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Die
Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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Es
sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
bekannt, bei denen in mindestens einem Betriebszustand mindestens
ein Einlass- oder Auslassventil eines Zylinders abgeschaltet oder
mindestens ein abgeschaltetes Einlass- oder Auslassventil des Zylinders wieder eingeschaltet
wird, wobei das mindestens eine Einlass- oder Auslassventil mittels
eines Betätigungselementes
geöffnet
und/oder geschlossen wird und wobei das Betätigungselement mittels eines
Kupplungelementes abgeschaltet oder wieder eingeschaltet wird.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben
dem gegenüber
den Vorteil, dass eine Verzugszeit ermittelt wird, die zur Betätigung des
Kupplungselementes bei Abschalten oder wieder Einschalten des Betätigungselementes erforderlich
ist, dass ein Schaltzeitfenster ermittelt wird, innerhalb dessen
die Betätigung
des Kupplungselementes erwünscht
ist, dass geprüft
wird, ob das Schaltzeitfenster größer als die Verzugszeit ist, und
dass in diesem Fall ein Beginn des Schaltvorgangs zum Abschalten
oder wieder Einschalten des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils
so fest gelegt wird, dass die Verzugszeit vollständig im Schaltzeitfenster liegt.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zum einen die Betätigung des
Kupplungselementes nicht vor Beginn des Schaltzeitfensters anfängt und
nicht nach Ende des Schaltzeitfensters aufhört. Damit lassen sich Fehlschaltungen
des Kupplungselementes, die zu einer potentiellen Beschädigung der
Schaltmechanik, insbesondere des Kupplungselementes und des Betätigungselementes,
oder des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils führen können, bei
geeigneter Wahl des Schaltzeitfensters vermeiden.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn geprüft wird,
ob das Schaltzeitfenster größer oder
gleich der Verzugszeit inklusive mindestens eines Sicherheitszeitabstandes
ist und dass der Beginn des Schaltvorgangs so festgelegt wird, dass
ein erster vorgegebener Sicherheitsabstand zwischen der Verzugszeit und
dem Beginn des Schaltzeitfensters und/oder ein zweiter vorgegebener
Sicherheitsabstand zwischen der Verzugszeit und dem Ende des Schaltzeitfensters
eingehalten wird. Auf diese Weise lässt sich zwischen mindestens
einer Grenze des Schaltzeitfensters und der Verzugszeit ein Toleranzzeitbereich
einrichten, sodass die Betätigung
des Kupplungselementes mit ausreichendem Abstand zu mindestens einer
der Schaltzeitfenstergrenzen erfolgen kann. Damit lassen sich Fehlbetätigungen
des Kupplungselementes, die zu einer potentiellen Beschädigung des
Kupplungselementes, des Betätigungselementes
und/oder des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils führen können, noch
sicherer vermeiden. Zum anderen kann eine maximale Drehzahlgrenze,
bei der das mindestens eine Einlass- oder Auslassventil noch ohne
Beschädigung
des Kupplungselementes, des Betätigungselementes und/oder
des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils noch abgeschaltet
oder wieder eingeschaltet werden kann, erhöht werden, da diese maximale
Drehzahlgrenze durch geeignet gewählte Lage der Verzugszeit innerhalb
des Schaltzeitfensters, d. h. mit entsprechenden Sicherheitszeitabständen zu den
Grenzen des Schaltzeitfensters bestimmt ist.
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Vorteilhaft
ist dabei, wenn der erste vorgegebene Sicherheitsabstand und der
zweite vorgegebene Sicherheitszeitabstand gleich groß gewählt werden.
Auf diese Weise lässt
sich der Schutz vor Beschädigungen
des Kupplungselementes, des Betätigungselementes
und/oder des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils bei der
Betätigung
des Kupplungselementes weitestgehend vermeiden und die maximale
Drehzahlgrenze für
das Abschalten oder wieder Einschalten des mindestens einen Einlass-
oder Auslassventils maximieren. Die Verzugszeit für die Betätigung des
Kupplungselementes liegt dann mittig im Schaltzeitfenster, sodass
die benötigten
Sicherheiten bezüglich
der Toleranzen zu den Grenzen des Schaltzeitfensters gleichmäßig verteilt sind.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn eine Verzögerungszeit ermittelt wird,
die der Zeitdauer von Beginn einer elektrischen Ansteuerung des Schaltvorgangs
bis zum Zeitpunkt des Einsetzens der Betätigung des Kupplungselementes
entspricht, und wenn der Beginn des Schaltvorgangs, um die Verzögerungszeit
vor Beginn der Verzugszeit festgelegt werden. Auf diese Weise wird
die zur Betätigung des
Kupplungselementes erforderliche Verzögerungszeit ebenfalls berücksichtigt
und damit sichergestellt, dass die Betätigung des Kupplungselementes
auch tatsächlich
in dem dafür
vorgesehenen Bereich der Verzugszeit innerhalb des Schaltzeitfensters
erfolgen kann.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn das Schaltzeitfenster so ermittelt
wird, dass es bei dem Öffnen
des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils beginnt und bei
dem nächstmaligen Öffnen des
mindestens einen Einlass- oder Auslassventils endet. Auf diese Weise
wird sicher vermieden, dass das Einlass- oder Auslassventil aufgrund
der Betätigung
des Kupplungselementes beschädigt
wird oder in einer geöffneten
Stellung hängen
bleibt. Dies besonders dann, wenn für das Öffnen des mindestens einen
Einlass- oder Auslassventils variable Steuerzeiten vorgesehen sind.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich, wenn das Betätigungselement mindestens eines
Einlassventils und das Betätigungselement
mindestens eines Auslassventils durch ein gemeinsames Kupplungselement
abgeschaltet oder wieder eingeschaltet werden und wenn das Schaltzeitfenster
so ermittelt wird, dass es nach dem Öffnen sowohl des mindestens
einen Einlassventils als auch des mindestens einen Auslassventils
beginnt, und dass es vor dem nächstmaligen Öffnen sowohl
des mindestens einen Einlassventils als auch des mindestens einen
Auslassventils endet. Auf diese Weise wird auch im Falle der Verwendung
eines solchen gemeinsamen Kupplungselementes sicher vermieden, dass
bei einer Betätigung
des gemeinsamen Kupplungselementes das mindestens eine Einlass-
oder das mindestens eine Auslassventil beschädigt wird oder in einer geöffneten
Stellung hängen
bleibt.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Abschalten oder wieder Einschalten
eines Einlass- oder Auslassventils eines Zylinders einer Brennkraftmaschine,
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2 ein
Funktionsdiagramm zur Veranschaulichung der erfindungsgemäßes Vorrichtung und
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 einen
Zeitstrahl zur Veranschaulichung der Festlegung eines Ansteuerzeitpunktes zum
Abschalten oder wieder Einschalten des mindestens einen Einlass-
oder Auslassventils,
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4 ein
erstes Beispiel für
die Festlegung eines Schaltzeitfensters,
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5 ein
zweites Beispiel für
die Festlegung eines Schaltzeitfensters,
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6 ein
drittes Beispiel für
die Festlegung eines Schaltzeitfensters,
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7 ein
Betätigungselement
zum Öffnen und
Schließen
des mindestens einen Einlass- oder Auslassventils
samt Kupplungselement zum Abschalten oder wieder Einschalten des
Betätigungselementes,
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8a das
Betätigungselement
mit eingeschaltetem Einlass- oder Auslassventil und
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8b das
Betätigungselement
mit ausgeschaltetem Einlass- oder Auslassventil.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine, die beispielsweise als Otto-Motor oder
als Diesel-Motor ausgebildet sein kann. Dabei wird in mindestens
einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine mindestens ein Einlass-
oder Auslassventil 1 eines Zylinders der Brennkraftmaschine
abgeschaltet oder mindestens ein abgeschaltetes Einlass- oder Auslassventil 1 des
Zylinders wieder eingeschaltet. So kann beispielsweise ein erster
Betriebszustand der Brennkraftmaschine vorgesehen sein, in dem die
Hälfte
der Zylinder durch Abschaltung der Einlass- oder Auslassventile sowie der Kraftstoffeinspritzung
abgeschaltet wird. Dieser erste Betriebszustand wird auch als Halbmotorbetrieb
bezeichnet. Er kann durch Bankabschaltung oder durch Zylinderabschaltung
eingestellt werden. Im Falle der Bankabschaltung umfasst die Brennkraftmaschine
eine geradzahlige Anzahl an Zylinderbänken, von denen die Hälfte mit
sämtlichen
Zylindern in der beschriebenen Weise, also durch Abschaltung der
Einlass- und Auslassventile sowie der Kraftstoffeinspritzung, abgeschaltet
werden. Im Falle der Zylinderabschaltung wird beim Halbmotorbetrieb
die Hälfte
der Zylinder durch Abschaltung der Einlass- und Auslassventile sowie
der Kraftstoffeinspritzung abgeschaltet und zwar unabhängig davon,
auf welcher Zylinderbank sich die Zylinder befinden, und auch unabhängig davon,
wie viel Zylinderbänke
die Brennkraftmaschine überhaupt
aufweist. Als vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, beim Halbmotorbetrieb
jeden zweiten Zylinder in der Zündreihenfolge
abzuschalten, um einen möglichst
ruhigen Motorlauf zu gewährleisten.
In einem zweiten Betriebszustand der Brennkraftmaschine sind dann
beispielsweise alle Zylinder wieder eingeschaltet, d. h. deren Einlass-
und Auslassventile sowie die Kraftstoffeinspritzung sind wieder
eingeschaltet. Der zweite Betriebszustand wird auch als Vollmotorbetrieb
bezeichnet. Aufgrund der Bank- oder Zylinderabschaltung ermöglicht der
Halbmotorbetrieb gegenüber
dem Vollmotorbetrieb eine Kraftstoffeinsparung.
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Der
Zeitpunkt, zu dem eine Deaktivierung oder Aktivierung, d. h. also
ein Abschalten oder ein wieder Einschalten eines auch als Gaswechselventil bezeichneten
Einlass- oder Auslassventils erfolgen kann, ist durch den Grundkreis
der Nockenwelle beschränkt,
da nur dann das entsprechende Gaswechselventil im kraftlosen Ruhezustand
und geschlossen ist.
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Der
Halbmotorbetrieb ist nur in einem eingeschränkten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine hinsichtlich
des Motordrehmoments und der Motordrehzahl möglich. So gibt es für den Halbmotorbetrieb
eine Obergrenze Md1 des möglichen
Motordrehmoments sowie eine Untergrenze nmot1 und eine Obergrenze
nmot2 der Motordrehzahl. Für
Motordrehmomente Md < Md1
und für
Motordrehzahlen nmot1 < nmot < nmot2 ist der Halbmotorbetrieb
möglich,
andernfalls wird die Brennkraftmaschine in diesem Beispiel im Vollmotorbetrieb
betrieben. Wird ausgehend vom Vollmotorbetrieb der Betriebsbereich
des Halbmotorbetriebs erreicht, so wird die Hälfte der Zylinder der Brennkraftmaschine
in der oben beschriebenen Weise durch Bankabschaltung oder Zylinderabschaltung
durch entsprechende Abschaltung der Einlass- und Auslassventile
sowie der Kraftstoffeinspritzung abgeschaltet. Wird ausgehend vom
Halbmotorbetrieb der Betriebsbereich des Vollmotorbetriebs erreicht,
so werden die abgeschalteten Zylinder durch wieder Einschalten der
Einlass- und Auslassventile sowie der Kraftstoffeinspritzung wieder
eingeschaltet.
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Der
Kurbelwellenwinkel, an dem sich die Gaswechselventile öffnen und
schließen,
kann durch eine Nockenwellenverstellung verändert werden. Dabei kann für Einlass-
und Aus lassventil jeweils eine separate Nockenwelle und eine separate
Verstellung dieser Nockenwellen vorgesehen sein.
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Zwischen
der elektrischen Ausgabe eines Schaltsignals zum Abschalten eines
Gaswechselventils oder zum wieder Einschalten eines abgeschalteten
Gaswechselventils und der resultierenden mechanischen Umschaltung
des Gaswechselventils tritt ein Verzug auf.
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In 1 ist
in Form eines Blockschaltbildes schematisch eine Vorrichtung zum
Abschalten oder wieder Einschalten eines Gaswechselventils dargestellt.
Das Gaswechselventil, das beispielsweise ein Einlassventil oder
eine Auslassventil eines Zylinders der Brennkraftmaschine sein kann,
ist in 1 durch das Bezugszeichen 1 dargestellt.
Es wird durch ein Betätigungselement 5 betätigt und
zwar entweder geöffnet
oder geschlossen. Ferner ist eine Schalteinheit 20 vorgesehen,
die das Betätigungselement 5 und
damit auch das Gaswechselventil 1 abschaltet oder wieder
einschaltet. Die Schalteinheit 20 umfasst dazu beispielsweise
ein Kupplungselement 10, das im Falle des Abschaltens des
Gaswechselventils 1 das Betätigungselement 5 vom
Gaswechselventil 1 entkoppelt und im Falle des wieder Einschaltens
des Gaswechselventils 1 das Betätigungselement 5 wieder
mit dem Gaswechselventil 1 koppelt. Die Schalteinheit 20 umfasst
in diesem Beispiel weiterhin ein Dreiwegeventil 45, das
einen für
das Abschalten oder wieder Einschalten des Betätigungselementes 5 erforderlichen Öldruck auf
das Kupplungselement 10 beaufschlagt. Die Schalteinheit 20 und
dort das Dreiwegeventil 45 wird elektrisch von einer beispielsweise
in einem Steuergerät
software- und/oder hardwaremäßig implementierten
Steuereinheit 15 angesteuert.
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Anstelle
der beschriebenen Ansteuerung des Kupplungselementes 10 mit Öl- oder
allgemeinen Flüssigkeitsdruck
ist auch eine Ansteuerung des Kupplungselementes 10 mit
Luftdruck oder allgemein mit Gasdruck oder eine magnetische oder
Piezo-elektrische Ansteuerung des Kupplungselementes 10 oder
dergleichen in dem Fachmann bekannter Weise möglich.
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Im
Folgenden soll jedoch beispielhaft der Fall der Ansteuerung des
Kupplungselementes 10 mittels Öldruck betrachtet werden.
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In 7 ist
eine beispielhafte Ausbildung des Betätigungselementes 5 in
Form eines zweiteiligen Hebelelementes dargestellt. Auf einen zweiten Teil 75 des
Betätigungsele mentes 5 wirkt
eine Nockenwelle 95 ein. Über das in diesem Beispiel
als Bolzen ausgebildete Kupplungselement 10 ist der zweite
Teil 75 mit einem ersten Teil 70 des Betätigungselementes 5 verbunden,
wobei das Gaswechselventil 1 an den ersten Teil 70 gekoppelt
ist. Ist der erste Teil 70 und der zweite Teil 75 des
Betätigungselementes 5 über den
Bolzen 10 gekoppelt, so führt eine Bewegung des zweiten
Teils 75, veranlasst durch die Nockenwelle 95,
zu einer entsprechenden Bewegung des ersten Teils 70 und
damit des Gaswechselventils 1 zum Öffnen oder Schließen der
zugeordneten Öffnung
des Brennraums des zugeordneten Zylinders. Dieser Sachverhalt ist
auch in 8a dargestellt, in der gleiche
Bezugszeichen gleiche Elemente kennzeichnen wie in 7 und
in der der erste Teil 70 und der zweite Teil 75 des
Betätigungselementes 5 miteinander
gekoppelt sind. Dabei befindet sich der Bolzen 10 in seiner
Ruheposition, wie sie beispielsweise im hier beschriebenen Vollmotorbetriebszustand
vorliegt. Diese Ruheposition des Bolzens 10 wird durch
die Rückstellkraft
einer Rückstellfeder 85 gewährleistet.
Wie in 8a zu erkennen, ist die Rückstellfeder 85 dabei
weniger zusammengedrückt
als in der nachfolgend beschriebenen 8b. Der
erste Teil 70 umfasst ein Lager 90 mit Öldruckversorgung.
Bei ausreichendem Öldruck im
Lager 90, beispielsweise im Halbmotorbetrieb, fährt der
Bolzen 10 gegen die Rückstellkraft
der Feder 85 und wie durch den Pfeil 105 angedeutet
nach links, sodass der erste Teil 70 und der zweite Teil 75 entkoppelt
werden. In diesem Fall führt
die Betätigung
des zweiten Teils 75 durch die Nockenwelle 95 nicht
mehr zu einer Betätigung
des ersten Teils 70 und damit nicht mehr zu einer Betätigung des
Gaswechselventils 1, das in diesem Fall abgeschaltet ist. Erst
wenn der Öldruck
im Lager 90 wieder geringer wird, wird der Bolzen 10 aufgrund
der Rückstellkraft der
Rückstellfeder 85 wieder
nach rechts gedrückt, um
den ersten Teil 70 und den zweiten Teil 75 wieder in
Kopplung zu bringen und damit das Gaswechselventil 1 wieder
einzuschalten. Das Entkoppeln des ersten Teils 70 und des
zweiten Teils 75 und das wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 mittels des Bolzens 10 ist
dabei nur möglich, wenn
die Nockenwelle 95 mit ihrem Grundkreis gegen den zweiten
Teil 75 drückt.
In 8b ist der Fall dargestellt, in dem der erste
Teil 70 und der zweite Teil 75 entkoppelt sind,
sodass die Betätigung
des zweiten Teils 75 durch die Nockenwelle 95 nicht
mehr zu einer Betätigung
des Gaswechselventils 1 führt. In 8b ist
dabei erkennbar, dass die Rückstellfeder 85 aufgrund
der Bewegung des Bolzens 10 nach links weniger ausgelenkt
ist als in 8a.
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Auch
in 8b kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
Elemente wie in den 7 und 8a. Die
Betätigung
des Bolzens 10 zum Entkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 bzw. zum wieder Einkoppeln des ersten
Teils 70 und des zweiten Teils 75 weist aufgrund
des Trägheitsmomentes
einen Verzug auf. Dabei sind die Kräfte, die auf den Bolzen 10 wirken
und damit der Verzug für
das Entkoppeln des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 durch
Bewegung des Bolzens 10 nach links (Öldruck größer als Federkraft) und für das wieder
Einkoppeln des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 durch
Bewegung des Bolzens 10 nach rechts (Federkraft größer als Öldruck)
unterschiedlich sein.
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In 2 ist
nun ein Funktionsdiagramm der Steuereinheit 15 dargestellt,
das software- und/oder hardwaremäßig beispielsweise
in einer Motorsteuerung der Brennkraftmaschine implementiert sein kann.
Die Steuereinheit 15 umfasst eine Verzugszeitermittlungseinheit 25,
die den Verzug bzw. die damit verknüpfte Verzugszeit bei der Betätigung des
Bolzens 10 im Falle der Entkopplung des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 und im Falle des wieder Einkoppelns
des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 bei
den aktuellen Bedingungen ermittelt. Diese Bedatung der Zeiten kann
beispielsweise einmalig auf einem Prüfstand vorgenommen werden.
Dabei wird dann eine erste Verzugszeit für die Bewegung des Bolzens 10 nach
links zum Entkoppeln des ersten Teils 70 und des zweiten
Teils 75 ermittelt und in der Einheit 25 abgespeichert.
Ferner wird eine zweite Verzugszeit für die Bewegung des Bolzens 10 nach rechts
zum wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und des zweiten
Teils 75 ermittelt und in der Einheit 25 abgespeichert.
Die unterschiedlichen Verzugszeiten beim Entkoppeln und wieder Einkoppeln
des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 rühren daher, dass
beim Entkoppeln die Rückstellfeder 85 mit
Hilfe des Öldrucks
zusammengedrückt
und beim wieder Einkoppeln die Rückstellfeder 85 aufgrund
des nachlassenden Öldrucks
wieder ausgedehnt wird. Die beiden Vorgänge sind dabei durch unterschiedliche Kräfte wie
beschrieben und damit unterschiedliche Verzugszeiten gekennzeichnet.
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Ferner
umfasst die Steuereinheit 15 eine Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30,
die abhängig von
den aktuellen Steuerzeiten der Gaswechselventile, ein Schaltzeitfenster
ermittelt, innerhalb dessen die Betätigung des Kupplungselementes,
in diesem Beispiel des Bolzens 10, erwünscht bzw. möglich ist. Die
Ermittlung des Schaltzeitfensters wird nachfolgend anhand der 4, 5 und 6 beschrieben.
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Die
Steuereinheit 15 umfasst ferner eine Prüfeinheit 35, die von
der Verzugszeitermittlungseinheit 25 die erste Verzugszeit
abruft, wenn ein Gaswechselventil 1 abgeschaltet werden
soll, und die von der Verzugszeitermittlungseinheit 25 die
zweite Verzugszeit abruft, wenn ein abgeschaltetes Gaswechselventil 1 wieder
eingeschaltet werden soll. Ferner ruft die Prüfeinheit 35 von der
Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 das aktuell ermittelte
Schaltzeitfenster ab. Die Prüfeinheit 35 prüft, ob das
aktuelle Schaltzeitfenster größer als
die aktuell von der Verzugszeitermittlungseinheit 25 angerufene
Verzugszeit ist. Ist dies der Fall, so wird ein Ausgang der Prüfeinheit 35 gesetzt
und der so erzeugte Setzimpuls an eine Festlegungseinheit 40 weitergeleitet,
der außerdem
die von der Prüfeinheit 35 abgerufene
Verzugszeit der Verzugszeitermittlungseinheit 25 und das
von der Prüfeinheit 35 abgerufene
aktuelle Schaltzeitfenster der Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 zugeführt ist.
Der Festlegungseinheit 40 ist außerdem von einem ersten Sicherheitszeitabstandsspeicher 55 ein
erster vorgegebener Sicherheitszeitabstand S1 und von einem zweiten
Sicherheitszeitabstandsspeicher 60 ein zweiter vorgegebener
Sicherheitszeitabstand S2 zugeführt.
Die Verzugszeit ist in 2 durch V1 und das Schaltzeitfenster
durch SF gekennzeichnet. Von einer Verzögerungszeitermittlungseinheit 50 ist
der Festlegungseinheit 40 außerdem eine Verzögerungszeit
V2 zugeführt.
Die Verzögerungszeit
V2 kennzeichnet dabei die Zeitdauer von Beginn einer elektrischen
Ansteuerung des Schaltvorgangs durch die Steuereinheit 15 bis
zum Zeitpunkt des Einsetzens der Betätigung des Kupplungselementes 10.
Im vorliegenden Beispiel des als Öldruck gesteuerten Bolzens
ausgebildeten Kupplungselementes 10 entspricht die Verzögerungszeit
der Zeitdauer vom Beginn der elektrischen Ansteuerung des Schaltvorgangs
durch die Steuereinheit 15 bis zu einem Zeitpunkt, zu dem
der Öldruck
im Lager 90 so groß ist,
dass der Bolzen 10 beginnt, sich nach links zu bewegen.
Die Verzugszeit V1 entspricht dann der Zeit, die der Bolzen 10 benötigt, um
aus seiner Ruheposition gemäß 7 soweit nach
links bewegt wurde, dass der erste Teil 70 vom zweiten
Teil 75 entkoppelt und das Gaswechselventil 1 damit
abgeschaltet wurde. Dies gilt für
den Vorgang des Abschaltens des Gaswechselventils 1. Für den Vorgang
des wieder Einschaltens eines abgeschalteten Gaswechselventils 1 stellt
die Verzögerungszeit V2
im vorliegenden Beispiel die Zeitdauer vom Beginn der elektrischen
Ansteuerung des Schaltvorgangs seitens der Steuereinheit 15 bis
zu einem Zeitpunkt dar, zu dem der Öldruck im Lager 90 soweit
abgebaut ist, dass sich der Bolzen 10 ausgehend vom ausgekoppelten
Zustand des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 wieder
nach rechts bewegt. Die Verzugszeit V1 ist dann diejenige Zeit,
die vom Beginn der Bewegung des Bolzens 10 nach rechts
bis zu dem Zeitpunkt andauert, zu dem der erste Teil 70 und der
zweite Teil 75 miteinander gekoppelt sind und der Bolzen 10 seine
Ruheposition wieder erreicht hat. Die Verzugszeiten für das Entkoppeln
und das wieder Einkoppeln der beiden Teile 70, 75 des
Betätigungselementes 5 können sich
wie beschrieben unterscheiden und werden wie beschrieben beispielsweise
auf einem Prüfstand
ermittelt und in der Verzugszeitermittlungseinheit 25 wie
beschrieben abgelegt. Auch die Verzögerungszeit für das Abschalten
des Gaswechselventils 1 und die Verzögerungszeit für das wieder
Einschalten des Gaswechselventils 1 können sich voneinander unterscheiden
und ebenfalls auf einem Prüfstand
ermittelt und in der Verzögerungszeitermittlungseinheit 50 abgelegt
werden. Aufgrund von Alterung und Verschleiß des Bolzens 10 kann
es optional vorteilhaft sein, die Verzugszeiten V1 in regelmäßigen oder
unregelmäßigen Abständen neu
zu lernen und in der Verzugszeitermittlungseinheit 25 entsprechend
zu aktualisieren. Entsprechendes gilt für die Verzögerungszeiten V2, bei denen
sich beispielsweise Alterung und Verschleiß der Öldruckversorgung sowie des
Dreiwegeventils 45 bemerkbar machen und die somit ebenfalls
in regelmäßigen oder
unregelmäßigen Zeitabständen neu
gelernt und in der Verzögerungszeitermittlungseinheit 50 aktualisiert
werden sollten, um einen fehlerfreien Betrieb der Abschaltung und
der wieder Einschaltung des entsprechenden Gaswechselventils 1 zu
gewährleisten.
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Die
Festlegungseinheit 40 bestimmt nun im Falle des Empfangs
eines Setzimpulses der Prüfeinheit 35 den
Zeitpunkt für
den Beginn des Schaltvorgangs zum Abschalten oder wieder Einschalten
des Gaswechselventils 1 so, dass die mit dem Abschalten
bzw. mit dem wieder Einschalten verknüpfte Verzugszeit V1 vollständig im
Schaltzeitfenster liegt. Die beschrieben Prüfung durch die Prüfeinheit 35 wird nur
dann durchgeführt,
wenn die Prüfeinheit 35 ein Umschaltanforderungssignal
U von der Motorsteuerung empfängt.
Das Umschaltsignal U gibt dabei in diesem Beispiel an, ob vom Halbmotorbetrieb
in den Vollmotorbetrieb oder vom Vollmotorbetrieb in den Halbmotorbetrieb
umgeschaltet werden soll. Gibt das Umschaltanforderungssignal U
an, dass vom Vollmotorbetrieb in den Halbmotorbetrieb umgeschaltet werden
soll, so liest die Prüfeinheit 35 von
der Verzugszeitermittlungseinheit 25 die Verzugszeit V1
für den
Fall des Entkoppelns des ersten Teils 70 und des zweiten
Teils 75 aus. Gibt das Umschaltanforderungssignal U an,
dass vom Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb umgeschaltet werden
soll, so liest die Prüfeinheit 35 von
der Verzugszeitermittlungseinheit 25 diejenige Verzugszeit
V1, die mit dem wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 des Betätigungselementes 5 verknüpft ist.
Das Umschaltanforderungssignal U wird auch der Festlegungseinheit 40 zugeführt. Gibt
das Umschaltanforderungssignal U eine Umschaltung vom Vollmotorbetrieb
in den Halbmotorbetrieb vor, so liest die Festlegungseinheit 40 von
der Verzugszeitermittlungseinheit 25 diejenige Verzugszeit
V1 aus, die mit dem Ent koppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 verknüpft ist. Außerdem liest die Festlegungseinheit 40 in
diesem Fall von der Verzögerungszeitermittlungseinheit 50 die
jenige Verzögerungszeit
V2 aus, die mit dem Entkoppeln des ersten Teils 70 und des
zweiten Teils 75 des Betätigungselementes 5 verknüpft ist.
Für den
Fall, dass das Umschaltanforderungssignal U eine Umschaltung vom
Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb angibt, liest die Festlegungseinheit 40 von
der Verzugszeitermittlungseinheit 25 diejenige Verzugszeit
V1 aus, die mit dem wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 verknüpft ist. Außerdem ist die Festlegungseinheit 40 in
diesem Fall von der Verzögerungszeitermittlungseinheit 50 diejenige
Verzögerungszeit
V2 aus, die mit dem wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 des Betätigungselementes 5 verknüpft ist.
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Für den Fall,
dass die Festlegungseinheit 40 sowohl das Umschaltanforderungssignal
U als auch den Setzimpuls der Prüfeinheit 35 empfängt, gibt
sie zum ermittelten Zeitpunkt für
den Beginn des Schaltvorgangs ein Steuersignal zur Ansteuerung des
Dreiwegeventils 45 ab. Für den Fall, dass das Umschaltanforderungssignal
U eine Umschaltung vom Vollmotorbetrieb in den Halbmotorbetrieb
fordert, wird das Dreiwegeventil 45 von der Festlegungseinheit 40 derart
angesteuert, dass der Öldruck
am Kupplungselement 10, in diesem Beispiel am Bolzen 10,
zur Entkopplung des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 erhöht wird.
Für den
Fall, dass das Umschaltanforderungssignal U eine Umschaltung vom
Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb fordert, erfolgt die Ansteuerung
des Dreiwegeventils 45 durch die Festlegungseinheit 40 so,
dass der Öldruck
am Bolzen 10 zur wieder Einkopplung des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 des Betätigungselementes 5 wieder
abgebaut wird.
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Für den Fall,
dass die Festlegungseinheit 40 während des Empfangs des Umschaltanforderungssignals
U den Setzimpuls von der Prüfeinheit 35 empfängt, erfolgt
die Ansteuerung des Dreiwegeventils 45 wie beschrieben.
Für den
Fall, dass die Festlegungseinheit 40 während des Empfangs des Umschaltanforderungssignals
U keinen Setzimpuls von der Prüfeinheit 35 empfängt, erfolgt
auch keine Änderung
der Ansteuerung des Dreiwegeventils 45, sodass der aktuelle
Zustand des Gaswechselventils 1 beibehalten wird, also
ein abgeschaltetes Gaswechselventil 1 weiterhin abgeschaltet
und ein eingeschaltetes Gaswechselventil 1 weiterhin eingeschaltet bleibt,
d. h. die Ansteuerung des Dreiwegeventils 45 zur Bereitstellung
des erforderlichen Öldrucks
am Bolzen 10 bleibt unverändert.
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Die
Verwendung des ersten vorgegebenen Sicherheitszeitabstands S1 und
des zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstands S2 ist optional.
Dabei wird der erste vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 und der
zweite vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2 sowohl der Festlegungseinheit 40 als auch
der Prüfeinheit 35 zugeführt.
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Im
zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
kam es lediglich darauf an, dass die aktuell von der Prüfeinheit 35 abgerufene
Verzugszeit V1 kleiner als das aktuell ermittelte Schaltzeitfenster
SF ist und dass die Festlegungseinheit 40 den Zeitpunkt
des Beginns des Schaltvorgangs und damit den Zeitpunkt des Beginns
der entsprechenden Ansteuerung des Dreiwegeventils 45 so
festlegt, dass die aktuell abgerufene Verzugszeit V1 vollständig im
aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF liegt.
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Optional
kann es vorgesehen sein, dass die Prüfeinheit 35 nicht
nur prüft,
ob das Schaltzeitfenster größer als
die aktuell von der Verzugszeitermittlungseinheit 25 ausgelesene
Verzugszeit V1 ist, sondern, ob das Schaltzeitfenster auch größer als
diese Verzugszeit V1 inklusive mindestens eines der beiden Sicherheitszeitabstände S1,
S2 ist. Der Setzimpuls wird nur in diesem Fall von der Prüfeinheit
an die Festlegungseinheit 40 abgegeben. So kann die Prüfeinheit 35 beispielsweise
prüfen,
ob das Schaltzeitfenster größer als
die aktuell eingelesene Verzugszeit V1 inklusive des ersten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstandes S1 ist. Ist dies der Fall, so gibt die Prüfeinheit 35 einen
Setzimpuls ab, andernfalls nicht. Die Festlegungseinheit 40 legt
im Fall des empfangenen Setzimpulses den Zeitpunkt des Beginns des Schaltvorgangs
so fest, dass der erste vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 zwischen
dem Beginn des Schaltzeitfensters und der aktuell verwendeten Verzugszeit
V1 eingehalten wird und die aktuell verwendete Verzugszeit V1 dennoch
vollständig
im Schaltzeitfenster liegt. Alternativ prüft die Prüfeinheit 35, ob das
aktuell ermittelte Schaltzeitfenster größer als die aktuell ermittelte
Verzugszeit V1 inklusive des zweiten vorgegebenen Sicherheitsabstandes
S2 zwischen der aktuell ermittelten Verzugszeit V1 und dem Ende
des aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF ist. In diesem Fall
gibt die Prüfeinheit 35 einen
Setzimpuls an die Festlegungseinheit 40 ab, andernfalls nicht.
Empfängt
die Festlegungseinheit 40 den Setzimpuls, so legt sie den
Zeitpunkt des Beginns des Schaltvorgangs so fest, dass der zweite
vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2 zwischen der aktuell ermittelten
Verzugszeit V1 und dem Ende des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters
SF eingehalten wird und die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 vollständig im
aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF liegt.
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Alternativ
prüft die
Prüfeinheit 35,
ob das aktuell ermittelte Schaltzeitfenster SF größer als
die aktuell ermittelte Verzugszeit inklusive sowohl des ersten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstandes S1 als auch des zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstandes
S2 ist. Ist dies der Fall, so gibt die Prüfeinheit 35 einen
Setzimpuls an die Festlegungseinheit 40 ab, andernfalls
nicht. Empfängt
die Festlegungseinheit 40 den Setzimpuls, so legt sie den
Zeitpunkt des Beginns des Schaltvorgangs so fest, dass der erste
vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 zwischen der aktuell ermittelten
Verzugszeit V1 und dem Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters
SF und der zweite vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2 zwischen
der aktuell ermittelten Verzugszeit V1 und dem Ende des aktuell
ermittelten Schaltzeitfensters SF eingehalten wird und die aktuell
ermittelte Verzugszeit V1 vollständig
im aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF liegt.
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Durch
den ersten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand S1 wird ein Toleranzbereich
zwischen dem Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters und
der aktuell ermittelten Verzugszeit ermöglicht. Durch den zweiten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstand S2 wird ein Toleranzbereich zwischen der
aktuell ermittelten Verzugszeit V1 und dem Ende des aktuell ermittelten
Schaltzeitfensters SF ermöglicht.
Auf diese Weise wird bei geeigneter Wahl des ersten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstandes S1 bzw. des zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstandes
S2 sichergestellt, dass das Abschalten bzw. des wieder Einschalten
des Gaswechselventils 1 beschädigungsfrei und ohne Hängebleiben
des Gaswechselventils 1 in seiner geöffneten Stellung erfolgen kann. Der
erste vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 und der zweite vorgegebene
Sicherheitszeitabstand S2 können
zu diesem Zweck geeignet auf einem Prüfstand appliziert werden. Dabei
kann der erste vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 und der zweite
vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2 unterschiedlich oder gleich
groß gewählt bzw.
appliziert werden. Im Falle der Wahl des ersten vorgegebenen Sicherheitszeitabstandes
S1 gleich dem zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand S2 lässt sich
die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 mittig mit gleich großem Toleranzabstand
zum Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF und zum
Ende des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters legen, sodass zu beiden
Grenzen des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF die gleiche
Schutzwirkung erzielt wird. Ist das aktuell ermittelte Schaltzeitfenster
SF größer als die
aktuell ermittelte Verzugszeit V1 inklusive des ersten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstandes S1 und des zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstandes
S2, so kann die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 auch beliebig
und nicht unbedingt mittig im aktuell ermittelten Schaltzeitfenster
angeordnet wer den unter der Voraussetzung, dass mindestens der erste vorgegebene
Sicherheitszeitabstand S1 zwischen der aktuell ermittelten Verzugszeit
V1 und dem Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF
und mindestens der zweite vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2
zwischen der aktuell ermittelten Verzugszeit V1 und dem Ende des
aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF eingehalten wird. Die
aktuell ermittelte Verzugszeit V1 liegt somit nicht unbedingt mittig
im aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF.
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Für den Fall,
dass nur der erste vorgegebene Sicherheitszeitabstand S1 oder nur
der zweite vorgegebene Sicherheitszeitabstand S2 zu beachten sind und
das aktuell ermittelte Schaltzeitfenster größer als die aktuell ermittelte
Verzugszeit V1 inklusive des ersten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand
S1 bzw. inklusive des zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand
S2 ist, kann die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 auch so im aktuell
ermittelten Schaltzeitfenster SF angeordnet sein, dass der Abstand zwischen
dem Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF und der
aktuell ermittelten Verzugszeit V1 größer oder gleich dem ersten
vorgegebenen Sicherheitszeitabstand S1 bzw. der Abstand zwischen
dem Ende des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF und der aktuell
ermittelten Verzugszeit V1 größer oder
gleich dem zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand S2 ist.
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In 3 ist
mittels eines Zeitstrahls ein Beispiel dargestellt, bei dem die
aktuell ermittelte Verzugszeit V1 zusammen mit dem ersten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstand S1 und dem zweiten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand
S2 genau dem aktuell ermittelten Schaltzeitfenster SF entspricht. Die
Festlegungseinheit 40 legt in diesem Fall die aktuell ermittelte
Verzugszeit V1 so in das aktuell ermittelte Schaltzeitfenster SF,
dass der Abstand der aktuell ermittelten Verzugszeit V1, d. h. der
Abstand zwischen dem Beginn der aktuell ermittelten Verzugszeit V1
und dem Beginn des aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF dem
ersten vorgegebenen Sicherheitszeitabstand S1 entspricht und dass
der Abstand der aktuell ermittelten Verzugszeit V1, d. h zwischen
dem Ende der aktuell ermittelten Verzugszeit V1 und dem Ende des
aktuell ermittelten Schaltzeitfensters SF dem zweiten vorgegebenen
Sicherheitszeitabstand S2 entspricht. Sind optional S1 und S2 gleich
groß gewählt, dann
liegt die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 mittig im aktuell ermittelten
Schaltzeitfenster SF. Unabhängig
davon, wie die vorgegebenen Sicherheitszeitabstände S1, S2 gewählt wurden,
ermittelt die Festlegungseinheit 40 den Zeitpunkt des Beginns des
Schaltvorgangs und damit den Zeitpunkt des Beginns der elektrischen
Ansteuerung des Dreiwegeventils 45 zur Abschaltung oder
wieder Einschaltung des Gaswechselventils 1 ausgehend vom
Beginn der in das Schaltzeitfenster SF in der beschriebenen Weise
angeordneten aktuell ermittelten Verzugszeit V1, in dem sie vom
Beginn dieser aktuell ermittelten Verzugszeit V1 die aktuell ermittelte
Verzögerungszeit
V2 abzieht und damit zum Zeitpunkt tB für den genannten
Beginn der elektrischen Ansteuerung gelangt. Somit veranlasst die
Festlegungseinheit 40 zum Zeitpunkt tB den
Beginn der elektrischen Ansteuerung des Dreiwegeventils 45 zum
Abschalten oder wieder Einschalten des Gaswechselventils 1.
Statt des Zeitpunktes für
den Beginn des Schaltvorgangs kann die Festlegungseinheit 40 auch
einen Kurbelwellenwinkel für
den Beginn des Schaltvorgangs ermitteln, wobei der Zusammenhang
zwischen dem Zeitpunkt und dem zugeordneten Kurbelwellenwinkel über die
aktuelle Motordrehzahl hergestellt wird.
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In
den 4–6 sind
nun drei verschiedene Ausführungsbeispiele
zur Ermittlung des aktuellen Schaltzeitfensters SF beschrieben.
Im Beispiel nach 4 wird ohne Beschränkung der
Allgemeinheit beispielhaft angenommen, dass das Gaswechselventil
als Einlassventil des Zylinders ausgebildet ist. In 4 sind
die Öffnungszeiten
des Einlassventils mit EV in Form von Rechtecken über einem
Zeitstrahl gekennzeichnet. Außerhalb
der Rechtecke in Richtung der Zeitachse ist das Einlassventil geschlossen
und die Nockenwelle 95 befindet sich auf ihrem Grundkreis.
Ein erstes Schaltzeitfenster SF1 Gemäß 4 wird nun
so ermittelt, dass es bei dem Öffnen
des Einlassventils beginnt und bei dem nächstmaligen Öffnen des
Einlassventils endet. Gemäß 4 beginnt
das erste Schaltzeitfenster SF1 somit zu einem ersten Zeitpunkt
t1 beim Öffnen
des Einlassventils und endet zu einem zweiten Zeitpunkt t2 beim nächstmaligen Öffnen des
Einlassventils. Wenn auch der Bolzen 10 nur auf dem Grundkreis der
Nockenwelle 95 zum Entkoppeln oder Koppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 bewegt werden kann, also eigentlich
nur außerhalb
der beiden in 4 dargestellten Öffnungsphasen
des Einlassventils, so kann doch der für die Bewegung des Bolzens 10 erforderliche Öldruck eingestellt
werden, sobald zum ersten Zeitpunkt t1 das Öffnen des
Einlassventils begonnen hat. Der Öffnungsvorgang des Einlassventils
wird dadurch nicht mehr beeinträchtigt, weil
er sich außerhalb
des Grundkreises der Nockenwelle 95 befindet, wo eine Bewegung
des Bolzens 10 nicht möglich
ist. Sobald jedoch der Grundkreis erreicht und das Einlassventil
geschlossen wurde, setzt dann die Bewegung des Bolzens 10 ein
und beginnt die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 zu laufen. Zur Entkopplung
des ersten Teils 70 und des zweiten Teils 75 muss
dabei ein minimal vorgegebener Öldruck überschritten
werden und zum wieder Einkoppeln des ersten Teils 70 und
des zweiten Teils 75 darf ein vorgegebener maximaler Öldruck nicht überschritten
werden, wobei der minimal vorgegebene Öl druck und der maximal vorgegebene Öldruck beispielsweise
auf einem Prüfstand
geeignet appliziert werden können.
Der minimal vorgegebene Öldruck ist
dabei größer als
der maximal vorgegebene Öldruck.
Soll ein eingeschaltetes Gaswechselventil abgeschaltet werden, so
muss ausgehend von einem Öldruck
unterhalb des maximal vorgegebenen Öldrucks ein Öldruck im
Lager 90 eingestellt werden, der oberhalb des minimal vorgegebenen Öldrucks liegt.
Soll ausgehend vom abgeschalteten Gaswechselventil das Gaswechselventil
wieder eingeschaltet werden, so muss ausgehend von einem Öldruck im Lager 90 oberhalb
des minimal vorgegebenen Öldrucks
ein Öldruck
unterhalb des maximal vorgegebenen Öldrucks eingestellt werden.
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Das
erste Schaltzeitfenster SF1 und damit auch die aktuell ermittelte
Verzugszeit V1 muss spätestens
mit Beginn des nächstmaligen Öffnungsvorgangs
des Einlassventils gemäß 4 beendet
sein, damit im Falle eines abzuschaltenden Einlassventils das Einlassventil
nicht ungewollt wieder geöffnet
wird und im Falle eines wieder einzuschaltenden Einlassventils das
Einlassventil nicht ungewollt geschlossen bleibt. Die Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 ermittelt
beispielsweise anhand der bekannten Nockenwellenverstellung die
Zeiträume,
in denen das Einlassventil geöffnet
ist gemäß 4.
Aus diesen Zeiträumen
kann dann in der beschriebenen Weise der erste Zeitpunkt t1 als Beginn des ersten Schaltzeitfensters
SF1 als der Zeitpunkt gewählt
werden, bei dem das Einlassventil öffnet. Der zweite Zeitpunkt t2 wird dann von der Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 so
gewählt,
dass er dem Beginn des nächstmaligen Öffnens des
Einlassventils entspricht. Anstelle der Betrachtung im Zeitbereich
gemäß 4 kann
auch eine Betrachtung im Kurbelwellenwinkelbereich erfolgen, wobei
der Kurbelwellenwinkel wie zuvor beschrieben über die Motordrehzahl der Brennkraftmaschine
mit der Zeit in dem Fachmann bekannter Weise zusammenhängt.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
zur Ermittlung eines zweiten Schaltzeitfensters SF2 ist in 5 dargestellt.
Gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
nach 5 wird davon ausgegangen, dass das Betätigungselement
eines Einlassventils eines Zylinders der Brennkraftmaschine und
das Betätigungselement
eines Auslassventils desselben Zylinders der Brennkraftmaschine
durch ein gemeinsames Kupplungselement 10 abgeschaltet
oder wieder eingeschaltet werden und dass die Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 das
zweite Schaltzeitfenster SF2 so ermittelt, dass es bei dem Öffnen des
Einlassventils und damit nach Öffnen
des Auslassventils beginnt und dass es bei dem nächstmaligen Öffnen des
Auslassventils und damit vor dem nächstmaligen Öffnen des
Einlassventils endet. In
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5 sind
dabei die Zeiten, zu denen das Einlassventil geöffnet ist, wie auch in 4 durch Rechtecke
mit der Beschriftung EV gekennzeichnet, wohingegen Zeiten, in denen
das Auslassventil geöffnet
ist, durch Rechtecke mit der Bezeichnung AV bezeichnet sind. In 5 ist
dabei erkennbar, dass es Zeiten gibt, in denen sowohl das Einlassventil
als auch das Auslassventil geöffnet
ist, es also zu einer Überlappung
der Öffnungszeiten
des Einlassventils und des Auslassventils kommt. Für die Festlegung des
Schaltzeitfensters für
das Auslassventil gelten die selben Bedingungen wie zuvor anhand
von 4 für
das Einlassventil beschrieben, da auch das Auslassventil nur abgeschaltet
oder wieder eingeschaltet werden kann, wenn sich die zugeordnete
Nockenwelle auf ihrem Grundkreis befindet.
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Die
Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 ermittelt zunächst einen
vierten Zeitpunkt t4 als Ende des zweiten
Schaltzeitfensters SF2, zu deun das Auslassventil nächstmalig
wieder öffnet,
das Einlassventil noch geschlossen ist. Dabei liegt der Öffnungszeitraum
des Auslassventils vor dem Öffnungszeitraum
des Einlassventils wie in 5 dargestellt.
Ein dritter Zeitpunkt t3 für den Beginn
des zweiten Schaltzeitfensters SF2 wird dann von der Schaltzeitfensterermittlungseinheit 30 so
gewählt,
dass er bei dem Beginn der Öffnungszeit
des Einlassventils und damit nach Beginn der Öffnungszeit des Auslassventils liegt,
die dem vierten Zeitpunkt t4 unmittelbar
vorausgehen.
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Würde umgekehrt
der Öffnungszeitraum
des Einlassventils vor dem Öffnungszeitraum
des Auslassventils liegen, so entspricht das Ende des zweiten Schaltzeitfensters
SF2 dem Zeitpunkt, zu dem das Einlassventil nächstmalig wieder öffnet. Der
Beginn des zweiten Schaltzeitfensters SF2 entspricht dann dem Zeitpunkt,
zudem das Auslassventil vormalig öffnet.
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Für die Bewegung
des gemeinsamen Kupplungselementes 10 zum Abschalten bzw.
wieder Einschalten des Einlassventils und des Auslassventils steht
der Zeitraum des zweiten Schaltzeitfensters SF2 zur Verfügung, in
dem sowohl das Einlassventil als auch das Auslassventil geschlossen
sind. Dies ist gemäß 5 zwischen
einem fünften
Zeitpunkt t5 und dem nachfolgenden vierten
Zeitpunkt t4 der Fall.
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Im
Falle des Abschaltens des Einlassventils und des Auslassventils
im zweiten Schaltzeitfenster SF2 wird das Restgas im Brennraum des
zugeordneten Zylinders eingeschlossen, sofern keine weiteren Ventile
als das in 5 gekennzeichnete Einlassventil
und Aus lassventil dieses Zylinders vorhanden und geöffnet sind.
Durch den Einschluss von Restgas im Brennraum des Zylinders wird
der Zylinder vor Auskühlung
geschützt
und beim wieder Einschalten des Zylinders ist dieser Zylinder noch
nahezu betriebswarm, sodass sich keine ungünstige Verbrennung oder Abgaszusammensetzung
ergibt.
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Eine
dritte Ausführungsform
nach 6 ist in gleicher Weise realisiert wie die zweite
Ausführungsform
nach 5 mit dem Unterschied, dass der Öffnungszeitraum
des Einlassventils und der Öffnungszeitraum
des Auslassventils einander nicht überlappen. Dies führt dazu,
dass das, nach den gleichen Regeln wie zu 5 beschrieben,
ermittelte dritte Schaltzeitfenster SF3 bei ansonsten gleichen Bedingungen
kleiner sein wird, als im zweiten Ausführungsbeispiel nach 5.
Dies liegt daran, dass zu einem sechsten Zeitpunkt t6,
zu dem das dritte Schaltzeitfenster SF3 beginnt, sowohl die Öffnungszeit
des Einlassventils als auch die Öffnungszeit
des Auslassventils schon begonnen hat, im Beispiel nach 6 aber
die Öffnungszeit
des Auslassventils auch schon wieder beendet ist. Somit wird der
Zeitabstand zwischen dem Öffnen
des Einlassventils und dem nachfolgenden Öffnen des Auslassventils kleiner
als im Ausführungsbeispiel
nach 5 und damit eben das dritte Schaltzeitfenster
SF3 kleiner als das zweite Schaltzeitfenster SF2. Zu einem siebten
Zeitpunkt t7, der dem sechsten Zeitpunkt
t6 nachfolgt und zu dem weder das Einlassventil
noch das Auslassventil geöffnet
ist, ist das dritte Schaltzeitfenster SF3 wieder beendet.
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Auch
in den 5 und 6 kann die Zeitachse durch eine
Kurbelwellenwinkelachse ersetzt werden, wobei der Zusammenhang zwischen
Kurbelwellenwinkel und Zeit über
die Motordrehzahl in dem Fachmann bekannter Weise hergestellt werden kann.
Ohne Nockenwellenverstellung wird dabei auf der Zeitachse das jeweilige
Schaltzeitfenster SF1, SF2, SF3 umso zeitlich kleiner je größer die
Motordrehzahl wird. Wird das entsprechende Schaltzeitfenster kleiner
als für
die aktuell ermittelte Verzugszeit V1 und die vorgesehenen Sicherheitszeitabstände S1,
S2 erforderlich, so ist ein Abschalten oder wieder Einschalten des
entsprechenden Gaswechselventils nicht mehr möglich und damit auch keine
Umschaltung mehr vom Vollmotorbetrieb in den Halbmotorbetrieb bzw.
vom Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb.
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Bei
der Ermittlung des jeweiligen Schaltzeitfensters wird, wie beschrieben,
die aktuelle Nockenwellenstellung berücksichtigt, sodass sich im
Falle von unterschiedlichen Nockenwellenstellungen auch unterschiedliche
Schaltzeitfenster ergeben. Die Sicherheits zeitabstände S1,
S2 sollten so appliziert werde, dass durch den Schaltvorgang des
Kupplungselementes 10 weder eine Beschädigung des Kupplungselementes 10 noch
eine Beschädigung des
Betätigungselementes 5 noch
eine Beschädigung
des entsprechenden Gaswechselventils erfolgt bzw. ein unerwünschtes Öffnen eines
abzuschaltenden Gaswechselventils bzw. ein unerwünschtes Schließen eines
wieder einzuschaltenden Gaswechselventils zum Einen sicher vermieden
wird und zum Anderen eine möglichst
große
Verzugszeit im aktuell ermittelten Schaltzeitfenster untergebracht
werden kann.
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Weist
ein Zylinder mehr als ein Einlassventil oder mehr als ein Auslassventil
auf, so gelten die oben stehenden Betrachtungen, die für ein Einlassventil
bzw. für
ein Auslassventil angestellt wurden, in gleicher Weise für sämtliche
Einlassventile bzw. für sämtliche
Auslassventile des Zylinders, solange sämtliche Einlassventile des
Zylinders bzw. sämtliche
Auslassventile des Zylinders jeweils synchron angesteuert werden
und einen gemeinsamen Öffnungszeitraum
pro Arbeitstakt aufweisen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob sämtliche
Einlassventile durch ein gemeinsames Kupplungselement oder sämtliche
Auslassventile durch ein gemeinsames Kupplungselement abgeschaltet
bzw. wieder eingeschaltet werden. Werden dabei mehrere Einlassventile
und mehrere Auslassventile durch ein gemeinsames Kupplungselement
abgeschaltet oder wieder eingeschaltet, so erfolgt dies in entsprechender
Weise wie zum zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 5 bzw.
zum dritten Ausführungsbeispiel
gemäß 6 beschrieben.
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Je
kleiner oder negativer die Ventilüberschneidung der Öffnungszeitdauer
des Einlasswentils und der Öffnungszeitdauer
des Auslassventils gemäß 5 bzw.
gemäß 6 wird,
umso kleiner wird das Schaltzeitfenster SF2 bzw. SF3. Negative Ventilüberschneidung
bedeutet dabei, dass keine Ventilüberschneidung vorliegt und
meint den Abstand vom Ende der Öffnungszeitdauer
des Auslassventils bis zum Beginn der nachfolgenden Öffnungszeitdauer
des Einlassventils. Wird die Ventilüberschneidung negativer, so
wird dieser Abstand größer.