereitstellung einer ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
gelöst,
aufgebaut aus einer Grundfläche
mit einer einheitlichen Dicke d mit einer ersten Oberfläche auf
der Oberseite der Grundfläche
und einer zweiten Oberfläche
auf der Unterseite der Grundfläche,
aufgebaut aus einem ersten Polymerelektrolytmembranmaterial, wobei
mindestens ein Teil mindestens einer Oberfläche eine dreidimensionale Strukturierung
aufgebaut aus mindestens einem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
aufweist, wobei das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial
gleich oder verschieden sein können,
und die Strukturierung mittels Aufbringung des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials
auf die Grundfläche
und gegebenenfalls weitere Bearbeitung erhalten wird.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran kann eine verbesserte Haftung von auf die
ionenleitende Polymerelektrolytmembran aufgebrachten Schichten,
insbesondere von Katalysatorschichten, erzielt werden. Durch die
auf Grund der dreidimensionalen Strukturierung größere Oberfläche der
Membran und die Verzahnung mit einer darüber liegenden Schicht, insbesondere
einer Katalysatorschicht, kommt es zu einer guten Anbindung der
Schicht an die Membran und somit zu einer geringen Delaminationsneigung. Des
Weiteren sind die Übergangswiderstände zwischen
Membran und der weiteren Schicht, insbesondere der Katalysatorschicht,
gering. Des Weiteren wurde überraschender
Weise gefunden, dass auf Grund der dreidimensionalen Strukturierung
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran in Form einer Vielzahl
von Erhebungen diese Erhebungen auf Grund ihres hydrophilen Charakters
Kanäle
des Ionentransports in und aus der Membran in die darauf folgenden
Schichten, insbesondere die Katalysatorschichten darstellen, so
dass sowohl der Ionenleitwiderstand als auch der Wasserhaushalt
der bevorzugt auf die Membran auf gebrachten Katalysatorschichten
verbessert werden. Des Weiteren wird durch die erfindungsgemäße dreidimensionale
Strukturierung eine mechanische Stabilisierung der Membran bzw. eine
geringere Formveränderung
(Quellung) erreicht. Die erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Sie keine Beschädigungen
aufweist. Des Weiteren kann die erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
eine sehr regelmäßige Strukturierung
aufweisen.
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Die
dreidimensionale Strukturierung mindestens eines Teils mindestens
einer Oberfläche
der Grundfläche
kann in Form einer Vielzahl von Erhebungen ausgehend von der Grundfläche (Ausführungsform
1) oder in Form einer auf die Grundfläche aufgebrachten dreidimensional
strukturierten Schicht aufgebaut aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
(Ausführungsform
2) vorliegen, wobei die dreidimensionale Strukturierung der aus
dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial aufgebauten Schicht
durch eine Vielzahl von Erhebungen auf der Oberfläche der
Schicht gebildet wird. In dem ersten Fall (Ausführungsform 1) ist nicht der
gesamte Teil des strukturierten Teils der Oberfläche der Grundfläche mit
dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial bedeckt, sondern lediglich
die Erhebungen werden aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
gebildet. In dem zweiten Fall (Ausführungsform 2) ist der gesamte
Teil des strukturierten Teils der Oberfläche der Grundfläche mit
dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial bedeckt, wobei das zweite
Polymerelektrolytmembranmaterial eine strukturierte Oberfläche in Form
von Erhebungen aufweist.
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Unter
Aufbringung des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials auf die
Grundfläche
und gegebenenfalls weitere Bearbeitung ist im Sinne der vorliegenden
Anmeldung zu verstehen, dass zusätzliches
Material auf die Grundfläche
aufgetragen wird. Dies bildet in dem ersten Fall (Ausführungsform
1) die Erhebungen ausgehend von der Grundfläche. In diesem Fall ist keine
weitere Bearbeitung erforderlich, um eine dreidimensionale Strukturierung
zu erhalten. In dem zweiten Fall (Ausführungsform 2) kann eine weitere
Bearbeitung erfolgen, um eine dreidimensionale Strukturierung der
aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial gebildeten Oberfläche zu erhalten.
Es ist ebenfalls möglich,
dass das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial zusätzlich Füllstoffpartikel,
z.B. anorganische Materialien enthält. Weitere geeignete Füllstoffpartikel
sind nachstehend genannt. Bei einer Aufbringung des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials
aus einer entsprechenden Lösung,
die zusätzlich
Füllstoffpartikel
enthält,
kann nach Entfernung des Lösungsmittels
eine dreidimensional strukturierte Membran erhalten werden, wobei
die Füllstoffpartikel
teilweise aus der Polymerelektrolytoberfläche ragen und zumindest teilweise
die dreidimensionale Strukturierung bilden können. Hierbei liegt der Partikeldurchmesser
vorzugsweise im μm-Bereich.
Die Füllstoffpartikel
können
jedoch ebenso derart im Polymermaterial verteilt sein, dass diese
keinen Beitrag zur dreidimensionalen Strukturierung liefern.
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Die
Vorgehensweise umfassend eine weitere Bearbeitung ist nachstehend
am Beispiel des Prägens
näher ausgeführt.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik weist die erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran keine Strukturierung auf, die durch Materialabtrag
oder Verdrängung
von Polymerelektrolytmembranmaterial der Grundfläche erreicht wird. Das Aufbringen
kann nach beliebigen dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen,
z.B. durch Prägen/Rasterauftrag,
strukturiertes Bedrucken wie Siebdruck, Hochdruck, Tiefdruck, Flexodruck,
Offsetdruck, Tampondruck, Tintenstrahldruck oder durch Sprühauftrag.
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Unter
Prägen
im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist dabei ein Verfahren zu verstehen,
das die folgenden Schritte umfasst:
- i) Aufbringen
eines zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials auf die aus einem
ersten Polymerelektrolytmembranmaterial aufgebaute Grundfläche der
Polymerelektrolytmembran, z. B. durch Rakeln;
- ii) anschließendes
Prägen
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials.
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Die
weiteren genannten Verfahren zum Aufbringen des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials
sind dem Fachmann bekannt.
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Die
Erhebungen auf der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran entweder
ausgehend von der Grundfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran (Ausführungsform
1) oder auf der Oberfläche
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials (Ausführungsform
2) können
entweder auf einer Seite der Polymerelektrolytmembran aufgebracht
sein, d. h. entweder auf der Oberseite der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
oder auf der Unterseite der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
oder auf beiden Seiten der Grundfläche der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran,
d. h. sowohl auf der Oberseite der Grundfläche als auch auf der Unterseite
der Grundfläche.
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Es
ist möglich,
dass nur ein Teil der jeweiligen Oberfläche auf der Oberseite der Grundfläche bzw.
auf der Unterseite der Grundfläche
dreidimensional strukturiert ist, oder die gesamte Oberfläche auf der
Oberseite und/oder auf der Unterseite der Grundfläche dreidimensional
strukturiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist nur der Teil der Oberfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran dreidimensional strukturiert, der
in Kontakt mit der darauf folgenden Schicht, insbesondere der darauf
folgenden Katalysatorschicht, steht. Das bedeutet, dass die ionenleitende
Polymerelektrolytmembran bevorzugt nur im Bereich der aktiven Fläche dreidimensional
strukturiert ist, außerhalb
der aktiven Fläche
jedoch nicht.
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Die
Dicke d der Grundfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran beträgt im Allgemeinen 5 bis 500 μm, bevorzugt
10 bis 250 μm,
besonders bevorzugt 20 bis 100 μm.
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Die
Zahl der Erhebungen ausgehend von der Grundfläche der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
(Ausführungsform
1) oder ausgehend von der Oberfläche
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials (Ausführungsform
2) ist abhängig
von der Größe der ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran sowie von dem Abstand a der Erhebungen voneinander.
Dabei können
die Erhebungen gleichmäßig auf
der Polymerelektrolytmembran angeordnet sein, d. h. die Abstände zweier
benachbarter oder zweier jeweils am nächsten liegenden benachbarten Erhebungen
auf der Polymerelektrolytmembran sind immer identisch oder die Erhebungen
können
unregelmäßig auf
die Grundfläche
der Polymerelektrolytmembran aufgebracht sein, d. h. die Abstände benachbarter
Erhebungen können
verschieden sein. Es ist ebenfalls möglich, dass ein Teil der Abstände a der Erhebungen
voneinander gleich ist und ein Teil der Abstände a verschieden ist. Das
durch die Erhebungen gebildete Raster kann regelmäßig oder
unregelmäßig sein.
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Üblicherweise
beträgt
die Zahl der Erhebungen auf einer Seite, d. h. der Oberseite der
Grundfläche
oder der Unterseite der Grundfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran 1 bis 10000 pro cm,
bevorzugt 10 bis 1000 pro cm, besonders bevorzugt 100 bis 1000 pro
cm.
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Die
jeweiligen Erhebungen ausgehend von der Grundfläche der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
(Ausführungsform
1) oder ausgehend von der Oberfläche
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials (Ausführungsform
2) können
verschiedene Höhen
aufweisen oder gleich hoch sein. Bevorzugt weisen die Erhöhungen eine
maximale Höhe
h von 0,1 bis 100 μm
auf. Besonders bevorzugt weisen die Erhebungen eine maximale Höhe h von 0,5
bis 50 μm,
ganz besonders bevorzugt von 1 bis 10 μm auf.
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Vorzugsweise
weisen die Erhebungen eine maximale Höhe h auf, wobei die maximale
Höhe h 0,1
bis 100 % der Dicke d der Grundfläche beträgt, wobei die Erhebungen jeweils
dieselbe oder verschiedene Höhen
aufweisen können.
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Der
Abstand a der einzelnen Erhebungen voneinander beträgt im Allgemeinen
0,1 bis 100 μm. Dabei
wird der Abstand a ausgehend von der Basisfläche der Erhebungen gemessen,
wobei die Basisfläche
der Erhebungen die Fläche
der Erhebungen ist, die mit der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
oder mit der Oberfläche
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials verbunden ist. Jede Basisfläche jeder
Erhebung weist einen Mittelpunkt auf und die Mittelpunkte der jeweiligen
Basisflächen jeder
Erhebung weisen die Abstände
a voneinander auf, die vorstehend definiert sind. Bevorzugte Abstände a betragen
0,1 bis 20 μm,
besonders bevorzugte Abstände
betragen 0,5 bis 5 μm.
Dabei sind unter den Abständen
a jeweils die kleinsten Abstände der
Mittelpunkte der Basisflächen
der Erhebungen voneinander auf der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
in x- bzw. in y-Richtung zu verstehen, wobei die x- und die y-Richtung
senkrecht zueinander angeordnet sind und die x-Richtung sowie die y-Richtung parallel
zu den äußeren Membrangrenzen
angeordnet sind.
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Vorzugsweise
weisen die Erhebungen eine Basisfläche auf, die mit der Grundfläche der
Polymerelektrolytmembran oder der Oberfläche der aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
aufgebauten Schicht verbunden ist, wobei jede Basisfläche jeder
Erhebung einen Mittelpunkt aufweist und die Mittelpunkte der Basisflächen jeder
Erhebung jeweils einen Abstand a voneinander aufweisen, der 0,1
bis 100 % der Dicke d der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
beträgt,
wobei die jeweiligen Abstände gleich
oder verschieden sein können.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran schematisch dargestellt. Dabei sind die
Erhebungen von der Grundfläche
der Polymerelektrolytmembran symmetrisch auf einer der Oberflächen der
Polymerelektrolytmembran angeordnet. Wie bereits vorstehend erwähnt, sind
ebenfalls Ausführungsformen
denkbar, in denen die Erhebungen unsymmetrisch angeordnet sind.
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In 1a ist
eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
dargestellt, worin die schwarzen Punkte die einzelnen Erhebungen
auf der Grundfläche
der Polymerelektrolytmembran darstellen.
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In 1a bedeuten:
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- a
- Abstände der
Mittelpunkte der Basisflächen der
Erhebungen voneinander
- A-A
- senkrechter
Schnitt durch die dargestellte Membran, der in 1b gezeigt
ist.
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In 1b bedeuten:
-
- a
- Abstände der
Mittelpunkte der Basisflächen der
Erhebungen voneinander
- h
- maximale
Höhe der
Erhebungen ausgehend von der Oberfläche der Grundfläche der
Polymerelektrolytmembran
- d
- Dicke
der Grundfläche
der Polymerelektrolytmembran.
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In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran schematisch dargestellt. Dabei sind die
Erhebungen von der Grundfläche
der Polymerelektrolytmembran symmetrisch in Form von Lamellen auf
einer der Oberflächen
der Polymerelektrolytmembran angeordnet.
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In 2a bedeuten:
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- K
- Katalysatorschicht
- M
- Membran
(Seitenansicht)
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In 2b bedeutet:
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- a
- Abstände der
Erhebungen voneinander
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Die
Oberseite und die Unterseite der Grundfläche der Polymerelektrolytmembran
können
dieselbe Oberflächenstruktur
aufweisen oder verschiedene Oberflächenstrukturen aufweisen. Unter
Oberflächenstrukturen
werden dabei die Zahl, Höhen
und Abstände
sowie die Formen der einzelnen Erhebungen verstanden. D. h., die
Oberseite und die Unterseite der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran können eine
identische dreidimensionale Strukturierung oder unterschiedliche
dreidimensionale Strukturierungen aufweisen.
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Die
Erhebungen können
im Allgemeinen beliebig geformt sein. Dabei sind regelmäßige und
unregelmäßige Formen
denkbar. Die jeweiligen Erhebungen können gleiche oder verschiedene
Formen aufweisen.
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Geeignete
Formen der Erhebungen sind z. B. ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Lamellen, Zylindern, Halbkugeln, Pyramiden, Pyramidenstümpfen, Prismen,
Kegeln, Kegelstümpfen,
Würfeln, Quadern
sowie beliebigen Kombinationen der genannten Formen und vollständig unregelmäßigen Formen.
Bevorzugt weisen die Erhebungen die folgenden Formen auf: Zylinder,
Halbkugeln, Kegel, Kegelstümpfe
und unregelmäßige Formen.
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Das
erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial der ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran enthalten mindestens ein ionenleitendes
Polymer (Ionomer), wobei das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial
gleich oder verschieden sein können.
Das bedeutet, das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial
können
die gleichen oder verschiedene Ionomere aufweisen. Wenn das Polymerelektrolytmembranmaterial
aus mehreren Komponenten, z.B. aus mehreren Ionomeren, aufgebaut
ist, können
diese Komponenten in dem ersten und dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
in denselben Mengen (gleiches Polymerelektrolytmembranmaterial)
oder in unterschiedlichen Mengen vorliegen (verschiedenes Polymerelektrolytmembranmaterial).
Geeignete Ionomere sind dem Fachmann bekannt und z. B. in WO 03/054991
offenbart. Bevorzugt wird mindestens ein Ionomer eingesetzt, das
Sulfonsäure-,
Carbonsäure- und/oder
Phosphonsäuregruppen
aufweist. Geeignete Sulfonsäure-,
Carbonsäure-
und/oder Phosphonsäuregruppen
aufweisende Ionomere sind dem Fachmann bekannt. Unter Sulfonsäure-, Carbonsäure- und/oder Phosphonsäuregruppen
sind Gruppen der Formeln -SO3X, -COOX und
-PO3X2 zu verstehen,
wobei X H, NH4 +,
NH3R+, NH2R3 +,
NHR3 + oder NR4 + bedeutet, wobei
R ein beliebiger Rest, bevorzugt ein Alkylrest, ist, der gegebenenfalls
einen oder mehrere weitere Reste aufweist, die unter für Brennstoffzellen üblicherweise
vorliegenden Bedingungen Protonen abgeben können.
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Bevorzugte
Ionomere sind z. B. Sulfonsäuregruppen
enthaltende Polymere ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus perfluorierten sulfonierten Kohlenwasserstoffen
wie Nafion® von
E. I. Dupont, sulfonierten aromatischen Polymeren wie sulfonierten
Polyaryletherketonen wie Polyetheretherketonen (sPEEK), sulfonierten
Polyetherketonen (sPEK), sulfonierten Polyetherketonketonen (sPEKK),
sulfonierten Polyetheretherketonketonen (sPEEKK), sulfonierten Polyarylenethersulfonen,
sulfonierten Polybenzobisbenzazolen, sulfonierten Polybenzothiazolen,
sulfonierten Polybenzimidazolen, sulfonierten Polyamiden, sulfonierten
Polyetherimiden, sulfonierten Polyphenylenoxiden, z. B. Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenoxide,
sulfonierten Polyphenylensulfiden, sulfonierten Phenol-Formaldehydharzen
(linear oder verzweigt), sulfonierten Polystyrolen (linear oder
verzweigt), sulfonierten Polyphenylenen und weiteren sulfonierten
aromatischen Polymeren.
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Die
sulfonierten aromatischen Polymere können teilweise oder vollständig fluoriert
sein. Weitere sulfonierte Polymere umfassen Polyvinylsulfonsäuren, Copolymere
aufgebaut aus Acrylnitril und 2-Acrylamido-2-methyl-1-propansulfonsäuren, Acrylnitril
und Vinylsulfonsäuren,
Acrylnitril und Styrolsulfonsäuren,
Acrylnitril und Methacryloxyethylenoxypropansulfonsäuren, Acrylnitril
und Methacryloxyethylenoxytetrafluoroethylensulfonsäuren usw..
Die Polymere können
wiederum teilweise oder vollständig
fluoriert sein. Weitere Gruppen geeigneter sulfonierter Polymere
umfassen sulfonierte Po lyphosphazene wie Poly(sulfophenoxy)phosphazene
oder Poly(sulfoethoxy)phosphazene. Die Polyphosphazen-Polymere können teilweise
oder vollständig
fluoriert sein. Sulfonierte Polyphenylsiloxane und Copolymere davon,
Poly(sulfoalkoxy)phosphazene, Poly(sulfotetrafluoroethoxypropoxy)siloxane
sind ebenfalls geeignet.
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Beispiele
für geeignete
Carbonsäuregruppen
enthaltende Polymere umfassen Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure und
beliebige Copolymere davon. Geeignete Polymere sind z. B. Copolymere
mit Vinylimidazol oder Acrylnitril. Die Polymere können wiederum
teilweise oder vollständig
fluoriert sein.
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Geeignete
Polymere enthaltend Phosphonsäuregruppen
sind z. B. Polyvinylphosphonsäure, Polybenzimidazolphosphonsäure, phosphonierte Polyphenylenoxide,
z. B. Poly-2,6-dimethyl-phenylenoxide
usw.. Die Polymere können
teilweise oder vollständig
fluoriert sein.
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Neben
kationenleitenden Polymere sind auch anionenleitende Polymere denkbar,
so dass sich alkalische Anordnungen von Membran-Elektronen-Einheiten
ergeben, in denen Hydroxy-Ionen den Ionentransport bewerkstelligen
können.
Diese tragen zum Beispiel tertiäre
Amingruppen oder quarternäre Ammoniumgruppen.
Beispiele solcher Polymere sind in US-A 6,183,914; JP-A 11273695
sowie bei Slade et al., J. Mater. Chem. 13 (2003), 712 – 721 beschrieben.
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Ebenfalls
ist der Auftrag anionenleitender Polymere auf kationenleitenden
Membranen oder der Auftrag kationenleitender Polymere auf anionenleitenden
Membranen möglich.
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Des
Weiteren sind Säure-Base-Blends
als Ionomere geeignet, wie sie z. B. in WO 99/54389 und WO 00/09588
offenbart sind. Dabei handelt es sich im Allgemeinen um Polymermischungen
umfassend ein Sulfonsäuregruppen
enthaltendes Polymer und ein Polymer, das primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen
aufweist, wie sie in WO 99/54389 offenbart sind oder Polymermischungen,
die durch Mischen von Polymeren, die basische Gruppen in der Seitenkette
enthalten, mit Sulfonat-, Phosphonat- oder Carboxylatgruppen (Säure- oder
Salzform) enthaltenden Polymeren erhalten werden. Geeignete Sulfonat-,
Phosphonat- oder Carboxylatgruppen enthaltende Polymere sind vorstehend
genannt (siehe Sulfonsäure,
Carbonsäure-
oder Phosphonsäuregruppen
enthaltende Polymere). Polymere, die basische Gruppen in der Seitenkette
enthalten, sind solche Polymere, die durch Seitenkettenmodifikation von
mit metallorganischen Verbindungen deprotonierbaren Engineering-Arylhauptketten-Polymeren mit
arylenhaltigen N-basischen Gruppen, erhalten werden, wobei tertiäre basische
N-Gruppen (wie z. B. tertiäres
Amin oder basischen N enthaltende heterocyclische aromatische Verbindungen
wie Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Imidazol, Pyrazol, Triazol, Thiazol, Oxazol
usw.) enthaltende aromatische Ketone und Aldehyde and das metallierte
Polymer. Dabei kann das als Zwischenverbindung entstehende Metall-Alkoholat
in einem weiteren Schritt entweder mit Wasser protoniert werden
oder mit Halogenalkanen verethert werden (WO0/09588).
-
Die
vorstehend genannten Polymerelektrolytmembranmaterialien (Ionomere)
können
des Weiteren vernetzt sein. Geeignete Vernetzungsreagenzien sind
z. B. Epoxidvernetzer wie die kommerziell erhältlichen Decanole®. Geeignete
Lösungsmittel,
in denen die Vernetzung durchgeführt
werden kann, können
unter anderem in Abhängigkeit
des Vernetzungsreagenzes und der verwendeten Ionomere gewählt werden.
Unter anderem geeignet sind aprotische Lösungsmittel wie DMAc (N,N-Dimethylacetamid),
DMF (Dimethylformamid), NMP (N-Methylpyrrolidon) oder Gemische davon.
Geeignete Vernetzungsverfahren sind dem Fachmann bekannt.
-
Bevorzugte
Ionomere sind die vorstehend genannten Sulfonsäuregruppen enthaltenden Polymere.
Besonders bevorzugt sind perfluorierte sulfonierte Kohlenwasserstoffe
wie Nafion®,
sulfonierte aromatische Polyetheretherketone (sPEEK), sulfonierte
Polyetherethersulfone (sPES), sulfonierte Polyetherimide, sulfonierte
Polybenzimidazole, sulfonierte Polyethersulfone sowie Mischungen
der genannten Polymere. Besonders bevorzugt sind perfluorierte sulfonierte
Kohlenwasserstoffe wie Nafion® und sulfonierte Polyetheretherketone
(sPEEK). Diese können
allein oder in Mischungen mit anderen Ionomeren eingesetzt werden.
Es ist ebenfalls möglich, Copolymere
einzusetzen, die Blöcke
der vorstehend genannten Polymere, bevorzugt Sulfonsäuregruppen-haltigen
Polymere, enthalten. Ein Beispiel für ein solches Blockcopolymer
ist sPEEK-PAMD.
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Der
Funktionalisierungsgrad der Ionomere, die Sulfonsäure-, Carbonsäure- und/oder
Phosphonsäuregruppen
enthalten, beträgt
im Allgemeinen 0 bis 100 %, bevorzugt 30 bis 70 %, besonders bevorzugt
40 bis 60 %.
-
Besonders
bevorzugt eingesetzte sulfonierte Polyetheretherketone weisen Sulfonierungsgrade von
0 bis 100 %, bevorzugt 30 bis 70 %, besonders bevorzugt 40 bis 60
auf. Dabei wird unter einer Sulfonierung von 100 % bzw. einer Funktionalisierung
von 100 % verstanden, dass jede Wiederholungseinheit des Polymers
eine funktionelle Gruppe, insbesondere eine Sulfonsäuregruppe,
enthält.
-
Die
vorstehend genannten Ionomere können allein
oder in Gemischen in den erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembranen
eingesetzt werden. Dabei können
Mischungen eingesetzt werden, die neben dem mindestens einen Ionomer
weitere Polymere enthalten oder andere Zusatzstoffe, z. B. anorganische
Materialien, Katalysatoren oder Stabilisatoren.
-
Herstellungsverfahren
für die
genannten als Ionomer geeigneten ionenleitenden Polymere sind dem
Fachmann bekannt. Geeignete Herstellungsverfahren für sulfonierte
Polyaryletherketone sind z. B. in EP-A 0 574 791 und WO 2004/076530
offenbart.
-
Einige
der genannten ionenleitenden Polymere sind kommerziell erhältlich,
z. B. Nafion® von E.
I. Dupont. Weitere geeignete kommerziell erhältliche Materialien, die als
Ionomere eingesetzt werden können,
sind per- und/oder teilfluorierte Polymere wie „Dow Experimental Membrane" (Dow Chemicals USA),
Aciplex® (Asahi
Chemicals, Japan), Raipure R-1010 (Pall Rai Manufacturing Co. USA),
Flemion (Asahi Glas, Japan) und Raymion® (Chlorin
Engineering Cop., Japan).
-
Weitere
geeignete Bestandteile der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembranen
sind z. B. anorganische und/oder organische Verbindungen in Form
von niedermolekularen oder polymeren Feststoffen, die z. B. in der
Lage sind, Protonen aufzunehmen oder abzugeben. Die nachstehend
aufgeführten
anorganischen und/oder organischen Verbindungen können als
Füllstoffpartikel
dienen.
-
Geeignete
solcher Verbindungen sind beispielsweise:
- – SiO2-Partikel, die z.B. sulfoniert oder phosphoryliert
sein können.
- – Schichtsilikate
wie beispielweise Bentonite, Montmorillonite, Serpentin, Kalinit,
Talk, Pyrophylitt, Glimmer. Hinsichtlich weiterer Details sei auf Hollemann-Wiberg, Lehrbuch
der Anorganischen Chemie, 91.–100.
Auflage, S. 771 ff (2001) verwiesen.
- – Alumosilikate
wie beispielsweise Zeolithe.
- – Nicht-wasserlösliche organische
Carbonsäuren wie
beispielsweise solche mit 5 bis 30, bevorzugt mit 8 bis 22, besonders
bevorzugt mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, mit linearem oder verzweigtem
Akylrest, die gegebenenfalls eine oder mehrere weitere funktionelle
Gruppen aufweisen, wobei als funktionelle Gruppen insbesondere Hydroxylgruppen,
C-C-Doppelbindungen oder Carbonylgruppen zu nennen sind. Beispielsweise
seien folgende Carbonsäuren
genannt: Valeriansäure, Isovaleriansäure, 2-Methylbuttersäure, Pivalinsäure, Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelergonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure, Melissinsäure, Tubercolostearinsäure, Palmitoleinsäure, Ölsäure, Erucasäure, Sorbinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachi donsäure, Culpanodonsäure und
Docosahexansäure
oder Gemische aus zwei oder mehr davon.
- – Polyphosphorsäuren, wie
sie beispielsweise in Hollemann-Wiberg, a.a.O., S. 659 ff. beschrieben sind.
- – Gemische
aus zwei oder mehr der oben genannten Feststoffe.
- – Zirkonphosphate,
Zirkonphosphonate, Heteropolysäuren.
-
Geeignete
nicht ionenleitende Polymere, worunter solche Polymere verstanden
werden, die keine Sulfonsäure-,
Carbonsäure-
oder Phosphonsäuregruppen
enthalten, sind z. B.:
- – Polymere mit aromatischem
Backbone wie beispielsweise Polyimide, Polysulfone, Polyethersulfone
wie beispielsweise Ultrason®, Polybenzimidazole.
- – Polymere
mit fluoriertem Backbone wie beispielsweise Teflon® oder
PVDF.
- – Thermoplastische
Polymere oder Copolymere wie beispielsweise Polycarbonate wie beispielsweise
Polyethylencarbonat, Polypropylencarbonat, Polybutadiencarbonat
oder Polyvinylidencarbonat oder Polyurethane, wie sie unter anderem in
der WO 98/44576 beschrieben sind.
- – Vernetzte
Polyvinylalkohole.
- – Vinylpolymere
wie
- – Polymere
und Copolymere des Styrols oder Methylstyrols, Vinylchlorids, Acrylnitrils,
Methacrylnitrils, N-Methylpyrrolidons, N-Vinylimidazols, Vinylacetats,
Vinylidenfluorids.
- – Copolymere
aus Vinylchlorid und Vinylidenchorid, Vinylchlorid und Acrylnitril,
Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen.
- – Terpolymere
aus Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen sowie einer Verbindung
aus der Gruppe bestehend aus Vinylfluorid, Tetrafluorethylen und Trifluorethylen.
-
Derartige
Polymere sind beispielsweise in der
US
5,540,741 offenbart, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt
vollumfänglich
in den Kontext der vorliegenden Anmeldung einbezogen wird.
- – Phenol-Formaldehydharze,
Polytrifluorstyrol, Poly-2,6-diphenyl-1,4-phenylenoxid, Polyarylethersulfone,
Polyarylenethersulfone, phosphoniertes Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenoxid.
- – Homo-,
Block- und Copolymere, hergestellt aus:–
- – Olefinischen
Kohlenwasserstoffen wie beispielsweise Ethylen, Propylen, Butylen,
Isobuten, Propen, Hexen oder höheren
Homologen, Butadien, Cyclopenten, Cyclohexen, Norbornen, Vinylcyclohexan.
- – Acrylsäure oder
Methacrylsäureestern
wie beispielsweise Methyl-, Ethyl, -Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Isobutyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, 2-Ethylhexyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-, Trifluoromethyl-,
oder Hexafluoropropylester oder Tetrafluoropropylacrylat oder Tetrafluoropropylmethacrylat.
- – Vinylethern
wie beispielsweise Methyl-, Ethyl,- Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Isobutyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl-, Dodecyl-, 2-Ethylhexyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-,
Trifluoromethyl-, oder Hexafluoropropyl- oder Tetrafluoropropyl-Vinylether.
-
Die
genannten nicht ionenleitenden Polymere können in vernetzter oder unvernetzter
Form eingesetzt werden.
-
Gleiches
gilt für
die vorstehend genannten Ionomere. Diese können ebenfalls in vernetzter
oder unvernetzter Form eingesetzt werden.
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Herstellungsverfahren
für die
nicht ionenleitenden Polymere sind dem Fachmann bekannt. Einige
der genannten nicht ionenleitenden Polymere sind kommerziell erhältlich.
-
Geeignete
Katalysatoren, z. B. Peroxid-zersetzende Katalysatoren, die zusätzlich in
den ionenleitenden Polymerelektrolytmembranen gemäß der vorliegenden
Anmeldung enthalten sein können,
sind dem Fachmann bekannt. Geeignete einsetzbare Katalysatoren sind
z. B. die Elemente der Platingruppe, die diffundierenden Wasserstoff
und Sauerstoff zu Wasser rekombinieren lassen und damit die Membran
intern befeuchten und gleichzeitig den Übertritt des jeweiligen Gases
zur anderen Elektrode verhindern.
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Geeignete
Stabilisatoren, die ebenfalls zusätzlich in den erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembranen
enthalten sein können,
sind z. B. Antioxidantien oder HALS-Verbindungen. Neben den vorstehend genannten
anorganischen Materialien, können
weitere anorganische Materialien in den erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen enthalten sein, z. B. Silikate oder Schichtsilikate,
die z. B. als Barriereschicht (z. B. für Methanol) dienen können.
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Die
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen enthalten im Allgemeinen 50 bis 100 Gew.-%,
bevorzugt 65 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 80 bis 100 Gew.-%
mindestens eines Ionomers, bezogen auf die Gesamtsumme des ersten
und des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials. Weitere Komponenten,
die in den ionenleitenden Polymerelektrolytmembranen enthalten sein können, sind
die vorstehend erwähnten
weiteren Polymere oder anderen Zusatzstoffe. Die Gesamtsumme aller
in den erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembranen
enthaltenen Komponenten beträgt 100
Gew.-%.
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Die
Erhebungen der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen sind – wie die Grundfläche – aus mindestens
einem Ionomer sowie ggf. weiteren Verbindungen, die bereits vorstehend
genannt sind, aufgebaut (zweites Polymerelektrolytmembranmaterial).
Geeignete Ionomere sind ebenfalls vorstehend genannt. Die Erhebungen
können
dieselbe Zusammensetzung bezüglich des
mindestens einen Ionomers und der weiteren Verbindungen aufweisen
wie die Grundfläche,
es ist jedoch auch möglich,
dass die Erhebungen eine andere Zusammensetzung als die Grundfläche aufweisen,
wie bereits vorstehend ausgeführt.
Bevorzugt unterscheiden sich die Zusammensetzungen der Grundfläche und
der Erhebungen d.h., dass das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial verschieden
sind.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen erfolgt ausgehend von einem oder mehreren
verschiedenen Ionomeren oder Gemischen mit weiteren geeigneten Verbindungen,
wie vorstehend definiert. Es wird zunächst eine Membran aus dem Ionomer
bzw. den vorstehend genannten Gemischen, hergestellt, wobei die
Herstellung gemäß dem Fachmann
bekannten Verfahren erfolgt. Diese Membran bildet die Grundfläche der
erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembran.
Diese Membran wird anschließend
mit Hilfe eines beliebigen geeigneten Verfahrens, wobei Membranmaterial
aufgetragen wird, jedoch kein Materialabtrag bzw. keine Verdrängung von
Polymerelektrolytmaterial der Grundfläche erfolgt, strukturiert.
Geeignete Verfahren zur Strukturierung der Membran, d. h. zum Aufbringen
der Erhebungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembran,
sind z. B. Prägen/Rasterauftrag,
strukturiertes Bedrucken wie Siebdruck, Hochdruck, Tiefdruck, Flexodruck,
Offsetdruck, Tampondruck, Tintenstrahldruck oder strukturierter
Sprühauftrag.
-
Die
einzelnen Verfahren sind dem Fachmann bekannt. Geeignete Verfahren
sind z.B. in A. Giessmann, „Substrat-
und Textilbeschichtung", Springer,
1. Aufl., 2003 und in E. Stiebner „Bruckmanns Handbuch der Drucktechnik", Stiebner Verlag,
5. Aufl., 1992 beschrieben.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren
zur Herstellung einer ionenleitenden Polymerelektrolytmembran umfassend
die Schritte:
- a) Herstellung einer Membran
mit einer Grundfläche
mit einer einheitlichen Dicke d mit einer ersten Oberfläche auf
der Oberseite der Grundfläche und
einer zweiten Oberfläche
auf der Unterseite der Grundfläche,
aufgebaut aus einem ersten Polymerelektrolytmembranmaterial,
- b) dreidimensionale Strukturierung mindestens eines Teils mindestens
einer Oberfläche
der Grundfläche,
durch Aufbringen einer Vielzahl von Erhebungen ausgehend von der
Grundfläche,
aufgebaut aus einem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial oder
durch Aufbringen einer Schicht aufgebaut aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial
auf die Grundfläche
und dreidimensionale Strukturierung dieser Schicht,
wobei
das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial gleich
oder verschieden sein können.
-
Schritt a)
-
Die
Herstellung der Membran in Schritt a) erfolgt gemäß dem Fachmann
bekannten Verfahren zur Herstellung einer Polymerelektrolytmembran. Geeignete
Polymerelektrolytmembranmaterialien sind vorstehend genannt.
-
Schritt b)
-
Die
Aufbringung der Erhebungen auf die Membran erfolgt gemäß beliebigen
dem Fachmann bekannten Verfahren. Geeignete Verfahren sind z.B. Prägen/Rasterauftrag,
strukturiertes Bedrucken wie Siebdruck, Hochdruck, Tiefdruck, Flexodruck,
Offsetdruck, Tampondruck, Tintenstrahldruck oder strukturierter
Sprühauftrag,
wie bereits vorstehend erwähnt. Geeignete
Polymerelektrolytmembranmaterialien sind ebenfalls vorstehend genannt.
Es können
die gleichen Materialien wie in Schritt a) eingesetzt werden oder
von den in Schritt a) eingesetzten Polymerelektrolytmembranmaterialien
verschiedene Polymerelektrolytmembranmaterialien.
-
Bevorzugt
erfolgt die Aufbringung in Schritt b) mittels Prägen/Rasterauftrag, Tiefdruck
oder Flexodruck, besonders bevorzugt Tiefdruck.
-
Erfolgt
das Aufbringen der Vielzahl von Erhebungen durch Aufbringen einer
Schicht aufgebaut aus dem zweiten Polymerelektrolytmembranmaterial auf
die Grundfläche
und dreidimensionale Strukturierung dieser Schicht, so kann dies
z.B. mittels Prägen erfolgen,
umfassend die folgenden Schritte:
- i) Aufbringen
eines zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials auf die aus einem
ersten Polymerelektrolytmembranmaterial aufgebaute Grundfläche der
Polymerelektrolytmembran, z. B. durch Rakeln;
- ii) anschließendes
Prägen
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials.
-
Es
ist ebenfalls möglich,
dass das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial zusätzlich Füllstoffpartikel,
z.B. anorganische Materialien oder Polymerpartikel, enthält. Solche
Füllstoffpartikel
sind vorstehend genannt. Bei einer Aufbringung des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials
aus einer entsprechenden Lösung,
die zusätzlich
Füllstoffpartikel
enthält,
kann nach Entfernung des Lösungsmittels
eine dreidimensional strukturierte Membran erhalten werden, wobei
die Füllstoffpartikel
zumindest teilweise aus der Polymerelektrolytoberfläche ragen
können. Es
ist jedoch ebenso möglich,
dass die Partikel keinen Beitrag zur dreidimensionalen Strukturierung leisten.
-
Zur
Aufbringung wird das die Erhebungen bildende oder die dreidimensional
strukturierte Schicht bildende Ionomer (zweites Polymerelektrolytmembranmaterial)
im Allgemeinen aus einem Lösungsmittel
angebracht, das das erste Polymerelektrolytmembranmaterial, das
die Grundfläche
bildet, leicht anlöst.
Geeignete Lösungsmittel
sind z. B. DMAc, DMF, NMP, DMSO oder Gemische davon. Auf diese Weise
sind das erste und das zweite Polymerelektrolytmembranmaterial „fest miteinander
verbunden".
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine ionenleitende
Polymerelektrolytmembran hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
-
Die
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen eignen sich zur Aufbringung von weiteren
Schichten, die auf Grund der großen Oberfläche der erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembranen
besonders gut haften, so dass eine Delaminierungsneigung der einzelnen
Schichten gegenüber
aus dem Stand der Technik bekannten Verbundstrukturen verringert
wird. Bevorzugt wird/werden auf die erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
eine oder zwei Katalysatorschichten aufgebracht, wobei eine auf
der Oberseite der erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembran
aufgebracht wird und ggf. eine weitere Katalysatorschicht auf der
Unterseite der erfindungsgemäßen Polymerelektrolytmembran
aufgebracht wird. Die Aufbringung von Katalysatorschichten auf Polymerelektrolytmembranen
ist dem Fachmann bekannt.
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Bevorzugt
wird/werden eine oder zwei Katalysatorschicht(en) durch Aufbringung
von Katalysatortinte erzeugt. Solche Katalysatortinten sind dem Fachmann
bekannt und enthalten im Allgemeinen mindestens einen Elektrokatalysator,
mindestens einen Elektronenleiter, mindestens einen Polymerelektrolyt
und mindestens einen Lösungsmittel.
Des Weiteren können
die Katalysatortinten zusätzlich Füllstoffpartikel
enthalten. Geeignete Füllstoffpartikel sind
vorstehend genannt.
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Geeignete
Elektrokatalysatoren sind im Allgemeinen Platingruppenmetalle wie
Platin, Palladium, Iridium, Rhodium, Ruthenium oder Mischungen davon.
Diese liegen in dem Elektrokatalysator im Allgemeinen in der Oxidationsstufe
0 vor. Die katalytisch aktiven Metalle oder Mischungen verschiedener Metalle
können
weitere Legierungszusätze
wie Kobalt, Chrom, Wolfram, Molybdän, Vanadium, Eisen, Kupfer,
Nickel, Silber, Gold usw. enthalten.
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Welches
Platingruppenmetall eingesetzt wird, hängt von dem geplanten Einsatzfeld
der fertigen Brennstoffzelle bzw. Elektrolysezelle ab. Wird eine
Brennstoffzelle hergestellt, die mit Wasserstoff als Brennstoff
betrieben werden soll, so ist es ausreichend, wenn nur Platin als
katalytisch aktives Metall eingesetzt wird. Die entsprechend eingesetzte
Katalysatortinte enthält
in diesem Fall als aktives Edelmetall Platin. Diese Katalysatorschicht
kann in einer Brennstoffzelle sowohl für die Anode als auch für die Kathode
eingesetzt werden.
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Wird
dagegen eine Brennstoffzelle hergestellt, die ein Kohlenmonoxid
enthaltendes Reformatgas als Brennstoff verwendet, so ist es vorteilhaft, wenn
der Anodenkatalysator eine möglichst
hohe Resistenz gegenüber
einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid aufweist. In einem solchen
werden bevorzugt Elektrokatalysatoren auf der Basis von Platin/Ruthenium
eingesetzt. Auch bei Herstellung einer Direktmethanolbrennstoffzelle
werden bevorzugt Elektrokatalysatoren auf der Basis von Platin/Ruthenium
eingesetzt. Zur Herstellung der Anodenschicht in einer Brennstoffzelle
ist es in einem solchen Fall daher bevorzugt, dass die eingesetzte
Katalysatortinte beide Metalle aufweist. Zur Herstellung einer Kathodenschicht
ist es in diesem Falle im Allgemeinen ausreichend, wenn als katalytisch
aktives Metall Platin allein eingesetzt wird. Es ist somit möglich, dass dieselbe
Katalysatortinte für
eine beidseitige Beschichtung der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
mit Katalysatortinte eingesetzt wird. Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass verschiedene
Katalysatortinten zur Beschichtung der Oberflächen der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
eingesetzt werden.
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Die
Katalysatortinte enthält
des Weiteren im Allgemeinen einen Elektronenleiter. Geeignete Elektronenleiter
sind dem Fachmann bekannt. Im Allgemeinen handelt es sich bei dem
Elektronenleiter um elektrisch leitfähige Kohlenstoffpartikel. Als
elektrisch leitfähige
Kohlenstoffpartikel können
alle auf dem Gebiet von Brennstoff- bzw. Elektrolysezellen bekannten
Kohlenstoffmaterialien mit hoher elektrischer Leitfähigkeit
und großer
Oberfläche
eingesetzt werden. Bevorzugt werden Russe, Grafit oder Aktivkohlen
verwendet.
-
Des
Weiteren enthält
die Katalysatortinte bevorzugt einen Polyelektrolyt, wobei es sich
bei dem Polyelektrolyt um mindestens ein Ionomer handeln kann, wie
vorstehend beschrieben. Dieses Ionomer wird in der Katalysatortinte
in gelöster
Form oder als Dispersion eingesetzt. Bevorzugte Ionomere sind die vorstehend
genannten Ionomere.
-
Des
Weiteren enthält
die Katalysatortinte im Allgemeinen ein Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
Geeignete Lösungsmittel
sind solche, worin das Ionomer (Polyelektrolyt) gelöst werden
kann. Solche Lösungsmittel
sind dem Fachmann bekannt. Beispiele für geeignete Lösungsmittel
sind Wasser, ein- und mehrwertige Alkohole, N-haltige polare Lösungsmittel,
Glykole sowie Glykoletheralkohole und Glykolether. Insbesondere
geeignet sind beispielsweise Propylenglykol, Dipropylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol,
Hexylenglykol, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon und Mischungen
davon.
-
Das
Gewichtsverhältnis
von Elektronenleiter (bevorzugt leitfähige Kohlenstoffpartikel) zu
Polyelektrolyt (Ionomer) in der Katalysatortinte beträgt im Allgemeinen
5 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt 4 : 1 bis 2 : 1. Das Gewichtsverhältnis von
Elektrokatalysator zu dem Elektronenleiter (bevorzugt leitfähige Kohlenstoffpartikel)
beträgt
im Allgemeinen 1 : 10 bis 5 : 1.
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Die
Katalysatortinte wird im Allgemeinen in homogen dispergierter Form
auf die erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran aufgetragen. Zur Herstellung einer homogen
dispergierten Tinte können
bekannte Hilfsmittel zum Einsatz kommen, z. B. Hochgeschwindigkeitsrührer, Ultraschall
oder Kugelmühlen.
-
Die
homogenisierte Tinte kann anschließend mittels verschiedenen
Techniken auf die erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran aufgebracht werden. Geeignete Techniken
sind Drucken, Sprühen,
Rakeln, Walzen, Pinseln und Streichen.
-
Anschließend wird
die aufgebrachte Katalysatorschicht getrocknet. Geeignete Trocknungsverfahren
sind z. B. Heißlufttrocknung,
Infrarottrocknung, Mikrowellentrocknung, Plasmaverfahren sowie Kombinationen
dieser Verfahren.
-
Neben
den vorstehend beschriebenen Verfahren zur Beschichtung der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran können
andere dem Fachmann bekannte Verfahren zur Aufbringung einer Katalysatorschicht
auf eine Polymerelektrolytmembran verwendet werden.
-
Es
ist möglich,
lediglich eine der Oberflächen der
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran mit einer Katalysatorschicht zu beschichten
oder beide Oberflächen
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran mit jeweils einer Katalysatorschicht
zu beschichten.
-
Werden
beide Seiten, also die Oberseite und die Unterseite der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran, mit einer Katalysatorschicht beschichtet,
wird eine sogenannte katalysatorbeschichtete Membran (CCM, Catalyst
Coated Membran) erhalten. Diese weist somit auf einer Seite der
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran eine Anodenkatalysatorschicht und auf der
zweiten Seite eine Kathodenkatalysatorschicht auf.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher eine katalysatorbeschichtete Membran
(CCM, Catalyst Coated Membrane), enthaltend eine erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran. Bevorzugte CCMs werden durch Aufbringung
einer Katalysatortinte auf die erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembran
hergestellt. Besonders bevorzugt sind CCMs, die gemäß dem vorstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt werden, bevorzugt unter Einsatz
einer vorstehend beschriebenen Katalysatortinte.
-
Zwei
bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen CCM
sind in 3a und 3b dargestellt.
-
Darin
bedeuten:
-
- M
- erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran
- K
- Katalysatorschicht
-
Die
in 3a gezeigte Ausführungsform weist die gesamte
Oberfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran Erhebungen auf. Die
Katalysatorschicht erstreckt sich ebenfalls über die gesamte Oberfläche der
ionenleitenden Polymerelektrolytmembran.
-
Die
in 3b dargestellte Ausführungsform weist nur ein Teil
der Oberfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran Erhebungen auf. Nur
dieser Teil ist mit einer Katalysatorschicht beschichtet.
-
Es
sind zahlreiche weitere Ausführungsformen
von CCMs denkbar, beispielsweise in der Form, dass die Erhebungen
auf der Grundfläche
der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran oder auf der Oberfläche des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials
andere und ggf. unterschiedliche Formen aufweisen, andere und ggf. unterschiedliche
Abstände
aufweisen sowie andere und ggf. unterschiedliche Höhen aufweisen.
Des Weiteren können
die Erhebungen auf der Oberseite der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran und auf der Unterseite der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran verschieden sein, d. h. die Erhebungen
auf beiden Seiten der erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembran
sind nicht symmetrisch aufgebracht.
-
Die
erfindungsgemäße CCM kann
neben dem vorstehend beschriebenen Verfahren nach anderen dem Fachmann
bekannten Verfahren hergestellt werden, soweit eine Katalysator
beschichtete Membran erhalten wird, die eine erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran enthält.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung einer CCM ist z. B. ein Verfahren
gemäß der nicht
vorveröffentlichten
Anmeldung mit dem deutschen Aktenzeichen 10 2005 038 612.1 und dem
Titel „Verfahren zur
Herstellung von beidseitig Katalysator beschichteten Membranen".
-
Diese
Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von beidseitig
katalysatorbeschichteten Membranen für elektrochemische Vorrichtungen,
gekennzeichnet durch
-
A) Herstellen eines ersten
Halbzeugs durch
-
- – Aufbringen
einer ersten Ionomerschicht auf einen ersten Träger,
- – Aufbringen
einer Anodenkatalysatorschicht auf eine erste Ionomerschicht unter
Verwendung einer ersten Katalysatortinte,
- – Trocknen
der Anodenkatalysatorschicht und
- – Entfernen
des ersten Trägers
von der ersten Ionomerschicht,
-
B) Herstellen eines zweiten
Halbzeugs durch
-
- – Aufbringen
einer zweiten Ionomerschicht auf einen zweiten Träger,
- – Aufbringen
einer Kathodenkatalysatorschicht auf die zweite Ionomerschicht unter
Verwendung einer zweiten Katalysatortinte,
- – Trocknen
der Katalysatorschicht und
- – Entfernen
des zweiten Trägers
von der zweiten Ionomerschicht,
-
C) Verbinden des ersten
Halbzeugs mit dem zweiten Halbzeug durch ein Verbinden der ersten
Ionomerschicht mit der zweiten Ionomerschicht.
-
In
diesem Verfahren werden gemäß der vorliegenden
Erfindung bevorzugt erfindungsgemäße ionenleitende Polymerelektrolytmembranen
als Ionomerschicht eingesetzt, die jeweils auf einer der Oberflächen eine
dreidimensionale Strukturierung in Form einer Vielzahl von Erhebungen
ausgehend von der Grundfläche
oder auf der Oberfläche
des zweiten Polymerelektrolytmembranmaterials aufweisen.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
des vorstehend genannten Verfahrens sind in der Anmeldung mit dem
deutschen Aktenzeichen 10 2005 038 612.1 genannt.
-
Die
CCM kann mindestens auf einer Seite, d. h., entweder auf der Seite,
auf der die Anodenkatalysatorschicht aufgebracht ist, oder auf der
Seite, auf der die Kathodenkatalysatorschicht aufgebracht ist, mit
einer Diffusionsschicht versehen werden. Es ist ebenfalls möglich, dass
sowohl die Anoden- als auch die Kathodenkatalysatorschicht jeweils
mit einer Gasdiffusionsschicht versehen werden. Die Gasdiffusionsschicht
kann als mechanischer Träger
für die Elektrode
dienen und sorgt für
eine gute Verteilung des jeweiligen Gases über die entsprechende Katalysatorschicht
sowie für
ein Ableiten von Elektronen. Eine solche Gasdiffusionsschicht (Gasverteilerschicht)
wird insbesondere dann benötigt,
wenn die CCM in Brennstoffzellen eingesetzt wird, die mit Wasserstoff
einerseits und mit Sauerstoff bzw. Luft andererseits betrieben werden.
Geeignete Materialien der Gasdiffusionsschicht sind dem Fachmann bekannt.
Beispiele sind Kohlefaserpapier oder Kohlevlies.
-
Bevorzugt
weist jede der Katalysatorschichten der CCM eine Gasdiffusionsschicht
auf, d. h. die Anodenkatalysatorschicht ist mit einer ersten Gasdiffusionsschicht
verbunden und die Kathodenkatalysatorschicht ist mit einer zweiten
Gasdiffusionsschicht verbunden. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind
Verbundkörper,
die aus einer ionenleitenden Polymerelektrolytmembran gemäß der vorliegenden
Erfindung, jeweils einer auf die Oberseite der Polymerelektrolytmembran
und auf die Unterseite der Polymerelektrolytmembran aufgebrachten
Katalysatorschicht (Anodenkatalysator und Kathodenkatalysatorschicht)
und eine auf die jeweilige Katalysatorschicht aufgebrachten Gasdiffusionsschicht
aufgebaut sind, Membran-Elektroden-Einheiten (MEA, Membrane Electrode
Assembly).
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher eine MEA
enthaltend eine erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran. Geeignete Katalysatorschichten und Gasdiffusionsschichten
zur Herstellung einer MEA sind dem Fachmann bekannt und Beispiele
sind bereits vorstehend genannt. Herstellungsverfahren zur Herstellung einer
MEA gemäß der vorliegenden
Erfindung sind dem Fachmann bekannt.
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Zwei
bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen MEA
sind in 4a und 4b dargestellt.
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Darin
bedeuten:
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- M
- erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran
- K
- Katalysatorschicht
- G
- Gasdiffusionsschicht
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Die
in 4a gezeigte Ausführungsform weist die gesamte
Oberfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran Erhebungen auf. Die
Katalysatorschicht erstreckt sich ebenfalls über die gesamte Oberfläche der
ionenleitenden Polymerelektrolytmembran.
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Die
in 4b dargestellte Ausführungsform weist nur ein Teil
der Oberfläche
der ionenleitenden Polymerelektrolytmembran Erhebungen auf. Nur
dieser Teil ist mit einer Katalysatorschicht beschichtet.
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Die
CCMs und MEAs enthaltend die erfindungsgemäßen ionenleitenden Polymerelektrolytmembranen
haben den Vorteil, dass durch die größere Oberfläche der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen gegenüber
Polymerelektrolytmembranen gemäß dem Stand
der Technik eine bessere Verzahnung der Membran mit der Katalysatorschicht
erzielt wird, so dass eine gute Anbindung der Katalysatorschicht
an die Membran erreicht wird, wodurch es zu geringen Übergangswiderständen und
zu einer geringen Delaminationsneigung kommt. Darüber hinaus
stellen die Erhebungen von der Grundfläche der erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembran durch ihren hydrophilen Charakter Kanäle des Ionentransports
bzw. Wassertransports in und aus der Membran in die Elektrodenschichten
dar, so dass sowohl der Ionenleitwiderstand als der Wasserhaushalt
der Elektrodenschichten verbessert werden. Des Weiteren führt die
dreidimensionale Strukturierung der erfindungsgemäßen ionenleitfähigen Polymerelektrolytmembran
zu einer mechanischen Stabilisierung der Membran bzw. eine geringe
Formveränderung
(Quellung). Schließlich
kann durch die Vergrößerung der
Oberfläche
der auf die Membran aufgebrachten Katalysatorschicht eine Einsparung
an Edelmetall in den Katalysatorschichten erreicht werden.
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Die
erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran ist für
den Einsatz in Brennstoff- sowie Elektrolysezellen geeignet. Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher eine Brennstoffzelle
bzw. eine Elektrolysezelle enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße ionenleitende
Polymerelektrolytmembran. Weitere Bestandteile von Brennstoff- bzw.
Elektrolysezellen sind dem Fachmann bekannt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Anmeldung eine Brennstoffzelle enthaltend
mindestens eine erfindungsgemäße CCM sowie
eine Brennstoffzelle enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße MEA.
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Die
erfindungsgemäßen ionenleitenden
Polymerelektrolytmembranen sind somit hervorragend zur Verwendung
in Brennstoffzellen oder Elektrolysezellen geeignet. Ein weiterer
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher die Verwendung von mindestens
einer ionenleitenden Polymerelektrolytmembran gemäß der vorliegenden
Erfindung in Brennstoffzellen oder in Elektrolysezellen.