DE102005047095B4 - Verfahren und Anordnung zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Verfahren und Anordnung zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung (30) in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs (10),
dadurch gekennzeichnet, dass durch Verknüpfung von mindestens zwei Eingangssignalen (xe1(t), xe2(t)) ein Zwischensignal (xz(t)) und aus diesem ein Ausgangssignal (xa(t)) ermittelt wird, auf dessen Grundlage die Steuergröße ermittelt wird,
wobei ein erstes (xe1(t)) der Eingangssignale abhängig von einer Abweichung einer gemessenen Drehzahldifferenz (ΔnIst_quer) der Räder der angetriebenen Achse von einer von der Ist-Gierrate (ψ .) des Fahrzeugs abhängigen theoretischen Quer-Drehzahldifferenz (ΔnSoll_quer) dieser Räder bei schlupffreier Kurvenfahrt ermittelt wird,
wobei ein zweites (xe2(t)) der Eingangssignale abhängig von einer multiplikativen Verknüpfung eines von der Ist-Gierrate (Ψ) des Fahrzeugs abhängigen ersten Teilfaktors (k1) mit einem zweiten Teilfaktor (k2) ermittelt wird, wobei der zweite Teilfaktor von einer bei Kurvenfahrt des Fahrzeugs für die Drehzahldifferenz zwischen einem kurveninneren und einem kurvenäußeren Rad der angetriebenen Achse repräsentativen Kurven-Drehzahldifferenz (ΔnACS) dieser Räder abhängig ist und zumindest näherungsweise ab...

Description

  • Die Erfindung befasst sich mit der aktiven Steuerung der Antriebsmomentzufuhr zu den Rädern einer angetriebenen Achse eines straßengängigen Kraftfahrzeugs.
  • Ausgleichsgetriebe, häufig Differentiale genannt, werden in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um unterschiedliche Drehzahlen zwischen verschiedenen Rädern des Fahrzeugs zu ermöglichen. Dabei wird gemeinhin zwischen Querdifferentialen (Achsdifferentialen) und Mittendifferentialen unterschieden. Querdifferentiale ermöglichen Drehzahlunterschiede zwischen Rädern einer Achse des Fahrzeugs, Mittendifferentiale ermöglichen Drehzahlunterschiede zwischen Rädern verschiedener Achsen.
  • Bei offenem (ungesperrtem) Querdifferential richtet sich die insgesamt von der mit dem Querdifferential bestückten Achse auf den Untergrund übertragbare Antriebskraft nach dem Rad, an dem das geringere Kraftschlusspotential herrscht. Das Verhältnis der den Rädern der Achse zugeteilten Antriebsmomente lässt sich mittels einer sogenannten Differential- oder Ausgleichssperre verändern. Das ist üblicherweise eine passive oder eine aktiv gesteuerte Kupplung, die entweder zwischen das Gehäuse des Differentials und eine der Achsantriebswellen der Achse oder zwischen beide Achsantriebswellen der Achse geschaltet ist. Je nach Schließgrad der Sperrkupplung wird das angebotene Antriebsmoment in unterschiedlichem Verhältnis auf die Räder aufgeteilt.
  • Es sind auch Achskonfigurationen bekannt, die auf ein Querdifferential verzichten und das der Achse zugeführte Antriebsmoment über je eine Drehmomentübertragungskupplung an die beiden Rädern der betreffenden angetriebenen Achse leiten. Das Verhältnis der den Rädern der Achse zugeführten Antriebsmomente wird dabei durch den Kupplungszustand der beiden Kupplungen bestimmt. Um dieses Verhältnis zu verändern, kann beispielsweise nur eine der beiden Kupplungen in ihrem Kupplungszustand verändert werden; es können auch gleichzeitig beide Kupplungen verstellt werden.
  • DE 101 30 878 A1 befasst sich mit der Steuerung von Sperrkupplung für ein allradgetriebenes Fahrzeug. Zur Steuerung der einem Achsdifferential zugeordneten Sperrkupplung berechnet eine Steuereinheit einen Basis-Steuerwert (genannt grundlegende Kupplungseinrückkraft FLSD) abhängig vom Lenkradwinkel, sofern die Drehzahldifferenz der Räder der betreffenden Achse einen vorbestimmten Referenzwert übersteigt. Im Fall des Übersteigens dieses Referenzwerts wird angenommen, dass die Räder rutschen.
  • Der so abhängig vom Lenkradwinkel ermittelte Basis-Steuerwert FLSD wird anschließend mit einem Korrekturfaktor KLSD multiplikativ korrigiert, wobei der Korrekturfaktor zunächst auf den Wert 1 initialisiert ist und je nach Korrektursituation nach oben oder unten verändert wird. Ausschlaggebend für die Veränderung des Korrekturfaktors ist die Abweichung der tatsächlichen Drehzahldifferenz zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Rad der Achse und einer idealen, theoretischen Drehzahldifferenz der beiden Räder. Die Bestimmung, welches Rad das kurvenäußere ist und welches das kurveninnere, soll anhand des Kurvenfahrzustands des Fahrzeugs erfolgen. Je nachdem, ob die reale Drehzahldifferenz zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Rad größer oder kleiner als die ideale Drehzahldifferenz ist (unter Berücksichtigung von Regelschwellen), wird der Korrekturfaktor KLSD um drei Prozent angehoben oder abgesenkt.
  • US 4,953,654 A befasst sich mit der Steuerung einer Sperrkupplung für ein Achsdifferential eines Fahrzeugs mit Einachsantrieb. Ein Steuersignal für die Steuerung der Kupplung setzt sich aus drei Anteilen zusammen, von denen ein erster Anteil proportional zur gemessenen Drehzahldifferenz zwischen den beiden Rädern der angetriebenen Achse ist. Ein zweiter Anteil ist proportional zum Öffnungswinkel einer Drosselklappe des Fahrzeugs und somit zur momentanen Leistungsabgabe des Motors. Ein dritter Anteil errechnet sich als Produkt eines Radschlupfs der angetriebenen Achse und eines Proportionalitätsfaktors, der umgekehrt proportional zur derzeitigen Seitenbeschleunigung des Fahrzeugs ist. Der Radschlupf wird als Differenz der gemittelten Drehzahlen der Räder der angetriebenen Achse und der Räder der nicht angetriebenen Achse berechnet. Zur Ermittlung des Steuersignals für die Sperrkupplung wird der dritte Anteil von der Summe der beiden anderen Anteile subtrahiert.
  • Die Erfindung richtet sich an steuerbare Drehmomentübertragungskupplungen, die in einer angetriebenen Achse eines Fahrzeugs angeordnet sind, sei es eine Sperrkupplung, die einem Querdifferential zugeordnet ist, oder sei es eine Kupplung, die anstelle eines solchen Querdifferentials vorgesehen ist und das Antriebsmoment direkt auf ein Rad der angetriebenen Achse überträgt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, das dynamische Fahrverhalten eines Fahrzeugs mit einer oder mehreren steuerbaren Drehmomentübertragungskupplungen, die jeweils in einer angetriebenen Achse des Fahrzeugs angeordnet sind, zu verbessern.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Verfahren zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs. Erfindungsgemäß wird dabei durch Verknüpfung von mindestens zwei Eingangssignalen ein Zwischensignal und aus diesem ein Ausgangssignal ermittelt, auf dessen Grundlage die Steuergröße ermittelt wird. Ein erstes der Eingangssignale wird abhängig von einer Abweichung einer gemessenen Drehzahldifferenz der Räder der angetriebenen Achse von einer von der Ist-Gierrate des Fahrzeugs abhängigen theoretischen Quer-Drehzahldifferenz dieser Räder bei schlupffreier Kurvenfahrt ermittelt. Ein zweites der Eingangssignale wird abhängig von einer multiplikativen Verknüpfung eines von der Ist-Gierrate des Fahrzeugs abhängigen ersten Teilfaktors mit einem zweiten Teilfaktor ermittelt, wobei der zweite Teilfaktor von einer bei Kurvenfahrt des Fahrzeugs für die Drehzahldifferenz zwischen einem kurveninneren und einem kurvenäußeren Rad der angetriebenen Achse repräsentativen Kurven-Drehzahldifferenz dieser Räder abhängig ist und zumindest näherungsweise ab Drehzahlgleichheit zwischen dem kurveninneren und dem kurvenäußeren Rad hin zu größeren Drehzahlen des kurveninneren Rads gegenüber dem kurvenäußeren Rad einen von Null verschiedenen Wert besitzt.
  • Für die Ermittlung des Ausgangssignals wird ferner zunächst ermittelt, welches von den Rädern der angetriebenen Achse höheres Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund besitzt. Sodann wird durch schlupfabhängige Filterung des Zwischensignals abhängig von einem Schlupf dieses angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials das Ausgangssignal gewonnen.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Unteransprüchen 2 bis 16 angegeben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, bei der Steuerung der Drehmomentübertragungskupplung eine ”natürliche” Drehzahldifferenz zu berücksichtigen, die bei schlupf- und antriebskraftfreier Kurvenfahrt des Fahrzeugs zwischen den Rädern der die Kupplung enthaltenden Achse aufgrund des unterschiedlichen Kurvenradius dieser Räder auftritt. Dieser ”natürlichen” Drehzahldifferenz wird durch die von der Ist-Gierrate des Fahrzeugs abhängige theoretische Quer-Drehzahldifferenz Rechnung getragen, indem das erste Eingangssignals abhängig von einer Abweichung der gemessenen tatsächlichen Drehzahldifferenz der beiden Räder von der theoretischen Quer-Drehzahldifferenz ermittelt wird.
  • Ferner ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, in einer Situation, in der die Drehzahl des kurveninneren Rads der die zu steuernde Kupplung enthaltenden Achse des Fahrzeugs diejenige des kurvenäußeren Rads übersteigt, durch Erzeugung des zweiten Eingangssignals das dem kurveninneren Rad zugeführte Antriebsmoment zu verringern. Insbesondere kann die Verringerung des dem kurveninneren Rad zugeführten Antriebsmoments mit einer Umverteilung des insgesamt der Achse zugeführten Antriebsmoments zu Gunsten des kurvenäußeren Rads einhergehen, so dass sich das Verteilungsverhältnis des an der Achse anliegenden Antriebsmoments zugunsten des kurvenäußeren Rads verändert. Die Erfindung kann so eine Kurvenfahrtunterstützung erzielen und die Beschleunigungsfähigkeit des Fahrzeugs bei Kurvenfahrt erhalten. Die Veränderung des Antriebsmoment-Verteilungsverhältnisses zugunsten des kurvenäußeren Rads erzeugt ein gewisses Giermoment, das den Schräglauf des Fahrzeugs unterstützt und das Fahrverhalten insgesamt stabilisieren kann. Bei Fahrzeugen mit Vorderachsantrieb kann zudem oftmals ein untersteuerndes Verhalten bei beschleunigter Kurvenfahrt beobachtet werden. Durch die Erfindung kann hier ein zusätzliches Giermoment aufgebracht werden, das vorteilhaft dem Untersteuern des Fahrzeugs entgegenwirken kann. Das Fahrzeug kann so besser dem durch den Lenkeinschlag der Räder vorgegebenen Fahrverlauf folgen. Damit sinkt die Gefahr von Falschreaktionen des Fahrers; die Sicherheit wird erhöht.
  • Die schlupfabhängige Herleitung des Ausgangssignals aus dem Zwischensignal ermöglicht es schließlich, instabile Fahrzustände, die durch wenigstens teilweises Schließen der in der betreffenden Achse angeordneten Drehmomentübertragungskupplung möglicherweise entstehen können, zu verhindern oder zumindest beträchtlich abzuschwächen. Dies wird dadurch erreicht, dass schlupfabhängig die Zuteilung von Antriebsmoment zu einem angetriebenen Rad höheren Kraftschlusspotentials begrenzt wird. Es kann nämlich sein, dass infolge eines Anstiegs wenigstens eines der Eingangssignale das Zwischensignal stark angestiegen ist und bei unmittelbarer, also sozusagen ”ungefilterter” Übernahme des Zwischensignalwerts für die Steuergröße dann starker Schlupf an dem Rad höheren Kraftschlusspotentials der Achse auftreten könnte. Die Gefahr eines instabilen Fahrverhaltens wäre dann hoch.
  • Stattdessen gestattet die Erfindung eine schlupfabhängige ”Filterung” oder Begrenzung des Zwischensignals, durch die verhindert werden kann, dass das Ausgangssignal zu stark ansteigt. Hierzu ermittelt die Erfindung zunächst, welches von den Rädern der angetriebenen Achse höheres Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund besitzt. Sodann ermittelt sie einen Schlupf des gefundenen Rads höheren Kraftschlusspotentials. Abhängig von der Größe dieses Schlupfs leitet sie dann das Ausgangssignal aus dem Zwischensignal her. Ist der Schlupf hinreichend klein, kann das Zwischensignal unverändert oder zumindest im wesentlichen unverändert als Ausgangssignal übernommen werden. Ist der Schlupf dagegen zu groß, kann ein kleinerer Wert des Ausgangssignals als der aktuelle Wert des Zwischensignals gewählt werden, wobei der gewählte Wert des Ausgangsignals von der Größe des Schlupfs des Rads höheren Kraftschlusspotentials abhängt.
  • Durch eine derartige schlupfabhängige ”Filterung” oder Begrenzung des Zwischensignals kann die Erfindung gewährleisten, dass an einem angetriebenen Rad höheren Kraftschlusspotentials die Seitenführungskapazität erhalten bleibt. Das Fahrzeug bleibt hierdurch auch in fahrdynamisch schwierigen Situationen wie bei Fahren auf einem glatten Untergrund oder einem Split-μ-Untergrund oder bei beschleunigter Kurvenfahrt für Normalfahrer beherrschbar.
  • Wenn hier im Zusammenhang mit der Ermittlung des zweiten Eingangssignals davon die Rede ist, dass der zweite Teilfaktor zumindest näherungsweise ab Drehzahlgleichheit zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Rad der die Kupplung enthaltenden angetriebenen Achse von Null verschieden ist, so soll hierdurch die Möglichkeit einbezogen werden, dass der zweite Teilfaktor auch schon dann einen von Null verschiedenen Wert hat, wenn zwar das kurveninnere Rad noch etwas langsamer als das kurvenäußere Rad dreht, aber angesichts weiterer Umstände vernünftigerweise darauf geschlossen werden kann, dass die Drehzahl des kurveninneren Rads die des kurvenäußeren Rads in Kürze übersteigen wird. Solche Umstände können beispielsweise aus dem zeitlichen Verlauf der gemessenen Drehzahldifferenz der beiden Räder geschlossen werden. Insbesondere ist es denkbar, hierbei den zeitlichen Gradienten der gemessenen Drehzahldifferenz zu betrachten. Ist beispielsweise der zeitliche Gradient der Drehzahldifferenz kurz vor Erreichen der Drehzahlgleichheit zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Rad hinreichend groß, kann erwartet werden, dass bald die Drehzahl des kurveninneren Rads die des kurvenäußeren Rads übersteigen wird. Dann kann auch schon kurz vor exakter Drehzahlgleichheit der beiden Räder dem zweiten Teilfaktor ein von Null verschiedener Wert zugewiesen werden, um eine rasche Fahrzeugreaktion zu erhalten, wenn das kurveninnere Rad schneller als das kurvenäußere wird.
  • Der erste Teilfaktor wird beim erfindungsgemäßen Verfahren abhängig von der Ist-Gierrate des Fahrzeugs gewählt. Die Berücksichtigung der Ist-Gierrate erlaubt auf einfache Weise eine Erkennung, ob das Fahrzeug eine Kurve durchfährt oder nicht. Denn bei Geradeausfahrt ist ebenfalls im wesentlichen Drehzahlgleichheit der Räder zu beobachten, ohne dass freilich Bedarf bestünde für einen steuernden Eingriff in die Verteilung des Antriebsmoments. Auch erlaubt die Abhängigkeit des ersten Teilfaktors von der Ist-Gierrate, den Grad der Änderung der Antriebsmomentverhältnisse an den Rädern der betreffenden Achse von der Stärke des Gierens des Fahrzeugs abhängig zu machen. Je stärker das Fahrzeug giert, umso mehr zusätzliches Antriebsmoment am kurvenäußeren Rad kann erforderlich sein, um die gewünschte Fahrzeugreaktion zu erzielen. Bevorzugt wird deshalb der erste Teilfaktor direkt proportional zur Ist-Gierrate gewählt. Insbesondere kann der erste Teilfaktor so gewählt werden, dass er repräsentativ für den gemäß der Formel
    Figure 00060001
    ermittelten Betrag der theoretischen Quer-Drehzahldifferenz zwischen den beiden Rädern der angetriebenen Achse ist, wobei ΔnSoll_quer die theoretische Quer-Drehzahldifferenz bezeichnet, ψ . die Ist-Gierrate bezeichnet, b die Spurweite der Räder bezeichnet, rdyn den dynamischen Radhalbmesser der Räder bezeichnet und |.| den Betrag des zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks bezeichnet.
  • Die Kurven-Drehzahldifferenz (hier mit ΔnACS bezeichnet) der beiden Räder der angetriebenen Achse wird vorzugsweise gemäß der Formel ΔnACS = |ΔnIst_quer – ΔnSoll_quer| – |ΔnSoll_quer| ermittelt. Dabei bezeichnen ΔnIst_quer die gemessene Drehzahldifferenz der beiden Räder, ΔnSoll_quer die theoretische Quer-Drehzahldifferenz der beiden Räder und |.| den Betrag des jeweils zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks. Der obige Differenzausdruck liefert automatisch den bei einer Kurvenfahrt auftretenden tatsächlichen Drehzahlunterschied zwischen dem kurveninneren Rad und dem kurvenäußeren, ohne dass zuvor ermittelt werden muss, welches der Räder das kurveninnere ist und welches das kurvenäußere. Ist nämlich der Wert von ΔnACS negativ, dreht das kurveninnere Rad um den errechneten Wert von ΔnACS langsamer als das kurvenäußere, ist dagegen der Wert von ΔnACS positiv, so dreht das kurveninnere Rad um diesen Wert schneller als das kurvenäußere Rad. Anhand des Vorzeichens von ΔnACS ist somit erkennbar, ob das kurveninnere oder das kurvenäußere Rad der betreffenden angetriebenen Achse schneller dreht. Mit anderen Worten genügt es, die aktuellen Drehzahlen jedes der Räder der betreffenden angetriebenen Achse sowie die Ist-Gierrate zu erfassen, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob das kurveninnere Rad schneller dreht als das kurvenäußere.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine von Null verschiedene Schlupfschwelle definiert, die von dem Schlupf des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials überschritten werden muss, um eine Begrenzung oder Herabsetzung des Zwischensignals auszulösen. So ist bevorzugt vorgesehen, dass bei einem Anstieg des Schlupfs des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine von Null verschiedene, vorbestimmte erste Schlupfschwelle das Ausgangssignal ab Erreichen der ersten Schlupfschwelle im wesentlichen gleich dem zum Zeitpunkt des Erreichens der ersten Schlupfschwelle vorliegenden Wert des Zwischensignals festgelegt wird. Mit anderen Worten wird das Ausgangssignal ab Erreichen der ersten Schlupfschwelle auf einem Wert gehalten, der dem Wert des Zwischensignals zum Zeitpunkt des Erreichens der ersten Schlupfschwelle entspricht. Selbst wenn das Zwischensignal nach Erreichen der ersten Schlupfschwelle weiter ansteigt, schlägt sich dies nicht im Ausgangssignal nieder, sodass entsprechend auch die betreffende Kupplung nicht zunehmend stärker geschlossen wird.
  • Weiterhin kann vorgesehen sein, dass bei einem Anstieg des Schlupfs des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine vorbestimmte zweite Schlupfschwelle, welche größer als die erste Schlupfschwelle ist, das Ausgangssignal im wesentlichen ab Erreichen der zweiten Schlupfschwelle auf einen vorbestimmten ersten Wert herabgesetzt wird. Steigt der betrachtete Schlupf nach Überschreiten der ersten Schlupfschwelle auch über die zweite Schlupfschwelle, wird das Ausgangssignal sogar von dem Haltewert, auf den es bei Erreichen der ersten Schlupfschwelle festgelegt wurde, auf einen niedrigeren Wert abgesenkt. Die betreffende Kupplung wird also zumindest teilweise wieder geöffnet.
  • Nach Anstieg des Schlupfs des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über die zweite Schlupfschwelle kann der Schlupfverlauf auf das Auftreten eines lokalen Maximums überwacht werden. Wird ein solches lokales Schlupfmaximum festgestellt, kann das Ausgangssignal im wesentlichen ab Erreichen des lokalen Schlupfmaximums von dem vorbestimmten ersten Wert auf einen vorbestimmten zweiten Wert heraufgesetzt werden. Das lokale Schlupfmaximum zeigt an, dass der betrachtete Schlupf wieder absinkt, weswegen die betreffende Kupplung wieder etwas stärker geschlossen werden kann.
  • Um jedoch bei einem insgesamt zu starken Anstieg des betrachteten Schlupfs ein zu frühes erneutes Schließen der betreffenden Kupplung zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass bei einem Anstieg des Schlupfs des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine vorbestimmte dritte Schlupfschwelle, welche größer als die zweite Schlupfschwelle ist, das Ausgangssignal im wesentlichen ab dem Zeitpunkt, an dem der Schlupf wieder auf die dritte Schlupfschwelle abgefallen ist, von dem vorbestimmten ersten Wert auf einen vorbestimmten zweiten Wert heraufgesetzt wird.
  • Es kann vorkommen, dass der Schlupf des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials nach Überschreiten der zweiten Schlupfschwelle zunächst etwas abfällt, dann jedoch wieder ansteigt, sodass erneut reagiert werden muss, um einen Verlust an Seitenführungskapazität an dem betreffenden Rad zu verhindern. Zu diesem Zweck kann nach Anstieg des Schlupfs des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über die zweite Schlupfschwelle der Schlupfverlauf auf das Auftreten eines lokalen Minimums überwacht werden. Wird das Auftreten eines solchen lokalen Schlupfminimums oberhalb der zweiten Schlupfschwelle festgestellt, wird das Ausgangssignal im wesentlichen ab Erreichen des lokalen Schlupfminimums von dem vorbestimmten zweiten Wert auf den vorbestimmten ersten Wert herabgesetzt.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird der zum Zeitpunkt des Erreichens der zweiten Schlupfschwelle oder/und der zum Zeitpunkt des Erreichens des lokalen Schlupfminimums vorliegende Wert des Ausgangssignals gespeichert, wobei der vorbestimmte zweite Wert abhängig von dem zuletzt gespeicherten Ausgangssignalwert gewählt wird. Die Abhängigkeit des vorbestimmten zweiten Werts von dem jeweils zuletzt gespeicherten Ausgangssignalwert kann beispielsweise eine prozentuale Abhängigkeit sein.
  • Fällt der Schlupf des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials wieder unter die erste Schlupfschwelle, so kann das Zwischensignal wieder direkt als Ausgangssignal verwendet werden. Es kann allerdings sein, dass zum Zeitpunkt des Unterschreitens der ersten Schlupfschwelle der momentane Wert des Ausgangssignals von dem momentanen Eingangssignalwert verschieden ist. Zur Vermeidung von Sprüngen kann dann das Ausgangssignal mit einem vorbestimmten Anstiegs- oder Abfallverlauf an das Zwischensignal angeglichen werden.
  • Die Verknüpfung der Eingangssignale umfasst vorzugsweise eine Ermittlung, welches der Signale den größten Wert hat. Das Eingangssignal mit dem größten Wert kann dann beispielsweise als Zwischensignal verwendet werden. Es sind selbstverständlich auch andere Verknüpfungsmethodiken vorstellbar, beispielsweise eine additive oder eine gewichtet additive.
  • Gemäß einem Vorrichtungsaspekt betrifft die Erfindung ferner eine Anordnung zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs, wobei diese Anordnung durch eine die Kupplung steuernde elektronische Steuereinheit gekennzeichnet ist, welche dazu eingerichtet ist, das Verfahren der vorstehend beschriebenen Art durchzuführen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen dar:
  • 1 schematisch Komponenten eines zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestalteten frontangetriebenen Kraftfahrzeugs,
  • 2 eine schematische Blockdarstellung verschiedener Module einer Regelanordnung zur Steuerung einer Sperrkupplung des Kraftfahrzeugs der 1,
  • 3 Komponenten eines in der Regelanordnung der 2 enthaltenen ACS-Regelmoduls,
  • 4 eine beispielhafte qualitative Kennlinie eines in dem ACS-Regelmodul verwendeten zweiten Teilfaktors,
  • 5a und 5b beispielhafte qualitative Kennlinien eines in dem ACS-Regelmodul verwendeten dritten bzw. vierten Teilfaktors,
  • 6 ein Zustandsdiagramm einer Zustandsmaschine, welche in einem in der Regelanordnung der 2 enthaltenen WSC-Regelmodul implementiert ist,
  • 7a und 7b beispielhafte qualitative Kennlinien, welche die Abhängigkeit von in dem WSC-Regelmodul verwendeten Schlupfschwellen von der Fahrzeuggeschwindigkeit verdeutlichen,
  • 8 ein beispielhaftes qualitatives Kennfeld, das die Abhängigkeit der Schlupfschwellen von der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Fahrzeugquerbeschleunigung verdeutlicht.
  • Das in 1 schematisch dargestellte, allgemein mit 10 bezeichnete straßengängige Kraftfahrzeug ist ein Fahrzeug mit permanentem Vorderachsantrieb. Es umfasst einen mechanischen Antriebsstrang mit einem Antriebsmotor 12, von dem für den Vortrieb des Fahrzeugs nutzbares Motormoment bereitgestellt wird. Der Antriebsmotor 12 wird typischerweise eine Brennkraftmaschine sein, kann aber alternativ auch ein elektromotorisches Antriebsaggregat oder eine Kombination von beidem sein. Dem Antriebsmotor 12 nachgeschaltet enthält der Antriebsstrang eine Schaltkupplung 14 sowie ein Drehzahl-Wechselgetriebe 16, von dem das gewandelte Motormoment des Antriebsmotors 12 auf eine Antriebswelle 18 ausgegeben wird. Über ein Ausgleichsgetriebe 20 wird das von der Antriebswelle 18 angelieferte Antriebsmoment auf eine rechte Achswelle 22 sowie eine linke Achswelle 24 aufgeteilt und über diese Achswellen auf ein rechtes Vorderrad 26 sowie ein linkes Vorderrad 28 übertragen. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Schaltkupplung 14 weggelassen werden und das Wechselgetriebe 16 als z. B. lastabhängig schaltendes Automatikgetriebe ausgeführt sein.
  • Dem Vorderachs-Ausgleichsgetriebe 20 ist eine Sperrkupplung 30 zugeordnet, welche im gezeigten Beispielfall zwischen die Achswelle 24 und ein nicht näher dargestelltes Gehäuse des Ausgleichsgetriebes 20 geschaltet ist. Die Sperrkupplung 30 ist mittels einer Stelleinheit 32 stufenlos zwischen einem vollständig geöffneten Zustand und einem vollständig geschlossenen Zustand verstellbar. Je nach ihrem Schließgrad bewirkt die Sperrkupplung 30 eine mehr oder weniger starke Sperrung des Ausgleichsgetriebes 20. Die Stelleinheit 32 kann beispielsweise eine elektromotorische, hydraulische oder pneumatische Stelleinheit sein. Sie wird von einer elektronischen Steuereinheit 34 gesteuert, welche hierzu auf einer elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Steuerleitung 36 ein entsprechendes Steuersignal an die Stelleinheit 32 liefert.
  • Wenngleich das Fahrzeug in 1 als Fahrzeug mit reinem Frontantrieb dargestellt ist, versteht es sich, dass die Erfindung keineswegs hierauf beschränkt ist. Ganz im Gegenteil ist die Erfindung an jeder angetriebenen Achse eines straßengängigen Fahrzeugs anwendbar, wobei der Begriff der angetriebenen Achse im Rahmen der Erfindung eine permanent angetriebene Achse und auch eine bedarfsweise zuschaltbare Achse umfasst. Die bedarfsweise Zuschaltung einer Achse, sei es die Vorderachse oder sei es die Hinterachse, kann über eine zwischen den Achsen angeordnete steuerbare Verteilerkupplung erfolgen. Solche Konzepte mit Verteilerkupplung sind in der Fachwelt auch unter dem Begriff „On Demand” bekannt. Eine angetriebene Achse im Sinne der Erfindung ist auch eine, bei der die mit den Rädern der Achse verbundenen Achswellen über je eine steuerbare Kupplung an eine Antriebswelle des Fahrzeugs gekoppelt sind. Beispielsweise könnten bei der Ausführungsform der 1 das Differential 20 und die Sperrkupplung 30 durch zwei drehmomentübertragende Kupplungen ersetzt sein, die jeweils zwischen eine der Achswellen 22, 24 und die Antriebswelle 18 geschaltet sind.
  • Die Erfindung ist also nicht nur bei Fahrzeugen mit reinem Frontantrieb anwendbar, sondern z. B. auch bei Fahrzeugen mit reinem Heckantrieb, Fahrzeugen mit permanentem Allradantrieb (d. h. Vorder- und Hinterachse sind permanent angetrieben), Fahrzeugen mit primär angetriebener Vorderachse und bedarfsweise zuschaltbarer (sekundär angetriebener) Hinterachse und Fahrzeugen mit primär angetriebener Hinterachse und bedarfsweise zuschaltbarer Vorderachse.
  • Die Steuereinheit 34 enthält einen programmgesteuerten Mikroprozessor, welcher nach Maßgabe eines Steuerprogramms einen geeigneten Wert für das an die Stelleinheit 32 gelieferte Steuersignal ermittelt. Bei der Erzeugung des Steuersignals berücksichtigt die Steuereinheit 34 aktuelle Werte verschiedener Betriebsparameter des Fahrzeugs. Insbesondere berücksichtigt die Steuereinheit 34 die aktuelle Giergeschwindigkeit des Fahrzeugs 10, die sie von einem Giergeschwindigkeitssensor 38 erhält. Ferner berücksichtigt die Steuereinheit 34 die aktuellen Drehzahlen der Vorderräder 26, 28. Diese Drehzahlen werden der Steuereinheit 34 von Drehzahlsensoren 40, 42 mitgeteilt. Aus den mitgeteilten Drehzahlen der Vorderräder 26, 28 kann die Steuereinheit 34 eine Ist-Drehzahldifferenz der Vorderräder 26, 28 berechnen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform berücksichtigt die Steuereinheit 34 bei der Erzeugung des Steuersignals für die Stelleinheit 32 auch die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs 10 sowie den an einem Lenkrad 44 des Fahrzeugs aktuell eingestellten Lenkwinkel δ. Zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit greift die Steuereinheit 34 zusätzlich zu den Informationen von den Sensoren 40, 42 auf Drehzahlinformationen von Sensoren 46, 48 zu, welche die aktuellen Drehzahlen zweier Hinterräder 50, 52 des Fahrzeugs 10 erfassen. Methoden zur Ermittlung eines aktuellen Werts der Fahrzeuggeschwindigkeit anhand der von den Drehzahlsensoren aller vier Räder gelieferten Drehzahlen sind in der Fachwelt an sich bekannt. Insbesondere kann die Steuereinheit 34 hierbei eine Mittelung der verschiedenen Drehzahlen vornehmen. Der Lenkwinkel δ wird der Steuereinheit 34 von einem an der Lenksäule des Fahrzeugs 10 angeordneten Lenkwinkelsensor 54 mitgeteilt.
  • Ferner kann die Steuereinheit 34 bei einer bevorzugten Ausführungsform noch auf Informationen über die aktuellen Gangstellung des Getriebes 16 zugreifen, die von einem die Gangstellung des Getriebes 16 erfassenden Gangstellungssensor 56 bereitgestellt werden. Zudem kann ein weiterer Sensor 58 vorgesehen sein, der an die Steuereinheit 34 Informationen über das aktuell vom Antriebsmotor 12 bereitgestellte Motormoment liefert. Beispielsweise kann der Sensor 58 hierzu die Stellung einer Drosselklappe des Motors 12 detektieren. Alternativ oder zusätzlich kann ein nicht näher dargestellter Pedalstellungssensor vorgesehen sein, der die Stellung eines Fahrpedals des Fahrzeugs 10 erfasst und ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit 34 liefert. Ein Potentiometersensor ist ein einfaches Beispiel für einen solchen Pedalstellungssensor.
  • Der Signalverkehr zwischen der Steuereinheit 34 und den verschiedenen Sensoren sowie der Stelleinheit 32 kann zumindest teilweise über einen fahrzeuginternen Bus, beispielsweise einen CAN-Bus, abgewickelt werden.
  • Nachfolgend wird ein Regelkonzept für die Sperrkupplung 30 der 1 erläutert. Dieses Regelkonzept ist dem Prinzip nach bei jeder in einer angetriebenen Achse angeordneten Drehmomentübertragungskupplung anwendbar, gleichgültig ob diese Achse die einzige angetriebene Achse des Fahrzeugs ist oder nicht.
  • Der in der Steuereinheit 34 implementierte Regelkreis ist modular aufgebaut und umfasst mindestens drei Regelmodule 60, 62, 64, die in der in 2 gezeigten Weise zusammenwirken. Das Regelmodul 60 (hier auch als TCM-Regelmodul bezeichnet) stellt ausgangsseitig ein Signal xe1(t) bereit, welches ein erstes Eingangssignal im Sinne der Erfindung bildet. Das Regelmodul 62 (hier auch als ACS-Regelmodul bezeichnet) stellt ausgangsseitig ein Signal xe2(t) bereit, welches ein zweites Eingangssignal im Sinne der Erfindung bildet. An einer Verknüpfungsstelle 66 findet eine Verknüpfung der Eingangssignale xe1(t), xe2(t) statt, aus der ein Zwischensignal xz(t) resultiert. Das Zwischensignal xz(t) wird eingangsseitig dem Regelmodul 64 (hier auch als WSC-Regelmodul bezeichnet) zugeführt. Am Ausgang des WSC-Regelmoduls 64 steht ein Ausgangssignal xa(t) bereit, aus dem das der Stelleinheit 32 zugeführte Steuersignal hergeleitet wird. Die Verknüpfung der Eingangssignale xe1(t), xe2(t) an der Verknüpfungsstelle 66 umfasst einen Vergleich, welches der beiden Signale aktuell den größeren Wert hat. Das Eingangssignal mit dem aktuell größeren Wert wird als Zwischensignal xz(t) verwendet.
  • Das TCM-Regelmodul 60 erzeugt das Signal xe1(t) abhängig von einer Abweichung einer gemessenen Drehzahldifferenz ΔnIst_quer der Räder 26, 28 der Vorderachse von einer von der gemessenen Gierrate des Fahrzeugs abhängigen theoretischen Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer dieser Räder bei schlupffreier Kurvenfahrt. Die Drehzahldifferenz ΔnIst_quer berechnet das TCM-Regelmodul 60 gemäß der Formel: ΔnIst_quer = nli – nre (1) wobei nli die Drehzahl des linken Vorderrads 28 bezeichnet und nre die Drehzahl des rechten Vorderrads 26 bezeichnet. Die theoretische Quer-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer berechnet es gemäß der Formel:
    Figure 00130001
    wobei ψ . die vom Giergeschwindigkeitssensor 38 erhaltene Ist-Gierrate bezeichnet, b die Spurweite der Räder bezeichnet und rdyn den dynamischen Radhalbmesser der Räder bezeichnet. Es gilt hierbei die Konvention, dass ψ . bei Durchfahren einer Linkskurve in Vorwärtsrichtung positiv ist und ΔnSoll_quer auf einer Betrachtung von links nach rechts beruht. Bei einer Vorwärts-Linkskurve ist entsprechend ΔnSoll_quer negativ, was mit der Beobachtung übereinstimmt, dass bei schlupffreiem Durchfahren einer Linkskurve in Vorwärtsrichtung das linke Vorderrad langsamer dreht als das rechte Vorderrad.
  • Aus der Ist-Drehzahldifferenz ΔnIst_quer und der ”Soll”-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer berechnet das TCM-Regelmodul 60 dann eine Quer-Drehzahldifferenzabweichung ΔnTCM gemäß folgender Formel: ΔnTCM = |ΔnIst_quer ± ΔnSoll_quer| (3) wobei |.| den Betrag des zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks bezeichnet und wobei bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs ΔnSoll_quer von ΔnIst_quer subtrahiert wird und bei Rückwärtsfahrt des Fahrzeugs ΔnIst_quer und ΔnSoll_quer addiert werden.
  • Das erste Eingangssignal xe1(t) wird von dem TCM-Regelmodul 60 in funktionaler Abhängigkeit von der Quer-Drehzahldifferenzabweichung ΔnTCM ermittelt: xe1(t) = f(ΔnTCM) (4) wobei f(.) diese funktionale Abhängigkeit repräsentiert. In einem einfachen Fall kann das TCM-Regelmodul 60 das erste Eingangssignal xe1(t) direkt proportional zu ΔnTCM festlegen. Es kann auch sein, dass das TCM-Regelmodul 60 eine Begrenzungsfunktion enthält, die ab einem vorbestimmten Wert von ΔnTCM einen weiteren Anstieg des ersten Eingangssignals xe1(t) verhindert, selbst wenn ΔnTCM über diesen vorbestimmten Wert hinaus ansteigt.
  • 3 zeigt Komponenten des ACS-Regelmoduls 62. Dieses Modul berechnet aus der gemessenen Giergeschwindigkeit ψ . des Fahrzeugs gemäß obiger Formel (2) ebenfalls die ”Soll”-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer. Der Funktionsblock, in dem diese Berechnung stattfindet, ist in 3 mit 68 bezeichnet. An einer Summationsstelle 70 wird die Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer mit der Ist-Drehzahldifferenz ΔnIst_quer der Vorderräder 26, 28 verglichen. Diese wird von dem ACS-Regelmodul 62 unter Anwendung obiger Formel (1) berechnet. Die diesbezügliche Berechnung ist in 3 durch einen Funktionsblock 72 dargestellt.
  • An der Summationsstelle 70 wird die Abweichung der Ist-Drehzahldifferenz ΔnIst_quer von der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer ermittelt. Von dieser Abweichung wird anschließend der Betrag ermittelt, wie in 3 durch einen Funktionsblock 74 angedeutet. Die resultierende Größe ist obige Quer-Drehzahldifferenzabweichung ΔnTCM. Es versteht sich, dass ΔnTCM nicht gesondert in jedem der Module 60, 62 berechnet werden muss, sondern dass eine einmalige Berechnung in einem der Module oder extern genügen kann.
  • In einem zu der Summationsstelle 70 und dem Funktionsblock 74 parallelen Zweig des ACS-Regelmoduls 62 wird der Betrag der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer ermittelt, wie durch einen Funktionsblock 76 angedeutet. Der Betrag von ΔnSoll_quer wird anschließend einer weiteren Summationsstelle 78 zugeführt, an der durch Subtraktion des Betrags von ΔnSoll_quer von ΔnTCM eine Größe ΔnACS ermittelt wird, welche den vorzeichenbehafteten Drehzahlunterschied zwischen dem kurveninneren Vorderrad und dem kurvenäußeren Vorderrad angibt. Mathematisch formuliert, ergibt sich die Größe ΔnACS aus folgender Gleichung: ΔnACS = ΔnTCM – |ΔnSoll_quer| = |ΔnIst_quer – ΔnSoll_quer| – |ΔnSoll_quer| (5) Gleichgültig, ob das Fahrzeug 10 eine Rechtskurve oder eine Linkskurve befährt, liefert Gleichung (5) einen positiven Wert für ΔnACS, wenn das kurveninnere Vorderrad schneller als das kurvenäußere Vorderrad dreht, und einen negativen Wert, wenn das kurveninnere Rad langsamer als das kurvenäußere Rad dreht, zumindest solange das kurvenäußere Rad nicht durchdreht.
  • Das ACS-Regelmodul 62 enthält ferner eine Multiplikationsstelle 80, an der durch Multiplikation zumindest eines ersten Teilfaktors k1 und eines zweiten Teilfaktors k2 das zweite Eingangssignal xe2(t) ermittelt wird. Der erste Teilfaktor k1 entspricht dem Betrag der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_quer. Gewünschtenfalls kann der erste Teilfaktor k1 durch einen proportionierenden funktionalen Zusammenhang mit ΔnSoll_quer verknüpft sein.
  • Der zweite Teilfaktor k2 ist eine Funktion von ΔnACS. Die funktionale Abhängigkeit des zweiten Teilfaktors k2 von ΔnACS ist in 3 durch einen Block 82 repräsentiert. Ein Beispiel dieser funktionalen Abhängigkeit ist in 4 gezeigt. Gemäß der dortigen Kennlinie ist der zweite Teilfaktor k2 für negative Werte von ΔnACS Null und nimmt für positive Werte von ΔnACS einen von Null verschiedenen Wert an. Insbesondere ist die Kennlinie gemäß 4 so ausgestaltet, dass sie an dem Punkt, an dem Drehzahlgleichheit zwischen dem kurveninneren Vorderrad und dem kurvenäußeren Vorderrad herrscht (ΔnACS = 0), näherungsweise sprunghaft ansteigt. Auf diese Weise wird bereits bei sehr kleinen positiven Werten von ΔnACS ein signifikanter Wert des zweiten Eingangssignals xe2(t) erzeugt, sodass eine rasche Reaktion bei durchdrehendem kurveninneren Vorderrad möglich ist. Nach dem sprunghaften Anstieg kann die Kennlinie des zweiten Teilfaktors k2 näherungsweise auf konstanter Höhe verharren oder, wie in 4 angedeutet, mit unterschiedlichen Steigungen weiterlaufen.
  • Die multiplikative Verknüpfung der beiden Teilfaktoren k1 und k2 bedeutet, dass das zweite Eingangssignal xe2(t) dann einen von Null verschiedenen Wert hat, wenn das Fahrzeug 10 in einer Kurve fährt (ψ . ≠ 0 und dementsprechend ΔnSoll_quer ≠ 0) und wenn gleichzeitig das kurveninnere Vorderrad schneller als das kurvenäußere Vorderrad dreht (ΔnACS > 0). Zusätzliche Teilfaktoren k3, k4, die vorzugsweise ebenfalls multiplikativ in das zweite Eingangssignal xe2(t) einfließen, erlauben es, das zweite Eingangssignal xe2(t) abhängig von bestimmten Fahrsituationen und Randbedingungen zu modifizieren. Beispielsweise ist zu berücksichtigen, dass das infolge des Schließens der Sperrkupplung 30 erzeugte Giermoment die erwartungsgemäße Lenkungsrückstellung der Vorderräder 26, 28 bei Kurvenfahrt verlangsamen oder sogar unterdrücken kann. Da sehr große Lenkwinkel üblicherweise nur in Fahrsituationen zu erwarten sind, bei denen ein zu hoher Schlupf am kurveninneren Vorderrad als nicht kritisch angesehen wird, beispielsweise beim Abbiegen mit geringer Geschwindigkeit, kann das zweite Eingangssignal xe2(t) bei größeren Lenkwinkeln δ abgesenkt werden. Dies kann durch eine Kennlinie erreicht werden, wie sie in 5a für den Teilfaktor k3 schematisch angedeutet ist. Bis zu einem ersten Grenzlenkwinkel δ1 kann der Teilfaktor k3 beispielsweise so bemessen sein, dass er keine lenkwinkelabhängige Schwächung des zweiten Eingangssignals xe2(t) bewirkt. In einem Bereich zwischen dem ersten Grenzlenkwinkel δ1 und einem zweiten Grenzlenkwinkel δ2 kann der Teilfaktor k3 mit zunehmend größer werdendem Lenkwinkel δ absinken, insbesondere proportional absinken. Vorzugsweise sinkt der Teilfaktor k3 nicht auf Null ab, sondern bleibt ab dem zweiten Grenzlenkwinkel δ2 auf einem von Null verschiedenen Wert, sodass selbst bei großen Lenkwinkeln ein (wenn auch schwaches) Schließen der Sperrkupplung 30 stattfinden kann.
  • Ebenso kann es erforderlich sein, die durch Schließen der Sperrkupplung 30 erzeugte Gierreaktion abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit zu justieren. Hierzu ist der Teilfaktor k4 vorgesehen, für den eine beispielhafte Kennlinie in 5b dargestellt ist. Gemäß dieser Kennlinie wird bei kleinen Werten der mit v bezeichneten Fahrzeuggeschwindigkeit bis zu einer ersten Grenzgeschwindigkeit v1 und auch bei hohen Werten der Fahrzeuggeschwindigkeit v ab einem zweiten Grenzwert v2 eine signifikante Schwächung des zweiten Eingangssignals xe2(t) bewirkt. Bei geringen Geschwindigkeiten kann beispielsweise der Wunsch bestehen, die Lenkungsrückstellung nicht durch das Schließen der Sperrkupplung 30 zu beeinträchtigen. Bei hohen Geschwindigkeiten kann dagegen eine Schräglaufunterstützung durch das erzeugte Giermoment entbehrlich sein. Dies führt zu der Kennlinienform der 5b, gemäß der der Teilfaktor k4 in einem mittleren Geschwindigkeitsbereich maximal ist und zu beiden Seiten hin abfällt. Unterhalb der ersten Grenzgeschwindigkeit v1 und oberhalb der zweiten Grenzgeschwindigkeit v2 besitzt der Teilfaktor k4 vorzugsweise einen zwar kleinen, jedoch von Null verschiedenen Wert, sodass ein geringfügiges Schließen der Sperrkupplung 30 auch in diesen randseitigen Geschwindigkeitsbereichen möglich ist. Es ist freilich nicht ausgeschlossen, dass die Kennlinie des Teilfaktors k4 unterhalb von v1 und oberhalb von v2 Null ist.
  • Um unerwünschten Aktivierungen der Sperrkupplung 30 vorzubeugen, falls das kurvenäußere Vorderrad in Schlupf gerät, ist die Steuereinheit 34 bei einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich dazu eingerichtet, zu prüfen, ob das Vorzeichen der gemessenen Giergeschwindigkeit gleich dem Vorzeichen der Ist-Drehzahldifferenz der Räder 26, 28 ist, ob also sign(ψ .) = sign(ΔnIst_quer), und ob die Ist-Drehzahldifferenz der Räder 26, 28 die Soll-Drehzahldifferenz betragsmäßig um mehr als einen vorbestimmten Faktor, insbesondere um mehr als das Doppelte übersteigt, d. h. ob |ΔnIst_quer| > 2|ΔnSoll_quer|. Sind beide Bedingungen erfüllt, gibt das ACS-Regelmodul 62 das zweite Eingangssignal xe2(t) nicht aus, oder mit anderen Worten gibt es das zweite Eingangssignal xe2(t) mit dem Wert Null aus.
  • Es wird nun das WSC-Regelmodul 64 erläutert, das in Abhängigkeit eines Schlupfes λμH oder einer Drehzahldifferenz ΔnμH aus dem Zwischensignal xz(t) das Ausgangssignal xa(t) erzeugt. Der Schlupf λμH und die Drehzahldifferenz ΔnμH beziehen sich, soweit das Ausführungsbeispiel der 1 betroffen ist, auf dasjenige der Vorderräder 26, 28, dessen Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund höher ist als beim anderen Vorderrad. Beide Größen λμH und ΔnμH sind ein Maß für den Schlupf des betreffenden Vorderrads, weswegen nicht nur die Größe λμH, die einen echten (prozentualen) Schlupf angibt, sondern auch die Größe ΔnμH, die eigentlich eine Drehzahldifferenz bezeichnet, als ein Schlupf im Sinne der Erfindung anzusehen sind.
  • Würde das Signal xz(t) direkt zur Steuerung der Stelleinheit 32 verwendet, könnte die Gefahr bestehen, dass bei einem zu hohen Wert des Signals xz(t) die Sperrwirkung der Sperrkupplung 30 so stark ist, dass dasjenige der Vorderräder 26, 28 durchzudrehen beginnt, dem als Folge des Schließens der Sperrkupplung 30 zusätzliches Antriebsmoment zugeteilt wurde. Es können dann keine Seitenführungskräfte mehr an diesem Vorderrad übertragen werden, was zu einer instabilen Fahrsituation führen kann. Das WSC-Regelmodul 64 ”filtert” daher das Zwischensignal xz(t). Es erzeugt das Ausgangssignal xa(t) so, dass es bei akzeptablen Schlupfverhältnissen an demjenigen der Vorderräder 26, 28, das ein höheres Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund besitzt, unverändert oder zumindest im wesentlichen unverändert dem Zwischensignal xz(t) entspricht. Bei zu hohem Schlupf des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials ”entkoppelt” das Regelmodul 68 jedoch das Ausgangssignal xa(t) vom Zwischensignal xz(t), um einen weiteren Anstieg des Schlupfs zu verhindern und den Schlupf wieder abzusenken. Das WSC-Regelmodul 64 wirkt sozusagen als Begrenzer oder Minderer, wobei die Begrenzungs- oder Minderungsfunktion vom Schlupf des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials abhängt.
  • Zur Ermittlung des Schlupfs λμH bzw. der Drehzahldifferenz ΔnμH ermittelt das WSC-Regelmodul 64, welches der Vorderräder 26, 28 momentan ein höheres Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund besitzt. Hierzu berechnet sie eine ”Soll”-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs in Längsrichtung gemäß folgender Formel:
    Figure 00180001
  • In dieser Formel bezeichnen l den Radstand des Fahrzeugs, d. h., den Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse, n3 die Drehzahl (Drehgeschwindigkeit) des linken Hinterrads 52 und n4 die Drehzahl des rechten Hinterrads 50. Die aus Formel (6) ermittelte Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs gibt eine theoretische Drehzahldifferenz zwischen einem Vorderrad und einem Hinterrad derselben Fahrzeuglängsseite bei längskraftfreier Kurvenfahrt an. Es versteht sich, dass andere Methoden zur Ermittlung einer idealen (ideal bezogen auf den längskraftfreien Zustand) Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrad einer Fahrzeuglängsseite vorstellbar sind und verwendet werden können.
  • Das WSC-Regelmodul 64 ermittelt daraufhin für beide Fahrzeuglängsseiten jeweils die Abweichung der tatsächlichen Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrad der betreffenden Fahrzeuglängsseite von obiger Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs. Es wird hier zur Vereinfachung dieselbe Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs für beide Fahrzeuglängsseiten herangezogen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass im fahrtechnisch interessierenden Bereich die sich theoretisch aus einer gegebenen Gierrate und Fahrzeuggeschwindigkeit ergebende Längs-Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrad bei längskraftfreier Kurvenfahrt auf beiden Fahrzeuglängsseiten zumindest näherungsweise gleich ist. Die Ermittlung der Abweichung der Ist-Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrad jeder Fahrzeuglängsseite von der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs geschieht für den Fall des Fahrzeugs mit reinem Vorderachsantrieb nach folgenden Formeln: Δnlinks = n1 – n3 – ΔnSoll_längs (7) Δnrechts = n2 – n4 – ΔnSoll_längs (8)
  • In den Formeln (7) und (8) bezeichnen Δnlinks und Δnrechts die Abweichung der Ist-Drehzahldifferenz zwischen linkem Vorderrad 28 und linkem Hinterrad 52 bzw. zwischen rechtem Vorderrad 26 und rechtem Hinterrad 50 von der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs. Die Indizes 1, 2, 3, 4 weisen dabei in dieser Reihenfolge auf das linke Vorderrad 28, das rechte Vorderrad 26, das linke Hinterrad 52 und das rechte Hinterrad 50 hin. n1 bezeichnet dann die Drehzahl des linken Vorderrads 28, während n2 die Drehzahl des rechten Vorderrads 26 bezeichnet.
  • Das WSC-Regelmodul 64 vergleicht daraufhin die beiden so erhaltenen Abweichungen Δnlinks und Δnrechts miteinander. Ist die Drehzahldifferenzabweichung Δnlinks kleiner als die Abweichung Δnrechts, so legt sie das linke Vorderrad 28 als Vorderrad höheren Kraftschlusspotentials gegenüber dem Untergrund fest. Im umgekehrten Fall legt sie das rechte Vorderrad 26 als dasjenige höheren Kraftschlusspotentials fest.
  • Der Schlupf λμH des ermittelten Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials kann von dem WSC-Regelmodul 64 beispielsweise wie folgt berechnet werden:
    Figure 00190001
  • In dieser Formel bezeichnen nμH die gemessene Ist-Drehzahl des ermittelten Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials und nref eine Referenzdrehzahl. Die Referenzdrehzahl nref ist ein Maß für die Fahrzeuggeschwindigkeit. Sie kann beispielsweise auf Basis der gemessenen Drehzahl mindestens eines nicht angetriebenen, schlupffreien Rads hergeleitet werden. Im hier betrachteten Beispielfall eines Fahrzeugs mit reinem Vorderachsantrieb kann demnach die Referenzgeschwindigkeit auf Basis der Drehzahl mindestens eines der Hinterräder hergeleitet werden. Vorzugsweise nimmt das WSC-Regelmodul 64 als Referenzdrehzahl nref die Ist-Drehzahl desjenigen Hinterrads, das sich auf derselben Fahrzeuglängsseite befindet wie das ermittelte Vorderrad höheren Kraftschlusspotentials.
  • Die Größe ΔnμH kann von dem WSC-Regelmodul 64 einfach als Differenz zwischen der Drehzahl nμH und der Referenzdrehzahl nref ermittelt werden. Statt die Größen λμH und ΔnμH selbst zu ermitteln, können diese Größen auch außerhalb des Regelmoduls 64 berechnet und diesem als Parameter zugeführt werden.
  • Das WSC-Regelmodul 64 bildet eine Zustandsmaschine mit einer Mehrzahl von Zuständen und Zustandsübergängen. Im nachfolgend beschriebenen Beispielfall definiert die Zustandsmaschine insgesamt sechs Zustände, die in 6 durch Zahlen von 0 bis 5 gekennzeichnet sind. Die Pfeile in 6 stellen mögliche Übergänge zwischen den verschiedenen Zuständen dar.
  • Der Zustand 0 der Zustandsmaschine ist ein Normalzustand, in dem das WSC-Regelmodul 64 das Zwischensignal xz(t) nicht beeinflusst und das Ausgangssignal xa(t) dementsprechend dem Zwischensignal entspricht. Wenn der Schlupf λμH oder die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials eine erste Schlupfschwelle λ1 bzw. Δn1 (eigentlich bezeichnet Δn1 keine Schlupfschwelle, sondern eine Drehzahldifferenzschwelle; der Einfachheit halber werden hier jedoch die Schwelle Δn1 und auch noch weitere Schwellen Δn2, Δn3 als Schlupfschwellen bezeichnet) übersteigt, tritt die Zustandsmaschine in einen Zustand 1 ein, in dem das WSC-Regelmodul 64 das Ausgangssignal xa(t) auf dem Wert hält, den das Zwischensignal xz(t) zum Zeitpunkt des Erreichens der ersten Schlupfschwelle hatte. Selbst wenn anschließend das Zwischensignal sich verändert, wird das Ausgangssignal auf diesem Haltewert gehalten. Die 7a und 7b zeigen beispielhafte Kennlinien der ersten Schlupfschwellen Δn1, λ1 in Abhängigkeit von der Referenzgeschwindigkeit nref. Man erkennt, dass die Schlupfschwelle Δn1 mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit (die Referenzgeschwindigkeit nref ist ein Maß für die Fahrzeuggeschwindigkeit) ansteigt.
  • Wird im Anschluss an ein Überschreiten der ersten Schlupfschwelle Δn1 bzw. λ1 diese wieder unterschritten, geht die Zustandsmaschine entweder direkt in den Zustand 0 zurück, d. h. das Ausgangssignal xa(t) folgt wieder dem Zwischensignal xz(t), oder es wird zunächst ein Zustand 5 durchlaufen, von dem aus die Rückkehr in den Zustand 0 erfolgt. Der Zustand 5 wird an späterer Stelle noch näher erläutert. Er dient einer Angleichung des Ausgangssignals xa(t) an das Zwischensignal xz(t), falls zu dem Zeitpunkt, wenn der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials die erste Schlupfschwelle wieder nach unten durchstößt, eine Abweichung zwischen den aktuellen Werten des Ausgangssignals und des Zwischensignals des Regelmoduls 68 besteht.
  • Es kann sein, dass der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials nach Anstieg über die erste Schlupfschwelle auch noch über eine größere zweite Schlupfschwelle λ2 bzw. Δn2 (siehe 7a, 7b) hinaus ansteigt. Das Überschreiten der zweiten Schlupfschwelle Δn2 bzw. λ2 bewirkt einen Übergang der Zustandsmaschine vom Zustand 1 in einen Zustand 2. Es ist auch vorstellbar, dass der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials im Zustand 0 so rasch und plötzlich über die Schwelle λ2 bzw. Δn2 hinaus ansteigt, dass die Zustandsmaschine vom Zustand 0 direkt in den Zustand 2 übergeht (bei Verwendung zeitdiskreter Signale für die gemessenen Raddrehzahlen).
  • Im Zustand 2 wird das Ausgangssignal xa(t) auf einen vorbestimmten ersten Wert herabgesetzt. Dieser erste Wert kann beispielsweise Null sein oder er kann ein betragsmäßig festgelegter, vergleichsweise kleiner Wert sein. Alternativ ist es möglich, den ersten Wert als einen vergleichsweise geringen prozentualen Anteil (beispielsweise 5% oder 10%) des letzten Werts des Ausgangssignals xa(t) festzulegen. Alle diese Möglichkeiten sollen im Rahmen der Erfindung unter die Charakterisierung des ersten Werts als ”vorbestimmt” fallen. Das WSC-Regelmodul 64 bewirkt zugleich die Speicherung des letzten Werts des Ausgangssignals xa(t), also des Werts, den das Ausgangssignal zum Zeitpunkt des Erreichens der zweiten Schlupfschwelle durch den Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials hatte.
  • Im Zustand 2 erfolgt ferner eine Überwachung des Verlaufs von λμH bzw. ΔnμH auf das Auftreten eines lokalen Maximums. Erreicht der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH ein solches lokales Maximum, tritt die Zustandsmaschine bei Erreichen des lokalen Maximums vom Zustand 2 in einen Zustand 3 ein, sofern nicht zuvor noch eine dritte Schlupfschwelle λ3 bzw. Δn3 überschritten wurde. Eine beispielhafte qualitative fahrzeuggeschwindigkeitsabhängige Kennlinie der dritten Schlupfschwelle ist ebenfalls in den 7a, 7b erkennbar. Wurde dagegen die dritte Schlupfschwelle λ3 bzw. Δn3 überschritten, bevor das lokale Maximum erreicht wurde, erfolgt der Übergang vom Zustand 2 in den Zustand 3 erst dann, wenn der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials z. B. wieder auf die dritte Schlupfschwelle abgesunken ist.
  • Im Zustand 3 wird das Ausgangssignal xa(t) von dem vorbestimmten ersten Wert auf einen vorbestimmten zweiten Wert heraufgesetzt, der einem vorbestimmten prozentualen Anteil des zuletzt gespeicherten Werts des Ausgangssignals xa(t) entspricht. Der prozentuale Anteil liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 60% und 100%. Der zuletzt gespeicherte Wert des Ausgangssignals xa(t) ist derjenige, der beim letztmaligen Eintritt in den Zustand 2 gespeichert wurde. Das Ausgangssignal wird auf dem vorbestimmten zweiten Wert solange gehalten, bis die Zustandsmaschine in einen anderen Zustand eintritt.
  • Im Zustand 3 wird ferner der Verlauf von λμH bzw. ΔnμH auf das Auftreten eines lokalen Minimums oberhalb der zweiten Schlupfschwelle überwacht. Tritt ein solches lokales Minimum auf, d. h. steigt der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials wieder an, erfolgt wieder ein Zustandsübergang in den Zustand 2. Der Übergang findet zu dem Zeitpunkt statt, an dem der Schlupf des Vorderrads höheren Reibwerts das lokale Minimum erreicht. Gleichzeitig wird der zuletzt geltende Wert des Ausgangssignals xa(t) wieder gespeichert. Der Übergang in den Zustand 2 bewirkt, dass das Ausgangssignal auf den vorbestimmten ersten Wert zurückgesetzt wird.
  • Unterschreitet schließlich der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials wieder die zweite Schlupfschwelle λ2 bzw. Δn2, so tritt die Zustandsmaschine in einen Zustand 4 ein, in dem der im Zustand 3 gesetzte Wert des Ausgangssignals xa(t) solange gehalten wird, wie sich der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials zwischen der ersten Schlupfschwelle und der zweiten Schlupfschwelle befindet. Wird die zweite Schlupfschwelle λ2 bzw. Δn2, wieder überschritten, erfolgt eine Rückkehr in den Zustand 2, und zwar wiederum unter Speicherung des zuletzt gültigen Werts des Ausgangssignals xa(t). Fällt dagegen der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials unter die erste Schlupfschwelle λ1 bzw. Δn1 ab, kehrt die Zustandsmaschine vom Zustand 4 in den Zustand 0 zurück, und zwar entweder direkt oder über den Umweg des Zustands 5.
  • Wie weiter oben erwähnt, dient der Zustand 5 dazu, nach Unterschreiten der ersten Schlupfschwelle λ1 bzw. Δn1 eine Angleichung des Ausgangssignals xa(t) an das Zwischensignal xz(t) herbeizuführen. Wenn zum Zeitpunkt des Unterschreitens der ersten Schlupfschwelle das Zwischensignal xz(t) einen größeren Wert als das Ausgangssignal xa(t) aufweist, bewirkt der Zustand 5, dass das Ausgangssignal xa(t) nach Maßgabe einer vorbestimmten Anstiegsfunktion auf den aktuellen Wert des Zwischensignals xz(t) angehoben wird. Auf diese Weise kann ein sprungartiger Anstieg des der Stelleinheit 32 zugeführten Steuersignals vermieden werden. Die Anstiegsfunktion kann beispielsweise eine lineare Rampenfunktion sein, wobei nichtlineare Funktionen keineswegs ausgeschlossen sind. Es ist auch der Fall nicht auszuschließen, dass zum Zeitpunkt des Unterschreitens der ersten Schlupfschwelle das Zwischensignal xz(t) einen kleineren Wert als das Ausgangssignal xa(t) besitzt. Es kann dann die Steuereinheit 34 den Wert des Ausgangssignals nach Maßgabe einer vorbestimmten Abfallfunktion an den aktuellen Wert des Zwischensignals annähern oder die Regelhoheit direkt an die vorgeschalteten Regelmodule 60, 62 zurückgeben, so dass das niedrigere Zwischensignal xz(t) unmittelbar übernommen wird.
  • Da nicht ausgeschlossen ist, dass nach Unterschreiten der ersten Schlupfschwelle λ1 bzw. Δn1 der Schlupf λμH bzw. die Drehzahldifferenz ΔnμH des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials wieder ansteigt, erfolgt auch im Zustand 5 eine Überwachung des Verlaufs von λμH bzw. ΔnμH, sodass bei erneutem überschreiten der ersten Schlupfschwelle ein Übergang vom Zustand 5 in den Zustand 1 oder sogar direkt in den Zustand 2 (wenn nicht nur die erste, sondern auch die zweite Schlupfschwelle überschritten wird) möglich ist.
  • Die Schlupfschwellen Δn1, Δn2, Δn3 bzw. λ1, λ2, λ3 können nicht nur fahrzeuggeschwindigkeitsabhängig gewählt werden, sondern auch abhängig von einem oder mehreren weiteren Betriebsparametern des Fahrzeugs. Ein möglicher weiterer Einflussparameter für den Wert der Schlupfschwellen ist die Querbeschleunigung des Fahrzeugs. 8 zeigt eine beispielhafte Abhängigkeit der zweiten Schlupfschwelle Δn2 von der Referenzdrehzahl nref und der mit a bezeichneten Fahrzeugquerbeschleunigung. Man erkennt, dass mit zunehmender Querbeschleunigung der Wert der zweiten Schlupfschwelle Δn2 zunehmend kleiner wird. Entsprechendes kann für die erste Schlupfschwelle Δn1 und die dritte Schlupfschwelle Δn3 gelten. Das Absenken der Schlupfschwellen mit zunehmender Fahrzeugquerbeschleunigung ist zweckmäßig, weil eine höhere Querbeschleunigung eine höhere Seitenführungskapazität der Reifen erfordert und deshalb schon früh das dem Vorderrad höheren Kraftschlusspotentials zusätzlich zugeteilte Antriebsmoment begrenzt werden muss, um die Seitenführungskapazität dieses Vorderrads zu erhalten. Alternativ oder zusätzlich können die Schlupfschwellen An1, Δn2, Δn3 bzw. λ1, λ2, λ3 abhängig von der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs oder vom Motormoment sein.
  • Das vorstehend erläuterte Regelkonzept kann prinzipiell für beliebige Drehmomentübertragungskupplungen eingesetzt werden, die in einer angetriebenen Achse eines Fahrzeugs angeordnet sind. Im Fall der Steuerung einer in der Hinterachse eines Fahrzeugs angeordneten Drehmomentübertragungskupplung kann vorstehende Formel (1) mit der Maßgabe übernommen werden, für nli die Drehzahl des linken Hinterrads und für nre die Drehzahl des rechten Hinterrads zu verwenden. Ist das Fahrzeug eines mit reinem Hinterachsantrieb müssen die vorstehenden Formeln (6), (7) und (8) geringfügig modifiziert werden. Die linksseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnlinks kann dann als n3 – n1 + ΔnSoll_längs und die rechtsseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnrechts als n4 – n2 + ΔnSoll_längs berechnet werden, wobei für die Berechnung der Soll-Drehzahldifferenz ΔnSoll_längs in obiger Formel (6) statt der Hinterraddrehzahlen n3, n4 die Vorderraddrehzahlen n1, n2 zu nehmen sind. Ist Δnlinks kleiner als Δnrechts, ist das linke Hinterrad 44 dasjenige höheren Kraftschlusspotentials gegenüber dem Untergrund, ist dagegen Δnlinks größer als Δnrechts, ist es das rechte Hinterrad 46. Der Schlupf λμH des ermittelten Hinterrads höheren Kraftschlusspotentials kann mit obiger Formel (9) ermittelt werden. Als Referenzdrehzahl nref nimmt das WSC-Regelmodul 64 dann jedoch einen Wert, der auf einer Drehzahlmessung an mindestens einem der Vorderräder beruht. Insbesondere kann als Referenzdrehzahl nref die Drehzahl desjenigen Vorderrads verwendet werden, das auf derselben Fahrzeuglängsseite wie das ermittelte Hinterrad höheren Kraftschlusspotentials liegt.
  • Im Fall eines zweiachsigen Fahrzeugs, bei dem beide Achsen angetrieben sind (entweder permanent über ein Zentraldifferential oder nach Zuschaltung einer Achse mittels einer Verteilerkupplung), kann es sein, dass ein Vergleich der Drehzahldifferenzabweichungen beider Fahrzeuglängsseiten alleine nicht ausreicht, um mit Sicherheit feststellen zu können, welches der Vorderräder oder/und welches der Hinterräder dasjenige höheren Kraftschlusspotentials ist. Zusätzlich kann deshalb die Größe ΔnSoll_quer berücksichtigt werden.
  • Im Fall der Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung, welche in der Vorderachse eines Fahrzeugs mit angetriebener Vorder- und Hinterachse angeordnet ist, können dann zur Ermittlung des Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials die linksseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnlinks als n1 – nref – ΔnSoll_längs und die rechtsseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnrechts als n2 – nref – ΔnSoll_längs berechnet werden, wobei ΔnSoll_längs aus obiger Formel (6) mit der Maßgabe berechnet werden kann, den Nenner-Term (n3 + n4) durch 2 × nref zu ersetzen. Hinsichtlich nref kann auf in der Fachwelt einschlägig bekannte Methoden zur Ermittlung einer Referenzdrehzahl für allradgetriebene Fahrzeuge verwiesen werden. Nur beispielhaft sei hier auf die in DE 199 36 710 A1 und DE 195 27 531 A1 beschriebenen Methoden verwiesen. Zusätzlich wird eine vordere Quer-Drehzahldifferenz Δn12 = n1 – n2 berechnet.
  • Dagegen können im Fall der Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung, welche in der Hinterachse eines allradgetriebenen Fahrzeugs angeordnet ist, zur Ermittlung des Hinterrads höheren Kraftschlusspotentials die linksseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnlinks als n3 – nref + ΔnSoll_längs und die rechtsseitige Drehzahldifferenzabweichung Δnrechts als n4 – nref + ΔnSoll_längs berechnet werden. ΔnSoll_längs wird hier in gleicher Weise berechnet wie im obigen Fall einer in einer Vorderachse eines allradgetriebenen Fahrzeugs angeordneten Drehmomentübertragungskupplung. Außerdem wird eine hintere Quer-Drehzahldifferenz Δn34 = n3 – n4 berechnet.
  • Durch Vergleich, ob Δnlinks größer oder kleiner als Δnrechts ist und außerdem ob Δn12 (bei Steuerung einer Vorderachskupplung) bzw. Δn34 (bei Steuerung einer Hinterachskupplung) größer, kleiner oder gleich ΔnSoll_quer ist, kann dann im Zweiachs-Antriebsfall ermittelt werden, welches der Vorderräder höheres Kraftschlusspotential hat bzw. welches der Hinterräder höheres Kraftschlusspotential hat.
  • Die Schlupfberechnung des ermittelten Vorderrads höheren Kraftschlusspotentials bzw. des ermittelten Hinterrads höheren Kraftschlusspotentials kann daraufhin unter Verwendung der Referenzdrehzahl nref nach obiger Gleichung (9) erfolgen.

Claims (17)

  1. Verfahren zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung (30) in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs (10), dadurch gekennzeichnet, dass durch Verknüpfung von mindestens zwei Eingangssignalen (xe1(t), xe2(t)) ein Zwischensignal (xz(t)) und aus diesem ein Ausgangssignal (xa(t)) ermittelt wird, auf dessen Grundlage die Steuergröße ermittelt wird, wobei ein erstes (xe1(t)) der Eingangssignale abhängig von einer Abweichung einer gemessenen Drehzahldifferenz (ΔnIst_quer) der Räder der angetriebenen Achse von einer von der Ist-Gierrate (ψ .) des Fahrzeugs abhängigen theoretischen Quer-Drehzahldifferenz (ΔnSoll_quer) dieser Räder bei schlupffreier Kurvenfahrt ermittelt wird, wobei ein zweites (xe2(t)) der Eingangssignale abhängig von einer multiplikativen Verknüpfung eines von der Ist-Gierrate (Ψ) des Fahrzeugs abhängigen ersten Teilfaktors (k1) mit einem zweiten Teilfaktor (k2) ermittelt wird, wobei der zweite Teilfaktor von einer bei Kurvenfahrt des Fahrzeugs für die Drehzahldifferenz zwischen einem kurveninneren und einem kurvenäußeren Rad der angetriebenen Achse repräsentativen Kurven-Drehzahldifferenz (ΔnACS) dieser Räder abhängig ist und zumindest näherungsweise ab Drehzahlgleichheit zwischen dem kurveninneren und dem kurvenäußeren Rad hin zu größeren Drehzahlen des kurveninneren Rads gegenüber dem kurvenäußeren Rad einen von Null verschiedenen Wert besitzt, wobei für die Ermittlung des Ausgangssignals (xa(t)) ermittelt wird, welches von den Rädern der angetriebenen Achse höheres Kraftschlusspotential gegenüber dem Untergrund besitzt, und sodann durch schlupfabhängige Filterung des Zwischensignals (xz(t)) abhängig von einem Schlupf dieses angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials das Ausgangssignal (xa(t)) gewonnen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die theoretische Quer-Drehzahldifferenz (ΔnSoll_quer) gemäß der Formel
    Figure 00260001
    ermittelt wird, wobei ΔnSoll_quer die theoretische Quer-Drehzahldifferenz bezeichnet, ψ . die Ist-Gierrate bezeichnet, b die Spurweite der Räder bezeichnet und rdyn den dynamischen Radhalbmesser der Räder bezeichnet, wobei ψ . bei Durchfahren einer Linkskurve in Vorwärtsrichtung positiv ist und wobei ΔnSoll_quer negativ ist, wenn das linke Rad der angetriebenen Achse langsamer als das rechte Rad dieser Achse dreht, und dass das erste Eingangssignal (xe1(t)) abhängig vom Betrag der Abweichung der gemessenen Drehzahldifferenz der Räder der angetriebenen Achse von der theoretischen Quer-Drehzahldifferenz gemäß der Formel xe1(t) = f(ΔnTCM) = f(|ΔnIst_quer ± ΔnSoll_quer|) ermittelt wird, wobei ΔnIst_quer die gemessene Drehzahldifferenz der Räder der angetriebenen Achse bezeichnet und gemäß ΔnIst_quer = nli – nre ermittelt wird, wobei nli die gemessene Drehzahl des linken Rads der angetriebenen Achse bezeichnet und nre die gemessene Drehzahl des rechten Rads der angetriebenen Achse bezeichnet, wobei |.| den Betrag des zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks bezeichnet, wobei ΔnTCM den Betrag der Abweichung zwischen ΔnIst_quer und ΔnSoll_quer bezeichnet, wobei zur Ermittlung dieser Abweichung bei Vorwärtsfahrt des Fahrzeugs ΔnSoll_quer von ΔnIst_quer subtrahiert wird und bei Rückwärtsfahrt des Fahrzeugs ΔnIst_quer und ΔnSoll_quer addiert werden, und wobei f(.) eine funktionale Abhängigkeit bezeichnet.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilfaktor (k1) direkt proportional zur Ist Gierrate (ψ .) ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilfaktor (k1) repräsentativ für den gemäß der Formel
    Figure 00270001
    ermittelten Betrag der theoretischen Quer-Drehzahldifferenz zwischen den beiden Rädern der angetriebenen Achse ist, wobei ΔnSoll_quer die theoretische Quer-Drehzahldifferenz bezeichnet, ψ . die Ist-Gierrate bezeichnet, b die Spurweite der Räder bezeichnet, rdyn den dynamischen Radhalbmesser der Räder bezeichnet und |.| den Betrag des zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks bezeichnet.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurven-Drehzahldifferenz (ΔnACS) der beiden Räder der angetriebenen Achse gemäß der Formel ΔnACS = |ΔnIst_quer – ΔnSoll_quer| – |ΔnSoll_quer| ermittelt wird, wobei ΔnACS die Kurven-Drehzahldifferenz bezeichnet, ΔnIst_quer die gemessene Drehzahldifferenz der beiden Räder bezeichnet, ΔnSoll_quer die theoretische Quer-Drehzahldifferenz der beiden Räder bezeichnet und |.| den Betrag des jeweils zwischen den beiden Strichen angegebenen Ausdrucks bezeichnet.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Eingangssignal (xe2(t)) abhängig von einer multiplikativen Verknüpfung des ersten Teilfaktors (k1), des zweiten Teilfaktors (k2) und ferner eines vom Einschlag (δ) eines Lenkrads (44) des Fahrzeugs abhängigen dritten Teilfaktors (k3) oder/und eines von der Geschwindigkeit (v) des Fahrzeugs abhängigen vierten Teilfaktors (k4) ermittelt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teilfaktor (k2) ferner abhängig vom Gradient des zeitlichen Verhaltens der gemessenen Drehzahldifferenz (ΔnIst_quer) der beiden Räder der angetriebenen Achse ermittelt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Anstieg des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine von Null verschiedene, vorbestimmte erste Schlupfschwelle (λ1, Δn1) das Ausgangssignal (xa(t)) ab Erreichen der ersten Schlupfschwelle im Wesentlichen gleich dem zum Zeitpunkt des Erreichens der ersten Schlupfschwelle vorliegenden Wert des Zwischensignals (xz(t)) festgelegt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Anstieg des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine vorbestimmte zweite Schlupfschwelle (λ2, Δn2), welche größer als die erste Schlupfschwelle (λ1, Δn1) ist, das Ausgangssignal (xa(t)) im Wesentlichen ab Erreichen der zweiten Schlupfschwelle auf einen vorbestimmten ersten Wert herabgesetzt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach Anstieg des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über die zweite Schlupfschwelle (λ2, Δn2) der Schlupfverlauf auf das Auftreten eines lokalen Maximums überwacht wird und bei Auftreten eines lokalen Schlupfmaximums das Ausgangssignal (xa(t)) im Wesentlichen ab Erreichen des lokalen Schlupfmaximums von dem vorbestimmten ersten Wert auf einen vorbestimmten zweiten Wert heraufgesetzt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Anstieg des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über eine vorbestimmte dritte Schlupfschwelle (λ3, Δn3), welche größer als die zweite Schlupfschwelle (λ2, Δn2) ist, das Ausgangssignal (xa(t)) im Wesentlichen ab dem Zeitpunkt, an dem der Schlupf wieder auf die dritte Schlupfschwelle abgefallen ist, von dem vorbestimmten ersten Wert auf einen vorbestimmten zweiten Wert heraufgesetzt wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach Anstieg des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials über die zweite Schlupfschwelle (λ2, Δn2) der Schlupfverlauf auf das Auftreten eines lokalen Minimums überwacht wird und bei Auftreten eines lokalen Schlupfminimums das Ausgangssignal (xa(t)) im Wesentlichen ab Erreichen des lokalen Schlupfminimums von dem vorbestimmten zweiten Wert auf den vorbestimmten ersten Wert herabgesetzt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der zum Zeitpunkt des Erreichens der zweiten Schlupfschwelle (λ2, Δn2) oder/und der zum Zeitpunkt des Erreichens des lokalen Schlupfminimums vorliegende Wert des Ausgangssignals (xa(t)) gespeichert wird und der vorbestimmte zweite Wert abhängig von dem zuletzt gespeicherten Wert des Ausgangssignals (xa(t)) gewählt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Abfall des Schlupfs (λμH, ΔnμH) des angetriebenen Rads höheren Kraftschlusspotentials unter die erste Schlupfschwelle (λ1, Δn1) das Ausgangssignal (xa(t)) ab Erreichen der ersten Schlupfwelle mit einem vorbestimmten Anstiegs- oder Abfallverlauf an das Zwischensignal (xz(t)) angeglichen wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (λ1, Δn1) oder/und die zweite (λ2, Δn2) oder/und die dritte Schlupfschwelle (λ3, Δn3) abhängig von mindestens einem der folgenden Parameter gewählt werden: eine Fahrzeuggeschwindigkeit (v), eine Fahrzeuglängsbeschleunigung, eine Fahrzeugquerbeschleunigung (a), ein von einem Antriebsmotor des Fahrzeugs bereitgestelltes Motormoment.
  16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verknüpfung der Eingangssignale (xe1(t), xe2(t)) eine Ermittlung umfasst, welches der Signale den größten Wert hat, und dass das Eingangssignal mit dem größten Wert als Zwischensignal verwendet wird.
  17. Anordnung zur Ermittlung einer Steuergröße zur Steuerung einer Drehmomentübertragungskupplung (30) in einer angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeugs (10), gekennzeichnet durch eine die Kupplung (30) steuernde elektronische Steuereinheit (34), welche dazu eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16 durchzuführen.
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