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Die
Erfindung betrifft ein Kompensationsverfahren für einen Wechselrichter nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen zugehörigen Wechselrichter
für ein
Fahrzeug.
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Bei
der Speisung von oder aus einphasigen Wechselspannungslasten oder
Wechselspannungsnetzen mit leistungselektronischen Umrichtern bzw. Stellgliedern
können
Leistungsschwankungen mit der doppelten Wechselspannungsfrequenz
auftreten, welche den zugehörigen
Gleichspannungskreis stören
können.
Zur Kompensation dieser Störungen ist
es bekannt, auf der Gleichspannungsseite passive LC-Saugkreise so
genannte Second Harmonic Filter zu benutzen, welche auf die doppelte
Wechselspannungsfrequenz abgestimmt sind. Die Abstimmung der Resonanzfrequenz
der LC-Saugkreise
auf die doppelte Wechselspannungsfrequenz erfordert einen erheblichen
Aufwand an Bauraum, Masse und Kosten. Insbesondere bei kleineren
Frequenzen wird der Aufwand für
den passiven Filter sehr groß.
Zudem können
passive Second Harmonic Filter auf der Gleichspannungsseite nicht
die von der Wechselspannungsseite herrührenden Oberschwingungen kompensieren,
wie z.B. eine dritte Oberschwingung des Wechselstroms. Außerdem können die passiven Second
Harmonic Filter nur über
Anzapfungen der Induktivität
oder mit verschiedenen Teilkondensatoren und durch eine aufwendige
Umschaltung mit verschiedenen Wechselspannungsfrequenzen betrieben
werden, wie z.B. mit Frequenzen von 50Hz und 60Hz für AC-Power-Panel
in Brennstoffzellenfahrzeugen oder mit Frequenzen von 16 2/3Hz und
50Hz für
Anwendungen auf Schienenfahrzeugen. Ein Betrieb mit kontinuierlich
veränderlicher
Wechselspannungsfrequenz ist ebenfalls nicht möglich.
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In
der
DE 44 06 402 C1 wird
ein Aktivfilter zur Filterung von Oberwellen in einem Gleichspannungszwischenkreis
einer Umrichterschaltung beschrieben. Der beschriebene Aktivfilter
umfasst eine Hilfsspannungsquelle, einen Umschalter und eine Steuereinheit.
Die Steuereinheit wird durch ein dem Oberwellenanteil entsprechendes
Signal angesteuert. Dazu wird der Strom durch einen Hilfskondensator gemessen,
welcher parallel zu einem Zwischenkreiskondensator liegt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Kompensationsverfahren für einen
Wechselrichter und einen zugehörigen
Wechselrichter für
ein Fahrzeug zur Verfügung
zu stellen, welche eine einfache und kostengünstige Kompensation von Rückwirkungen
eines Wechselspannungsbereichs auf einen Gleichspannungsbereich
ermöglichen
und wenig Bauraum erfordern.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch Bereitstellung eines Kompensationsverfahrens
für einen
Wechselrichter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch
einen Wechselrichter für
ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird zum
Kompensieren von Rückwirkungen
eines Wechselspannungsbereichs auf einen Gleichspannungsbereich
in einem Wechselrichter zur Regelung eines Kompensationsstroms aus
einem in einem Zwischenschaltkreis zwischen dem Gleichspannungsbereich
und dem Wechselspannungsbereich ermittelten Strom eine Sollgröße erzeugt.
Durch die Erzeugung des Sollwertes aus dem aktuellen im Zwischenschaltkreis
fließenden Strom
ist es in vorteilhafter Weise möglich,
den Kompensationsstrom genau auf den erforderlichen Wert zur Beseitigung
der störenden
Komponenten im Strom des Gleichspannungsbereichs einzustellen. Das
erfindungsgemäße Kompensationsverfahren überwindet
in vorteilhafter Weise die Nachteile bezüglich Masse, Volumen und Kosten
eines passiven Second Harmonic Filters und ermöglicht gleichzeitig eine Kompensation
von Oberschwingungen im Wechselspannungsbereich, welche beispielsweise durch
induktive Lasten hervorgerufen werden und auf den Gleichspannungsbereich
zurückwirken.
Zudem ist es durch die Regelung in vorteilhafter Weise möglich, ganz
gezielt bestimmte Frequenzanteile im Strom auf der Gleichspannungsseite
zu erzeugen bzw. zu vermeiden. Der zu ermittelnde Strom zur Erzeugung
der Sollgröße kann
beispielsweise über
einen Koppelwiderstand als Spannung ausgekoppelt werden.
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In
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden durch eine Hochpassfilterung ein Gleichanteil und durch eine
Tiefpassfilterung ein pulsfrequenter Anteil im ermittelten Stromsignal
gesperrt. Das verbleibende gefilterte Signal entspricht dem niederfrequenten
Wechselanteil im Strom auf der Gleichspannungsseite, d.h. einer
zweiten oder dritten harmonischen Oberwelle bzw. den Rückwirkungen
von Nichtlinearitäten
einer Last auf der Wechselspannungsseite. Zur Erzeugung der Sollgröße für die Regelung
des Kompensationsstroms werden Amplitude und Vorzeichen des gefilterten
Signals entsprechend verstärkt,
um die Sollgröße für den Kompensationsstrom
zu gewinnen.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Regelung
einer in einem Speicherelement einer aktiven Filtereinheit gespeicherten
Größe auf einen
vorgegebenen Sollwert durchgeführt,
wobei eine Stellgröße für die gespeicherte
Größe zur Stellgröße für die Regelung
des Kompensationsstroms addiert wird. Durch die gleichzeitige Regelung
des Kompensationsstroms und der Speichergröße im aktiven Filter ist in
vorteilhafter Weise keine zusätzliche
Spannungsquelle zur Erzeugung des Kompensationsstroms erforderlich.
Die gespeicherte Größe ist beispielsweise
eine in einem Speicherkondensator gespeicherte Spannung, welche
von einer Spannungsregelung auf den vorgegebenen Schwellwert eingestellt
wird. Bei einer alternativen Ausführungsform ist die gespeicherte
Größe beispielsweise
ein in einer Induktivität
gespeicherter Strom, welcher von einer Stromregelung auf den vorgegebenen
Schwellwert eingestellt wird.
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Der
zugehörige
Wechselrichter für
ein Fahrzeug zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Kompensationsverfahrens,
umfasst einen zwischen einem Gleichspannungsbereich und einem Wechselspannungsbereich
angeordneten Zwischenschaltkreis, welcher einen Zwischenkreiskondensator,
eine Umrichterschaltung und eine Kompensationseinheit mit einer
aktiven Filtereinheit umfasst. Die Kompensationseinheit erzeugt
den Kompensationsstrom, welcher die störenden Komponenten im Strom
des Gleichspannungsbereichs entgegengesetzt ist. Die aktive Filtereinheit
ist zur Ausgabe des Kompensationsstroms von einer Stromregeleinheit
ansteuerbar, wobei die Kompensationseinheit den Strom im Zwischenschaltkreis über eine
Messvorrichtung ermittelt und aus dem ermittelten Strom eine Sollgröße für die Stromregeleinheit
erzeugt. Die störenden
Komponenten im Strom auf der Gleichspannungsseite werden mit einem
als aktives Filter betriebenen Stromrichter kompensiert. Als Speicher
dienen beispielsweise eine Drosselspule und/oder ein Speicherkondensator,
deren Baugröße deutlich
unter der eines passiven LC-Saugkreises liegen. Der erfindungsgemäßen Wechselrichter
speist über
die Kompensationseinheit den geregelten zusätzlichen Kompensationswechselstrom
in die Gleichspannungsseite ein, welcher nach Form und Betrag der
störenden
Komponente des Stromes auf der Gleichspannungsseite entspricht,
jedoch ein entgegen gesetztes Vorzeichen aufweist, wodurch die störenden Komponenten im
Strom auf der Gleichspannungsseite entfernt, d.h. kompensiert werden.
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Der
erfindungsgemäße Wechselrichter überwindet
die Nachteile bezüglich
Masse, Volumen und Kosten des passiven Second Harmonic Filters und stellte
gleichzeitig funktionale Vorteile zur Verfügung, welches sich ergeben,
wenn die Wechselspannungsfrequenz veränderlich ist oder der Wechselstrom Oberschwingungen
aufweist, wie z.B. eine durch induktive Lasten hervorgerufene dritte
harmonische Oberwelle. Zudem können
durch die erfindungsgemäße Regelung
ganz gezielt bestimmte Frequenzanteile im Strom auf der Gleichspannungsseite
erzeugt bzw. vermieden werden. Weiterhin findet in vorteilhafter
Weise eine Dämpfung
von Lastsprüngen
auf der Wechselspannungsseite statt, da ein Lastsprung auf der Wechselspannungsseite
mitgefiltert wird. Zudem kann die Kompensationseinheit auch für dreiphasige
Wechselrichter benutzt werden und eine Schieflast kompensieren,
welche auftritt, wenn die drei Phasen nicht gleichmäßig belastet
werden. Mit der erfindungsgemäßen Kompensationseinheit
kann in vorteilhafter Weise eine gute Filterwirkung erzielt werden,
obwohl der Aufwand für
den aktiven Filter deutlich kleiner als bei einem passiven Filter
ist.
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Die
aktive Filtereinheit umfasst beispielsweise eine steuerbare Stelleinheit
zur Ausgabe des Kompensationsstroms, ein Speicherelement und eine
Treiberschaltung, welche zur Steuerung der Stelleinheit von der
Stromregeleinheit angesteuert wird. Durch die steuerbare Stelleinheit
kann der erfindungsgemäße Wechselrichter
mit verschiedenen Wechselspannungsfrequenzen betrieben werden, wie
z.B. mit Frequenzen von 50Hz und 60Hz für AC-Power-Panel in Brennstoffzellenfahrzeugen
oder mit Frequenzen von 16 2/3Hz und 50Hz für Anwendungen auf Schienenfahrzeugen.
Zudem ist ein Betrieb mit kontinuierlich veränderlichen Wechselspannungsfrequenzen
möglich.
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Die
Messvorrichtung umfasst beispielsweise einen Koppelwiderstand, über welchen
der zu ermittelnde Strom als Spannung ausgekoppelt wird. In weiterer
Ausgestaltung umfasst die Kompensationseinheit eine Aufbreitungsschaltung
mit einem Bandpassfilter und einem Verstärker, welche aus dem ermittelten
Strom die Sollgröße für die Stromregeleinheit
erzeugt. Der Bandpassfilter sperrt durch einen Hochpassfilter den
Gleichanteil und durch einen nachfolgenden Tiefpassteilfilter den
pulsfrequenten Anteil. Der verbleibende niederfrequente Wechselanteil
im erfassten Strom entspricht der zweiten und/oder dritten harmonischen
Oberwelle bzw. den Rückwirkungen
von Nichtlinearitäten
der Last im Wechselspannungsteil. Durch den Verstärker werden
die Amplitude und das Vorzeichen angepasst und die Sollgröße zur Regelung
des Kompensationsstroms erzeugt und ausgegeben.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wechselrichters umfasst
die Kompensationseinheit eine weitere Regeleinheit, welche die gespeicherte
Größe des Speicherelements
der aktiven Filtereinheit auf einen vorgebbaren Sollwert regelt,
wobei eine Stellgröße zur Regelung
der gespeicherten Größe zur Stellgröße der Stromregeleinheit
addiert wird. Das Speicherelement ist beispielsweise als Kondensator
ausgeführt
und die gespeicherte Spannung wird von der Spannungsregeleinheit
auf den vorgegebenen Schwellwert eingestellt. Durch diese zusätzliche
Spannungsregelung kann die Spannung des als Speicherelement benutzen
Kondensators in zulässigen
Grenzen gehalten werden. Die gespeicherte Spannung wird von einer
Messvorrichtung gemessen und wird z.B. mit einem konstanten Sollwert verglichen,
wodurch eine Komponente zur Regelung der gespeicherten Spannung
erzeugt wird, welche dem Kompensationsstrom überlagert wird.
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Die
Spannungsregelung darf nicht zu scharf eingestellt sein, da sich
die Spannung des Speicherkondensators über eine Grundschwingung zweimal ändert. Diese Änderung
würde durch
eine zu scharfe Spannungsregelung verhindert werden. Deshalb wird
die gespeicherte Spannung in vorteilhafter Weise nur auf einen Mittelwert
geregelt.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wechselrichters wird der
von der Messschaltung erfasste Istwert der gespeicherten Spannung über einen
Tiefpassfilter gefiltert. Dadurch werden in vorteilhafter Weise
kleinere Störungen
der Spannung nicht an die zusätzliche
Spannungsregelung weitergegeben.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wechselrichters wird die
Messschaltung zur Ermittlung des Istwertes der gespeicherten Spannung
auf die Frequenz einer Spannung im Wechselspannungsbereich synchronisiert.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
des Wechselrichters ist das Speicherelement als Spule ausgeführt und
der gespeicherte Strom wird von einer Stromregeleinheit auf den
vorgegebenen Schwellwert eingestellt. Der Kompensationsstrom kann
abschnittsweise aus dem gespeicherten Strom zusammengesetzt werden.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin, dass die Sperrspannung der Halbleiter in der Stelleinheit
nicht größer als
die Gleichspannung ist.
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In
weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wechselrichters ist die
Stelleinheit als Mehrpegelbrückenzweig
ausgeführt,
wobei die Stelleinheit einen Pegel mehr als die Umrichterschaltung
aufweist.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Wechselrichters,
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2 ein
schematisches Blockschaltbild einer Messvorrichtung und einer Kompensationseinheit
aus 1,
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3 ein
schematisches Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer Regelschaltung
aus 2,
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4 ein
schematisches Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Regelschaltung
aus 2,
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5 eine
schematische Darstellung von Signalverläufen in einem Wechselrichter,
und
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6 eine
schematische Darstellung von Signalverläufen der Regelschaltung aus 3.
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Wie
aus 1 ersichtlich ist, umfasst der erfindungsgemäße Wechselrichter
für ein
Fahrzeug, einen zwischen einem Gleichspannungsbereich 10 und
einem Wechselspannungsbereich 30 angeordneten Zwischenschaltkreis 40,
welcher einen Zwischenkreiskondensator CZK,
eine Umrichterschaltung 20, deren Schaltelemente schematisch
als Schaltkontakte dargestellt sind, eine Messvorrichtung 50 und
eine Kompensationseinheit 60 umfasst. Die Messvorrichtung 50 umfasst
einen Koppelwiderstand RK, über welchen
ein zu messender Strom Id als Spannung UW ausgekoppelt wird. Die Kompensationseinheit 60 erzeugt
aus dem ermittelten Strom Id eine Sollgröße Ih zur Regelung eines Kompensationsstroms
Ic, welcher störenden Komponenten im Strom
IGS des Gleichspannungsbereichs 10 entgegengesetzt
ist.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, umfasst die Kompensationseinheit 60 eine
Aufbreitungsschaltung 70 mit einem Bandpassfilter 72,
welche einen Hochpassfilter 71 und einen Tiefpassfilter 73 umfasst,
und einem Verstärker 74.
Die Aufbreitungsschaltung 70 erzeugt aus dem über die
Messvorrichtung 50 als Spannung UW erfassten
Strom Id die Sollgröße Ih für eine Regelungsschaltung 80.
Durch den Hochpassfilter 71 wird der Gleichanteil und durch
den Tiefpassfilter 73 wird ein pulsfrequenter Anteil des
ermittelten Stroms Id gesperrt. Der Verstärker 74 verstärkt Amplitude
und Vorzeichen des gefilterten Stroms Id zur
Erzeugung der Sollgröße Ih. Wie weiter aus 2 ersichtlich
ist, umfasst die Regelungsschaltung 80 eine Stromregeleinheit 82,
eine weitere Regeleinheit 84 und eine aktive Filtereinheit 90.
Die aktive Filtereinheit 90 wird von der Stromregeleinheit 82 und
der Regeleinheit 84 zur Ausgabe des Kompensationsstroms
Ic angesteuert.
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3 und 4 zeigen
jeweils ein Ausführungsbeispiel
der Regelschaltung 80 aus 2. Wie aus 3 ersichtlich
ist, umfasst die aktive Filtereinheit 90 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
eine Stelleinheit 92, deren Schaltelemente schematisch als
Schaltkontakte dargestellt sind, zur Ausgabe des Kompensationsstroms
Ic, einen Speicherkondensator CS,
eine Drosselspule LD und eine Treiberschaltung 94,
welche zur Steuerung der Stelleinheit 92 von der Stromregeleinheit 82 und
der als Spannungsregeleinheit 84 ausgeführten zusätzlichen Regeleinheit angesteuert
wird. Die Stromregeleinheit 82 ermittelt aus der von der
Aufbereitungsschaltung 70 erzeugten Sollgröße Ih und der Istgröße Ic ist
des Kompensationsstroms Ic in einem Subtrahierer 81 eine
Stellgröße zur Regelung
des Kompensationsstroms Ic, welche über eine
Ausgabeschaltung 83 an die aktive Filtereinheit 90 ausgegeben
wird. Die Spannungsregeleinheit 84 ermittelt aus einem
vorgegebenen Sollwert Ucomp_soll und einem über ein
Messschaltung 96 zur Verfügung gestellten Istwert Ucomp_ist der im Speicherkondensator CS gespeicherten Spannung Ucomp in
einem Subtrahierer 87 eine Stellgröße zur Regelung der gespeicherten
Spannung Ucomp, welche über eine Ausgabeschaltung 85 an
die aktive Filtereinheit 90 ausgegebenen wird. In der aktiven
Filtereinheit 90 wird die Stellgröße zur Regelung der gespeicherten Spannung
Ucomp der Stellgröße zur Regelung des Kompensationsstroms
Ic überlagert
und in die Treiberschaltung 94 eingegeben, welche die Stelleinheit 92 zur
Regelung des Kompensationsstroms Ic und zur
Regelung der gespeicherten Spannung Ucomp entsprechend
ansteuert. Die Spannungsregeleinheit 84 regelt die gespeicherte
Spannung Ucomp auf einen Mittelwert, um
die Spannungsregelung nicht zu scharf einzustellen, wodurch eine
zweimalige Änderung
der im Speicherkondensator CS gespeicherten Spannung
während
einer Grundschwingung ungewollt verhindert werden könnte. Die
Messschaltung 96 kann den ermittelten Istwert Ucomp_ist der gespeicherten Spannung Ucomp mit einem Tiefpassfilter filtern, wodurch
kleinere Störungen
nicht an die Spannungsregeleinheit weitergegeben werden. Zusätzlich kann
die Messschaltung 96 die Ermittlung des Istwertes Ucomp_ist auf die Frequenz einer Spannung
im Wechselspannungsbereich 30 synchronisieren.
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Wie
aus 4 ersichtlich ist, umfasst die aktive Filtereinheit 90' gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
eine Stelleinheit 92',
deren Schaltelemente schematisch als Schaltkontakte dargestellt sind,
zur Ausgabe des Kompensationsstroms Ic,
eine Speicherspule LS und eine Treiberschaltung 94', welche zur
Steuerung der Stelleinheit 92' von der Stromregeleinheit 82 und
der als Stromregeleinheit 84' ausgeführten zusätzlichen
Regeleinheit angesteuert wird. Die Stromregeleinheit 82 ermittelt
aus der von der Aufbereitungsschaltung 70 erzeugten Sollgröße Ih und der Istgröße Ic_ist des
Kompensationsstroms Ic in einem Subtrahierer 81 eine
Stellgröße zur Regelung
des Kompensationsstroms Ic, welche über eine Ausgabeschaltung 83 an
die aktive Filtereinheit 90' ausgegeben
wird. Die Stromregeleinheit 84' ermittelt aus einem vorgegebenen
Sollwert Idr_soll und einem über ein
Messschaltung 96' zur
Verfügung
gestellten Istwert Idr_ist des in der Speicherspule
LS gespeicherten Stroms Idr in
einem Subtrahierer 87' eine
Stellgröße zur Regelung
des gespeicherten Stroms Idr, welche über eine
Ausgabeschaltung 85' an
die aktive Filtereinheit 90' ausgegebenen
wird. In der aktiven Filtereinheit 90' wird die Stellgröße zur Regelung
des gespeicherten Stroms Idr der Stellgröße zur Regelung des
Kompensationsstroms Ic überlagert und in die Treiberschaltung 94' eingegeben,
welche die Stelleinheit 92' zur
Regelung des Kompensationsstroms Ic und
zur Regelung des gespeicherten Stroms Idr entsprechend
ansteuert. Der Kompensationsstrom Ic wird
abschnittsweise aus dem gespeicherten Strom Idr zusammengesetzt.
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Der
erfindungsgemäße Wechselrichter
verwendet eine aktive Filtereinheit 90, welche in die Gleichspannungsseite 10 einen
zusätzlichen
Wechselstrom Ic einspeist, welcher nach
Form und Betrag der störenden
Komponente des Stromes IGS auf der Gleichspannungsseite 10 entspricht,
jedoch ein entgegen gesetztes Vorzeichen aufweist. Die Aufbereitungsschaltung
erzeugt für
die Stromregeleinheit 82 der aktiven Filtereinheit 90 die
erforderliche Sollgröße Ih. Die Sollgröße Ih entspricht
einem niederfrequenten Wechselanteil des durch die Messvorrichtung 50 erfassten
Stroms Id im Zwischenschaltkreis 40.
Der Wechselanteil umfasst beispielsweise eine zweite oder dritte
harmonische Oberwelle bzw. Rückwirkungen
von Nichtlinearitäten
der Lasten auf der Wechselspannungsseite 30. Durch die
zusätzliche Spannungsregeleinheit 84 kann
die Spannung Ucomp des als Speicherelement
benutzen Kondensators CS in zulässigen Grenzen
gehalten werden.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung von Signalverläufen von Strömen in einem
Wechselrichter. IWS bezeichnet den Strom
auf der Wechselspannungsseite 30, welcher einen hohen Anteil
einer dritten harmonischen Oberwelle aufweist. Mit IGS_ohne ist
ein gepunkteter Signalverlauf des Stroms auf der Gleichspannungsseite 10 als
Ergebnis einer Simulation eines einphasigen Umrichters 20 ohne
Kompensationseinheit 60 bezeichnet. Mit IGS_mit ist
ein Signalverlauf des Stroms auf der Gleichspannungsseite 10 als
Ergebnis einer Simulation eines einphasigen Umrichters 20 mit
aktivierter Kompensationseinheit 60 beim gleichen Wechselstrom
IWS bezeichnet. Wie aus 5 ersichtlich
ist, ergibt sich durch die erfindungsgemäße Kompensationseinheit 60 eine
drastische Reduzierung der Rückwirkung
der Wechselspannungsseite 30 auf die Gleichspannungsseite.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung der Kondensatorspannung Ucomp und
des Kompensationsstroms Ic der Regelschaltung 80 aus 3.
Wie aus 6 ersichtlich ist, schwankt
die geregelte Kondensatorspannung Ucomp um
einen Mittelwert. Der Mittelwert als solcher ist jedoch stabil und
die Kondensatorspannung Ucomp läuft nicht
weg.
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Das
erfindungsgemäße Kompensationsverfahren
für einen
Wechselrichter und der erfindungsgemäße Wechselrichter zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens überwinden
die Nachteile bezüglich
Masse, Volumen und Kosten eines passiven Second Harmonic Filters
und bieten gleichzeitig funktionale Vorteile, wenn die Wechselspannungsfrequenz
veränderlich
ist oder der Wechselstrom Oberschwingungen aufweist, welche beispielsweise
durch induktive Lasten hervorgerufen werden.
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Das
erfindungsgemäße Kompensationsverfahren
für einen
Wechselrichter und der erfindungsgemäße Wechselrichter können für Brennstoffzellenfahrzeug,
Hybridfahrzeuge, Batterieladegeräte
für solche
Fahrzeuge oder für
Batteriefahrzeuge angewendet werden. Außerdem können das erfindungsgemäße Kompensationsverfahren
für einen
Wechselrichter und der erfindungsgemäße Wechselrichter für wechselspannungsgespeiste
Lokomotiven verwendet werden.