DE102005035478B4 - Verfahren und Werkzeug zur Herstellung eines Flansches an einem Buchsenlager - Google Patents

Abstract

Verfahren zur Herstellung mindestens eines Flansches (4, 4') an einem axialen Ende an einem elastomeren Buchsenlager, welches aus einem im Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil (1), einem das Innenteil (1) umgebenden und mit ihm durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper (2) und einer das Innenteil (1) mit dem elastomeren Lagerkörper (2) aufnehmenden Außenhülse (3) besteht, wobei der oder die Flansche (4, 4') als ein an einem oder an beiden axialen Enden der Außenhülse (3) umlaufender, radial nach außen ragender Flächenabschnitt ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Flansche (4, 4') nach der Montage des Lagers, bei welcher das Innenteil (1) mit dem elastomeren Lagerkörper (2) in die Außenhülse (3) eingefügt wird, durch Umbördeln eines oder beider axialer Enden der Außenhülse (3) des fertig montierten Lagers erzeugt werden und die Außenhülse (3) bei der im Zuge der Erzeugung des oder der Flansche (4, 4') erfolgenden Kalibrierung des Lagers durch das Einbringen einer Sicke (5, 5') unterhalb der Flansche (4, 4') in ihrem Durchmesser reduziert wird, wobei der Außendurchmesser (D) der die Flansche (4, 4') ausbildenden Umbördelungen soweit verringert wird, dass er geringer ist, als der Innendurchmesser eines zur Aufnahme des Buchsenlagers vorgesehenen Aufnahmeauges.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung mindestens eines Flansches an einem axialen Ende an einem elastomeren Buchsenlager. Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Werkzeug. Vorzugsweise bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung eines Doppelflansches, also darauf an beiden axialen Enden eines Buchsenlagers einen Flansch zu erzeugen.
• Elastomere Buchsenlager, wie sie vor allem im Fahrzeugbau, beispielsweise im Bereich der Radaufhängung, in großen Stückzahlen eingesetzt werden, sind oftmals einseitig oder zweiseitig mit einem Flansch ausgestattet. Lager der gattungsgemäßen Art bestehen aus einem im Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil, einem das Innenteil umgebenden, mit ihm durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper und einer das Innenteil mit dem Lagerkörper aufnehmenden Außenhülse. Gegebenenfalls ist die Außenhülse mit dem elastomeren Lagerkörper ebenfalls durch Vulkanisation verbunden. Der oder die Flansche werden durch Umbördeln der Außenhülse des Lagers gebildet. Bei der Montage des Lagers am bestimmungsgemäßen Einbauort dienen die Flansche als Anlagefläche, durch welche eine Reduzierung der axialen, auf das Lager wirkenden Flächenpressung erreicht wird.
• Während der Fertigung der Lager wird deren elastomerer Lagerkörper zur Einstellung einer vorgegebenen radialen Steifigkeit radial gestaucht, das heißt in dem Elastomer des Lagerköpers eine Vorspannung erzeugt. Hierzu wird nach der Vulkanisation des Lagers, beziehungsweise nachdem das Innenteil mit dem Lagerkörper in der Außenhülse montiert wurde, der Durchmesser der zylindrischen Außenhülse in einem Umformungsprozess reduziert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer Kalibrierung des Lagers. Zur Montage am bestimmungsgemäßen Einbauort wird das Lager im Allgemeinen mit seiner Außenhülse in ein dafür vorgesehenes Aufnahmeauge eingedrückt und durch das hohlzylindrische Innenteil hindurch verschraubt. Sofern nun jedoch das Lager, wie häufig erforderlich beziehungsweise gewünscht, beidseitig mit einem Flansch ausgebildet ist, besteht das Problem, dass das Lager nicht mehr ohne weiteres in das bestimmungsgemäße Aufnahmeauge eingefügt werden kann, da sein Außendurchmesser an beiden axialen Enden, aufgrund der dort ausgebildeten Flansche, größer ist als der Innendurchmesser des Aufnahmeauges. Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems besteht darin, das Lager in axialer Richtung zweigeteilt auszubilden, beide Lagerteile jeweils von einer Seite in das Lagerauge einzufügen und sie im Zuge dessen miteinander zu verbinden. Allerdings ist es unter Kostengesichtspunkten als nachteilig anzusehen, dass in diesem Falle für eine Lagerstelle zwei Teile zur Realisierung eines Lagers benötigt werden. In der DE 10 2005 029 614 wird eine Lösung für das vorbenannte Problem beschrieben, welches diesen Nachteil vermeidet. Dabei wird nach der Montage von Innenteil und Lagerkörper in der Außenhülse beziehungsweise nach ihrer Verbindung mit der Außenhülse unterhalb der an den axialen Enden der Hülse ausgebildeten Flansche eine Sicke in die Außenhülse eingebracht. Im Zuge des Einbringens dieser Sicke wird der äußere Rand, der den Flansch ausbildenden Umbördelung radial nach innen bewegt, so dass sich der Außendurchmesser des Flansches verringert. Durch eine entsprechende Bemessung der Tiefe der Sicken wird dabei vorzugsweise der Außendurchmesser beider Flansche soweit verringert, dass das Lager problemlos in ein Aufnahmeauge eingefügt werden kann. Die in der vorgenannten Schrift dargestellte Lösung geht ebenso, wie der bisher bekannt gewordene Stand der Technik davon aus, dass die Umbördelungen an der Außenhülse zur Ausbildung der Flansche bereits vor dem Einfügen des Innenteils mit dem Lagerköper in die Außenhülse vorhanden sind. Entsprechende Außenhülsen werden mit den bereits ausgebildeten Umbördelungen als so genannte Bundbuchse von den Lieferanten bezogen. Beim Lieferanten werden die Umbördelungen an den entsprechenden rohrförmigen, später zur Ausbildung von Außenhülsen vorgesehenen Abschnitten durch Einsatz eines Tiefziehverfahrens hergestellt. Hierdurch bedingt fallen beim Hersteller der Buchsenlager erhöhte Kosten für die Materialbeschaffung an.
• Die DE 36 24 280 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Buchsenlagers mit einem Flansch, wobei das Buchsenlager aus einem zylinderförmigen Innenteil, einem das Innenteil umgebenden und mit ihm durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper und einer das Innenteil mit dem elastomeren Lagerkörper aufnehmenden Außenhülse besteht. Der Flansch ist an einem axialen Ende des Buchsenlagers als radial nach außen ragender Abschnitt ausgebildet und wird nach der Montage des Lagers, bei welcher das Innenteil mit dem elastomeren Lagerkörper in die Außenhülse eingefügt wird, durch Umbördeln des axialen Endes der Außenhülse gebildet.
• Die DE 19 11 063 A offenbart ein Gummikugelgelenk, zylindrisches Gummilager od. dgl. mit geteilter, mit dem Gummi durch Vulkanisieren verbundener Außenhülse, wobei die Außenhülse so ausgebildet ist, dass das Gummikugelgelenk od. dgl. nach dem Einbau in eine Bohrung axial durch Sicken in der Außenhülse und radial durch Vorspannung des Gummis gehalten ist.
• Die DE 199 06 855 B4 offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung eines Schwingungsabsorbers, der aus einem länglich ausgebildeten inneren Bauteil, einem äußeren Bauteil und einem dazwischen angeordneten, zylindrisch ausgebildeten elastischen Gummikörper besteht, wobei das äußere Bauteil einen zylindrisch geformten Abschnitt, der um das innere Bauteil herum in einem vorbestimmten Abstand davon entfernt koaxial dazu angeordnet ist, und ferner einen am äußeren Umfang des zylindrisch geformten Abschnitts vorstehenden Träger aufweist, der einen Hohlraum entlang eines Abschnitts der äußeren Umfangsfläche des zylindrisch geformten Abschnitts umfasst, der sich in Axialrichtung hindurch erstreckt. Die Vorrichtung weist als Bauteile eine stationäre Form mit einem Formkern, der in den Hohlraum des Trägers einsetzbar ist, eine aus mehreren, in Radialrichtung verschiebbaren Formelementen bestehende bewegbare Form, die am Umfang des zylindrisch geformten Abschnitts angeordnet sind und diesen in Radialrichtung gegen die stationäre Form pressen können, und eine Antriebseinheit auf, die die verschiebbaren Formelemente radial einwärts bewegt.
• Die DE 23 59 034 A1 offenbart ein Werkzeug zur Herstellung eines Flansches an einem metallischen Hohlkörper mit zum einen axial wirkenden Verformungselementen und zum anderen radial wirkenden Verformungselementen, welche sich radial in Richtung der Lagerachse zwischen den axial wirkenden Verformungselementen bewegen und die Erzeugung des Flansches mit einer ausgebildeten Sicke bewirken. Die erforderliche Umformungskraft wird über Kraftübertragungselemente auf die axial wirkenden Verformungselemente übertragen. Ferner werden die radial wirkenden Verformungselemente mit dem axial wirkenden Verformungswerkzeug beim Umformvorgang in axialer Richtung mit bewegt, wobei sie auf einer feststehenden schrägen Fläche in Richtung der Lagerachse gleiten.
• Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung anzugeben, mittels welcher auf einfache Weise Flansche an einer Gummibuchse ausgebildet und die Kosten bei der Materialbeschaffung gesenkt werden können. Hierzu sollen ein Verfahren und ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Werkzeug angegeben werden.
• Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Ein die Aufgabe lösendes, zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Werkzeug wird durch den ersten Sachanspruch charakterisiert. Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben. Das zur Erzeugung eines oder zweier Flansche bei einem elastomeren Buchsenlager vorgeschlagene Verfahren bezieht sich auf ein Buchsenlager herkömmlicher Ausbildung. Ein solches Lager besteht, wie bereits eingangs dargestellt, aus einem im Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil, einem mit dem Innenteil durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper und einer das Innenteil mit dem elastomeren Lagerkörper aufnehmenden Außenhülse. An diesem Lager werden die Flansche als ein an einem oder an beiden axialen Enden der Außenhülse umlaufender, nach außen ragender Flächenabschnitt ausgebildet. Gemäß der Erfindung erfolgt jedoch die Ausbildung des oder der Flansche, abweichend vom Stand der Technik erst nach der Montage des Lagers, also nachdem das Innenteil mit dem elastomeren Lagerkörper in die Außenhülse eingefügt und der Lagerkörper gegebenenfalls mit dieser durch Vulkanisation verbunden wurde. Erfindungsgemäß werden der oder die Flansche also durch Umbördeln eines oder beider axialer Enden der Außenhülse des bereits fertig montierten Lagers erzeugt. Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird dabei der Verfahrensablauf so gestaltet, dass das zur Erzeugung des oder der Flansche erfolgende Umbördeln der Außenhülse gleichzeitig mit der Kalibrierung des Lagers erfolgt. Das heißt, das Umbördeln wenigstens eines der axialen Enden der Außenhülse des Buchsenlagers erfolgt in einem gemeinsamen Arbeitsschritt mit der Kalibrierung, bei welcher der Durchmesser der Außenhülse zumindest im Bereich des- oder derjenigen axialen Enden reduziert wird, an dem oder denen ein Flansch erzeugt wird.
• Die Erzeugung beidseitiger Flansche erfolgt gemäß einer vorgesehenen Verfahrensgestaltung so, dass der Außendurchmesser der die Flansche ausbildenden Umbördelungen im Zusammenhang mit der gleichzeitig erfolgenden Kalibrierung reduziert wird. Dazu wird gemäß der DE 10 2005 029 614 unterhalb der Flansche eine Sicke in die Außenhülse eingebracht. Beim Einbringen der Sicke werden die Flansche gewissermaßen radial nach innen gezogen. Vorzugsweise wird dabei die Tiefe der entsprechenden Sicken so bemessen, dass der Außendurchmesser der Umbördelungen sich auf ein Maß verringert, welches geringer ist, als der Innendurchmesser eines zur Aufnahme des Buchsenlagers vorgesehenen Aufnahmeauges. Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit Vorteil auch bei Hydrobuchsen anwendbar, bei denen der elastomere Lagerkörper im Bereich wenigstens eines seiner axialen Enden mindestens zwei, durch einen Überström- oder Drosselkanal miteinander verbundene Kammern für ein viskoses Dämpfungsmittel aufweist. Hierbei können in einem Arbeitsgang die Flansche erzeugt, das Lager kalibriert und Radialanschläge in den Dämpfungsmittelkammern ausgebildet werden. Letztere dienen dazu, den durch die Kammern gegebenen radialen Freiweg des Elastomers definiert zu begrenzen, um eine Überbeanspruchung oder gar eine Zerstörung des elastomeren Lagerkörpers zu verhindern. Bei dem die Aufgabe lösenden beziehungsweise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Werkzeug zur Erzeugung mindestens eines Flansches bei einem Buchsenlager handelt es sich um ein Werkzeug für eine Presse. Das Werkzeug wird dabei, je nach Ausbildung der Presse, als Werkzeugkopf in die Presse eingespannt oder durch einen Stempel der Presse mit dem Pressendruck beaufschlagt. Dem grundsätzlichen Lösungsansatz folgend, wird das aus einem Innenteil, einem Lagerkörper und einer Außenhülse bestehende Buchsenlager als fertig montiertes Lager beziehungsweise Vulkateil zur Erzeugung eines oder zweier Flansche in eine Arbeitskammer des Werkzeugs eingelegt. Das Werkzeug weist außerdem mindestens ein Kraftübertragungselement auf. Durch dieses Kraftübertragungselement wird die, von dem auf das Werkzeug wirkenden Pressendruck hervorgerufene Kraft quasi gleichzeitig sowohl auf axial als auch auf eine Mehrzahl radial auf die Außenhülse des Lagers einwirkender Verformungselemente übertragen, wobei die radial wirkenden Verformungselemente, um den Umfang des von der Arbeitskammer aufgenommenen Buchsenlagers herum angeordnet sind. Zur Erzeugung mindestens eines Flansches weist mindestens eines der axial wirkenden Verformungselemente, welche sich während des Pressvorgangs in der Richtung der Lagerachse des bearbeiteten Buchsenlagers, also dieser folgend, aufeinander zu bewegen, auf seiner dem Lager zugewandten Seite eine umlaufende Nut auf. Die Breite dieser Nut entspricht dabei mindestens der Breite des an dem Buchsenlager auszubildenden Flansches. Außerdem ist die Geometrie des mit der Nut versehenen, axial wirkenden Verformungselements so gestaltet, dass die Innenkante der Nut während des Umformungs- beziehungsweise Pressvorgangs an der Innenwand der in die Nut hineinragenden Außenhülse des Lagers anliegt. Die radial wirkenden Verformungselemente, welche sich während des Pressvorgangs zwischen den axial wirkenden Verformungselementen, an diesen entlang gleitend, radial auf die Lagerachse des bearbeiteten Buchsenlagers zu bewegen, sind so ausgebildet, dass sie in den unmittelbar an das oder die mit der Nut versehenen, axial wirkenden Verformungselemente angrenzenden Bereichen einen in das Innere der Arbeitskammer hineinragenden Vorsprung aufweisen. Dieser Vorsprung wird beim Pressvorgang, angrenzend an die in die Nuten hineinragenden Bereiche, in die Außenhülse des Buchsenlagers hineingedrückt. Durch die sich in die Außenhülse des Lagers hineindrückenden Vorsprünge der radial wirkenden Verformungselemente einerseits und die gleichzeitig über die axial wirkenden Verformungselemente einwirkende Kraft andererseits, werden die in die Nuten hineinragenden Bereiche der Außenhülse unter Ausbildung eines Flansches während des Pressvorgangs radial nach außen umgebördelt. Bei einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Werkzeugs sind zwischen dem Kraftübertragungselement und einem axial wirkenden Verformungselement eine oder mehrere Federn angeordnet.
• Hierdurch wird erreicht, dass die aus dem Pressendruck resultierende Kraft von dem Kraftübertragungselement zu Beginn des Pressvorgangs zunächst auf das betreffende, axial wirkende Verformungselement übertragen wird, während die Kraftübertragung auf die radial wirkenden Verformungselemente erst verzögert einsetzt. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Buchsenlager zu Beginn des Pressvorgangs durch die radial wirkenden Verformungselemente nach oben geschoben wird und verkantet, was andernfalls zu einem Zerquetschen seiner Außenhülse führen könnte. Die Kraftübertragung auf die radial wirkenden Verformungselemente wird entsprechend einer möglichen Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugs durch das Aneinandergleiten komplementär ausgebildeter Konturen des Kraftübertragungselementes und der radial wirkenden Verformungselemente bewirkt. Das erfindungsgemäße Werkzeug sollte mindestens 6 radial wirkende Verformungselemente aufweisen, welche gleichmäßig um den Umfang eines von der Arbeitskammer aufgenommenen Buchsenlagers verteilt angeordnet sind. Vorzugsweise ist das Werkzeug, für eine optimale Kalibrierung des Lagers und im Hinblick auf eine möglichst gleichmäßige beziehungsweise ebene Außenkontur des Lagers, mit 12 radial wirkenden Verformungselementen ausgestattet.
• Der oder jeder der genannten Flansche kann insbesondere auch als Axialflansch bezeichnet werden, und zwar unabhängig davon, ob er im Zusammenhang mit dem Verfahren oder mit dem Werkzeug genannt worden ist.
• Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels nochmals näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
• 1: Ein elastomeres Buchsenlager vor der Erzeugung von Flanschen
• 2 Ein zur Erzeugung beidseitiger Flansche dienendes Werkzeug
• 3 Ein mit dem Lager nach 1 vergleichbares Buchsenlager nach der Erzeugung beidseitiger Flansche mittels des Werkzeugs nach 2.
• Die 1 zeigt die typische Ausbildung eines elastomeren Buchsenlagers. Das Lager besteht aus einem metallischen, in Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil 1, dem das Innenteil 1 umgebenden elastomeren Lagerkörper 2 und einer die vorgenannten Teile aufnehmenden Außenhülse 3. Wie bereits betont, ist das Innenteil 1 des Lagers im Wesentlichen zylinderförmig, weist jedoch bei dem gezeigten Beispiel einen variierenden Außendurchmesser auf, wobei der Außendurchmesser des Innenteils 1 in einem mittleren Bereich seiner axialen Erstreckung geringfügig vergrößert ist. Eine solche Formgebung ist zur Realisierung bestimmter radialer Kennungsverhältnisse grundsätzlich bekannt. Das Innenteil 1 ist mit dem Lagerkörper 2 durch Vulkanisation verbunden und in die Außenhülse 3 eingefügt worden. Je nach dem vorgesehen Einsatzzweck ist gegebenenfalls auch die Außenhülse 3 durch Vulkanisation mit dem Lagerkörper 2 verbunden. Wie zu erkennen ist, weist das in der 1 gezeigte Buchsenlager nach der Montage seiner Komponenten zunächst noch keine Flansche 4, 4' auf. Diese werden, anders als aus dem Stand der Technik bekannt, erst nach der Montage mittels eines Werkzeugs realisiert, welches in der 2 wiedergegeben ist. Bei dem in der 2 gezeigten Werkzeug handelt es sich um ein rotationssymmetrisch ausgebildetes Werkzeug für eine Presse, welches, je nach Ausbildung der Presse, als Werkzeugkopf von der Presse aufgenommen beziehungsweise in die Presse eingespannt oder, zur Erzeugung von Flanschen 4, 4' an einem in das Werkzeug eingelegten Buchsenlager, über einen Stempel der Presse mit dem Pressendruck beaufschlagt wird. Das Werkzeug besteht im Wesentlichen aus einer Grundplatte 14, einem unteren Gegenhalter 8', einer Mehrzahl von, in einem kreisförmigen Umlauf um ein in die Arbeitskammer 10 einzulegendes Buchsenlager angeordneten Schiebern 9 ₁–9 _n, einem oberen Gegenhalter 8 und einer Glocke 7, über welche das Werkzeug mit der Presse verbindbar beziehungsweise in eine Wirkverbindung bringbar ist. Aufgrund der Schnittdarstellung sind in der 2 im Grunde nur zwei der Schieber 9 ₁–9 _n tatsächlich zu erkennen, während die räumliche Anordnung der Übrigen durch Strich-Punkt-Linien lediglich angedeutet ist. Im Sinne der vorstehenden Darstellungen zu dem erfindungsgemäßen Werkzeug handelt es sich bei der Glocke 7 um ein Kraftübertragungselement, welches die mit dem Pressendruck korrespondierende Kraft auf die Verformungselemente, nämlich die Gegenhalter 8, 8', als axial wirkende Verformungselemente und die Schieber 9 ₁–9 _n, als radial wirkende Verformungselemente überträgt. Zwischen der Glocke 7 und dem oberen Gegenhalter 8 sind Druckfedern 17, 17' eingeordnet. Oberhalb der Grundplatte 14 ist zudem eine so genannte Führungsplatte 16 angeordnet, in welcher die radial äußeren Bereiche der Schieber 9 ₁–9 _n geführt sind. Durch diese Führungsplatte 16 wird verhindert, dass die Schieber 9 ₁–9 _n, welche in radialer Richtung beweglich ausgebildet sind, etwa beim Transport des Werkzeugs, aus diesem herausfallen. Das Werkzeug ist in der 2 ohne ein mit seiner Hilfe zu bearbeitendes Buchsenlager dargestellt, wobei zur Orientierung in der Darstellung die Lage der Achse 6 eines in seine Arbeitskammer 10 einzulegenden Buchsenlagers bezeichnet ist. Die Funktionsweise des Werkzeugs ist die Folgende. Zum Einlegen einer mit Flanschen 4, 4' zu versehenden Buchse wird die Glocke 7 nach oben gefahren. Die Schieber 9 ₁–9 _n, welche zuvor durch die Glocke 7 zusammen gehalten, das heißt, radial nach innen gedrückt wurden, bewegen sich durch die Kraft hier nur angedeuteter Federn 151–15 _n bis zu durch die Führungsplatte 16 ausgebildeten Anschlägen radial nach außen. Sie geben hierdurch den Innenraum beziehungsweise die Arbeitskammer 10 des Werkzeugs zum Einlegen eines elastomeren Buchsenlagers gemäß oder ähnlich 1 frei. Nach dem Einlegen des Buchsenlagers wird die Glocke 7 wieder herunter gefahren und danach mit dem Pressendruck beaufschlagt. Dabei liegt das Buchsenlager in der Weise in dem Werkzeug, dass die Außenhülse 3 des Lagers mit den Innenseiten ihrer axialen Enden an den Innenkanten 12, 12' von Nuten 11, 11' im oberen und im unteren Gegenhalter 8, 8' zur Anlage gelangt. Beim Niederdrücken der Glocke 7 durch die Presse gleitet deren radial nach außen abgeschrägte Innenkontur an einer komplementären Außenkontur der Schieber 9 ₁–9 _n entlang, wobei die Schieber 9 ₁–9 _n gegen die Federkraft ihrer Federn 15 ₁–15 _n allmählich radial nach innen bewegt werden und dabei mit ihren axialen Außenkanten an den Gegenhaltern 8, 8' entlang gleiten. Dabei drücken sich oben und unten an den Schiebern 9 ₁–9 _n ausgebildete Vorsprünge 13 ₁–13 _n, 13' ₁–13' _n unterhalb beziehungsweise oberhalb der in den Nuten 11, 11' ruhenden axialen Enden in die Außenhülse 3 des elastomeren Buchsenlagers hinein. Dadurch werden, aufgrund der gleichzeitig über den oberen und den unteren Gegenhalter 8, 8' axial auf das Lager einwirkenden Kraft, die in den Nuten 11, 11' befindlichen Bereiche der Außenhülse 3 des Buchsenlagers unter Ausbildung eines Flansches 4, 4' scharfkantig radial nach außen gebogen beziehungsweise umgebördelt. Durch die an den Schiebern 9 ₁–9 _n ausgebildeten Vorsprünge 13 ₁–13 _n, 13' ₁–13' _n und die durch sie benachbart zu den Flanschen 4, 4' in die Außenhülse 3 eingebrachten Sicken 5, 5' werden die Flansche 4, 4' im weiteren Verlauf des Pressvorgangs radial nach innen gezogen, so dass sich hierdurch ihr Außendurchmesser D verringert. Bei entsprechender Bemessung der Flansche 4, 4' und der Vorsprünge 13 ₁–13 _n, 13' ₁–13' _n beziehungsweise der in der Außenhülse des Lagers erzeugten Sicken 5, 5' verringert sich dabei der Außendurchmesser D der Flansche 4, 4' soweit, dass das Lager trotz beidseitig ausgebildeter Flansche 4, 4' ohne Schwierigkeiten in ein zu seiner Aufnahme am Einbauort vorgesehenes Aufnahmeauge eingefügt werden kann. Die 3 stellt ein mit dem Lager nach der 1 vergleichbares Buchsenlager dar. Das hinsichtlich seiner Form etwas anders gestaltete Innenteil des Lagers soll hier nicht Gegenstand näherer Betrachtungen sein, aber im Kontext der vorstehenden Erläuterungen ebenfalls als im Wesentlichen zylinderförmig angesehen werden. Auch bei diesem Lager werden die Flansche 4, 4' erst nach dem Zusammenfügen von Innenteil, Lagerkörper und Außenhülse erzeugt. Nach dem Abschluss des im Rahmen der Erläuterungen zur 2 dargestellten Umformungsvorgangs weist das mit dem Lager nach der 1 grundsätzlich vergleichbare elastomere Buchsenlager die in der 3 gezeigte Ausbildung auf.
• Bezugszeichenliste

1

Innenteil

2

Lagerkörper

3

Außenhülse

4, 4'

Flansch

5, 5'

Sicke

6

Lagerachse

7

Kraftübertragungselement (Glocke)

8, 8'

axial wirkendes Verformungselement (Gegenhalter)

9₁–9_n

radial wirkendes Verformungselement (Schieber)

10

Arbeitskammer

11, 11'

Nut

12, 12'

Innenkante der Nut

13₁–13_n

Vorsprung

13'₁–13'_n

Vorsprung

14

Grundplatte

15₁–15_n

Feder

16

Führungsplatte

17, 17'

Feder

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung mindestens eines Flansches (4, 4') an einem axialen Ende an einem elastomeren Buchsenlager, welches aus einem im Wesentlichen zylinderförmigen Innenteil (1), einem das Innenteil (1) umgebenden und mit ihm durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper (2) und einer das Innenteil (1) mit dem elastomeren Lagerkörper (2) aufnehmenden Außenhülse (3) besteht, wobei der oder die Flansche (4, 4') als ein an einem oder an beiden axialen Enden der Außenhülse (3) umlaufender, radial nach außen ragender Flächenabschnitt ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Flansche (4, 4') nach der Montage des Lagers, bei welcher das Innenteil (1) mit dem elastomeren Lagerkörper (2) in die Außenhülse (3) eingefügt wird, durch Umbördeln eines oder beider axialer Enden der Außenhülse (3) des fertig montierten Lagers erzeugt werden und die Außenhülse (3) bei der im Zuge der Erzeugung des oder der Flansche (4, 4') erfolgenden Kalibrierung des Lagers durch das Einbringen einer Sicke (5, 5') unterhalb der Flansche (4, 4') in ihrem Durchmesser reduziert wird, wobei der Außendurchmesser (D) der die Flansche (4, 4') ausbildenden Umbördelungen soweit verringert wird, dass er geringer ist, als der Innendurchmesser eines zur Aufnahme des Buchsenlagers vorgesehenen Aufnahmeauges.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülse (3) des Lagers mit dem elastomeren Lagerkörper (2) ebenfalls durch Vulkanisation verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Umbördeln der Außenhülse (3) zur Erzeugung des oder der Flansche (4, 4') gleichzeitig, nämlich in einem gemeinsamen Arbeitsschritt mit der, der Erzeugung einer Vorspannung in dem Lagerkörper (2) dienenden Kalibrierung des Lagers erfolgt, bei welcher der Durchmesser der Außenhülse (3) zumindest im Bereich des betreffenden, mit einem Flansch (4, 4') zu versehenden axialen Endes reduziert wird.
4. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 3, zur Erzeugung mindestens eines Flansches (4, 4') bei einem Buchsenlager dessen elastomerer Lagerkörper (2) im Bereich wenigstens eines seiner axialen Enden mindestens zwei, durch einen Überström- oder Drosselkanal miteinander verbundene Kammern für ein viskoses Dämpfungsmittel aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuge der Erzeugung des oder der Flansche (4, 4') und der dabei erfolgenden Kalibrierung des Lagers in dessen Kammern Radialanschläge ausgebildet werden.
5. Werkzeug zur Herstellung mindestens eines Flansches (4, 4') an einem Buchsenlager mittels einer Presse, mit einer, das aus einem Innenteil (1), einem Lagerkörper (2) und einer Außenhülse (3) bestehende Buchsenlager aufnehmenden Arbeitskammer (10), Verformungselementen (8, 8', 9 ₁–9 _n) und mindestens einem Kraftübertragungselement (7), durch welches die, von dem auf das Werkzeug wirkenden Pressendruck hervorgerufene Kraft sowohl auf axial wirkende Verformungselemente (8, 8'), als auch auf eine Mehrzahl, um den Umfang eines von der Arbeitskammer (10) aufgenommenen Buchsenlagers herum angeordneter, radial wirkender Verformungselemente (9 ₁–9 _n) übertragen wird, wobei mindestens eines der axial wirkenden Verformungselemente (8, 8'), welche sich während des Pressvorgangs in der Richtung der Lagerachse (6) des bearbeiteten Buchsenlagers aufeinander zu bewegen, auf der dem Buchsenlager zugewandten Seite eine umlaufende Nut (11, 11') aufweist, deren Breite mindestens der Breite des an dem Buchsenlager auszubildenden Flansches (4, 4') entspricht und deren Innenkante (12, 12') an der Innenwand der in die Nut (11, 11') hineinragenden Außenhülse (3) des Lagers anliegt und wobei die radial wirkenden Verformungselemente (9 ₁–9 _n), welche sich während des Pressvorgangs zwischen den axial wirkenden Verformungselementen (8, 8'), an diesen entlang gleitend, radial in die Richtung der Lagerachse (6) des bearbeiteten Buchsenlagers bewegen, in den unmittelbar an das oder die mit der Nut (11, 11') versehenen, axial wirkenden Verformungselemente (8, 8') angrenzenden Bereichen einen in das Innere der Arbeitskammer (10) hineinragenden Vorsprung (13 ₁–13 _n, 13' ₁–13' _n) aufweisen, der beim Pressvorgang angrenzend an die in die Nuten (11, 11') hineinragenden Bereiche in die Außenhülse (3) des Buchsenlagers hineingedrückt wird, so dass die in die Nuten (11, 11') hineinragenden Bereiche der Außenhülse (3) unter Ausbildung eines Flansches (4, 4') nach außen umgebördelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragung auf die radial wirkenden Verformungselemente (9 ₁–9 _n) durch das Aneinandergleiten komplementär ausgebildeter Konturen des Kraftübertragungselementes (7) und der radial wirkenden Verformungselemente (9 ₁–9 _n) bewirkt wird.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kraftübertragungselement (7) und einem axial wirkenden Verformungselement (8) eine oder mehrere Federn (17, 17') angeordnet sind, wobei die aus dem Pressendruck resultierende Kraft von dem Kraftübertragungselement (7) zu Beginn des Pressvorgangs zunächst auf das betreffende, axial wirkende Verformungselement (8) übertragen wird, während die Kraftübertragung auf die radial wirkenden Verformungselemente (9 ₁–9 _n) erst verzögert einsetzt.
7. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieses mindestens 6 gleichmäßig um den Umfang eines von der Arbeitskammer (10) aufgenommenen Buchsenlagers verteilt angeordnete radial wirkende Verformungselemente (9 ₁–9 _n) aufweist.
8. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dieses 12 radial wirkende Verformungselemente (9 ₁–9 _n) aufweist.

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