DE102005044336A1 - Verfahren zur Aufnahme von Bilddaten des Herzens - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Aufnahme von Bilddaten des Herzens eines Untersuchungsobjekts, insbesondere im Rahmen der Magnetresonanztomographie, mit den folgenden Schritten: DOLLAR A - Anwendung einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der nur in einem Teilbereich des Herzzyklus und/oder nicht in jedem Herzzyklus eine Bilddatenaufnahme erfolgt, und DOLLAR A - abwechselnde Anwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik, derart, dass die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik zu Zeiten erfolgt, in denen keine Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik durchgeführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von Bilddaten des Herzens eines Untersuchungsobjekts, insbesondere im Rahmen der Magnetresonanztomographie.
- Bei der Datenaufnahme von Bildern des Herzens eines menschlichen oder tierischen Untersuchungsobjekts werden verschiedene Bildaufnahmetechniken verwendet, bei denen nur in einem kleinen Zeitbereich des Herzzyklus tatsächlich Daten aufgenommen werden. Die übrige Zeit verstreicht bei der Aufnahme ungenutzt, da lediglich gewartet wird, bis sich das Herz beispielsweise wieder im gewünschten Abschnitt des Herzzyklus befindet oder aber Präparationspulse ihre Bildwirkung entwickelt haben bzw. sich das Gewebe anschließend wieder erholt hat.
- Werden beispielsweise im Rahmen einer morphologischen Bildgebung Aufnahmen des Myokards erstellt, so geschieht dies oft nur in der enddiastolischen Phase. Daneben gibt es andere Bildaufnahmetechniken, bei denen nicht jeder, sondern nur jeder zweite oder auch dritte Herzschlag für die Bilderstellung verwendet wird. Beispielhaft zu nennen sind hier bestimmte Morphologie- oder Viability-Aufnahmen.
- Durch die nicht genutzten Zeiten entstehen insgesamt lange Gesamtuntersuchungszeiten bei einer vergleichsweise geringen ermittelten Datenmenge.
- Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein diesbezüglich verbessertes Verfahren zur Aufnahme von Bilddaten des Herzens eines Untersuchungsobjekts, insbesondere im Rahmen der Magnetresonanztomographie, anzugeben.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der vorstehend genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass dieses die folgenden Schritte aufweist:
- – Anwendung einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der nur in einem Teilbereich des Herzzyklus und/oder nicht in jedem Herzzyklus eine Bilddatenaufnahme erfolgt, und
- – abwechselnde Anwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik derart, dass die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik zu Zeiten erfolgt, in denen keine Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik durchgeführt wird.
- So wird erfindungsgemäß parallel zu einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der die Datenakquisition nur in jedem n-ten Herzzyklus oder in bestimmten Bereichen eines Herzzyklus erfolgt, eine zweite Bildaufnahmetechnik eingesetzt, mit der Bilddaten in den messfreien Wartezeiten der ersten Bildaufnahmetechnik aufgenommen werden. Eine Bilddatenaufnahme in einem Teilbereich des Herzzyklus ist dabei so zu verstehen, dass dieser Teilbereich ein zusammenhängender Bereich, beispielsweise während der Enddiastole, sein kann, oder auch aus zeitlich getrennten Abschnitten der Bilddatenaufnahme bestehen kann, beispielsweise bei der Erstellung von Aufnahmen in der Cine-Technik, bei der eine Sequenz von Aufnahmen erstellt wird.
- Wenn es heute bei bestimmten klinischen Fragestellungen notwendig ist, die Herzaufnahmen in verschiedenen Techniken anzufertigen, so werden identische Schichtführungen mehrfach ausgeführt. So wird beispielsweise zunächst eine erste Schichtorientierung definiert, diese Orientierung mit einer ersten Aufnahmetechnik A gemessen, woraufhin eine zweite Schichtorientierung definiert und wiederum mit der Aufnahmetechnik A gemessen wird usw. Anschließend erfolgte bisher eine Sichtung der Bilder, meistens durch einen Arzt, woraufhin Messungen einzelner Schichtorientierungen mit einer zweiten Aufnahmetechnik B wiederholt wurden. Die Wiederholung der Messung aller Schichtorientierungen ist in der Regel nicht möglich, da dies die Aufnahmezeit zu sehr in die Länge ziehen würde und den Patienten zu stark belastet. So wird bisher nach der Sichtung der Bilder eine bestimmte Schichtorientierung, beispielsweise die zweite Schichtorientierung kopiert und es erfolgt eine Messung dieser Orientierung mit der zweiten Aufnahmetechnik B. Daneben werden weitere ausgewählte Schichtorientierungen kopiert und entsprechende Messungen der zweiten Aufnahmetechnik durchgeführt.
- Erfindungsgemäß vereinfacht sich dieser Arbeitsablauf, indem lediglich einmal die Schichtorientierungen definiert werden müssen, beispielsweise zunächst eine erste Schichtorientierung, woraufhin diese Orientierung unter paralleler Anwendung der ersten und zweiten Aufnahmetechnik durch Ausnutzung der jeweiligen Wartezeiten gemessen wird. Anschließend wird eine zweite Schichtorientierung definiert und es erfolgt wiederum eine Messung mit der abwechselnden Anwendung der beiden Aufnahmetechniken usw. Somit werden im Ergebnis alle Schichtorientierungen in beiden Aufnahmetechniken erhalten. Ein Verzicht auf die diagnostisch relevante Zusatzinformation der zweiten Aufnahmetechnik ist nicht erforderlich. Zudem entfällt die zusätzliche Bildsichtung nach Anfertigung der Schichtorientierungen in der ersten Aufnahmetechnik, so dass nicht zwingend ein Mediziner für die Bildaufnahme herangezogen werden muss.
- Insgesamt werden durch die Verwendung der zweiten Bildaufnahmetechnik zumindest bestimmte Bereiche der messfreien Wartezeit für eine erneute Datenaufnahme genutzt, wobei die dann erstellten Daten zur Diagnoseerstellung herangezogen werden können, so dass sich die Gesamtuntersuchungszeit vorteilhaft für den Patienten verkürzt, da separate weitere Untersuchungen mit einer zweiten Bildaufnahmetechnik entfallen. Die Aufnahmetechniken werden somit erfindungsgemäß im Wechsel durchgeführt, ohne dass die Aufnahme mit der einen Technik bereits abgeschlossen ist. Dadurch ergibt sich eine Erleichterung für den Patienten durch kürzere Liegezeiten beispielsweise in einem Scanner für Magnetresonanzuntersuchungen oder dadurch, dass weniger Atemkommandos befolgt werden müssen. Gegebenenfalls wird durch die effektivere Datenaufnahme ein Mehr an Bilddateninformation erhalten, so dass insgesamt eine bessere Diagnoseerstellung möglich wird. Der Scanner bzw. die Untersuchungseinrichtung zur Aufnahme der Bilddaten wird effektiver genutzt, so dass ein höherer Patientenumsatz möglich wird.
- Als erste Bildaufnahmetechnik kann eine Technik verwendet werden, bei der die Bilddatenaufnahme nur in der enddiastolischen Phase und/oder in jedem zweiten Herzzyklus erfolgt. Derartige Techniken finden beispielsweise in der morphologischen Bildgebung oder auch bei Viability-Messungen Verwendung. Bei der Erstellung von sogenannten Dark-Blood-Aufnahmen wird beispielsweise nur eine kleine Fraktion des Herzzyklus für die Bilddatenaufnahme verwendet, während die übrige Zeit ungenutzt verbleibt.
- Bei einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der die Bilddatenaufnahme nur in einem Teilbereich des Herzzyklus erfolgt, kann der verbleibende Bereich des Herzzyklus vollständig zur Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt werden. So wird beispielsweise bei einer ersten Bildaufnahmetechnik zur Aufnahme morphologischer oder funktioneller Bilder, bei der die Datenaufnahme lediglich in der enddiastolischen Phase oder einer begrenzten Anzahl von Phasen erfolgt, der verbleibende Restzyklus vollständig für die Bildaufnahme mittels einer anderen Bildaufnahmetechnik verwendet, beispielsweise indem mit Hilfe der Cine-Technik in bestimmten vorgegebenen Abständen verteilt über den vollständigen Restzyklus Daten aufgenommen werden. Damit können für alle verbleibenden Herzphasen aussagekräftige Daten aufgenommen werden, die zur Diagnosefindung herangezogen werden können. Beispielsweise lassen sich so die für die Auswertung der Aus wurffraktion des Herzens relevanten Phasen erfassen, die wichtige Beiträge für eine Diagnosefindung leisten.
- Bei Verwendung einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der die Bilddatenaufnahme nicht in jedem Herzzyklus erfolgt, kann wenigstens einer der übrigen Herzzyklen vollständig zur Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt werden. Wird beispielsweise eine Morphologie-Messung nur in jedem zweiten Herzzyklus durchgeführt, so steht der verbleibende Herzzyklus vollständig für eine Bilddatenaufnahme beispielsweise in der Cine-Technik zur Verfügung, so dass in diesem Fall zusätzliche Aussagen über einen gesamten Herzzyklus mit allen möglichen Phasen gewonnen werden können, die eine hundertprozentige Ergänzung der Untersuchung darstellen. Dabei muss der Patient eine wesentlich kürzere Untersuchungszeit in Kauf nehmen, als dies bei einer völlig getrennten Aufnahme der Morphologie-Daten mit der ersten Technik in jedem zweiten Zyklus sowie der Cine-Daten der Fall wäre.
- Die Bilddatenaufnahme kann durch wenigstens ein Signal eines Elektrokardiogramms gesteuert werden, insbesondere in Abhängigkeit der R-Zacke. Die typischen Wellen und Zacken sowie Strecken des Elektrokardiogramms können genutzt werden, um die Bilddatenaufnahme zu steuern oder auch zu triggern. Besonders wichtig ist dabei die R-Zacke, die zu dem Zeitpunkt geschrieben wird, wenn die Depolarisation des linken Kammermyokards einsetzt. Dieses Signal bildet den höchsten positiven Ausschlag im Elektrokardiogramm und korreliert zeitlich mit der Enddiastole. Wird diese R-Zacke beispielsweise seitens eines Programmmittels zur Datenauswertung erkannt, erfolgt ggf. eine Präparation für die ursprüngliche Messtechnik. Danach geht ein Scanner für die Magnetresonanztomographie in die Wartezeit für die ursprüngliche Messtechnik über. Diese Wartezeit wird nun zur Aufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt. Im Anschluss erfolgt zur vorgesehenen Zeit die Aufnahme mit der ersten Messtechnik.
- Erfindungsgemäß kann die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik in Abhängigkeit der Zeiten in der Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik automatisch gestartet und/oder beendet werden. Beispielsweise ist es möglich, in Abhängigkeit einer Erkennung des Endes der ersten Messung zumindest für diesen Herzzyklus oder eine gewisse Zeit, die zweite Messung direkt im Anschluss oder mit einem vorgegebenen Intervall für eine Zeitverzögerung zu starten. Die zweite Bildaufnahmetechnik kann auch derart in Abhängigkeit der Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik begonnen oder beendet werden, dass indirekt, über ein entsprechendes Signal des Elektrokardiogramms, erkannt wird, dass die Herzphase für die erste Bildaufnahmetechnik, beispielsweise die Enddiastole, beendet ist, so dass eine Bildaufnahme in der zweiten Technik möglich ist bzw. gewünscht und automatisch gestartet wird.
- Die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik kann in Abhängigkeit von für die Bilddatenaufnahme in der ersten Bildaufnahmetechnik vorgegebenen Parametern erfolgen. Die Anzahl der aufzunehmenden Daten wird beispielsweise durch die Parameter der ersten Bildaufnahmetechnik gemäß der ursprünglich geplanten Messung bestimmt, wobei sich die Zusatzmessung in der zweiten Bildaufnahmetechnik diesen Gegebenheiten anpasst. Des Weiteren kann die Abhängigkeit von den Parametern für die Bilddatenaufnahme in der ersten Bildaufnahmetechnik derart ausgebildet sein, dass die Bilddatenaufnahme in der zweiten Aufnahmetechnik so durchgeführt wird, dass eine möglichst sinnvolle Ergänzung der beiden Datensätze erreicht wird.
- Im Rahmen der ersten und der zweiten Bildaufnahmetechnik können erfindungsgemäß Schichtbilder aufgenommen werden. Typischerweise werden die Bilddaten in den beiden unterschiedlichen Aufnahmetechniken, obwohl dies nicht notwendig ist und verschiedene medizinische Untersuchungseinrichtungen durchaus parallel verwendet werden können, mit derselben bildgebenden Untersuchungseinrichtung aufgenommen, beispielsweise im Rahmen einer Untersuchung mit einem Magnetresonanztomographen. Dabei werden Schichtbilder erstellt, die als Bilder der ersten und der zweiten Bildaufnahmetechnik für eine anschließende Diagnosefindung zur Verfügung stehen. Die in der zweiten Bildaufnahmetechnik erstellten Bilder können dabei unter Umständen eine weitere, meist routinemäßig durchgeführte Untersuchung ersetzen.
- Dabei können die Schichtbilder wenigstens teilweise bei identischer Schichtpositionierung und/oder in parallel verlaufenden Schichten aufgenommen werden. Eine Aufnahme in identischer Schichtpositionierung bietet sich dann an, wenn beispielsweise eine klare Fragestellung vorliegt bzw. sichergestellt ist, dass durch die beiden Bildaufnahmetechniken keine gegenseitigen Störungen auftreten. Eine Aufnahme in parallel verlaufenden Schichten ist zum Beispiel sinnvoll, wenn durch die zweite Bildaufnahme bzw. ein Anregen für die weitere Aufnahmetechnik eine Präparation oder auch eine Relaxation des aufzunehmenden Gewebes gestört würde.
- Bei wenigstens einer Bildaufnahmetechnik kann eine Folge einzelner Herzphasenbilder aufgenommen werden. Bei dieser sogenannten Cine-Technik werden in bestimmten Zeitabständen mehrere Herzphasenbilder aufgenommen, so dass hinterher ein zeitaufgelöster Überblick über eine bzw. mehrere einzelne Herzphasen vorliegt, der gegebenenfalls als Videosequenz betrachtet werden kann.
- Bei einer Aufnahme einzelner Herzphasenbilder im Rahmen einer Bildaufnahmetechnik können die einzelnen Bilder in vorgegebenen Abständen aufgenommen werden, insbesondere alle 25 ms bis 30 ms oder alle 50 ms. Angestrebt wird eine Messung in möglichst kurzen Zeitabschnitten, sofern dies technisch bzw. seitens des Patienten möglich ist. Je nach der gewünschten Detailgenauigkeit ist auch eine Aufnahme in kürzeren Zeitabständen als vorstehend angegeben oder eine Aufnahme mit vari ierenden Abständen, beispielsweise je nach der vorliegenden Phase des Elektrokardiogramms, möglich. Beispielsweise kann alle 50 ms mit einer zweiten Bildaufnahmetechnik eine Datenaufnahme erfolgen, so lange, bis ein enddiastolischer Herzzyklus erreicht ist, der für die ursprünglich geplante Messtechnik vorgesehen war. Dann bricht die untersuchungsergänzende Datenaufnahme ab und wird durch die Aufnahme in der ursprünglichen Bildaufnahmetechnik fortgesetzt.
- Die aufgenommenen Bilddaten können erfindungsgemäß mit Hilfe eines Programmmittels dargestellt und/oder ausgewertet werden. Es kann ein Programmmittel genutzt werden, das aus den aufgenommenen Bilddaten direkt Bilder erstellt, die dann einem Bediener angezeigt werden, der daraufhin einen Bericht erstellt oder über weitere Bildaufnahmen entscheidet. Die Bilddaten können des Weiteren mit Hilfe eines Programmmittels ausgewertet werden, das beispielsweise automatisch einen Bericht erstellt, der dann einem Arzt zugeleitet wird, oder einen Befunder auf Anomalitäten hinweist, beispielsweise unter Rückgriff auf wissensbasierte Systeme bzw. Datenbanken mit medizinischen Informationen. Bei dem Programmmittel kann es sich auch um ein Programmsystem handeln, das über unterschiedliche Komponenten verfügt, die jeweils dazu ausgebildet sind, Daten zu verarbeiten, die mit unterschiedlichen Techniken aufgenommen wurden bzw. mit denen unterschiedliche diagnostische Fragestellungen geklärt werden sollen.
- Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung, die zur Durchführung des vorstehend geschilderten Verfahrens ausgebildet ist. Die bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung ist zur Bilddatenaufnahme beispielsweise mittels Magnetresonanztomographie und/oder mittels eines weiteren Verfahrens ausgebildet, umfasst also eine Magnetresonanzeinrichtung und gegebenenfalls eine weitere Einrichtung zur Aufnahme von Bilddaten. Des Weiteren sind vorteilhafterweise Mittel zur Aufnahme eines Elektrokardiogramms vorhanden, um mit den Signalen des Elektrokardiogramms eine Datenaufnahme zu steuern. So wird in einer ersten Bildaufnahmetechnik in Abhängigkeit einer Triggerung durch das Elektrokardiogramm eine Bilddatenaufnahme durchgeführt, wobei nach Abschluss dieser Bilddatenaufnahme in einer zweiten Technik die Wartezeit bis zur ersten Aufnahme mit der ursprünglich geplanten Messtechnik für eine weitere Datengewinnung genutzt wird. Die Datenaufnahme wird dabei automatisch in Abhängigkeit von vorgenommenen Eingaben eines Bedieners und unter Rückgriff auf entsprechende Aufnahmeprotokolle seitens einer Steuerungseinrichtung der medizinischen Untersuchungseinrichtung durchgeführt.
- So ist es möglich, innerhalb der Messzeit, die ursprünglich nur für eine einzige Bildaufnahmetechnik vorgesehen war, zusätzliche Daten durch Nutzung von Wartezeiten zu gewinnen, die in Ergänzung zu den Daten mit der ersten Aufnahmetechnik zur Diagnosefindung herangezogen werden und gegebenenfalls sogar Zusatzuntersuchungen wie beispielsweise routinemäßig zu erstellende Cine-Messungen ersetzen.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der folgenden Ausführungsbeispiele sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1A eine Skizze eines Elektrokardiogramms mit auf einen Teilbereich des Herzzyklus beschränkten Aufnahmezeiten für eine erste Bildaufnahmetechnik, -
1B eine Skizze einer Herzaufnahme zur1A , -
1C eine Skizze zur Nutzung der Wartezeit der1A durch Verwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik, -
1D Skizzen von Herzaufnahmen der zweiten Bildaufnahmetechnik, -
2A eine Skizze eines Elektrokardiogramms mit auf jeden zweiten Herzzyklus beschränkten Aufnahmezeiten für eine erste Bildaufnahmetechnik, -
2B eine Skizze einer Herzaufnahme zur2A , -
2C eine Skizze zur Nutzung der Wartezeit der2A durch Verwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik, und -
3 eine erfindungsgemäße bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung. - Die
1A zeigt eine Skizze eines Elektrokardiogramms E1, wobei zwei Zyklen mit ihren jeweiligen R-Zacken R1 dargestellt sind. Unterhalb des Elektrokardiogramms E1 sind Zeitbalken B1 dargestellt, die den Zeitablauf symbolisieren und jeweils eine lange Wartezeit W1 aufweisen, in der keine Bilddaten aufgenommen werden, an die sich in der Enddiastole einer vergleichsweise kurze Aufnahmezeit A1 anschließt. Die Wartezeit W1 macht den mit Abstand längsten Bereich des Herzzyklus aus, der demnach für die Aufnahme von Daten ungenutzt verbleibt. In der1B ist eine Skizze einer Herzaufnahme H1 zur1A dargestellt, die durch die in der enddiastolischen Phase aufgenommenen Bilddaten zustande kommt. Eine Beschränkung auf die erste Bildaufnahmetechnik mit dem kurzen Aufnahmezeitraum A1 liefert somit nur eine begrenzte Zahl von Daten, die zur Diagnoseerstellung zur Verfügung stehen. - Die
1C zeigt schließlich eine Skizze zur Nutzung der Wartezeit W1 der1A durch Verwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren. Es ist wiederum eine Skizze des Elektrokardiogramms E1 dargestellt, hier jedoch lediglich ein einziger Herzzyklus. Der Zeitbalken B1 zum Elektrokardiogramm E1 weist nun neben der Aufnahmezeit A1 eine genutzte Wartezeit WN1 auf, in der mit einer zweiten Bildaufnahmetechnik in bestimmten Zeitabständen (Cine- Technik) für eine funktionelle Darstellung des Herzens Daten für die einzelnen Herzphasen angefertigt werden. Diese Daten stehen somit ohne eine Verlängerung der Untersuchungszeit zusätzlich zu den Bilddaten der ersten Aufnahmetechnik, die in der Aufnahmezeit A1 aufgenommen werden, zur Verfügung und können gegebenenfalls weitere Untersuchungen ersetzen. Damit kann die Einrichtung zur Erstellung von Herzaufnahmen H1 wie der in der1B gezeigten effektiver genutzt werden, da mehr Patienten in kürzerer Zeit untersucht werden können. - Durch die zweite Bildaufnahmetechnik wird eine Folge von Herzaufnahmen HN1 erstellt, die in der
1D gezeigt ist. Dies erfolgt in der für die erste Aufnahmetechnik messfreien Wartezeit, wie durch die Balkendarstellung der genutzten Wartezeit WN1 auf den Herzaufnahmen HN1 angedeutet. So werden in bestimmten Zeitabschnitten, die durch für die Technik spezifische Aufnahmeprotokolle und Benutzereinstellungen vorgegeben werden, zusätzliche Bildaufnahmen erstellt, die sich zwar nicht über den gesamten Herzzyklus erstrecken, aber nichtsdestotrotz für die Auswertung der Bilddaten im Hinblick auf eine mögliche Diagnose herangezogen werden können. Sie umfassen im dargestellten Fall die für die Auswertung der Auswurffraktion des Herzens relevanten Phasen und können in ein Programmmittel zur weiteren Auswertung eingeladen werden. Damit liegen insgesamt statt eines Messergebnisses für eine erste Aufnahmetechnik zwei Messergebnisse von völlig unterschiedlichen Aufnahmetechniken vor, die ergänzend ausgewertet werden können. - Die
2A zeigt eine weitere Skizze eines Elektrokardiogramms E2, wobei wiederum die R-Zacke R2 deutlich zu erkennen ist. Durch den Zeitbalken B2 wird deutlich, dass in diesem Fall nur jeder zweite Herzzyklus zur Aufnahme von Bilddaten verwendet wird, so dass sich ein Warteintervall zwischen den einzelnen Balken B2 für jeden zweiten Zyklus ergibt, das einen vollständigen Herzzyklus umfasst. - Eine Herzaufnahme H2 zur ersten Aufnahmetechnik, wie sie gemäß der
2A in jedem zweiten Herzzyklus angewandt wird, ist in der2B dargestellt. - Die
2C zeigt schließlich die erfindungsgemäße Nutzung der Wartezeit der2A durch Verwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik, wobei wiederum das Elektrokardiogramm E2 dargestellt ist, unterhalb dem neben dem Zeitbalken B2 eine genutzte Wartezeit WN2 dargestellt ist. In dieser genutzten Wartezeit WN2 werden in der Cine-Technik in bestimmten Zeitabständen im Bereich einiger 10 ms Bilddaten aufgenommen, die nun einen vollständigen Herzzyklus umfassen und damit eine hundertprozentige Ergänzung der Untersuchung hinsichtlich der Diagnosefindung darstellen. - Die
3 zeigt schließlich eine erfindungsgemäße bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung1 , z.B. ein Magnetresonanzgerät, die neben einer Bildaufnahmeeinrichtung2 , in die ein Patient3 auf einem Patiententisch4 eingeschoben wird, über eine Steuerungseinrichtung5 verfügt, die den Bildaufnahmebetrieb der Bildaufnahmeeinrichtung2 steuert. An die Steuerungseinrichtung5 ist des Weiteren ein Bildausgabemittel6 mit einer Eingabeeinrichtung zur Bedienung durch einen Bediener7 angeschlossen. - Darüber hinaus verfügt die bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung
1 über hier nicht dargestellte Mittel zur Aufnahme eines Elektrokardiogramms, dessen Signale zur Steuerung der Bildaufnahme herangezogen werden. Mit Hilfe der Steuerungseinrichtung5 erfolgt nach Auswahl eines entsprechenden Aufnahmeprotokolls am Bildausgabemittel6 durch den Bediener7 die Bildaufnahme, wobei die Bildaufnahme in einer ersten und einer zweiten Bildaufnahmetechnik parallel durch abwechselndes Anwenden der beiden Techniken durchgeführt wird. Dabei werden die Wartezeiten der ersten Bildaufnahmetechnik zur Aufnahme von Bilddaten mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt. - Die Bilddatenaufnahme wird durch die Signale des Elektrokardiogramms gesteuert, wobei jeweils in der Wartezeit der ersten Technik ein automatischer Start der Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik erfolgt, wozu ein der Steuerungseinrichtung
5 zur Verfügung stehendes Programmmittel verwendet wird. Die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Technik wird wiederum automatisch beendet, wenn die hierzu vorgesehene Herzphase beendet ist bzw. die Aufnahme in der ersten Technik, gegebenenfalls erneut, begonnen werden soll. Im Rahmen der Bildaufnahmetechniken werden jeweils Schichtbilder aufgenommen, wobei die Schichtbilder der zweiten Bildaufnahmetechnik jeweils in einer parallel verlaufenden Schicht aufgenommen werden können, um Störungen der beiden Bildaufnahmetechniken beispielsweise bei Präparationen durch Pulse oder dergleichen bzw. hinsichtlich der Erholung eines Gewebes zu vermeiden. - So kann mit Hilfe der bildgebenden medizinischen Untersuchungseinrichtung
1 die für die Datenakquisition zur Verfügung stehende Zeit optimal genutzt werden, um mit einer zweiten Bildaufnahmetechnik zusätzliche Daten zu gewinnen, die im Rahmen einer Auswertung mit Hilfe der Steuerungseinrichtung5 für eine Diagnoseerstellung zur Verfügung stehen und gegebenenfalls weitere separate Untersuchungen verhindern. Dadurch ergibt sich eine Erleichterung für den Patienten3 , dessen Liegezeit in der Bildaufnahmeeinrichtung2 verkürzt wird und der entsprechend weniger Atemkommandos und dergleichen befolgen muss.
Claims (13)
- Verfahren zur Aufnahme von Bilddaten des Herzens eines Untersuchungsobjekts, insbesondere im Rahmen der Magnetresonanztomographie, mit den folgenden Schritten: – Anwendung einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der nur in einem Teilbereich des Herzzyklus und/oder nicht in jedem Herzzyklus eine Bilddatenaufnahme erfolgt, und – abwechselnde Anwendung einer zweiten Bildaufnahmetechnik derart, dass die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik zu Zeiten erfolgt, in denen keine Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Bildaufnahmetechnik eine Technik verwendet wird, bei der die Bilddatenaufnahme nur in der enddiastolischen Phase und/oder in jedem zweiten Herzzyklus erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der die Bilddatenaufnahme nur in einem Teilbereich des Herzzyklus erfolgt, der verbleibende Bereich des Herzzyklus vollständig zur Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ersten Bildaufnahmetechnik, bei der die Bilddatenaufnahme nicht in jedem Herzzyklus erfolgt, wenigstens einer der übrigen Herzzyklen vollständig zur Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik genutzt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddatenaufnahme durch wenigstens ein Signal eines Elektrokardiogramms gesteuert wird, insbesondere in Abhängigkeit der R-Zacke.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddatenaufnahme mit der zweiten Bildaufnahmetechnik in Abhängigkeit der Zeiten der Bilddatenaufnahme mit der ersten Bildaufnahmetechnik automatisch gestartet und/oder beendet wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddatenaufnahme in der zweiten Bildaufnahmetechnik in Abhängigkeit von für die Bilddatenaufnahme in der ersten Bildaufnahmetechnik vorgegebenen Parametern erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der ersten und der zweiten Bildaufnahmetechnik Schichtbilder aufgenommen werden.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtbilder wenigstens teilweise bei identischer Schichtpositionierung und/oder in parallel verlaufenden Schichten aufgenommen werden.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer Bildaufnahmetechnik eine Folge einzelner Herzphasenbilder aufgenommen wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Aufnahme einzelner Herzphasenbilder im Rahmen einer Bildaufnahmetechnik die einzelnen Bilder in vorgegebenen Ab ständen aufgenommen werden, insbesondere alle 25 bis 30 ms oder alle 50 ms.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgenommenen Bilddaten mit Hilfe eines Programmmittels dargestellt und/oder ausgewertet werden.
- Bildgebende medizinische Untersuchungseinrichtung (
1 ), ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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