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Die
Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung mit
einer Zuziehhilfe für
eine Tür,
eine Klappe oder einen Deckel eines Kraftwagens der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Aus
der
DE 100 15 596
A1 ist bereits eine derartige Schließeinrichtung für einen
Kofferraumdeckel als bekannt zu entnehmen, bei welcher eine an einem
Kofferraumdeckel angeordnete Schlossfalle mit einem am Kraftwagenaufbau
angeordneten Schließelement
in Form eines Schließbügels zusammenwirkt.
Beim Schließen
des Kofferraumdeckels wird die deckelseitige Schlossfalle schnappend
an dem Schließbügel verriegelt,
so dass die Schlossfalle und der Schließbügel lagesicher aneinander gehalten
sind. Im Anschluss daran wird der Schließbügel über eine Kniehebelanordnung
aus seiner Offenstellung nach unten in eine zugezogene Stellung
bewegt, wodurch der Kofferraumdeckel gegen die Dichtkraft einer
Dichtungsanordnung in seine zugezogene Stellung verschlossen wird.
Die Kniehebelanordnung zur Bewegung des Schließbügels wird dabei durch einen Stellantrieb
betätigt,
der eine entlang einer Gewindespindel verlaufende Spindelmutter
umfasst. Beim Zuziehen des Schließbügels bzw. des Kofferraumdeckels
wird die Spindelmutter dabei in die eine Richtung gedreht und nach
dem Öffnen
des Kofferraumdeckels wird die Spindelmutter zurück in die andere Richtung bewegt,
damit der Schließbügel wieder
seine Offenstellung erreicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schließeinrichtung der eingangs genannten
Art so zu verbessern, dass sich ein bedeutend einfacherer Stellantrieb
des Schließelements
realisieren lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Schließeinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit
zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen beschrieben.
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Die
Schließeinrichtung
nach der Erfindung umfasst eine Federeinrichtung, mittels welcher
das Schließelement
zwischen der zugezogenen Stellung und der Offenstellung zurückbewegbar
ist. Im Unterschied zum Stand der Technik ermöglicht das Vorsehen der erfindungsgemäßen Federeinrichtung,
dass nunmehr ein Stellantrieb eingesetzt werden kann, welcher lediglich
in eine Betätigungsrichtung
zu wirken braucht, während
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schließeinrichtungen – wie oben erläutert – Stellantriebe
verwendet werden müssen, über welche
sich sowohl die Zuzieh- wie auch die Öffnungsbewegung des Schließelementes
abbilden lässt.
Demgegenüber
wird die eine Bewegungsrichtung des Schließelements bei der Schließeinrichtung nach
der Erfindung durch die Federeinrichtung bewirkt. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
ist dies die Rückbewegung
des Schließelements
aus der zugezogenen Stellung in die Offenstellung. Gleichfalls wäre hier
jedoch auch eine Wirkungsumkehr denkbar. Es ist ersichtlich, dass
ein lediglich in eine Betätigungsrichtung
wirkender Stellantrieb bedeutend einfacher auszugestalten und einzustellen
ist, als dies etwa bei einem in zwei Betätigungsrichtung wirkender Stellantrieb
der Fall wäre.
Darüber
hinaus ist die Federkraft der Federeinrichtung relativ leicht beherrschbar
einzustellen, um die Rückstellbewegung des
Schließbügels zu
bewerkstelligen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Federeinrichtung aktiviert,
in dem die mit dem Schließelement
zusammenwirkende Schlossfalle gelöst und somit die im Bereich
des Schließelements
angreifende Dichtkraft einer Dichteinrichtung der Tür, der Klappe
oder des Deckels gleich Null wird. Da die entgegenwirkende Dichtkraft
Null wird, überdrückt die
Federeinrichtung beispielsweise einen Totpunkt der Kniehebelanordnung
und es vollzieht sich die Zurückbewegung
des Schließelements
aus der zugezogenen Stellung in die Offenstellung.
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Das
Vorsehen einer Totpunktlage der erfindungsgemäßen Kniehebelanordnung bringt
den Vorteil, dass in dieser Lage keine vom Dichtgummi übertragenen
Dichtkräfte
auf den Stellantrieb wirken können.
Mit anderen Worten ist der Stellantrieb in der Totpunktlage der
Kniehebelanordnung unbelastet.
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Auf
besonders einfache Weise ist die Kniehebelanordnung aus ihrer Totpunktlage
zu bringen, wenn ein erstes Federelement direkt an einem der Kniehebel
angreift. Hierbei hat sich insbesondere ein Federelement als vorteilhaft
gezeigt, welches im Bereich eines der Kniegelenke der Kniehebelanordnung radial
wirkend angreift. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft gezeigt,
das erste Federelement der Kniehebelanordnung durch ein weiteres
Federelement zu unterstützen,
welches am Schließelement
angreift. Die Summe der beiden Federkräfte der Federelemente ist dann
entsprechend groß auszubilden,
um die Totpunktlage der Kniehebelanordnung – in welcher das Schließelement
seine zugezogene Stellung einnimmt – zu überdrücken.
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Das
Schließelement
ist auf einfache Weise in seiner Offenstellung zu sichern, wenn
zwei Kniehebel der Kniehebelanordnung gegenseitig in eine Sperrklinkenanordnung
zu bringen sind. Mit anderen Worten können die beiden Kniehebel im
Bereich ihres gemeinsamen Kniegelenks so zueinander angeordnet werden,
dass das Schließelement
in seiner Offenstellung lagegesichert an Ort und Stelle verbleibt.
Hierdurch ist gewährleistet,
dass beim Schließen
einer Tür,
einer Klappe oder eines Deckels des Kraftwagens die Schlossfalle
auf zuverlässige
Weise am lagegesicherten Schließelement
verriegelt wird.
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Ist
das Schließelement
schwenkbar – beispielsweise
gegenüber
dem Kraftwagenaufbau oder gegenüber
einer am Kraftwagenaufbau zu fixierenden Grundplatte – gelagert
und gelenkig mit der Kniehebelanordnung verbunden, so kann auf einfache Weise
eine relativ große
Schließkraft
erzeugt werden, mit der die Dichtungskraft der Dichtungsanordnung
der Tür,
der Klappe oder des Deckels des Kraftwagens überdrückt werden kann.
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Ist
zwischen der Kniehebelanordnung und dem Stellantrieb ein Bowdenzug
angeordnet, so kann der Stellantrieb variabel je nach Fahrzeugtyp
in einem unterschiedlichen Abstand zur Kniehebelanordnung befestigt
sein. Hierdurch wird ermöglicht, dass
beispielsweise ein Stufenheck-Kraftwagen und ein Kombinations-Kraftwagen
mit ein und derselben Schließeinrichtung
bestückt
werden können,
wobei lediglich der Bowdenzug eine unterschiedliche Länge aufweist.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, den an der Kniehebelanordnung
angreifenden Bowdenzug nach Erreichen der Totpunktlage zu entspannen.
Hierdurch wird eine sichere Rückstellbewegung der
Kniehebelanordnung durch die Federeinrichtung gewährleistet,
und zudem können
der Bowdenzug und der Stellantrieb als einfache und lediglich in
eine Betätigungsrichtung
wirkende Antriebseinheit gestaltet werden.
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Schließlich hat
es sich als vorteilhaft gezeigt, den Bowdenzug auch während der
Rückbewegung des
Schließelements
aus der zugezogenen Stellung in die Offenstellung entspannt zu halten.
Hierdurch ist eine sichere Rückstellbewegung
des Schließbügels über die
Kniehebelanordnung mittels der Federeinrichtung möglich.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
schematische Vorderansicht auf die Schließeinrichtung mit dem Schließbügel und
der gelenkig mit diesem verbundenen Kniehebelanordnung, deren beide
Kniehebel in einer gestrichelt angedeuteten Sperrklinkenanordnung
und einer entsperrten Anordnung gezeigt sind; und in
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2 eine
schematische Vorderansicht auf die Schließeinrichtung gemäß 1,
wobei die Kniehebelanordnung in eine Totpunktlage überführt ist und
hierdurch der Schließbügel aus
der in 1 dargestellten Offenstellung in eine zugezogene
Stellung überführt worden
ist.
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In 1 ist
in einer schematischen Vorderansicht eine Schließeinrichtung für einen
Heckdeckel eines Kraftwagens gezeigt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Schließeinrichtung
am Heckdeckelrahmen bzw. am Kraftwagenaufbau über eine Grundplatte 10 festlegbar,
so dass die Schließeinrichtung
im Wesentlichen als vormontierbare Baueinheit hergestellt werden
kann. Die Schließeinrichtung wirkt
mit einem nicht dargestellten Türschloss
zusammen, welches heckdeckelseitig angeordnet ist. Das Türschloss
umfasst eine als Gabelfalle ausgebildete Schlossfalle, welche mit
einem im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Schließbügel 12 ausgebildeten
Schließelement
zusammenwirkt. Beim manuellen Schließen des Heckdeckels durch eine
Bedienperson kommt die in ihrer Offenstellung stehende Gabelfalle
bzw. Schlossfalle des Türschlosses
des Heckdeckels mit dem Schließbügel 12 in
Eingriff und gelangt hierdurch aus ihrer Offenstellung in eine Schließstellung.
Auf diese Weise kommt der Heckdeckel bzw. das Türschloss über seine Schlossfalle in eine
lagefixierte Position gegenüber
dem Schließbügel 12 der
Schließeinrichtung.
Sobald die türdeckelseitige
Schlossfalle in ihre Schließstellung überführt und
somit der Heckdeckel in eine lagegesicherte Position gegenüber dem
Schließbügel 12 gebracht
worden ist, wird über
ein Sensorsignal ein Stellantrieb eines im Weiteren noch näher erläuterten
Bowdenzugs 14 aktiviert.
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Der
Schließbügel 12,
welcher in Blickrichtung auf das Zeichnungsblatt vor der Grundplatte 10 angeordnet
ist, ist über
eine Schwenkachse SB an der Grundplatte 10 gelagert. Zur
Unterstützung
der Schwenkbewegung des Schließbügels 12 ist
außerdem
innerhalb der Grundplatte 10 eine schlitzartige und bogenförmige Führung 16 eingebracht,
welche mit nicht dargestellten Führungsmittel
des Schließbügels 12 zusammenwirkt.
Der Schließbügel 12 umfasst
im Wesentlichen ein etwa pfeifenförmiges Grundteil 18,
welches im Wesentlichen eben beispielsweise aus einem Bandstahl
oder dergleichen gestaltet ist und im Bereich der Schwenkachse SB ein
etwa sichelförmiges
Bogenteil 20 umfasst. Von zwei Schenkeln 21 des
Bogenteils 20 steht ein Bügel 22 – bezogen
auf die Zeichnungsblattebene – senkrecht
nach oben hin ab, welcher einteilig mit dem Grundteil 18 ausgebildet
und entsprechend umgebogen worden ist. Neben dem Bogenteil 20 umfasst
das Grundteil 18 einen Hebelarm 24, welcher sich über die
annähernd
gesamte Breite der Schließeinrichtung
erstreckt und mit dem Bogenteil 20 einstückig ausgebildet
ist. An seinem dem Bogenteil 20 angewandten Ende umfasst
der Hebelarm 24 einen – insbesondere
in Zusammenschau mit 2 erkennbaren – abgewinkelten
Arm 26, welcher nach oben hin an einem unteren Gelenk UG
endet. Über
dieses untere Gelenk UG ist der Schließbügel 12 mit einer Kniehebelanordnung 28 gelenkig
verbunden, welche einen oberen Kniehebel 30 und einen unteren
Kniehebel 32 umfasst. Der obere Kniehebel 30 ist
im Bereich eines oberen Gelenks OG schwenkbar an der Grundplatte 10 angelagert.
Der untere Kniehebel 32 ist über das untere Gelenk UG schwenkbar
am Schließbügel 12 bzw,
am abgewinkelten Arm 26 des Hebelarms 24 des Schließbügels 12 gelagert.
Im Bereich eines Kniegelenks KG ist der untere Kniehebel 32 auf
im Weiteren noch näher
erläuterte
Art und Weise mit dem oberen Kniehebel 30 verbunden. An seinem
dem Kniegelenk KG abgewandten Ende umfasst der untere Kniehebel 32 einen überstehenden Armbereich 34,
welcher eine Lasche 36 zur Festlegung eines Nippels 38 des
Bowdenzugs 14 umfasst. Die Lasche 36 steht dabei – in Zeichnungsblattebene betrachtet – senkrecht
nach oben hin vom überstehenden
Armbereich 34 des unteren Kniehebels 32 ab.
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Bis
zum Schließen
des Heckdeckels bzw. bis zum Verriegeln der Schlossfalle an dem
Schließbügel 12 befindet
sich dieser in der in 1 dargestellten und mit Pos
1 angegebenen Offenstellung. In dieser Offenstellung Pos 1 befindet
sich der Schließbügel 12 bzw.
sein Bügel 22 gegenüber der
Grundplatte 10 bzw. gegenüber dem Kraftwagenaufbau in
einer oberen Position. In dieser Offenstellung Pos 1 ist der Schließbügel 12 bzw.
dessen Bügel 22 dadurch
gesichert, dass sich die beiden Kniehebel 30, 32 im
Bereich des Kniegelenks KG gegenseitig in eine sogenannte Sperrklinkenanordnung
bringen lassen, in welcher der Schließbügel 12 in seiner Schwenklage um
die Schwenkachse SB lagegesichert. ist. Die Sperrklinkenanordnung
der beiden Kniehebel 30, 32 ist durch den gestrichelt
angedeuteten unteren Kniehebel 32 gezeigt. An dieser Stelle
sei angemerkt, dass der Bowdenzug 14 in der Sperrklinkenanordnung
der beiden Kniehebel 30, 32 entspannt bzw. unbelastet
ist. Über
einen Federarm 40 eines im Bereich des unteren Gelenks
UG angeordneten ersten Federelements 42 wird der untere
Kniehebel 32 in seiner gestrichelt angedeuteten Sperrklinkenanordnung
gehalten. Der Federarm 40 stützt sich dabei gegen ein Widerlager 44 des
abgewinkelten Arms 26 des Schließbügels 12 ab, welcher – bezogen
auf die Zeichnungsblattebene – vertikal
nach oben steht. Erreicht nun die Schlossfalle des Türschlosses
nach dem Schließen
des Heckdeckels ihre Schließstellung,
in welcher das Türschloss
fest an dem Schließbügel 12 festgelegt
ist, so wird mittels eines Sensors ein nicht dargestellter Stellantrieb
aktiviert, mittels welchem der Nippel 38 über den
Bowdenzug 14 – bezogen
auf die Zeichnungsblattebene – nach
rechts gezogen wird. Hierdurch gelangt der untere Kniehebel 32 aus
der gestrichelt angedeuteten Position gegen die Federkraft des Federarms 40 des
ersten Federelements 42 – also aus seiner Sperrklinkenanordnung
heraus – in
seine mit ausgezogenen Linien dargestellte entsperrte bzw. freigebende
Anordnung. Innerhalb des oberen Kniehebels 30 ist dabei
eine Langlochkulisse 46 vorgesehen, entlang welcher ein dem unteren
Kniehebel 32 zugeordneter Gelenkbolzen 48, welcher
mit der Langlochkulisse 46 in Eingrifft steht, bewegt werden
kann. Bei einer entsprechenden Betätigung des Stellantriebs bzw.
des Bowdenzugs 14 wandert der Gelenkbolzen 48 somit
aus seiner gestrichelt angedeuteten Position innerhalb der Langlochkulisse 46 des
oberen Kniehebels 30 nach oben hin in Richtung des oberen
Gelenks OG. In dieser oberen Position des unteren Kniehebels 32 ist
die Sperrklinkenanordnung zwischen den beiden Kniehebel 30, 32 aufgehoben,
so dass die gesamte Kniehebelanordnung 28 aus der in 1 dargestellten
Stellung in die in 2 dargestellte Stellung überführt werden
kann. Hierzu wird der Nippel 38 unter weiterer Verkürzung des
Bowdenzugs 14 mittels des nicht dargestellten Stellantriebs – in der
Zeichnungsblattebene gesehen – in
Richtung nach rechts bewegt, wodurch der untere Kniehebel 32 gegen
den Uhrzeigersinn und der obere Kniehebel 30 im Uhrzeigersinn
soweit verschwenkt werden, bis das obere Gelenk OG, das unter Gelenk
UG und das Kniegelenk KG gemäß ihrer
Position in 2 annähernd auf einer Linie liegen.
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Durch
das Ausstrecken der Kniehebelanordnung 28 bzw. der beiden
Kniehebel 30, 32 wird insbesondere das untere
Gelenk UG – in
Zeichnungsblattebene gesehen – in
Richtung nach unten bewegt, wodurch der über das untere Gelenk UG mit
der Kniehebelanordnung 28 verbundene Schließbügel 12 aus
seiner Offenstellung Pos 1 in seine in 2 dargestellte
zugezogene Stellung Pos 2 überführt wird.
Mit anderen Worten ist über
den Stellantrieb bzw. über
den Bowdenzug 14 die Kniehebelanordnung mit den beiden
Kniehebel 30, 32 aus der in 1 dargestellten
angewinkelten in die in 2 dargestellte ausgestreckte
Lage überführt worden, wodurch
der Schließbügel 12 aus
der Offenstellung Pos 1 in die zugezogene Stellung Pos 2 überführt worden
ist. Dadurch wird der mittels der Schlossfalle am Schließbügel 12 festgelegte
Heckdeckel gegen den Widerstand bzw. gegen die Dichtkraft des Dichtgummis
der Heckdeckelanordnung in seine endgültige Schließstellung
gezogen. Die Dichtungskraft des Dichtgummis der Heckdeckelanordnung
ist in 2 mit dem Pfeil 50 dargestellt. Über die
Kniehebelanordnung 28 und insbesondere über die geeignete Dimensionierung
der beiden Kniehebel 30, 32 sowie des Hebelarms 24 kann
dabei eine enorm hohe Zuziehkraft des Schließbügels 12 erzielt werden,
die entsprechend höher
gestaltet ist, als die entgegenwirkende Dichtungskraft des Dichtgummis
der Heckdeckelanordnung. Durch das Verschwenken des Schließbügels 12 gegen
den Uhrzeigersinn aus der Offenstellung Pos 1 in die zugezogene
Stellung Pos 2 wird zudem ein zweites Federelement 52 gespannt.
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In
der in 2 dargestellten Stellung der Kniehebelanordnung,
in welcher das Schließelement 12 seine
zugezogene Stellung Pos 2 eingenommen hat, sind die beiden Kniehebel 30, 32 in
einer Totpunktlage zueinander angeordnet. Mit anderen Worten kann
in dieser Totpunktlage der Stellantrieb bzw. der Bowdenzug 14 entlastet
werden, ohne dass die Kniehebelanordnung 28 bzw. insbesondere
deren Kniehebel 30, 32 in eine der in 1 dargestellten Stellungen
zurückkehren
würde.
Vielmehr übt
die mit dem Pfeil 50 dargestellte Dichtungskraft des geschlossenen
Heckdeckels ein derartiges Moment auf den um die Schwenkachse SB
gelagerten Schließbügel 12 aus,
welches natürlich über den
Hebelarm 24 bzw. den abgewinkelten Arm 26 auch
am unteren Gelenk UG anliegt, dass die beiden Kniehebel 30, 32 in
der zueinander lagegesicherten Totpunktlage verbleiben. Die Stellung
des unteren Kniehebels 32 in der Totpunktlage der Kniehebelanordnung
wird durch einen zweiten Federarm 54 des ersten Federelements 42 unterstützt, welcher
sich seinerseits an einem Widerlager 56 abstützt. Das
Widerlager 56 ist dabei einteilig mit dem unteren Kniehebel 32 ausgebildet
und – in Zeichnungsblattebene
gesehen – senkrecht
nach oben abstehend ausgebildet. Über den zweiten Federarm 54 wird
somit zudem sichergestellt, dass das Kniegelenkt KG zwischen den
beiden Kniehebel 30, 32 in der in 2 dargestellten Totpunktlage
nicht in Richtung nach rechts wandern kann.
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Wird
nun der Heckdeckel wieder geöffnet und
somit die Schlossfalle des Türschlosses
von dem Schließbügel 12 gelöst, so entfällt abrupt
die mit dem Pfeil 50 dargestellte Dichtungskraft des Dichtungsgummis
der Heckdeckelanordnung. Somit liegt auch im Bereich des unteren
Gelenks UG bzw. im Bereich des Kniegelenks KG das durch die Dichtungskraft (Pfeil 50)
erzeugte Drehmoment auf den Schließbügel 12 nicht mehr
an, so dass die beiden Kniehebel 30, 32 nicht
mehr in ihrer gesicherten Totpunktlage gehalten sind. Vielmehr überdrückt die
Federkraft des Federarms 42 – unterstützt durch die Federkraft des
zweiten Federelements 52 – die Federkraft des zweiten
Federarms 54 des ersten Federelements 52, so dass
die beiden Kniehebel 30, 32 aus der Totpunktlage
heraus wieder in die in 1 gestrichelt angedeutete Sperrklinkenanordnung
gelangen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass durch eine sehr hohe
Auslegung der Federkraft des Federarms 40 auch auf das
zweite Federelement 52 verzichtet werden könnte. In
diesem Fall erfolgt dann die Rückstellung
der beiden Kniehebel 30, 32 aus der Totpunktlage
in die in 1 dargestellte Sperrklinkenanordnung
lediglich mittels des Federarms 40 – und zwar gegen die Federkraft
des zweiten Federarms 54. Mit anderen Worten bildet wenigstens
das erste Federelement 42 – im vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemeinsam mit dem zweiten Federelement 52 – eine Federeinrichtung,
mittels welcher der Schließbügel 12 aus
der zugezogenen Stellung Pos 2 in die Offenstellung Pos
1 zurückbewegbar
ist. In dieser Offenstellung Pos 1 ist der Schließbügel 12 dann
wieder in einer Lage angeordnet, in welcher das Türschloss bzw.
die Schlossfalle beim erneuten Schließen des Heckdeckels lagegesichert
verrastet werden kann. Aus diesem Grund erreicht die Kniehebelanordnung 28 nach
dem Rückführen aus
der Totpunktlage in die in 1 dargestellte
Lage zunächst
wieder die mit gestrichelten Linien angedeutete Sperrklinkenanordnung,
in welcher der Schließbügel 12 lagesicher
gegenüber
der Grundplatte 10 bzw. dem Kraftwagenaufbau an Ort und
Stelle verbleibt, bis die Schlossfalle des Türschlosses neuerlich mit diesem
verriegelt und über
einen Sensor in Schließeinrichtungsseitigen
Stellantrieb bzw. den Bowdenzug 14 aktiviert.
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Insgesamt
wird somit erkennbar, dass die Rückstellung
der Kniehebelanordnung aus ihrer Totpunktlage in die in 1 gestrichelte
Sperrklinkenanordnung ausschließlich
mittels der Federkraft einer Federeinrichtung – hier bestehend aus dem ersten Federelement 42 und
dem zweiten Federelement 52 – erfolgt, und dass insbesondere
eine Rückstellung mittels
der Stellantriebs nicht vorgesehen ist. Vielmehr wirkt der Bowdenzug 14 nur
in eine Richtung – nämlich beim Überführen der
Kniehebelanordnung aus der Sperrklinkenanordnung in die Totpunktlage – und ist
bei der Zurückbewegung
der Kniehebelanordnung 28 aus der Totpunktlage in die Sperrklinkenanordnung
entspannt bzw. unbelastet. Der Bowdenzug 14 ist innerhalb
eines Bowdenkabels 62 geführt, welches seinerseits an
einer Aufnahme 58 der Grundplatte 10 gehalten
ist. Die Aufnahme 58 ist dabei im Wesentlichen L-förmig gestaltet,
wobei ein oberer Aufnahmearm 60 – bezogen auf die Zeichnungsblattebene – oberhalb
der Grundplatte 10 bzw. oberhalb des Hebelarms 24 des
Schließbügels 12 angeordnet ist.