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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Massagevorrichtung für einen
Sitz und ein entsprechendes Massageverfahren. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung eine Massagevorrichtung und ein Massageverfahren,
bei welchem eine gerichtete Massagebewegung realisiert wird.
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Falls
eine Person über
einen längeren
Zeitraum hinweg auf einem Sitzmöbel
oder Sitz, im Folgenden zusammenfassend als Sitz bezeichnet, sitzt, nimmt
häufig
die Blutzirkulation aufgrund eines an den Kontaktflächen zwischen
Körper
und Sitz auf die Körperoberfläche wirkenden
Drucks ab. Da der Druck von der Oberfläche des Sitzes z.B. in einem Sitzkissen-
oder Rückenlehnenbereich
ausgeübt wird,
kann er nicht vermieden werden. Das Problem verringerter Blutzirkulation
aufgrund langen Sitzens tritt insbesondere in Fahrzeugen, z.B. Autos,
Omnibussen und Flugzeugen, und folglich bei den entsprechenden Sitzen,
z.B. Autositzen und Flugzeugsitzen, auf. Um einen guten Gesundheitszustand
einer sitzenden Person über
einen längeren
Zeitraum hinweg aufrecht zu erhalten, sollte die Blutzirkulation mittels
bestimmter Verfahren oder Vorrichtungen verbessert werden.
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Um
einen möglichst
guten Sitzkomfort bereitzustellen, werden Sitze häufig mit
einer bestimmten Form ausgebildet, welche die auf dem Sitz sitzende Person
zur Annahme einer guten und gesunden Sitzhaltung veranlasst. Jedoch
können
solche Sitze das Problem einer verringerten Blutzirkulation nicht
vollständig
lösen,
da an den Kontaktflächen
zwischen Sitz und Körper
der Person immer noch ein Druck auf den Körper ausgeübt wird, welcher die Blutgefäße zusammendrückt.
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Die
Druckschrift
DE 102 61 899 offenbart
ein Verfahren und System zur Massage von Körperteilen, bei welchem eine
Lordose eine Folge zyklischer Bewegungen in wenigstens zwei Raumrichtungen vollführt. Dadurch
wird eine vorherbestimmte Massagefunktion ausgeübt.
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Eine
derartige, durch die Lordose ausgeführte Massagebewegung ist jedoch
häufig
nur schwach durch eine Schaumstoffschicht des Sitzes wahrnehmbar,
da diese dafür
optimiert ist, einen möglichst hohen
Sitzkomfort über
einen möglichst
langen Zeitraum hinweg aufrecht zu erhalten. Weiterhin ist eine Massage,
die auf den Lumbalbereich beschränkt
ist, nicht zur Verbesserung der Blutzirkulation in den unteren Extremitäten oder
im oberen Bereich des Rückens
geeignet.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Massagevorrichtung
für einen Sitz,
ein entsprechendes Massageverfahren und einen verbesserten Sitz
bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Massagevorrichtung, ein Massageverfahren und einen
Sitz bereitzustellen, mit welchen eine gerichtete Massagebewegung
möglich
ist und die Blutzirkulation wirksam verbessert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Massagevorrichtung nach Anspruch 1, einen Sitz nach Anspruch
15, und ein Massageverfahren nach Anspruch 23. Die abhängigen Ansprüche definieren
bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Eine
erfindungsgemäße Massagevorrichtung
für einen
Sitz umfasst Führungsmittel,
ein Massageelement, welches verschiebbar an den Führungsmitteln
angeordnet ist, und Positionierungsmittel zum Einstellen einer Höhenposition
des Massageelements in Abhängigkeit
von einer Bewegungsrichtung des Massageelements. Die Führungsmittel
ermöglichen
es, eine Bahn für
eine im Wesentlichen translatorische Bewegung des Massageelements
relativ zu den Führungsmitteln
zu definieren. Die Höhenposition
des Massageelements ist bestimmt durch eine Position wenigstens
eines Abschnitts des Massageelements relativ zu den Führungsmitteln
in einer Richtung, welche im Wesentlichen transversal zu einer Bewegungsrichtung
des Massageelements bei einer Verschiebung relativ zu den Führungsmitteln
ist. Die Positionierungsmittel, welche die Höhenposition in Abhängigkeit
von der Bewegungsrichtung einstellen, ermöglichen zusammenwirkend mit
den Führungsmitteln
eine gerichtete Massagebewegung. Eine solche gerichtete Massagebewegung
kann gezielt die Blut zirkulation fördern, indem sie die Rückströmung von
Blut zum Herzen hin erleichtert. Es sollte beachtet werden, dass
die Positionierungsmittel die Höhenposition
entweder während
der Translationsbewegung, vor Beginn der Translationsbewegung oder
teilweise vor Beginn und teilweise während der Translationsbewegung
in Abhängigkeit
von der Bewegungsrichtung einstellen können.
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Bevorzugt
sind die Positionierungsmittel dazu ausgestaltet, das Massageelement
wenigstens während
eines Teils einer Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung im
Wesentlichen in einer ersten Höhenposition
auszurichten, und das Massageelement wenigstens während eines
Teils einer Bewegung in einer von der ersten Bewegungsrichtung verschiedenen
zweiten Bewegungsrichtung in einer zweiten Höhenposition auszurichten, welche
von der ersten Höhenposition
verschieden ist. Weiter bevorzugt sind die Positionierungsmittel
so ausgestaltet, dass während
eines Großteils
der Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung das Massageelement
im Wesentlichen in der ersten Höhenposition
ausgerichtet ist, während
es während
eines Großteils
der Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung im Wesentlichen in
der zweiten Höhenposition
ausgerichtet ist. Weiter bevorzugt ist die zweite Bewegungsrichtung
im Wesentlichen entgegengesetzt zur ersten Bewegungsrichtung. Dadurch
wird eine effiziente gerichtete Massagebewegung ermöglicht.
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Bevorzugt
umfassen die Führungsmittel
ein längliches
Führungselement,
das weiter bevorzugt im Wesentlichen geradlinig ist. Das längliche
Führungselement
kann eine ausgedehnte Bahn definieren, entlang derer eine Massage
erfolgen kann.
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Bevorzugt
ist das Massageelement schwenkbar an den Führungsmitteln gelagert, und die
Positionierungsmittel sind dazu ausgestaltet, eine winklige Ausrichtung
des Massageelements relativ zu den Führungsmitteln zu verändern. Dadurch
kann die Höhenposition
des Massageelements dadurch verändert
werden, dass seine winklige Ausrichtung in Abhängigkeit von seiner Bewegungsrichtung
verändert
wird. Dies ist mit einfachen mechanischen Mitteln möglich.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
kann das Massageelement einen kreissegmentförmigen Außenabschnitt aufweisen. Liegt
das Massageelement mit diesem Kreissegmentabschnitt auf einer Fläche auf,
kann es leicht in verschiedene winklige Ausrichtungen geschwenkt
werden und dadurch verschiedene Höhenpositionen annehmen.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
umfassen die Positionierungsmittel ein an den Führungsmitteln angeordnetes
erstes Positionierungselement, welches dazu ausgestaltet ist, eine
winklige Ausrichtung des Massageelements relativ zu den Führungsmitteln
in Abhängigkeit
von dessen Bewegungsrichtung zu verändern. Weiter bevorzugt umfassen
die Positionierungsmittel ein an den Führungsmitteln angeordnetes
zweites Positionierungselement, welches dazu ausgestaltet ist, zur
Veränderung
der winkligen Ausrichtung des Massageelements mit dem ersten Positionierungselement
zusammenzuwirken. Die Positionierungselemente stellen eine Realisierung
der Positionierungsmittel mit einfachen technischen Mitteln dar,
welche leicht und kostengünstig
herzustellen sind.
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Falls
die Führungsmittel
ein längliches
Führungselement
umfassen, sind die Positionierungsmittel bevorzugt dazu ausgestaltet,
die Höhenposition des
Massageelements bezüglich
des länglichen
Führungselements
zu verändern.
Da die Längsachse des
Führungselements
typischerweise die möglichen Bewegungsrichtungen
des Massageelements definiert, ist die Höhenposition durch eine Position
entlang einer Richtung senkrecht zur Längsachse des Führungselements
definiert. Indem die Höhenposition
des Massageelements relativ zum Führungselement verändert wird,
kann eine gerichtete Massagebewegung bei einem fest installierten
länglichen
Führungselement
realisiert werden.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
können
die Positionierungsmittel weiter dazu ausgestaltet sein, das Massageelement
transversal zur Längsachse des
Führungselements
zu verschieben, um so seine Höhenposition
zu verändern.
In diesem Fall muss das Massageelement nicht schwenkbar an den Führungsmitteln
angeordnet sein. Vielmehr kann seine Höhenposition durch Verschieben
senkrecht zur Längs achse
des Führungselements
verändert
werden. Dadurch wird es möglich,
dass die Höhenposition
des Massageelements beliebige Kurven beschreibt, um eine noch gezieltere
Massage zu ermöglichen.
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Bevorzugt
umfasst die Massagevorrichtung Antriebsmittel zum Hervorrufen einer
zyklischen Bewegung des Massageelements. Weiter bevorzugt sind die
Antriebsmittel dazu ausgestaltet, eine zyklische Translationsbewegung
des Massageelements relativ zu den Führungsmitteln hervorzurufen.
Weiter bevorzugt führt
das Zusammenwirken von Antriebsmitteln und Positionierungsmitteln
dazu, dass auch eine zyklische Veränderung der Höhenposition
des Massageelements hervorgerufen wird. Dadurch wird eine wiederkehrende
Massagebewegung und somit eine kontinuierliche Massage ermöglicht.
Die Antriebsmittel umfassen bevorzugt einen Aktuator, welcher mittels
Bowdenzügen
mit dem Massageelement und/oder mit den Positionierungsmitteln und/oder den
Führungsmitteln
gekoppelt ist.
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Das
Massageelement ist bevorzugt in der Form eines Massagefingers ausgestaltet,
welcher an einem Ende einen abgeflachten Druckabschnitt umfasst.
Dadurch wird eine deutlich fühlbare
Massage von Körperteilen
ermöglicht.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
in welchem das Massageelement ein Massagefinger ist, welcher schwenkbar
an einem länglichen
Führungselement
angeordnet ist, sind die Positionierungsmittel dazu ausgestaltet,
den Massagefinger in der Umgebung eines ersten Endes des Führungselements
so auszurichten, dass er weit von dem Führungselement hervorragt und
diese winklige Ausrichtung während
einer Translationsbewegung zum vom ersten Ende verschiedenen zweiten
Ende des Führungselements
im Wesentlichen beibehält. Bei
oder kurz nach einer Umkehr der Translationsbewegung am zweiten
Ende wirken die Positionierungsmittel, um den Massagefinger in Richtung
des Führungselements
schwenken zu lassen, so dass er weniger weit von dem Führungselement
hervorragt. Diese winklige Ausrichtung wird wiederum während der
Translationsbewegung zurück
zum ersten Ende im Wesentlichen beibehalten. Anschließend wird
der Vorgang zyklisch wiederholt.
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Ein
erfindungsgemäßer Sitz
ist ein Sitz, an welchem eine Massagevorrichtung gemäß einem
der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
vorgesehen ist. Dabei wird als Sitz ein beliebiges Sitzmöbel, wie
z.B. ein Fahrzeugsitz oder ein Bürostuhl
bezeichnet. Da eine erfindungsgemäße Massagevorrichtung an dem
Sitz angebracht ist, kann eine auf dem Sitz sitzende Person von
der Massagevorrichtung massiert werden, um ihre Blutzirkulation
zu verbessern.
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Insbesondere
sind nach einem Ausführungsbeispiel
an einem Sitzkissenabschnitt des Sitzes zwei erfindungsgemäße Massagevorrichtungen
angeordnet, bevorzugt in einer V-förmigen Anordnung zueinander.
Vorteilhaft sind die Massagevorrichtungen dabei in der Umgebung
von Abschnitten des Sitzkissenabschnitts angeordnet, an welchen
im Gebrauch ein Abschnitt von Oberschenkeln der auf dem Sitz sitzenden
Person aufliegt. Weiter bevorzugt sind die Massagevorrichtungen
derart an dem Sitzkissenabschnitt angeordnet, dass die Höhenposition
des Massageelements während
eines Teils einer Translationsbewegung nach hinten höher ist
als während
eines Teils einer Translationsbewegung nach vorne. Dabei bezeichnen
die Richtungen vorne bzw. hinten bei einem in einem Fahrzeug angeordneten
Sitz die Richtungen zur Windschutzscheibe hin bzw. von der Windschutzscheibe
weg. Sind die Massagevorrichtungen derart angeordnet, wird gezielt
der Rückfluss von
Blut vom Oberschenkelbereich zum Herzen gefördert.
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Weiter
können
nach einem Ausführungsbeispiel
an einem Rückenlehnenabschnitt
des Sitzes zwei erfindungsgemäße Massagevorrichtungen
vorgesehen sein, welche bevorzugt V-förmig zueinander angeordnet
sind. Vorteilhaft sind die Massagevorrichtungen dabei in der Umgebung
von Abschnitten des Rückenlehnenabschnitts
angeordnet, an welchem in Gebrauch ein oberer Rückenabschnitt einer auf dem Sitz
sitzenden Person anliegt. Weiter bevorzugt sind die Massagevorrichtungen
derart an dem Rückenlehnenabschnitt
angeordnet, dass die Höhenposition des
Massageelements während
eines Teils einer Translationsbewegung nach unten höher ist
als während
eines Teils einer Translationsbewegung nach oben. Es sollte beachtet
werden, dass die Höhenposition
bezüglich
der Bewegungsrichtungen des Massageelements definiert ist, so dass
eine höhere
Höhenposition
bedeutet, dass das Massage element weiter näherungsweise senkrecht zur
Oberfläche
des Rückenlehnenabschnitts
nach vorne hervorragt. Werden die Massagevorrichtungen derart am
Rückenlehnenabschnitt
angeordnet, wird gezielt der Rückfluss
von Blut von einem oberen Bereich des Rückens zum Herzen gefördert.
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Ein
bevorzugter erfindungsgemäßer Sitz
umfasst jeweils sowohl zwei am Sitzkissenabschnitt als auch zwei
am Rückenlehnenabschnitt
vorgesehene Massagevorrichtungen, welche wie oben beschrieben angeordnet
sind. Durch die insgesamt vier Massagevorrichtungen wird die Blutzirkulation
besonders gefördert.
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Der
erfindungsgemäße Sitz
kann insbesondere ein Fahrzeugsitz sein, mittels dessen die Blutzirkulation
von in einem Fahrzeug sitzenden Personen verbessert werden kann.
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Damit
die Massagebewegung für
eine auf dem Sitz sitzende Person deutlich wahrnehmbar ist, weist
ein Schaumstoffmaterial des Sitzes in wenigstens einem Abschnitt
zwischen der Massagevorrichtung und der Sitzoberfläche eine
Ausnehmung auf. Somit ist die Dicke des Schaumstoffmaterials an
einem zwischen der Massagevorrichtung und der Sitzoberfläche liegenden
Bereich geringer als an anderen Bereichen des Sitzes, so dass die
Bewegung des Massageelements deutlich zu spüren ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Massageverfahren
zur Massage auf einem Sitz wird ein Massageelement bereitgestellt,
eine Translationsbewegung des Massageelements hervorgerufenen und
eine Höhenposition
des Massageelements in Abhängigkeit
von seiner Bewegungsrichtung eingestellt. Dabei kann die Höhenposition
des Massageelements vor dem Beginn einer Bewegung in einer bestimmten
Bewegungsrichtung, während
der Bewegung in dieser bestimmten Bewegungsrichtung oder teilweise
vor Beginn und teilweise während
der Bewegung entsprechend eingestellt werden. Das erfindungsgemäße Massageverfahren
erlaubt eine Massagebewegung mit wohldefinierter Richtung der Bewegung
des Massagedruckpunkts.
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Bevorzugt
wird die Höhenposition
des Massageelements wenigstens während
eines Teils einer Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung auf eine
erste Höhenposition
eingestellt, die von einer zweiten Höhenposition während eines
Teils einer Bewegung in einer von der ersten verschiedenen zweiten
Bewegungsrichtung verschieden ist. Weiter bevorzugt wird die Höhenposition
des Massageelements während
eines Großteils
der Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung im Wesentlichen auf
die erste Höhenposition
und während
eines Großteils der
Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung im Wesentlichen auf die
zweite Höhenposition
eingestellt. Dadurch wird eine wirksame Massage über größere Körperpartien hinweg ermöglicht.
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In
einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird
das Massageelement translatorisch entlang einer länglichen
Bewegungsbahn bewegt, welche bevorzugt geradlinig ist.
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Die
Höhenposition
des Massageelements kann eingestellt werden, indem seine winklige
Ausrichtung verändert
wird. Dies erfolgt bevorzugt in der Umgebung von Umkehrpunkten der
Translationsbewegung des Massageelements. Dies ermöglicht eine einfach
zu realisierende Veränderung
der Höhenposition
des Massageelements durch Verkippen desselben.
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Die
hervorgerufene Translationsbewegung des Massageelement ist bevorzugt
zyklisch, wobei weiter bevorzugt auch die Höhenposition des Massageelements
entsprechend zyklisch verändert
wird. Wird die Höhenposition
des Massageelements durch Verkippen desselben verändert, wird
insbesondere die winklige Ausrichtung des Massageelements zyklisch
verändert.
Die zyklische Wiederkehr der Bewegungsabläufe ermöglicht eine kontinuierliche
Massagebewegung.
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Nach
einem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Verbesserung der Blutzirkulation auf einem Sitz wird das erfindungsgemäße Massageverfahren
nach einem der obigen Ausführungsbeispiele
an wenigstens einem Abschnitt des Sitzes ausgeführt. Dadurch wird die Blutzirkulation
einer auf dem Sitz sitzenden Person verbessert.
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Nach
bevorzugten Ausführungsbeispielen wird
das erfindungsgemäße Massageverfahren
an jeweils zwei zueinander V-förmig
angeordneten Bereichen an einem Sitzkissenabschnitt und/oder einem
Rückenlehnenabschnitt
des Sitzes ausgeführt, um
eine Förderung
der Blutzirkulation in einem Oberschenkelbereich und/oder oberen
Rückenbereich
zu bewirken.
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Dabei
wird weiter bevorzugt das Massageverfahren so ausgeführt, dass
die Höhenposition
des Massageelements für
am Sitzkissenabschnitt angewandte Massageverfahren bei einer Bewegung
nach hinten und für
im Rückenlehnenabschnitt
angewandte Massageverfahren bei einer Bewegung nach unten auf eine
höhere
Höhenposition
eingestellt wird als bei einer Bewegung in der jeweils entgegengesetzten
Bewegungsrichtung des Massageelements nach vorne bzw. nach oben.
Dadurch wird gezielt eine Blutrückströmung in
Richtung zum Herzen hin gefördert.
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Es
sollte beachtet werden, dass in der vorhergehenden und nachfolgenden
Beschreibung der Begriff „Translationsbewegung" oder „translatorische Bewegung" keine strikt translatorische
Bewegung im physikalischen Sinn bezeichnet, sondern vielmehr eine
Bewegung, bei der das Massageelement entlang eines längeren Abschnitts
der Führungsmittel
in einer typischerweise durch eine Längsachse der Führungsmittel
bestimmten Richtung bewegt wird. Dabei kann sich die winklige Ausrichtung
des Massageelements verändern.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen
bleibt sie jedoch wenigstens während
eines Abschnitts dieser Bewegung im Wesentlichen unverändert.
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Die
Massagevorrichtung, der Sitz, das Massageverfahren und das Verfahren
zur Verbesserung der Blutzirkulation gemäß der Erfindung wird bevorzugt
bei Fahrzeugsitzen Anwendung finden, auf denen Personen häufig über einen
längeren
Zeitraum hinweg sitzen. Allerdings ist der Anwendungsbereich der
Erfindung nicht darauf beschränkt.
Vielmehr kann die erfindungsgemäße Massagevorrichtung
bei jeder Art von Sitz, der Sitz in jedem Einsatzbereich Verwendung
finden. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Massagevorrichtung auch
bei Bürositzmöbeln verwendet
werden.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
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1A ist
eine Perspektivansicht eines Ausführungsbeispiels einer Massagevorrichtung; 1B bzw. 1C sind
eine Seitenansicht bzw. eine Vorderansicht der Massagevorrichtung
von 1A.
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2 zeigt
schematisch den Bewegungsablauf eines Massageelements für eine Massagevorrichtung
nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 ist
eine schematische Querschnittsdarstellung wichtiger Komponenten
der Massagevorrichtung von 1 in einem
zusammengebauten Zustand.
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4 zeigt
Seiten- bzw. Querschnittsansichten einzelner wichtiger Komponente
der Massagevorrichtung von 1.
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5 zeigt
Draufsichten einzelner wichtiger Komponente der Massagevorrichtung
von 1.
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6A und 6B zeigen
Vorder- bzw. Querschnittsansichten einzelner wichtiger Komponente
der Massagevorrichtung von 1.
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7 zeigt
schematisch einen Sitz nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Zunächst wird
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Massagevorrichtung
unter Bezugnahme auf 1–6 erläutert.
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Wie
aus der Perspektivansicht von 1A ersichtlich,
umfasst eine Massagevorrichtung 1 ein Führungselement 10,
eine Umlenkrolle 20, ein Abschlusselement 90,
einen ersten Gleiter 40, einen zweiten Gleiter 60 und
ein Massageelement 50.
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Wie
am deutlichsten aus 1 A und 6B ersichtlich,
wobei 6B Querschnittsansichten des
Führungselements
entlang der Linien VI-VI bzw. VI'-VI' in 5 zeigt,
ist an einem oberen Abschnitt des Führungselements 10 entlang
eines Abschnitts der Länge
des Führungselements 10 ein Vorsprung 11 so
ausgebildet, dass ein darunter liegender Abschnitt des Führungselements 10 als
Führungsnut 12 wirkt.
Am Vorderende des Führungselements 10 ist
an einem Bodenabschnitt desselben eine Ausnehmung 13 zur
Aufnahme der Umlenkrolle 20 vorgesehen. Weitere sich entlang
des Bodenabschnitts erstreckende Ausnehmungen dienen zur Befestigung
der Umlenkrolle 20 mittels eines Stifts 30. An
einem dem Vorderende gegenüberliegenden
Hinterende ist ein Abschlusselement 90 angebracht, um die
Führungsnut 12 abzuschließen. Das
Abschlusselement 90 ist mit dem Führungselement 10 verschraubt,
vernietet, integral ausgebildet, oder auf eine beliebige andere
Art daran angebracht. Es sollte beachtet werden, dass die Begriffe „Vorderende" und „Hinterende" nur zum Zweck einer
besseren Darstellung verwendet werden, sich ausschließlich auf
das gezeigte Ausführungsbeispiel
der Massagevorrichtung beziehen, und keinerlei Aussage über die
Anordnung der Massagevorrichtung an einem Sitz treffen.
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Am
Führungselement
sind zwischen der Umlenkrolle 20 und dem Abschlusselement 90 hintereinander,
in der Reihenfolge von der Umlenkrolle 20 zum Abschlusselement 90,
der erste Gleiter 40, das Massageelement 50 sowie
der zweite Gleiter 60 angeordnet. Wie am besten aus den
Querschnittsansichten der Gleiter 40, 60 in 6A ersichtlich,
weist der erste Gleiter 40 einen sich entlang eines Abschnitts
seiner Länge
erstreckenden Ansatz 41 an seinen Seiten auf, welcher eine
Schulter ausbildet. Ähnlich
weist der zweite Gleiter 60 einen sich entlang eines Abschnitts
seiner Länge
erstreckenden Ansatz 61 an seinen Seiten auf, welcher ebenfalls
eine Schulter ausbildet. Die Höhe
der Ansätze 41, 61 ist jeweils
geringfügig
geringer als der Abstand zwischen der Unterseite des Vorsprungs 11 und
einem Bodenabschnitt der Führungsnut 12,
so dass die Gleiter 40 und 60 in der Führungsnut 12 verschiebbar sind,
aber nicht nach oben aus ihr herausgenommen werden können. Die
am Vorderende des Führungselements
angebrachte Umlenkrolle 20 bzw. das am Hinterende des Führungselements
angebrachte Abschlusselement 90 verhindert, dass die Gleiter 40, 60 und
das Massageelement 50 nach vorne bzw. hinten aus der Führungsnut 12 genommen
werden können, sobald
die Umlenkrolle 20 und das Abschlusselement 90 angebracht
sind. Insbesondere weist der Gleiter 40 an seiner der Umlenkrolle 20 zugewandten Stirnfläche einen
gekrümmten
Abschnitt 47 auf, dessen Krümmungsradius gleich dem Radius
der Umlenkrolle 20 ist, und mit welchem der Gleiter 40 an
der Umlenkrolle 20 anliegen kann. Diese Ausgestaltung der
Gleiter 40, 60 sowie des Führungselements 10 gewährleistet,
dass die Gleiter 40, 60 bezüglich des Führungselements verschiebbar,
aber in der Führungsnut 12 gesichert
sind.
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Das
Massageelement 50 umfasst einen Massageabschnitt 55 sowie
einen kreisförmigen
unteren Abschnitt 54, der in 4 am besten
ersichtlich ist. Seitlich an dem kreisförmigen Abschnitt 54 sind Ansätze 51 ausgebildet,
welche näherungsweise dreiecks-
oder kreissegmentsförmig
sind. Die Ansätze,
am besten in der Seitenansicht von 4 bzw. der
Draufsicht von 5 zu sehen, sind so ausgestaltet,
dass sie zwei Schulterabschnitte 51a und 51b ausbilden.
In der gezeichneten horizontalen Ausrichtung des Massageelements 55 befindet
sich die Schulter 51b knapp unterhalb des Vorsprungs 11 des Führungselements 10 und
ist so angeordnet und dimensioniert, dass das Massageelement 55 in
der Führungsnut 12 um
eine Achse senkrecht zur Längsachse
des Führungselements 10 verkippt
werden kann. Insbesondere kommt, wenn in der in 4 gezeigten
Darstellung das Führungselement
im Uhrzeigersinn verkippt wird, die Schulter 51b mit der
Unterseite des Vorsprungs 11 in Berührung oder befindet sich knapp
unterhalb derselben. Durch diese Ausgestaltung des Ansatzes 51 ist
das Massageelement 50 ebenfalls am Führungselement 10 gesichert,
aber bezüglich
desselben schwenkbar oder verkippbar. Weiterhin kann das Massageelement 50 auch
bezüglich
des Führungselements 10 verschoben,
d.h. translatorisch bewegt werden.
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Der
Bewegungsablauf des Massageelements gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird als nächstes
unter Bezugnahme auf 2 erläutert. Dabei durchläuft das
Massageelement einen aus mehreren Abschnitten bestehenden Bewegungszyklus.
Das Massageelement, in 2 schematisch als Massagefinger
dargestellt, kann am Führungselement
zwischen einer vorderen Extremalposition 101 und einer
hinteren Extremalposition 102 verschoben, d.h. translatorisch
bewegt werden. Wiederum sollte beachtet werden, dass die Bezeichnungen „vorne" und „hinten" nur zum Zweck einer
besseren Darstellung eingeführt
wurden, aber keine Aussage zur Anordnung der Massagevorrichtung
an einem Sitz treffen. Am Beginn eines beispielhaften Bewegungszyklus
befindet sich das Massageelement an der vorderen Extremalposition 102 in
einer winkligen Ausrichtung, in welcher der Abstand zwischen einem
oberen Ende des Massageelements und einem Bodenabschnitt des Führungselements
verhältnismäßig gering
ist, wie bei der Position 103 dargestellt. Der Abstand
zwischen einem obersten Abschnitt des Massageelements und einem
Bodenabschnitt des Führungselements
wird im Folgenden als Höhenposition
des Massageelements bezeichnet. Ausgehend von der Position 103 wird
das Massageelement an der vorderen Extremalposition 101 so
verkippt, dass sich die Höhenposition
des Massageelements vergrößert, wie
durch einen Pfeil 104 schematisch dargestellt. Das Massageelement
wird so zur Position 105 aufgerichtet, wobei es nur geringfügig oder
gar nicht translatorisch bezüglich
des Führungselements bewegt
wird. Nachdem das Massageelement am Ende des Verkippungsvorgangs
eine große
Höhenposition
erreicht hat, wird es im Wesentlichen translatorisch entlang des
Führungselements
verschoben, wobei sich seine Höhenposition
bis zum Erreichen der hinteren Extremalposition 102 nicht
oder nur unwesentlich verändert.
Die translatorische Bewegung ist schematisch durch einen Pfeil 106 dargestellt. Nach
Erreichen der hinteren Extremalposition 102 wird das Massageelement
wiederum verkippt, diesmal allerdings derart, dass sich seine Höhenposition verringert,
wie mit einem Pfeil 108 dargestellt. Durch die Verkippung ändert sich
die winklige Ausrichtung des Massageelements bezüglich des Führungselements. Während der
Verkippung wird das Massageelement wiederum nicht oder nur geringfügig bezüglich des
Führungselements
translatorisch verschoben. Nachdem die Höhenposition des Massageelements
einen geringen Wert angenommen hat, wird das Massageelement relativ
zum Führungselement von
der hinteren Extremalposition 102 translatorisch zur vorderen
Extremalposition 101 bewegt. Anschließend beginnt der Bewegungszyklus
von neuem.
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Bei
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Massagevorrichtung wird
dieser Bewegungsablauf durch das Zusammenwirken des Führungselements 10,
der Gleiter 40 und 60 sowie des Massageelements 50 erreicht.
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Dabei
ist die Höhenposition
des Massageelements 50 bestimmt durch den räumlichen
Abstand zwischen dem Massageabschnitt 55 und einem Bodenabschnitt
der Führungsnut 12 oder
einem beliebigen anderen unteren Abschnitt des Führungselements. Zur Realisierung
des gewünschten
Bewegungsablaufs sind die Gleiter 40, 60 mit Bowdenzügen gekoppelt,
wie in 3 ersichtlich. Am Abschlusselement 90 sind
Durchführungen 93, 94 für die Drähte 95, 96 der
Bowdenzüge
vorgesehen. Weiter weisen die Gleiter 40 bzw. 60 Ausnehmungen 42, 43 bzw. 63 zum
Durchführen
oder Befestigen der Drähte der
Bowdenzüge
auf. Der Draht 96 durchläuft das Abschlusselement 90,
ist mit einem Mitnehmer 64 an der Ausnehmung 63 am
zweiten Gleiter 60 angebracht und mit einer Befestigung 64 an
der Ausnehmung 44 am ersten Gleiter 40 befestigt.
Das Massageelement 50 weist an einem radial äußeren Abschnitt
des kreissegmentförmigen
Außenabschnitts eine
Ausnehmung 53 zum Durchführen des Drahts 96 auf.
Der Mitnehmer 64 ist derart ausgestaltet, dass der Draht 96 frei
in Richtung zum Abschlusselement 90 hin, d.h. in 3 nach
rechts, bewegt werden kann, dass aber bei einer Bewegung des Drahts 96 vom
Abschlusselement 90 weg, d.h. in 3 nach links,
der Draht 96 am Mitnehmer 64 arretiert wird, sobald
der Abstand zwischen dem ersten Gleiter 40 und dem zweiten
Gleiter 60 einen bestimmten Wert erreicht oder überschreitet.
Bei Erreichen dieses Abstandswerts stellt der Mitnehmer 64 sicher,
dass eine über
den Draht 96 übertragene
Kraft auch auf den Gleiter 60 übertragen wird. Insbesondere
wird eine auf den ersten Gleiter 40 in Richtung vom Abschlusselement 90 weg
ausgeübte
Kraft über
den Draht 96 und den Mitnehmer 64 zum zweiten
Gleiter 60 übertragen,
wenn der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Gleiter den vorherbestimmten
Abstandswert erreicht hat. Dies bewirkt, dass sich die Gleiter 40, 60 gemeinsam
bewegen. Typischerweise wird dieser Abstandswert gleich oder geringfügig größer als
der in 3 dargestellte Abstand zwischen den Gleitern 40, 60 gewählt, bei
welchem das horizontal ausgerichtete Massageelement 50 zwischen
den Gleitern angeordnet ist.
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Der
Draht 95 läuft
durch die Ausnehmung 94 des Abschlusselements 90,
wird über
die Umlenkrolle 20 umgelenkt, und ist mit einer Befestigung 45 an der
Ausnehmung 43 am ersten Gleiter 40 befestigt.
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Eine
freie Länge
der Drähte 95, 96 wird
gegenphasig verändert.
Nach einem Ausführungsbeispiel
sind Abschnitte der Drähte 96, 96 auf
eine (nicht gezeigte) Spule derart aufgewickelt, dass bei einer Drehung
der Spule in einer ersten Drehrichtung die Länge des von der Spule abgewickelten
Abschnitts des Drahts 95, d.h. die freie Länge des
Drahts 95 zunimmt, und die Länge des von der Spule abgewickelten
Abschnitts des Drahts 96, d.h. die freie Länge des Drahts 96 abnimmt.
Die Spule ist an einen (nicht gezeigten) Elektromotor gekoppelt.
Durch Umpolen des Elektromotors wird die Drehrichtung der Spule
umgekehrt, so dass die freie Länge
des Drahts 95 abnimmt und die freie Länge des Drahts 96 zunimmt.
Durch diese Veränderung
der freien Längen
der Drähte 95, 96 wird
der erste Gleiter 40 entlang des Führungselements verschoben.
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Um
die winklige Ausrichtung des Massageelements 50 relativ
zum Führungselement
und damit die Höhenposition
des Massageelements 50 in Abhängigkeit von einer Bewegungsrichtung
des Massageelements zu verändern,
ist der Gleiter 60 als Gegenlager mit einer Reibungsbremse
ausgestaltet. Dazu sind in einer Ausnehmung 62 an einem
unteren Abschnitt des Gleiters 60 unten ein Reibungselement 80 und
darüber
ein federelastisches Mittel 70, bevorzugt eine Feder angeordnet.
Das Reibungselement kann z.B. ein Kunststoffteil sein, oder jedes
andere Teil, welches einen bestimmten, nicht zu geringen Reibungskoeffizienten
mit einem Abschnitt des Führungselements
aufweist. Durch Vorsehen des Reibungselements 80 und des
federelastischen Mittels 70 am zweiten Gleiter 60 wird
eine Reibungskraft definiert, welche überwunden werden muss, um den zweiten
Gleiter 60 translatorisch in Bewegung zu setzen.
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Wird
nun ausgehend von einer Position, in welcher der erste Gleiter 40,
das Massageelement 50 und der zweite Gleiter 60 aneinanderstoßend am Führungselement 10 angeordnet
sind, so dass sich der erste Gleiter 40 in einer Umgebung
der Umlenkrolle 20 befindet, die freie Länge des
Drahts 96 verringert und gleichzeitig die freie Länge des
Drahts 95 vergrößert, übt der Draht 96 eine
Kraft in Richtung zum Abschlusselement 90 hin auf den ersten
Gleiter 40 aus. Somit wird der erste Gleiter 40 in
Richtung zum Abschlusselement hin, d.h. in 3 nach rechts verschoben.
Da der zweite Gleiter 60 durch eine wohldefinierte Haftreibungskraft
an seinem Ort gehalten wird, werden dabei der zweite Gleiter 60 und das
Massageelement 50 nicht unmittelbar zusammen mit dem ersten
Gleiter 40 in Richtung zum Abschlusselement hin bewegt.
Vielmehr stellt der zweite Gleiter 60 ein Gegenlager dar,
so dass der erste Gleiter 40 unter den kreisförmigen Außenabschnitt 54 des
Massageelements 50 einfährt
und dadurch bewirkt, dass das Massageelement 50 um eine
Achse senkrecht zur Zeichenebene von 3 verkippt
wird. Dabei rollt bzw. rutscht das Massageelement 50 auf seinem
kreisförmigen
Außenabschnitt 54.
Die Ausgestaltung des am Massageelement 50 vorgesehenen
Ansatzes 51 stellt sicher, dass diese Kippbewegung anfangs
vom Führungselement 10 nicht
behindert wird.
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Die
Verkippung des Massageelements 50 und somit die Vergrößerung seiner
Höhenposition wird
fortgesetzt, bis die auf den zweiten Gleiter 60 wirkende
Kraft hinreichend groß ist,
um diesen in Bewegung zu versetzen. Dies ist typischerweise spätestens
dann der Fall, wenn die Schulter 51a des Ansatzes 51 den
Vorsprung 11 des Führungselements 10 berührt. Sobald
die Haftreibungskraft des zweiten Gleiters 60 überwunden
ist, werden der erste Gleiter 40, das Massageelement 50 und
der zweite Gleiter 60 entlang des Führungselements 10 verschoben, d.h.
translatorisch bewegt. Dabei behalten die beiden Gleiter 40, 60 und
das Massageelement 50 ihre relative Anordnung im Wesentlichen
bei, so dass die winklige Ausrichtung des Massageelements 50 und somit
seine Höhenposition
im Wesentlichen unverändert
bleibt. Die Verschiebung der beiden Gleiter 40, 60 und
des Massageelements 50 erstreckt sich über einen Abschnitt des Führungselements
und wird typischerweise fortgesetzt, bis sich der zweite Gleiter 60 in
einer Umgebung des Abschlusselements 90 befindet.
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Sobald
diese Position in einer Umgebung des Abschlusselements 90 erreicht
ist, wird der Elektromotor umgepolt, so dass die freie Länge des Drahts 95 verringert
und die freie Länge
des Drahts 96 vergrößert wird.
Dadurch erfährt
der erste Gleiter 40 eine in Richtung der Umlenkrolle 20 gerichtete und
durch den Draht 95 übertragene
Kraft, die bewirkt, dass der erste Gleiter 40 in Richtung
der Umlenkrolle 20 verschoben wird. Wie oben dargestellt, ist
der Mitnehmer 64 am zweiten Gleiter 60 derart ausgestaltet,
dass auf den zweiten Gleiter 60 dabei keine Kraft wirkt,
so lange nicht der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Gleiter
einen bestimmten Mindestwert erreicht. Somit fährt der erste Gleiter 40 unter
dem Massageelement 50 hervor, wobei das Massageelement 50 so
verkippt wird, dass es sich absenkt und seine Höhenposition verringert wird.
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Sobald
sich das Massageelement 50 vollständig abgesenkt und die in 3 dargestellte
horizontale Ausrichtung erreicht hat, bewirkt der Mitnehmer 64,
dass auf den zweiten Gleiter 60 eine über den ersten Gleiter 40 und
den Draht 96 übertragene Kraft
ausgeübt
wird, welche in Richtung der Umlenkrolle 20 gerichtet ist.
Somit bewegen sich die Gleiter 40, 60 und das
Massageelement 50 gemeinsam in Richtung zur Umlenkrolle 20 hin,
wobei die winklige Ausrichtung des Massageelements 50 und
folglich seine Höhenposition
wiederum im Wesentlichen beibehalten wird. Mit Erreichen der Position
in einer Umgebung der Umlenkrolle 20 endet der Bewegungszyklus
und beginnt im Allgemeinen von neuem.
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Das
oben beschriebene Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Massagevorrichtung
stellt nur eine mögliche
Realisierung derselben dar, an welcher zahlreiche Abwandlungen vorgenommen werden
können.
Während
im obigen Ausführungsbeispiel
die Verkippung des Massageelements 50 vor bzw. nach einer
Translationsbewegung entlang des Führungselements stattfindet,
können
die Gleiter 40, 60 und das Massageelement 50 auch
derart ausgestaltet sein, dass z.B. die Translations- und Verkippungsbewegung
miteinander kombiniert werden. Dabei wird die winklige Ausrichtung
des Massageelements 50 verändert, während sich dieses bereits translatorisch
in Richtung des Abschlusselements 90 oder der Umlenkrolle 20 bewegt.
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Auch
sind weitere Vereinfachungen der in 1–6 gezeigten Struktur denkbar. Zum Beispiel
ist es nicht unbedingt notwendig, den zweiten Gleiter 60 am
Führungselement 10 vorzusehen.
Vielmehr kann das Massageelement 50 selbst dessen Rolle übernehmen,
wenn ein Reibungskoeffizient zwischen dem Massageelement 50 und
der Führungsnut 12 des
Führungselements 10 hinreichend
groß ist,
dass die vom ersten Gleiter 40 auf das Massageelement 50 ausgeübte Kraft
zuerst zu einer Verkippung des Massageelements 50 und erst
anschließend
zu dessen translatorischer Bewegung entlang des Führungselements 10 führt. Dabei
würde ein
Mitnehmer ähnlich
zum Mitnehmer 64 am Massageelement 50 vorgesehen
sein.
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Bei
dem oben dargestellten Ausführungsbeispiel
wurde eine Veränderung
der Höhenposition
des Massageelements durch eine Verkippung, d.h. durch eine Veränderung
von dessen winkliger Ausrichtung relativ zum Führungselement erreicht. Jedoch
kann die Höhenposition
auch auf eine beliebige andere Art und Weise verändert werden, z.B. indem das
Massageelement translatorisch in einer Richtung senkrecht zur Längsachse
des Führungselements
verschoben wird. Dies kann z.B. durch separate Antriebsmittel erreicht
werden, welche das Massageelement nach oben bzw. nach unten senkrecht
zum Führungselement
verschieben können.
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Schließlich ist
die Form des Massageelements nicht auf die in 1 dargestellte
Form mit einem kreissegmentförmigen
Außenabschnitt
und einem Massageabschnitt beschränkt. Vielmehr kann das Massageelement
eine Vielzahl verschiedener Formen annehmen, z.B. die eine Massagefingers, wie
in 2 gezeigt.
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Eine
erfindungsgemäße Massagevorrichtung
kann an beliebigen Sitzmöbeln
eingesetzt werden. 7 zeigt ein Beispiel eines Sitzes
nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, welcher mehrere erfindungsgemäße Massagevorrichtungen umfasst.
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Der
Sitz 200 umfasst einen Sitzkissenabschnitt 210 sowie
einen Rückenlehnenabschnitt 220. Sowohl
am Sitzkissenabschnitt 210 als auch Rückenlehnenabschnitt 220 sind
je zwei Massagevorrichtungen 211, 212 bzw. 221, 222 V-förmig angeordnet.
Die Massagevorrichtungen sind typischerweise unterhalb eines Schaumstoffmaterials
des Sitzes im Sitz angebracht. Dabei kann in einem zwischen einer Massagevorrichtung
und der entsprechenden Oberfläche
des Sitzkissenabschnitts bzw. Rückenlehnenabschnitts
angeordneten Bereich die Dicke des Schaumstoffmaterials geringer
als in anderen Bereichen des Sitzkissen- bzw. Rückenlehnenabschnitts sein.
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Am
Sitzkissenabschnitt sind die Massagevorrichtungen 211, 212 unterhalb
von Abschnitten einer Sitzkissenoberfläche angeordnet, an welchen
in Gebrauch Ober schenkel eines Benutzers aufliegen. Wie durch gestrichelte
Pfeile schematisch dargestellt, sind die Massagevorrichtungen so
ausgerichtet, dass die Höhenposition
eines Massageelements bei einer Bewegung nach hinten, d.h. in Richtung zum
Rückenlehnenabschnitt,
höher ist
als bei der Gegenbewegung nach vorne. Schematisch dargestellt sind
die Vorgänge
des Einstellens einer größeren Höhenposition 211a des
Massageelements, einer translatorischen Verschiebung 211b des
Massageelements, eine Verringerung der Höhenposition 211c des
Massageelements, sowie eine translatorische Verschiebung 211d mit
einer geringeren Höhenposition.
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Die
Bewegung der Massageelemente verschiedener Massagevorrichtungen 211, 212 kann synchronisiert
oder nicht synchronisiert ablaufen. Ebenfalls können ein oder mehrere verschiedene Elektromotoren
vorgesehen sein, um die jeweilige Bewegung der Massageelemente hervorzurufen.
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Ähnlich sind
am Rückenlehnenabschnitt 220 die
Massagevorrichtungen 221, 222 unterhalb von (also
in einer Richtung senkrecht zur Rückenlehnenoberfläche versetzt
zu) solchen Abschnitten der Rückenlehnenoberfläche angeordnet,
an welchen im Gebrauch ein oberer Rückenabschnitt eines Benutzers
anliegt. Wie schematisch durch gestrichelte Pfeile dargestellt,
sind die Massagevorrichtungen derart ausgerichtet, dass die Höhenposition
eines Massageelements bei einer Bewegung nach unten, d.h. in Richtung
zum Sitzflächenabschnitt
hin, höher ist
als bei der Gegenbewegung nach oben. Insbesondere sind schematisch
die Phasen des Einstellens einer größeren Höhenposition 221a,
einer translatorischen Verschiebung bei der größeren Höhenposition 221b nach
unten, einer Verringerung der Höhenposition 221c sowie
einer translatorischen Verschiebung mit einer geringeren Höhenposition 221d nach
oben dargestellt. Wiederum können,
wie bei den am Sitzkissenabschnitt angeordneten Massagevorrichtungen,
die Bewegungen der Massageelemente synchronisiert oder nicht synchronisiert
sein, und es können
ein oder mehrere Elektromotoren vorgesehen sein, um die Bewegungen
der Massageelemente hervorzurufen. Es sollte beachtet werden, dass
sich der Begriff der Höhenposition
auf die relative Ausrichtung der Massageelements zum Führungselement
in einer Richtung senkrecht zur Längsachse des Führungselements
bezieht. Für
am Rückenlehnenabschnitt
ange ordnete Massagevorrichtungen ist diese Richtung im Wesentlichen
senkrecht zur Oberfläche des
Rückenlehnenabschnitts.
Dagegen beziehen sich die auf Translations- oder Verschiebungsbewegungen
gerichteten Richtungsangaben „nach
oben" bzw. „nach unten" auf Richtungen bezüglich des
Sitzes in einem installierten Zustand.
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Während das
in 7 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzes
eine Verbesserung der Blutzirkulation sowohl im Oberschenkelbereich
als auch in einem oberen Rückenbereich
bewirkt, können
an einem erfindungsgemäßen Sitz
Massagevorrichtungen auch nur an einem Sitzkissenabschnitt oder
nur an einem Rückenlehnenabschnitt
vorgesehen sein. Weiterhin kann die Zahl der vorgesehenen Massagevorrichtungen
natürlich
variieren.
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Ein
wichtiges Anwendungsgebiet erfindungsgemäßer Massagevorrichtungen und
Massageverfahren sind Fahrzeugsitze, insbesondere Autositze. Dabei
sind die Massagevorrichtungen typischerweise an einer Hinterfederung
der Fahrzeugsitze angebracht, so dass sich ihre Lage automatisch dem
auf die Sitzoberfläche
ausgeübten
Druck anpasst. An einem Rückenlehnenabschnitt
angebrachte Massagevorrichtungen können insbesondere auch an der
Lordose befestigt sein. Natürlich
können
erfindungsgemäße Massagevorrichtungen
bei einer Vielfalt anderer Sitze Verwendung finden, wobei ihre Befestigung
an bzw. in den jeweiligen Sitzen den entsprechenden Bedürfnissen
flexibel angepasst werden kann.