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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Garen von Speisen in einem
Garraum eines Gargeräts.
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Ein
derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
CH 678 996 A5 bekannt. Bei
dem bekannten Verfahren wird ein Garraum während eines ersten Zeitabschnitts
mittels eines Heizelements bis zu einer vorher festgelegten Haltetemperatur
aufgeheizt, die während
eines vorher festgelegten zweiten Zeitabschnitts im Wesentlichen
konstant gehalten wird. Während
eines daran anschließenden
dritten Zeitabschnitts wird die dem Heizelement zugeführte elektrische
Leistung unterbrochen oder reduziert, um die Wärmekapazität des Garraums zur Energieeinsparung
auszunutzen.
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Der
Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren zum Garen
von Speisen in einem Garraum eines Gargeräts anzugeben, das Heizenergie einspart
und gleichzeitig auf voneinander verschiedene Gargeräte anpassbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die
mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere in
der Einsparung von Heizenergie bei dem Garen von Speisen und darin,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
sehr einfach auf voneinander verschiedene Gargeräte anpassbar ist. Gerade bei
der heutigen Variantenvielfalt ist dies sehr vorteilhaft. Neben
Basis- Mittelklasse und Spitzengeräten gibt es Ausführungen
mit oder ohne Katalysator und diversen anderen zusätzlichen
Funktionen, so dass hinsichtlich der Wärmeableitung aus dem Garraum
von Gerät
zu Gerät
sehr unterschiedliche Bedingungen vorherrschen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
kann somit eine erhebliche Heizenergiereduzierung bei einem gleichbleibend
guten Garergebnis erzielt werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass die
Begrenzung der dem Garraum während
des dritten Zeitabschnitts zugeführten
Heizenergie aufgehoben wird, sobald die Temperatur in dem Garraum
unter einen vorher festgelegten Mindestwert abgesunken oder eine
vorher festgelegte Maximalzeitdauer für den dritten Zeitabschnitt
erreicht oder eine vorher festgelegte Eingabe an einem Bedienelement
des Gargeräts
vorgenommen worden ist. Hierdurch ist zum einen gewährleistet,
dass die Begrenzung der dem Garraum zugeführten Heizenergie nicht zu
ungewünschten
Garergebnissen führt.
Zum anderen ist erreicht, dass der Benutzer das automatisch ablaufende
Verfahren jederzeit abbrechen kann. Der Bedienkomfort ist dadurch
weiter verbessert.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Haltetemperatur
und/oder die Dauer des zweiten Zeitabschnitts in Abhängigkeit
der mittels eines weiteren Bedienelements des Gargeräts für den aktuellen
Garvorgang ausgewählten
Speise durch die Gerätesteuerung
automatisch ermittelt und für
die Steuerung des aktuellen Garvorgangs übernommen wird/werden. Hierdurch
ist der Bedienkomfort weiter verbessert, da die Anzahl der erforderlichen
Eingaben durch den Benutzer verringert ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt
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1 eine
Vorderansicht eines Backofens,
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2 einen
ersten Zeit-Temperaturverlauf bei einem Gargerät mit einem Garraum, ohne darin befindlicher
Speise,
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3 einen
zweiten Zeit-Temperaturverlauf analog zu 2, mit darin
befindlicher Speise, wobei die Speise eine geringe Masse aufweist,
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4 einen
dritten Zeit-Temperaturverlauf analog zu 2, mit darin
befindlicher Speise, wobei die Speise eine große Masse aufweist und
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5 einen
vierten Zeit-Temperaturverlauf ähnlich
zu 4.
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In 1 ist
ein als Backofen ausgebildetes Gargerät mit einer Bedienblende 2 und
einen durch eine Tür 4 verschlossenen
Garraum 6 gezeigt. Die Tür 4 weist einen Griff 4.1 und
ein Sichtfenster 4.2 auf. Ferner weist der Backofen ein
durch das Sichtfenster 4.2 sichtbares und als elektrischer
Heizkörper ausgebildetes
elektrisches Heizelement 8 sowie eine in dem Inneren des
Backofens angeordnete elektrische Gerätesteuerung 10 auf,
die in 1 durch eine gestrichelte Linie symbolisiert ist.
Die elektrische Gerätesteuerung 10 ist
auf dem Fachmann bekannte Weise mit Bedienelementen 12 und
einer Anzeige 14 der Bedienblende 2 sowie dem
Heizelement 8 elektrisch leitend verbunden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachfolgend anhand der 2 bis 5 näher erläutert:
In
dem durch die Tür 4 verschlossenen
Garraum 6 des Backofens befindet sich ein herkömmlicher
Gargutträger.
Der Gargutträger
ist nicht dargestellt. Während
eines ersten Zeitabschnitts, der in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwa 15 Minuten dauert, wird der Garraum 6 mittels des
Heizelements 8 bis zu einer vorher festgelegten Haltetemperatur,
hier 160°C,
aufgeheizt. Siehe 2. Die Haltetemperatur für den jeweiligen
Garvorgang richtet sich nach der zu garenden Speise sowie der gewünschten
Zubereitungsart und wird mittels der Bedienelemente 12 manuell
eingestellt. Verfügt
das Gargerät über eine
entsprechende Sensorik, kann dies auch automatisch geschehen.
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Die
Haltetemperatur wird während
eines vorher festgelegten zweiten Zeitabschnitts im Wesentlichen
konstant gehalten. Dies geschieht auf dem Fachmann bekannte Weise über eine
Regelung der Garraumtemperatur, also der in dem Garraum herrschenden
Temperatur auf die vorher festgelegte Haltetemperatur.
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Während eines
dritten Zeitabschnitts wird die vorgenannte Regelung der Garraumtemperatur
bei gleichzeitiger Begrenzung der dem Garraum 6 während des
dritten Zeitabschnitts zugeführten
Heizenergie fortgesetzt. Der dritte Zeitabschnitt ist hier in vorher
festgelegte Zeitintervalle unterteilt. Die Zeitintervalle betragen
hier jeweils eine Minute. Grundsätzlich sind
hierfür
jedoch auch andere geeignete Zeitdauern denkbar. In jedem einzelnen
Zeitintervall ist die Einschaltdauer des Heizelements 8 auf
einen Wert begrenzt, der für
das Konstanthalten der Haltetemperatur, hier 160°C, bei dem Garraum 6 ohne
darin befindliche Speise, also im Leerlaufbetrieb, erforderlich ist.
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Da
die Haltetemperatur, wie oben bereits erläutert, von der zu garenden
Speise und der Zubereitungsart abhängig ist, ist in einem nicht
dargestellten Speicher der Gargerätesteuerung 10 für jede mögliche Haltetemperatur
ein Wert für
die Einschaltdauer des Heizelements 8 pro Zeitintervall
abgespeichert.
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Die
einzelnen Werte für
die Einschaltdauer des Heizelements 8 pro Zeitintervall
werden vorab beispielsweise durch Versuche mit dem Gargerät im Leerlaufbetrieb
ermittelt. Dabei ist der Garraum 6 je nach Zubereitungsart
durchaus unterschiedlich mit Zubehör, wie beispielsweise Roste,
Fettpfannen, Bräter
oder dergleichen bestückt.
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Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden
die Haltetemperatur und die Dauer des zweiten Zeitabschnitts in
Abhängigkeit
der mittels eines als Bedienelement 12 ausgebildeten weiteren
Bedienelements des Gargeräts
für den
aktuellen Garvorgang ausgewählten
Speise durch die elektrische Gerätesteuerung 10 automatisch
ermittelt und für
die Steuerung des aktuellen Garvorgangs übernommen.
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Die
erfindungsgemäße Begrenzung
der dem Garraum 6 während
des dritten Zeitabschnitts zugeführten
Heizenergie wird bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aufgehoben,
sobald die Temperatur in dem Garraum 6 unter einen vorher
festgelegten Mindestwert, hier 140°C, abgesunken oder eine vorher
festgelegte Maximalzeitdauer für
den dritten Zeitabschnitt, hier 100 Minuten, erreicht oder eine
vorher festgelegte Eingabe an einem Bedienelement 12 des Gargeräts vorgenommen
worden ist.
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Der
zweite und der dritte Zeitabschnitt sind in 2 nicht unterscheidbar,
da es sich bei dem darin gezeigten Beispiel um den bereits erläuterten
Leerlaufbetrieb handelt. Die dem Garraum 6 über das Heizelement 8 zugeführte Heizenergie
entspricht hier genau der erforderlichen Heizenergie zum Halten
der 160°C
während
des dritten Zeitabschnitts. Die Garraumtemperatur von 160°C wird deshalb
im Wesentlichen konstant gehalten. Siehe 2.
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Der
Zeit-Temperaturverlauf wurde in den 2 bis 5 jeweils
nach etwa 120 Minuten, ab Beginn des jeweiligen Garvorgangs, abgebrochen.
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3 zeigt
einen beispielhaften Garvorgang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
anhand eines zweiten Zeit-Temperaturverlaufs. Der erste Zeitabschnitt
verläuft ähnlich zu
dem Beispiel aus 2, also dem Leerlaufbetrieb.
Nach etwa 20 Minuten ist auch hier die Aufheizphase beendet und
die Haltetemperatur von 160°C
erreicht. Im Unterschied zu dem Beispiel aus 2, also dem
Leerlaufbetrieb, handelt es sich hier um eine Speise mit einer geringen
Masse, wie beispielsweise ein dünnes
Stück Fleisch,
das sich auf dem Gargutträger
in dem durch die Tür 4 verschlossenen
Garraum 6 des Backofens befindet. Der zweite Zeitabschnitt
ist bei diesem Beispiel sehr kurz. Wie aus 3 deutlich
hervorgeht, reicht die dem Garraum 6 während des dritten Zeitabschnitts
zugeführte
Heizenergie nicht aus, um die Garraumtemperatur von 160°C zu halten,
obwohl die Temperaturregelung aus dem zweiten Zeitabschnitt fortgesetzt
wird. Die Einschaltdauer des Heizelements 8 pro Zeitintervall
ist zu kurz, um die Wärmeverluste
auszugleichen und damit die Garraumtemperatur bei der vorher festgelegten
Haltetemperatur von 160 °C
konstant zu halten. Nach etwa 25 Minuten sinkt die Garraumtemperatur
stetig ab, bis der Benutzer durch eine Betätigung eines der Bedienelemente 12 den
Garvorgang nach etwa 55 Minuten manuell abbricht. Das Heizelement 8 wird
automatisch ausgeschaltet und die Garraumtemperatur sinkt schnell auf
die Umgebungstemperatur von etwa 20°C ab.
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Ein
anderer beispielhafter Garvorgang ist anhand eines dritten Zeit-Temperaturverlaufs
in 4 dargestellt. Die Aufheizphase, nämlich der
erste Zeitabschnitt, dauert bei diesem Beispiel etwas länger als
bei dem Beispiel aus 3, da hier ein großes Fleischstück, also
eine Speise mit einer großen
Masse, gegart wird. Auch hier ist der zweite Zeitabschnitt sehr
kurz bemessen. Aufgrund der noch größeren Masse der Speise reicht
hier die Einschaltzeit des Heizelements 8 pro Zeitintervall
ebenfalls nicht aus, um die Garraumtemperatur während des dritten Zeitabschnitts
auf der Haltetemperatur von 160°C
zu halten. Im Unterschied zu dem Beispiel aus 3 erfolgt
hier kein Benutzereingriff während
der Abkühlung
des Garraums 6 auf den Mindestwert der Garraumtemperatur,
so dass die Garraumtemperatur bis unter den Mindestwert von 140°C absinkt.
Die Abkühlung
des Garraums 6 erfolgt hier aufgrund der größeren Masse
der Speise etwas schneller als bei dem Beispiel aus 3.
Nach etwa 70 Minuten unterschreitet die Garraumtemperatur erstmalig
die 140°C.
Dies führt
dazu, dass die erfindungsgemäße Begrenzung
der Einschaltdauer des Heizelements 8 pro Zeitintervall
mittels der Gerätesteuerung 10 auf dem
Fachmann bekannte Weise automatisch beendet und die Einschaltdauer
des Heizelements 8 pro Zeitintervall auf einen Wert angehoben
wird, der ausreicht, um den Mindestwert der Garraumtemperatur, hier
140°C, aufrecht
zu erhalten. Bei dem in 4 dargestellten Beispiel setzt
der Benutzer die Solltemperatur für den Garraum nach etwa 95
Minuten manuell auf 160°C.
Die Einschaltdauer des Heizelements 8 pro Zeitintervall
wird erneut erhöht,
um die eingestellte Solltemperatur von 160°C zu erreichen und zu halten.
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5 zeigt
ein zu dem vorgenannten Beispiel alternatives Beispiel anhand eines
vierten Zeit-Temperaturverlaufs.
Anstelle die Begrenzung der Einschaltdauer des Heizelements 8 pro
Zeitintervall aufzuheben und auf einen Wert zu erhöhen, der ausreicht,
um den Mindestwert für
die Garraumtemperatur, hier 140°C,
im Wesentlichen konstant zu halten, wird bei diesem Beispiel die
Einschaltdauer auf einen Wert erhöht, der ausreicht, um die Garraumtemperatur
wieder auf die Haltetemperatur von 160°C zu erhöhen und diese Temperatur im
Wesentlichen konstant zu halten.
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Die
Erfindung ist nicht auf das erläuterte
Ausführungsbeispiel
begrenzt.