DE102005048309A1

DE102005048309A1 - Elektromagnetventil, insbesondere für schlupfgeregelte Kraftfahrzeugbremsanlagen

Info

Publication number: DE102005048309A1
Application number: DE102005048309A
Authority: DE
Inventors: Christoph Voss; Christian Schulz
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2005-09-24
Filing date: 2005-10-08
Publication date: 2007-03-29

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil, mit einem Ringfilterelement (1), dessen Endbereich ein in Richtung der Ventilaufnahmebohrung (2) wirksames, Radialkraft erzeugendes Mittel (3) aufweist, um die gewünschte dauerhafte Dichtwirkung der Filterbaugruppe in der Ventilaufnahmebohrung (2) zu ermöglichen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil, insbesondere für schlupfgeregelte Kraftfahrzeugbremsanlagen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE 196 35 693 A1 ist bereits ein Elektromagnetventil der angegebenen Art für eine schlupfgeregelte Bremsanlage bekannt geworden, das über ein Ringfilterelement verfügt, das außer der Filterfunktion auch am Ventilgehäuse und in der Ventilaufnahmebohrung eine Abdichtfunktion übernimmt. Für einen derartigen Ringfilter kann unter bestimmten Bedingungen nicht immer eine Abdichtung zwischen dem Ringfilterelement und der Ventilaufnahmebohrung sichergestellt werden, insbesondere wenn das Ringfilterelement aus einem Kunststoff hergestellt ist, da Kunststoffe häufig aufgrund der schwierigen Formgebung zu Verzug neigen und durch so genanntes Kriechen einen mechanischen Vorspannungsabbau erleiden, der zu einem Verlust der Dichtkraft führen kann.

Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Elektromagnetventil der angegebenen Art mit möglichst einfachen, funktionsgerechten Mitteln derart zu verbessern, dass eine sichere Befestigung und Abdichtung des aus einem Kunststoff bestehenden Ringfilterelements in der Ventilaufnahmebohrung gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Elektromagnetventil der angegebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im nachfolgenden aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor.
Die 1 zeigt erheblich vergrößert in einer Teilansicht die Ventilpatrone eines als 2/2-Wegesitzventil ausgeführten Elektromagnetventils im Längsschnitt. Das Elektromagnetventil weist einen in einem Ventilgehäuse 9 angeordneten, vorzugsweise aus einem Kunststoff gefertigten Ventilschließkörper 12 auf, der abhängig von der elektromagnetischen Erregung einer nicht abgebildeten Ventilspule im Ventilgehäuse 9 einen Ventildurchlass innerhalb eines Ventilsitzkörpers 13 zu öffnen oder zu verschließen vermag.
In das Ventilgehäuse 9 münden vertikal von unten ein Druckmitteleinlass 4 sowie oberhalb des Ventilsitzkörpers 13 seitlich ein Druckmittelauslass 14 ein, wobei zwischen dem Ventilgehäuse 9 und der Ventilaufnahmebohrung 2 ein Ringfilterelement 1 angeordnet ist, das die evtl. im Druckmittel enthaltenen Schmutzpartikel aufnimmt.
Zur Umgehung des stößelförmigen Ventilschließkörpers 12 in seiner geschlossenen Schaltstellung ist ferner ein hydraulisch betätigbares Rückschlagventil 15 in einem Bypass zum Ventilschließkörper 12 angeordnet, wodurch bei Absenkung des Drucks im Druckmitteleinlass 4 das kugelförmige Rückschlagventil 15 die zugehörige Ventilsitzöffnung im Ringfilterele ment 1 freigibt, sodass Druckmittel aus dem Druckmittelauslass 14 über den Bypass zurück zum Druckmitteleinlass 4 entweichen kann.
Wie aus der 1 hervorgeht, gestaltet sich zur Lösung des Abdichtproblems für das Ringfilterelement 1 in der Ventilaufnahmebohrung 2 die Erfindung derart, dass der untere Endbereich des Ringfilterelements 1 ein in Richtung der Wand der Ventilaufnahmebohrung 2 wirksames, Radialkraft erzeugendes Mittel 3 aufweist, sodass durch das die Radialkraft erzeugende Mittel 3 der Endbereich des Ringfilterelements 1 radial aufgeweitet ist, um die Dichtwirkung des Ringfilterelements 1 in der Ventilaufnahmebohrung 2 unter allen Betriebsbedingungen zu gewährleisten.
Das Mittel 3 ist in eine für den Druckmitteleinlass 4 vorgesehene kreisrunde Öffnung 5 am unteren Ende des Ringfilterelements 1 eingepresst, die im Endbereich des Ringfilterelements 1 den Bodenfilter 6 aufnimmt. Für die konstruktive Ausführung des Mittels eignet sich besonders gut ein Ringteils 3, dessen peripherer Wandabschnitt unter Radialkraftwirkung gleichmäßig am Innenmantel des Ringfilterelements 1 abdichtet.
Eine besonders zweckmäßige bauliche Kombination ergibt sich dadurch, dass das Ringteil 3 ein homogenes Bestandteil des Bodenfilters 6 bildet. Zur einwandfreien Befestigung und Abdichtung des Ringteils 3 im unteren Endbereich des Ringfilterelements 1 sowie des Ringfilterelements 1 in der Ventilaufnahmebohrung 2 ist das Ringteil 3 an einem scheibenförmigen Abschnitt 7 des Bodenfilters 6 stegförmig in die Öffnung des Ringfilterelements 1 gerichtet.
Der scheibenförmige Abschnitt 7 hat an einer dem Ringfilterelement 1 zugewandten Stirnfläche einen Anschlag 8, der an der vom Ventilgehäuse 9 abgewandten Stirnseite des Ringfilterelements 1 anliegt. Hierdurch ist sichergestellt, dass unter Wirkung der Einpresskraft der Einpressvorgang des Ringteils 3 in das Ringfilterelement 1 unter Ausschöpfung der maximalen Einpresstiefe erfolgt, sodass infolge der maximal erreichbaren Überdeckung von Ringteil 3 und Ringfilterelement 1 eine entsprechend große Dichtfläche sowie ein fester Sitz zustande kommt.
Der Anschlag 8, das Ringteil 3 und der scheibenförmige Abschnitt 7 sind bevorzugt aus einem Polyamid durch Kunststoffspritzgießen hergestellt, wodurch der Herstellaufwand und damit auch die entstehenden Kosten minimal sind.
Um unabhängig von Fertigungstoleranzen in der Ventilaufnahmebohrung 2 als auch unabhängig von Verzug und Kriecheigenschaften des aus einem Kunststoff gefertigten Ringfilterelements 1 eine unter allen Betriebsbedingungen optimale Abdichtung des Ringfilterelements 1 in der Ventilaufnahmebohrung 2 zu gewährleisten, ist an dem vom Ventilgehäuse 9 abgewandten Endabschnitt des Ringfilterelements 1 eine Gehäusestufe 11 vorgesehen, die eine Ringdichtung 10 aufnimmt. Durch die vom Ringteil 3 auf den Endabschnitt des Ringfilterelements 1 übertragene Radialkraft, die infolge der Aufweitung des Endabschnitts auch auf die elastische Ringdichtung 10 wirkt, ist somit jederzeit eine einwandfreie Abdichtung des Ringfilterelements 1 in der Ventilaufnahmebohrung 2 sichergestellt.
Die Ringdichtung 10 wird vor der Montage des Bodenfilters 6 an der Gehäusestufe 11 aufgesetzt und anschließend vom Anschlag 8 am Bodenfilter 6 überdeckt, sodass die Ringdichtung 10 zwischen dem Anschlag und der Gehäusestufe 11 sicher fixiert ist. Der Bodenfilter 6 weist ebenso wie das Ringfilterelement ein in den Kunststoff des scheibenförmigen Abschnitt 7 eingespritztes Filtergewebe auf, das in der vorliegenden zeichnerischen Darstellung allerdings nicht zu erkennen ist.
Im Ausführungsbeispiel nach 1 ist das Ringfilterelement 1 über einen in den Druckmitteleislass 4 des Ventilgehäuses 9 gerichteten rohrförmigen Fortsatz 16 am Ventilgehäuse 3 mittels Preßsitz gehalten. Der Fortsatz 16 steht zur Aufnahme des Rückschlagventils 15 mit einer Ventilsitzplatte 17 in Verbindung die als homogenes Kunststoffspritzteil mit dem das Filtergewebe aufweisenden Mantelabschnitt am Ringfilterelement 1 verbunden ist.
Die Ventilsitzplatte 17 weist zur Aufnahme und Abdichtung des kugelförmigen Rückschlagventils 15 eine außermittige Ventilsitzöffnung auf, die den Bypass zwischen dem Druckmitteleinlass 4 und dem Druckmittelauslass 14 darstellt. Der durch den Fortsatz 16 geführte Druckmittelauslass 14 ist zum Zwecke einer Blendenfunktion für das Elektromagnetventil in der Regel kalibriert.
Die Ventilsitzplatte 17 weist zur ungehinderten Durchströmung des für das Rückschlagventil 15 vorgesehenen Bypasses einen Abstand zur unteren Stirnfläche des rohrförmigen Ventilgehäuses 9 auf.

1: Ringfilterelement
2: Ventilaufnahmebohrung
3: Ringteil
4: Druckmitteleinlass
5: Öffnung
6: Bodenfilter
7: Abschnitt
8: Anschlag
9: Ventilgehäuse
10: Ringdichtung
11: Gehäusestufe
12: Ventilschließkörper
13: Ventilsitzkörper
14: Druckmittelauslass
15: Rückschlagventil
16: Fortsatz
17: Ventilsitzplatte

Claims

Elektromagnetventil, insbesondere für schlupfgeregelte Kraftfahrzeug-Bremsanlagen, mit einem in einem Ventilgehäuse angeordneten Ventilschließkörper, der abhängig von der elektromagnetischen Erregung einer Ventilspule im Ventilgehäuse einen Ventildurchlass in einem Ventilsitz zu öffnen oder zu verschließen vermag, mit einem in das Ventilgehäuse einmündenden Druckmitteleinlass und einem Druckmittelauslass, sowie mit einem zwischen dem Ventilgehäuse und einer Ventilaufnahmebohrung angeordneten Ringfilterelement, in dessen vom Ventilgehäuse abgewandten Endbereich ein Bodenfilter eingefügt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich des Ringfilterelements (1) ein in Richtung der Ventilaufnahmebohrung (2) wirksames, Radialkraft erzeugendes Mittel (3) aufweist.
Elektromagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Radialkraft erzeugende Mittel (3) der Endbereich des Ringfilterelements (1) radial aufweitbar ist.
Elektromagnetventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (3) in eine für den Druckmitteleinlass (4) vorgesehene Öffnung (5) des Ringfilterelements (1) eingepresst ist, die im Endbereich des Ringfilterelements (1) den Bodenfilter (6) aufnimmt.
Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel durch ein Ringteil (3) gebildet ist, dessen peripherer Wandab schnitt druckmitteldicht am Innenmantel des Ringfilterelements (1) anliegt.
Elektromagnetventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ringteil (3) ein homogenes Bestandteil des Bodenfilters (6) ist, das an einem scheibenförmigen Abschnitt (7) des Bodenfilters (6) stegförmig in die Öffnung des Ringfilterelements (1) gerichtet ist.
Elektromagnetventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der scheibenförmige Abschnitt (7) an einer dem Ringfilterelement (1) zugewandten Stirnfläche einen Anschlag (8) hat, der an der vom Ventilgehäuse (9) abgewandten Stirnseite des Ringfilterelements (1) anliegt.
Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (8), das Ringteil (3) und der scheibenförmige Abschnitt (7) durch Kunststoffspritzgießen, vorzugsweise aus Polyamid hergestellt sind.
Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme einer Ringdichtung (10) am Umfang des Ringfilterelements (1) der vom Ventilgehäuse (9) abgewandte Endabschnitt des Ringfilterelements (1) eine Gehäusestufe (11) aufweist, die zur axialen Fixierung der Ringdichtung (10) an der Gehäusestufe (11) vom Anschlag (8) überdeckt ist.