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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, der einen Polsterbereich und eine Bedienvorrichtung aufweist.
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Aus der
US-Patentschrift 5,864,105 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung von Einstellvorrichtungen bekannt, welche dazu dienen können, ein Objekt, wie beispielsweise einen Sitz, in unterschiedlichen Einstellpositionen zu verstellen. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist eine zweidimensionale Bedienfläche offenbart, mittels derer unterschiedliche Arten der Bedienung bzw. unterschiedliche Einstellmöglichkeiten des Sitzes eingebbar sind. Nachteilig bei solchen Vorrichtungen ist, dass sie nicht an jeder beliebigen Stelle des Sitzes angeordnet werden können, weil beispielsweise im Polsterbereich keine ausreichende Fixierung einer solchen Eingabevorrichtung möglich ist bzw. weil dort eine zu große Verformungsbelastung herrscht.
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In der
WO 2004/080 752 A1 wird ein Fahrzeugsitz mit einer Bedienvorrichtung beschrieben, welche an der Oberfläche eines Sitzpolsters des Fahrzeugsitzes angeordnet ist.
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Die
US 5 475 592 A offenbart einen weiteren Sitz für ein Kraftfahrzeug mit einer Bedienvorrichtung. Die Bedienvorrichtung dieses Sitzes ist seitlich an der Oberfläche des Sitzpolsters des Sitzes angeordnet.
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Aus der
DE 102 04 856 A1 ist ein Lenkrad für ein Fahrzeug bekannt, welches mehrere Bedienvorrichtungen zu Steuerung von Fahrzeugfunktionen aufweist.
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Ein weiteres Lenkrad für ein Fahrzeug wird in der
US 5 767 466 A offenbart. Das Lenkrad weist an seiner Oberfläche mehrere als Knöpfe ausgebildete Bedienvorrichtungen auf.
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Bei den bekannten Fahrzeugsitzen und Lenkrädern hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass die Befestigung der Bedienvorrichtung an der Oberfläche der Polsterung mit einem verhältnismäßig großen Aufwand verbunden ist.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass der Fahrzeugsitz besonders einfach, schnell und kostengünstig herstellbar ist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Beschrieben wird zunächst eine Bedienvorrichtung für eine als Fahrzeugsitz ausgebildete Fahrzeugkomponente, wobei die Fahrzeugkomponente einen Polsterbereich aufweist, wobei die Bedienvorrichtung im wesentlichen formstabil vorgesehen ist und wobei die Bedienvorrichtung im wesentlichen vollständig von einem vergleichsweise weichen Material oder von vergleichsweise weichen Materialien des Polsterbereichs umgeben vorgesehen ist. Hierdurch ist es erfindungsgemäß vorteilhaft möglich, dass die Bedienvorrichtung vollständig von beispielsweise einem Schaumstoffkörper, welcher Teil des Polsterbereiches der Fahrzeugkomponente, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, ist, umgeben oder in diesen eingebettet ist. Weiterhin ist vorteilhaft, dass trotz einer Lokalisierung der Bedienungsvorrichtung im Bereich einer vergleichsweise hohen Verformungsbelastung ein hoher Schutz gegen eine Fehlbedienung der Bedienvorrichtung und damit der gesamten Fahrzeugkomponente realisierbar ist, so dass es nicht zu sicherheitskritischen Situationen durch eine ungeplante Verstellung der Fahrzeugkomponente kommt. Weiterhin ist es erfindungsgemäß bei der Bedienvorrichtung von Vorteil, dass die Bedienvorrichtung vor starker Verbiegung bzw. Knickung des aktiven Sensorbereichs bzw. der aktiven Sensorbereiche geschützt vorgesehen ist.
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Bevorzugt ist, dass die Bedienvorrichtung eine Bedieneinheit aufweist, wobei die Bedieneinheit insbesondere als drucksensitiver Flachsensor vorgesehen ist, bevorzugt als ein Touch-Pad (Berührungsfeld). Hierdurch ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft möglich, dass die Bedienvorrichtung einen hohen Grad an Flexibilität bei der zur Verfügungstellung von verschiedenen Einstelloptionen der Fahrzeugkomponente aufweist. Beispielsweise ist es somit allein mit einem einzigen Berührungsfeld (Touch-Pad) möglich, durch die Aufteilung desselben in unterschiedliche Berührungsbereiche zu einer Aktivierbarkeit einer Vielzahl unterschiedlicher Einstelloptionen des Fahrzeugsitzes bzw. der Fahrzeugkomponente zu kommen. Als ein Flachsensor im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein Sensorelement bezeichnet, welches – beispielsweise mittels druckempfindlicher Folien oder dergleichen – zumindest einen Oberflächenbereich aufweist, der auf eine hierzu senkrecht wirkende Kraftkomponente empfindlich ist. Falls der Oberflächenbereich schaltungstechnisch zweidimensional konfiguriert ist und (außer der Druck- bzw. Kraftempfindlichkeit in senkrechter Richtung) noch in zwei weiteren Richtungen eine Ortsauflösung erlaubt, wird im Sinne der vorliegenden Erfindung von einem Touchpad (Berührungsfeld) gesprochen. Falls der Oberflächenbereich schaltungstechnisch lediglich eindimensional konfiguriert ist – also beispielsweise eine gerade oder gekrümmte Linie bildet – und die Ortsauflösung der einwirkenden Kraft lediglich in einer Richtung möglich ist, wird im Sinne der vorliegenden Erfindung von einem Linearpotentiometer gesprochen. Die Ortsauflösung kann hierbei entweder diskret sein (d. h. mit mehreren diskreten „Flächenpunkte”) oder aber analog mit einer kontinuierlich detektierbaren Ortsauflösung vorgesehen sein. Ebenso wird von einem Flachsensor gesprochen, wenn keine Ortsauflösung innerhalb einer aktiven Sensorfläche möglich ist, sondern auf lediglich einem bestimmten Bereich eine senkrecht wirkende Kraftkomponente detektierbar ist. In diesem letzten Fall wird im Sinn der vorliegenden Erfindung von einem Druckpunktsensor gesprochen. Die Bedieneinheit kann hierbei erfindungsgemäß entweder ein der senkrecht auf den Sensorbereich aufgebrachten Kraftkomponente mehr oder weniger proportionales analoges Signal erzeugen oder aber ein digitales Signal erzeugen. Die Realisierung eines digitalen Signals kann beispielsweise mittels einer entsprechenden Ausprägung der Sensorrohdatenkennlinie oder aber mittels knackfroschartiger Bleche oder dergleichen erfolgen. Alternativ oder kumulativ zu einem drucksensitiven Flachsensor ist es erfindungsgemäß selbstverständlich auch möglich, dass die Bedienvorrichtung beispielsweise eine Mehrzahl verschiedener Drucktaster, und/oder Schalter und/oder kapazitive Sensoren und/oder Infrarotsensoren aufweist.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin bevorzugt, dass die Bedienvorrichtung ein Gehäuse aufweist, wobei das Gehäuse der Bedienvorrichtung bevorzugt formstabil vorgesehen ist. Dadurch, dass die Bedienvorrichtung ein Gehäuse aufweist, ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft möglich, die Bedienvorrichtung modular vorzusehen, d. h. eine bestimmte Art von Gehäuse kann mittels unterschiedlicher Konfigurationen der Bedieneinheit zu einer unterschiedlichen Art von Bedienvorrichtungen führen oder aber es ist möglich, dass eine Bedieneinheit, wie beispielsweise ein drucksensitiver Flachsensor, mittels unterschiedlicher Arten von Gehäusen zu unterschiedlichen Konfigurationen von Bedienvorrichtungen führt, so dass mit einfachen Mitteln eine große Flexibilität hinsichtlich des Funktionsumfangs der Bedienvorrichtung ermöglicht wird. Die bevorzugt vorgesehene Formstabilität des Gehäuses bewirkt eine vorteilhafte Vergrößerung der Betriebssicherheit und der Lebensdauer der Bedienvorrichtung.
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Erfindungsgemäß ist ferner bevorzugt, dass das Gehäuse einen Deckel und eine Rückseite aufweist, wobei der Deckel und die Rückseite bevorzugt klappbar miteinander verbunden vorgesehen sind. Hierdurch ist es mit einfachen Mitteln möglich, eine einfache, leichte, schnelle und kostengünstige Montage der Bedienvorrichtung bzw. Integration der Bedienvorrichtung in eine Fahrzeugkomponente zu erzielen. Die bevorzugte Vorsehung einer Klappbarkeit zwischen dem Deckel und der Rückseite des Gehäuses der Bedienvorrichtung kann beispielsweise durch ein Filmscharnier bzw. ein Folienscharnier realisiert sein. Alternativ hierzu ist es erfindungsgemäß selbstverständlich auch möglich, dass die Klappfunktion zwischen Deckel und Rückseite des Gehäuses mittels eines herkömmlichen Scharniers bewerkstelligt ist.
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Ferner ist bevorzugt, dass der Deckel Deckelausnehmungen zur Betätigung des Flachsensors aufweist. Es ist hierdurch mit einfachen Mitteln möglich, dass verschiedene Bereiche eines drucksensitiven Flachsensors als Betätigungsbereiche für Einstellmöglichkeiten der Fahrzeugkomponente verwandt werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine als Fahrzeugsitz ausgebildete Fahrzeugkomponente mit einem Polsterbereich und mit einer Bedienvorrichtung. Eine solche Fahrzeugkomponente hat den Vorteil, dass sie besonders einfach und intuitiv bedienbar ist und dass darüber hinaus die Bedienvorrichtung an besonders günstigen Stellen für die Bedienung der verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Fahrzeugkomponente angeordnet sein kann. Als Fahrzeugkomponente im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeugsitz angesehen, so dass im Folgenden die Begriffe Fahrzeugkomponente und Fahrzeugsitz weitgehend synonym verwendet werden. Der Fachmann versteht jedoch, dass als Fahrzeugkomponente jede beliebige Fahrzeugkomponente in Betracht kommt, insbesondere solche, die einen Polsterbereich aufweisen, welcher Stellen aufweist, die sich besonders ergonomisch für die Aufnahme von Bedienvorrichtungen eignen würden, die aber beim Gebrauch der Fahrzeugkomponente einer vergleichsweise starken Verformungsbelastung ausgesetzt sind.
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Erfindungsgemäß weist der Polsterbereich einen Polsterkörper auf, wobei der Polsterkörper eine Tasche zur Aufnahme der Bedienvorrichtung aufweist, wobei die Tasche mittels eines in den Polsterkörper eingebrachten Schlitzes vorgesehen ist. Hier kann mit einfachen Mitteln eine Befestigung der Bedienvorrichtung an der Fahrzeugkomponente bzw. an dem Polsterbereich der Fahrzeugkomponente realisiert werden, wobei der Aufwand zur Befestigung der Bedienvorrichtung relativ klein ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner bevorzugt, dass der Polsterbereich einen Polsterkörper aufweist, wobei der Polsterkörper auf seiner Außenseite eine Polsterausnehmung zur Aufnahme der Bedienvorrichtung aufweist, wobei die Bedienvorrichtung mit dem Polsterkörper mittels eines Verbindungsmittels, vorzugsweise ein Klettverbindungsmittel, verbunden ist. Hierdurch ist eine Verbindung bzw. Befestigung der Bedienvorrichtung mit dem Polsterkörper in besonders einfacher, kostengünstiger und montagefreundlicher Weise möglich.
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Bevorzugt ist erfindungsgemäß ferner, dass die Bedienvorrichtung für einen Benutzer der Fahrzeugkomponente ergonomisch günstig angeordnet ist bzw. dass die Fahrzeugkomponente ein Fahrzeug mit einem Sitzteil und einer Lehne ist und dass die Bedienvorrichtung im Seitenbereich des Sitzteils angeordnet ist. Es ist hierdurch eine besonders einfache und intuitive Bedienung der Fahrzeugkomponente bzw. des Fahrzeugsitzes möglich. Wenn als Ort der Anordnung der Bedienvorrichtung innerhalb der Fahrzeugkomponente der Seitenbereich der Fahrzeugkomponente verwendet wird, der der Fahrzeugtür zugewandt ist, dann ist es erfindungsgemäß vorteilhaft möglich, auch eine Verstellung der Fahrzeugkomponente bzw. eine Verstellung des Fahrzeugsitzes bewirken zu können, wenn der Bediener bzw. Benutzer der Fahrzeugkomponente nicht in der Normalgebrauchslage bezüglich der Fahrzeugkomponente angeordnet ist, d. h. beispielsweise nicht auf dem Fahrzeugsitz sitzt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes als Beispiel einer Fahrzeugkomponente,
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2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf einen Fahrzeugsitz als Beispiel einer Fahrzeugkomponente,
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3 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Bedienvorrichtung für eine Fahrzeugkomponente in aufgeklappter Darstellung,
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4 zeigt in weiter vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch eine geschlossene Bedienvorrichtung für die Fahrzeugkomponente entlang der in 3 eingezeichneten Schnittlinien A-A,
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5, 6 und 7 zeigen schematisch verschiedene Verbindungsmöglichkeiten der Bedienvorrichtung mit einem Polsterkörper der Fahrzeugkomponente.
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In 1 ist schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 10 dargestellt, der als Beispiel einer Fahrzeugkomponente 10 dient. Als weitere Fahrzeugkomponente 10 anstelle eines Fahrzeugsitzes 10 kommt beispielsweise ein gepolsterter Dachhimmel oder dergleichen in Frage. Der Fahrzeugsitz 10 weist ein Sitzteil 11 und eine Lehne 12 auf. Die Lehne 12 und das Sitzteil 11 sind sowohl relativ zueinander als auch in Bezug auf das nicht dargestellte Fahrzeug, in welches der Fahrzeugsitz 10 eingebaut ist, in vielerlei Hinsicht beweglich vorgesehen, beispielsweise höheneinstellbar, längeneinstellbar, neigungseinstellbar und dergleichen. Diese verschiedenen Einstellmöglichkeiten werden mittels einer Bedienvorrichtung 30 vorgenommen, welche eine Bedieneinheit 31 (in 1 nicht dargestellt) aufweist, durch die ein Benutzer der Fahrzeugkomponente 10 eine Einstellung des Fahrzeugsitzes bzw. der Fahrzeugkomponente 10 – beispielsweise mittels Elektromotoren oder Hydraulikelementen – bewirken kann. Hierzu stellt die Bedienvorrichtung 30 eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (Man-machine-interface) bereit, um dem Fahrzeugsitz 10 bzw. der Fahrzeugkomponente 10 als Gesamtsystem die Information bereit zu stellen, welches die jeweils von einem Benutzer gewünschte bzw. bevorzugte Einstellkonfiguration der Fahrzeugkomponente 10 ist. Erfindungsgemäß weist die Fahrzeugkomponente 10 wenigstens einen Polsterbereich 20 auf. Im dargestellten Beispiel der 1 weist sowohl das Sitzteil 11 als auch das Lehnenteil 12 bzw. die Lehne 12 einen solchen Polsterbereich 20 auf. Mittels eines Pfeils und dem Bezugszeichen 13 ist in 1 der Seitenbereich bezeichnet, auf welchen in der Darstellung der 1 (Seitenansicht) ein Betrachter blickt. Es handelt sich beispielsweise um eine Seitenansicht eines Fahrersitzes, d. h. von der Öffnung der Fahrzeugtür in der Karosserie des nicht dargestellten Fahrzeugs her betrachtet.
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In 2 ist eine Draufsicht auf den Fahrzeugsitz der 1 dargestellt, wobei wiederum der Fahrzeugsitz 10 das Sitzteil 11 und die Lehne 12 aufweist, wobei jedoch nur bezüglich des Sitzteils 11 der Polsterbereich 20 in 2 eingezeichnet ist. Wiederum ist mittels des Bezugszeichens 13 der Seitenbereich des Fahrzeugsitzes bzw. der Fahrzeugkomponente 10 bezeichnet und in diesem Seitenbereich 13 befindet sich die Bedienvorrichtung 30.
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Die Bedienvorrichtung 30 kann erfindungsgemäß an jeder beliebigen Stelle des Polsterbereichs 20 der Fahrzeugkomponente 10 bzw. des Fahrzeugsitzes 10 angeordnet werden, die einem Insassen des Fahrzeugs – d. h. sowohl der eigentliche Benutzer des Fahrzeugsitzes 10 als auch ein Mitinsasse des Fahrzeugs, der jedoch nicht den Fahrzeugsitz 10 benutzt, sondern beispielsweise daneben oder dahinter sitzt – zugänglich sind. Beispiele hierfür sind:
- – Im Seitenbereich 13 vorne (vgl. 1) bzw. hinten (nicht dargestellt) des Fahrzeugsitzes 10 oder auch in einer Zwischenposition,
- – im Übergangsbereich des Seitenbereichs 13 nach oben hin zur Sitzfläche des Sitzteils 11 (vgl. 2),
- – im vorderen (üblicherweise quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs verlaufenden) Bereich des Polsterbereichs 20 des Sitzteils 11 entweder in vertikaler Richtung deutlich unterhalb der Ebene der Sitzfläche oder ebenfalls am Übergangsbereich zur Sitzfläche oder am Übergangsbereich zum Seitenbereich 13,
- – im Bereich der Sitzfläche sowohl des Sitzteils 11 als auch der Lehne 12,
- – auf der Rückseite der Lehne 12.
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Die Bedienvorichtung 30 kann erfindungsgemäß entweder als weitgehend ebene Vorrichtung vorgesehen sein oder auch – beispielsweise an eine Oberflächenkontur eines Teils des Polsterbereichs 20 angepasst – gekrümmt oder anderweitig gebogen oder dreidimensional geformt sein.
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In 3 ist in aufgeklapptem Zustand eine vergrößerte Darstellung der Bedienvorrichtung 30 dargestellt. Die Bedienvorrichtung 30 weist ein Gehäuse 32 auf, welches einen Deckel 33 und eine Rückseite 34 umfasst. Bevorzugt ist erfindungsgemäß, dass der Deckel 33 und die Rückseite 34 des Gehäuses 32 klappbar miteinander verbunden vorgesehen sind, beispielsweise mittels eines Filmscharniers (nicht dargestellt) oder auch mittels eines herkömmlichen Scharniers. Alternativ zu einer klappbaren Verbindung von Deckel 33 und Rückseite 34 ist es bei dem Gehäuse 32 selbstverständlich auch möglich, dass dessen Deckel und Rückseite 33, 34 nicht klappbar miteinander verbunden sind, sondern beispielsweise mittels einer Clipverbindung aufeinander aufsetzbar und miteinander verbindbar vorgesehen sind. Innerhalb der Rückseite 34 des Gehäuses 32 befindet sich bevorzugt eine Ausnehmung 36 für eine Bedieneinheit 31, welche insbesondere als drucksensitiver Flachsensor 31 vorgesehen ist. Ein solcher drucksensitiver Flachsensor 31 kann beispielsweise mittels eines sogenannten Touchpads (Berührungsfeld) realisiert werden. Alternativ zu einem drucksensitiven Flachsensor 31 ist es selbstverständlich auch möglich, dass als Bedieneinheit 31 mehrere individuelle Schalter oder andere Bedienelemente (nicht dargestellt) vorgesehen sind. In diesem Fall sind in der Rückseite 34 gegebenenfalls eine Mehrzahl von Ausnehmungen 36 vorhanden. In dem Deckel 33 ist eine Mehrzahl von Deckelausnehmungen 35 vorhanden, welche beispielsweise eine ovale oder eckige oder sonstige Form aufweisen, um eine intuitive Bedienung der Bedienvorrichtung 30 der Fahrzeugkomponente 10 zu ermöglichen. Alternativ zu den Deckelausnehmungen 35 bzw. zu einem Teil der Deckelausnehmungen 35 ist es erfindungsgemäß auch möglich, dass der Deckel 33 an solchen Stellen keine Öffnung aufweist, sondern lediglich geschwächt ist – etwa durch die Verwendung eines anderen Materials oder aber durch die Verwendung von dünnerem Material. Weiterhin ist es erfindungsgemäß alternativ möglich, dass der Deckel 33 insgesamt vergleichsweise nachgiebig bzw. flexibel ausgebildet ist, so dass eine Bedienung der Bedieneinheit 31 durch den Deckel 33 hindurch möglich ist, oder dass kein Deckel 33 vorhanden ist. In diesen beiden zuletzt genannten Fällen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Formstabilität der Bedienvorrichtung 30 im Wesentlichen vollständig durch die Rückseite 34 des Gehäuses 32 realisiert wird. Weiterhin sind in 3 sowohl am Deckel 33 als auch an der Rückseite 34 eine Schnittlinie A-A eingezeichnet, entlang der in 4 ein Querschnitt der Bedienvorrichtung 30 dargestellt ist.
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In 4 ist ein Querschnitt der Bedienvorrichtung 30 entlang der Schnittlinie A-A aus der 3 dargestellt, wobei die Bedienvorrichtung 30 in 4 in geschlossenem Zustand dargestellt ist. Erkennbar ist neben dem Deckel 33 und der Rückseite 34 des Gehäuses 32 der Bedienvorrichtung 30 eine Deckelausnehmung 35 sowie die Ausnehmung 36 in der Rückseite 34 der Bedienvorrichtung 30 für die Bedieneinheit 31.
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Zwischen dem Deckel 33 und der Rückseite 34 ist es bei der Bedienvorrichtung 30 erfindungsgemäß bevorzugt möglich bzw. vorgesehen, dass zur Befestigung Clips oder Vertiefungen oder sonstige Befestigungselemente vorgesehen sind, die jedoch in den 3 und 4 nicht dargestellt sind. Insbesondere sind an dem Deckel 33 und/oder an der Rückseite 34 Positionssicherungen (nicht dargestellt) gegen ein Verrutschen bzw. allgemein gegen eine Bewegung der Bedieneinheit 31 gegenüber Teilen des Gehäuses 32 der Bedienvorrichtung 30 angeordnet. Die Deckelausnehmungen 35 werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere als ausgearbeitete Bedienkulissen bezeichnet, die von außerhalb der Bedienvorrichtung 30 den direkten Zugang zu den aktiven Sensorflächen der Bedieneinheit 31 bzw. falls die Bedieneinheit nicht als drucksensitiver Flachsensor 31 ausgebildet ist, zu den Bedienelementen der Bedieneinheit 31 ermöglicht. Die ausgearbeitete Bedienkulisse der Deckelausnehmung 35 ermöglicht eine verlustfreie Bedienung der Sensorbereiche des drucksensitiven Flachsensors 31. Die Steifigkeit des Deckels 33 und/oder der Rückseite 34 verhindert eine starke Verbiegung bzw. ein Knicken der gesamten Bedienvorrichtung 30 und insbesondere des drucksensitiven Flachsensors 31 bzw. der Bedieneinheit 31.
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In den 5, 6 und 7 sind drei Ausführungsbeispiele für die Integration der Bedienvorrichtung 30 in einen Polsterkörper 21 der Fahrzeugkomponente 10 dargestellt. In 5 ist als Polsterkörper 21 beispielsweise ein Sitzkissenpolster dargestellt, welches eine Tasche 22 aufweist, worin die Bedienvorrichtung 30 angeordnet wird. Die Tasche 22 des Polsterkörpers 21 ist insbesondere durch das Einbringen eines Schlitzes 23 in den Polsterkörper 21 realisierbar. Es ist jedoch auch möglich, dass der Schlitz 23 bereits bei der Herstellung bzw. Formgebung des Polsterkörpers 21 realisiert wird. Zur Anordnung der Bedienvorrichtung 30 in den Polsterkörper 21 ist es in diesem Fall lediglich notwendig, die Tasche 22 etwas zu öffnen (siehe die gestrichelt dargestellte etwas geöffnete Position des Polsterkörpers zum Einbringen der Bedienvorrichtung 30 in die Tasche 22) und die Bedienvorrichtung 30 in die Tasche 22 einzusetzen. Eine Befestigung einer solchermaßen angeordneten Bedienvorrichtung 30 kann beispielsweise durch einen gewissen Formschluss zwischen der Tasche 22 bzw. dem Polsterkörper 21 und der Bedienvorrichtung 30 realisiert sein. Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung eines gewissen Formschlusses zwischen der Bedienvorrichtung 30 und der Tasche 22 ist in 7 dargestellt. Die Bedienvorrichtung 30 weist hierbei, insbesondere am Gehäuse 32 angebracht oder einstückig mit dem Gehäuse 32 verbunden, eine Mehrzahl von Klemmrippen 37 auf, die ausgehend vom Gehäuse 32 in eine Richtung zum Ausgang der Tasche 22 des in 7 lediglich angedeuteten Polsterkörpers 21 hin weisen. Hierdurch wird eine widerhakenförmige Konfiguration der Klemmrippen 37 innerhalb der Tasche 22 des Polsterkörpers 21 erzeugt, so dass die Bedienvorrichtung 30 fest und sicher im Polsterkörper 21 angeordnet ist. Ein Benutzer übt im Fall der 5 und 7 einen Betätigungsdruck bzw. eine Betätigungskraft auf die Bedieneinheit 31 (in 5 nicht eigens dargestellt) der Bedienvorrichtung 30 durch die sogenannte Restschaumdicke (Material des Polsterkörpers 21 auf der linken Seite der Tasche 22 in der 5) aus. Hierdurch wird ein sogenanntes Soft-Touch-Verhalten der Bedienvorrichtung 30 bzw. der durch die Bedienvorrichtung 30 realisierten Mensch-Maschine-Schnittstelle realisiert. Je nach Realisierung der Bedieneinheit 31 als drucksensitiver Flachsensor 31 oder auch als Bedienelement in Form von einer Mehrzahl von Schaltern oder dergleichen ist es möglich, die Restschaumdicke des Polsterkörpers 21 oberhalb der Deckelausnehmungen 35 zu variieren bzw. anzupassen. Die Restschaumdicke bewegt sich erfindungsgemäß insbesondere im Bereich von 1 bis 30 mm, bevorzugt von 2 bis 10 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 3 bis 5 mm.
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In 6 ist eine alternative Ausführungsform einer Anbringung der Bedienvorrichtung 30 in bzw. an einem Polsterkörper 21 dargestellt. Der Polsterkörper 21 weist hierzu eine Polsterausnehmung 26 auf, in welcher die Bedienvorrichtung 30 mittels eines Verbindungsmittels 27, insbesondere eine Klettverbindung, befestigt ist. Die Polsterausnehmung 26 ist bei der zweiten Ausführungsform (6) insbesondere auch auf der Außenseite 25 (sogenannte A-Fläche) des Polsterkörpers 21 vorgesehen, so dass in einfacher Weise oberhalb der Bedienvorrichtung 30 beispielsweise ein Sitzbezug (nicht dargestellt) angeordnet werden kann. Hierbei kann der Sitzbezug entweder locker auf der Oberfläche der Bedienvorrichtung 30 anliegen oder über die Oberfläche der Bedienvorrichtung 30 gespannt sein oder – insbesondere in einem gestrafften Zustand des Bezuges – von der Oberfläche der Bedienvorrichtung 30 beabstandet sein. Im letzteren Fall wird der Bezug bei der Bedienung der Bedienvorrichtung 30 zu deren Oberfläche hin verlagert. Alternativ zu einem direkten Überzug der Bedienvorrichtung 30 mittels eines gegebenenfalls gepolsterten Sitzbezugs ist es erfindungsgemäß auch möglich, dass die Bedienvorrichtung 30 mittels eines Schaums oder eines Gels in gewissem Sinn abgedeckt und erst danach der Sitzbezug aufgebracht wird, um ein sogenanntes Soft-Touch-Verhalten der Bedienvorrichtung 30 zu erhalten. Alternativ hierzu kann auch der Sitzbezug eine Polsterschicht aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird unter dem Begriff „Soft-Touch-Verhalten” verstanden, dass die Kraft-Weg-Kennlinie der Bedieneinheit 31 zu ihrer Betätigung, d. h. zu einer Betätigung mit einer senkrechten Kraftkomponente auf das Bedienfeld der Bedieneinheit 31, für einen Benutzer angenehm und weich realisiert ist. Dies hat vorteilhafterweise zur Folge, dass keine scharfkantigen Übergänge oder harte Materialien wie sie sonst üblicherweise bei Schaltern oder sonstigen Bedienungselementen vorgesehen sind, Benutzung finden, was zum einen bei der Bedienung einen höheren Komfort für einen Benutzer bewirkt und zum anderen – etwa in Crashsituationen – eine Erhöhung der Sicherheit von Benutzern des Fahrzeuges bewirkt. Die Kraft-Weg-Kennlinie kann erfindungsgemäß entweder mehr oder weniger linear vorgesehen sein oder aber einen oder mehrere Druckpunkte aufweisen, um beispielsweise einem Benutzer eine haptische Rückmeldung über den Erfolg einer Betätigung der Bedieneinheit 31 zu geben. Ein solcher Druckpunkt kann beispielsweise in Form von sogenannten Knackfrosch-Blechen erfolgen, d. h. in der Regel aus Metall hergestellten Vorrichtungen, die durch mechanische Kraftaufwendung von wenigstens einer stabilen Einstellkonfiguration in wenigstens eine davon unterschiedliche Einstellkonfiguration formveränderbar vorgesehen sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugkomponente/Fahrzeugsitz
- 11
- Sitzteil
- 12
- Lehne
- 13
- Seitenbereich des Sitzteils
- 20
- Polsterbereich
- 21
- Polsterkörper
- 22
- Tasche
- 23
- Schlitz
- 25
- Außenseite des Polsterkörpers
- 26
- Polsterausnehmung
- 27
- Verbindungsmittel
- 30
- Bedienvorrichtung
- 31
- Bedieneinheit/drucksensitiver Flachsensor
- 32
- Gehäuse
- 33
- Deckel
- 34
- Rückseite
- 35
- Deckelausnehmungen
- 36
- Ausnehmung
- 37
- Klemmrippen