DE102005043713B4 - Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen - Google Patents
Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen Download PDFInfo
- Publication number
- DE102005043713B4 DE102005043713B4 DE200510043713 DE102005043713A DE102005043713B4 DE 102005043713 B4 DE102005043713 B4 DE 102005043713B4 DE 200510043713 DE200510043713 DE 200510043713 DE 102005043713 A DE102005043713 A DE 102005043713A DE 102005043713 B4 DE102005043713 B4 DE 102005043713B4
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plastic
- hair
- mixture
- cured
- seal
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09F—DISPLAYING; ADVERTISING; SIGNS; LABELS OR NAME-PLATES; SEALS
- G09F3/00—Labels, tag tickets, or similar identification or indication means; Seals; Postage or like stamps
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Theoretical Computer Science (AREA)
- Cosmetics (AREA)
- Sampling And Sample Adjustment (AREA)
Abstract
Verfahren
zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen, dadurch gekennzeichnet, dass
man dem Künstler
Körperhaar
entnimmt, dieses mit einer abbindefähigen Kunststoffmasse vermischt
und diese Mischung auf eine geeignete Stelle des Werkes aufträgt und den
Kunststoff aushärten
lässt,
wobei die Paste derart gewählt
ist, dass sie sich mit dem Untergrund als Siegel fest verbindet.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschung.
- Das zu lösende Problem bei Kunstwerken besteht darin, dass die Zuordnung von Kunstwerken zum Urheber heute nur über Kunstsachverständige möglich ist, die den Stil, die handwerkliche Ausführung und das verwendete Material untersuchen und daraus Schlüsse auf den Urheber ziehen.
- Diese Methode ist durch den menschlichen Faktor mit einer relativ großen Unsicherheit behaftet, unterschiedliche Gutachter kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
- In der
DE 690 08 625 T2 wird eine Vorrichtung und Verfahren zur verschlüsselten Sicherheitsmarkierung zum Schutz von Wertgegenständen wie Kunstwerken oder Dokumenten beschrieben. In dem darin beschriebenen Verfahren wird eine versteckte oder unsichtbare Markierung, welche nur seinem Eigentümer bekannt ist, an ein Kunstwerk aufgebracht. Die Markierung besteht aus einer Nukleinsäure, insbesondere DNA, die auf einem Trägermaterial aufgetragen wird. Anhand der DNA-Sequenz lässt sich über eine Referenz-Nukleinsäure die Authentizität des Kunstwerks sicherstellen. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass für eine routinemäßige Sicherheitsüberprüfung eine aufwändige DNA-Analyse durchgeführt werden muss. Eine visuelle Überprüfung der Markierung an dem Kunstwerk ist ohne Entnahme der aufgebrachten DNA-Probe nicht möglich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die DNA direkt auf ein Trägermaterial aufgebracht werden muss und somit einer Zersetzung durch Außeneinflüsse wie Nukleasen ausgesetzt ist. - Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Sicherheit bei der Zuordnung der Urheberschaft erheblich zu erhöhen.
- Die Erfindung geht dazu von der Tatsache aus, dass es seit kurzem möglich ist, auch aus menschlichem Haar einen genetischen "Fingerabdruck" zu gewinnen und hat sich die Aufgabe gestellt, auf einfache Weise diese Erkenntnis zur Ermöglichung einer Fälschungssicherung zu nutzen.
- Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch ein Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen, bei welchem man dem Künstler Körperhaar entnimmt, dieses mit einer abbindefähigen Kunststoffmasse vermischt, diese Mischung auf eine geeignete Stelle des Werkes aufträgt und den Kunststoff aushärten lässt, wobei die Masse derart gewählt ist, dass sie sich als Siegel mit dem Untergrund fest verbindet.
- Auf diese Weise ist eine eindeutige Zuordnung des Kunstwerkes zu einem durch die DNA-Bestimmung ermittelten Künstler möglich.
- Dabei wird folgendermaßen vorgegangen. Der Künstler nimmt eine gewisse Anzahl von Haaren, vermischt einen Teil davon mit einem Kunstharz und trägt diese Masse dünnflächig z. B. auf die Leinwandrückseite eines Bildes auf. Daneben vermerkt er das Datum der Entstehung und signiert.
- Im Falle einer Prüfung braucht lediglich ein kleiner Teil der ausgehärtete Masse von der Untersuchungsstelle abgetragen zu werden, um damit die DNA-Analyse durchzuführen.
- Aus ästhetischen Gründen wird vorgeschlagen, die Haare vor dem Vermischen mit dem Kunstharz, z. B. einer streichfähig eingestellten Acrylharzmasse, zu zerkleinern.
- Ein Teil der Haare kann an einer oder zwei zentralen oder einer zentralen und einer persönlich gewählten Stelle hinterlegt werden, um damit die Möglichkeit zu schaffen, vergleichende Untersuchungen anzustellen.
- In besonders vorteilhafter Weise verwendet man dazu einen Teil der mit (zerkleinerten) Haaren versetzten und ausgehärteten Kunstharzmasse, die sich besonders bequem handhaben lässt.
- Eine zusätzliche Sicherheitskomponente lässt sich dadurch schaffen, dass man den ausgehärteten Auftrag insbesondere zusammen mit der Signatur und dem Datum vorzugsweise digital fotografiert und davon eine Kopie oder den entsprechenden digitalen Datensatz bei der oder den Sammelstellen zusammen mit der Haarprobe hinterlegt. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob an dem Siegel manipuliert wurde, z. B. um missbräuchlich Haarproben zu entnehmen.
- Werden dabei zusätzlich Eigentums- und Besitzverhältnisse protokolliert, so lässt sich rückverfolgen, an welcher Stelle Haarproben entnommen wurden, die nicht Untersuchungszwecken dienten. Der Originalitätsnachweis am manipulierten Bild bleibt dabei erhalten, da das Entfernen des gesamten Kunstharzsiegels zur Zerstörung der Leinwand führen würde.
- Ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn liegt darin, dass die Haarproben zusammen mit (digitalen) Fotografien vom gesamten Kunstwerk, d. h. von Plastiken dreidimensional und von Bildern von der Vorder- und der Rückseite hinterlegt werden können.
- Die Erfindung schlägt weiterhin vor, transparente Kunstharzmischungen zu verwenden, so dass sofort erkennbar ist, dass eine Sicherung durch Körperhaar vorliegt. Dabei besteht die Möglichkeit, die Teilchenverteilung in der Kunstharzmasse optoelektronisch zu erfassen und auszuzählen.
Claims (8)
- Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Künstler Körperhaar entnimmt, dieses mit einer abbindefähigen Kunststoffmasse vermischt und diese Mischung auf eine geeignete Stelle des Werkes aufträgt und den Kunststoff aushärten lässt, wobei die Paste derart gewählt ist, dass sie sich mit dem Untergrund als Siegel fest verbindet.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Haare vor dem Vermischen mit dem Kunststoff zerkleinert.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Teil der Mischung aushärten lässt und an mindestens einer zentralen Sammelstelle zusammen mit einer Fotografie des Kunstwerkes deponiert.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass man den ausgehärteten Kunststoff auf dem Werk fotografiert und eine Kopie ebenfalls der Sammelstelle hinterlegt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass man eine transparente Kunststoffmischung verwendet.
- Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die Anzahl der Haarpartikel im Siegel optoelektronisch erfasst.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man den Untergrund des Kunstwerkes an der gewünschten Steile vor Aufbringen des die Haare aufweisenden Kunststoffes mit einem Kontrastmittel wie z. B. weißer Farbe beschichtet.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit der ausgehärteten Kunststoffmischung eine DNA-Analyse durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510043713 DE102005043713B4 (de) | 2005-09-14 | 2005-09-14 | Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200510043713 DE102005043713B4 (de) | 2005-09-14 | 2005-09-14 | Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102005043713A1 DE102005043713A1 (de) | 2007-03-22 |
DE102005043713B4 true DE102005043713B4 (de) | 2009-04-09 |
Family
ID=37775704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200510043713 Expired - Fee Related DE102005043713B4 (de) | 2005-09-14 | 2005-09-14 | Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102005043713B4 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE69008625T2 (de) * | 1989-07-07 | 1994-12-01 | Bioprobe Systems Sa | Vorrichtung und Verfahren zum verschlüsselten Sicherheitsmarkierung zum Schutz von Wertgegenständen. |
-
2005
- 2005-09-14 DE DE200510043713 patent/DE102005043713B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE69008625T2 (de) * | 1989-07-07 | 1994-12-01 | Bioprobe Systems Sa | Vorrichtung und Verfahren zum verschlüsselten Sicherheitsmarkierung zum Schutz von Wertgegenständen. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE102005043713A1 (de) | 2007-03-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102012003519A1 (de) | Werkstück mit Markierung | |
DE102005043713B4 (de) | Verfahren zur Sicherung von Kunstwerken gegen Fälschungen | |
DE19649421A1 (de) | Tauchercomputer | |
DE1436203A1 (de) | Klebevorrichtung fuer Alben oder Sammelbuecher | |
DE19525677C1 (de) | Verfahren zur erkennbaren Kennzeichnung von Gütern und Gegenständen mit röntgenfluoreszenzspektrometrischer Auslesung | |
EP0271794B1 (de) | Werkstoff und Verfahren zum Verfugen von Kacheln | |
DE10136600B4 (de) | Mischbrett | |
DE102016216026A1 (de) | 3D Nagel-Tip | |
DE202020101456U1 (de) | Leuchtbild | |
AT398408B (de) | Ordner | |
Marti | Fragile Settlements: Aboriginal Peoples, Law, and Resistance in South-West Australia and Prairie Canada | |
Šmahel | Vorläufige Material | |
DE202018104744U1 (de) | Schmuckring und Schmuckringlackierset | |
Otto | Friedrich Balke, Gregor Schwering, Urs Stäheli (Hg.): Big Brother. Beobachtungen | |
DE19730075A1 (de) | Münzersatz für Münzpfandschlösser | |
DE102018108035A1 (de) | Vorrichtung zur Anbringung eines Etiketts an einem Behälter | |
DE202018101845U1 (de) | Vorrichtung zur Anbringung eines Etiketts an einem Behälter | |
Schmidhuber et al. | Randomness in radioactivity; Der Zufall in der Radioaktivitaet | |
DE1961054U (de) | Schneide- bzw. schablonenfolienbahn. | |
Seifahrt et al. | Metallographische Darstellung der Phasenfelder in Zustandsdiagrammen/Metallographic Presentation of Phases in Equilibrium Diagrams | |
DE2551814A1 (de) | Verfahren zur herstellung faelschungssicherer urkunden | |
DE20112862U1 (de) | Anzeigevorrichtung | |
RUSSELL | THE USE OF A MASTER ARBITRATOR IN STRIKE RESOLUTION: A CASE STUDY | |
Mroβ | Öffentliche Betriebswirtschaft vs. Sozialwirtschaft? | |
Richter | Amharic Cultural Reader |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R082 | Change of representative | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |