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Die
Erfindung betrifft eine Revolver-Sterilbox für medizinische Materialien
oder Gegenstände
wie beispielsweise Tupfer.
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Sterile
Materialien wie beispielsweise Tupfer werden in Krankenhäusern und
in Pflegeeinrichtungen täglich
in großer
Anzahl für
eine Vielzahl von Behandlungsvorgängen benötigt. Sie werden dazu in jeweils
kleinen Mengen, wie sie typischerweise für eine einzelne Behandlung
benötigt
werden, in sterilisierfähige
Verpackungen aus Papier und Kunststofffolie verpackt. Dies ist mit
erheblichem Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden, damit Personalkosten
intensiv, erfordert ein umständliches
Auspacken der Tupfer zum Gebrauch zum Aufschneiden und Aufreißen der Sterilpackung,
erfordert viel Verpackungsmaterial und hinterlässt eine Menge Müll.
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Andererseits
sind Mehrweg-Sterilisierbehälter
aus Metall sowie aus Kunststoff bekannt, die in verschiedenen Größen zum
Sterilisieren und sterilen Aufbewahren von medizinischem Gerät wie beispielsweise
Operationsbestecken, Bestecksortimenten und dgl. dienen. Solche
Behälter
sind allerdings für
medizinische Verbrauchsmaterialien wie beispielsweise Tupfer wenig
geeignet. Das Sterilisieren und Aufbewahren einer größeren Anzahl
von Tupfern in einem solchen Sterilisierbehälter wäre wenig sinnvoll, da nach
dem Öffnen
des Behälters
zur Entnahme einiger weniger für
einen Behandlungsvorgang benötigter
Tupfer die Sterilität
der restlichen Tupfer nicht gewahrt werden könnte. Andererseits wäre das Vorsehen
und Verwenden solcher bekannter Sterilisierbehälter in entsprechend verkleinerter
Form für eine
eine Behandlungsvorgang entsprechende Menge von Tupfern unwirtschaftlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Behältnis für medizinische Materialien
wie beispielsweise Tupfer zu schaffen, das an für übliche Behandlungsvorgänge typische
Verbrauchsmengen angepasst ist, das Sterilisieren und sterile Aufbewahren der
Materialien ermöglicht,
leicht handzuhaben und wirtschaftlich ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die im Anspruch 1 angegebene Revolver-Sterilbox gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Sterilbox
ist nach dem Revolverprinzip konzipiert und verkörpert eine Mehrkammerbox mit
einer Mehrzahl kranzartig angeordneter getrennter Einzelkammern,
die jeweils eine einen typischen Behandlungsvorgang entsprechende
Materialmenge aufnehmen können
und einzeln ohne Beeinflussung der Sterilität der anderen Kammern zur Entnahme
geöffnet
werden können.
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In
der folgenden Beispielsbeschreibung wird die erfindungsgemäße Revolver-Sterilbox
anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
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1,
eine perspektivische Ansicht einer Revolver-Sterilbox nach der Erfindung,
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die 2, 3 und 4 eine
Draufsicht, eine Seitenansicht und eine Untersicht der Revolver-Sterilbox
nach 1,
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die 5, 6, 7 und 8 eine
perspektivische Ansicht, eine Draufsicht, eine Seitenansicht und
eine Untersicht des Deckelteils, und
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die 9, 10, 11 und 12 eine perspektivische
Ansicht, eine Draufsicht, eine Seitenansicht und eine Untersicht
des Unterteils.
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Die
in den 1 bis 4 dargestellte vollständige Revolver-Sterilbox
besteht aus einem Deckelteil 1 und einem Unterteil 2.
Diese sind axial verrastend ineinander gesteckt und relativ zueinander drehbar.
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Das
Deckelteil 1 weist, wie aus den 5 bis 8 hervorgeht,
eine Deckelplatte 11 mit einem zum Unterteil hin vorspringenden
Rand 12 sowie einen mittig angeformten in das Unterteil
hineinragenden Zapfen 13 mit einem Rastelement 14 auf.
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Das
Unterteil 2 weist, wie aus den 9 bis 12 hervorgeht,
eine Bodenplatte 21, eine Umfangswand 22, radiale
Kammertrennwände 23,
eine innere Umfangswand 24, und eine von der Bodenplatte
aus axial vorspringende Steckbüchse 25,
die axial geschlitzt ausgebildet sein kann und mit zum Rastelement 14 am
Zapfen 13 des Deckelteils komplementären Rastelementen versehen
ist.
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Wie
die Zeichnungen zeigen, hat beim Ausführungsbeispiel das Unterteil 2 sechs
Segmente jeweils gleicher Winkelausdehnung, wobei fünf dieser Segmente
jeweils eine sektorförmige
Kammer 3 bilden, während
das sechste Segment keine Kammer bildet, sondern eine zwischen den
beiden angrenzenden Kammern 3 verlaufende, mit der Oberkante der
Kammertrennwände 23 bündige Platte 27 gebildet
ist.
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Der
Boden jeder Kammer 3 ist mit einem in der Bodenplatte 21 gebildeten
Filterfenster 26 versehen.
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Das
Deckelteil 1 weist entsprechend den sechs Segmenten des
Unterteils 2 sechs in der Deckelplatte 11 gebildete
Fenster auf. Davon sind fünf Fenster
als Filterfenster 15 ausgebildet, und das sechste Fenster
ist als Öffnung 16 ausgebildet.
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Die
erfindungsgemäße Revolver-Sterilbox wird
aus dem Deckelteil 1 und dem Unterteil zusammengesetzt,
indem das Deckelteil 1 auf das Unterteil 2 aufgesetzt
und axial in dieses eingedrückt
wird. Dabei greift der Zapfen 13 mit dem Rastelement 14 des Deckelteils 1 in
die Buchse 25 mit entsprechenden Rastelementen. Im zusammengesteckten
Zustand wirkt der Rand 12 des Deckelteils 1 mit
dem oberen Randbereich der Umfangswand 22 des Unterteils
zusammen. Die miteinander zusammenwirkenden Bereiche des Rands 12 und
des oberen Randbereichs der Umfangswand 22 sind, ohne daß das in
den Zeichnungen im einzelnen dargestellt ist, so komplementär ausgebildet,
daß sie
miteinander eine an sich bekannte Henlesche Schleife bilden, die
bekanntlich eine keimdichte Abdichtung darstellt, da Keime nicht genügend Energie
haben, um den mehrfachen Richtungsänderungsverlauf des zwischen
den Deckelrandbereichen gebildeten Spalts in Gestalt der Henleschen
Schleife zu folgen. Die Rastverbindung zwischen dem Zapfen 13 und
der Buchse 25 von Deckelteil 1 und Unterteil 2 kann
so straff ausgeführt sein,
daß die
beiden Teile nicht leicht zu trennen sind, oder, was in den Zeichnungen
nicht dargestellt ist, es kann eine Sicherung, beispielsweise in
Gestalt einer Schraubhülse
oder dergl. auf der Buchse 25 vorgesehen sein, die deren
Dehnbarkeit nach Einsetzen des Zapfens 13 sperrt, so daß dann Deckelteil
und Unterteil fest verbunden sind und beispielsweise nur unter Zurhilfenahme
eines Werkzeugs voneinander getrennt werden können.
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Befindet
sich das Deckelteil 1 auf dem Unterteil 2, wie
bei der kompletten Sterilbox in den 1 bis 4 dargestellt
ist, ist das Deckelteil 1 relativ zum Unterteil 2 drehbar.
Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, daß elastische Indexiermittel
vorgesehen sind, die eine leichte Rastung der Position des Deckelteils
auf dem Unterteil in jeder der sechs Positionen bewirkt, in denen
die Filterfenster 15 und die Öffnung 16 mittig über jeweils
einer Kammer 3 des Unterteils bzw. der Platte 27 positioniert
sind.
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Das
Deckelteil kann nun wahlweise in eine Position gedreht werden, in
dem die Öffnung 16 des Deckelteils über der
Platte 27 des Unterteils liegt, wobei dann alle fünf Kammern 3 des
Unterteils 2 vom Deckel verschlossen sind und jeweils ein
Filterfenster 15 des Deckelteils 1 einer Kammer 3 zugeordnet ist.
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Aus
dieser Position kann der Deckel um jeweils eine Kammerteilung weitergedreht
werden, so daß die Öffnung 16 des
Deckelteils nun nacheinander über
jeder der Kammern 3 zu liegen kommt. Dadurch kann jede
Kammer nacheinander mit Tupfern oder anderen Ge genständen gefüllt werden,
bzw. bei gefüllter
Sterilbox können
die Tupfer nacheinander aus den Kammern 3 entnommen werden.
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Nachdem
die Kammern der Sterilbox in der genannten Weise gefüllt worden
sind und der Deckel wieder in die Position gedreht worden ist, in
welcher die Öffnung 16 über der
Platte 27 liegt, kann die Sterilbox in ein Autoclave zum
Sterilisieren eingestellt werden. Durch die Filterfenster 15 im
Deckelteil 1 und die Filterfenster 26 des Unterteils 2 kann
ein Sterilisierdampfeintritt problemlos und effizient erfolgen. Aufgrund
der Filter in den Filterfenstern 15 und 26 können nach
dem Sterilisieren keine Keime eindringen.
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Zum
Gebrauch wird das Deckelteil dann zum Entnehmen der sterilisierten
Tupfer oder sonstigen Gegenstände
zunächst
mit der Öffnung 16 über die erste
Kammer 3 gedreht, und die sterilen Tupfer können aus
dieser Kammer entnommen werden. Danach kann das Deckelteil zur Positionierung
der Öffnung 16 über der
nächsten
Kammer 3 weitergedreht werden, so daß auch aus dieser die sterilen
Tupfer herausgenommen werden können.
So können
nacheinander alle Kammern entleert werden. Dabei bleiben mit Ausnahme
der gerade durch Positionieren der Öffnung 16 des Deckelteils über ihr
geöffneten Kammer
alle anderen Kammern der Revolver-Sterilbox steril verschlossen,
auch wenn dann über
längere
Zeit eines Tages kein Bedarf mehr besteht.
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Eine
angebrochene Sterilbox, aus der nur einige Kammern entleert sind,
kann nach Ablauf eins Zeitraums, innerhalb dessen Sterilität der noch
geschlossenen Kammern gewährleistet
ist, einfach durch Auffüllen
der entleerten oder teilweise entleerten Kammern wieder ganz gefüllt und
anschließend neu
sterilisiert werden.
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Die
frisch sterilisierte Sterilbox kann an einer vorgesehenen Stelle 17 verplombt
werden, wobei diese Stelle in der Zeichnung nur beispielhaft angegeben
ist. Die Verplombung verhindert eine Relativdrehung des Deckelteils 1 zum
Unterteil 2, so daß gewährleistet
ist, daß bis
zum Lösen
der Verplombung noch keine Kammer geöffnet worden ist.
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Die
Filter können
in den Sterilfenstern 15 und 26 von Deckelteil
und Unterteil in beliebiger Weise eingesetzt sein. Die Filter können einzeln
beispielsweise durch Einkleben, durch Einspannen mittels eines Rahmens
oder Clips oder dergleichen fixiert sein, oder es kann eine alle
Fenster von Deckelteil oder Bodenteil überdeckende einstückige Filterscheibe benutzt
werden, die mit einem entsprechenden Halterahmen am Deckelteil oder
Unterteil befestigt ist.
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Das
dargestellte Ausführungsbeispiel
mit sechs Segmenten und fünf
Kammern ist nur beispielhaft. Es können mehr oder weniger Kammern
in Gestalt einer kranzartigen Anordnung vorgesehen sein, und es
sind auch Ausführungsformen
möglich,
bei denen zwei oder mehr konzentrische Kammerkränze vorgesehen sind. Dabei
können
einem einheitlichen Unterteil mit beispielsweise zwei konzentrischen Kammerkränzen zwei
konzentrische Deckelteile zugeordnet sein, die unabhängig voneinander
drehbar sind. Je nach Größe und Menge
der zu sterilisierenden Gegenstände
kann die Kammergröße gewählt werden.