Es
bestand die Aufgabe, Materialien bereit zu stellen, mit denen die
aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden werden können.
Demgemäß wurden
die eingangs definierten Gemische gefunden.
Erfindungsgemäße Gemische
enthalten
- (A) mindestens ein Ethylencopolymer
mit mindestens einer Carbonsäuregruppe
pro Molekül,
- (B) mindestens ein Ethylencopolymer mit pro Molekül mindestens
einer tertiären
Aminogruppe als oder in einer Seitenkette,
wobei Ethylencopolymer
(A) eine Schmelzemassefließrate
(MFR) im Bereich von 1 bis 50 g/10 min und Ethylencopolymer (B)
eine kinematische Schmelzeviskosität v im Bereich von 500 bis
40.000 mm2/s aufweist.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter Ethylencopolymeren
mit mindestens einer Carbonsäuregruppe
pro Molekül
(A), die auch als Ethylencopolymere (A) bezeichnet werden, solche
Ethylencopolymere verstanden, die im Mittel (Zahlenmittel) mindestens
eine Carbonsäuregruppe
pro Molekül
aufweisen.
Beispiele
für Ethylencopolymere
(A) sind Oxidate von Polyethylenwachsen. Unter Oxidaten von Polyethylenwachsen
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Materialien verstanden,
die man durch Oxidation von Homopolymeren des Ethylens oder Copolymeren
von Ethylen mit α-Olefinen
wie beispielsweise Propylen, 1-Buten, 1-Hexen, 1-Octen, 1-Decen
oder 1-Dodecen, jeweils beispielsweise mit einem Molekulargewicht
Mn im Bereich von 1.000 g/mol bis 20.000
g/mol, mit oxidierend wirkenden Gasen erhalten kann. Geeignete oxidierend
wirkende Gase sind beispielsweise Ozon, Sauerstoff, insbesondere
Luft. Vorstehend genannte Homo- oder Copolymere des Ethylens können beispielsweise
durch radikalische (Co)polymerisation oder mit Hilfe von Katalysatoren
erhalten werden, insbesondere Ziegler-Katalysatoren oder Metallocenkatalysatoren.
Geeignete
Verfahren zur Herstellung von Oxidaten von Polyethylenwachsen sind
beispielsweise in WO 97/41158, EP-A 0 890 583 und EP-B 0 853 089
beschrieben.
Besonders
geeignete Oxidate können
beispielsweise eine Säurezahl
im Bereich von 1 bis 250 mg KOH/g, bevorzugt 10 bis 50 mg KOH/g
aufweisen, bestimmt durch Titration nach DIN 53402.
Weitere
geeignete Ethylencopolymere (A) sind erhältlich durch Copolymerisation
von
- (a) Ethylen,
- (b) mindestens einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure,
- (c) gegebenenfalls einem oder mehreren weiteren ethylenisch
ungesättigten
Comonomeren.
Beispiele
für geeignete
ethylenisch ungesättigte
Carbonsäuren
(b) umfassen ethylenisch ungesättigte C3-C10-Monocarbonsäuren wie
beispielsweise (Meth)acrylsäure,
(E)- und (Z)-Crotonsäure, weiterhin
ethylenisch ungesättigte
C4-C8-Dicarbonsäuren wie
beispielsweise Maleinsäure,
Fumarsäure,
Metaconsäure,
Citraconsäure,
Itaconsäure,
wobei Acrylsäure
und Methacrylsäure
besonders bevorzugt sind.
Beispiele
für besonders
geeignete ethylenisch ethylenisch ungesättigte Comonomere (c) sind
Vinylacetat, Isobuten, Styrol und C1-C20-Alkylester von ethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren
wie beispielsweise Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat,
Ethylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten Ethylencopolymere (A) einpolymerisiert
50
bis 90 Gew.-% | Ethylen,
bevorzugt 60 bis 85 Gew.-%, |
1 bis
50 Gew.-%, | bevorzugt
10 bis 35 Gew.-% mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure, |
0 bis
9 Gew.-%, | bevorzugt
bis 5 Gew.-% mindestens eines weiteren ethylenisch ungesättigten
Comonomeren. |
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen Ethylencopolymere (A) eine Schmelzemassefließrate (MFR)
im Bereich von 1 bis 50 g/10 min, bevorzugt 5 bis 20 g/10 min, besonders
bevorzugt 7 bis 15 g/10 min auf, gemessen bei 160°C und einer
Belastung von 325 g nach EN ISO 1133.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen Ethylencopolymere (A) eine Säurezahl im
Bereich von 100 bis 300 mg KOH/g Ethylencopolymer (A) auf, bevorzugt
115 bis 230 mg KOH/g Ethylencopolymer (A), bestimmt nach DIN 53402.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegen die Schmelzbereiche von Ethylencopolymer
(A) im Bereich von 60 bis 110°C,
bevorzugt im Bereich von 65 bis 90°C, bestimmt durch DSC nach DIN 51007.
Ethylencopolymere
(A) können
alternierende Copolymere sein oder Blockcopolymere oder vorzugsweise
statistische Copolymere.
Ethylencopolymere
(A) können
vorteilhaft durch radikalisch initiierte Copolymerisation unter
Hochdruckbedingungen hergestellt werden, beispielsweise in gerührten Hochdruckautoklaven
oder in Hochdruckrohrreaktoren. Die Herstellung in gerührten Hochdruckautoklaven
ist bevorzugt. Gerührte
Hochdruckautoklaven sind an sich bekannt, eine Beschreibung findet
man in Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry 5. Auflage, Stichworte: Waxes,
Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge,
New York, Tokio, 1996. Bei ihnen verhält sich überwiegend das Verhältnis Länge/Durchmesser
in Intervallen von 5:1 bis 30:1, bevorzugt 10:1 bis 20:1. Die gleichfalls
anwendbaren Hochdruckrohrreaktoren findet man ebenfalls in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S.
146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio,
1996.
Geeignete
Druckbedingungen für
die Copolymerisation sind 500 bis 4000 bar, bevorzugt 1000 bis 2500
bar. Bedingungen dieser Art werden im Folgenden auch als Hochdruck
bezeichnet. Die Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 150
bis 300°C,
bevorzugt im Bereich von 180 bis 280°C, vorzugsweise dann, wenn man
in einem gerührten
Hochdruckautoklaven copolymerisiert. Die Reaktionstemperaturen können im Bereich
von 120 und 350°C,
bevorzugt 150 bis 310°C
liegen, vorzugsweise dann, wenn man in einem gerührten Hochdruckrohrreaktor-
copolymerisiert.
Die
Copolymerisation kann man in Gegenwart eines Reglers durchführen. Als
Regler verwendet man beispielsweise Wasserstoff oder mindestens
einen aliphatischen Aldehyd oder mindestens ein aliphatisches Keton
der allgemeinen Formel II
oder Mischungen derselben.
Dabei
sind die Reste R5 und R6 gleich
oder verschieden und ausgewählt
aus Wasserstoff;
C1-C6-Alkyl
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;
C3-C12-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl,
Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl
und Cycloheptyl.
In
einer besonderen Ausführungsform
sind die Reste R5 und R6 miteinander
unter Bildung eines 4- bis 13-gliedrigen Rings kovalent verbunden.
So können
R5 und R6 beispielsweise
gemeinsam sein: -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6, -(CH2)7-, -CH(CH3)-CH2-CH2-CH(CH3)- oder -CH(CH3)-CH2-CH2-CH2-CH(CH3)-.
Beispiele
für geeignete
Regler sind weiterhin alkylaromatische Verbindungen, beispielsweise
Toluol, Ethylbenzol oder ein oder mehrere Isomere des Xylols. Beispiele
für gut
geeignete Regler sind weiterhin Paraffine wie beispielsweise Isododekan
(2,2,4,6,6-Pentamethylheptan) oder Isooktan.
Als
Starter für
die radikalische Polymerisation können die üblichen Radikalstarter wie
beispielsweise organische Peroxide, Sauerstoff oder Azoverbindungen
eingesetzt werden. Auch Mischungen mehrerer Radikalstarter sind
geeignet.
Geeignete
Peroxide, ausgewählt
aus kommerziell erhältlichen
Substanzen, sind Didekanoylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoylperoxy)hexan,
tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat,
tert.-Butylperoxydiethylacetat,
tert.-Butylperoxydiethylisobutyrat, 1,4-Di(tert.-butylperoxycarbonyl)-cyclohexan
als Isomerengemisch, tert.-Butylperisononanoat 1,1-Di-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Di-(tert.-butylperoxy)-cyclohexan, Methylisobutylketonperoxid, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat,
2,2-Di-tert.-butylperox)butan oder tert.-Butylperoxacetat; tert.-Butylperoxybenzoat,
Di-tert.-amylperoxid, Dicumylperoxid, die isomeren Di-(tert.-butylperoxyisopropyl)benzole,
2,5-Dimethyl-2,5-di-tert.-butylperoxyhexan,
tert.-Butylcumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)-hex-3-in, Di-tert.-butylperoxid,
1,3-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid, Cumolhydroperoxid oder tert.-Butylhydroperoxid;
oder dimere oder trimere Ketonperoxide wie beispielsweise aus EP-A
0 813 550 bekannt.
Als
Peroxide sind Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Amylperoxypivalat,
tert.-Butylperoxyisononanoat oder Dibenzoylperoxid oder Gemische
derselben besonders geeignet. Als Azoverbindung sei Azobisisobutyronitril
(„AIBN") beispielhaft genannt.
Radikalstarter werden in für
Polymerisationen üblichen Mengen
dosiert.
Zahlreiche
kommerziell erhältliche
Peroxide werden mit sogenannten Phlegmatisierern versetzt, bevor sie
verkauft werden, um sie besser handhabbar zu machen. Als Phlegmatisierer
sind beispielsweise Weißöl oder Kohlenwasserstoffe
wie insbesondere Isododekan geeignet. Unter den Bedingungen der
Hochdruckpolymerisation können
derartige Phlegmatisierer eine molekulargewichtsregelnde Wirkung
haben. Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll unter dem Einsatz
von Molekulargewichtsreglem der zusätzliche Einsatz weiterer Molekulargewichtsregler über den
Einsatz der Phlegmatisierer hinaus verstanden werden.
Das
Mengenverhältnis
der Comonomere bei der Dosierung entspricht üblicherweise nicht genau dem Verhältnis der
Einheiten in Ethylencopolymeren (A), weil ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren im
Allgemeinen leichter in Ethylencopolymere eingebaut werden als Ethylen.
Die
Comonomere werden üblicherweise
gemeinsam oder getrennt dosiert.
Die
Comonomeren können
in einem Kompressor auf den Polymerisationsdruck komprimiert werden. In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Comonomeren zunächst mit
Hilfe einer Pumpe auf einen erhöhten
Druck von beispielsweise 150 bis 400 bar, bevorzugt 200 bis 300
bar und insbesondere 260 bar gebracht und danach mit einem Kompressor
auf den eigentlichen Polymerisationsdruck.
Die
Copolymerisation kann wahlweise in Abwesenheit und in Anwesenheit
von Lösemitteln
durchgeführt
werden, wobei Mineralöle,
Weißöl und andere
Lösungsmittel,
die während
der Polymerisation im Reaktor zugegen sind und zum Phlegmatisieren
des oder der Radikalstarter verwendet wurden, im Sinne der vorliegenden
Erfindung nicht als Lösemittel
gelten. Geeignete Lösemittel
sind beispielsweise Toluol, Isododekan, Isomere des Xylols.
Ethylencopolymere
(A) können
partiell neutralisiert, beispielsweise mit Alkalimetall oder Ammoniak oder
organischem Amin wie beispielsweise Mono-C1-C10-alkylamin, Di-C1-C10-alkylamin,
Tri-C1-C10-alkylamin, Ethanolamin,
Diethanolamin, Triethanolamin, Mono-C1-C10-alkylethanolamin, Di-C1-C10-alkylethanolamin, Mono-C1-C10-alkyldiethanolamin,
oder vorzugsweise nicht neutralisiert sein.
Erfindungsgemäße Gemische
enthalten weiterhin
(B)
mindestens ein Ethylencopolymer mit pro Molekül mindestens einer tertiären Aminogruppe
als oder in einer Seitenkette, im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch als Ethylencopolymer (B) bezeichnet. Darunter ist zu verstehen,
dass Ethylencopolymere (B) im Mittel (Zahlenmittel) mindestens eine
tertiäre
Aminogruppe pro Molekül
enthalten.
Ethylencopolymer
(B) enthält
pro Molekül
mindestens eine tertiären
Aminogruppe als oder in einer Seitenkette, besonders bevorzugt ausschließlich in
der oder den Seitenketten. Dabei können Seitenketten von Ethylencopolymer
(B) beispielsweise ein oder bis zu 20 C-Atome umfassen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Ethylencopolymere (B) gewählt aus
solchen Ethylencopolymeren, die erhältlich sind durch Copolymerisation
von
- (a) Ethylen,
- (b) einem oder mehreren Comonomeren, gewählt aus N-Vinylimidazol und
Comonomeren der allgemeinen Formel I in denen die Variablen wie
folgt definiert sind:
R1 gewählt aus
Wasserstoff, unverzweigtem und verzweigtem C1-C10-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl,
n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl,
n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl,
ganz
besonders bevorzugt ist R1 gewählt aus
Wasserstoff oder Methyl.
R2 gewählt aus
unverzweigtem und verzweigtem C1-C10-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl,
n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl,
und
ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
R3 verschieden
oder vorzugsweise gleich und gewählt
aus
unverzweigtem und verzweigtem C1-C10-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl,
n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl,
n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl,
und
C3-C12-Cycloalkyl
wie beispielsweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl,
Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und
Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl
wobei
zwei Reste R3 miteinander unter Bildung
eines gegebenenfalls mit C1-C4-Alkylresten
substituierten 3- bis 10-gliedrigen, bevorzugt 5- bis 7-gliedrigen
Rings verbunden sein können,
bevorzugt kann eine N(R3)2-Gruppe
gewählt
sein aus X wird gewählt aus
Schwefel, N-R4 und insbesondere Sauerstoff.
R4 wird gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem
und verzweigtem C1-C10-Alkyl
wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl,
iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl,
iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl.
A1 wird gewählt aus divalenten Gruppen
wie
C1-C10-Alkylen,
wie beispielsweise -CH2-, -CH(CH3)-, -(CH2)2-, -CH2-CH(CH3)-, cis- und trans-CH(CH3)-CH(CH3)-, -(CH2)3-, -CH2-CH(C2H5)-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CH2)6-, -(CH2)7-, -(CH2)-, -(CH2)9-, -(CH2)10-; vorzugsweise C2-C4-Alkylen; wie -(CH2)2-, -CH2-CH(CH3)-, -(CH2)3-, -(CH2)4- und -CH2-CH(C2H5)-, besonders
bevorzugt -(CH2)2-,
-(CH2)3-, -(CH2)4- und ganz besonders
bevorzugt -(CH2)2-.
C4-C10-Cycyloalkylen wie
beispielsweise isomerenrein
oder als Isomerengemisch, und Phenylen, beispielsweise ortho-Phenylen,
meta-Phenylen und besonders bevorzugt para-Phenylen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bedeuten R1 Wasserstoff
oder Methyl und R2 Wasserstoff.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bedeuten R1 Wasserstoff
oder Methyl und R2 Wasserstoff, beide Gruppen
R3 sind gleich und stehen jeweils für Methyl
oder Ethyl.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht X-A1-N(R3)2 für O-CH2-CH2-N(CH3)2 oder O-CH2-CH2-CH2-N(CH3)2.
Weiterhin
können
Ethylencopolymere (B)
- (e) gegebenenfalls einem
oder mehreren weiteren ethylenisch ungesättigten Comonomere einpolymerisiert enthalten.
Beispiele für
weitere geeignete Comonomere (e) sind insbesondere solche Comonomere,
die nicht sauer sind. Bevorzugte Beispiele sind Isobuten, Vinylacetat
und (Meth)acrylsäure-C1-C20-alkylester, insbesondere
(Meth)acrylsäuremethylester.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten Ethylencopolymere (B) einpolymerisiert
- (a) 40 bis 90 Gew.-% Ethylen, bevorzugt 50
bis 85 Gew.-%,
- (d) 1 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 45 Gew.-% mindestens einem
oder mehreren Comonomeren, gewählt
aus N-Vinylimidazol und Comonomeren der allgemeinen Formel 1,
- (e) 0 bis 9 Gew.-%, bevorzugt bis 5 Gew.-% mindestens eines
weiteren ethylenisch ungesättigten
Comonomeren.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen Ethylencopolymere (B) eine Schmelzemassefließrate (MFR)
im Bereich von 1 bis 500 g/10 min, bevorzugt 5 bis 200 g/10 min,
besonders bevorzugt mindestens 7 g/10 min auf, gemessen bei 160°C und einer
Belastung von 325 g nach DIN 53735.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen Ethylencopolymere (B) eine kinematische
Schmelzeviskosität
v im Bereich von 500 bis 40.000 mm2/s, bevorzugt
im Bereich von 800 bis 25.000 mm2/s auf,
gemessen nach DIN 51562.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt der Schmelzbereich von Ethylencopolymer (B)
im Bereich von 40 bis 115°C,
bevorzugt im Bereich von 65 bis 110°C, bestimmt durch DSC nach DIN
51007.
Ethylencopolymere
(B) können
analog zu Ethylencopolymeren (A) vorteilhaft durch radikalisch initiierte
Copolymerisation unter Hochdruckbedingungen hergestellt werden,
beispielsweise in gerührten
Hochdruckautoklaven oder in Hochdruckrohrreaktoren. Die Herstellung
in gerührten
Hochdruckautoklaven ist bevorzugt.
Zu
Einzelheiten der Herstellung von Ethylencopolymeren (B) sei beispielsweise
auf WO 05/33155 verwiesen, wobei man Comonomer der allgemeinen Formel
I auch durch N-Vinylimidazol ersetzen kann.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind erfindungsgemäße Gemische dadurch gekennzeichnet,
dass Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) nicht kovalent
miteinander verbunden sind. In der betreffenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung haben also keine kovalenten Vernetzungsreaktionen
stattgefunden.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Gemische
Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) in einem Gewichtsverhältnis im
Bereich von 1:100 bis 100:1, bevorzugt 1:20 bis 20:1.
Erfindungsgemäße Gemische
zeigen im Allgemeinen eine gute Transparenz und eine sehr gute Fähigkeit
zur Filmbildung.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von erfindungsgemäßen Gemischen. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann man beispielsweise so durchführen, dass man Ethylencopolymer
(A) und Ethylencopolymer (B) miteinander im geschmolzenen Zustand
vermischt.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man das erfindungsgemäße Verfahren durch
Extrusion, beispielsweise in einem Extruder oder einem Kneter, durchführen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man das erfindungsgemäße Verfahren
bei einer Temperatur im Bereich von 130 bis 250°C, bevorzugt im Bereich von
140 bis 200°C
durchführen.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind verschiedene Varianten möglich.
So kann man Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) getrennt
aufschmelzen und die Schmelzen miteinander vermischen. Es ist auch
möglich,
Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) beispielsweise in
Form von festen Schuppen, Pellets oder als Pulver im festen Zustand
vorzumischen und die so erhältliche
Mischung aufzuschmelzen und das Vermischen fortzusetzen.
In
einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung vermischt man
mindestens ein Ethylencopolymer mit mindestens einer Carbonsäuregruppe
pro Molekül
(A) und mindestens ein Ethylencopolymer (B) so, dass man mindestens
zwei bei Mischtemperatur flüssige
Mischungen, ausgewählt
aus Lösungen,
Emulsionen und Dispersionen, miteinander vermischt, wobei mindestens
eine bei Mischtemperatur flüssige
Mischung mindestens ein Ethylencopolymer (A) enthält und mindestens
eine bei Mischtemperatur flüssige
Mischung mindestens ein Ethylencopolymer (B).
Bevorzugt
handelt es sich bei Mischungen, die bei Mischtemperatur flüssig sind
und die Ethylencopolymer (A) oder Ethylencopolymer (B) enthalten
wie beispielsweise Emulsionen oder Dispersionen um wässrige Emulsionen
bzw. wässrige
Dispersionen.
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei Lösungen die bei Mischtemperatur
flüssig
sind und die Ethylencopolymer (A) oder Ethylencopolymer (B) enthalten,
um Lösungen
in wässriger
Base wie beispielsweise wässriger
Natronlauge oder wässrigem
Ammoniak.
Zur
Durchführung
der letztgenannten Variante der vorliegenden Erfindung kann man
bei beliebiger Temperatur arbeiten, insbesondere bei einer Temperatur
im Bereich von 0 bis 100°C.
Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann man bei Atmosphärendruck
(Normaldruck) arbeiten. Wenn man bei einem Druck oberhalb von Atmosphärendruck
zu arbeiten wünscht,
so kann man auch eine Temperatur im Bereich von 101 bis 150°C wählen.
In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann man so vorgehen, dass man eine Lösung, Emulsion oder Dispersion,
die Ethylencopolymer (A) enthält,
und eine Lösung,
Emulsion oder Dispersion, die Ethylencopolymer (B) enthält, gemeinsam
versprüht,
beispielsweise in einem Sprühturm,
und dadurch miteinander vermischt, insbesondere dann, wenn die Molekulargewichte
Mw von Ethylencopolymer (A) und von Ethylencopolymer
(B) jeweils bis zu 100.000 g/mol betragen und wenn die kinematische
Viskosität
v von Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B), gemessen bei
23°C, jeweils
bis zu 10.000 mm2/s betragen, bevorzugt
bis zu 2.000 mm2/s.
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann man so vorgehen, dass man Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer
(B) durch gemeinsames Vermahlen miteinander vermischt, beispielsweise
in einer Mühle,
insbesondere in einer Tieftemperaturmühle in einem Temperaturbereich,
der um ein bis 50°C,
bevorzugt 5 bis 30°C
unterhalb der Glastemperatur desjenigen Ethylencopolymers – von Ethylencopolymer
(A) und Ethylencopolymer (B) liegt, das die niedrigere Glastemperatur
hat. Diese Ausführungsform
ist beispielsweise dann bevorzugt, wenn die kinematische Viskosität v von
Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B), gemessen bei 23°C, jeweils
mindestens 2.000 mm2/s betragen, bevorzugt
mindestens 10.000 mm2/s. Besonders geeignete
Ausführungsformen
von Tieftemperaturmühlen
sind Pralltellermühlen,
die beispielsweise mit festem CO2 oder mit
flüssigem
Stickstoff gekühlt
werden können.
Beispielhaft sei als Betriebsform für Pralltellermühlen zur
Vermahlung von Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) ein
Spalt von 0,25 mm, 10.000 U/min für das Schleuderrad und 3.000
U/min für
den Prallteller.
In
einer weiteren Variante der vorliegenden Erfindung kann man beispielsweise
so vorgehen, dass man mindestens zwei bei Mischtemperatur flüssige Mischungen,
ausgewählt
aus Lösungen,
Emulsionen oder Dispersionen, alternierend auf einem Substrat aufträgt, von
denen eine bei Mischtemperatur flüssige Mischung mindestens ein
Ethylencopolymer (A) und eine weitere bei Mischtemperatur flüssige Mischung
mindestens ein Ethylencopolymer (B) enthält. Die erfindungsgemäße Vermischung
von Ethylencopolymer (A) und Ethylencopolymer (B) erfolgt dann auf
dem Substrat, beispielsweise durch Diffusion oder in gewissen Grenzen
durch Konvektion bei dem Auftragen.
Als
Substrate sind beispielsweise glatte oder strukturierte Gegenstände mit
Flächen
aus anorganischem oder organischem Material geeignet, beispielsweise
Stein, Keramik, Beton, Glas, Kunststoff wie beispielsweise Polyamid,
Polyester, PVC, Polyethylen und Polypropylen, weiterhin zellulosehaltige
Substrate wie beispielsweise Papier, Pappe, Holz.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von erfindungsgemäßen Gemischen
als Beschichtungsmittel, als Zuschlagstoff für thermoplastische Polymere
oder Copolymere, beispielsweise als Schlagzähmodifikator oder als Verträglichkeitsvermittler.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verfahren
zur Beschichtung von Substraten und zur Herstellung von Spritzgussprodukten
unter Verwendung von erfindungsgemäßen Gemischen.
Als
Substrate sind beispielsweise glatte oder strukturierte Gegenstände mit
Flächen
aus anorganischem oder organischem Material geeignet, beispielsweise
Stein, Keramik, Beton, Glas, Kunststoff wie beispielsweise Polyamid,
Polyester, PVC, Polyethylen und Polypropylen, weiterhin zellulosehaltige
Substrate wie beispielsweise Papier, Pappe, Holz.
Wünscht man
erfindungsgemäße Gemische
als Beschichtungsmittel beispielsweise für vorstehend genannte Substrate
zu verwenden, so kann man betreffendes erfindungsgemäßes Gemisch
beispielsweise auf das zu beschichtende Substrat auftragen. Das
Gemisch kann dabei als Schmelze oder in Form einer Dispersion, Emulsion
oder Lösung,
insbesondere in Form einer wässrigen
Dispersion, Emulsion oder Lösung
vorliegen. Nach dem Auftragen lässt
man gegebenenfalls trocknen. Erfindungsgemäß beschichtete Substrate zeichnen
sich beispielsweise durch sehr gute mechanische und optische Eigenschaften
aus, die Beschichtungen sind in der Regel sehr transparent.
Erfindungsgemäßes Gemisch
kann man beispielsweise in einer solchen Menge auf zu beschichtendes
Substrat auftragen, dass – gegebenenfalls
nach dem Trocknen – ein
im Bereich von 0,01 bis 5 mm, bevorzugt 0,05 bis 1 mm dicker Film
entsteht.
Wünscht man
erfindungsgemäße Gemische
als Zuschlagstoff für
thermoplastisches Polymer oder Copolymer zu verwenden, so kann man
es beispielsweise in Anteilen von 0,1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0,5
bis 20 Gew.-% thermoplastischem Polymer bzw. Copolymer zusetzen.
Als thermoplastische Polymere bzw. Copolymere sind beispielsweise
geeignet: Polyamide, Polyester, Polyacetale, Polycarbonate, Polyurthane,
Polyolefine und Vinylpolymere wie z. B. Polyvinylester, Polyvinylchlorid
und Polyvinylether.
Erfindungsgemäße Gemische
kann man vorzugsweise geschmolzenem thermoplastischem Polymer bzw.
Copolymer zumischen, beispielsweise beim Extrudieren, insbesondere
bei der Herstellung von Spritzgussprodukten wie Formteilen, Platten,
Hohlkörpern
wie beispielsweise Flaschen, oder bei der Herstellung von extrudierten
Folien.
Erfindungsgemäße Gemische
zeigen, wenn man sie als Zuschlagstoffe in thermoplastischem Polymer oder
Copolymer einsetzt, nicht nur gute Eigenschaften beispielsweise
als Schlagzähmodifikator
oder Verträglichkeitsvermittler,
sie beeinflussen auch die weiteren beispielsweise optischen oder
mechanischen Eigenschaften von thermoplastischem Polymer bzw. Copolymer
nicht oder nur unwesentlich. Außerdem
zeigen erfindungsgemäße Gemische
eine besonders niedrige Tendenz zum Migrieren, d.h. sie reichern
sich weder unter Wärmebelastung
noch unter mechanischer Belastung noch unter Gebrauchsbedingungen
ab oder an und schwitzen auch bei höherer Temperatur nicht aus.
Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind thermoplastische Polymere bzw. Copolymere, insbesondere
Spritzgussprodukte, enthaltend mindestens ein erfindungsgemäßes Gemisch,
und ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen thermoplastischen
Polymeren bzw. Copolymeren, enthaltend mindestens ein erfindungsgemäßes Gemisch.