-
Die
Erfindung betrifft ein Zylinderschloss, insbesondere zur Aufnahme
in einer Tür,
mit einem Schutz gegen Manipulationen durch Schlageinwirkung, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
-
Zylinderschlösser zum
Sperren von Türen oder
sonstigen relativ zueinander beweglichen Teilen sind aus dem Stand
der Technik hinlänglich
bekannt und weisen ein Gehäuse
sowie einen in einer Aufnahmebohrung des Gehäuses mittels eines Schlüssels rotierbaren
Kern auf, der über
eine Anordnung von kernseitigen sowie federbelasteten gehäuseseitigen,
verschiebbar in Bohrungen aufgenommenen Sperrstiften ver- und entriegelt
werden kann.
-
Hierbei
werden durch Einführen
eines Schlüssels
in den Schließkanal
des Kerns die Kernstifte entsprechend der Ausgestaltung des Schlüsselbartes
in der Weise radial verschoben, dass der im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildete
Kern verdreht werden kann, wenn die Berührungsflächen der einander zugeordneten
Paare von Kern- und Gehäusestiften
mit der zylindermantelförmigen
Umfangsfläche
des Kerns fluchten. Je nach Ausgestaltung der äußeren Form des Gehäuses werden
die zuvor genannten Zylinderschlösser
hierbei auch als Ovalzylinder, Rundzylinder oder als Profilzylinder
bezeichnet.
-
Obgleich
die bekannten Zylinderschlösser einen
vergleichsweise guten Schutz gegenüber mechanischen Manipulationen
bieten, besteht das Problem, dass diese durch eine sich in der letzten
Zeit verbreitende, als „Schlagtechnik" bezeichnete Methode
nahezu ohne nachweisbare Spuren geöffnet werden können, indem
ein Schlüssel
mit einem auf maximale Tiefe ausgefrästen Bart oder in entsprechender
Weise präparierten
Bohrmulden unter Schlagwirkung in den Schließkanal des Kerns eingeschlagen
wird, wodurch die Gehäusestifte
in den zugeordneten Bohrungen durch die entstehenden Impulskräfte vollständig über die
Trennlinie hinausbewegt werden und hierdurch der während des
Schlagvorgangs mit einem Drehmoment in Aufsperrrichtung beaufschlagte
Kern entriegelt und mühelos
beispielsweise in die Aufsperrstellung rotiert werden kann.
-
In
der DE 20 2004 008 507 U1 ist ein Zylinderschloss beschrieben, bei
welchem ein Schutz gegen eine Entriegelung des Schlosses mittels
der zuvor beschriebenen Schlagtechnik dadurch erhalten wird, dass
wenigstens einer der Gehäusestifte
ein erstes und zweites Stiftteil aufweist, die mit radialem Spiel
miteinander gekoppelt sind und bei denen zwischen dem ersten Stiftteil
und dem zweiten Stiftteil eine Spiraldruckfeder wirkt, die das zweiten
Stiftteil in Richtung zum Kern hin mit einer federelastischen Kraft
vorspannt. Im Falle einer Schlageinwirkung kippt das zweite Stiftteil
seitlich ab und verhindert ein Weiterdrehen des Kerns gegenüber dem
Gehäuse.
-
Obgleich
das beschriebene Zylinderschloss einen gewissen Schutz gegen ein Öffnen durch
Anwendung der Schlagtechnik bietet, ist die Fertigung desselben
aufgrund der Vielzahl an verwendeten hochpräzisen Bauteilen nicht nur sehr
aufwändig, sondern
auch vergleichsweise kostenintensiv.
-
Dem
gemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zylinderschloss zu
schaffen, welches einfach und kostengünstig zu fertigen ist und einen
hohen Schutz gegenüber
einer unberechtigten Betätigung
durch Anwendung der Schlagtechnik bietet.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
-
Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
-
Gemäß der Erfindung
weist ein Zylinderschloss ein Gehäuse auf, in dem vorzugsweise
entlang einer Reihe oder auch zwei Reihen wenigstens zwei, bevorzugt
jedoch mehr als zwei im Abstand zueinander angeordnete erste gehäuseseitige
Bohrungen geformt sind, die mit einer axialen Aufnahmebohrung kommunizieren,
in der ein im Wesentlichen zylinderförmiger oder zumindest abschnittsweise
zylinderförmiger
Kern rotierbar aufgenommen ist.
-
In
jeder der ersten gehäuseseitigen
Bohrungen ist bevorzugt jeweils ein einzelner Gehäusestift entlang
der Bohrung verschiebbar aufgenommen, der durch federelastische Mittel
in Form einer Spiraldruckfeder in Richtung zur axialen Aufnahmebohrung
hin gedrängt
wird.
-
In
den Kern, der zumindest im Bereich der gehäuseseitigen Bohrungen einen
zylindermantelförmigen
Umfangsabschnitt aufweist, sind im Bereich des zylindermantelförmigen Umfangsabschnitts zweite
kernseitige Bohrungen eingebracht, die im eingesetzten Zustand des
Kerns mit den ersten gehäuseseitigen
Bohrungen fluchten.
-
In
den zweiten kernseitigen Bohrungen sind Kernstifte verschiebbar
aufgenommen, von denen ein jeder in einer vorgegebenen Drehstellung
(Normalstellung) des Kerns mit dem zugeordneten Gehäusestift
fluchtet und durch Einschieben eines berechtigten Schlüssels mit
einem entsprechend der Schließung
des Schlosses ausgestalteten Bart oder Bohrmuldenanordnung in der
Weise in der zweiten kernseitigen Bohrung verschoben wird, dass
die stirnseitigen Endflächen
aller Kernstifte sowie die stirnseitigen Enden der daran anliegenden
Gehäusestifte
im Bereich der Trennlinie des Schlosses liegen, die zwischen der
Innenwand der axialen Aufnahmebohrung und dem zylindermantelförmigen Umfangsabschnitt
des Kerns verläuft.
-
In
den zylindermantelförmigen
Umfangsabschnitt des Kerns ist im Bereich wenigstens einer der kernseitigen
zweiten Bohrungen eine Vertiefung oder Ausnehmung eingebracht, deren
Rand eine sich bevorzugt vom Grund oder vom Boden der Vertiefung aus
zur Außenfläche bzw.
zur Trennebene hin erstreckende Anschlagfläche oder Anschlagkante für den zugeordneten
Gehäusestift
definiert, wenn der Kern unter Einsatz eines manipulierten Schlüssels nach Schlageinwirkung
in Auf- und/oder Zusperrrichtung des Schlosses gedreht wird.
-
Durch
die erfindungsgemäße Vertiefung
wird beim Einschlagen eines manipulierten Schlüssels in den Schließkanal der
der Vertiefung zugeordnete Gehäusestift
nach seiner Bewegung trotz eines auf den Kern wirkenden Drehmoments
auf seiner durch die wirkenden Federkräfte veranlassten Rückbewegung über die
Trennlinie hinaus in die Vertiefung hineinbewegt und schlägt dort
bei einer Weiterdrehung des Kerns mit seiner Umfangsfläche an der
Anschlagfläche
oder Anschlagkante an, die sich hierbei bevorzugt koaxial zur Drehachse
des Kerns erstreckt, und die eine gerade oder auch bogenförmige Gestalt
mit einer Krümmung
aufweisen kann, die vorzugsweise der Krümmung des zugeordneten Gehäusestifts
entspricht.
-
Das
erfindungsgemäße Zylinderschloss
besitzt den Vorteil, dass durch einfaches Einbringen einer Vertiefung
selbst in bereits bestehende Zylinderschlösser – egal, ob Ovalzylinderschlösser, Rundzylinderschlösser oder
die in Deutschland weit verbreiteten Profilzylinderschlösser – mit vergleichsweise geringem
Aufwand ein hochwirksamer Schutz gegen ein Öffnen des Schlosses mittels
der zuvor beschriebenen Schlagtechnik erhalten wird, ohne die Fertigungskosten
für die
Schlösser überproportional
zu erhöhen.
-
Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich die Anschlagfläche für den zugeordneten Gehäusestift – bezogen
auf die Drehachse des Kerns in der axialen Aufnahmebohrung – in einer
im Wesentlichen radialen Richtung, so dass die Anschlagfläche mit
einer im Schnittpunkt von Anschlagfläche und zylindermantelförmigem Umfangsabschnitt
verlaufenden Tangente einen vorzugsweise rechten Winkel einschließt, so dass
die Anschlagfläche
zumindest in einem Teilabschnitt parallel zur Außenfläche des Gehäusestifts verläuft. Durch
den Einsatz einer parallel zur Oberfläche des Gehäusestifts verlaufenden Anschlagfläche ergibt
sich der Vorteil, dass der Gehäusestift
großflächig an
der Anschlagfläche
anliegt. Hierdurch wird die auf den Stift ausgeübte Kerbwirkung bei einem gesperrten
Kern verglichen mit einer ebenfalls denkbaren und von der Erfindung
mit umfassten schmaleren kantenartigen Anlagefläche oder Anschlagkante, die
sich ergibt, wenn die Anschlagfläche
gegenüber
der Umfangsoberfläche
in Umfangsrichtung betrachtet in einem spitzen Winkel geneigt angeordnet
ist, in vorteilhafter Weise reduziert,
-
Gemäß einem
weiteren, der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken besitzt die Anschlagfläche bevorzugt
eine Höhe
von wenigstens 1 mm, vorzugsweise jedoch von 2-3 mm. Hierdurch wird
sichergestellt, dass die Gehäusestifte
auch bei einer intensiven Anwendung der Schlagtechnik unter Einsatz von
wiederholten Schlägen
immer zuverlässig
in der Vertiefung einrasten und nicht über die Anschlagfläche hinausspringen,
wodurch die Sicherheit des Schlosses nochmals zusätzlich verbessert
wird.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Vertiefung – die bevorzugt als Ausfräsung mit
Hilfe eines Teilefräsers,
der in einem im Wesentlichen konstanten Abstand von der Drehachse
des Kerns entlang eines Kreisbogens über den zylindermantelförmigen Umfangsabschnitt
des Kerns geführt
wird – eine
konstante Tiefe auf, die im Falle eines rechten Winkels zwischen
der bevorzugt durch die Seitenwand der Vertiefung definierte Anschlagfläche und
dem Grund oder Boden der Vertiefung im zuvor genannten Bereich von
2-3 mm liegt, obgleich die Tiefe auch größer oder kleiner gewählt werden
kann.
-
Durch
das Einbringen einer zuvor beschriebenen Vertiefung mit konstanter
Tiefe, die bevorzugt die Querschnittsform eines Kreisringsegments
besitzt, ergibt sich der Vorteil, dass die Wandstärke der bei
den bekannten Zylinderschlössern üblicherweise eingesetzten
ring- oder hülsenförmigen Außenkörper für die Kerne,
in die die entsprechenden, mit den zweiten kernseitigen Bohrungen
und dem Schließkanal
für den
Schlüssel
versehenen Innenkörper
eingesetzt werden, eine vergleichsweise dünne Wandstärke aufweisen können.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schlosses
beträgt
der Abstand zwischen der Anschlagfläche und der Außenseite des
zugeordneten Kernstifts in Umfangsrichtung des Kerns betrachtet
bevorzugt weniger als 80% des Durchmessers des Kernstifts, wobei
der Abstand zwischen der Außenseite
des Kernstifts und der Anschlagfläche bevorzugt zwischen 40%
und 60%, und besonders bevorzugt im Bereich von 50% des Durchmessers
des Kernstifts liegt. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Gehäusestift
bei einem berechtigten Schließvorgang
zuverlässig über die
Vertiefung und den Kernstift hinweg gleitet, ohne sich in der Vertiefung,
oder dem Rand der Vertiefung zu verhaken.
-
Obgleich
es bereits ausreichend ist, die Vertiefung ausgehend vom Kernstift,
bzw. der kernseitigen Bohrung in Umfangsrichtung betrachtet lediglich auf
einer Seite des Kernstifts vorzusehen, erstreckt sich bei der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung die Vertiefung bevorzugt symmetrisch beiderseits der
Bohrung über
diese hinweg, so dass durch die Wand- oder Randfläche der
Vertiefung auf der der Anschlagfläche gegenüberliegenden Seite des Kernstifts
bevorzugt spiegelbildlich eine weitere Anschlagfläche definiert
wird, welche als Anschlag für den
zugeordneten Gehäusestift
dient, wenn der Kern in der entgegengesetzten Drehrichtung rotiert
wird.
-
Durch
diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zylinderschlosses ergibt
sich der Vorteil, dass das Zylinderschloss sowohl bei rechts- als
auch bei linksschließenden
Türen eingesetzt
werden kann, ohne dass zwischen links- oder rechtsschließenden Türen, in
denen das erfindungsgemäße Zylinderschloss
verwendet werden soll, in logistischer Hinsicht unterschieden werden
muss.
-
Zudem
ergibt sich der Vorteil, dass der Einsatz einer in Umfangsrichtung
des Kerns betrachtet beidseitig eingebrachten Vertiefung durch die
damit einhergehende weiteren Anschlagfläche auch ein Aufschließen desselben
Schlosses mittels der zuvor beschriebenen Schlagtechnik unter Einsatz
eines manipulierten Schlüssels
wirkungsvoll verhindert werden kann, so dass ein unberechtigtes Öffnen und anschließendes Wiederverschließen einer
Tür unter Einsatz
der zuletzt beschriebenen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schlosses
nicht möglich
ist.
-
Obgleich
es bereits ausreicht, wenn die Vertiefung oder Ausnehmung lediglich
im Bereich eines einzelnen Kernstifts in den zylindermantelförmigen Umfangsabschnitt
des Kerns eingebracht wird – wobei
die Vertiefung bevorzugt eine Breite aufweist, die geringfügig größer als
der zugeordnete Gehäusestift ist,
so dass dieser ohne ein Verklemmen in der Vertiefung geführt wird – besteht
ebenfalls die Möglichkeit,
dass die Vertiefung sich in axialer Richtung des Kerns über wenigstens
zwei benachbarte kernseitige Bohrungen hinweg erstreckt. In gleicher
Weise ist es ebenso denkbar, dass bei beispielsweise insgesamt fünf kernseitigen
und fünf
gehäuseseitigen
Bohrungen lediglich bei der ersten, der dritten und/oder der fünften Bohrung
eine erfindungsgemäße Vertiefung eingebracht
wird, wie sie zuvor am Beispiel einer einzelnen Bohrung beschrieben
wurde.
-
Hierdurch
ergibt sich eine zusätzliche
Sicherheit gegenüber
unberechtigten Manipulationen des Schlosses mittels der Schlagtechnik,
da bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform der Erfindung wenigstens
zwei der Gehäusestifte
an den entsprechenden Anschlagflächen
der Vertiefung oder der Vertiefungen anliegen und ein Weiterdrehen
des Kerns gegenüber dem
Gehäuse
auch unter Einsatz von hohen Drehmomenten sehr wirksam verhindern, ohne
dass die Gefahr besteht, dass die Gehäusestifte durch die hohen Drehmomente
abscheren.
-
Von
besonderem Vorteil ist es bei der Erfindung, wenn zumindest eines
der in einem Kern aufgenommenen Gehäuse- und Kernstiftpaare in
herkömmlicher
Weise ohne eine erfindungsgemäß eingebrachte
Vertiefung ausgestaltet ist, um ein präzises Öffnen und Schließen des
Schlosses mit einem berechtigten Schlüssel zu gewährleisten, obgleich bei einer
entsprechenden Ausgestaltung der Gehäuse- und/oder Kernstifte auch
der Einsatz einer Vertiefung im Bereich aller Stiftpaare denkbar
ist.
-
Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
die Höhe der
Anschlagflächen
benachbarter Stiftpaare unterschiedlich zu wählen, um ggf. einen zusätzlichen Schutz
gegenüber
Schlägen
mit variablen Schlagamplituden zu erhalten, wie sie z.B. beim Einsatz
von vibrierenden Manipulationseinrichtungen möglich sind, deren Frequenz
und/oder Amplitude durchgestimmt werden können.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
von Beispielen beschrieben.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
seitliche Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Zylinderschlosses
mit schematisch angedeutetem Schlüssel und einer sich über insgesamt
drei Kernstifte hinweg erstreckenden Vertiefung,
-
2a eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Zylinderschlosses, welches
mittels eines bekannten Bartschlüssels
betätigbar
ist, in der Schließstellung,
-
2b das
Schloss von 2a mit einem eingeführten berechtigten
Schlüssel
während
des Schließvorgangs,
-
2c das
erfindungsgemäße Schloss
von 2a und 2b in
gesperrtem Zustand mit in die Vertiefung hineingeschobenem und an
der Anschlagfläche
anliegendem Gehäusestift
zur Verdeutlichung der Sperrwirkung nach einer Manipulation mit
einem unberechtigten Schlüssel
unter Einsatz der Schlagtechnik,
-
3 eine den Darstellungen von 2a-2c entsprechende
Darstellung der Normalstellung, des Schließvorgangs sowie des gesperrten
Schlosses im Falle eines Bohrmuldenschlosses mit eingestecktem Bohrmuldenschlüssel,
-
4a eine
Aufsicht auf einen Kern, bei dem im Bereich zweier nebeneinander
liegender kernseitiger Bohrungen sowie zwischen zwei herkömmlichen
kernseitigen Bohrungen jeweils eine erfindungsgemäße Vertiefung
mit einer Anschlagfläche und
einer weiteren Anschlagfläche
angeordnet ist,
-
4b eine
Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform
eines Kerns, bei welchem drei einzelne Vertiefungen mit dazwischen
angeordneten Stegen an drei benachbart zueinander angeordneten kernseitigen
Bohrungen eingebracht sind, und
-
5 eine
Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung am
Beispiel eines Bohrmuldenschlosses, bei der eine Vertiefung mit
einer ersten Anschlagfläche
an einem Kernstift der rechten Stiftreihe und eine weitere Vertiefung
mit einer weiteren Anschlagfläche
für die
entgegen gesetzte Drehrichtung an einem Kernstift der linken Stiftreihe
angeordnet ist.
-
Wie
in 1 gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Zylinderschloss 1 zur
Aufnahme in einer nicht dargestellten Tür ein Gehäuse 2, in welchem
erste gehäuseseitige
Bohrungen 4a-4d geformt sind, in denen eine entsprechende
Anzahl von Gehäusestiften 6a-6d verschiebbar
aufgenommen ist. Die Gehäusestifte 6a-6d werden
durch nicht näher
bezeichnete federelastische Mittel aus der jeweiligen gehäuseseitigen
Bohrung 4a-4d hinaus in Richtung zu einer mit
den ersten gehäuseseitigen
Bohrungen kommunizierenden axialen Aufnahmebohrung 8 für einen
zylindrischen Kern 10 gedrängt, der mit Hilfe eines in
einen Schließkanal 12 des
Kerns 10 einsteckbaren Schlüssels 13 innerhalb
der Aufnahmebohrung 8 rotierbar ist.
-
Im
Kern 10 ist eine der Anzahl der ersten gehäuseseitigen
Bohrungen 4a-4d entsprechende Anzahl von zweiten
kernseitigen Bohrungen 14a-14d gebildet, in denen
jeweils eine entsprechende Anzahl von Kernstiften 16a-16d ebenfalls
verschiebbar aufgenommen sind, die mit ihrem einen Ende an dem aus
darstellungstechnischen Gründen
nur teilweise angedeuteten Bart 18 des Schlüssels 13 anliegen, und
in der in 1 gezeigten Drehstellung des Schlüssels 13 beim
Einsatz eines berechtigten Schlüssels
mit ihren zweiten Enden an den zugeordneten Enden oder Stirnflächen der
Gehäusestifte 6a-6d anliegen,
derart, dass sich die aneinandergrenzenden Stirnflächen der
Kern- und Gehäusestifte 6a-6d, 16a-16d im
Bereich der Trennlinie 20 befinden, die zwischen der Innenfläche der
axialen Aufnahmebohrung 8 und der Außenfläche des Kerns 10 verläuft.
-
Wie
anhand der Darstellungen der 1 und 2a-2c weiterhin
entnommen werden kann, weist der Kern 10 zumindest einen
zylindermantelförmigen
Umfangsabschnitt 22 auf, der im Bereich wenigstens eines
der Kernstifte – in 1 der
Kernstift 16a – verläuft.
-
Wie
in der Darstellung von 2a-2c weiterhin
im Detail gezeigt ist, ist im zylindermantelförmigen Umfangsabschnitt 22 eine
Vertiefung oder Ausnehmung 24 gebildet, die bei der in 1 und 2a-2c gezeigten
Ausführungsform
der Erfindung im Bereich der zweiten kernseitigen Bohrungen 14b-14d eingebracht
ist und die eine Anschlagfläche
oder Anschlagkante 26a für den Gehäusestift 6b-6d bildet,
wenn das Schloss 1 nicht – wie in 2b gezeigt – mit einem
berechtigten Schlüssel 13 in
bekannter Weise geöffnet
wird, sondern gemäß der Darstellung
von 2c mit einem manipulierten Schlüssel 13' unter Einsatz
der Schlagtechnik.
-
In
diesem Falle wird in Folge des bei der Schlagtechnik eingesetzten
manipulierten Schlüssels 13' mit einem auf
maximale Tiefe ausgefrästen Bart 18 der
zugehörige
Gehäusestift 6a-6d durch
die zugeordnete Feder nach seiner Auslenkung über die Trennlinie 20 hinaus
in die Vertiefung 24 hinein zurück verschoben, während der
Kern 10 durch den Schlüssel 13'' in einer durch den Pfeil 28 angedeuteten
ersten Drehrichtung verdreht wird, so dass bei einem Weiterdrehen
des Kerns 10 in Richtung des Pfeils 28 die Anschlagfläche 26a am
Gehäusestift 6b-6d anschlägt und ein
Weiterdrehen des Kerns 10 verhindert.
-
Bei
einem ordnungsgemäßen Schließvorgang
(2b) mit einem nicht manipulierten berechtigten
Schlüssel 13 gleitet
der zugehörige
Gehäusestift 6b-6d über die
Vertiefung 24 hinweg, wozu die Vertiefung 24 in
der Weise ausgestaltet ist, dass der Abstand 3U zwischen
dem Rand der Vertiefung 24, bzw. der Anschlagfläche 26a und
der Außenseite
des Kernstifts 16b-16d vorzugsweise in etwa dem
halben Durchmesser des Kernstifts entspricht.
-
Wie
der Darstellung von 2a-2c weiterhin
entnommen werden kann, erstreckt sich die Vertiefung 24 in
Umfangsrichtung betrachtet über
die zweite kernseitige Bohrung 14b-14d hinaus und bildet hierdurch
eine weitere Anschlagfläche 26b,
die in gleicher Weise als Anschlagfläche 26a für den zugeordneten
Kernstift 16b-16d dient, wenn der Kern 10 unter
Einsatz der Schlagtechnik entgegengesetzt zu der durch den Pfeil 28 angegebenen
ersten Drehrichtung verdreht wird, beispielsweise um das zugehörige Zylinderschloss 1 unberechtigterweise
zu versperren.
-
Das
im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der Anschlagfläche 26a Gesagte
gilt in entsprechender Weise ebenfalls für die weitere Anschlagfläche 26b
-
Wie
in den 3a-3c am
Beispiel eines durch einen Bohrmuldenschlüssel 113 betätigbaren Zylinderschlosses 1 gezeigt
ist, kann eine erfindungsgemäße Vertiefung 24 bei
einem solchen Schloss im Bereich einer der hier beispielhaft gezeigten
beiden Reihen von Kernstiften 16 eingebracht sein, welche
ebenfalls in der zuvor beschriebenen Weise eine umfängliche
Anschlagfläche 26 definiert, wenn
der Kern durch Einbringen eines in 3c gezeigten
manipulierten Schlüssel 113 in
Richtung des Pfeils 28 verdreht wird.
-
Das
im Zusammenhang mit der Ausführungsform
von 2a-2c Gesagte gilt entsprechend
auch für
die in den 3a-3c gezeigte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Schlosses 1 als
Bohrmuldenschloss, wobei die Vertiefung 24 bevorzugt lediglich
an einer der beiden Reihen von Kernstiften 16, wechselweise
jedoch auch an beiden Stiftreihen angeordnet sein kann.
-
Wie
weiterhin in 4a gezeigt ist, können wahlweise
mehrere Vertiefungen 24, die in der Aufsicht betrachtet
bevorzugt einem Oval entsprechen, bei dem die zugehörigen, sonst
bevorzugt geradlinig verlaufenden Anschlagflächen 26a, 26b alternativ auch
entsprechend der Rundung der Gehäusestifte gewölbt ausgestaltet
sein können,
nicht nur an einer der zweiten kernseitigen Bohrungen in Umfangsrichtung
derselben angeordnet sein, sondern ebenso an einer zweiten oder
dritten der zweiten kernseitigen Bohrungen 14.
-
In
gleicher Weise besteht alternativ hierzu gemäß der Darstellung von 4b die
Möglichkeit, einander
benachbarte Vertiefungen 24 durch Stege 32 zu
trennen oder aber diese gemäß einer
in den Figuren nicht näher
gezeigten Ausführungsform
der Erfindung als eine in axialer Richtung des Kerns 10 durchgehende
Vertiefung auszugestalten, bei der sich die Anschlagflächen 26a und
die weitere Anschlagfläche 26b bevorzugt über die
gesamte Länge zweier
oder mehrerer kernseitiger Bohrungen 14 hinweg erstrecken.
Durch den Einsatz von Stegen 32 ergeben sich insbesondere
in Hinblick auf die bei Schließanlagen
verwendeten Schließplättchen Vorteile,
da diese aufgrund der Stege nicht verrutschen können.
-
Von
Bedeutung ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass wenigstens eine
der Bohrungen 14 bevorzugt in herkömmlicher Weise ohne eine darum
herum angeordnete erfindungsgemäße Vertiefung
mit Anschlagfläche
ausgestaltet ist, um zu gewährleisten,
dass das Schloss 1 mit einem berechtigten Schlüssel 13, 113 trotz
der geformten Vertiefungen 24 mit großer Schließpräzision betätigt werden kann.
-
Wie
weiterhin in 5 gezeigt ist, kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung bei einem Bohrmuldenschloss eine Vertiefung 24 mit einer
ersten Anschlagfläche 26a an
einem Kernstift 16 der rechten Stiftreihe und eine weitere
Vertiefung 24 mit einer weiteren Anschlagfläche 26b für die entgegen
gesetzte Drehrichtung an einem Kernstift 26 der linken
Stiftreihe angeordnet sein, um im Falle von in der Praxis häufig zu
beobachtenden eingeschränkten
Platzverhältnissen
zwischen den Stiftreihen ausreichend Material zur Formung der Anschlagflächen zur
Verfügung
zu haben, an welchen sich die zugeordneten Gehäusestifte 6 sowohl
in der einen, als auch in der anderen Drehrichtung des Kerns 10 abstützen können. Hierbei
können
die Vertiefungen 24 sowohl im Bereich unmittelbar benachbarter
Kernstifte 16 beider Reihen, als auch im Bereich von zwei
in Längsrichtung
der Reihen versetzt zueinander angeordneten Kernstiften angeordnet
sein, z.B. beim ersten Kernstift der ersten (rechten) Reihe und
beim zweiten oder dritten Kernstift der zweiten (linken) Reihe von 5.
-
- 1
- erfindungsgemäßes Zylinderschloss
- 2
- Gehäuse
- 4a-d
- erste
gehäuseseitige
Bohrung
- 6a-d
- Gehäusestifte
- 8
- axiale
Aufnahmebohrung
- 10
- Kern
- 12
- Schließkanal
- 13
- berechtigter
Schlüssel
- 13'
- manipulierter
Schlüssel
- 14a-d
- zweite
kernseitige Bohrungen
- 16a-d
- Kernstifte
- 18
- Bart
des Schlüssels
- 20
- Trennlinie
- 22
- zylindermantelförmiger Umfangsabschnitt
- 24
- Vertiefung
- 26a
- Anschlagfläche
- 26b
- weitere
Anschlagfläche
- 28
- Pfeil/erste
Drehrichtung
- 30
- Abstand
Anschlagfläche – Außenseite Kernstift
- 32
- Stege
- 113
- berechtigter
Bohrmuldenschlüssel
- 113'
- manipulierter
Bohrmuldenschlüssel