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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes
aus mindestens einem selbständigen
Teil und einem Fixierteil, wobei das selbständige Teil beweglich zum Fixierteil
positioniert ist. Sind mindestens zwei selbständige Teile vorhanden, sind
diese gegeneinander beweglich verbunden im Fixierteil zueinander
positioniert.
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Aus
der
DE 33 40 122 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus mindestens zwei
selbständigen,
gegeneinander beweglich verbundenen Teilen, die in mindestens einem
Fixierteil fest zueinander positioniert sind, mittels Spritzgießen bekannt,
bei dem unterschiedliche Kunststoffe zur Herstellung der beweglichen,
miteinander verbundenen Teile eingesetzt werden. Hierzu wird zunächst ein
Spritzling in einer Kavität
hergestellt. Dieser wird der Kavität entnommen und in eine größere Kavität im gleichen
Werkzeug eingelegt oder die Kavität wird durch Werkzeugbewegungen
erweitert. Durch die Wahl inkompatibler Kunststoffe tritt keine
stoffliche Verbindung der beiden Komponenten auf und die Bauteile
bleiben zueinander beweglich. Alternativ kann die Beweglichkeit
durch die Verwendung gleicher Kunststoffe erzielt werden, indem
die zweite Komponente an der unteren Grenze der Verarbeitungstemperatur
verarbeitet wird. Hierfür
ist es von Vorteil, wenn beide Komponenten bei niedrigen Verarbeitungstemperaturen
verwendet werden oder die Komponente für das zuerst gespritzte Teil
kurzfristig hohen Gebrauchstemperaturen aussetzbar ist. Der lose
Verbund entsteht beim Auftreten der für Kunststoffe üblichen
thermischen Schwindung. Dieses Verfahren eignet sich nicht zur Herstellung
eines losen Verbunds aus keramischen Formmassen oder aus Metallen,
da die Inkompatibilität
der Kunststoffe eine Voraussetzung für dieses Verfahren ist, das
zudem keine Wärmebehandlung
beinhaltet.
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Die
DE 196 52 223 C2 offenbart
strukturierte Formkörper
aus mindestens zwei verschiedenen Werkstoffen, die in einem Werkstoffverbund
zusammengefügt
sind. Weiterhin wird dort die Einstellung einer spannungsarmen Fügezone durch
geeignete stoffliche Zusammensetzung bzw. unterschiedlichen Partikelgehalt
in Teilvolumina der Werkstoffe beschrieben. Zum Beispiel wird reiner
Binder eingesetzt, um Hohlkörper
zu erzeugen. Eine Herstellung beweglicher Komponenten ist nicht
offenbart.
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Im
Artikel "Spritzgießen ersetzt
die Montage", VDI-Nachrichten
vom 22.10.2004, Seite 30, wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Mikrogetriebes (Planetengetriebes) beschrieben. Mittels Zwei-Komponenten-Spritzgießen werden
das Sonnen- und die Planetenräder
aus nicht haftungskompatiblen Kunststoffen gespritzt und anschließend mit
den Deckplatten und den Achsen umspritzt. Durch die Formteilgeometrie,
die Inkompatibilität
und das Schwindungsverhalten der Kunststoffe, aus denen die Deckplatten und
die Achsen hergestellt werden, bleiben die Zahnräder auf den Achsen beweglich.
Zudem werden drei Einspritzvorgänge
zur Herstellung eines Getriebes aus zwei Zahnrädern und einem Fixierteil benötigt.
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Ausgehend
hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung eines Gegenstandes aus mindestens einem selbständigen Teil
und einem Fixierteil, wobei das mindestens eine Teil beweglich zu
einem Fixierteil positioniert ist, vorzuschlagen, das die oben genannten
Nachteile und Einschränkungen
nicht aufweist. Insbesondere soll dieses Verfahren die Herstellung eines
Gegenstandes aus metallischen, glasartigen oder keramischen Komponenten
mittels Spritz- oder Heißgießen in einem
Arbeitsgang ermöglichen,
um Handhabungs- und Justagetechnik nach dem Formen der Teile des
Gegenstandes zu verringern oder zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Verfahrensschritte des Anspruchs 1 gelöst. Die
Unteransprüche beschreiben
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Gegenstandes, umfasst die Schritte a) bis
e).
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Zunächst wird
gemäß Schritt
a) ein Werkzeug bereitgestellt, das jeweils eine Kavität zur Aufnahme
eines der zu formenden Teile aufweist.
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Zur
Herstellung eines Gegenstandes aus mindestens zwei selbständigen Teilen
besitzt das Werkzeug weiterhin eine Trennebene, die das Werkzeug
in zwei Werkzeughälften
teilt. Entscheidend ist hier die Anordnung der Kavitäten bezüglich dieser Trennebene:
Die Kavitäten
werden, bezogen auf die Trennebene, nebeneinander jeweils abwechselnd oberhalb
oder unterhalb der Trennebene so angeordnet, dass sie abwechselnd
in eine der beiden Werkzeughälften
liegen, wobei die Kavitäten
voneinander getrennt bleiben.
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Anschließend wird
gemäß Schritt
b) die mindestens eine Kavität
mit einer aushärtbaren
oder erstarrenden Formmasse, die einen Sinterwerkstoff umfasst,
gefüllt.
Nach dem Erstarrenlassen der Formmasse bilden sich in den Kavitäten jeweils
die zu formenden Teile.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird hierzu der Werkstoff zum Spritz- oder Heißgießen aus mindestens einer Spritzeinheit über mindestens
einen Kanal gleichzeitig oder hintereinander in die Kavitäten eingebracht.
Hierfür
besonders geeignet sind das Zwei- oder Mehr-Komponenten-Spritzgießen.
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Danach
wird gemäß Schritt
c) jedes gebildete Teil aus seiner Kavität entformt.
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In
einer besonderen Ausgestaltung besitzt das Werkzeug bereits ein
Fixierteil zur Aufnahme der zu formenden Teile. Dadurch wird der
Gegenstand bereits während
Schritt b) oder c) gebildet wird und der nachfolgende Schritt d)
entfällt.
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Besitzt
das Werkzeug nicht selbst bereits ein Fixierteil zur Aufnahme der
zu formenden Teile, so werden die Teile im Anschluss an deren Entformung gemäß Schritt
d) in ein Fixierteil oder bevorzugt in eine Kavität, durch
deren Füllen
das Fixierteil abformt wird, eingebracht.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung werden
die entformten Teile hierzu auf das Fixierteil montiert oder hieran
gefügt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Gesamtzahl der entformten
Teile in mindestens eine weitere, im Werkzeug ebenfalls vorhandene
Kavität übertragen,
durch deren Füllen
das Fixierteil abformt wird. Die Übertragung der Teile aus den
Kavitäten,
in denen ihre Formung stattfand, in die weitere Kavität erfolgt
vorzugsweise mittels Führungselementen,
die nach dem Übertragen
ganz oder teilweise in der mindestens einen weiteren Kavität verbleiben
können. An
denjenigen Stellen, an denen die Führungselemente entformt werden,
entsteht eine Erweiterung der weiteren Kavität, durch deren Füllen eine
zusätzliche
Verbindung zwischen mindestens einem Teil und dem Fixierteil geschaffen
wird. Gleichzeitig können
die Führungselemente
oder Teile davon im Sinne einer einfacheren Handhabungstechnik als
Auswerfer dienen.
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Schließlich wird
in Schritt e) der noch unfertige Gegenstand, der als Grünling bezeichnet
werden kann, einer Wärmebehandlung,
insbesondere einer Entbinderung mit anschließender Sinterung unterzogen.
Hierzu werden verschiedene Formmassen, die Feedstocks genannt werden
und aus einem Binder und einem Pulver aus dem gewünschten
Werkstoff bestehen, so in das Werkzeug eingespritzt, dass sie einander
berühren
können.
Die Teile können
auch aus dem gleichen Feedstock spritzgegossen werden. Zur Umwandlung
der Formmassen in ein Teil aus Metall, Glas oder Keramik muss nach
der Formgebung der Binder auf Basis von Wasser, Oligomeren, Polymeren
oder Mischsystemen entfernt und das Pulver zu einem im Allgemeinen
dichten Werkstoff gesintert werden, wobei ein Schrumpf stattfindet.
Dieser Schrumpf führt
zur Verkleinerung des Bauteils gegenüber dem spritzgegossen Teil,
das Grünling
genannt wird.
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Damit
der Gegenstand, das aus verschiedenen Komponenten bestehen kann,
gesintert werden kann, müssen
die Werkstoffe ähnliche
Sintertemperaturen aufweisen oder eine Komponente, die früher sintert,
vom Design des Getriebes her auch früher schrumpfen dürfen als
die jenige, die erst bei einer höheren
Temperatur sintert. Durch die Unterschiede im Sinterschrumpf der
eingesetzten Werkstoffe für die
Teile und die Fixierteile werden Abstand und Spiel zwischen den
Teilen untereinander sowie zwischen den Teilen und dem Fixierteil
eingestellt. In vielen Fällen
ist es dabei vorteilhaft, wenn die Fixierteile stärker schrumpfen
als die beweglichen Teile. Der Sinterschrumpf bewegt sich bei Sinterwerkstoffen
im Allgemeinen zwischen 10 % und 25 %, während die thermische Schwindung
bei Kunststoffen höchstens
3 % beträgt.
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Erfindungsgemäß werden
die Teile aus Metall, einer Legierung, einer (Misch-)Keramik oder
aus Glas hergestellt. Bevorzugt ist der Einsatz von Hartmetall,
härtbarem
Metall oder Stahl, einer harten oder zähen Keramik, von Siliziumnitrid
oder Siliziumcarbid. Besonders bevorzugt für die beweglichen Teile in Getrieben
(Zahnräder)
oder in Gelenken ist gehärteter
Stahl (bevorzugt 17-4PH) oder eine zähen Keramik, insbesondere Zirkondioxid.
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Als
Materialien für
das Fixierteil werden bevorzugt Hartmetalle (z.B. Wolframcarbid-Kobalt),
gehärtete
Metalle, harte Keramiken (insbesondere Aluminiumoxid), Siliziumnitrid
oder Siliziumcarbid eingesetzt. Das Fixierteil muss jedoch nicht
notwendigerweise aus einem Sinterwerkstoff bestehen. In diesem Fall
ist es allerdings von Vorteil, wenn das Fixierteil bereits direkt
in das Werkzeug eingelegt wird.
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Die
vorliegende Erfindung weist als wesentlichen Vorteil auf, dass Teile
und Fixierteile aus verschleißbeständigen und/oder
hochfesten Werkstoffen bestehen können. Weiterhin müssen die
Teile nach der Formgebung und dem Sintern nicht montiert werden.
Gerade in Mikrodimensionen ist die Handhabung und Justage von Teilen
bedingt durch die geforderte Präzision
sehr kostenintensiv. Das Montieren von Grünlingen wird dadurch zusätzlich erschwert, dass
es sich bei den Feedstocks bedingt durch den Binder und den hohen
Pulverfüllgrad
um einen Werkstoff mit geringer Festigkeit handelt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zum Einsatz in der Mikrosystemtechnik, dem Pulverspritzgießen, dem
Zweikomponenten-Pulverspritzgießen,
in der Getriebetechnik (für
Planetengetriebe, Kugelgelenke, Lager, Linearführungen usw.) und in der Fertigungstechnik
zum Getriebebau. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es,
die beweglichen Teile des Getriebes bereits während des Formgebungsverfahrens
gegenseitig zu paaren und in ein Gehäuse zur Lagerung der beweglichen
Teile einzubauen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und der Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Schematische Darstellung eines Werkzeugs
für die
Herstellung eines Grünlings
eines Zahnradgetriebes (Planetengetriebe):
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1a:
Querschnitt
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1b:
Aufsicht in unterschiedlichen Ebenen auf die Kavitäten
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2 Entformen
und gegenseitigen Positionieren der Zahnräder
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3 Fixieren
der Zahnräder
in einer weiteren Kavität
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4 Entfernen
der Auswerfer aus den beiden äußeren Zahnrädern
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5 Formgebung
des Fixierteils durch Füllen
der weiteren Kavität
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6 Grünling des
Gegenstandes
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Bisher
wurden Versuche zur Herstellung von Feedstocks und das Pulverspritzgießen dieser
Feedstocks zu einkomponentigen Teilen aus ZrO2,
Al2O3, Mischkeramik
ZTA, Stähle
17-4PH und 316L durchgeführt
und deren Schwundmaß durch
Größe, Form und
Gehalt der Partikel des Pulvers eingestellt. Es wurden gleiche und
unterschiedliche Binder auf der Basis von Wasser, Oligomeren, Polymeren
oder Mischsystemen eingesetzt.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
beschreibt die Herstellung eines Zahnradgetriebes gemäß 6 durch
Zweikomponenten-Spritzgießen.
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Hierzu
wird das in 1a schematisch dargestellte
Werkzeug eingesetzt, das drei Kavitäten für drei herzustellende Zahnräder 11, 11', 12 aufweist, die,
wie in 1b zu sehen ist, getrennt nebeneinander
axial versetzt angeordnet sind. Das Werkzeug besitzt weiterhin eine
Trennebene, die das Werkzeug in zwei Werkzeughälften 1, 2 teilt,
und zwar in die auswerferseitige Werkzeughälfte 1 und in die
düsenseitige
Werkzeughälfte 2.
Hierbei sind die äußeren beiden
Kavitäten
für die
Zahnräder 11, 11' auf einer ersten
Ebene in der auswerferseitigen Werkzeughälfte 1 und die mittlere
Kavität
für das
Zahnrad 12 auf einer zweiten Ebene, die sich oberhalb der
ersten Ebene in der düsenseitigen
Werkzeughälfte 2 befindet, angeordnet.
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Mit
dem Einspritzen des ersten Feedstocks mit Zirkonoxidpulver werden
nahezu gleichzeitig alle drei Kavitäten für die Zahnräder 11, 11', 12 mit
Feedstock gefüllt.
Nach Erstarrung des Feedstocks werden das Werkzeug in der Trennebene
zwischen der auswerferseitigen Werkzeughälfte 1 und der düsenseitigen
Werkzeughälfte 2 geöffnet und
die drei Zahnräder 11, 11', 12 so
aus den Kavitäten
entformt, dass die Zahngeometrie freigelegt wird, während alle drei
Zahnräder 11, 11', 12 zunächst noch
auf den Auswerfern 3, 5, 5' sitzen. Die Auswerfer 5, 5' berühren die
Zahnräder 11, 11', 12 jeweils
lediglich auf ihrem Innendurchmesser. Die Auswerfer können gestuft
sein, d.h. mit einer Auswerferhülse 4, 4' versehen sein,
so dass eine stirnseitige Kraftaufbringung der Auswerferhülse auf
das Zahnrad das Entformen des Auswerfers unterstützt.
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Wie
in 2 schematisch gezeigt, schieben beim Entformen
die Auswerfer 2, 5, 5' alle drei Zahnräder 11, 11', 12 über die
Trennebene zwischen der auswerferseitigen Werkzeughälfte 1 und
der düsenseitigen
Werkzeughälfte 2 hinaus,
so dass alle drei Zahnräder 11, 11', 12 in
einer dritten Ebene liegen und sich dadurch im Eingriff befinden.
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Danach
werden gemäß der schematichen Darstellung
in 3 die Zahnräder 11, 11', 12 von Werkzeugbacken 6,
die eine Kavität
für die
Fixierung der Zahnräder
aufweisen, umfasst und die Auswerfer 5, 5' aus den äußeren Zahnrädern 11, 11' herausgezogen,
während
der innere Auswerfer 3, wie in 4 schematisch
gezeigt, im zentralen Zahnrad 12 verbleibt. Die Werkzeugbacken 6 weisen
im Bereich der Naben der äußeren Zahnräder 11, 11' eine Kavität 13 für das Fixierteil
auf. Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung des mittleren Auswerfers 3,
bei der dieser im Bereich, in dem er in der Nabe des Zahnrads 12 steckt, nicht
rund, sondern oval oder kantig ausgeformt ist, so dass nach der
Wärmebehandlung
eine Antriebsachse formschlüssig
in das mittlere Zahnrad 12 eingeschoben werden kann.
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Die
Werkzeugbacken 6, die alle drei Zahnräder 11, 11', 12 umschließen, werden
oberhalb und unterhalb der dritten Ebene, in der jetzt die Zahnräder 11, 11', 12 liegen,
jeweils auf der den Zahnrädern 11, 11', 12 abgewandten
Seite mit einem zweiten Feedstock, der Aluminiumoxidpulver enthält, umspritzt. Der
Anspritzpunkt kann beliebig positioniert sein, vorteilhaft ist jedoch
ein Anspritzpunkt in der Position 21. Dabei füllt der
zweite Feedstock die Kavitäten
in den Werkzeugbacken 6 und das Volumen der von den zurückgezogenen
Auswerfern 5, 5' freigelegten
Kavitäten
in den äußeren Zahnrädern 11, 11', wodurch deren
Achsen gebildet werden. Im Bereich der Naben der Zahnräder aus
dem ersten Feedstock berührt
der zweite Feedstock den ersten Feedstock, ohne dass es zu einer
Vermischung der beiden Feedstocks kommt.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Werkzeugbacken 6 besteht
darin, dass die Werkzeugbacken 6 doppelwandig ausgeführt sind.
Dabei werden der Raum zwischen den beiden Wänden und die Achsen der beiden äußeren Zahnräder 11, 11' mit dem zweiten
Feedstock gefüllt.
In diesem Fall ist kein weiteres Werkzeug notwendig, um die äußere Form des
zweiten Feedstocks zu begrenzen. Der zweite Feedstock bildet damit
auch ein Fixierteil 14 für das Getriebe. Das Fixierteil 14 kann
später
als Gehäuse des
Getriebes dienen.
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Nach
der Erstarrung des zweiten Feedstocks werden gemäß der schematischen Darstellung
in 5 die Werkzeugbacken 6 aus dem Grünling, der nun
aus zwei Feedstocks besteht, herausgezogen. Durch den Einsatz desselben
oder eines ähnlichen Binders
im Feedstock wird das Entbinderungsverhalten abgestimmt. Bedingt
durch die angepasste Pulverpartikelverteilung, -füllgrad und
-form sintern beide Feedstocks bei der gleichen Sintertem peratur
mit einem Sinterschrumpf, der entweder für die Teile 11, 11', 12 und
das Fixierteil 14 gleich groß ist oder für das Fixierteil 14 etwas
größere Werte
annimmt.
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Kommt
es zum Anhaften der Zirkondioxidteile an die Aluminiumoxidteile,
so wandeln sich diese bei der ersten Bewegung des Getriebes zu einer
löslichen
Verbindung.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
stellt eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels dar, wobei das
Zahnrad gemäß 6 im
Dreikomponenten-Spritzgießen
hergestellt wird.
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Hierbei
erfolgt analog zum ersten Beispiel die Formgebung der Zahnräder 11, 11', 12.
Auch das gleichzeitig als Gehäuse
dienende Fixierteil 14 wird in gleicher Weise geformt.
Jedoch verbleiben während
des Einspritzens des zweiten Feedstocks für das Gehäuse alle Auswerfer 3, 5, 5' in den Naben
der Zahnräder 11, 11', 12.
Erst danach werden die Auswerfer 5, 5' für die äußeren Zahnräder 11, 11' gezogen und
der frei werdende Hohlraum mit einem dritten Feedstock gefüllt, der
das Volumen der Achsen der beiden äußeren Zahnräder 11, 11' einnimmt. Der dritte
Feedstock enthält
ebenso wie der zweite Feedstock Aluminiumoxidpulver, jedoch mit
einem Pulverfüllgrad
und/oder einer Pulverpartikelgrößenverteilung,
die einen größeren Schrumpf
beim Sintern zulässt
als im ersten oder zweiten Feedstock. Damit wird ein geringer Lagerspalt
zwischen den Zahnrädern 11, 11' und den Achsen
realisiert. Die Länge
der Achsen ist durch die Form des Werkzeugs so dimensioniert, dass
sie zum Sinterschrumpf passt. Der zweite Feedstock kann gegenüber dem
ersten Feedstock denselben oder einen geringfügig geringeren Sinterschrumpf
aufweisen. Mit dem Unterschied im Sinterschrumpf werden Abstand
und Spiel zwischen den Zahnrädern
und dem Fixierteil eingestellt.
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Im
Folgenden werden besondere Ausgestaltungen von Werkzeugen und Getrieben
beschrieben.
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Es
ist vorteilhaft, das Werkzeug als Dreiplattenwerkzeug mit Drehteller
auf der auswerferseitigen Werkzeughälfte 1 auszustatten.
Nach der Formgebung der Zahnräder 11, 11', 12 und
dem Öffnen
des Werkzeugs erfolgt die Trennung des Anguss- und Verteilersystems
oder des Heißkanals
von den Zahnrädern 11, 11', 12.
Danach dreht die auswerferseitige Werkzeughälfte 1 die Zahnräder 11, 11', 12 mit
Hilfe des Drehtellers in Richtung der Werkzeugbacken 6, die
auf der Düsenseite,
auf der auswerferseitigen Werkzeughälfte 1, der düsenseitigen
Werkzeughälfte 2 oder
außerhalb
des Werkzeugs befestigt sein können.
Eine besondere Ausgestaltung des Werkzeugs erlaubt es, bereits während der
Formgebung des Fixierteils 14 (Gehäuses) bzw. der Achsen in den
Kavitäten
der Zahngeometrie, die in vorteilhafter Weise auf der düsenseitigen
Werkzeughälfte 2 angeordnet sind,
die nächsten
Zahnräder
zu formen.
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Soll
ein größerer Spalt
zwischen den Stirnflächen
der Zahnräder
und den Nabenbereichen des Gehäuses
eingestellt werden, so stehen mindestens zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum
einen definiert die Stärke
der Werkzeugbacken 6 und der Sinterschrumpf sowie die Differenz
des Sinterschrumpfs zwischen dem ersten und dem zweiten Feedstock den
Spalt.
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Zum
anderen können
an die Zahnräder
bzw. die Gehäuse
im Bereich der Naben oder der Stirnflächen der Zahnräder kleine
pyramiden- oder kegelförmige
Mikroerhebungen angeformt werden. Selbst wenn es im Bereich der
Spitzen der Pyramiden oder Kegel zum Zusammensintern von Zahnrädern und Gehäuse kommt,
wie z. B. beim Einsatz verschiedener Stähle, kann durch ein Aufbringen
eines Drehmoments zwischen Zahnrädern
und Gehäuse
im Zustand des Grünlings
oder vorzugsweise im gesinterten Zustand diese Verbindung durch
ihre Kleinheit leicht gebrochen werden.
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- 1
- Auswerferseitige
Werkzeughälfte
- 2
- Düsenseitige
Werkzeughälfte
- 3
- Auswerfer
für das
zentrale Teil
- 4,
4'
- Auswerferhülse für die äußeren Teile
- 5,
5'
- Auswerfer
für die äußeren Teile
- 6
- Werkzeugbacken
mit Kavität
für das
Fixierteil
- 11,
11'
- Äußeres Teil
(Zahnräder)
- 12
- Zentrales
Teil (Zahnräder)
- 13
- Kavität für das Fixierteil
- 14
- Fixierteil
- 21
- Anspritzpunkt